Daten
Kommune
Leipzig
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1022856.pdf
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Erstellt
06.03.15, 12:00
Aktualisiert
11.04.16, 07:43
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Informationsvorlage Nr. VI-DS-01153
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Zuständigkeit
Information zur Kenntnis
Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
23.04.2015
Information zur Kenntnis
Jugendhilfeausschuss
27.04.2015
Information zur Kenntnis
Fachausschuss Wirtschaft und Arbeit
28.04.2015
Information zur Kenntnis
Ratsversammlung
20.05.2015
Information zur Kenntnis
Eingereicht von
Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Betreff
Jobcenter Leipzig:
Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015, Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm
2015
Die Informationen werden zur Kenntnis genommen.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Schaffung von Rahmenbedingungen für Arbeitsplätze
Sachverhalt
Zur Erreichung der Ziele des Jobcenters Leipzig werden von den Trägern (Agentur für
Arbeit und Stadt Leipzig) Zielvereinbarungen mit bundeseinheitlichen Kennziffern und
lokalen Schwerpunkten mit der Geschäftsführung abgeschlossen. Der Abschlussbericht
der Geschäftsführung informiert die Ratsversammlung über die Maßnahmen und
Ergebnisse der Zielerreichung im Jahr 2014 (Anlage 1, Teil I).
Für die aktive Arbeitsmarktpolitik im Jahr 2014 standen dem Jobcenter Leipzig
Eingliederungsmittel in Höhe von rd. 43,2 Mio. EUR zur Verfügung. 96,5 Prozent der
verfügbaren Haushaltsmittel wurden ausgelastet.
Im Jahr 2014 wurden insgesamt neun Ziele bzw. Erwartungswerte und zwei Monitoringwerte vereinbart. Zum Jahresende wurden folgende Erwartungswerte nicht erreicht:
•
Höhe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) so gering wie möglich halten
•
Begrenzung der Anzahl der Bedarfsgemeinschaften (BG) mit LUH-Anspruch
Tabelle: Zielabrechnung 2014
Bundesziele
Kennziffer
Ist
2013
Ziel
2014
Ist
2014
Erläuterung
Summe der Leistungen 177,532 Mio. € 179,130 Mio. € 178,518 Mio. € Erwartungswert erreicht
zum Lebensunterhalt
- Seite 12 Integrationsquote
(gesamt)
28,1 Prozent
28,1 Prozent
28,9 Prozent
Ziel erreicht
- Seite 13 -
Bestand an Langzeit- 38.140
leistungsbeziehern
37.567
36.966
Ziel erreicht
- Seite 14 -
Prozessqualität
105,3 Prozent
100 Prozent
105,5 Prozent
Ziel erreicht
- Seite 15 -
Integrationsquote U 25
38,2 Prozent
39,4 Prozent
39,7 Prozent
Ziel erreicht
- Seite 16 -
Ziele Stadt Leipzig
Summe der Leistungen 151,205 Mio. € 146,2 Mio. €
für
Unterkunft
und
Heizung (LUH)
150,702 Mio. € Erwartungswert verfehlt
- Seite 16 -
Anzahl der Bedarfs- 42.098
gemeinschaft mit LUH
40.500
41.261*
Erwartungswert verfehlt
- Seite 17 -
Teilnehmer „Joblinge“
80
80
Ziel erreicht
- Seite 18 -
180
232
Ziel erreicht
- Seite 18 -
70
Aktivierungs- und Ver- neu 2014
mittlungsgutscheine für
Coaching Marktersatz
•
Statistik kann zum März 2015 nur endgültige Werte zum Stand Oktober 2014 ausweisen
1
Für das Jahr 2015 wurden Ziele und Kennziffern analog des Vorjahres mit der
Geschäftsführung vereinbart (Anlage 1, Teil II).
Tabelle: Zielstellung 2015
Bundesziele
Kennziffer
Ziel 2015
Erläuterung
Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt
177,447 Mio. € Seite 23
Integrationsquote (gesamt)
29,1 Prozent
Seite 23
Bestand an Langzeitleistungsbeziehern
36.412
Seite 24
Prozessqualität
100 Prozent
Seite 24
Integrationsquote U 25
39,7 Prozent
Seite 25
Summe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH)
149,0 Mio. €
Seite 27
Anzahl der Bedarfsgemeinschaft mit LUH
40.500
Seite 27
Teilnehmer „Joblinge“
80
Seite 27
Ziele der Stadt Leipzig
AktivierungsMarktersatz
und
Vermittlungsgutscheine
für
Coaching 180
Seite 28
Die Ausgangslage zur Zielerreichung im Jahr 2015 ist mit Blick auf den Arbeitsmarkt
insgesamt günstig. Im Juni 2014 wurde mit 9,9 Prozent erstmals eine einstellige
Arbeitslosenquote in der Stadt Leipzig seit 1990 erreicht. Das Institut für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung (IAB) prognostiziert für Leipzig im Jahr 2015 einen Rückgang der
Arbeitslosigkeit um 5,6 Prozent auf ca. 26.600 Arbeitslose.
Die verfügbaren Eingliederungsmittel des Jobcenters liegen voraussichtlich leicht unter
dem Niveau des Jahres 2014.
Ausgehend von der Struktur der Leistungsberechtigten in der Betreuung des Jobcenters
wird der Fokus weiter auf der Bekämpfung der Jugend- und Langzeitarbeitslosigkeit liegen.
Für sehr arbeitsmarktferne Langzeitarbeitslose wird ab dem Jahr 2015 das
Bundesprogramm „Chancen eröffnen – soziale Teilhabe sichern, Konzept zum Abbau der
Langzeitarbeitslosigkeit“ umgesetzt. Mit öffentlich geförderten Arbeitsplätzen und sozialer
Teilhabe sollen Menschen gefördert werden, die bisher nicht vom Aufbau der
Beschäftigung und der guten konjunkturellen Entwicklung am 1. Arbeitsmarkt profitiert
haben.
Im Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm des Jobcenters Leipzig (Anlage 2) sind die
gesamten Schwerpunkte und Rahmenbedingungen für das Jahr 2015 beschrieben.
2
Anlage 1
Zielabrechnung 2014
und
Zielvereinbarung 2015
Leipzig, den 03.03.2015
Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
Inhaltsverzeichnis
PRÄAMBEL ......................................................................................................... 4
I.
ZIELABRECHNUNG 2014 .................................................................................. 5
1.
Vorbemerkung ................................................................................................................ 5
2.
Ziele 2014 im Überblick .................................................................................................. 5
2.1
Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig ......................................................................................... 5
2.2
Kommunale Ziele der Stadt Leipzig......................................................................................... 6
3.
Einschätzung der Gesamtzielerreichung 2014 ............................................................... 6
4.
Ergebnisse der Bundes- und lokalen Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig .....................12
5.
4.1
Ergebnisse der Bundesziele .................................................................................................. 12
4.2
Ergebnis des lokalen Ziels der Agentur für Arbeit Leipzig .................................................... 15
Ergebnisse der kommunalen Ziele der Stadt Leipzig .....................................................16
II. ZIELVEREINBARUNG 2015 ............................................................................. 21
1.
Vorbemerkung ...............................................................................................................21
2.
Aktuelle Arbeitsmarktsituation .......................................................................................21
3.
Ziele 2015 .....................................................................................................................22
4.
3.1
Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig ....................................................................................... 22
3.2
Kommunale Ziele der Stadt Leipzig....................................................................................... 26
Schlussbemerkung ........................................................................................................29
Seite 2 von 29
Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 – Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig....................................................................................................... 5
Tabelle 2 – Ziele der Stadt Leipzig .......................................................................................................................... 6
Tabelle 3 – Anzahl Integrationen und Integrationsquote sächsischer Jobcenter ..................................................... 7
Tabelle 4 – Anteil SGB II – Kunden an allen erfolgreich besetzten Stellen ........................................................... 11
Tabelle 5 – Zielindikator „Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU)“ (alle Werte in Mio. €) .................. 12
Tabelle 6 – Zielindikator „Integrationsquote“ ......................................................................................................... 13
Tabelle 7 – Zielindikator „Veränderung des Bestandes an Langzeitleistungsbeziehern im Jahresdurchschnitt“ .. 14
Tabelle 8 – Zielindikator „Index Prozessqualität“ .................................................................................................. 15
Tabelle 9 – Zielindikator „Integrationsquote U25“ ................................................................................................. 16
Tabelle 10 – Zielindikator „Summe der Leistungen für Unterkunft und Heizung“ (alle Werte in Mio. €)................ 16
Tabelle 11 – Zielindikator „Anzahl BG´s mit LUH – Anspruch im Jahresdurchschnitt“ ......................................... 17
Tabelle 12 – Zielindikator „Anzahl geeigneter Teilnehmer/innen“ ......................................................................... 18
Tabelle 13 – Zielindikator „Anzahl Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine“ ..................................................... 18
Tabelle 14 – erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLb) und Eintritte in Maßnahmen .......................................... 19
Tabelle 15 – erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLb) und Eintritte in Maßnahmen .......................................... 20
Tabelle 16 – Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig im Überblick .............................................................................. 22
Tabelle 17 – Zielindikator „Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU)“ (alle Werte in Mio. €) ................ 23
Tabelle 18 – Zielindikator „Integrationsquote“........................................................................................................ 23
Tabelle 19 – Zielindikator “Veränderung des Bestandes an Langzeitleistungsbeziehern im Jahresdurchschnitt“ . 24
Tabelle 20 – Zielindikator “Index Prozessqualität“ ................................................................................................. 24
Tabelle 21 – Zielindikator “Integrationsquote U25“ ................................................................................................ 25
Tabelle 22 – Ziele der Stadt Leipzig im Überblick.................................................................................................. 26
Tabelle 23 – Zielindikator: „Summe der Leistungen für Unterkunft und Heizung“ (alle Werte in Mio. €)................ 27
Tabelle 24 – Zielindikator: „Anzahl BG´s mit LUH-Anspruch im Jahresdurchschnitt“ ............................................ 27
Tabelle 25 – Zielindikator: „Anzahl geeigneter Teilnehmer/inen“ ........................................................................... 27
Tabelle 26 – Zielindikator: „Anzahl Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine“..................................................... 28
Seite 3 von 29
Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
Präambel1
Seit 2012 wird sowohl in den gemeinsamen Einrichtungen (gE) als auch bei den
zugelassenen kommunalen Trägern (zkT) ein bundeseinheitliches Zielsteuerungssystem für
die Ziele nach § 48b Sozialgesetzbuch Zweites Buch (SGB II) umgesetzt. Die Grundlagen für
die einheitliche Zielsteuerung in beiden Organisationsstrukturen des SGB II und den damit
verbundenen öffentlichen Kennzahlenvergleich hat der Gesetzgeber mit dem „Gesetz zur
Neuorganisation der Grundsicherung für Arbeitsuchende“ geschaffen. Dahinter steht der
gesetzgeberische Wille, die Leistungsfähigkeit des SGB II-Systems im Sinne der
leistungsberechtigten Menschen zu verbessern und die Leistungsunterschiede
vergleichbarer Jobcenter kontinuierlich zu verringern.
Das bundeseinheitliche Zielsystem nach § 48b SGB II umfasst die Ziele:
Verringerung der Hilfebedürftigkeit,
Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit,
Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug.
Die Bundesziele flankieren zugleich die lokalen Zielgrößen, die die Agentur für Arbeit Leipzig
sowie die Stadt Leipzig in ihrer Funktion als Träger im jeweiligen Verantwortungsbereich
jährlich mit dem Jobcenter Leipzig vereinbaren. Die fortlaufende Nachhaltung und
Auswertung dieser verbindlichen Zielvereinbarungen bilden das Kernelement der operativen
Steuerung im Jobcenter Leipzig bei der Umsetzung der geschäftspolitischen Ziele seiner
Träger.
Der vorliegende Bericht fasst die Zielerreichung des Jahres 2014 bilanzierend zusammen
und gibt einen Überblick über die Ziele des Jahres 2015.
1
Um die Lesbarkeit auf den folgenden Seiten zu vereinfachen, wird auf die zusätzliche Formulierung der
weiblichen Form verzichtet. Wir möchten deshalb darauf hinweisen, dass die Verwendung der männlichen Form
explizit als geschlechtsunabhängig verstanden werden soll bzw. dass die weibliche Form selbstverständlich
immer mit eingeschlossen ist.
Seite 4 von 29
Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
I.
Zielabrechnung 2014
1. Vorbemerkung
Auf Grundlage des bundeseinheitlichen Kennzahlensystems nach § 48a SGB II wurden, wie
bereits in den vorangegangenen Jahren, Ziele zur Verringerung der Hilfebedürftigkeit und
der Reduzierung der Anzahl Langzeitleistungsbezieher vereinbart. Diese Ziele werden mit
allen Grundsicherungsträgern in Deutschland abgeschlossen.
Unter Berücksichtigung der regionalen Arbeitsmarktsituation haben die Agentur für Arbeit
Leipzig und die Stadt Leipzig weitere lokale Ziele mit dem Jobcenter Leipzig vereinbart.
Die Grundlage der Vereinbarung über die Bundesziele bildete das „Gemeinsame
Planungsdokument für die Zielsteuerung im SGB II“ vom 07. November 2013.
Entsprechend Ratsbeschluss RBV-869/11 wurden die Fachausschüsse Wirtschaft und Arbeit
sowie Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule im Februar 2014 über die Ziele der Agentur
für Arbeit und der Stadt Leipzig informiert.
Die gemeinsame Zielvereinbarung wurde am 16. März 2014 (Stadt Leipzig) bzw. am 20.
März 2014 (Agentur für Arbeit Leipzig) unterzeichnet.
2. Ziele 2014 im Überblick
Nachfolgend werden die Ziele, welche das Jobcenter Leipzig mit seinen Trägern im
jeweiligen Verantwortungsbereich vereinbart hat, dargestellt.
2.1 Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig
Nachstehende Tabelle gibt einen Überblick über die Ziele der Bundesagentur für Arbeit.
Tabelle 1 – Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig
Ziel
Zielindikator
Prognosewert /
Zielwert 2014
Ist-Wert 2013
179,130 Mio. Euro
177,532 Mio. Euro
Bundesziele der Agentur für Arbeit Leipzig
1.) Verringerung der Hilfebedüftigkeit
Veränderung der Summe
Leistungen zum Lebensunterhalt
2.) Verbesserung der Integration in
Erwerbstätigkeit
Integrationsquote
28,10%
28,10%
3.) Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug
Veränderung des Bestandes an
Langzeitleistungsbeziehern im JD
37.567
38.140
4.) Verbesserung der Prozessqualität
Index Prozessqualität
100,0
105,3
39,40%
38,20%
lokales Ziel der Agentur für Arbeit Leipzig
5.) Verbesserung der Integration U25 in
Erwerbstätigkeit
Integrationsquote U25
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Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
2.2 Kommunale Ziele der Stadt Leipzig
Die Stadt Leipzig und das Jobcenter Leipzig haben die Entwicklung des Arbeitsmarktes 2014
unterschiedlich bewertet. Deshalb wurden die ersten beiden Zielgrößen als Erwartungswert
formuliert.
Tabelle 2 – Ziele der Stadt Leipzig
Ziel
Zielindikator
Erwartungswert /
Zielwert 2014
Ist-Wert 2013
146,200 Mio. Euro
151,205 Mio. Euro
max. 40.500
42.054
1.) Höhe der Leistungen für Unterkunft und
Heizung (LUH) so gering wie möglich halten
Summe der Leistungen für
Unterkunft und Heizung (LUH)
2.) Begrenzung der Anzahl BG´s mit LUH
Anspruch im Jahresdurchschnitt
Anzahl BG´s mit LUH Anspruch
im Jahresdurchschnitt
3.) Termingerechte Vermittlung der Teilnehmer
für Joblinge in vereinbarter Anzahl
Anzahl geeigneter
Teilnehmer/innen
80
70
4.) Qualität von Marktersatzmaßnahmen durch
den Einsatz von Coaching beim
Beschäftigungsträger sichern
Anzahl Aktivierungs- und
Vermittlungsgutscheine
180
neues Ziel 2014
Monitoring: Aktivierung je Kunde innerhalb von
24 Monaten steigern
Monitoring der Aktivierung
Monitoring: Integration in sv-pflichtige
Beschäftigung mit einer Dauer von mindestens
6 Monaten
Monitoring zur Nachhaltigkeit von Integrationen
3. Einschätzung der Gesamtzielerreichung 2014
Zwischen beiden Trägern (Agentur für Arbeit und Stadt Leipzig) und dem Jobcenter Leipzig
wurden für 2014 insgesamt neun Ziele bzw. Erwartungswerte vereinbart.
Davon konnten zum Jahresende folgende Erwartungswerte nicht erreicht werden:
(1) Höhe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) so gering wie möglich halten
(2) Begrenzung der Anzahl der Bedarfsgemeinschaften (BG) mit LUH-Anspruch im
Jahresdurchschnitt
Die Verringerung der Hilfebedürftigkeit wird an der Summe der Ausgaben für Leistungen
zum Lebensunterhalt (LLU) gemessen. Dazu gehören die Regelleistungen „Arbeitslosengeld
II“ und das „Sozialgeld“. Die Erhöhung der Regelsätze zum 01. Januar 2014 führte zu einem
Anstieg der Ausgaben um 3,2 %. Der Prognosewert für das Jobcenter Leipzig sah jedoch
nur eine Erhöhung der Ausgaben gegenüber 2013 um 0,9 % vor.
Dieser Wert war im Vergleich zu anderen Jobcentern sehr ambitioniert. Der Prognosewert für
das Jobcenter Dresden lag bei 3,8 % und für das Jobcenter Chemnitz bei 1,2 %.
Bis zum Ende des ersten Halbjahres 2014 wurde das Ziel noch leicht verfehlt (0,1 %). Im
zweiten Halbjahr wurde der Prognosewert nicht nur erreicht, sondern sogar kontinuierlich
Seite 6 von 29
Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
unterschritten. Im Dezember 2014 lagen die Ausgaben um 0,612 Mio. € unter dem
Erwartungswert. Das entspricht einer Abweichung um -0,3 %.
Ursächlich für das Erreichen des Erwartungswertes bei den Ausgaben für die Leistungen
zum Lebensunterhalt (LLU) waren die sehr guten Integrationsergebnisse.
Bereits 2013 hatte das Jobcenter Leipzig die höchste Integrationsquote in Sachsen. Ziel war
es daher 2014, die guten Ergebnisse bei der erfolgreichen Integration in den ersten
Arbeitsmarkt zu wiederholen. Tatsächlich konnte das Jobcenter jedoch die Zahl der
erfolgreichen Integrationen gegenüber dem Vorjahr sogar um 59 steigern (bei geringerer
Anzahl Leistungsberechtigter) und damit eine Integrationsquote von 28,9 % erreichen.
Damit hat das Jobcenter Leipzig auch 2014 die höchste Integrationsquote in Sachsen erzielt.
Tabelle 3 – Anzahl Integrationen und Integrationsquote sächsischer Jobcenter
2
Anzahl Integrationen
im Jahr 2014
Integrationsquote
im Jahr 2014
Deutschland
799.506
24,5%
RD Sachsen
50.962
26,5%
JC Chemnitz, Stadt
4.986
25,8%
JC Dresden, Stadt
10.059
27,8%
JC Leipzig, Stadt
15.254
28,9%
JC Nordsachsen
3.699
23,5%
JC Sächsische Schweiz- Osterzgebirge
3.759
24,9%
JC Vogtlandkreis
3.816
27,2%
JC Mittelsachsen
4.391
23,4%
JC Zwickau
4.998
24,5%
Die Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug wird über die Zielgröße der Veränderung
des Bestandes von Langzeitleistungsbeziehern im Jahresdurchschnitt betrachtet. Das
Jobcenter Leipzig hatte sich das Ziel gestellt, den Bestand an Langzeitleistungsbezieher im
Jahresdurchschnitt 2014 um 1,5 % gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2013 zu verringern.
Eine Verringerung des Bestandes bedeutet, dass die Langzeitleistungsbezieher nicht nur
integriert werden müssen, sondern dass durch die Integration ein so hohes Arbeitsentgelt
erzielt wird, dass kein SGB II – Leistungsanspruch (Regelleistung und Leistung für
Unterkunft und Heizung) mehr besteht.
Zum Jahresende 2014 konnte die Zahl der Langzeitleistungsbezieher um 3,1 % verringert
werden, dass sind 601 Langzeitleistungsbezieher weniger, als der Zielwert vorgab.
Insgesamt hat sich damit die Zahl 2014 gegenüber 2013 um 1.174 minimiert.
2
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Dezember 2014
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Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
Der Index Prozessqualität gibt Auskunft über die Einhaltung mehrerer Standards wie z. B.
die Einhaltung der Dauer bis zum Erstgespräch bei der Vermittlungsfachkraft oder der Dauer
der Bearbeitung von Erstanträgen. Der Zielwert von 100 wurde mit 105,5 sogar
überschritten.
Als lokales Ziel wurde zwischen der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Leipzig die
Integrationsquote für Jugendliche unter 25 Jahren vereinbart. 2013 hatte das Jobcenter
Leipzig mit einer Integrationsquote für Jugendliche U25 von 38,2 % das beste Ergebnis aller
Jobcenter in Sachsen erreicht. Dieses gute Ergebnis wollte das Jobcenter Leipzig im Jahr
2014 um 3,0 % auf 39,4 % steigern.
Mit einer Integrationsquote von 39,7 % wurde der ambitionierte Zielwert 2014 sogar noch
übertroffen. Insgesamt wurden damit 2.906 Jugendliche in Ausbildung und Arbeit vermittelt.
Der kommunale Erwartungswert für die Höhe der Leistungen für Unterkunft und Heizung
konnte nicht erreicht werden. Trotz der sehr guten Integrationsergebnisse wurde der
erwartete Wert um 3,1 % überschritten, das waren Mehrausgaben in Höhe von 4,5 Mio. €.
Einer der Gründe ist, dass selbst durch eine erfolgreiche Integration in den ersten
Arbeitsmarkt, auf Grund der teilweise geringen Haushaltseinkommen bzw. der
Zusammensetzung der Bedarfsgemeinschaft, keine Beendigung des SGB IILeistungsbezuges erreicht wird.
Ein weiterer hauptsächlicher Grund liegt in der Erhöhung der Ausgaben für die Leistungen
für Unterkunft und Heizung je Bedarfsgemeinschaft. Lagen im Oktober 2013 die Ausgaben
für die Leistungen für Unterkunft und Heizung je Bedarfsgemeinschaft und Monat bei 305,29
€, so sind diese Kosten im Oktober 2014 auf 307,10 € angestiegen.
Für die Begrenzung der Anzahl an Bedarfsgemeinschaften mit Anspruch auf Leistung für
Unterkunft und Heizung wurde von der Stadt Leipzig ein Erwartungswert von 40.500 im
Jahresdurchschnitt formuliert. Mit den vorliegenden Daten vom Oktober 2014 wird das
Jahresendziel noch nicht erreicht. Bis zum Dezember 2014 wird sich die Zahl
erfahrungsgemäß weiter verringert haben, den Erwartungswert jedoch voraussichtlich knapp
verfehlen.
Die kommunalen Ziele für die Teilnehmergewinnung zum Projekt „Joblinge“ und zur
Arbeitsmarktmaßnahme „Coaching AGH“ werden erreicht bzw. überschritten.
Die Monitorings zur „Aktivierung je Kunde innerhalb von 24 Monaten steigern“ und zur
„Integration in sv-pflichtige Beschäftigung mit einer Dauer von mindestens 6 Monaten“
wurden monatlich erstellt und im Rahmen der Trägerversammlungen den Vertretern der
Stadt Leipzig und der Agentur für Arbeit präsentiert.
Eines der Hauptziele des Jobcenters Leipzig ist die erfolgreiche und möglichst dauerhafte
und bedarfsdeckende Integration in den ersten Arbeitsmarkt. Dabei gilt es die besonders
benachteiligten Personengruppen, wie z. B. Jugendliche, Ältere, Alleinerziehende,
Langzeitleistungsbezieher und Langzeitarbeitslose intensiv zu unterstützen. Je besser es
dem Jobcenter gelingt, möglichst viele Menschen zu integrieren, umso positiver wirkt es auf
die finanziellen Ziele des Jobcenters.
Seite 8 von 29
Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
Beispielhaft sind nachfolgend einige wichtige Aktivitäten und Maßnahmen aufgeführt, die das
gute Integrationsergebnis 2014 ermöglicht haben und die 2015 für weiterhin gute Resultate
sorgen sollen:
Betreuung von bestimmten Personengruppen in speziellen Teams mit individuellen
Betreuungs- und Vermittlungsansätzen (z. B. Jugendliche U25, Ältere Ü50, Ärzte,
Ingenieure, Selbständige).
Im Projekt „Arbeit Direkt“ werden Neuantragsteller mit guten Voraussetzungen für
eine direkte und schnelle Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt betreut
(Anlehnung an ein niederländisches Modell). Der Schlüssel des Erfolges liegt hierbei
in der engmaschigen Betreuung mit einer hohen Kontaktdichte (bei Bedarf mehrmals
in der Woche).
Realisierung einer bedarfsgerechten Weiterbildungsstrategie vor dem Hintergrund
eines wachsenden Fachkräftebedarfs (Bildung als Chance für eine dauerhafte
Beschäftigung). Dazu gehört auch das Heranführen von Personen an die Fähigkeit
eine Weiterbildung erfolgreich zu absolvieren. Unter anderem können zukünftige
Weiterbildungsteilnehmer mit Hilfe von Trägern auf die Absolvierung der
Bildungsmaßnahme vorbereitet werden. Besondere Aktivitäten werden für Personen
ohne Berufsabschluss im Alter über 25 Jahren u. a. mit dem Ziel der Aufnahme einer
betrieblichen Einzelausbildung (siehe auch Initiative „AusBildung wird was –
Spätstarter gesucht“) durchgeführt. Die Betreuung der Absolventen einer
Bildungsmaßnahme während und nach dem Abschluss der Maßnahme hat höchste
Priorität im Jobcenter Leipzig. Ziel ist die schnelle (möglichst nahtlose) Integration in
den ersten Arbeitsmarkt u. a. durch gezielte Unterstützung des gemeinsamen
Arbeitgeberservices (gAGS).
Umsetzung eines Konzeptes zur Verringerung der Anzahl Langzeitleistungsbezieher
durch Erhöhung der Kontaktdichte und Aktivierung durch Zuweisung in geeignete
Maßnahmen, die auf die individuellen Ursachen des Langzeitleistungsbezuges
abgestimmt sind.
Ein begleitendes Coaching für Teilnehmer von Arbeitsgelegenheiten (AGH) soll die
Integrationschancen nach Beendigung der AGH verbessern (siehe kommunale
Zielvereinbarung).
Seit 2013 nimmt das Jobcenter Leipzig am Modellprojekt INA! teil. Hierbei werden
bereits integrierte Personen während der Beschäftigung weiter betreut, um eine
dauerhafte Integration in den ersten Arbeitsmarkt zu gewährleisten.
Eine Vielzahl von individuell gestalteten Maßnahmen sollen Personen mit jeweils
unterschiedlichen Vermittlungshemmnissen besser unterstützen. Das bereits breite
Spektrum wurde 2015 nochmal erweitert. Zielgruppen sind u. a. Alleinerziehende,
Migranten, Geringverdiener (Minijobber), Langzeitleistungsbezieher, Menschen mit
psychischen Problemen, Jugendliche und Ältere.
Der „neue“ JobClub mit seinen vielfältigen Dienstleistungen (vor allem Unterstützung
im gesamten Bewerbungsprozess) steht nunmehr auch Personen über 25 Jahren zur
Seite 9 von 29
Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
Verfügung. Die Teilnehmerzahlen und die guten Integrationserfolge des Jobcenters
belegen die erfolgreiche Ausrichtung. Die räumliche Nähe zum Jobcenter verhindert
das „Verlorengehen“ vor allem von Jugendlichen, denen die Leistungen des
JobClubs von der jeweiligen Vermittlungsfachkraft angeboten werden.
Seit 2014 bietet das Jobcenter Leipzig eine Jobvermittlung an. Hier werden
geringfüge Beschäftigungen vermittelt, die dazu beitragen können, die finanzielle
Situation einer Bedarfsgemeinschaft zu verbessern und unter Umständen die
finanziellen Ausgaben für Regelleistung und Kosten für Unterkunft und Heizung zu
senken.
Teilnahme am Projekt „Joblinge“ – im Rahmen der assistierten Ausbildung werden
Jugendliche befähigt, eine Ausbildung aufzunehmen.
Das Jobcenter unterstützt das Projekt „Schauplatz“. Hier werden Jugendliche auch
auf die Prüfung zum Hauptschulabschluss vorbereitet.
Seit April 2014 nimmt das Jobcenter Leipzig am Modellprojekt GABI (Gemeinsame
Aktivierung und Begleitung zur Integration) teil. In diesem Projekt werden eine
Vielzahl unterschiedlicher Maßnahmeinhalte angeboten. Der Teilnahmebeginn ist zu
jeder Zeit möglich, d. h. die übliche Wartezeit bis zum Beginn einer Maßnahme
entfällt. Eine Mitarbeiterin bzw. ein Mitarbeiter des Jobcenters ist zudem jeden Tag
vollzeitlich vor Ort (direkter Ansprechpartner für Maßnahmeteilnehmer und Träger).
Die Integrationsquote nach Beendigung der Maßnahme liegt derzeit bei 23,1 % (Ziel
= 19,0 %).
Die Neuausrichtung des gemeinsamen Arbeitgeberservices (gAGS) 2014 hat einen
wesentlichen Anteil am guten Integrationsergebnis des Jobcenters Leipzig. Die
Zusammenarbeit zwischen den Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbetreuern wurde
intensiviert. Ausgewählte Kommunikationspartner gewährleisten einen schnellen
Informationsaustausch über Bewerber und offene Stellen. Die Beratung und
Betreuung von Klein- und Mittelständischen Unternehmen wurde verstärkt. Spezielle
Vermittlungsfachkräfte suchen anhand des jeweiligen Bewerbers nach geeigneten
Arbeitsstellen. Viele Aktivitäten werden gemeinsam mit dem Jobcenter Leipzig
organisiert und durchgeführt (Arbeits- und Ausbildungsmessen, Speed-Datings,
Arbeitgeberpräsentationen etc.). Sichtbar wird die gute Zusammenarbeit am Anteil
SGB II – Kunden an allen erfolgreich besetzten Stellen des gemeinsamen
Arbeitgeberservices. Mit einem Anteil von über 50,0 % liegt das Ergebnis deutlich
über dem Bundes- und Landesdurchschnitt und ist mit Abstand der größte Wert in
Sachsen. Die Tabelle 4 zeigt die Ergebnisse im Jahresdurchschnitt 2014. Außerdem
hat der gemeinsame Arbeitgeberservice die Zahl der mit Eingliederungszuschüssen
geförderten Integrationen von Kunden des Jobcenters Leipzig im Jahr 2014 auf
insgesamt 1.399 gesteigert (2013 = 1.069).
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Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
Tabelle 4 – Anteil SGB II – Kunden an allen erfolgreich besetzten Stellen
Region
3
Anteil SGB II - Kunden an
erfolgreich besetzten Stellen
Jahresdurchschnitt 2014
Deutschland
26,5%
RD Sachsen
29,8%
071 Annaberg-Buchholz
5,3%
072 Bautzen
4,1%
073 Chemnitz
36,0%
074 Dresden
33,8%
075 Leipzig
52,2%
076 Oschatz
27,5%
077 Pirna
32,7%
078 Plauen
37,1%
079 Riesa
9,7%
080 Freiberg
32,1%
092 Zwickau
33,4%
Ein umfangreiches internes Kontrollsystem (IKS) soll helfen, die Qualität der Arbeit in allen
Bereichen zu gewährleisten. Die Prüfung von Fällen im Rahmen der Fachaufsicht geben
dabei Auskunft über mögliche Fehlerschwerpunkte, die entsprechend ausgewertet und
beseitigt werden können.
Seit 2014 existiert im Jobcenter Leipzig ein Controlling über die Kosten für Unterkunft und
Heizung (KdU-Controlling). Das Konzept wurde in enger Abstimmung mit der Stadt Leipzig
erstellt. Außer der Erfassung und Nachhaltung von definierten Kennzahlen wird eine
fachliche Bewertung der Arbeit (Fachaufsicht) hinsichtlich der Berechnung der Leistungen für
Unterkunft und Heizung vorgenommen. Die Stadt Leipzig wird über die Ergebnisse des
Controllings regelmäßig informiert.
Das Kontrollsystem kann somit unter Umständen durch die Vermeidung von Fehlern zu einer
Verringerung der SGB II – Ausgaben (Regelleistung und Leistungen für Unterkunft und
Heizung) beitragen.
3
Datenquelle: BA-Datensystem FIS mit Stand Berichtsmonat Dezember 2014
Seite 11 von 29
Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
4. Ergebnisse der Bundes- und lokalen Ziele der Agentur für
Arbeit Leipzig
4.1 Ergebnisse der Bundesziele
Ziel 1 – Verringerung der Hilfebedürftigkeit
Abschlussstand der Zielerreichung: Das Ziel wurde erreicht.
Die Verringerung der Hilfebedürftigkeit bemisst sich über den Zielindikator der Leistungen
zum Lebensunterhalt (LLU). Hierzu gehören ausschließlich das Arbeitslosengeld II und das
Sozialgeld. Die Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH), sonstige kommunale
Leistungen und Sozialversicherungsbeiträge gehören nicht dazu.
Bis zum Jahresende 2014 sollte der Prognosewert von 179,130 Mio. € möglichst nicht
überschritten werden. Tatsächlich wurden 2014 insgesamt 178,518 Mio. € ausgegeben.
Gegenüber dem Prognosewert entspricht das einer Einsparung von 0,612 Mio. € .
Aufgrund der Regelsatzerhöhung haben sich, trotz der Verringerung der Anzahl der
Bedarfsgemeinschaften, die Ausgaben gegenüber 2013 um 0,986 Mio. € erhöht.
4
Tabelle 5 – Zielindikator „Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU)“ (alle Werte in Mio. €)
2014
Ist
2014
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
2013
179,130
178,518
-0,612
-0,3%
177,532
Prognosewert
Leistungen zum
Lebensunterhalt (LLU)
Ziel 2 – Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit
Abschlussstand der Zielerreichung: Das Ziel wurde erreicht.
Gemessen wird das Ziel über die Integrationsquote. Hier wird die kumulierte Anzahl aller
Integrationen 2014 ins Verhältnis zur durchschnittlichen Anzahl der erwerbsfähigen
Leistungsberechtigten (eLb) 2014 gesetzt.
Nur die Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im ersten
Arbeitsmarkt, einer vollqualifizierenden Ausbildung oder einer selbständigen Tätigkeit
werden als Integration gewertet.
Tätigkeiten im zweiten Arbeitsmarkt (Arbeitsgelegenheiten – AGH oder Förderungen eines
Arbeitsverhältnisses – FAV) werden nicht als Integration gezählt.
4
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Dezember 2014
Seite 12 von 29
Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
Die erwerbsfähigen Leistungsbezieher (eLb) umfassen alle Personen ab dem 15. Lebensjahr
(Alg II – Bezug), unabhängig vom jeweiligen Arbeitslosenstatus. Das bedeutet dass z. B.
Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (Arbeitsgelegenheiten, Weiterbildung,
Aktivierungsmaßnahmen etc.) genauso dazu zählen, wie Personen die bereits einer
Beschäftigung nachgehen aber weiterhin ergänzende SGB II – Leistungen benötigen. Auch
Jugendliche ab dem 15. Lebensjahr, die der Schulpflicht unterliegen (Schüler) werden der
Personengruppe zugeordnet.
Mit einer Integrationsquote zum Jahresende in Höhe von 28,9 % hat das Jobcenter Leipzig
den Zielwert und den Vorjahreswert übertroffen. Das war (anlog 2013) wieder das beste
Ergebnis aller Jobcenter in Sachsen.
Es wurden 430 Integrationen mehr erreicht, als das Ziel vorgab. Trotz geringerer Anzahl
erwerbsfähiger Leistungsberechtigter (eLb) konnte die Zahl der Integrationen gegenüber
2013 um 59 gesteigert werden.
Tabelle 6 – Zielindikator „Integrationsquote“
Integrationsquote in %
Anzahl Integrationen
5
Ziel
2014
Ist
2014
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
2013
28,1
28,9
0,8
2,9%
28,1
14.824
15.254
430
2,9%
15.195
(von 52.768
eLb im JDW)
(von 52.768
eLb im JDW)
(von 54.089
eLb im JDW)
Ziel 3 – Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug
Abschlussstand der Zielerreichung: Das Ziel wurde erreicht.
Die Veränderung des Bestandes an Langzeitleistungsbezieher ist für dieses Ziel der
entsprechende Indikator. Hierbei wird die Anzahl aller erwerbsfähigen Leistungsberechtigten
(eLb) ab dem 17. Lebensjahr erfasst, die in den letzten 24 Monaten mindestens 21 Monate
im Leistungsbezug standen. Die Veränderung bemisst sich am Jahresdurchschnitt bezogen
auf das Vorjahr. Für die Verringerung der Anzahl Langzeitleistungsbezieher muss die
Integration in den ersten Arbeitsmarkt so erfolgen, dass der Lebensunterhalt ohne den
Bezug von zusätzlichen SGB II - Leistungen gedeckt werden kann.
Das Jobcenter Leipzig hatte 2014 das Ziel, den durchschnittlichen Bestand von
Langzeitleistungsbeziehern gegenüber 2013 um 1,5 % auf 37.567 zu verringern.
5
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Dezember 2014
Seite 13 von 29
Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
Zum Jahresende 2014 konnte das Jobcenter den Durchschnittsbestand gegenüber dem
Vorjahr sogar um 3,1 % auf 36.966 verringern. Das sind 601 Langzeitleistungsbezieher
weniger, als der Zielwert vorgab.
Tabelle 7 – Zielindikator
6
Jahresdurchschnitt“
„Veränderung des Bestandes an Langzeitleistungsbeziehern im
Anzahl Langzeitleistungsbezieher
im Jahresdurchschnittswert
Ziel
2014
Ist
2014
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
2013
37.567
36.966
-601
-1,6%
38.140
Ziel 4 – Verbesserung der Prozessqualität
Abschlussstand der Zielerreichung: Das Ziel wurde erreicht.
Die Qualität verschiedener Arbeitsprozesse wird über einen Index nachgehalten. Die
Ergebnisse gehen dabei in gleicher Gewichtung (jeweils 20 %) in den Prozessindex ein.
Folgende Arbeitsprozesse bilden den Wert des Index ab:
1.) Erstberatung:
bei mind. 80 % der Neukunden findet das Erstgespräch
innerhalb von 15 Arbeitstagen statt
2.) Erstberatung U25:
bei mind. 80 % der Neukunden U 25 findet das Erstgespräch
innerhalb von 15 Arbeitstagen statt
3.) Angebot U25:
mind. 80 % der Neukunden U25 erhalten innerhalb von
30 Arbeitstagen ein Angebot
4.) EinV im Bestand:
mind. 80 % aller eLb verfügen über eine abgeschlossene
Eingliederungsvereinbarung
5.) Bearbeitungsdauer: die Bearbeitung von Erstanträgen erfolgt innerhalb von
14 Arbeitstagen
Der Zielwert für den Index Prozessqualität ist 100. Sollten die Ergebnisse einzelner Prozesse
besser als die Zielformulierung sein, ist ein Index größer 100 möglich (z. B. bei einer
Bearbeitungsdauer unter 14 Arbeitstagen).
Zum Jahresende hat das Jobcenter Leipzig einen Index Prozessqualität in Höhe von 105,5
erreicht.
6
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Dezember 2014
Seite 14 von 29
Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
Tabelle 8 – Zielindikator „Index Prozessqualität“
Index Prozessqualität
im Jahresfortschrittswert
7
Ziel
2014
Ist
2014
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
2013
100,0
105,5
5,5
5,5%
105,3
4.2 Ergebnis des lokalen Ziels der Agentur für Arbeit Leipzig
Ziel 5 – Verbesserung der Integration U25 in Erwerbstätigkeit
Abschlussstand der Zielerreichung: Das Ziel wurde erreicht.
Die Zielergebnisse werden über die Integrationsquote abgebildet. Hierbei wird die kumulierte
Zahl der Integrationen in Bezug zur Anzahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (Alter
= 15 bis unter 25 Jahre) gesetzt.
Als Integration zählen nur die Beschäftigungsaufnahme im ersten Arbeitsmarkt oder die
Aufnahme einer vollqualifizierenden Ausbildung. Eintritte in den zweiten Arbeitsmarkt zählen
nicht als Integration.
Zu den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (eLb) gehören alle Personen der
entsprechenden Altersklasse, die SGB II - Leistungen erhalten. Dazu gehören auch alle
Teilnehmer von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (Arbeitsgelegenheiten – AGH,
Trägermaßnahmen etc.) und Jugendliche, die bereits integriert sind, jedoch auf Grund des
geringen Arbeitsentgelts weiterhin auf aufstockende SGB II – Leistungen angewiesen sind.
Aber auch Jugendliche, die der Schulpflicht unterliegen (Schüler), werden der Bezugsgröße
zugerechnet.
Ziel des Jobcenters Leipzig war die Integrationsquote U25 im Jahr 2014 um 3,0 %
gegenüber 2013 auf 39,4 % zu steigern. Mit einer Integrationsquote U25 in Höhe von 39,7 %
konnte das Jobcenter das Ziel sogar überschreiten. Das waren 25 Integrationen über dem
Zielwert.
7
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Dezember 2014
Seite 15 von 29
Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
Tabelle 9 – Zielindikator „Integrationsquote U25“
Integrationsquote U25 in %
Anzahl Integrationen U25
8
Ziel
2014
Ist
2014
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
2013
39,4
39,7
0,3
0,9%
38,2
2.881
2.906
25
0,9%
2.931
(von 7.311
eLb im JDW)
(von 7.311
eLb im JDW)
(von 7.671
eLb im JDW)
5. Ergebnisse der kommunalen Ziele der Stadt Leipzig
Ziel 1 – Höhe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) so gering wie möglich
halten
Abschlussstand der Zielerreichung: Der Erwartungswert wurde nicht erreicht.
Das Ziel definiert sich über die Gesamtausgaben 2014 für die kommunalen Leistungen für
Unterkunft und Heizung.
Der Erwartungswert für die max. Ausgaben zum Jahresende lag bei 146,200 Mio. €. Die
tatsächlichen Gesamtausgaben für die Leistungen für Unterkunft und Heizung lagen 2014
bei 150,702 Mio. € und damit um 4,502 Mio. € über dem Erwartungswert.
Trotz der sehr guten Integrationsergebnisse (Jobcenter Leipzig mit dem besten Ergebnis in
Sachsen) und dem weiteren Rückgang an Bedarfsgemeinschaften konnten die Ausgaben
nicht auf den erwarteten Wert begrenzt werden.
Die Gründe dafür sind, dass eine erfolgreiche Integration nicht immer zur Beendigung des
SGB II – Leistungsanspruches führt und vor allem der Anstieg der Kosten für Unterkunft und
Heizung je Bedarfsgemeinschaften (Erhöhung der Miet-, Neben- und Heizkosten gegenüber
dem Vorjahr).
9
Tabelle 10 – Zielindikator „Summe der Leistungen für Unterkunft und Heizung“ (alle Werte in Mio. €)
2014
Ist
2014
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
2013
146,200
150,702
4,502
3,1%
151,205
Erwartungswert
Summe der Leistungen für
Unterkunft und Heizung (LUH)
8
9
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Dezember 2014
Datenquelle: Angaben der Stadt Leipzig
Seite 16 von 29
Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
Ziel 2 – Begrenzung der Anzahl BG´s mit LUH-Anspruch im Jahresdurchschnitt
Abschlussstand der Zielerreichung: Die Werte für Dezember 2014 liegen noch nicht vor.
Als Erwartungswert wurde eine Begrenzung der Anzahl der Bedarfsgemeinschaften mit
Anspruch auf Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) im Jahresdurchschnitt auf
40.500 (zum Jahresende) formuliert.
Die Daten werden vom Statistik-Service der Bundesagentur für Arbeit nach dreimonatiger
Wartezeit zur Verfügung gestellt. Deshalb liegen derzeit die Daten bis einschließlich des
Berichtsmonats September 2014 vor. Eine abschließende Bewertung kann somit frühestens
in drei Monaten erfolgen.
Zum jetzigen Stand liegt die gleitende Durchschnittszahl (letzten 12 Monate) der
Bedarfsgemeinschaften mit LUH-Anspruch bei 41.261. Diese Zahl wird sich bis zum
Jahresende noch deutlich verringern, den Erwartungswert jedoch voraussichtlich nicht
erreichen. In der isolierten Monatsbetrachtung (Oktober 2014) liegt die Anzahl der
Bedarfsgemeinschaften mit Anspruch auf Leistungen für Unterkunft und Heizung bei 40.349,
das sind 1.198 weniger als im Vorjahresmonat Oktober 2013 (Monatswert).
Tabelle 11 – Zielindikator „Anzahl BG´s mit LUH – Anspruch im Jahresdurchschnitt“
Dez 2014
Ist
Okt 2014
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
Sep 2013
40.500
41.261
761
1,9%
42.098
Erwartungswert
Anzahl BG´s mit LUH-Anspruch im
gleitenden Jahresdurchschnitt
10
Ziel 3 – Termingerechte Vermittlung geeigneter Teilnehmer für Joblinge in vereinbarter
Anzahl
Abschlussstand der Zielerreichung: Das Ziel wurde erreicht.
Über das Projekt „Joblinge“ sollen Jugendliche mit Hilfe der assistierten Ausbildung an die
Aufnahme einer betrieblichen Ausbildung herangeführt werden. 2014 sollten insgesamt 80
Jugendliche vom Jobcenter Leipzig für die Teilnahme am Projekt gewonnen und vor allen
Dingen vorbereitet werden. Die Eintritte erfolgten hierbei in zeitlich gestaffelten Tranchen
(Januar, Februar, April und Oktober).
Die vereinbarte Teilnehmerzahl wurde vom Jobcenter Leipzig erreicht.
10
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit / endgültige Daten nach drei Monaten Wartezeit
Seite 17 von 29
Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
Tabelle 12 – Zielindikator „Anzahl geeigneter Teilnehmer/innen“
Teilnehmer am Projekt "Joblinge"
11
Ziel
2014
Ist
2014
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
2013
80
80
0
0,0%
70
Ziel 4 – Qualität von Marktersatzmaßnahmen durch den Einsatz von Coaching beim
Beschäftigungsträger sichern
Abschlussstand der Zielerreichung: Das Ziel wurde erreicht.
Den Teilnehmern von Marktersatzmaßnahmen soll bereits vor Beendigung der Maßnahme
mit Hilfe eines Coachings umfassende Hilfe im bevorstehenden Bewerbungsprozess
gegeben werden. Die intensive Unterstützung soll dabei die Chancen auf die Aufnahme
einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt erhöhen.
Da der Unterstützungsbedarf der jeweiligen Teilnehmer sehr unterschiedlich ist, sollten die
entsprechenden Coaches mit Hilfe von individuellen Aktivierungsgutscheinen, die bei
verschiedenen (zertifizierten) Trägern eingelöst werden können, vom Teilnehmer selbst
ausgewählt werden.
Als Ziel wurde die Einlösung von insgesamt mindestens 180 Aktivierungs- und
Vermittlungsgutscheinen vereinbart.
Tabelle 13 – Zielindikator „Anzahl Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine“
Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine für Coaching Marktersatz
12
Ziel
2014
Ist
2014
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
2013
180
232
52
28,9%
neues Ziel
2014
Monitoring: Aktivierung je Kunde innerhalb von 24 Monaten steigern
Das Monitoring informiert monatlich über die Aktivierungsquote der erwerbsfähigen
Leistungsberechtigten. Dabei werden die Teilnehmer von arbeitsmarktpolitischen
Maßnahmen (z. B. Arbeitsgelegenheiten, Weiterbildung, Trägermaßnahmen etc.) ins
Verhältnis zur Anzahl aller erwerbsfähigen Leistungsberechtigten gesetzt. Zusätzlich erfolgt
eine Differenzierung nach der jeweiligen Profillage. Die Profillage beschreibt die jeweilige
Nähe des einzelnen Kunden zum Arbeitsmarkt und berücksichtigt dabei mögliche
Hemmnisse oder Defizite.
11
12
Datenquelle: Datenerhebung des Jobcenters Leipzig
Datenquelle: BA –Fachanwendung CoSach-NT
Seite 18 von 29
Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
Die verschiedenen Profillagen sind nachfolgend aufgelistet:
arbeitsmarktnahe Profillagen
Marktprofil (MP), Aktivierungsprofil (AP) und Förderprofil (FP)
arbeitsmarktferne Profillagen
Entwicklungsprofil (EP), Stabilisierungsprofil (SP) und Unterstützungsprofil (UP)
Die monatlichen Aktivierungsquoten werden in jeder Trägerversammlung hinsichtlich ihrer
Entwicklung und im Vergleich zum Vorjahr präsentiert.
Das Monitoring ist Bestandteil der Zielvereinbarung 2015 und wird entsprechend
weitergeführt.
Tabelle 14 – erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLb) und Eintritte in Maßnahmen
2014
Profillagen
Alle
eLb im
Vormonat
JDW
13
2013
Eintritte in AktivierungsMaßnahmen
quote
kumuliert
kum/JDW
eLb im
Vormonat
JDW
Eintritte in AktivierungsMaßnahmen
quote
kumuliert
kum/JDW
52.768
15.496
29,4%
54.089
15.882
29,4%
MP Marktprofil
395
129
32,7%
361
128
35,5%
AP Aktivierungsprofil
721
235
32,6%
804
275
34,2%
FP Förderprofil
6.419
3.081
48,0%
6.748
2.787
41,3%
EP Entwicklungsprofil
15.569
6.419
41,2%
15.684
6.283
40,1%
SP Stabilisierungsprofil
7.703
2.510
32,6%
7.407
2.883
38,9%
UP Unterstützungsprofil
5.598
2.168
38,7%
6.026
2.616
43,4%
Summe N + X + Z
7.657
165
2,2%
8.146
174
2,1%
I Integriert, aber hilfebedürftig
8.707
789
9,1%
8.913
736
8,3%
Die absolute Zahl der Eintritte in Maßnahmen 2014 ist geringfügiger kleiner als 2013. Da
jedoch die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (eLb) im gleichen Zeitraum
ebenfalls gesunken ist, konnte die Aktivierungsquote von 2013 wieder erreicht werden.
Monitoring: Integration in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit einer Dauer
von mindestens 6 Monaten
Das Monitoring gibt Auskunft über die Dauer der Beschäftigung nach Aufnahme einer
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Damit informieren die Daten auch über die
Nachhaltigkeit von Integrationen des Jobcenters Leipzig.
13
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Dezember 2014
Seite 19 von 29
Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
Der Verbleib in Beschäftigung wird nach 1, 3, 6 und 12 Monaten nach Arbeitsaufnahme
gemessen.
Für
die
Nachhaltung
der
Daten
werden
Informationen
der
Sozialversicherungsträger benötigt. Dadurch kommt es zu einem zeitlichen Verzug bei der
Bereitstellung der entsprechenden Zahlen.
Die Auswertung des Monitoring ist Bestandteil jeder Trägerversammlung.
In der Zielvereinbarung 2015 wurde vereinbart, das Monitoring weiterzuführen.
Tabelle 15 – erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLb) und Eintritte in Maßnahmen
Monat der
Beschäftigungsaufnahme
Aufnahme einer svpflichtigen
Beschäftigung
(Berufsausbildungen
zählen nicht darunter)
14
Verbleib von eLb mit sv-pflichtiger Beschäftigungsaufnahme in Beschäftigung nach Anzahl Monaten
absolut
Anteil in Prozent
1 Monat
3 Monate
6 Monate
12 Monate
1 Monat
3 Monate
6 Monate
12 Monate
Jun 12
1.056
844
775
682
650
79,9%
73,4%
64,6%
61,6%
Jul 12
1.036
836
732
607
654
80,7%
70,7%
58,6%
63,1%
Aug 12
1.263
1.006
886
717
735
79,7%
70,2%
56,8%
58,2%
Sep 12
1.264
948
871
743
791
75,0%
68,9%
58,8%
62,6%
Okt 12
1.285
1.025
792
731
782
79,8%
61,6%
56,9%
60,9%
Nov 12
1.156
943
567
562
685
81,6%
49,0%
48,6%
59,3%
Dez 12
1.193
677
647
632
716
56,7%
54,2%
53,0%
60,0%
Jan 13
796
641
571
527
492
80,5%
71,7%
66,2%
61,8%
Feb 13
739
591
520
499
461
80,0%
70,4%
67,5%
62,4%
Mrz 13
1.000
823
744
722
668
82,3%
74,4%
72,2%
66,8%
Apr 13
1.003
828
763
695
662
82,6%
76,1%
69,3%
66,0%
Mai 13
1.190
947
884
808
774
79,6%
74,3%
67,9%
65,0%
Jun 13
1.123
886
813
743
692
78,9%
72,4%
66,2%
61,6%
Lesehilfe:
Im März 2013 haben 1.000 erwerbsfähige Leistungsberechtigte des Jobcenters Leipzig eine
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen. Davon waren 3 Monate später
noch 744 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das entspricht einem Anteil von
74,4 %.
14
Datenquelle: BA-Statistik-Service
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Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
II.
Zielvereinbarung 2015
1. Vorbemerkung
Auch für 2015 vereinbarten beide Träger (Agentur für Arbeit Leipzig und Stadt Leipzig) Ziele
mit dem Jobcenter Leipzig.
Grundsätzlich entsprach das Verfahren zur Zielvereinbarung dem Verfahren der Vorjahre. Zu
den bundeseinheitlichen Zielen (entsprechen den Kennzahlen nach § 48a SGB II), die mit
allen Grundsicherungsträgern abgeschlossen werden, haben beide Träger noch weitere
lokale Ziele vereinbart.
Zum ersten Mal jedoch wurde der Planungs- und Zielvereinbarungsprozess für die beiden
Bundesziele „Verringerung der Hilfebedürftigkeit“ und „Verbesserung der Integration in
Erwerbstätigkeit“ im sogenannten Bottom-up-Verfahren durchgeführt. Damit wurden die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt an der Zielwertbestimmung beteiligt. Auf Teamebene
wurden Prognosen und vor allem Strategien (z. B. Eintrittsplanung in arbeitsmarktpolitische
Maßnahmen unter Berücksichtigung der verschiedenen Zielgruppen) für eine größtmögliche
Zielerreichung im Sinne aller erwerbsfähigen Leistungsberechtigten entwickelt.
Grundlage des Planungs-, Zielvereinbarungs- und Steuerungsprozesses ist das Dokument
„Gemeinsame Planungsgrundlagen der Zielsteuerung im SGB II für das Jahr 2015“ der
Bund-Länder-Arbeitsgruppe Steuerung SGB II vom 22.10.2014.
Die Abstimmung und Festlegung der Ziele und Zielwerte fand im Zeitraum vom November
2014 bis Februar 2015 zwischen den Trägern und dem Jobcenter statt.
2. Aktuelle Arbeitsmarktsituation
Die Bundesregierung geht in ihrer Herbstprojektion für das Jahr 2015 von einem Anstieg des
realen Bruttoinlandsprodukts auf 1,3 % gegenüber 1,2 % im Jahr 2014 aus.
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) geht in seiner Prognose für die
Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung und der Veränderung der
Arbeitslosenzahlen von einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes 2015 in Höhe von 1,4 %
aus. Für Leipzig wird ein Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung
gegenüber 2014 von 2,5 % (im Mittelwert) vorhergesagt. Der Wert liegt über der Vorhersage
für Deutschland und Sachsen (je 1,4 %). Die Zahl der Arbeitslosen soll entsprechend der
Prognose in Leipzig im Jahr 2015 um -5,7 % (im Mittelwert) sinken. Der prognostizierte
Rückgang der Arbeitslosigkeit in Deutschland (-0,8 %) und Sachsen (-2,5 %) fällt
demgegenüber geringer aus.
Die Vorhersagen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) stehen jedoch
unter Vorbehalt der schwer einschätzbaren internationalen Entwicklungen (Schuldenkrise,
militärischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten und der Ukraine sowie der
Handelskonflikt mit Russland) und möglicher Auswirkungen durch Einführung des
Mindestlohnes.
Seite 21 von 29
Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im Januar 2015 auf 106,7 gegenüber dem Vormonat
(Dezember 2014 = 105,5) gestiegen.
Im Januar 2015 waren insgesamt 21.718 SGB II – Empfänger arbeitslos gemeldet.
Gegenüber dem Vorjahresmonat (Januar 2014) ist das eine Verringerung um 1.394. Die
Arbeitslosenquote insgesamt (SGB II und SGB III) betrug 10,2 % und war damit deutlich
niedriger als im Januar 2014 (11,2 %).
Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen lag im Januar bei 3.771. Das sind 862 Stellen
mehr als im Januar 2014.
Dabei werden Fach- und Arbeitskräfte vor allem in nachfolgend aufgelisteten Branchen
gesucht:
-
Gesundheitswesen
Lager/Logistik/Verkehr
Metall- und Elektroberufe
Call-Center
Maschinen- und Fahrzeugbau
Hotel/Gastronomie
3. Ziele 2015
3.1 Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig
In nachfolgender Tabelle sind alle Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig dargestellt. Im
Anschluss werden die Ziele einzeln näher erläutert.
Tabelle 16 – Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig im Überblick
Ziel
Zielindikator
Erwartungswert /
Zielwert 2015
Ist-Wert 2014
177,447 Mio. €
178,518 Mio. €
Bundesziele der Agentur für Arbeit Leipzig
1.) Verringerung der Hilfebedüftigkeit
Veränderung der Summe
Leistungen zum Lebensunterhalt
2.) Verbesserung der Integration in
Erwerbstätigkeit
Integrationsquote
29,10%
28,90%
3.) Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug
Veränderung des Bestandes an
Langzeitleistungsbeziehern im JD
36.412
36.966
4.) Verbesserung der Prozessqualität
Index Prozessqualität
100,0
105,5
39,70%
39,70%
lokales Ziel der Agentur für Arbeit Leipzig
5.) Verbesserung der Integration U25 in
Erwerbstätigkeit
Integrationsquote U25
Ziel 1 – Verringerung der Hilfebedürftigkeit
Das Ziel wird an den kumulierten Ausgaben für die Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU)
gemessen. Die Leistungen umfassen dabei nur die Regelleistungen Arbeitslosengeld II und
das Sozialgeld.
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Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
Mit Beginn des Jahres 2015 wurden die Regelleistungen für alle SGB II –
Leistungsempfänger erhöht. Der Prognosewert erwartet max. Ausgaben in Höhe von
177,447 Mio. €. Das entspricht einer Veränderung gegenüber 2014 um -0,6 %.
Tabelle 17 – Zielindikator „Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU)“ (alle Werte in Mio. €)
Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU)
Prognosewert
2014
Ist
2014
Prognosewert
2015
Abweichung
in %
179,130
178,518
177,447
-0,6%
Ziel 2 – Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit
Die Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit wird über die Integrationsquote
abgebildet. Die Quote bildet das Verhältnis zwischen der kumulierten Anzahl der
Integrationen
(sv-pflichtige
Beschäftigung,
vollqualifizierende
Ausbildung
und
Selbständigkeit) und der Anzahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ab dem 15.
Lebensjahr im Jahresdurchschnitt.
Im Jahr 2015 soll die Integrationsquote gegenüber 2014 um 0,5 % auf insgesamt 29,1 %
gesteigert werden.
Tabelle 18 – Zielindikator „Integrationsquote“
Integrationsquote in %
1
Ziel
2014
Ist
2014
Ziel
2015
28,1
28,9
29,1
14.824
Integrationen
bei 52.768
eLb im JD
15.254
Integrationen
bei 52.768
eLb im JD
15.256 1
Integrationen
bei 52.425 1
eLb im JD
Werte basieren auf der Prognose für die Anzahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Jahr 2015
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Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
Ziel 3 – Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug
Gemessen wird die Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug anhand der Entwicklung
des Bestandes an Langzeitleistungsbeziehern im Jahresdurchschnitt im Bezug zum Vorjahr.
Langzeitleistungsbezieher sind alle erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (eLb) ab dem 17.
Lebensjahr, die in den letzten 24 Monaten mindestens 21 Monate SGB II – Leistungen
erhalten haben
Ziel des Jobcenters Leipzig ist es im Jahr 2015, die Zahl der Langzeitleistungsbezieher im
Jahresdurchschnitt gegenüber dem Vorjahr 2014 um mindestens -1,5 % auf 36.412 zu
verringern.
Tabelle 19 – Zielindikator “Veränderung des Bestandes an Langzeitleistungsbeziehern im
Jahresdurchschnitt“
Anzahl Langzeitleistungsbezieher
im Jahresdurchschnittswert
Ziel
2014
Ist
2014
Ziel
2015
37.567
36.966
36.412
Reduzierung
gegenüber dem
Vorjahr um 1,5 %
Reduzierung
gegenüber dem
Vorjahr um 1,5 %
Ziel 4 – Verbesserung der Prozessqualität
Der Index gibt Auskunft über die Qualität der geleisteten Arbeit im Jobcenter Leipzig. Anhand
verschiedener Standards werden die Arbeitsprozesse überprüft. Zu den Standards gehören
u. a. die Dauer bis zum Erstberatungsgespräch und die Bearbeitungsdauer von
Erstanträgen.
Insgesamt gibt es fünf verschiedene Qualitätsstandards, die in gleicher Gewichtung (jeweils
20 %) in die Berechnung des Indexes einbezogen werden.
Ziel ist die Erreichung eines Indexes Prozessqualität in Höhe von 100. Bei positiver
Ergebnisüberschreitung einzelner Standards ist ein Wert größer 100 möglich.
Tabelle 20 – Zielindikator “Index Prozessqualität“
Index Prozessqualität
im Jahresfortschrittswert
Ziel
2014
Ist
2014
Ziel
2015
100,0
105,5
100,0
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Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
Ziel 5 – Verbesserung der Integration U25 in Erwerbstätigkeit
Eine besondere Zielgruppe des Jobcenters Leipzig sind die Jugendlichen im Alter zwischen
15 und 25 Jahren. Das Ziel spiegelt die Anstrengungen des Jobcenters wider, die es
unternimmt, um möglichst viele Jugendliche erfolgreich zu integrieren.
Die Integrationsquote gibt dabei Aufschluss über die kumulierte Anzahl von Integrationen in
Bezug zur Anzahl der erwerbsfähigen Jugendlichen unter 25 Jahren im Jahresdurchschnitt.
Dabei werden nur Beschäftigungsaufnahmen in sozialversicherungspflichtige Tätigkeit oder
Selbständigkeit sowie die Aufnahme einer vollqualifizierenden Ausbildung als Integration
gewertet. Beschäftigungen auf dem zweiten Arbeitsmarkt bleiben unberücksichtigt.
Im Jahr 2014 hat das Jobcenter Leipzig die Integrationsquote U25 bereits um 3,9 %
gegenüber dem Vorjahr gesteigert und damit das zweitbeste Ergebnis in Sachsen erzielt.
Das sehr gute Ergebnis von 39,7 % soll 2015 mindestens wieder erreicht werden. Dabei
sollen 647 Jugendliche in der Betreuung des Jobcenters
im Rahmen der
Ausbildungsplatzvermittlung der Agentur für Arbeit in eine Berufsausbildung vermittelt
werden. Die Integrationsquote U25 lag in Deutschland im Durchschnitt im Jahr 2014 bei
28,6 % und damit deutlich unter dem Ergebnis des Jobcenters Leipzig.
Tabelle 21 – Zielindikator “Integrationsquote U25“
Integrationsquote U25 in %
1
Ziel
2014
Ist
2014
Ziel
2015
39,4
39,7
39,7
2.881
Integrationen
bei 7.311
eLb im JD
2.906
Integrationen
bei 7.311
eLb im JD
2.830 1
Integrationen
bei 7.128 1
eLb im JD
Werte basieren auf der Prognose für die Anzahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Jahr 2015
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Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
3.2 Kommunale Ziele der Stadt Leipzig
In nachfolgender Tabelle sind die kommunalen Ziele der Stadt Leipzig insgesamt dargestellt.
Im Anschluss werden die einzelnen Ziele separat erläutert.
Tabelle 22 – Ziele der Stadt Leipzig im Überblick
Ziel
1
Zielindikator
Erwartungswert /
Zielwert 2015
Ist-Wert 2014
149,000 Mio. Euro
150,702 Mio. Euro
max. 40.500
41.261 1
1.) Höhe der Leistungen für Unterkunft und
Heizung (LUH) so gering wie möglich halten
Summe der Leistungen für
Unterkunft und Heizung (LUH)
2.) Begrenzung der Anzahl BG´s mit LUH
Anspruch im Jahresdurchschnitt
Anzahl BG´s mit LUH Anspruch
im Jahresdurchschnitt
3.) Termingerechte Vermittlung der Teilnehmer
für Joblinge in vereinbarter Anzahl
Anzahl geeigneter
Teilnehmer/innen
80
80
4.) Qualität von Marktersatzmaßnahmen durch
den Einsatz von Coaching beim
Beschäftigungsträger sichern
Anzahl Aktivierungs- und
Vermittlungsgutscheine
180
232
Monitoring: Aktivierung je Kunde innerhalb von
24 Monaten steigern
Monitoring der Aktivierung
Monitoring: Integration in sv-pflichtige
Beschäftigung mit einer Dauer von mindestens
6 Monaten
Monitoring zur Nachhaltigkeit von Integrationen
Datenstand Oktober 2014
Ziel 1 – Höhe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) so gering wie möglich
halten
2015 sollen die Ausgaben für Unterkunft und Heizung den Erwartungswert von 149,0 Mio. €
möglichst nicht überschreiten und sich damit gegenüber 2014 verringern.
Hauptausschlaggebend für die Verringerung der Kosten ist der Rückgang von
Bedarfsgemeinschaften (siehe auch Ziel 2). Dafür sind vor allem gute Ergebnisse bei der
Integration der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten notwendig. Das ist umso wichtiger, da
die Ausgaben für Unterkunft und Heizung je Bedarfsgemeinschaft in den letzten Jahren
kontinuierlich angestiegen sind (Mieterhöhung und Anstieg der Neben- und Heizkosten).
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Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
Tabelle 23 – Zielindikator: „Summe der Leistungen für Unterkunft und Heizung“ (alle Werte in Mio. €)
Summe der Leistungen für Unterkunft
und Heizung (LUH)
Ziel
2014
Ist
2014
Ziel
2015
146,200
150,702
149,000
Ziel 2 – Begrenzung der Anzahl BG´s mit LUH-Anspruch im Jahresdurchschnitt
Als Ziel wurde vereinbart, die Zahl der Bedarfsgemeinschaften mit Anspruch auf Leistungen
für Unterkunft und Heizung (LUH) im Jahresdurchschnitt 2015 auf max. 40.500 zu
begrenzen.
Für
die
Verringerung
der
Anzahl
von
Bedarfsgemeinschaften
sind
gute
Integrationsergebnisse notwendig. Dabei spielt nicht nur alleine die Integration eine Rolle
sondern vielmehr, dass durch die Beschäftigungsaufnahme der Lebensunterhalt ohne
ergänzende SGB II – Leistungen bestritten werden kann.
Tabelle 24 – Zielindikator: „Anzahl BG´s mit LUH-Anspruch im Jahresdurchschnitt“
Anzahl BG´s mit LUH-Anspruch im
Jahresdurchschnitt
1
Ziel
2014
Ist
2014 1
Ziel
2015
40.500
41.261
40.500
Datenstand Oktober 2014
Ziel 3 – Termingerechte Vermittlung geeigneter Teilnehmer für Joblinge in vereinbarter
Anzahl
Über das Projekt „Joblinge“ sollen Jugendliche mit Hilfe der assistierten Ausbildung an die
Aufnahme einer betrieblichen Ausbildung herangeführt werden. Hierfür möchte das
Jobcenter Leipzig 2015 insgesamt 80 Jugendliche gewinnen und auf die Maßnahme
vorbereiten. Dabei erfolgt die Zuweisung ins Projekt in unterschiedlichen (zeitversetzten)
Tranchen.
Tabelle 25 – Zielindikator: „Anzahl geeigneter Teilnehmer/inen“
Teilnehmer am Projekt "Joblinge"
Ziel
2014
Ist
2014
Ziel
2015
80
80
80
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Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
Ziel 4 – Qualität von Marktersatzmaßnahmen durch den Einsatz von Coaching beim
Beschäftigungsträger sichern
Die Umsetzung des Ziels soll helfen, die Integrationschancen der Teilnehmer von
Marktersatzmaßnahmen nach Beendigung der Maßnahme zu steigern.
Dafür soll noch während der Maßnahme ein begleitendes Coaching als Unterstützung des
Bewerbungsprozesses angeboten werden. Da der Hilfebedarf der einzelnen Personen
unterschiedlich ist, kann über die Ausgabe eines Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheines
der Maßnahmeteilnehmer selbst und individuell einen entsprechenden Träger auswählen.
Insgesamt hat das Jobcenter Leipzig für 2015 die Bewilligung von mindestens 180
Gutscheinen eingeplant.
Tabelle 26 – Zielindikator: „Anzahl Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine“
Aktivierungs- und
Vermittlungsgutscheine
Ziel
2014
Ist
2014
Ziel
2015
180
232
180
Monitoring: Aktivierung je Kunde innerhalb von 24 Monaten steigern
Bereits seit 2013 erstellt das Jobcenter Leipzig das Monitoring über die Aktivierung der
erwerbsfähigen Leistungsberechtigten. Entsprechend der Zielvereinbarung wird das
Monitoring auch 2015 fortgeführt.
Das Monitoring berichtet über die Anzahl der Teilnehmer in arbeitsmarktpolitischen
Maßnahmen und setzt sie in Bezug zur Anzahl aller erwerbsfähigen Leistungsberechtigten.
Zusätzlich erfolgt eine Differenzierung nach der entsprechenden Nähe zum Arbeitsmarkt. Die
Unterteilung erfolgt dabei unter Zuhilfenahme der unterschiedlichen Profillagen. Außerdem
wird die Vorjahresentwicklung dargestellt.
Monitoring: Integration in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit einer Dauer
von mindestens 6 Monaten
Auch dieses Monitoring wird seit 2013 vom Jobcenter Leipzig angefertigt und entsprechend
der Zielvereinbarung im Jahr 2015 fortgesetzt. Das Monitoring gibt Auskunft über die Dauer
der Beschäftigung nach Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit. Dabei
werden Daten nach 1, 3, 6 und 12 Monaten erhoben. Die Zahlen liegen monatsweise vor
und bilden somit den Entwicklungsverlauf ab.
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Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015
4. Schlussbemerkung
Vor allem die Integrationsergebnisse des Jahres 2014 waren sehr gut. Die ohnehin
anspruchsvollen Ziele (höchste Zielwerte in Sachsen) konnten sogar noch überschritten
werden, so dass das Jobcenter Leipzig erneut die beste Integrationsquote aller Jobcenter in
Sachsen erzielen konnte. Zudem lagen die Ergebnisse deutlich über dem
Bundesdurchschnitt.
Die gute Integrationsarbeit möchte das Jobcenter Leipzig auch 2015 fortführen und
möglichst noch erfolgreicher gestalten. Eine größtmögliche Anzahl erfolgreicher
Vermittlungen in den ersten Arbeitsmarkt hilft in erster Linie unseren Kunden, aber es
ermöglicht dem Jobcenter auch, die finanziellen Ziele beider Träger (Ausgaben für
Leistungen zum Lebensunterhalt sowie für die Unterkunft und Heizung) zu erfüllen.
Die hohe Anzahl gemeldeter Stellen im Januar 2015 (mit insgesamt 3.771 sind es 862 mehr
als im Vorjahresmonat) belegt die weiterhin hohe Nachfrage nach Arbeitskräften und den
damit verbunden Fachkräftebedarf.
Auch deshalb wird das Jobcenter Leipzig dem arbeitsmarktpolitischen Instrument der
Weiterbildung weiterhin hohe Priorität zumessen. Dabei sollen durch die Intensivierung der
Betreuung während und vor allem nach Beendigung der Maßnahme die Integrationschancen
der Absolventen weiter erhöht werden. Zusätzlich stehen entsprechende Trägermaßnahmen
für die Vorbereitung auf eine Weiterbildung aber auch für die Betreuung nach erfolgreichem
Abschluss der Bildungsmaßnahme zu Verfügung.
Von Seiten der Bundesagentur für Arbeit erhält das Jobcenter Leipzig seit diesem Jahr eine
(für das Jobcenter kostenneutrale) Unterstützung durch eine externe Unternehmensberatung
zum Thema „Absolventenmanagement nach Abschluss einer Weiterbildung“.
Um die individuellen Hemmnisse der unterschiedlichen Personengruppen besser beseitigen
zu können, wird dieses Jahr eine Vielzahl von unterschiedlichen Maßnahmen angeboten. Es
stehen Maßnahmen u. a. für Alleinerziehende, Migranten, Langzeitleistungsbezieher,
Jugendliche, Ältere über 50 Jahre, Minijobber, Personen mit psychischen Problemen und
Absolventen von Weiterbildungsmaßnahmen zur Verfügung. Darüber hinaus wird sich das
Jobcenter Leipzig um die Teilnahme am ESF-Bundesprogramm für Langzeitarbeitslose
bewerben.
Das Jobcenter Leipzig wird alle Anstrengungen unternehmen, um die Ziele und
Erwartungswerte beider Träger nicht nur zu erreichen, sondern wenn möglich auch zu
übertreffen.
▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬
gez. Frau Dr. Simon
▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬
gez. Herr Dr. Lange
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Anlage 2
Arbeitsmarkt- und
Integrationsprogramm 2015
Herausgeber
Jobcenter Leipzig
Georg-Schumann-Str. 150
04159 Leipzig
E-Mail
jobcenter-leipzig@jobcenter-ge.de
Telefon
0341 913 10705
Telefax
0341 913 11111
Internet
www.leipzig.de/jobcenter
Redaktionsschluss
November 2014
Bildquellen
im Uhrzeigersinn:
Tim Reckmann / pixelio.de (Nr. 1 und 3)
Bundesagentur für Arbeit (Nr. 2)
Heiko Stuckmann / pixelio.de (Nr. 4)
Hinweis:
© Jobcenter Leipzig
Nachdruck und sonstige Verbreitung – auch auszugsweise – nur mit Quellenangabe und
Einsendung eines Belegexemplars
Seite 2 von 28
Inhaltsverzeichnis
1.
Vorbemerkungen ............................................................................................................... - 5 -
2.
Ausgangslage .................................................................................................................... - 6 -
3.
2.1
Profil des Jobcenters ..................................................................................................................... - 6 -
2.2
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen ............................................................................................ - 7 -
2.3
Struktur der Leistungsberechtigten ................................................................................................ - 8 -
2.4
Ressourcen .................................................................................................................................. - 10 -
Ziele und Handlungsfelder .............................................................................................. - 10 3.1
Jugendliche in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren .................................................. - 10 -
3.2
Langzeitleistungsbezieher aktivieren und Integrationschancen erhöhen .................................... - 12 -
3.3
Marktnähe leben und Arbeitgeber erschließen............................................................................ - 14 -
3.4
Beschäftigungschancen für schwerbehinderte Menschen verbessern ....................................... - 15 -
3.5
Kunden ohne Ausbildung zu Fachkräften ausbilden und in den Markt integrieren ..................... - 15 -
3.6
Beschäftigungsmöglichkeiten für Alleinerziehende nutzen ......................................................... - 16 -
3.7
Rechtmäßigkeit und Qualität der operativen Umsetzung sicherstellen ....................................... - 17 -
3.8
Weitere Schwerpunkte................................................................................................................. - 17 -
4.
Schlussbemerkungen ...................................................................................................... - 18 -
5.
Anhang ............................................................................................................................. - 19 -
Seite 3 von 28
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abbildung 1 – Organigramm ................................................................................................................................................... - 19 Abbildung 2 – Entwicklung Arbeitslose in der Stadt Leipzig .................................................................................................... - 20 Abbildung 3 – Entwicklung Arbeitslosenquote in der Stadt Leipzig ......................................................................................... - 20 Abbildung 4 – Entwicklung arbeitslose unter 25-Jährige in der Stadt Leipzig ......................................................................... - 21 Abbildung 5 – Anteil arbeitslose unter 25-Jährige nach Schulabschluss in der Stadt Leipzig ................................................. - 21 Abbildung 6 – Entwicklung arbeitslose über 50-Jährige in der Stadt Leipzig .......................................................................... - 22 Abbildung 7 – Anteil Arbeitsloser im SGB II nach Alter ohne Berufsabschluss in der Stadt Leipzig ........................................ - 22 Abbildung 8 – Entwicklung Langzeitarbeitslose in der Stadt Leipzig ....................................................................................... - 23 Abbildung 9 – Entwicklung arbeitslose Ausländer in der Stadt Leipzig ................................................................................... - 23 Abbildung 10 – Entwicklung Bedarfsgemeinschaften in der Stadt Leipzig .............................................................................. - 24 Abbildung 11 – Entwicklung erwerbsfähige Leistungsberechtigte in der Stadt Leipzig ........................................................... - 24 Abbildung 12 – Anteil Bedarfsgemeinschaften nach Personenanzahl in den Bedarfsgemeinschaften in der Stadt Leipzig .... - 25 Abbildung 13 – Anteil Bedarfsgemeinschaften (BG) nach Kinderzahl an allen BG mit Kindern u15 in der Stadt Leipzig ........ - 25 Abbildung 14 – Anteil erwerbsfähige Leistungsberechtigte im Langzeitleistungsbezug in der Stadt Leipzig........................... - 26 Abbildung 15 – Anteil der durch den gemeinsamen Arbeitgeberservice besetzten Stellen mit SGB II Kunden ...................... - 26 -
Tabelle 1 – Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in der Stadt Leipzig ............................................. - 27 Tabelle 2 – Bestand an Arbeitslosen im SGB II nach Migrationshintergrund in der Stadt Leipzig ........................................... - 28 Tabelle 3 – Bestand an erwerbsfähigen Leistungsberechtigten nach Migrationshintergrund in der Stadt Leipzig .................. - 28 -
Seite 4 von 28
1. Vorbemerkungen
Das Jobcenter Leipzig nimmt als gemeinsame Einrichtung der Agentur für Arbeit Leipzig und der
Stadt Leipzig die Aufgaben nach dem Sozialgesetzbuch Zweites Buch (SGB II) in seinem
Zuständigkeitsbereich wahr.
Wie in den Vorjahren wurde das vorliegende Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm vom
Jobcenter Leipzig und den beiden Trägern Agentur für Arbeit und Stadt Leipzig entwickelt und in
der Trägerversammlung des Jobcenters abgestimmt. Bei der Erstellung wurde darüber hinaus der
Beirat des Jobcenters, der sich aus verschiedenen lokalen Arbeitsmarktakteuren und Experten
zusammensetzt, als beratendes Gremium einbezogen.
Ziel des Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramms ist es, die operativen Schwerpunkte und
Strategien des Jobcenters unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen nach
innen und außen transparent zu machen. Es setzt damit Leitlinien für die Fortsetzung der
erfolgreichen Arbeit.
Neben der Sicherung des Lebensunterhalts für die erwerbsfähigen Leistungsberechtigten
unterstützt das Jobcenter seine Kundinnen und Kunden unter Einsatz geeigneter Maßnahmen des
Förderportfolios bestmöglich, mit hoher Qualität und unter Beachtung des Gleichheitsgrundsatzes
dabei, ihre Hilfebedürftigkeit durch Aufnahme einer beruflichen Ausbildung, einer Erwerbstätigkeit
oder Beschäftigung zu beenden bzw. zu verringern.
Neben der Unterstützung verschiedener Zielgruppen wie Jugendlicher, Alleinerziehender,
Migranten, älterer Menschen oder Menschen mit Handicap, ist es eine der größten
Herausforderungen, Mittel und Wege zur Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit und
Langzeitleistungsbezug zu finden. Auch innerhalb dieser Personengruppe, die sich in der
Vergangenheit ein Stück weit vom Arbeitsmarkt entfernt hat, stecken Potenziale, die mit geeigneter
Unterstützung, Förderung und Beharrlichkeit geweckt werden und die einen wichtigen Beitrag zur
Deckung der Fachkräftenachfrage auf dem Arbeitsmarkt leisten können. Speziell für die
Personengruppe der Langzeitarbeitslosen hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales
(BMAS) ein neues Bundesprogramm entwickelt, an welchem sich auch das Jobcenter Leipzig ab
2015 beteiligen möchte.
Während auf der einen Seite ein neues Bundesprogramm umgesetzt wird, markiert das Jahr 2015
zugleich das Ende der Bundesprogramme „Bürgerarbeit“ und „Perspektive 50plus“. Das Programm
„Bürgerarbeit“ startete 2010 und endet zum 31. Dezember 2014. Während der Programmlaufzeit
wurden 524 sog. Bürgerarbeitsplätze im Stadtgebiet gefördert. Die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer
haben
während
der
Aktivierungsund
Beschäftigungsphase
ihre
Eingliederungschancen verbessert, 3.340 Bewerberinnen und Bewerber konnten über das
Programm in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden.
Das im Jahr 2005 etablierte Bundesprogramm „Perspektive 50plus“, welches das Jobcenter
Leipzig seit 2011 im Verbund mit den Jobcentern Nordsachsen und Landkreis Leipzig unter dem
Projekttitel „Mehrwert 50plus – Vorsprung durch Erfahrung“ umsetzt, geht im Jahr 2015 auf die
Zielgerade und läuft zum 31. Dezember aus. Seit 2011 wurden über das Programm 4.510
lebensältere Menschen aus der Region in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt (Stand 30.09.2014).
Mit Blick auf das Jahr 2015 wird das Jobcenter Leipzig den bislang eingeschlagenen Weg – zum
Teil mit neuen Schwerpunkten, Ansätzen und Strategien – fortsetzen und konsequent das Ziel
verfolgen, einen Beitrag zum Ausgleich auf dem Arbeitsmarkt zu leisten und die Hilfebedürftigkeit
in Leipzig zu reduzieren.
Seite 5 von 28
2. Ausgangslage
Die Ausgangslage zur Zielerreichung im Jahr 2015 ist insgesamt günstig. Das Jobcenter Leipzig ist
organisatorisch und personell stabil aufgestellt und arbeitet kontinuierlich daran, sich in allen
Bereichen weiter zu professionalisieren.
Die Voraussetzungen sind auch mit Blick auf die Arbeitsmarktlage und die Entwicklung der
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung gut. Die Arbeitslosigkeit konnte im Jahr 2014 weiter
reduziert werden.
Ausgehend von der Struktur der im Jobcenter betreuten Menschen wird der Fokus auch in Zukunft
weiter auf die Bekämpfung von Jugend- und Langzeitarbeitslosigkeit sowie die Reduzierung des
Langzeitleistungsbezugs gerichtet sein.
Die verfügbaren Eingliederungsmittel des Jobcenters werden voraussichtlich leicht unter dem
Niveau des Jahres 2014 liegen.
2.1 Profil des Jobcenters
Das Jobcenter Leipzig ist eines der größten Jobcenter bundesweit und das größte Jobcenter in
den Neuen Bundesländern. Es umfasst 7 Bereiche und ist für seine Kundinnen und Kunden an 5
Standorten im Stadtgebiet erreichbar (vgl. Abbildung 1 – Organigramm). Der Stellenplan des
Jobcenters weist für das Jahr 2015 949,5 Stellen auf, wovon etwa 2/3 auf die Bundesagentur für
Arbeit und 1/3 auf die Kommune entfallen.
Das Jobcenter arbeitet auf Basis eines stabilen Personalkörpers und ist dabei stetig darauf
bedacht, seine Strukturen weiter zu optimieren und in die Qualifikation der Beschäftigten zu
investieren. Die im Jahr 2014 gestartete Einführung der Beratungskonzeption SGB II – eines
wissenschaftlich
fundierten
und
systematischen
Konzepts
zur
Erbringung
von
Beratungsdienstleistungen – wird in 2015 fortgesetzt. Ziel der Beratungskonzeption SGB II ist es,
die Beratungskompetenzen der Integrationsfachkräfte im Jobcenter zu erhöhen und damit die
Beratung als Kerngeschäft weiter zu professionalisieren. Die dazu erforderlichen quantitativen
Voraussetzungen sind mit Blick auf die aktuellen Betreuungsschlüssel im Jobcenter Leipzig
gegeben. Die gesetzlichen Vorgaben1 für den Integrationsbereich – 1 zu 75 bei den unter 25Jährigen und 1 zu 150 bei den über 25-Jährigen – werden erfüllt. Für den Bereich der
Leistungsgewährung existiert keine gesetzliche Vorgabe. Hier bewegt sich das Jobcenter Leipzig
bei einem Wert von 1 zu 109 und liegt damit im Rahmen der Empfehlungen aus der
Organisationsuntersuchung durch die con_sens Consulting für Steuerung und soziale Entwicklung
GmbH aus dem Jahr 20132.
Das Jobcenter Leipzig bildet darüber hinaus mit der Agentur für Arbeit Leipzig einen gemeinsamen
Arbeitgeberservice, welcher erfolgreich die regionalen Arbeitgeber in allen Fragen der
Personalgewinnung und -erhaltung unterstützt.
Neben den Leistungen, die im und durch das Jobcenter erbracht werden, sind zur Unterstützung
der Leistungsempfängerinnen und Leistungsempfänger die flankierenden, sozialintegrativen
kommunalen Leistungen von außerordentlicher Bedeutung. Diese Leistungen zielen darauf ab,
etwaige persönliche, soziale oder gesundheitliche Hindernisse
auf
Seiten der
1
vgl. § 44c Abs. 4 SGB II
Im Ergebnis der Organisationsuntersuchung wurde dem Jobcenter Leipzig ein Betreuungskorridor zwischen 1 zu 104
und 1 zu 112 empfohlen.
2
Seite 6 von 28
Leistungsempfängerinnen und -empfänger zu überwinden und sukzessive eine Verbesserung der
Arbeits- und Ausbildungsmarktchancen zu erreichen. Die flankierenden, sozialintegrativen
Leistungen der Stadt Leipzig umfassen:
die Betreuung minderjähriger Kinder oder von Kindern mit Behinderungen oder Beratung
zur häuslichen Pflege von Angehörigen,
Schuldnerberatung,
psychosoziale Beratung und
Suchtberatung.
Die Zusammenarbeit zwischen Jobcenter und Stadt Leipzig ist in bestehenden
Kooperationsvereinbarungen geregelt, die regelmäßig erweitert und den aktuellen Gegebenheiten
angepasst werden.
Einen Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt zu erreichen, kann nur über
das abgestimmte Zusammenwirken der verschiedenen Arbeitsmarktakteure gelingen. Daher
engagiert sich das Jobcenter Leipzig im Rahmen verschiedener Netzwerke, wie bspw. im
„Netzwerk Logistik Leipzig-Halle“ oder im Netzwerk „Durchstarten – Alleinerziehende in Leipzig“,
das im Oktober 2014 die 4. Informationsmesse für Alleinerziehende organisierte. Das Jobcenter
Leipzig versteht sich als „lernende Behörde“, die sich auch in Zukunft im Rahmen von Netzwerken
und Kooperationen engagieren wird und die offen ist für die Expertise externer Akteure und
Partner.
2.2 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Im Juni 2014 wurde mit 9,9 Prozent erstmals eine einstellige Arbeitslosenquote in der Stadt Leipzig
erreicht. Im Oktober 2014 lag die Arbeitslosenquote bei 9,5 Prozent (Oktober 2013: 10,3 Prozent).
Dies entspricht 26.766 arbeitslosen Personen. Davon verteilen sich 5.709 auf den Rechtskreis
Drittes Buch Sozialgesetzbuch (SGB III) und 21.057 auf den Rechtskreis Zweites Buch
Sozialgesetzbuch (SGB II) und sind damit in Betreuung des Jobcenters. Das entspricht einem
Anteil von 78,7 Prozent an allen Arbeitslosen in Leipzig.
Nach der aktuellen Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)3 wird für die
Stadt Leipzig in 2015 im Mittel ein Rückgang der Arbeitslosigkeit um 5,6 Prozent auf ca. 26.600
Arbeitslose erwartet. Innerhalb der sächsischen Agenturbezirke wird für die Stadt Leipzig damit der
stärkste Rückgang prognostiziert. Prognosen zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit sind jedoch von
Unsicherheiten geprägt, die u. a. mit den außenwirtschaftlichen Verflechtungen und den schwer
einzuschätzenden Entwicklungen des internationalen Umfeldes zusammenhängen, bspw. mit Blick
auf die andauernde Ukraine-Krise.
Auch die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns im Jahr 2015 ist im Hinblick auf die
Arbeitsmarktentwicklung ein Unsicherheitsfaktor.
Die aktuellen Konjunkturberichte der hiesigen Kammern zeichnen eine insgesamt positive
Grundstimmung bei den Leipziger Wirtschaftsunternehmen. Jedoch hat sich das konjunkturelle
Klima im Jahresverlauf 2014 aufgrund der geopolitischen Spannungen und deren Auswirkungen
auf den Welthandel spürbar abgekühlt. Dies kann das Wirtschaftswachstum und die konjunkturelle
Dynamik im kommenden Jahr beeinträchtigen und sich auch im Leipziger Wirtschaftsraum negativ
bemerkbar machen.
3
vgl. Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (2/2014) – Aktuelle Daten und Indikatoren, Regionale
Arbeitsmarktprognosen der Arbeitslosen und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten
Seite 7 von 28
Nach der Statistik der Bundesagentur für Arbeit verzeichnet die Stadt Leipzig seit 2006 einen
Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Im März 2014, dem letzten
Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige
Beschäftigung in Leipzig auf 237.382. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme
um 10.020 oder 4,4 Prozent. 72,6 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten
in Vollzeit und 26,5 Prozent in Teilzeit (vgl. Tabelle 1 – Entwicklung der
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in der Stadt Leipzig).
Die Prognose des IAB weist für die Stadt Leipzig in 2015 im Mittel einen weiteren Anstieg der
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung auf 247.000 aus, wobei die Wahrscheinlichkeit eines
solchen Anstiegs relativ gesichert ist. Nach der Prognose des IAB würde die Stadt Leipzig mit
einem Wachstum von 2,5 Prozent damit bundesweit den größten Anstieg verzeichnen4.
Der Leipziger Arbeitsmarkt ist insbesondere geprägt von den Branchen Handel, dem Gesundheitsund Sozialwesen, der Automobil- und Zulieferindustrie, der Logistikbranche sowie der Erbringung
von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen. Klein- und mittelständige Unternehmen
dominieren die Leipziger Unternehmenslandschaft. Etwa 40 Prozent der Unternehmen haben eine
Betriebsgröße von 1 bis 100 Beschäftigten. Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten stellen
dagegen nur einen Anteil von rund einem Prozent.
Die insgesamt gute Entwicklung des Leipziger Wirtschaftsstandortes in den vergangenen Jahren
spiegelt sich auch in den Berufspendlerdaten wider. Es pendeln mehr Menschen zur Arbeit nach
Leipzig ein, als auspendeln. Die Statistik der Bundesagentur für Arbeit weist (mit Stichtag
30.06.2013) für die Stadt Leipzig 87.758 Einpendler (Vorjahr: 86.849) auf, d. h. Personen, die
täglich oder wöchentlich nach Leipzig zur Arbeit einpendeln. Das entspricht einer Einpendlerquote
von 38 Prozent. Demgegenüber liegt die Auspendlerquote – d. h. die Quote der Leipzigerinnen
und Leipziger, deren Arbeitsplatz außerhalb der Stadtgrenzen liegt – bei 23 Prozent bzw. 51.792
Personen (Vorjahr: 50.016).
2.3 Struktur der Leistungsberechtigten
44,4 Prozent der arbeitslosen Menschen bzw. 9.342 Personen in Betreuung des Jobcenters sind
Frauen und 11.715 Personen bzw. 55,6 Prozent sind männlich (Stand Oktober 2014).
1.711 arbeitslose Jugendliche (Vorjahr: 1.997) unter 25 Jahren wurden im Oktober 2014 vom
Jobcenter betreut. Das sind 8,1 Prozent (Vorjahr: 9,0 Prozent) aller Arbeitslosen im Rechtskreis
SGB II. Die nähere Analyse der Strukturdaten macht deutlich, dass die Arbeitslosigkeit junger
Menschen eng mit fehlenden oder geringen beruflichen und schulischen Qualifikationen
einhergeht. 72,5 Prozent der unter 25-Jährigen in Betreuung des Jobcenters verfügen über keinen
beruflichen Abschluss (vgl. Abbildung 7 – Anteil Arbeitsloser im SGB II nach Alter ohne
Berufsabschluss in der Stadt Leipzig). Zudem sind 14,7 Prozent der Jugendlichen ohne
Schulabschluss und 44,0 Prozent verfügen über einen Hauptschulabschluss (vgl. Abbildung 5
– Anteil arbeitslose unter 25-Jährige nach Schulabschluss in der Stadt Leipzig).
Im Oktober 2014 wies die Statistik für das Leipziger Jobcenter 6.146 arbeitslose Personen in der
Altersgruppe der über 50-Jährigen aus (Vorjahr: 6.347). Das entspricht einem Anteil von 29,2
Prozent (Vorjahr: 28,7 Prozent) aller arbeitslosen Menschen im Rechtskreis SGB II.
4
Der IAB-Bericht enthält keine qualitativen Aussagen zum prognostizierten Beschäftigungsaufbau und somit keine
Angaben darüber, inwieweit der Beschäftigungsaufbau etwa mit einem Anstieg prekärer Beschäftigungsverhältnisse
einhergeht.
Seite 8 von 28
20,4 Prozent der über 50-Jährigen verfügen über keinen oder keinen verwertbaren
Berufsabschluss.
Der Anteil der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen lag im Oktober 2014 bei 5,1 Prozent
(Vorjahr: 5,1 Prozent) bzw. 1.073 Personen (Vorjahr: 1.125).
12,4 Prozent (Vorjahr: 11,0 Prozent) aller arbeitslosen Leipziger im Rechtskreis des SGB II waren
Ausländer (Stand Oktober 2014). In absoluten Zahlen waren dies 2.618 (Vorjahr: 2.428)
arbeitslose Ausländer (vgl. Abbildung 9 – Entwicklung arbeitslose Ausländer in der Stadt Leipzig).
Begrifflich von den Ausländern zu unterscheiden sind Personen mit Migrationshintergrund.
Diese Kategorie ergänzt die bisherige Unterscheidung nach Deutschen und Ausländern, die
wegen der inzwischen großen Zahl von (Spät-)Aussiedlern und Eingebürgerten als immer weniger
aussagekräftig angesehen wird.
Personen mit Migrationshintergrund werden seit 2012 von der Statistik der Bundesagentur
quartalsweise ausgewiesen. Mit Stand März 2014 betreute das Jobcenter Leipzig 3.761
arbeitslose Personen mit Migrationshintergrund (Vorjahr: 3.828) bzw. 9.228 erwerbsfähige
Leistungsberechtigte mit Migrationshintergrund (Vorjahr: 9.034). Weiterführende Informationen
einschließlich einer Begriffsklärung und Hinweise zur Methodik finden sich auf Seite 28.
Das Jobcenter Leipzig betreute im September 2014 2.469 arbeitslose Alleinerziehende (Vorjahr
2013: 2.512). Unter den Alleinerziehenden überwiegen mit einem Anteil von 88,5 Prozent deutlich
die Frauen.
Die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit ist eine der größten Herausforderungen für das
Jobcenter. Als Langzeitarbeitslose gelten nach § 18 Abs. 1 SGB III alle Personen, die ein Jahr und
länger arbeitslos gemeldet waren. Im Oktober 2014 registrierte das Jobcenter Leipzig 8.270
langzeitarbeitslose Personen (Vorjahr: 8.074). Das entsprach einem Anteil von 39,3 Prozent
(Vorjahr: 36,5 Prozent) der betreuten Arbeitslosen.
Mit Stand Juli 2014 wurden insgesamt 42.686 Bedarfsgemeinschaften (Vorjahr: 43.837) mit
53.132 erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (Vorjahr: 54.839) und 17.980 nicht
erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (Vorjahr: 18.184) im Jobcenter Leipzig betreut.
Mit Blick auf die Struktur der Bedarfsgemeinschaften überwiegen deutlich die
Bedarfsgemeinschaften, die aus einer Einzelperson bestehen. Diese machen einen Anteil von 63,6
Prozent aus, gefolgt von Zwei-Personen Bedarfsgemeinschaften mit einem Anteil von 18,7 Prozent
(Stand Juli 2014). Bedarfsgemeinschaften mit mehr als fünf Personen machen einen Anteil von 2,9
Prozent aus (vgl. Abbildung 12 – Anteil Bedarfsgemeinschaften nach Personenanzahl in den
Bedarfsgemeinschaften in der Stadt Leipzig).
In 11.032 Bedarfsgemeinschaften – das entspricht 1/4 aller Bedarfsgemeinschaften in der Stadt
Leipzig – lebt mindestens ein Kind im Alter unter 15 Jahren (Stand Juli 2014). Am häufigsten sind
mit 58,3 Prozent Bedarfsgemeinschaften mit einem Kind, gefolgt von Bedarfsgemeinschaften mit
zwei Kindern, die 29,3 Prozent aller Bedarfsgemeinschaften ausmachen (vgl. Abbildung 13 –
Anteil Bedarfsgemeinschaften nach Kinderzahl an allen Bedarfsgemeinschaften mit Kindern unter
15 Jahren in der Stadt Leipzig).
Eine wichtige Kennzahl und zugleich ein Ansatzpunkt für die Arbeit des Jobcenters ist neben den
genannten Strukturmerkmalen insbesondere die Dauer der Hilfebedürftigkeit bzw. die Dauer des
Leistungsbezugs der betreuten Menschen. Als Langzeitleistungsbezieher werden erwerbsfähige
Leistungsberechtigte bezeichnet, die in den vergangenen 24 Monaten mindestens 21 Monate
hilfebedürftig nach dem SGB II waren und das 17. Lebensjahr vollendet haben. Der Anteil der
Seite 9 von 28
Langzeitleistungsbezieher
an
allen
erwerbsfähigen
Leistungsberechtigten
lag
im
Jahresdurchschnitt 2014 (Januar bis September 2014) bei 70,2 Prozent (vgl. Abbildung 14 – Anteil
erwerbsfähige Leistungsberechtigte im Langzeitleistungsbezug im Jahresdurchschnitt in der Stadt
Leipzig). Diesen Anteil über wirksame Strategien zu reduzieren und noch mehr Menschen dabei
zu unterstützen, ihre Hilfebedürftigkeit zu überwinden, bleibt auch in Zukunft eines der
übergeordneten Ziele.
Weitergehende Informationen und Strukturdaten sind im Anhang zu finden.
2.4 Ressourcen
Dem Jobcenter Leipzig werden für das Jahr 2015 voraussichtlich 47,2 Mio. Euro an
Eingliederungsleistungen
zugeteilt.
Das
entspricht
96,3
Prozent
der
zugeteilten
Eingliederungsmittel im Jahr 2014.
3. Ziele und Handlungsfelder
Das Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm des Jobcenters Leipzig knüpft an das bundesweite
Zielsystem an, das für alle Grundsicherungsstellen – einschließlich der zugelassenen kommunalen
Träger – gleichermaßen gilt und nachfolgende, übergeordnete Steuerungsziele setzt:
Verringerung der Hilfebedürftigkeit,
Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit,
Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug.
Die Bundesziele werden um qualitätsbezogene Aspekte ergänzt,
Qualitätsstandard bei den Ergebnissen und Prozessen sicherstellen sollen.
die
einen
hohen
Das Jobcenter Leipzig definiert für das Jahr 2015 insgesamt 7 Handlungsfelder. Diese
Handlungsfelder werden mit Bezug auf die oben beschriebene lokale Ausgangslage unterlegt und
markieren in Ihrer Gesamtheit die strategische Schwerpunktsetzung für das Jahr 2015.
Handlungsfelder 2015:
Jugendliche in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren
Langzeitarbeitslose aktivieren und Integrationschancen erhöhen
Marktnähe leben und Arbeitgeber erschließen
Beschäftigungschancen für schwerbehinderte Menschen verbessern
Kunden ohne Ausbildung zu Fachkräften ausbilden und in den Markt integrieren
Beschäftigungsmöglichkeiten für Alleinerziehende nutzen
Rechtmäßigkeit und Qualität der operativen Umsetzung sicherstellen
3.1 Jugendliche in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren
Jugendarbeitslosigkeit korreliert in hohem Maße mit fehlenden oder geringen beruflichen und
schulischen Qualifikationen. Eine abgeschlossene Berufsausbildung minimiert das Risiko der
Arbeitslosigkeit, verbessert die Chancen auf existenzsichernde Beschäftigung und wirkt präventiv
gegen Altersarmut. Auf der anderen Seite sind die Unternehmen zur Sicherung Ihrer
Wettbewerbsfähigkeit auf gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte angewiesen.
Seite 10 von 28
Beide Seiten zusammenzuführen und einen Beitrag zur Fachkräftesicherung zu leisten, ist ein
Handlungsschwerpunkt des Jobcenters, bei dessen Umsetzung es intensiv mit der Berufsberatung
und dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit kooperiert.
Die Integrationsarbeit im Bereich U25 wird sich auch im kommenden Jahr darauf fokussieren, allen
Jugendlichen Ausbildungschancen zu eröffnen. Ziel ist es, Jugendlichen eine ihren Stärken und
Voraussetzungen entsprechende Berufsausbildung zu ermöglichen, sie für eine Berufsausbildung
zu befähigen oder an das Ausbildungssystem heranzuführen. Dabei verfolgt das Jobcenter im Jahr
2015 nachstehende Handlungsansätze.
Durch Sicherstellung einer frühzeitigen und qualitativ hochwertigen Beratung und
Vermittlung möchte das Jobcenter gemeinsam mit den Jugendlichen berufliche Chancen und
Wege zu einer erfolgreichen Berufsbiografie ebnen – möglichst lückenlos im Anschluss an die
Schulzeit. Die Vermittlung in Ausbildung hat bei jungen, ausbildungsfähigen Menschen ohne
Berufsabschluss absolute Priorität.
Neben Schülerinnen und Schülern des aktuellen Schulentlassjahrganges werden auch
Schulabgängerinnen und Schulabgänger der Vorjahre sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer
sog. Übergangsmaßnahmen bei der Bewerbergewinnung für die Ausbildungsvermittlung
berücksichtigt.
Der Prozess der Ausbildungsvermittlung wurde im Oktober 2013 an die Berufsberatung der
Agentur für Arbeit Leipzig übertragen und wird dort federführend umgesetzt. Die bestehende
Schnittstelle wird zur Sicherstellung kundenfreundlicher Prozesse fortlaufend überprüft und
optimiert. Dabei orientiert das Jobcenter Leipzig über den gemeinsamen Arbeitgeberservice auf
eine bewerberorientierte Akquise von Berufsausbildungsstellen.
Eine hohe Kontaktdichte zwischen den Integrationsfachkräften und den Jugendlichen soll eine
schnelle und zielgerichtete Identifikation von Förderpotenzialen ermöglichen. Bei der
Unterstützung Jugendlicher fokussiert das Jobcenter vorrangig auf Angebote, die die
Ausbildungsfähigkeit verbessern und den Weg in das Ausbildungssystem bzw. in den ersten
Arbeitsmarkt ebnen. Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes (Arbeitsgelegenheiten) werden
daher auf ein notwendiges Mindestmaß reduziert.
Bei denjenigen Jugendlichen, die eine längere Vorbereitung auf die Herausforderungen einer
Berufsausbildung benötigen, wird das Jobcenter auch in 2015 alle Möglichkeiten und Maßnahmen
nutzen, um diese jungen Menschen nachhaltig an eine Berufsausbildung heranzuführen.
Handlungsansätze sind dabei neben der Unterstützung des Erwerbs formaler (Schul-)Abschlüsse
insbesondere Maßnahmen, die auf eine Verbesserung der Motivation der Jugendlichen gerichtet
sind. Hierzu zählen insbesondere die Aktivierungshilfen, die sich als sehr erfolgreiche
Maßnahmen auf dem Weg zur Ausbildungsreife bewährt haben. Die Jugendlichen und jungen
Erwachsenen erhalten die Möglichkeit, sich in verschiedenen Berufsfeldern zu erproben und durch
sinnvolle Tätigkeiten die Wertigkeit der eignen Arbeit kennenzulernen. Damit wird die Motivation
gesteigert und die Ausbildungsreife gefördert. Die Aktivierungshilfen werden zugunsten einer
Reduzierung von Marktersatzmaßnahmen im Jahr 2015 weiter ausgebaut, um eine
zielgruppenorientierte Integrationsarbeit noch besser umzusetzen. Es werden dazu rund 64 Plätze
zur Verfügung stehen.
Des Weiteren wird das Erfolgsprojekt JOBLINGE fortgesetzt. In 2015 werden erneut 80
ausbildungsferne Jugendliche in Betreuung des Jobcenters über das Projekt die reelle Chance auf
einen Ausbildungsplatz erhalten.
Seite 11 von 28
Die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Arbeits- und Ausbildungsmarkpartnern zur
Gestaltung zukunftsorientierter Perspektiven Jugendlicher in der Stadt Leipzig ist ein zentrales
Anliegen des Jobcenters. Seinen Ausdruck findet diese Zusammenarbeit im „Haus der Jugend“
(Arbeitstitel), das in 2015 am Standort Axis-Passage eröffnet und schrittweise auf- und ausgebaut
wird. Es integriert als gemeinsame Anlauf- und Beratungsstelle zunächst den Bereich U25 des
Jobcenters, die Berufsberatung der Arbeitsagentur Leipzig, eine Jugendberatungsstelle der Stadt
Leipzig (jUkON) sowie die Informations- und Beratungsstelle Arbeitsmarkt Sachsen (IBAS) unter
einem Dach.
3.2 Langzeitleistungsbezieher aktivieren und Integrationschancen erhöhen
Der Anteil von Personen mit Langzeitleistungsbezug an allen Leistungsbezieherinnen und
Leistungsbeziehern liegt im Jobcenter Leipzig bei ca. 70 Prozent. Diesen Anteil zu reduzieren, ist
eine der größten Herausforderungen für die Zukunft.
Die Gruppe der Langzeitleistungsbezieherinnen und -bezieher ist jedoch sehr heterogen und nicht
vollständig
identisch
mit
der
Gruppe
der
Langzeitarbeitslosen.
Das
Merkmal
Langzeitleistungsbezug gibt keine Auskunft zum Erwerbsstatus, sondern lediglich zur Dauer der
Hilfebedürftigkeit (mindestens 21 Monate Leistungsbezug in den vergangenen 24 Monaten). Unter
den Langzeitleistungsbezieherinnen und -beziehern sind bspw. auch marktnahe Personen, die
bereits erwerbstätig sind, deren Einkommen jedoch nicht ausreicht, um die eigene Existenz zu
sichern.
Für die bereits beschäftigten und selbständigen Leistungsbezieherinnen und Leistungsbezieher
steht eine Verringerung oder vollständige Beendigung der Hilfebedürftigkeit im Mittelpunkt der
Aktivitäten. Ein Anknüpfungspunkt ist dabei die Prüfung der Löhne beschäftigter
Leistungsbezieherinnen und -bezieher. Stellt sich heraus, dass Arbeitgeber sittenwidrige Löhne
zahlen, dann geht das Jobcenter Leipzig unter Ausschöpfung der zur Verfügung stehenden
Rechtsmittel über das Team Ordnungswidrigkeiten dagegen vor – wenn erforderlich bis hin zur
Klage beim Arbeitsgericht.
Bei Personen, die Einkommen erzielen und ergänzend Leistungen beziehen, bspw. im Rahmen
einer Teilzeit- oder geringfügigen Beschäftigung, wird das Jobcenter Leipzig verstärkt darauf
hinwirken, über den Arbeitgeber eine Ausweitung der Arbeitsmöglichkeiten und Arbeitszeiten
im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten zu erreichen, um so bestenfalls die Hilfebedürftigkeit
vollständig zu beenden.
Die Integrationsarbeit erfolgt im Jobcenter Leipzig grundsätzlich einzelfallbezogen. D. h., orientiert
an den persönlichen Lebensumständen der betreuten Menschen und im Dialog mit diesen, gilt es
wirksame und nachhaltige Integrationsstrategien zu entwickeln, die die Überwindung der
Hilfebedürftigkeit zum Ziel haben. Aufgrund der Heterogenität der Zielgruppe ist dabei insgesamt
eine breite Palette unterschiedlichster Handlungsansätze erforderlich, um den
Langzeitleistungsbezug zu reduzieren bzw. zu vermeiden. Dies beginnt bereits mit der
Antragstellung im Jobcenter Leipzig und einer fundierten, kompetenten und frühzeitigen
Beratung durch die Integrationsfachkräfte.
Für die Personengruppe mit eher günstigen Arbeitsmarktmarktperspektiven stehen verschiedene
Förderleistungen zur Verfügung, die unmittelbar auf eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt
zielen, wie bspw. Maßnahmen zur Arbeitserprobung bei Arbeitgebern oder
Eingliederungszuschüsse.
Seite 12 von 28
Von exponierter Bedeutung – sowohl für die Arbeitsuchenden als auch für die Unternehmen, die
Fachkräftebedarf anzeigen – ist überdies das Instrument der Förderung der beruflichen
Weiterbildung. Das Jobcenter Leipzig wird auch in 2015 viel in die Qualifikation der betreuten
Menschen investieren, um deren Integrationschancen auf ein Maximum zu erhöhen.
Für die Personengruppen, die sich hingegen erheblich vom Arbeitsmarkt entfernt haben, hält das
Jobcenter Leipzig vorrangig Maßnahmen zur Heranführung an die Arbeitswelt vor. Dabei spielt die
öffentlich geförderte Beschäftigung eine besondere Rolle. Für das Jahr 2015 plant das
Jobcenter Leipzig 1.505 Teilnehmerplätze für Arbeitsgelegenheiten (AGH) und 163 Stellen im
Rahmen der Förderung von Arbeitsverhältnissen (FAV). Primäres Ziel der öffentlich geförderten
Beschäftigung ist es, auf Seiten der Teilnehmenden mittelfristig Integrationsfortschritte zu
erreichen, auf die weitere Förderstrategien, die eine Integration in den ersten Arbeits- und
Ausbildungsmarkt avisieren, aufbauen können. Dabei geht es vorrangig darum, im Sinne eines
frühzeitigen und präventiven Ansatzes der sozialen Ausgrenzung durch sinnvolle
tagesstrukturierende Angebote entgegenzuwirken. Zugleich sollen die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer Schlüsselqualifikationen für den Arbeitsalltag (wieder)erlernen. Die Qualität der
öffentlich
geförderten
Beschäftigungsverhältnisse
wird
dabei
durch
regelmäßige
Maßnahmeprüfungen sichergestellt.
Da
die
Personengruppe
der
arbeitsmarktfernen
Langzeitarbeitslosen
unter
den
Langzeitleistungsbezieherinnen und -beziehern besondere Unterstützung benötigt, möchte sich
das Jobcenter Leipzig ab 2015 auch am neuen ESF-Bundesprogramm für Langzeitarbeitslose
beteiligen. Im Fokus stehen diejenigen Personen, die seit vielen Jahren arbeitslos sind,
verschiedene, sich zum Teil wechselseitig verstärkende Vermittlungshemmnisse aufweisen und
daher kaum reelle Chancen auf Zugang zum Arbeitsmarkt haben. Im Rahmen des Programms
sollen Arbeitgeber über spezialisierte Betriebsakquisiteure für diese Zielgruppe gewonnen werden
und geeignete Arbeitsplätze in Teil- und Vollzeit zur Verfügung stellen. Dazu erhalten die
teilnehmenden Unternehmen ein umfassendes Unterstützungspaket sowie einen Ausgleich der
Minderleistungen durch Lohnkostenzuschüsse. Die Förderung der Langzeitarbeitslosen beinhaltet
ein stabilisierendes, begleitendes Coaching und die Qualifizierung der Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer. Der Planungsstand (vor Antragstellung) sieht vor, im Rahmen der
Programmumsetzung im Zeitraum von zwei Jahren zwischen 180 und 200 Arbeitsstellen zu
besetzen.
Im Unterschied zur Beratung und Vermittlung marktfähiger Personen, bei denen die
Integrationsarbeit meist auf die unmittelbare Einmündung in den ersten Arbeitsmarkt zielt und das
soziale Umfeld weitgehend unberücksichtigt bleiben kann, sind bei marktfernen Menschen andere
Unterstützungsformen
erforderlich.
Wenn
sich
personenund
marktbedingte
Vermittlungshemmnisse kumulieren, dann findet die Integrationsarbeit im Regelfall im Rahmen des
beschäftigungsorientierten Fallmanagements statt. Diesen hochspezialisierten Teilbereich der
Integrationsarbeit wird das Jobcenter Leipzig weiter professionalisieren, indem die
Fallmanagerinnen und Fallmanager des Jobcenters geeignete Qualifizierungsangebote mit
anschließender Zertifizierung erhalten.
Vermittlungshemmnisse weisen die von den Fallmanagerinnen und Fallmanagern betreuten
Personen häufig im gesundheitlichen Bereich auf. Daher wird den flankierenden,
sozialintegrativen kommunalen Leistungen – wie der psychosozialen- oder Suchtberatung –
auch in Zukunft weiter eine große Bedeutung zukommen.
Generell wird in der Integrationsarbeit der Fokus künftig stärker auf die Gesundheitsorientierung
zu richten sein. Das Jobcenter Leipzig wird demgemäß auch in diesem Bereich seine Aktivitäten
Seite 13 von 28
verstärken und die Netzwerkarbeit mit den relevanten Akteuren, wie den Krankenkassen,
intensivieren. Nach dem Erfolg des erstmals vom Jobcenter organisierten Gesundheitstages für
die Menschen in Betreuung des Jobcenters am 15. Mai 2014 ist ein Ausbau der
gesundheitsfördernden Angebote für 2015 avisiert. Unterstützend wirken im Zusammenhang mit
dem
Arbeitsfeld
der
Gesundheitsorientierung
auch
die
Dienstleistungen
des
Berufspsychologischen Service und des Ärztlichen Dienstes der Agentur für Arbeit.
Die Personengruppe der Langzeitleistungsbezieherinnen und -bezieher weist insgesamt eine
große Schnittmenge zu den weiteren in diesem Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm
benannten Zielgruppen auf. Daher werden zur Reduzierung von Langzeitleistungsbezug in
Abhängigkeit von den individuellen Lebensumständen alle Fördermaßnahmen und Strategien, die
dem Jobcenter zur Verfügung stehen, eingesetzt. Voraussetzung dabei ist die Gewährleistung
einer kontinuierlichen Vermittlungs- und Beratungsarbeit, die die individuellen Potenziale der
betreuten Menschen erkennt und optimal ausschöpft.
3.3 Marktnähe leben und Arbeitgeber erschließen
Arbeitslose und Ausbildungssuchende in den Arbeitsmarkt zu integrieren, hat oberste Priorität. Die
2014 eingeführte Ausrichtung des gemeinsamen Arbeitgeberservice (gAGS) von Agentur und
Jobcenter Leipzig an Leitbranchen, Akquisebranchen, bedarfstragenden Branchen und der
Arbeitnehmerüberlassung hat sich bewährt. 2015 wird der gAGS klein- und mittelständische
Unternehmen (bis 100 Beschäftige) und Unternehmen mit besonderem Beratungsbedarf noch
intensiver unterstützen. Ein wesentliches Handlungsfeld ist die Forcierung der
Qualifizierungsberatung.
Die im bundesweiten Vergleich sehr guten Ergebnisse des Jahres 2014 bei der Besetzung von
Arbeits- und Ausbildungsstellen (vgl. Abbildung 15 – Anteil der durch den gemeinsamen
Arbeitgeberservice besetzten Stellen mit SGB II Kunden im Jahresdurchschnitt) sollen 2015
mindestens wiederholt werden: Der Anteil erfolgreich besetzter Stellen mit Personen des
Rechtskreises SGB II lag bei fast 50 Prozent. Der Anteil erfolgreich besetzter Ausbildungsstellen
mit Menschen in Betreuung des Jobcenters lag bei ca. 22 Prozent. Durch eine am
Kundenpotenzial ausgerichtete Stellenakquise, sowie über die enge Interaktion mit den
Integrationsfachkräften des Jobcenters gelingt es, auch Chancen für die „Bewerberinnen und
Bewerber auf den zweiten Blick“ zu erschließen. Dabei werden Arbeitgeberleistungen, wie der
Eingliederungszuschuss offensiv beworben.
Auch im kommenden Jahr wird der gemeinsame Arbeitgeberservice in Zusammenarbeit mit
Arbeitgebern verschiedene Sonderaktionen, wie branchenspezifische Informations- und
Vermittlungsbörsen organisieren. Diese Veranstaltungen haben sich bewährt, da Arbeitsuchende
so schnell und persönlich mit Arbeitgebern, die Arbeitskräfte suchen, in Kontakt kommen.
Ergänzt wird das Dienstleistungsangebot des gemeinsamen Arbeitgeberservice von der
JobVermittlung. Im Rahmen der JobVermittlung vermittelt das Jobcenter Leipzig auch Mini- und
Kurzzeitjobs, die häufig eine Brücke in den Arbeitsmarkt bilden. Dieses Angebot wird vom JobClub
Leipzig, dem Bewerberzentrum des Jobcenters in der Axis-Passage, organisiert und ausgebaut.
Das jobcenterinterne Sonderprojekt Beratung von Ärzten und Ingenieuren wird in 2015
fortgesetzt. Ziel des Projekts ist es, arbeitslose Personen, die diesen Berufsgruppen angehören
bzw. sich aktuell in einem Zulassungs- oder Anerkennungsverfahren befinden, möglichst schnell in
den Arbeitsmarkt zu integrieren. Unterstützend werden dabei die Angebote der Informations- und
Seite 14 von 28
Beratungsstelle Arbeitsmarkt Sachsen (IBAS), die im September 2014 unter dem Dach des
Jobcenters Leipzig, in der AXIS-Passage ein neues, ständiges Regionalbüro bezogen hat, genutzt.
Des Weiteren plant das Jobcenter Leipzig das Sonderprojekt ArbeitDirekt zu erweitern. Bisher
setzten 5 Integrationsfachkräfte das Projekt um. Hier ist eine Aufstockung des Projektteams
vorgesehen. Ansatzpunkt von ArbeitDirekt ist es, Neuantragstellerinnen und Neuantragsteller ohne
Vermittlungshemmnisse im Alter bis 49 Jahren frühzeitig zu aktivieren und möglichst ohne
Zeitverlust in den Arbeitsmarkt zu (re)integrieren. Kernelement des Projekts ist eine sehr enge
Kontaktdichte über einen Zeitraum von acht Wochen.
3.4 Beschäftigungschancen für schwerbehinderte Menschen verbessern
Eine Zielgruppe mit besonderem Unterstützungsbedarf sind weiterhin schwerbehinderte
Menschen. Schwerbehinderten Menschen gelingt es seltener als Menschen ohne Handicap, eine
Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt aufzunehmen.
Zur Unterstützung behinderter Menschen und Rehabilitanden gibt es in jedem Integrationsteam
des Jobcenters zwei Integrationsfachkräfte, die diese Zielgruppe (neben nicht behinderten
Personen) betreut. Diese spezialisierten Integrationsfachkräfte nutzen u. a. regelmäßig
Veranstaltungen,
wie
bspw.
des
Kommunalen
Sozialverbandes
Sachsen,
des
Berufsförderungswerkes oder des Ärztlichen Dienstes der Agentur für Arbeit, um sich über aktuelle
Themen sowie gesetzliche Hintergründe zu informieren und eine qualitativ hochwertige Beratung
sicherzustellen.
Um Menschen mit Behinderung und Rehabilitanden zu unterstützen, haben die Agentur für Arbeit
Leipzig und das Jobcenter Leipzig im Februar 2014 eine Kooperationsvereinbarung
abgeschlossen. Darüber hinaus regelt ein Schnittstellenkonzept, das regelmäßig überprüft und
aktualisiert wird, die konkrete Zusammenarbeit zwischen Jobcenter und Agentur für Arbeit Leipzig.
Arbeitgeber haben nach wie vor einen hohen Informationsbedarf rund um die Themen Einstellung
und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung. Jährlich organisieren die Agentur für Arbeit
Leipzig und das Jobcenter Leipzig die von der Zentrale der Bundesagentur ins Leben gerufene
„Woche der Menschen mit Behinderung“. Die Aktionswoche wird genutzt, um bei Arbeitgebern
für mehr Inklusion im Arbeitsleben zu werben und auf die vorhandenen Beschäftigungspotentiale
dieses Personenkreises aufmerksam zu machen. Dabei werden die Aktivitäten nicht auf die
Aktionswoche begrenzt, sondern ganzjährig als Schwerpunkt in den Integrationsprozess
einfließen. Insbesondere das Instrument der „assistierten Vermittlung“ nimmt hierbei eine
zentrale Rolle ein und erhöht die Integrationschancen der Menschen mit Behinderung deutlich.
3.5 Kunden ohne Ausbildung zu Fachkräften ausbilden und in den Markt
integrieren
Bildung ist der Schlüssel zum Arbeitsmarkt. Die Analyse der Strukturdaten zeigt, dass
Leistungsbezug und fehlende Qualifikationen eng zusammenhängen. Das Jobcenter Leipzig wird
daher weiterhin stark in die Qualifikation der betreuten Menschen investieren. Bei den
Jugendlichen liegt der Fokus auf der beruflichen Erstausbildung, die Vorrang vor der Vermittlung
in Arbeit hat.
Auch bei den jungen Erwachsenen im Alter zwischen 25 und 35 Jahren, die bislang ohne
Berufsabschluss sind, orientiert das Jobcenter im Rahmen der Integrationsarbeit auf eine
Seite 15 von 28
Berufsausbildung. Diese sog. „Spätstarter“ sollen eine zweite oder dritte Chance erhalten. Das
Jobcenter Leipzig wird daher auch in 2015 die bundesweite Kampagne „AusBildung wird was
– Spätstarter gesucht“ aktiv umsetzen.
Für die Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener, die eine komplette Berufsausbildung
voraussichtlich nicht erfolgreich absolvieren können, steht das Instrument der Teilqualifizierung
zur Verfügung. Teilqualifizierungen sind für leistungsschwächere Personen ein zusätzlicher Weg,
der mit dem Bestehen einer Externenprüfung die echte, längerfristig angelegte Chance auf einen
vollwertigen Berufsabschluss bietet. Dieses Instrument soll aktiv für die Zielgruppe eingesetzt
werden.
Das Instrument der Förderung der beruflichen Weiterbildung, insbesondere der
abschlussorientierten Qualifizierung, wird auch in 2015 vor dem Hintergrund des steigenden
Fachkräftebedarfs ein Handlungsschwerpunkt sein. Wo eine Qualifizierung erforderlich ist und eine
Verbesserung der individuellen Arbeitsmarktperspektiven erreicht werden kann, wird das
Jobcenter seine Kundinnen und Kunden offensiv zu den Chancen von Qualifizierungsmaßnahmen
beraten. Für das Jahr 2015 plant das Jobcenter Leipzig ca. 1.520 Weiterbildungsmaßnahmen,
darunter etwa 320 Maßnahmen, die zu einem Berufsabschluss führen, zu fördern.
Grundlage dabei ist wie in den Vorjahren eine fundierte Bildungszielplanung, die sich am
Kundenpotenzial und an der Clusterpolitik der Stadt Leipzig orientiert. Schwerpunktbereiche bei
der Förderung der beruflichen Weiterbildung sind der gewerblich-technische, kaufmännische,
sozial-pflegerische und der IT-Bereich.
Die Erfahrungen bei der Förderung der beruflichen Weiterbildung zeigen, dass der Erfolg
maßgeblich von einer zielgerichteten Beratung abhängt, die insbesondere die Motivation für die
Teilnahme an einer Qualifizierung befördert. Das Thema Motivation der betreuten Menschen für
die Herausforderungen einer Qualifizierung wird einen Schwerpunkt bilden. Flankierende
Maßnahmen zu den Weiterbildungsangeboten, insbesondere zur Heranführung und
Vorbereitung auf eine Weiterbildung oder Umschulung werden in diesem Zusammenhang
ausgebaut.
Von hoher Evidenz ist außerdem die enge Teilnehmerbetreuung während und nach einer
Qualifizierungsmaßnahme
(Absolventenmanagement),
um
einerseits
Abbrüchen
entgegenzuwirken und andererseits möglichst nahtlose Übergänge aus der Qualifizierung in den
Arbeitsmarkt zu erreichen. Hier sieht das Jobcenter Leipzig Möglichkeiten, um weitere
Verbesserungen zu erreichen, bspw. durch Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem
gemeinsamen Arbeitgeberservice und durch eine stärkere Kooperation mit den Bildungsträgern
während der Maßnahmen.
3.6 Beschäftigungsmöglichkeiten für Alleinerziehende nutzen
Fast 3/4 der alleinerziehenden Männer und Frauen verfügen über einen Berufs- oder
Studienabschluss. Dieses Potenzial ist eine wichtige Ressource auf dem regionalen Arbeitsmarkt,
die es durch gute und nachhaltige Integrationsarbeit zu erschließen gilt.
Alleinerziehende Männer und Frauen stehen vor der Herausforderung, Arbeits- und Familienleben
zu vereinbaren. Auch wenn immer mehr Unternehmen familienfreundliche Arbeitsformen und
Arbeitszeitmodelle ermöglichen, benötigen Alleinerziehende besondere Unterstützung beim
beruflichen (Wieder)Einstieg. Dieser Aufgabe wird sich das Jobcenter Leipzig auch im kommenden
Jahr stellen.
Seite 16 von 28
Das Jobcenter Leipzig wird über den gemeinsamen Arbeitgeberservice und auf dem Wege
verschiedener Formen der Arbeitgeberansprache darauf hinwirken, Unternehmen für die
Vorteile einer familienbewussten Personalpolitik zu sensibilisieren.
Durch die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt des Jobcenters Leipzig werden
weiterhin monatlich Informationsveranstaltungen für Alleinerziehende organisiert und
durchgeführt. Zentrales Ziel ist es, der Zielgruppe hilfreiche Informationen über den regionalen
Arbeitsmarkt, über Angebote der Arbeitsagentur und des Jobcenters bei der Beschäftigungssuche,
über Kinderbetreuungsmöglichkeiten sowie über Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner
sowie kommunale Unterstützungsnetzwerke zur Verfügung zu stellen.
Ergänzend wird das Jobcenter Leipzig seine Arbeit und aktive Mitwirkung im lokalen
Unterstützungsnetzwerk „Durchstarten – Alleinerziehende in Leipzig“ fortsetzen.
3.7 Rechtmäßigkeit und Qualität der operativen Umsetzung sicherstellen
Die Leistungen des Jobcenters sollen rechtmäßig und in einer hohen Qualität erbracht werden. Um
dies sicherzustellen, setzt das Jobcenter Leipzig ein Qualitätsmanagementsystem um, welches
geeignet ist, die Qualität der Aufgabenerledigung in allen Bereichen kontinuierlich zu überprüfen,
zu beurteilen und zu verbessern sowie zeitnah auf sich ändernde Rahmenbedingungen oder
identifizierte Risiken zu reagieren.
Im Qualitätsmanagement sind neben einem detaillierten Fachaufsichtssystem u. a. auch die
Themen IT-Sicherheit, Datenschutz und Korruptionsprävention verankert.
3.8 Weitere Schwerpunkte
Die oben stehenden Handlungsschwerpunkte beschreiben die Leitplanken der strategischen
Ausrichtung im Jahr 2015. Zugleich ist es erklärtes Ziel des Jobcenters, in allen Teilbereichen und
auf allen Arbeitsfeldern gute Ergebnisse zu erzielen. Dies schließt auch den gesamten Bereich der
Leistungsgewährung einschließlich des Bereichs Bildung und Teilhabe mit ein, denn die
zügige Bearbeitung von Leistungsanträgen schafft die notwendigen Grundlagen für eine
erfolgreiche Integrationsarbeit. Im Zuge der Einführung der neuen Bearbeitungssoftware „ALgII
LEistungsverfahren GRundsicherung Online (ALLEGRO) erwartet das Jobcenter Leipzig, dass
Leistungsanträge mittelfristig schneller und bürgerfreundlicher bearbeitet werden können.
Neben den bereits genannten Zielgruppen wird das Jobcenter Leipzig auch im Jahr 2015 die
lebensälteren Arbeitslosen im Rahmen des Projekts Mehrwert 50plus unterstützen und über
spezialisierte Integrationsfachkräfte darauf hinwirken, das Potenzial der Lebensälteren für den
Arbeitsmarkt zu erschließen. Da die Bundesförderung für das Projekt zum Jahresende 2015
ausläuft, wird das Jobcenter Leipzig Wege finden, die über Jahre entwickelten professionellen
Beratungsstrukturen und Erfahrungen in der Arbeit mit der Zielgruppe der Lebensälteren in die
projektunabhängige Integrationsarbeit einzubauen.
Unter den Personen mit Migrationshintergrund5 sieht das Jobcenter Leipzig ebenfalls eine
Teilgruppe mit besonderem Unterstützungsbedarf. Dies betrifft bspw. Personen mit fehlenden oder
geringen Deutschkenntnissen sowie Personen, deren berufliche Abschlüsse in Deutschland nicht
anerkannt sind. Hilfe erhalten Personen mit Migrationshintergrund bei der Anerkennung ihrer
5
zur Begriffsklärung siehe Seite 28
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Qualifikationen, bei Fragen zum Aufenthalt und zur Qualifizierung im Regionalbüro der
Informations- und Beratungsstelle Arbeitsmarkt Sachsen (IBAS) unter dem Dach des Jobcenters
Leipzig in der AXIS-Passage. Im Jahr 2015 wird das Jobcenter außerdem ergänzend zu
bestehenden Förderangeboten eine Coachingmaßnahme anbieten, die insgesamt 60 Migranten
beim Erwerb berufsbezogener und sozialer Kompetenzen unterstützt. Des Weiteren hat das
Jobcenter in allen operativen Bereichen fachliche Ansprechpartnerinnen und -partner benannt, die
nach innen und außen als Multiplikatoren für die Belange von Migranten fungieren. Die
Multiplikatoren nehmen an speziellen Qualifizierungen, bspw. zur interkulturellen Sensibilisierung
oder zu Leistungsansprüchen für Ausländer teil und engagieren sich im Rahmen verschiedener
Netzwerke für die Zielgruppe. Diese Arbeit soll weiter verstetigt und ausgebaut werden.
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt im Jahr 2015 liegt im Bereich der Zusammenarbeit mit den
Trägern der verschiedenen Fördermaßnahmen. Eine gute und transparente Kooperation ist
unerlässlich und Voraussetzung für den Erfolg der verschiedenen Integrationsmaßnahmen.
4. Schlussbemerkungen
Das Jobcenter Leipzig arbeitet kontinuierlich daran, seine Dienstleistungen für die betreuten
Menschen zu verbessern. Die zur Verfügung stehenden arbeitsmarktpolitischen Instrumente sollen
effektiv, wirtschaftlich und wirksam eingesetzt werden, um die leistungsberechtigten Menschen in
den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren und so deren Hilfebedürftigkeit zu reduzieren bzw. zu
beenden.
Dabei ist das Jobcenter konsequent darauf bedacht, das Förderportfolio sinnvoll mit den Strategien
der Stadtentwicklung, der Bildungs- und Integrationspolitik, der Jugendarbeit und der Sozialpolitik
zu verzahnen. Dies erfolgt auf Basis der über Jahre entwickelten verlässlichen Partnerschaften mit
der Agentur für Arbeit, der Stadt Leipzig, den Wirtschaftsvertretern, den Gewerkschaften, den
freien Trägern und zahlreichen weiteren lokalen Akteuren, die alle gemeinsam das Ziel verfolgen,
den Wirtschaftsstandort Leipzig weiterzuentwickeln und zu stärken. Die genannten Partner haben
an der Erstellung des Arbeitsmarkt- und Integrationsprogrammes 2015 mit Anregungen und
Impulsen beigetragen.
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5. Anhang
Abbildung 1 – Organigramm
90
Geschäftsführung
Frau Dr. Simon
Personalrat
90/1
stv. Geschäftsführung
Herr Dr. Lange
BCA/DSB
90 Büro der GF*
Teamleitung
90/2
Leitg. in der GF-Ebene
Frau Seebo
Bereich 91
Bereichsleitung
Bereich 92
Bereichsleitung
Bereich 93
Bereichsleitung
Bereich 94 (U25)
Bereichsleitung
Bereich 97
Bereichsleitung
Bereich 99
Bereichsleitung
Bereich 900
Bereichsleitung
911 M + I
Teamleitung
921 M + I
Teamleitung
931 M + I
Teamleitung
941 M + I
Teamleitung
971 M + I
Teamleitung
991 AGH
Teamleitung
900.1 SGG
Teamleitung
913 M + I
Teamleitung
923 M + I
Teamleitung
933 M + I
Teamleitung
943 M + I
Teamleitung
973 M + I
Teamleitung
992 AG/T
Teamleitung
900.2 SGG
Teamleitung
915 Projektteam
Teamleitung
925 M + I
Teamleitung
935 M + I
Teamleitung
945 M + I
Teamleitung
975 M + I
Teamleitung
993 OwiG/AD
Teamleitung
900.3 SGG
Teamleitung
912 Leistung
Teamleitung
922 Leistung
Teamleitung
932 Leistung
Teamleitung
942 Leistung
Teamleitung
972 Leistung
Teamleitung
995 M + I Selb
Teamleitung
900.4 SGG
Teamleitung
914 Leistung
Teamleitung
924 Leistung
Teamleitung
934 Leistung
Teamleitung
944 Leistung
Teamleitung
974 Leistung
Teamleitung
994 Leistung Selb
Teamleitung
901 UH
Teamleitung
916 EAS
Teamleitung
926 Leistung
Teamleitung
936 Leistung
Teamleitung
949 EZ
Teamleitung
976 Leistung
Teamleitung
996 Leistung Selb
Teamleitung
918 EAS
Teamleitung
929 EZ
Teamleitung
939 EZ
Teamleitung
948 JobClub
980 BuT
Teamleitung
979 EZ
Teamleitung
907 50plus
Teamleitung
GleiB
SB-Vertretung
919 EZ
Teamleitung
Abkürzungen
908 50plus
Teamleitung
Standorte/Liegenschaften
AGH: Arbeitsgelegenheiten
Axis-Passage - 075.72
AG/T: Arbeitgeber/Träger
G.-Schumann-Str.150 - 075.02
BCA: Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt
Erich-Weinert Str. 20 - 075.77
BuT: Bildung und Teilhabe
Berliner Str. 13 - 075.73
DSB: Datenschutzbeauftragte
Große Fleischergasse 12
EAS: Erstantragsservice
EZ: Eingangszone
GF: Geschäftsführung
GleiB: Gleichstellungsbeauftragte
M + I: Markt und Integration
OwiG/AD: Ordnungswidrigkeiten/Außendienst
SB: Schwerbehinderte
Selb: Selbständige
SGG: Sozialgerichtsgesetz
UH: Unterhalt
U25: unter 25-Jährige
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Abbildung 2 – Entwicklung Arbeitslose in der Stadt Leipzig
Anzahl Arbeitslose Stadt Leipzig - insgesamt
Anzahl Arbeitslose Stadt Leipzig - SGB II
45.000
40.352
40.000
35.000
37.578
35.832
33.769
31.990
29.747
30.000
28.934
30.845
27.883
27.306
28.239
25.213
25.000
22.080
22.122
26.766
21.057
20.000
15.000
10.000
5.000
0
Oktober
2007
Oktober
2008
Oktober
2009
Oktober
2010
Oktober
2011
Oktober
2012
Oktober
2013
Oktober
2014
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Oktober 2014
Abbildung 3 – Entwicklung Arbeitslosenquote in der Stadt Leipzig
18,0%
16,0%
16,0%
14,9%
14,1%
14,0%
13,1%
11,8%
12,0%
10,5%
10,3%
9,5%
10,0%
8,0%
6,0%
4,0%
2,0%
0,0%
Oktober
2007
Oktober
2008
Oktober
2009
Oktober
2010
Oktober
2011
Oktober
2012
Oktober
2013
Oktober
2014
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Oktober 2014
Seite 20 von 28
Abbildung 4 – Entwicklung arbeitslose unter 25-Jährige in der Stadt Leipzig
Anzahl Arbeitslose U25 Stadt Leipzig - insgesamt
Anzahl Arbeitslose U25 Stadt Leipzig - SGB II
6.000
5.000
4.954
4.373
3.994
4.000
3.555
3.418
3.006
2.998
3.000
3.194
2.795
2.716
2.695
2.422
1.998
1.997
2.240
1.711
2.000
1.000
0
Oktober
2007
Oktober
2008
Oktober
2009
Oktober
2010
Oktober
2011
Oktober
2012
Oktober
2013
Oktober
2014
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Oktober 2014
Abbildung 5 – Anteil arbeitslose unter 25-Jährige nach Schulabschluss in der Stadt Leipzig
keine Angabe
1,2%
kein
Schulabschluss
14,7%
Fachhochschulreife/Abitur
13,9%
Mittlere Reife
26,2%
Hauptschulabschluss
44,0%
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Oktober 2014
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Abbildung 6 – Entwicklung arbeitslose über 50-Jährige in der Stadt Leipzig
Anzahl Arbeitslose Ü50 Stadt Leipzig - insgesamt
Anzahl Arbeitslose Ü50 Stadt Leipzig - SGB II
12.000
10.000
9.820
9.544
9.247
9.083
8.856
8.485
8.209
8.000
7.008
6.988
6.785
6.699
6.368
8.155
6.347
6.004
6.146
6.000
4.000
2.000
0
Oktober
2007
Oktober
2008
Oktober
2009
Oktober
2010
Oktober
2011
Oktober
2012
Oktober
2013
Oktober
2014
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Oktober 2014
Abbildung 7 – Anteil Arbeitsloser im SGB II nach Alter ohne Berufsabschluss in der Stadt Leipzig
Arbeitslose im SGB II insgesamt - 21.057
36,2%
15 bis unter 25 Jahre - 1.711 Personen
72,5%
25 bis unter 35 Jahre - 6.457 Personen
43,3%
35 bis unter 50 Jahre - 6.743 Personen
34,7%
50 Jahre und älter - 6.146 Personen
20,4%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Oktober 2014
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Abbildung 8 – Entwicklung Langzeitarbeitslose in der Stadt Leipzig
Anzahl Langzeitarbeitslose Stadt Leipzig - insgesamt
Anzahl Langzeitarbeitslose Stadt Leipzig - SGB II
20.000
18.267
18.000
16.359 16.643
15.385
16.000
13.935
12.909 12.985
11.763 11.358
10.420 9.994
14.000
12.000
10.000
9.193
8.806
8.072
8.919
8.270
8.000
6.000
4.000
2.000
0
Oktober
2007
Oktober
2008
Oktober
2009
Oktober
2010
Oktober
2011
Oktober
2012
Oktober
2013
Oktober
2014
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Oktober 2014
Abbildung 9 – Entwicklung arbeitslose Ausländer in der Stadt Leipzig
Anzahl arbeitslose Ausländer Stadt Leipzig - insgesamt
Anzahl arbeitslose Ausländer Stadt Leipzig - SGB II
4.000
3.500
3.392
3.069
3.000
3.066
2.969
2.750
2.951
2.719
2.746
2.943
2.860
2.627
2.749
2.570
2.313
2.500
2.618
2.428
2.000
1.500
1.000
500
0
Oktober
2007
Oktober
2008
Oktober
2009
Oktober
2010
Oktober
2011
Oktober
2012
Oktober
2013
Oktober
2014
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Oktober 2014
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Abbildung 10 – Entwicklung Bedarfsgemeinschaften in der Stadt Leipzig
60.000
51.932
49.886
50.000
48.944
48.745
48.486
46.761
44.366
43.837
42.686
40.000
30.000
20.000
10.000
0
Juli 2006 Juli 2007 Juli 2008 Juli 2009 Juli 2010 Juli 2011 Juli 2012 Juli 2013 Juli 2014
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Juli 2014
Abbildung 11 – Entwicklung erwerbsfähige Leistungsberechtigte in der Stadt Leipzig
80.000
70.000
60.000
66.747
67.187
65.172
63.747
62.509
59.590
55.963
54.839
53.132
50.000
40.000
30.000
20.000
10.000
0
Juli 2006 Juli 2007 Juli 2008 Juli 2009 Juli 2010 Juli 2011 Juli 2012 Juli 2013 Juli 2014
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Juli 2014
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Abbildung 12 – Anteil Bedarfsgemeinschaften nach Personenanzahl in den Bedarfsgemeinschaften in der Stadt
Leipzig
5 und mehr
Personen 2,9%
4 Personen 5,1%
3 Personen 9,7%
1 Person 63,6%
2 Personen 18,7%
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Juli 2014
Abbildung 13 – Anteil Bedarfsgemeinschaften nach Kinderzahl an allen Bedarfsgemeinschaften mit Kindern
unter 15 Jahren in der Stadt Leipzig
Bedarfsgemeinschaften mit 1 Kind
- 6.430 Bedarfsgemeinschaften
58,3%
Bedarfsgemeinschaften mit 2 Kindern
- 3.229 Bedarfsgemeinschaften
29,3%
Bedarfsgemeinschaften mit 3 Kindern
- 965 Bedarfsgemeinschaften
8,7%
Bedarfsgemeinschaften mit 4 und mehr
Kindern - 408 Bedarfsgemeinschaften
3,7%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Juli 2014
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Abbildung 14 – Anteil erwerbsfähige Leistungsberechtigte im Langzeitleistungsbezug im Jahresdurchschnitt in
der Stadt Leipzig
erwerbsfähige
Leistungsberechtigte
mit
Langzeitleistungsbezug
70,2%
erwerbsfähige
Leistungsberechtigte
ohne
Langzeitleistungsbezug
29,8%
Quelle: Controllingsystem SGB II der Bundesagentur für Arbeit, Stand September 2014
Abbildung 15 – Anteil der durch den gemeinsamen Arbeitgeberservice besetzten Stellen mit SGB II Kunden im
Jahresdurchschnitt
Leipzig
Sachsen
Deutschland
60
50
43,7
45,4
47,5
47,5
48,1
48,8
50,5
49,8
49,7
40
% 30
20
26,3
27,0
27,6
28,4
28,3
28,4
25,2
26,6
24,2
24,4
25,0
25,4
25,9
26,2
23,6
23,9
26,1
23,7
Jan 14
Feb 14
Mrz 14
Apr 14
Mai 14
Jun 14
Jul 14
Aug 14
Sep 14
10
0
Quelle: Controllingsystem SGB III der Bundesagentur für Arbeit, Stand September 2014
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Tabelle 1 – Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in der Stadt Leipzig
März 2014
Dezember
2013
September
2013
Juni
2013
März 2013
Veränderung
März 2014 /
März 2013
in %
insgesamt
237.382
237.591
235.976
229.832
227.362
4,4
49,1%
Männer
116.554
116.318
115.661
112.001
109.954
6,0
50,9%
Frauen
120.828
121.273
120.315
117.831
117.408
2,9
8,7%
15 bis unter 25 Jahre
20.599
21.871
22.325
20.650
21.559
-4,5
62,0%
25 bis unter 50 Jahre
147.161
146.710
145.501
142.639
140.705
4,6
28,9%
50 bis unter 65 Jahre
68.555
67.893
67.136
65.553
64.174
6,8
72,6%
Vollzeit
172.283
172.548
172.008
167.476
166.117
3,7
26,5%
Teilzeit
62.895
62.798
61.685
60.061
58.872
6,8
97,1%
Deutsche
230.485
230.770
229.353
223.509
221.386
4,1
2,8%
Ausländer
6.721
6.654
6.441
6.150
5.814
15,6
Merkmale der Beschäftigung
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand März 2014
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Tabelle 2 – Bestand an Arbeitslosen im SGB II nach Migrationshintergrund in der Stadt Leipzig
Jobcenter
Leipzig
Arbeitslose
insgesamt
darunter Befragte mit
Angaben zum
Migrationshintergrund
Arbeitslose mit
Migrationshintergrund
darunter
Ausländer
März 2014
23.300
19.013
3.761
2.104
März 2013
24.369
19.962
3.828
2.052
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand März 2014
Anmerkung:
Die Ergebnisse zum Migrationshintergrund enthalten nur diejenigen Personen, die bei der Befragung Angaben gemacht haben.
Eine Hochrechnung auf die Gesamtzahl der Arbeitslosen findet nicht statt.
Tabelle 3 – Bestand an erwerbsfähigen Leistungsberechtigten nach Migrationshintergrund in der Stadt Leipzig
Jobcenter
Leipzig
Erwerbsfähige
Leistungsberechtigte
insgesamt
darunter Befragte mit
Angaben zum
Migrationshintergrund
Erwerbsfähige
Leistungsberechtigte
mit Migrationshintergrund
darunter
Ausländer
März 2014
53.901
43.342
9.228
5.328
März 2013
55.076
43.794
9.034
5.034
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Anmerkung:
Die Ergebnisse zum Migrationshintergrund enthalten nur diejenigen Personen, die bei der Befragung Angaben gemacht haben.
Eine Hochrechnung auf die Gesamtzahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten findet nicht statt.
Begriffsklärung: Ausländer, Migranten und Personen mit Migrationshintergrund
Ausländer
Ausländer sind Personen, die nicht Deutsche im Sinne des Artikels 116 Absatz 1 des Grundgesetzes sind. In der monatlichen
Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit wird die Zahl der arbeitslosen Ausländer regelmäßig mit ausgewiesen.
Migranten
Migranten sind Personen, die nicht auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik, sondern im Ausland geboren sind. Sie sind nach
Deutschland zugezogen (Zuwanderer). Sie können je nach Staatsangehörigkeit Deutsche (z. B. Spätaussiedler) oder Ausländer
sein. Sie gehören zu den "Personen mit Migrationshintergrund".
Personen mit Migrationshintergrund
Ein Migrationshintergrund liegt nach § 6 der Migrationshintergrund-Erhebungsverordnung (MighEV) vor, wenn:
1)
die befragte Person nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt oder
2)
der Geburtsort der befragten Person außerhalb der heutigen Grenzen der Bundesrepublik Deutschland liegt und eine
Zuwanderung in das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland nach 1949 erfolgte oder
3)
der Geburtsort mindestens eines Elternteiles der befragten Person außerhalb der heutigen Grenzen der BRD liegt sowie
eine Zuwanderung dieses Elternteiles in das heutige Gebiet der BRD nach 1949 erfolgte.
Das Merkmal Migrationshintergrund fällt nicht im operativen Handeln der Agenturen für Arbeit und Träger der Grundsicherung an,
sondern muss durch gesonderte Befragung ermittelt werden. Seit Mitte des Jahres 2011 werden in allen Agenturen für Arbeit und
Jobcentern Arbeitslose, Arbeits- und Ausbildungssuchende, von Arbeitslosigkeit bedrohte und hilfebedürftige Personen, zum
Migrationshintergrund befragt. Da keine Auskunftspflicht für die Befragten besteht, handelt es sich statistisch-methodisch um eine
Vollerhebung mit freiwilliger Teilnahme.
Die BA-Statistik weist beginnend ab Dezember 2012 quartalsweise Ergebnisse zum Migrationshintergrund aus. Aufgrund der
erhebungstechnischen Besonderheiten des Merkmals Migrationshintergrund, können sich Einschränkungen hinsichtlich der
Datenqualität ergeben. Die Ergebnisse enthalten nur diejenigen Personen, die bei der Befragung Angaben gemacht haben. Eine
Hochrechnung auf die Gesamtzahl der Arbeitslosen findet nicht statt.
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