Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1027746.pdf
Größe
79 kB
Erstellt
20.04.15, 12:00
Aktualisiert
23.05.16, 22:16
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Verwaltungsstandpunkt Nr. VI-WA-01285-VSP-001
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Zuständigkeit
Bestätigung
Stadtbezirksbeirat Leipzig-Südost
07.07.2015
2. Lesung
Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
01.09.2015
Vorberatung
Ratsversammlung
16.09.2015
Beschlussfassung
Eingereicht von
Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Betreff
Querungshilfen Kreuzungen Naunhofer Str./Ludolf-Colditz-Str. und Naunhofer
Str./Kommandant-Prendel-Allee
Rechtliche Konsequenzen
Der gemäß Ursprungsantrag gefasste Beschluss wäre
x
Rechtswidrig und/oder
Nachteilig für die Stadt Leipzig.
Zustimmung
Ablehnung
Zustimmung mit Ergänzung
Ablehnung, da bereits Verwaltungshandeln
Alternativvorschlag
Sachstandsbericht
Alternativvorschlag:
Die Verwaltung unterbreitet folgenden Alternativvorschlag:
„Der Oberbürgermeister wird beauftragt, ein Verkehrskonzept für Stötteritz zu erarbeiten, auf dessen
Grundlage geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Querungsbedingungen an den beiden
genannten Knotenpunkten festgelegt werden.“
Sachverhalt:
Das Anliegen des Stadtbezirksbeirates, die Querungssituation für Fußgänger an den beiden
Kreuzungen zu verbessern, ist der Verwaltung bereits bei den folgenden Gelegenheiten vorgetragen
worden:
Thema Schulwegsicherheit
Der Antrag auf Einordnung von Querungshilfen im Bereich Ludolf-Colditz-Straße und KommandantPrendel-Allee jeweils im Kreuzungsbereich Naunhofer Straße ist bereits gleichlautend vom
Vorsitzenden des Bürgervereins Stötteritz mit Schreiben vom 10.11.2014 beim Leiter der
Arbeitsgemeinschaft Schulwegsicherheit eingereicht worden. Auf dieser Grundlage wurde die
Notwendigkeit der beantragten Querungshilfen im Zusammenhang mit den empfohlenen
Schulwegen von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe u. a. im Rahmen eines Ortstermins am
03.02.2015 geprüft. Für das Erreichen der Franz-Mehring-Grundschule stellen die von der Stadt
bereits realisierten Anlagen Fußgängersignalanlage (FSA) Ludolf-Colditz-Straße in Höhe VàclavNeumann-Straße sowie Mittelinsel in der Kommandant-Prendel-Allee direkt vor der Schule im Zuge
des empfohlenen Schulweges ausreichende und sichere Lösungen im Zuge des festgelegten
Schulwegs dar. Im Ergebnis der Prüfung können für die hiermit beantragten Querungshilfen keine
Begründungen aus dem Bereich der Schulwegbeziehungen (Grundschule) herangezogen werden.
Dies wurde dem Bürgerverein Stötteritz mit Schreiben der Stadtverwaltung vom 12.02.2015
mitgeteilt.
Leipziger Bürgerwettbewerb „Ideen für den Stadtverkehr“
Im Rahmen des Leipziger Bürgerwettbewerbs „Ideen für den Stadtverkehr“ und des durchgeführten
Bürgerworkshops gab es bezüglich des Verkehrskonzeptes für Stötteritz und Mölkau bereits
kleinteilige Ideen für die Einordnung von Querungshilfen für den Knotenpunkt Ludolf-ColditzStraße/Kommandant-Prendel-Allee (z. B. Beiträge vom Bürgerverein Stötteritz, vom
Stadtbezirksbeirat Südost).
Thema Stadtentwicklungsplan Verkehr und öffentlicher Raum/Verkehrskonzept Stötteritz
Auf Basis des Beschlusses des aktuellen Stadtentwicklungsplans Verkehr und öffentlicher Raum
(STEP) im Stadtrat ist in den unmittelbaren Ortslagen von Stötteritz und Mölkau kein Ausbau der
heutigen Straßenverbindungen zum Mittleren Ring Südost und somit auch kein vierstreifiger Ausbau
mehr vorgesehen. Laut STEP soll eine Trassenfreihaltung für eine zweistreifige Bahnvariante
(Trasse in Verlängerung der Güntzstraße immer entlang der Bahnanlagen) für 10 Jahre erfolgen,
unter der Randbedingung, dass die Vor- und Nachteile einer solchen Variante genau geprüft
werden. In den nächsten Jahren wird es dazu keine Variantenentscheidung geben. Deshalb müssen
die bereits heute vorhandenen tangentialen Verbindungen in Stötteritz und Mölkau (Sommerfelder
Straße, Paunsdorfer Straße etc.) weiterhin als Hauptnetzstraßen für die Führung des Kfz-Verkehrs
genutzt werden. Bei Beibehaltung der vorhandenen Tangentialverbindung über Mölkau und
Stötteritz sind dort umfeldverträgliche Möglichkeiten zur Entschärfung der verkehrsbedingten
Probleme für die Wohngebiete zu prüfen.
Unter diesen neuen Randbedingungen muss im Rahmen der Erarbeitung eines Verkehrskonzepts
grundsätzlich untersucht werden, wie der Verkehr in Stötteritz geführt werden soll und welche
Maßnahmen umgesetzt werden können.
Grundsätzlich teilt die Stadtverwaltung die Forderungen zu einer Verbesserung der
Querungsbedingungen an beiden benannten Knoten mittels Einordnung von Gehwegnasen
und/oder Querungshilfen in Form von Mittelinseln. Jedoch muss dies im Konsens mit dem noch zu
erstellenden Verkehrskonzept erfolgen.
Knotenpunkt Ludolf-Colditz-Straße/Naunhofer Straße
Am Knotenpunkt Naunhofer Straße/Ludolf-Colditz-Straße wurden vor geraumer Zeit zur
Verbesserung der Verkehrsverhältnisse bzw. Erhöhung der Verkehrssicherheit großflächige
Markierungen und Verkehrsteiler zur Einengung der Fahrbahn aufgetragen bzw. eingeordnet. Damit
konnten indirekt auch die Querungsbedingungen für Fußgänger verbessert werden, da diese
Markierungsflächen als Zwischenaufstellung genutzt werden können. Zudem ist die südliche
Ludolf-Colditz-Straße als Einbahnstraße ausgewiesen, wodurch die Querung vereinfacht wird. Die
Nebenrichtungen sind mit dem Verkehrsschild „Stop“ ausgestattet. Die Verkehrsbelegung beträgt im
Zuge der Hauptnetzstraße Ludolf-Colditz-Straße in Richtung Nord bzw. Ludolf-Colditz-Straße/
Naunhofer Straße in Richtung Süd/West gegenwärtig ca. 6.000 Kfz/24h je Richtung - im Vergleich
zu anderen Knoten eine normale Verkehrsbelastung. Die anderen Richtungen weisen eine
wesentlich geringere Verkehrsbelastung mit ca. 2.000 - 3.000 Kfz/24h auf. Der Knoten ist im
Vergleich zu vielen anderen ähnlichen Hauptnetzknoten der Stadt hinsichtlich der
Querungsbedingungen relativ gut ausgebildet. Einzig die Querungsbedingungen für die LudolfColditz-Straße-Nord sind etwas schwieriger, da es hier bisher keine Markierungsfläche in der Mitte
gibt. Insbesondere in diesem Knotenarm, aber auch in den anderen Knotenarmen wird die
Einordnung von Gehwegnasen und/oder Querungshilfen in Form von Mittelinseln hinsichtlich der
Verbesserung der Querungsbedingungen für den Fußgänger- und Radverkehr als sinnvoll erachtet.
Laut Verkehrsunfallkommission stellt die Kreuzung an der Naunhofer Straße / Ludolf-Colditz-Straße
eine Unfallhäufungsstelle dar. Die aufgetretenen Unfälle sind jedoch nicht mit Fußgängern
verbunden,
sondern
vorrangig
aufgrund
der
Nichtbeachtung
der
Vorfahrt.
Die
Verkehrsunfallkommission hat eingeschätzt, dass zur Verringerung der Unfälle der Bau einer
Lichtsignalanlage (LSA) ein geeignetes Mittel ist. Die zu erstellende Planung einer LSA ist
demzufolge im Zusammenhang mit der Untersuchung der Einordnung von Querungshilfen zu
betrachten.
Knotenpunkt Kommandant-Prendel-Allee
Der Knotenpunkt Kommandant-Prendel-Allee ist ein großflächiger Knoten mit einer für einen
Straßenhauptnetzknoten relativ geringen Verkehrsbelegung. Im Zuge der Kommandant-PrendelAllee sind das gegenwärtig ca. 6.000 Kfz/24h für den gesamten Querschnitt. Allerdings ist aufgrund
der relativ breiten Fahrbahn der Kommandant-Prendel-Allee für Fußgänger eine große
Querungsbreite zu überwinden. Für den gesamten Knotenpunkt ist demzufolge eine Verkleinerung
des Querschnittes hinsichtlich einer Verkürzung der Wege für den Fußgänger- und Radverkehr
durch die Einordnung von Gehwegnasen und/oder Querungshilfen in Form von Mittelinseln
anzustreben. Die Einordnung von Querungshilfen kann dabei nur unter Berücksichtigung der
Planung des behindertengerechten Ausbaus der Bushaltestellen der Linie 79 in der KommandantPrendel-Allee erfolgen. Kurzfristig ist hier jedoch kein behindertengerechter Ausbau der Haltestellen
im Zuge dieser Buslinie vorgesehen. Für die LVB GmbH und die Stadt liegt die Priorität für den
Bushaltestellenausbau gegenwärtig bei anderen Linien mit einer höheren Priorität, so z. B. bei der
Linie 90. Hierbei soll die Barrierefreiheit für möglichst alle Haltestellen im Zuge dieser Linien
geschaffen werden.
Zusammenfassung
Die Festlegung von Maßnahmen zur Verbesserung der Querungsbedingungen an den beiden
genannten Knotenpunkten kann erst erfolgen, wenn ein Verkehrskonzept für Stötteritz vorliegt.
Die personellen und finanziellen Voraussetzungen für die Erstellung eines solchen
Verkehrskonzeptes wurden im Verkehrs- und Tiefbauamt aufgrund der „Wichtigen Angelegenheit“
des Stadtbezirksbeirates geprüft, danach könnte mit der Erarbeitung Ende 2015/Anfang 2016
begonnen werden.