Politik bei uns wird nicht mehr aktiv betreut, eine Datenaktualisierung findet genausowenig statt wie Support.

Wir würden gerne weitermachen. Aber die Ansprüche an die Plattform passen nicht zum vollständig ehrenamtlichen Betrieb. Hintergründe und Ideen zur Rettung finden Sie in diesem Blogartikel.

Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Leipzig
Dateiname
1022856.pdf
Größe
990 kB
Erstellt
06.03.15, 12:00
Aktualisiert
11.04.16, 07:43

öffnen download melden Dateigröße: 990 kB

Inhalt der Datei

Ratsversammlung Informationsvorlage Nr. VI-DS-01153 Status: öffentlich Beratungsfolge: Gremium Termin Dienstberatung des Oberbürgermeisters Zuständigkeit Information zur Kenntnis Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule 23.04.2015 Information zur Kenntnis Jugendhilfeausschuss 27.04.2015 Information zur Kenntnis Fachausschuss Wirtschaft und Arbeit 28.04.2015 Information zur Kenntnis Ratsversammlung 20.05.2015 Information zur Kenntnis Eingereicht von Dezernat Wirtschaft und Arbeit Betreff Jobcenter Leipzig: Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015, Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2015 Die Informationen werden zur Kenntnis genommen. Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen: Schaffung von Rahmenbedingungen für Arbeitsplätze Sachverhalt Zur Erreichung der Ziele des Jobcenters Leipzig werden von den Trägern (Agentur für Arbeit und Stadt Leipzig) Zielvereinbarungen mit bundeseinheitlichen Kennziffern und lokalen Schwerpunkten mit der Geschäftsführung abgeschlossen. Der Abschlussbericht der Geschäftsführung informiert die Ratsversammlung über die Maßnahmen und Ergebnisse der Zielerreichung im Jahr 2014 (Anlage 1, Teil I). Für die aktive Arbeitsmarktpolitik im Jahr 2014 standen dem Jobcenter Leipzig Eingliederungsmittel in Höhe von rd. 43,2 Mio. EUR zur Verfügung. 96,5 Prozent der verfügbaren Haushaltsmittel wurden ausgelastet. Im Jahr 2014 wurden insgesamt neun Ziele bzw. Erwartungswerte und zwei Monitoringwerte vereinbart. Zum Jahresende wurden folgende Erwartungswerte nicht erreicht: • Höhe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) so gering wie möglich halten • Begrenzung der Anzahl der Bedarfsgemeinschaften (BG) mit LUH-Anspruch Tabelle: Zielabrechnung 2014 Bundesziele Kennziffer Ist 2013 Ziel 2014 Ist 2014 Erläuterung Summe der Leistungen 177,532 Mio. € 179,130 Mio. € 178,518 Mio. € Erwartungswert erreicht zum Lebensunterhalt - Seite 12 Integrationsquote (gesamt) 28,1 Prozent 28,1 Prozent 28,9 Prozent Ziel erreicht - Seite 13 - Bestand an Langzeit- 38.140 leistungsbeziehern 37.567 36.966 Ziel erreicht - Seite 14 - Prozessqualität 105,3 Prozent 100 Prozent 105,5 Prozent Ziel erreicht - Seite 15 - Integrationsquote U 25 38,2 Prozent 39,4 Prozent 39,7 Prozent Ziel erreicht - Seite 16 - Ziele Stadt Leipzig Summe der Leistungen 151,205 Mio. € 146,2 Mio. € für Unterkunft und Heizung (LUH) 150,702 Mio. € Erwartungswert verfehlt - Seite 16 - Anzahl der Bedarfs- 42.098 gemeinschaft mit LUH 40.500 41.261* Erwartungswert verfehlt - Seite 17 - Teilnehmer „Joblinge“ 80 80 Ziel erreicht - Seite 18 - 180 232 Ziel erreicht - Seite 18 - 70 Aktivierungs- und Ver- neu 2014 mittlungsgutscheine für Coaching Marktersatz • Statistik kann zum März 2015 nur endgültige Werte zum Stand Oktober 2014 ausweisen 1 Für das Jahr 2015 wurden Ziele und Kennziffern analog des Vorjahres mit der Geschäftsführung vereinbart (Anlage 1, Teil II). Tabelle: Zielstellung 2015 Bundesziele Kennziffer Ziel 2015 Erläuterung Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt 177,447 Mio. € Seite 23 Integrationsquote (gesamt) 29,1 Prozent Seite 23 Bestand an Langzeitleistungsbeziehern 36.412 Seite 24 Prozessqualität 100 Prozent Seite 24 Integrationsquote U 25 39,7 Prozent Seite 25 Summe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) 149,0 Mio. € Seite 27 Anzahl der Bedarfsgemeinschaft mit LUH 40.500 Seite 27 Teilnehmer „Joblinge“ 80 Seite 27 Ziele der Stadt Leipzig AktivierungsMarktersatz und Vermittlungsgutscheine für Coaching 180 Seite 28 Die Ausgangslage zur Zielerreichung im Jahr 2015 ist mit Blick auf den Arbeitsmarkt insgesamt günstig. Im Juni 2014 wurde mit 9,9 Prozent erstmals eine einstellige Arbeitslosenquote in der Stadt Leipzig seit 1990 erreicht. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) prognostiziert für Leipzig im Jahr 2015 einen Rückgang der Arbeitslosigkeit um 5,6 Prozent auf ca. 26.600 Arbeitslose. Die verfügbaren Eingliederungsmittel des Jobcenters liegen voraussichtlich leicht unter dem Niveau des Jahres 2014. Ausgehend von der Struktur der Leistungsberechtigten in der Betreuung des Jobcenters wird der Fokus weiter auf der Bekämpfung der Jugend- und Langzeitarbeitslosigkeit liegen. Für sehr arbeitsmarktferne Langzeitarbeitslose wird ab dem Jahr 2015 das Bundesprogramm „Chancen eröffnen – soziale Teilhabe sichern, Konzept zum Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit“ umgesetzt. Mit öffentlich geförderten Arbeitsplätzen und sozialer Teilhabe sollen Menschen gefördert werden, die bisher nicht vom Aufbau der Beschäftigung und der guten konjunkturellen Entwicklung am 1. Arbeitsmarkt profitiert haben. Im Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm des Jobcenters Leipzig (Anlage 2) sind die gesamten Schwerpunkte und Rahmenbedingungen für das Jahr 2015 beschrieben. 2 Anlage 1 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 Leipzig, den 03.03.2015 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 Inhaltsverzeichnis PRÄAMBEL ......................................................................................................... 4 I. ZIELABRECHNUNG 2014 .................................................................................. 5 1. Vorbemerkung ................................................................................................................ 5 2. Ziele 2014 im Überblick .................................................................................................. 5 2.1 Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig ......................................................................................... 5 2.2 Kommunale Ziele der Stadt Leipzig......................................................................................... 6 3. Einschätzung der Gesamtzielerreichung 2014 ............................................................... 6 4. Ergebnisse der Bundes- und lokalen Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig .....................12 5. 4.1 Ergebnisse der Bundesziele .................................................................................................. 12 4.2 Ergebnis des lokalen Ziels der Agentur für Arbeit Leipzig .................................................... 15 Ergebnisse der kommunalen Ziele der Stadt Leipzig .....................................................16 II. ZIELVEREINBARUNG 2015 ............................................................................. 21 1. Vorbemerkung ...............................................................................................................21 2. Aktuelle Arbeitsmarktsituation .......................................................................................21 3. Ziele 2015 .....................................................................................................................22 4. 3.1 Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig ....................................................................................... 22 3.2 Kommunale Ziele der Stadt Leipzig....................................................................................... 26 Schlussbemerkung ........................................................................................................29 Seite 2 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Tabelle 1 – Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig....................................................................................................... 5 Tabelle 2 – Ziele der Stadt Leipzig .......................................................................................................................... 6 Tabelle 3 – Anzahl Integrationen und Integrationsquote sächsischer Jobcenter ..................................................... 7 Tabelle 4 – Anteil SGB II – Kunden an allen erfolgreich besetzten Stellen ........................................................... 11 Tabelle 5 – Zielindikator „Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU)“ (alle Werte in Mio. €) .................. 12 Tabelle 6 – Zielindikator „Integrationsquote“ ......................................................................................................... 13 Tabelle 7 – Zielindikator „Veränderung des Bestandes an Langzeitleistungsbeziehern im Jahresdurchschnitt“ .. 14 Tabelle 8 – Zielindikator „Index Prozessqualität“ .................................................................................................. 15 Tabelle 9 – Zielindikator „Integrationsquote U25“ ................................................................................................. 16 Tabelle 10 – Zielindikator „Summe der Leistungen für Unterkunft und Heizung“ (alle Werte in Mio. €)................ 16 Tabelle 11 – Zielindikator „Anzahl BG´s mit LUH – Anspruch im Jahresdurchschnitt“ ......................................... 17 Tabelle 12 – Zielindikator „Anzahl geeigneter Teilnehmer/innen“ ......................................................................... 18 Tabelle 13 – Zielindikator „Anzahl Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine“ ..................................................... 18 Tabelle 14 – erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLb) und Eintritte in Maßnahmen .......................................... 19 Tabelle 15 – erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLb) und Eintritte in Maßnahmen .......................................... 20 Tabelle 16 – Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig im Überblick .............................................................................. 22 Tabelle 17 – Zielindikator „Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU)“ (alle Werte in Mio. €) ................ 23 Tabelle 18 – Zielindikator „Integrationsquote“........................................................................................................ 23 Tabelle 19 – Zielindikator “Veränderung des Bestandes an Langzeitleistungsbeziehern im Jahresdurchschnitt“ . 24 Tabelle 20 – Zielindikator “Index Prozessqualität“ ................................................................................................. 24 Tabelle 21 – Zielindikator “Integrationsquote U25“ ................................................................................................ 25 Tabelle 22 – Ziele der Stadt Leipzig im Überblick.................................................................................................. 26 Tabelle 23 – Zielindikator: „Summe der Leistungen für Unterkunft und Heizung“ (alle Werte in Mio. €)................ 27 Tabelle 24 – Zielindikator: „Anzahl BG´s mit LUH-Anspruch im Jahresdurchschnitt“ ............................................ 27 Tabelle 25 – Zielindikator: „Anzahl geeigneter Teilnehmer/inen“ ........................................................................... 27 Tabelle 26 – Zielindikator: „Anzahl Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine“..................................................... 28 Seite 3 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 Präambel1 Seit 2012 wird sowohl in den gemeinsamen Einrichtungen (gE) als auch bei den zugelassenen kommunalen Trägern (zkT) ein bundeseinheitliches Zielsteuerungssystem für die Ziele nach § 48b Sozialgesetzbuch Zweites Buch (SGB II) umgesetzt. Die Grundlagen für die einheitliche Zielsteuerung in beiden Organisationsstrukturen des SGB II und den damit verbundenen öffentlichen Kennzahlenvergleich hat der Gesetzgeber mit dem „Gesetz zur Neuorganisation der Grundsicherung für Arbeitsuchende“ geschaffen. Dahinter steht der gesetzgeberische Wille, die Leistungsfähigkeit des SGB II-Systems im Sinne der leistungsberechtigten Menschen zu verbessern und die Leistungsunterschiede vergleichbarer Jobcenter kontinuierlich zu verringern. Das bundeseinheitliche Zielsystem nach § 48b SGB II umfasst die Ziele:    Verringerung der Hilfebedürftigkeit, Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit, Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug. Die Bundesziele flankieren zugleich die lokalen Zielgrößen, die die Agentur für Arbeit Leipzig sowie die Stadt Leipzig in ihrer Funktion als Träger im jeweiligen Verantwortungsbereich jährlich mit dem Jobcenter Leipzig vereinbaren. Die fortlaufende Nachhaltung und Auswertung dieser verbindlichen Zielvereinbarungen bilden das Kernelement der operativen Steuerung im Jobcenter Leipzig bei der Umsetzung der geschäftspolitischen Ziele seiner Träger. Der vorliegende Bericht fasst die Zielerreichung des Jahres 2014 bilanzierend zusammen und gibt einen Überblick über die Ziele des Jahres 2015. 1 Um die Lesbarkeit auf den folgenden Seiten zu vereinfachen, wird auf die zusätzliche Formulierung der weiblichen Form verzichtet. Wir möchten deshalb darauf hinweisen, dass die Verwendung der männlichen Form explizit als geschlechtsunabhängig verstanden werden soll bzw. dass die weibliche Form selbstverständlich immer mit eingeschlossen ist. Seite 4 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 I. Zielabrechnung 2014 1. Vorbemerkung Auf Grundlage des bundeseinheitlichen Kennzahlensystems nach § 48a SGB II wurden, wie bereits in den vorangegangenen Jahren, Ziele zur Verringerung der Hilfebedürftigkeit und der Reduzierung der Anzahl Langzeitleistungsbezieher vereinbart. Diese Ziele werden mit allen Grundsicherungsträgern in Deutschland abgeschlossen. Unter Berücksichtigung der regionalen Arbeitsmarktsituation haben die Agentur für Arbeit Leipzig und die Stadt Leipzig weitere lokale Ziele mit dem Jobcenter Leipzig vereinbart. Die Grundlage der Vereinbarung über die Bundesziele bildete das „Gemeinsame Planungsdokument für die Zielsteuerung im SGB II“ vom 07. November 2013. Entsprechend Ratsbeschluss RBV-869/11 wurden die Fachausschüsse Wirtschaft und Arbeit sowie Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule im Februar 2014 über die Ziele der Agentur für Arbeit und der Stadt Leipzig informiert. Die gemeinsame Zielvereinbarung wurde am 16. März 2014 (Stadt Leipzig) bzw. am 20. März 2014 (Agentur für Arbeit Leipzig) unterzeichnet. 2. Ziele 2014 im Überblick Nachfolgend werden die Ziele, welche das Jobcenter Leipzig mit seinen Trägern im jeweiligen Verantwortungsbereich vereinbart hat, dargestellt. 2.1 Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig Nachstehende Tabelle gibt einen Überblick über die Ziele der Bundesagentur für Arbeit. Tabelle 1 – Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig Ziel Zielindikator Prognosewert / Zielwert 2014 Ist-Wert 2013 179,130 Mio. Euro 177,532 Mio. Euro Bundesziele der Agentur für Arbeit Leipzig 1.) Verringerung der Hilfebedüftigkeit Veränderung der Summe Leistungen zum Lebensunterhalt 2.) Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit Integrationsquote 28,10% 28,10% 3.) Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug Veränderung des Bestandes an Langzeitleistungsbeziehern im JD 37.567 38.140 4.) Verbesserung der Prozessqualität Index Prozessqualität 100,0 105,3 39,40% 38,20% lokales Ziel der Agentur für Arbeit Leipzig 5.) Verbesserung der Integration U25 in Erwerbstätigkeit Integrationsquote U25 Seite 5 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 2.2 Kommunale Ziele der Stadt Leipzig Die Stadt Leipzig und das Jobcenter Leipzig haben die Entwicklung des Arbeitsmarktes 2014 unterschiedlich bewertet. Deshalb wurden die ersten beiden Zielgrößen als Erwartungswert formuliert. Tabelle 2 – Ziele der Stadt Leipzig Ziel Zielindikator Erwartungswert / Zielwert 2014 Ist-Wert 2013 146,200 Mio. Euro 151,205 Mio. Euro max. 40.500 42.054 1.) Höhe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) so gering wie möglich halten Summe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) 2.) Begrenzung der Anzahl BG´s mit LUH Anspruch im Jahresdurchschnitt Anzahl BG´s mit LUH Anspruch im Jahresdurchschnitt 3.) Termingerechte Vermittlung der Teilnehmer für Joblinge in vereinbarter Anzahl Anzahl geeigneter Teilnehmer/innen 80 70 4.) Qualität von Marktersatzmaßnahmen durch den Einsatz von Coaching beim Beschäftigungsträger sichern Anzahl Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine 180 neues Ziel 2014 Monitoring: Aktivierung je Kunde innerhalb von 24 Monaten steigern Monitoring der Aktivierung Monitoring: Integration in sv-pflichtige Beschäftigung mit einer Dauer von mindestens 6 Monaten Monitoring zur Nachhaltigkeit von Integrationen 3. Einschätzung der Gesamtzielerreichung 2014 Zwischen beiden Trägern (Agentur für Arbeit und Stadt Leipzig) und dem Jobcenter Leipzig wurden für 2014 insgesamt neun Ziele bzw. Erwartungswerte vereinbart. Davon konnten zum Jahresende folgende Erwartungswerte nicht erreicht werden: (1) Höhe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) so gering wie möglich halten (2) Begrenzung der Anzahl der Bedarfsgemeinschaften (BG) mit LUH-Anspruch im Jahresdurchschnitt Die Verringerung der Hilfebedürftigkeit wird an der Summe der Ausgaben für Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU) gemessen. Dazu gehören die Regelleistungen „Arbeitslosengeld II“ und das „Sozialgeld“. Die Erhöhung der Regelsätze zum 01. Januar 2014 führte zu einem Anstieg der Ausgaben um 3,2 %. Der Prognosewert für das Jobcenter Leipzig sah jedoch nur eine Erhöhung der Ausgaben gegenüber 2013 um 0,9 % vor. Dieser Wert war im Vergleich zu anderen Jobcentern sehr ambitioniert. Der Prognosewert für das Jobcenter Dresden lag bei 3,8 % und für das Jobcenter Chemnitz bei 1,2 %. Bis zum Ende des ersten Halbjahres 2014 wurde das Ziel noch leicht verfehlt (0,1 %). Im zweiten Halbjahr wurde der Prognosewert nicht nur erreicht, sondern sogar kontinuierlich Seite 6 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 unterschritten. Im Dezember 2014 lagen die Ausgaben um 0,612 Mio. € unter dem Erwartungswert. Das entspricht einer Abweichung um -0,3 %. Ursächlich für das Erreichen des Erwartungswertes bei den Ausgaben für die Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU) waren die sehr guten Integrationsergebnisse. Bereits 2013 hatte das Jobcenter Leipzig die höchste Integrationsquote in Sachsen. Ziel war es daher 2014, die guten Ergebnisse bei der erfolgreichen Integration in den ersten Arbeitsmarkt zu wiederholen. Tatsächlich konnte das Jobcenter jedoch die Zahl der erfolgreichen Integrationen gegenüber dem Vorjahr sogar um 59 steigern (bei geringerer Anzahl Leistungsberechtigter) und damit eine Integrationsquote von 28,9 % erreichen. Damit hat das Jobcenter Leipzig auch 2014 die höchste Integrationsquote in Sachsen erzielt. Tabelle 3 – Anzahl Integrationen und Integrationsquote sächsischer Jobcenter 2 Anzahl Integrationen im Jahr 2014 Integrationsquote im Jahr 2014 Deutschland 799.506 24,5% RD Sachsen 50.962 26,5% JC Chemnitz, Stadt 4.986 25,8% JC Dresden, Stadt 10.059 27,8% JC Leipzig, Stadt 15.254 28,9% JC Nordsachsen 3.699 23,5% JC Sächsische Schweiz- Osterzgebirge 3.759 24,9% JC Vogtlandkreis 3.816 27,2% JC Mittelsachsen 4.391 23,4% JC Zwickau 4.998 24,5% Die Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug wird über die Zielgröße der Veränderung des Bestandes von Langzeitleistungsbeziehern im Jahresdurchschnitt betrachtet. Das Jobcenter Leipzig hatte sich das Ziel gestellt, den Bestand an Langzeitleistungsbezieher im Jahresdurchschnitt 2014 um 1,5 % gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2013 zu verringern. Eine Verringerung des Bestandes bedeutet, dass die Langzeitleistungsbezieher nicht nur integriert werden müssen, sondern dass durch die Integration ein so hohes Arbeitsentgelt erzielt wird, dass kein SGB II – Leistungsanspruch (Regelleistung und Leistung für Unterkunft und Heizung) mehr besteht. Zum Jahresende 2014 konnte die Zahl der Langzeitleistungsbezieher um 3,1 % verringert werden, dass sind 601 Langzeitleistungsbezieher weniger, als der Zielwert vorgab. Insgesamt hat sich damit die Zahl 2014 gegenüber 2013 um 1.174 minimiert. 2 Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Dezember 2014 Seite 7 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 Der Index Prozessqualität gibt Auskunft über die Einhaltung mehrerer Standards wie z. B. die Einhaltung der Dauer bis zum Erstgespräch bei der Vermittlungsfachkraft oder der Dauer der Bearbeitung von Erstanträgen. Der Zielwert von 100 wurde mit 105,5 sogar überschritten. Als lokales Ziel wurde zwischen der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Leipzig die Integrationsquote für Jugendliche unter 25 Jahren vereinbart. 2013 hatte das Jobcenter Leipzig mit einer Integrationsquote für Jugendliche U25 von 38,2 % das beste Ergebnis aller Jobcenter in Sachsen erreicht. Dieses gute Ergebnis wollte das Jobcenter Leipzig im Jahr 2014 um 3,0 % auf 39,4 % steigern. Mit einer Integrationsquote von 39,7 % wurde der ambitionierte Zielwert 2014 sogar noch übertroffen. Insgesamt wurden damit 2.906 Jugendliche in Ausbildung und Arbeit vermittelt. Der kommunale Erwartungswert für die Höhe der Leistungen für Unterkunft und Heizung konnte nicht erreicht werden. Trotz der sehr guten Integrationsergebnisse wurde der erwartete Wert um 3,1 % überschritten, das waren Mehrausgaben in Höhe von 4,5 Mio. €. Einer der Gründe ist, dass selbst durch eine erfolgreiche Integration in den ersten Arbeitsmarkt, auf Grund der teilweise geringen Haushaltseinkommen bzw. der Zusammensetzung der Bedarfsgemeinschaft, keine Beendigung des SGB IILeistungsbezuges erreicht wird. Ein weiterer hauptsächlicher Grund liegt in der Erhöhung der Ausgaben für die Leistungen für Unterkunft und Heizung je Bedarfsgemeinschaft. Lagen im Oktober 2013 die Ausgaben für die Leistungen für Unterkunft und Heizung je Bedarfsgemeinschaft und Monat bei 305,29 €, so sind diese Kosten im Oktober 2014 auf 307,10 € angestiegen. Für die Begrenzung der Anzahl an Bedarfsgemeinschaften mit Anspruch auf Leistung für Unterkunft und Heizung wurde von der Stadt Leipzig ein Erwartungswert von 40.500 im Jahresdurchschnitt formuliert. Mit den vorliegenden Daten vom Oktober 2014 wird das Jahresendziel noch nicht erreicht. Bis zum Dezember 2014 wird sich die Zahl erfahrungsgemäß weiter verringert haben, den Erwartungswert jedoch voraussichtlich knapp verfehlen. Die kommunalen Ziele für die Teilnehmergewinnung zum Projekt „Joblinge“ und zur Arbeitsmarktmaßnahme „Coaching AGH“ werden erreicht bzw. überschritten. Die Monitorings zur „Aktivierung je Kunde innerhalb von 24 Monaten steigern“ und zur „Integration in sv-pflichtige Beschäftigung mit einer Dauer von mindestens 6 Monaten“ wurden monatlich erstellt und im Rahmen der Trägerversammlungen den Vertretern der Stadt Leipzig und der Agentur für Arbeit präsentiert. Eines der Hauptziele des Jobcenters Leipzig ist die erfolgreiche und möglichst dauerhafte und bedarfsdeckende Integration in den ersten Arbeitsmarkt. Dabei gilt es die besonders benachteiligten Personengruppen, wie z. B. Jugendliche, Ältere, Alleinerziehende, Langzeitleistungsbezieher und Langzeitarbeitslose intensiv zu unterstützen. Je besser es dem Jobcenter gelingt, möglichst viele Menschen zu integrieren, umso positiver wirkt es auf die finanziellen Ziele des Jobcenters. Seite 8 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 Beispielhaft sind nachfolgend einige wichtige Aktivitäten und Maßnahmen aufgeführt, die das gute Integrationsergebnis 2014 ermöglicht haben und die 2015 für weiterhin gute Resultate sorgen sollen:  Betreuung von bestimmten Personengruppen in speziellen Teams mit individuellen Betreuungs- und Vermittlungsansätzen (z. B. Jugendliche U25, Ältere Ü50, Ärzte, Ingenieure, Selbständige).  Im Projekt „Arbeit Direkt“ werden Neuantragsteller mit guten Voraussetzungen für eine direkte und schnelle Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt betreut (Anlehnung an ein niederländisches Modell). Der Schlüssel des Erfolges liegt hierbei in der engmaschigen Betreuung mit einer hohen Kontaktdichte (bei Bedarf mehrmals in der Woche).  Realisierung einer bedarfsgerechten Weiterbildungsstrategie vor dem Hintergrund eines wachsenden Fachkräftebedarfs (Bildung als Chance für eine dauerhafte Beschäftigung). Dazu gehört auch das Heranführen von Personen an die Fähigkeit eine Weiterbildung erfolgreich zu absolvieren. Unter anderem können zukünftige Weiterbildungsteilnehmer mit Hilfe von Trägern auf die Absolvierung der Bildungsmaßnahme vorbereitet werden. Besondere Aktivitäten werden für Personen ohne Berufsabschluss im Alter über 25 Jahren u. a. mit dem Ziel der Aufnahme einer betrieblichen Einzelausbildung (siehe auch Initiative „AusBildung wird was – Spätstarter gesucht“) durchgeführt. Die Betreuung der Absolventen einer Bildungsmaßnahme während und nach dem Abschluss der Maßnahme hat höchste Priorität im Jobcenter Leipzig. Ziel ist die schnelle (möglichst nahtlose) Integration in den ersten Arbeitsmarkt u. a. durch gezielte Unterstützung des gemeinsamen Arbeitgeberservices (gAGS).  Umsetzung eines Konzeptes zur Verringerung der Anzahl Langzeitleistungsbezieher durch Erhöhung der Kontaktdichte und Aktivierung durch Zuweisung in geeignete Maßnahmen, die auf die individuellen Ursachen des Langzeitleistungsbezuges abgestimmt sind.  Ein begleitendes Coaching für Teilnehmer von Arbeitsgelegenheiten (AGH) soll die Integrationschancen nach Beendigung der AGH verbessern (siehe kommunale Zielvereinbarung).  Seit 2013 nimmt das Jobcenter Leipzig am Modellprojekt INA! teil. Hierbei werden bereits integrierte Personen während der Beschäftigung weiter betreut, um eine dauerhafte Integration in den ersten Arbeitsmarkt zu gewährleisten.  Eine Vielzahl von individuell gestalteten Maßnahmen sollen Personen mit jeweils unterschiedlichen Vermittlungshemmnissen besser unterstützen. Das bereits breite Spektrum wurde 2015 nochmal erweitert. Zielgruppen sind u. a. Alleinerziehende, Migranten, Geringverdiener (Minijobber), Langzeitleistungsbezieher, Menschen mit psychischen Problemen, Jugendliche und Ältere.  Der „neue“ JobClub mit seinen vielfältigen Dienstleistungen (vor allem Unterstützung im gesamten Bewerbungsprozess) steht nunmehr auch Personen über 25 Jahren zur Seite 9 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 Verfügung. Die Teilnehmerzahlen und die guten Integrationserfolge des Jobcenters belegen die erfolgreiche Ausrichtung. Die räumliche Nähe zum Jobcenter verhindert das „Verlorengehen“ vor allem von Jugendlichen, denen die Leistungen des JobClubs von der jeweiligen Vermittlungsfachkraft angeboten werden.  Seit 2014 bietet das Jobcenter Leipzig eine Jobvermittlung an. Hier werden geringfüge Beschäftigungen vermittelt, die dazu beitragen können, die finanzielle Situation einer Bedarfsgemeinschaft zu verbessern und unter Umständen die finanziellen Ausgaben für Regelleistung und Kosten für Unterkunft und Heizung zu senken.  Teilnahme am Projekt „Joblinge“ – im Rahmen der assistierten Ausbildung werden Jugendliche befähigt, eine Ausbildung aufzunehmen.  Das Jobcenter unterstützt das Projekt „Schauplatz“. Hier werden Jugendliche auch auf die Prüfung zum Hauptschulabschluss vorbereitet.  Seit April 2014 nimmt das Jobcenter Leipzig am Modellprojekt GABI (Gemeinsame Aktivierung und Begleitung zur Integration) teil. In diesem Projekt werden eine Vielzahl unterschiedlicher Maßnahmeinhalte angeboten. Der Teilnahmebeginn ist zu jeder Zeit möglich, d. h. die übliche Wartezeit bis zum Beginn einer Maßnahme entfällt. Eine Mitarbeiterin bzw. ein Mitarbeiter des Jobcenters ist zudem jeden Tag vollzeitlich vor Ort (direkter Ansprechpartner für Maßnahmeteilnehmer und Träger). Die Integrationsquote nach Beendigung der Maßnahme liegt derzeit bei 23,1 % (Ziel = 19,0 %).  Die Neuausrichtung des gemeinsamen Arbeitgeberservices (gAGS) 2014 hat einen wesentlichen Anteil am guten Integrationsergebnis des Jobcenters Leipzig. Die Zusammenarbeit zwischen den Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbetreuern wurde intensiviert. Ausgewählte Kommunikationspartner gewährleisten einen schnellen Informationsaustausch über Bewerber und offene Stellen. Die Beratung und Betreuung von Klein- und Mittelständischen Unternehmen wurde verstärkt. Spezielle Vermittlungsfachkräfte suchen anhand des jeweiligen Bewerbers nach geeigneten Arbeitsstellen. Viele Aktivitäten werden gemeinsam mit dem Jobcenter Leipzig organisiert und durchgeführt (Arbeits- und Ausbildungsmessen, Speed-Datings, Arbeitgeberpräsentationen etc.). Sichtbar wird die gute Zusammenarbeit am Anteil SGB II – Kunden an allen erfolgreich besetzten Stellen des gemeinsamen Arbeitgeberservices. Mit einem Anteil von über 50,0 % liegt das Ergebnis deutlich über dem Bundes- und Landesdurchschnitt und ist mit Abstand der größte Wert in Sachsen. Die Tabelle 4 zeigt die Ergebnisse im Jahresdurchschnitt 2014. Außerdem hat der gemeinsame Arbeitgeberservice die Zahl der mit Eingliederungszuschüssen geförderten Integrationen von Kunden des Jobcenters Leipzig im Jahr 2014 auf insgesamt 1.399 gesteigert (2013 = 1.069). Seite 10 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 Tabelle 4 – Anteil SGB II – Kunden an allen erfolgreich besetzten Stellen Region 3 Anteil SGB II - Kunden an erfolgreich besetzten Stellen Jahresdurchschnitt 2014 Deutschland 26,5% RD Sachsen 29,8% 071 Annaberg-Buchholz 5,3% 072 Bautzen 4,1% 073 Chemnitz 36,0% 074 Dresden 33,8% 075 Leipzig 52,2% 076 Oschatz 27,5% 077 Pirna 32,7% 078 Plauen 37,1% 079 Riesa 9,7% 080 Freiberg 32,1% 092 Zwickau 33,4% Ein umfangreiches internes Kontrollsystem (IKS) soll helfen, die Qualität der Arbeit in allen Bereichen zu gewährleisten. Die Prüfung von Fällen im Rahmen der Fachaufsicht geben dabei Auskunft über mögliche Fehlerschwerpunkte, die entsprechend ausgewertet und beseitigt werden können. Seit 2014 existiert im Jobcenter Leipzig ein Controlling über die Kosten für Unterkunft und Heizung (KdU-Controlling). Das Konzept wurde in enger Abstimmung mit der Stadt Leipzig erstellt. Außer der Erfassung und Nachhaltung von definierten Kennzahlen wird eine fachliche Bewertung der Arbeit (Fachaufsicht) hinsichtlich der Berechnung der Leistungen für Unterkunft und Heizung vorgenommen. Die Stadt Leipzig wird über die Ergebnisse des Controllings regelmäßig informiert. Das Kontrollsystem kann somit unter Umständen durch die Vermeidung von Fehlern zu einer Verringerung der SGB II – Ausgaben (Regelleistung und Leistungen für Unterkunft und Heizung) beitragen. 3 Datenquelle: BA-Datensystem FIS mit Stand Berichtsmonat Dezember 2014 Seite 11 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 4. Ergebnisse der Bundes- und lokalen Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig 4.1 Ergebnisse der Bundesziele  Ziel 1 – Verringerung der Hilfebedürftigkeit Abschlussstand der Zielerreichung: Das Ziel wurde erreicht. Die Verringerung der Hilfebedürftigkeit bemisst sich über den Zielindikator der Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU). Hierzu gehören ausschließlich das Arbeitslosengeld II und das Sozialgeld. Die Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH), sonstige kommunale Leistungen und Sozialversicherungsbeiträge gehören nicht dazu. Bis zum Jahresende 2014 sollte der Prognosewert von 179,130 Mio. € möglichst nicht überschritten werden. Tatsächlich wurden 2014 insgesamt 178,518 Mio. € ausgegeben. Gegenüber dem Prognosewert entspricht das einer Einsparung von 0,612 Mio. € . Aufgrund der Regelsatzerhöhung haben sich, trotz der Verringerung der Anzahl der Bedarfsgemeinschaften, die Ausgaben gegenüber 2013 um 0,986 Mio. € erhöht. 4 Tabelle 5 – Zielindikator „Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU)“ (alle Werte in Mio. €) 2014 Ist 2014 Abweichung absolut Abweichung in % Ist 2013 179,130 178,518 -0,612 -0,3% 177,532 Prognosewert Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU)  Ziel 2 – Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit Abschlussstand der Zielerreichung: Das Ziel wurde erreicht. Gemessen wird das Ziel über die Integrationsquote. Hier wird die kumulierte Anzahl aller Integrationen 2014 ins Verhältnis zur durchschnittlichen Anzahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (eLb) 2014 gesetzt. Nur die Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt, einer vollqualifizierenden Ausbildung oder einer selbständigen Tätigkeit werden als Integration gewertet. Tätigkeiten im zweiten Arbeitsmarkt (Arbeitsgelegenheiten – AGH oder Förderungen eines Arbeitsverhältnisses – FAV) werden nicht als Integration gezählt. 4 Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Dezember 2014 Seite 12 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 Die erwerbsfähigen Leistungsbezieher (eLb) umfassen alle Personen ab dem 15. Lebensjahr (Alg II – Bezug), unabhängig vom jeweiligen Arbeitslosenstatus. Das bedeutet dass z. B. Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (Arbeitsgelegenheiten, Weiterbildung, Aktivierungsmaßnahmen etc.) genauso dazu zählen, wie Personen die bereits einer Beschäftigung nachgehen aber weiterhin ergänzende SGB II – Leistungen benötigen. Auch Jugendliche ab dem 15. Lebensjahr, die der Schulpflicht unterliegen (Schüler) werden der Personengruppe zugeordnet. Mit einer Integrationsquote zum Jahresende in Höhe von 28,9 % hat das Jobcenter Leipzig den Zielwert und den Vorjahreswert übertroffen. Das war (anlog 2013) wieder das beste Ergebnis aller Jobcenter in Sachsen. Es wurden 430 Integrationen mehr erreicht, als das Ziel vorgab. Trotz geringerer Anzahl erwerbsfähiger Leistungsberechtigter (eLb) konnte die Zahl der Integrationen gegenüber 2013 um 59 gesteigert werden. Tabelle 6 – Zielindikator „Integrationsquote“ Integrationsquote in % Anzahl Integrationen  5 Ziel 2014 Ist 2014 Abweichung absolut Abweichung in % Ist 2013 28,1 28,9 0,8 2,9% 28,1 14.824 15.254 430 2,9% 15.195 (von 52.768 eLb im JDW) (von 52.768 eLb im JDW) (von 54.089 eLb im JDW) Ziel 3 – Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug Abschlussstand der Zielerreichung: Das Ziel wurde erreicht. Die Veränderung des Bestandes an Langzeitleistungsbezieher ist für dieses Ziel der entsprechende Indikator. Hierbei wird die Anzahl aller erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (eLb) ab dem 17. Lebensjahr erfasst, die in den letzten 24 Monaten mindestens 21 Monate im Leistungsbezug standen. Die Veränderung bemisst sich am Jahresdurchschnitt bezogen auf das Vorjahr. Für die Verringerung der Anzahl Langzeitleistungsbezieher muss die Integration in den ersten Arbeitsmarkt so erfolgen, dass der Lebensunterhalt ohne den Bezug von zusätzlichen SGB II - Leistungen gedeckt werden kann. Das Jobcenter Leipzig hatte 2014 das Ziel, den durchschnittlichen Bestand von Langzeitleistungsbeziehern gegenüber 2013 um 1,5 % auf 37.567 zu verringern. 5 Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Dezember 2014 Seite 13 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 Zum Jahresende 2014 konnte das Jobcenter den Durchschnittsbestand gegenüber dem Vorjahr sogar um 3,1 % auf 36.966 verringern. Das sind 601 Langzeitleistungsbezieher weniger, als der Zielwert vorgab. Tabelle 7 – Zielindikator 6 Jahresdurchschnitt“ „Veränderung des Bestandes an Langzeitleistungsbeziehern im Anzahl Langzeitleistungsbezieher im Jahresdurchschnittswert  Ziel 2014 Ist 2014 Abweichung absolut Abweichung in % Ist 2013 37.567 36.966 -601 -1,6% 38.140 Ziel 4 – Verbesserung der Prozessqualität Abschlussstand der Zielerreichung: Das Ziel wurde erreicht. Die Qualität verschiedener Arbeitsprozesse wird über einen Index nachgehalten. Die Ergebnisse gehen dabei in gleicher Gewichtung (jeweils 20 %) in den Prozessindex ein. Folgende Arbeitsprozesse bilden den Wert des Index ab: 1.) Erstberatung: bei mind. 80 % der Neukunden findet das Erstgespräch innerhalb von 15 Arbeitstagen statt 2.) Erstberatung U25: bei mind. 80 % der Neukunden U 25 findet das Erstgespräch innerhalb von 15 Arbeitstagen statt 3.) Angebot U25: mind. 80 % der Neukunden U25 erhalten innerhalb von 30 Arbeitstagen ein Angebot 4.) EinV im Bestand: mind. 80 % aller eLb verfügen über eine abgeschlossene Eingliederungsvereinbarung 5.) Bearbeitungsdauer: die Bearbeitung von Erstanträgen erfolgt innerhalb von 14 Arbeitstagen Der Zielwert für den Index Prozessqualität ist 100. Sollten die Ergebnisse einzelner Prozesse besser als die Zielformulierung sein, ist ein Index größer 100 möglich (z. B. bei einer Bearbeitungsdauer unter 14 Arbeitstagen). Zum Jahresende hat das Jobcenter Leipzig einen Index Prozessqualität in Höhe von 105,5 erreicht. 6 Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Dezember 2014 Seite 14 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 Tabelle 8 – Zielindikator „Index Prozessqualität“ Index Prozessqualität im Jahresfortschrittswert 7 Ziel 2014 Ist 2014 Abweichung absolut Abweichung in % Ist 2013 100,0 105,5 5,5 5,5% 105,3 4.2 Ergebnis des lokalen Ziels der Agentur für Arbeit Leipzig  Ziel 5 – Verbesserung der Integration U25 in Erwerbstätigkeit Abschlussstand der Zielerreichung: Das Ziel wurde erreicht. Die Zielergebnisse werden über die Integrationsquote abgebildet. Hierbei wird die kumulierte Zahl der Integrationen in Bezug zur Anzahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (Alter = 15 bis unter 25 Jahre) gesetzt. Als Integration zählen nur die Beschäftigungsaufnahme im ersten Arbeitsmarkt oder die Aufnahme einer vollqualifizierenden Ausbildung. Eintritte in den zweiten Arbeitsmarkt zählen nicht als Integration. Zu den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (eLb) gehören alle Personen der entsprechenden Altersklasse, die SGB II - Leistungen erhalten. Dazu gehören auch alle Teilnehmer von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (Arbeitsgelegenheiten – AGH, Trägermaßnahmen etc.) und Jugendliche, die bereits integriert sind, jedoch auf Grund des geringen Arbeitsentgelts weiterhin auf aufstockende SGB II – Leistungen angewiesen sind. Aber auch Jugendliche, die der Schulpflicht unterliegen (Schüler), werden der Bezugsgröße zugerechnet. Ziel des Jobcenters Leipzig war die Integrationsquote U25 im Jahr 2014 um 3,0 % gegenüber 2013 auf 39,4 % zu steigern. Mit einer Integrationsquote U25 in Höhe von 39,7 % konnte das Jobcenter das Ziel sogar überschreiten. Das waren 25 Integrationen über dem Zielwert. 7 Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Dezember 2014 Seite 15 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 Tabelle 9 – Zielindikator „Integrationsquote U25“ Integrationsquote U25 in % Anzahl Integrationen U25 8 Ziel 2014 Ist 2014 Abweichung absolut Abweichung in % Ist 2013 39,4 39,7 0,3 0,9% 38,2 2.881 2.906 25 0,9% 2.931 (von 7.311 eLb im JDW) (von 7.311 eLb im JDW) (von 7.671 eLb im JDW) 5. Ergebnisse der kommunalen Ziele der Stadt Leipzig  Ziel 1 – Höhe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) so gering wie möglich halten Abschlussstand der Zielerreichung: Der Erwartungswert wurde nicht erreicht. Das Ziel definiert sich über die Gesamtausgaben 2014 für die kommunalen Leistungen für Unterkunft und Heizung. Der Erwartungswert für die max. Ausgaben zum Jahresende lag bei 146,200 Mio. €. Die tatsächlichen Gesamtausgaben für die Leistungen für Unterkunft und Heizung lagen 2014 bei 150,702 Mio. € und damit um 4,502 Mio. € über dem Erwartungswert. Trotz der sehr guten Integrationsergebnisse (Jobcenter Leipzig mit dem besten Ergebnis in Sachsen) und dem weiteren Rückgang an Bedarfsgemeinschaften konnten die Ausgaben nicht auf den erwarteten Wert begrenzt werden. Die Gründe dafür sind, dass eine erfolgreiche Integration nicht immer zur Beendigung des SGB II – Leistungsanspruches führt und vor allem der Anstieg der Kosten für Unterkunft und Heizung je Bedarfsgemeinschaften (Erhöhung der Miet-, Neben- und Heizkosten gegenüber dem Vorjahr). 9 Tabelle 10 – Zielindikator „Summe der Leistungen für Unterkunft und Heizung“ (alle Werte in Mio. €) 2014 Ist 2014 Abweichung absolut Abweichung in % Ist 2013 146,200 150,702 4,502 3,1% 151,205 Erwartungswert Summe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) 8 9 Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Dezember 2014 Datenquelle: Angaben der Stadt Leipzig Seite 16 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015  Ziel 2 – Begrenzung der Anzahl BG´s mit LUH-Anspruch im Jahresdurchschnitt Abschlussstand der Zielerreichung: Die Werte für Dezember 2014 liegen noch nicht vor. Als Erwartungswert wurde eine Begrenzung der Anzahl der Bedarfsgemeinschaften mit Anspruch auf Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) im Jahresdurchschnitt auf 40.500 (zum Jahresende) formuliert. Die Daten werden vom Statistik-Service der Bundesagentur für Arbeit nach dreimonatiger Wartezeit zur Verfügung gestellt. Deshalb liegen derzeit die Daten bis einschließlich des Berichtsmonats September 2014 vor. Eine abschließende Bewertung kann somit frühestens in drei Monaten erfolgen. Zum jetzigen Stand liegt die gleitende Durchschnittszahl (letzten 12 Monate) der Bedarfsgemeinschaften mit LUH-Anspruch bei 41.261. Diese Zahl wird sich bis zum Jahresende noch deutlich verringern, den Erwartungswert jedoch voraussichtlich nicht erreichen. In der isolierten Monatsbetrachtung (Oktober 2014) liegt die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften mit Anspruch auf Leistungen für Unterkunft und Heizung bei 40.349, das sind 1.198 weniger als im Vorjahresmonat Oktober 2013 (Monatswert). Tabelle 11 – Zielindikator „Anzahl BG´s mit LUH – Anspruch im Jahresdurchschnitt“ Dez 2014 Ist Okt 2014 Abweichung absolut Abweichung in % Ist Sep 2013 40.500 41.261 761 1,9% 42.098 Erwartungswert Anzahl BG´s mit LUH-Anspruch im gleitenden Jahresdurchschnitt  10 Ziel 3 – Termingerechte Vermittlung geeigneter Teilnehmer für Joblinge in vereinbarter Anzahl Abschlussstand der Zielerreichung: Das Ziel wurde erreicht. Über das Projekt „Joblinge“ sollen Jugendliche mit Hilfe der assistierten Ausbildung an die Aufnahme einer betrieblichen Ausbildung herangeführt werden. 2014 sollten insgesamt 80 Jugendliche vom Jobcenter Leipzig für die Teilnahme am Projekt gewonnen und vor allen Dingen vorbereitet werden. Die Eintritte erfolgten hierbei in zeitlich gestaffelten Tranchen (Januar, Februar, April und Oktober). Die vereinbarte Teilnehmerzahl wurde vom Jobcenter Leipzig erreicht. 10 Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit / endgültige Daten nach drei Monaten Wartezeit Seite 17 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 Tabelle 12 – Zielindikator „Anzahl geeigneter Teilnehmer/innen“ Teilnehmer am Projekt "Joblinge"  11 Ziel 2014 Ist 2014 Abweichung absolut Abweichung in % Ist 2013 80 80 0 0,0% 70 Ziel 4 – Qualität von Marktersatzmaßnahmen durch den Einsatz von Coaching beim Beschäftigungsträger sichern Abschlussstand der Zielerreichung: Das Ziel wurde erreicht. Den Teilnehmern von Marktersatzmaßnahmen soll bereits vor Beendigung der Maßnahme mit Hilfe eines Coachings umfassende Hilfe im bevorstehenden Bewerbungsprozess gegeben werden. Die intensive Unterstützung soll dabei die Chancen auf die Aufnahme einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt erhöhen. Da der Unterstützungsbedarf der jeweiligen Teilnehmer sehr unterschiedlich ist, sollten die entsprechenden Coaches mit Hilfe von individuellen Aktivierungsgutscheinen, die bei verschiedenen (zertifizierten) Trägern eingelöst werden können, vom Teilnehmer selbst ausgewählt werden. Als Ziel wurde die Einlösung von insgesamt mindestens 180 Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheinen vereinbart. Tabelle 13 – Zielindikator „Anzahl Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine“ Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine für Coaching Marktersatz  12 Ziel 2014 Ist 2014 Abweichung absolut Abweichung in % 2013 180 232 52 28,9% neues Ziel 2014 Monitoring: Aktivierung je Kunde innerhalb von 24 Monaten steigern Das Monitoring informiert monatlich über die Aktivierungsquote der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten. Dabei werden die Teilnehmer von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (z. B. Arbeitsgelegenheiten, Weiterbildung, Trägermaßnahmen etc.) ins Verhältnis zur Anzahl aller erwerbsfähigen Leistungsberechtigten gesetzt. Zusätzlich erfolgt eine Differenzierung nach der jeweiligen Profillage. Die Profillage beschreibt die jeweilige Nähe des einzelnen Kunden zum Arbeitsmarkt und berücksichtigt dabei mögliche Hemmnisse oder Defizite. 11 12 Datenquelle: Datenerhebung des Jobcenters Leipzig Datenquelle: BA –Fachanwendung CoSach-NT Seite 18 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 Die verschiedenen Profillagen sind nachfolgend aufgelistet:   arbeitsmarktnahe Profillagen Marktprofil (MP), Aktivierungsprofil (AP) und Förderprofil (FP) arbeitsmarktferne Profillagen Entwicklungsprofil (EP), Stabilisierungsprofil (SP) und Unterstützungsprofil (UP) Die monatlichen Aktivierungsquoten werden in jeder Trägerversammlung hinsichtlich ihrer Entwicklung und im Vergleich zum Vorjahr präsentiert. Das Monitoring ist Bestandteil der Zielvereinbarung 2015 und wird entsprechend weitergeführt. Tabelle 14 – erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLb) und Eintritte in Maßnahmen 2014 Profillagen Alle eLb im Vormonat JDW 13 2013 Eintritte in AktivierungsMaßnahmen quote kumuliert kum/JDW eLb im Vormonat JDW Eintritte in AktivierungsMaßnahmen quote kumuliert kum/JDW 52.768 15.496 29,4% 54.089 15.882 29,4% MP Marktprofil 395 129 32,7% 361 128 35,5% AP Aktivierungsprofil 721 235 32,6% 804 275 34,2% FP Förderprofil 6.419 3.081 48,0% 6.748 2.787 41,3% EP Entwicklungsprofil 15.569 6.419 41,2% 15.684 6.283 40,1% SP Stabilisierungsprofil 7.703 2.510 32,6% 7.407 2.883 38,9% UP Unterstützungsprofil 5.598 2.168 38,7% 6.026 2.616 43,4% Summe N + X + Z 7.657 165 2,2% 8.146 174 2,1% I Integriert, aber hilfebedürftig 8.707 789 9,1% 8.913 736 8,3% Die absolute Zahl der Eintritte in Maßnahmen 2014 ist geringfügiger kleiner als 2013. Da jedoch die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (eLb) im gleichen Zeitraum ebenfalls gesunken ist, konnte die Aktivierungsquote von 2013 wieder erreicht werden.  Monitoring: Integration in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit einer Dauer von mindestens 6 Monaten Das Monitoring gibt Auskunft über die Dauer der Beschäftigung nach Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Damit informieren die Daten auch über die Nachhaltigkeit von Integrationen des Jobcenters Leipzig. 13 Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Dezember 2014 Seite 19 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 Der Verbleib in Beschäftigung wird nach 1, 3, 6 und 12 Monaten nach Arbeitsaufnahme gemessen. Für die Nachhaltung der Daten werden Informationen der Sozialversicherungsträger benötigt. Dadurch kommt es zu einem zeitlichen Verzug bei der Bereitstellung der entsprechenden Zahlen. Die Auswertung des Monitoring ist Bestandteil jeder Trägerversammlung. In der Zielvereinbarung 2015 wurde vereinbart, das Monitoring weiterzuführen. Tabelle 15 – erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLb) und Eintritte in Maßnahmen Monat der Beschäftigungsaufnahme Aufnahme einer svpflichtigen Beschäftigung (Berufsausbildungen zählen nicht darunter) 14 Verbleib von eLb mit sv-pflichtiger Beschäftigungsaufnahme in Beschäftigung nach Anzahl Monaten absolut Anteil in Prozent 1 Monat 3 Monate 6 Monate 12 Monate 1 Monat 3 Monate 6 Monate 12 Monate Jun 12 1.056 844 775 682 650 79,9% 73,4% 64,6% 61,6% Jul 12 1.036 836 732 607 654 80,7% 70,7% 58,6% 63,1% Aug 12 1.263 1.006 886 717 735 79,7% 70,2% 56,8% 58,2% Sep 12 1.264 948 871 743 791 75,0% 68,9% 58,8% 62,6% Okt 12 1.285 1.025 792 731 782 79,8% 61,6% 56,9% 60,9% Nov 12 1.156 943 567 562 685 81,6% 49,0% 48,6% 59,3% Dez 12 1.193 677 647 632 716 56,7% 54,2% 53,0% 60,0% Jan 13 796 641 571 527 492 80,5% 71,7% 66,2% 61,8% Feb 13 739 591 520 499 461 80,0% 70,4% 67,5% 62,4% Mrz 13 1.000 823 744 722 668 82,3% 74,4% 72,2% 66,8% Apr 13 1.003 828 763 695 662 82,6% 76,1% 69,3% 66,0% Mai 13 1.190 947 884 808 774 79,6% 74,3% 67,9% 65,0% Jun 13 1.123 886 813 743 692 78,9% 72,4% 66,2% 61,6% Lesehilfe: Im März 2013 haben 1.000 erwerbsfähige Leistungsberechtigte des Jobcenters Leipzig eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen. Davon waren 3 Monate später noch 744 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das entspricht einem Anteil von 74,4 %. 14 Datenquelle: BA-Statistik-Service Seite 20 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 II. Zielvereinbarung 2015 1. Vorbemerkung Auch für 2015 vereinbarten beide Träger (Agentur für Arbeit Leipzig und Stadt Leipzig) Ziele mit dem Jobcenter Leipzig. Grundsätzlich entsprach das Verfahren zur Zielvereinbarung dem Verfahren der Vorjahre. Zu den bundeseinheitlichen Zielen (entsprechen den Kennzahlen nach § 48a SGB II), die mit allen Grundsicherungsträgern abgeschlossen werden, haben beide Träger noch weitere lokale Ziele vereinbart. Zum ersten Mal jedoch wurde der Planungs- und Zielvereinbarungsprozess für die beiden Bundesziele „Verringerung der Hilfebedürftigkeit“ und „Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit“ im sogenannten Bottom-up-Verfahren durchgeführt. Damit wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt an der Zielwertbestimmung beteiligt. Auf Teamebene wurden Prognosen und vor allem Strategien (z. B. Eintrittsplanung in arbeitsmarktpolitische Maßnahmen unter Berücksichtigung der verschiedenen Zielgruppen) für eine größtmögliche Zielerreichung im Sinne aller erwerbsfähigen Leistungsberechtigten entwickelt. Grundlage des Planungs-, Zielvereinbarungs- und Steuerungsprozesses ist das Dokument „Gemeinsame Planungsgrundlagen der Zielsteuerung im SGB II für das Jahr 2015“ der Bund-Länder-Arbeitsgruppe Steuerung SGB II vom 22.10.2014. Die Abstimmung und Festlegung der Ziele und Zielwerte fand im Zeitraum vom November 2014 bis Februar 2015 zwischen den Trägern und dem Jobcenter statt. 2. Aktuelle Arbeitsmarktsituation Die Bundesregierung geht in ihrer Herbstprojektion für das Jahr 2015 von einem Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts auf 1,3 % gegenüber 1,2 % im Jahr 2014 aus. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) geht in seiner Prognose für die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung und der Veränderung der Arbeitslosenzahlen von einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes 2015 in Höhe von 1,4 % aus. Für Leipzig wird ein Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung gegenüber 2014 von 2,5 % (im Mittelwert) vorhergesagt. Der Wert liegt über der Vorhersage für Deutschland und Sachsen (je 1,4 %). Die Zahl der Arbeitslosen soll entsprechend der Prognose in Leipzig im Jahr 2015 um -5,7 % (im Mittelwert) sinken. Der prognostizierte Rückgang der Arbeitslosigkeit in Deutschland (-0,8 %) und Sachsen (-2,5 %) fällt demgegenüber geringer aus. Die Vorhersagen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) stehen jedoch unter Vorbehalt der schwer einschätzbaren internationalen Entwicklungen (Schuldenkrise, militärischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten und der Ukraine sowie der Handelskonflikt mit Russland) und möglicher Auswirkungen durch Einführung des Mindestlohnes. Seite 21 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im Januar 2015 auf 106,7 gegenüber dem Vormonat (Dezember 2014 = 105,5) gestiegen. Im Januar 2015 waren insgesamt 21.718 SGB II – Empfänger arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat (Januar 2014) ist das eine Verringerung um 1.394. Die Arbeitslosenquote insgesamt (SGB II und SGB III) betrug 10,2 % und war damit deutlich niedriger als im Januar 2014 (11,2 %). Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen lag im Januar bei 3.771. Das sind 862 Stellen mehr als im Januar 2014. Dabei werden Fach- und Arbeitskräfte vor allem in nachfolgend aufgelisteten Branchen gesucht: - Gesundheitswesen Lager/Logistik/Verkehr Metall- und Elektroberufe Call-Center Maschinen- und Fahrzeugbau Hotel/Gastronomie 3. Ziele 2015 3.1 Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig In nachfolgender Tabelle sind alle Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig dargestellt. Im Anschluss werden die Ziele einzeln näher erläutert. Tabelle 16 – Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig im Überblick Ziel Zielindikator Erwartungswert / Zielwert 2015 Ist-Wert 2014 177,447 Mio. € 178,518 Mio. € Bundesziele der Agentur für Arbeit Leipzig 1.) Verringerung der Hilfebedüftigkeit Veränderung der Summe Leistungen zum Lebensunterhalt 2.) Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit Integrationsquote 29,10% 28,90% 3.) Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug Veränderung des Bestandes an Langzeitleistungsbeziehern im JD 36.412 36.966 4.) Verbesserung der Prozessqualität Index Prozessqualität 100,0 105,5 39,70% 39,70% lokales Ziel der Agentur für Arbeit Leipzig 5.) Verbesserung der Integration U25 in Erwerbstätigkeit  Integrationsquote U25 Ziel 1 – Verringerung der Hilfebedürftigkeit Das Ziel wird an den kumulierten Ausgaben für die Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU) gemessen. Die Leistungen umfassen dabei nur die Regelleistungen Arbeitslosengeld II und das Sozialgeld. Seite 22 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 Mit Beginn des Jahres 2015 wurden die Regelleistungen für alle SGB II – Leistungsempfänger erhöht. Der Prognosewert erwartet max. Ausgaben in Höhe von 177,447 Mio. €. Das entspricht einer Veränderung gegenüber 2014 um -0,6 %. Tabelle 17 – Zielindikator „Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU)“ (alle Werte in Mio. €) Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU)  Prognosewert 2014 Ist 2014 Prognosewert 2015 Abweichung in % 179,130 178,518 177,447 -0,6% Ziel 2 – Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit Die Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit wird über die Integrationsquote abgebildet. Die Quote bildet das Verhältnis zwischen der kumulierten Anzahl der Integrationen (sv-pflichtige Beschäftigung, vollqualifizierende Ausbildung und Selbständigkeit) und der Anzahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ab dem 15. Lebensjahr im Jahresdurchschnitt. Im Jahr 2015 soll die Integrationsquote gegenüber 2014 um 0,5 % auf insgesamt 29,1 % gesteigert werden. Tabelle 18 – Zielindikator „Integrationsquote“ Integrationsquote in % 1 Ziel 2014 Ist 2014 Ziel 2015 28,1 28,9 29,1 14.824 Integrationen bei 52.768 eLb im JD 15.254 Integrationen bei 52.768 eLb im JD 15.256 1 Integrationen bei 52.425 1 eLb im JD Werte basieren auf der Prognose für die Anzahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Jahr 2015 Seite 23 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015  Ziel 3 – Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug Gemessen wird die Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug anhand der Entwicklung des Bestandes an Langzeitleistungsbeziehern im Jahresdurchschnitt im Bezug zum Vorjahr. Langzeitleistungsbezieher sind alle erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (eLb) ab dem 17. Lebensjahr, die in den letzten 24 Monaten mindestens 21 Monate SGB II – Leistungen erhalten haben Ziel des Jobcenters Leipzig ist es im Jahr 2015, die Zahl der Langzeitleistungsbezieher im Jahresdurchschnitt gegenüber dem Vorjahr 2014 um mindestens -1,5 % auf 36.412 zu verringern. Tabelle 19 – Zielindikator “Veränderung des Bestandes an Langzeitleistungsbeziehern im Jahresdurchschnitt“ Anzahl Langzeitleistungsbezieher im Jahresdurchschnittswert  Ziel 2014 Ist 2014 Ziel 2015 37.567 36.966 36.412 Reduzierung gegenüber dem Vorjahr um 1,5 % Reduzierung gegenüber dem Vorjahr um 1,5 % Ziel 4 – Verbesserung der Prozessqualität Der Index gibt Auskunft über die Qualität der geleisteten Arbeit im Jobcenter Leipzig. Anhand verschiedener Standards werden die Arbeitsprozesse überprüft. Zu den Standards gehören u. a. die Dauer bis zum Erstberatungsgespräch und die Bearbeitungsdauer von Erstanträgen. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Qualitätsstandards, die in gleicher Gewichtung (jeweils 20 %) in die Berechnung des Indexes einbezogen werden. Ziel ist die Erreichung eines Indexes Prozessqualität in Höhe von 100. Bei positiver Ergebnisüberschreitung einzelner Standards ist ein Wert größer 100 möglich. Tabelle 20 – Zielindikator “Index Prozessqualität“ Index Prozessqualität im Jahresfortschrittswert Ziel 2014 Ist 2014 Ziel 2015 100,0 105,5 100,0 Seite 24 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015  Ziel 5 – Verbesserung der Integration U25 in Erwerbstätigkeit Eine besondere Zielgruppe des Jobcenters Leipzig sind die Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren. Das Ziel spiegelt die Anstrengungen des Jobcenters wider, die es unternimmt, um möglichst viele Jugendliche erfolgreich zu integrieren. Die Integrationsquote gibt dabei Aufschluss über die kumulierte Anzahl von Integrationen in Bezug zur Anzahl der erwerbsfähigen Jugendlichen unter 25 Jahren im Jahresdurchschnitt. Dabei werden nur Beschäftigungsaufnahmen in sozialversicherungspflichtige Tätigkeit oder Selbständigkeit sowie die Aufnahme einer vollqualifizierenden Ausbildung als Integration gewertet. Beschäftigungen auf dem zweiten Arbeitsmarkt bleiben unberücksichtigt. Im Jahr 2014 hat das Jobcenter Leipzig die Integrationsquote U25 bereits um 3,9 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert und damit das zweitbeste Ergebnis in Sachsen erzielt. Das sehr gute Ergebnis von 39,7 % soll 2015 mindestens wieder erreicht werden. Dabei sollen 647 Jugendliche in der Betreuung des Jobcenters im Rahmen der Ausbildungsplatzvermittlung der Agentur für Arbeit in eine Berufsausbildung vermittelt werden. Die Integrationsquote U25 lag in Deutschland im Durchschnitt im Jahr 2014 bei 28,6 % und damit deutlich unter dem Ergebnis des Jobcenters Leipzig. Tabelle 21 – Zielindikator “Integrationsquote U25“ Integrationsquote U25 in % 1 Ziel 2014 Ist 2014 Ziel 2015 39,4 39,7 39,7 2.881 Integrationen bei 7.311 eLb im JD 2.906 Integrationen bei 7.311 eLb im JD 2.830 1 Integrationen bei 7.128 1 eLb im JD Werte basieren auf der Prognose für die Anzahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Jahr 2015 Seite 25 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 3.2 Kommunale Ziele der Stadt Leipzig In nachfolgender Tabelle sind die kommunalen Ziele der Stadt Leipzig insgesamt dargestellt. Im Anschluss werden die einzelnen Ziele separat erläutert. Tabelle 22 – Ziele der Stadt Leipzig im Überblick Ziel 1 Zielindikator Erwartungswert / Zielwert 2015 Ist-Wert 2014 149,000 Mio. Euro 150,702 Mio. Euro max. 40.500 41.261 1 1.) Höhe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) so gering wie möglich halten Summe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) 2.) Begrenzung der Anzahl BG´s mit LUH Anspruch im Jahresdurchschnitt Anzahl BG´s mit LUH Anspruch im Jahresdurchschnitt 3.) Termingerechte Vermittlung der Teilnehmer für Joblinge in vereinbarter Anzahl Anzahl geeigneter Teilnehmer/innen 80 80 4.) Qualität von Marktersatzmaßnahmen durch den Einsatz von Coaching beim Beschäftigungsträger sichern Anzahl Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine 180 232 Monitoring: Aktivierung je Kunde innerhalb von 24 Monaten steigern Monitoring der Aktivierung Monitoring: Integration in sv-pflichtige Beschäftigung mit einer Dauer von mindestens 6 Monaten Monitoring zur Nachhaltigkeit von Integrationen Datenstand Oktober 2014  Ziel 1 – Höhe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) so gering wie möglich halten 2015 sollen die Ausgaben für Unterkunft und Heizung den Erwartungswert von 149,0 Mio. € möglichst nicht überschreiten und sich damit gegenüber 2014 verringern. Hauptausschlaggebend für die Verringerung der Kosten ist der Rückgang von Bedarfsgemeinschaften (siehe auch Ziel 2). Dafür sind vor allem gute Ergebnisse bei der Integration der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten notwendig. Das ist umso wichtiger, da die Ausgaben für Unterkunft und Heizung je Bedarfsgemeinschaft in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen sind (Mieterhöhung und Anstieg der Neben- und Heizkosten). Seite 26 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 Tabelle 23 – Zielindikator: „Summe der Leistungen für Unterkunft und Heizung“ (alle Werte in Mio. €) Summe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH)  Ziel 2014 Ist 2014 Ziel 2015 146,200 150,702 149,000 Ziel 2 – Begrenzung der Anzahl BG´s mit LUH-Anspruch im Jahresdurchschnitt Als Ziel wurde vereinbart, die Zahl der Bedarfsgemeinschaften mit Anspruch auf Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) im Jahresdurchschnitt 2015 auf max. 40.500 zu begrenzen. Für die Verringerung der Anzahl von Bedarfsgemeinschaften sind gute Integrationsergebnisse notwendig. Dabei spielt nicht nur alleine die Integration eine Rolle sondern vielmehr, dass durch die Beschäftigungsaufnahme der Lebensunterhalt ohne ergänzende SGB II – Leistungen bestritten werden kann. Tabelle 24 – Zielindikator: „Anzahl BG´s mit LUH-Anspruch im Jahresdurchschnitt“ Anzahl BG´s mit LUH-Anspruch im Jahresdurchschnitt 1 Ziel 2014 Ist 2014 1 Ziel 2015 40.500 41.261 40.500 Datenstand Oktober 2014  Ziel 3 – Termingerechte Vermittlung geeigneter Teilnehmer für Joblinge in vereinbarter Anzahl Über das Projekt „Joblinge“ sollen Jugendliche mit Hilfe der assistierten Ausbildung an die Aufnahme einer betrieblichen Ausbildung herangeführt werden. Hierfür möchte das Jobcenter Leipzig 2015 insgesamt 80 Jugendliche gewinnen und auf die Maßnahme vorbereiten. Dabei erfolgt die Zuweisung ins Projekt in unterschiedlichen (zeitversetzten) Tranchen. Tabelle 25 – Zielindikator: „Anzahl geeigneter Teilnehmer/inen“ Teilnehmer am Projekt "Joblinge" Ziel 2014 Ist 2014 Ziel 2015 80 80 80 Seite 27 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015  Ziel 4 – Qualität von Marktersatzmaßnahmen durch den Einsatz von Coaching beim Beschäftigungsträger sichern Die Umsetzung des Ziels soll helfen, die Integrationschancen der Teilnehmer von Marktersatzmaßnahmen nach Beendigung der Maßnahme zu steigern. Dafür soll noch während der Maßnahme ein begleitendes Coaching als Unterstützung des Bewerbungsprozesses angeboten werden. Da der Hilfebedarf der einzelnen Personen unterschiedlich ist, kann über die Ausgabe eines Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheines der Maßnahmeteilnehmer selbst und individuell einen entsprechenden Träger auswählen. Insgesamt hat das Jobcenter Leipzig für 2015 die Bewilligung von mindestens 180 Gutscheinen eingeplant. Tabelle 26 – Zielindikator: „Anzahl Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine“ Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine  Ziel 2014 Ist 2014 Ziel 2015 180 232 180 Monitoring: Aktivierung je Kunde innerhalb von 24 Monaten steigern Bereits seit 2013 erstellt das Jobcenter Leipzig das Monitoring über die Aktivierung der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten. Entsprechend der Zielvereinbarung wird das Monitoring auch 2015 fortgeführt. Das Monitoring berichtet über die Anzahl der Teilnehmer in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und setzt sie in Bezug zur Anzahl aller erwerbsfähigen Leistungsberechtigten. Zusätzlich erfolgt eine Differenzierung nach der entsprechenden Nähe zum Arbeitsmarkt. Die Unterteilung erfolgt dabei unter Zuhilfenahme der unterschiedlichen Profillagen. Außerdem wird die Vorjahresentwicklung dargestellt.  Monitoring: Integration in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit einer Dauer von mindestens 6 Monaten Auch dieses Monitoring wird seit 2013 vom Jobcenter Leipzig angefertigt und entsprechend der Zielvereinbarung im Jahr 2015 fortgesetzt. Das Monitoring gibt Auskunft über die Dauer der Beschäftigung nach Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit. Dabei werden Daten nach 1, 3, 6 und 12 Monaten erhoben. Die Zahlen liegen monatsweise vor und bilden somit den Entwicklungsverlauf ab. Seite 28 von 29 Zielabrechnung 2014 und Zielvereinbarung 2015 4. Schlussbemerkung Vor allem die Integrationsergebnisse des Jahres 2014 waren sehr gut. Die ohnehin anspruchsvollen Ziele (höchste Zielwerte in Sachsen) konnten sogar noch überschritten werden, so dass das Jobcenter Leipzig erneut die beste Integrationsquote aller Jobcenter in Sachsen erzielen konnte. Zudem lagen die Ergebnisse deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Die gute Integrationsarbeit möchte das Jobcenter Leipzig auch 2015 fortführen und möglichst noch erfolgreicher gestalten. Eine größtmögliche Anzahl erfolgreicher Vermittlungen in den ersten Arbeitsmarkt hilft in erster Linie unseren Kunden, aber es ermöglicht dem Jobcenter auch, die finanziellen Ziele beider Träger (Ausgaben für Leistungen zum Lebensunterhalt sowie für die Unterkunft und Heizung) zu erfüllen. Die hohe Anzahl gemeldeter Stellen im Januar 2015 (mit insgesamt 3.771 sind es 862 mehr als im Vorjahresmonat) belegt die weiterhin hohe Nachfrage nach Arbeitskräften und den damit verbunden Fachkräftebedarf. Auch deshalb wird das Jobcenter Leipzig dem arbeitsmarktpolitischen Instrument der Weiterbildung weiterhin hohe Priorität zumessen. Dabei sollen durch die Intensivierung der Betreuung während und vor allem nach Beendigung der Maßnahme die Integrationschancen der Absolventen weiter erhöht werden. Zusätzlich stehen entsprechende Trägermaßnahmen für die Vorbereitung auf eine Weiterbildung aber auch für die Betreuung nach erfolgreichem Abschluss der Bildungsmaßnahme zu Verfügung. Von Seiten der Bundesagentur für Arbeit erhält das Jobcenter Leipzig seit diesem Jahr eine (für das Jobcenter kostenneutrale) Unterstützung durch eine externe Unternehmensberatung zum Thema „Absolventenmanagement nach Abschluss einer Weiterbildung“. Um die individuellen Hemmnisse der unterschiedlichen Personengruppen besser beseitigen zu können, wird dieses Jahr eine Vielzahl von unterschiedlichen Maßnahmen angeboten. Es stehen Maßnahmen u. a. für Alleinerziehende, Migranten, Langzeitleistungsbezieher, Jugendliche, Ältere über 50 Jahre, Minijobber, Personen mit psychischen Problemen und Absolventen von Weiterbildungsmaßnahmen zur Verfügung. Darüber hinaus wird sich das Jobcenter Leipzig um die Teilnahme am ESF-Bundesprogramm für Langzeitarbeitslose bewerben. Das Jobcenter Leipzig wird alle Anstrengungen unternehmen, um die Ziele und Erwartungswerte beider Träger nicht nur zu erreichen, sondern wenn möglich auch zu übertreffen. ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬ gez. Frau Dr. Simon ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬ gez. Herr Dr. Lange Seite 29 von 29 Anlage 2 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2015 Herausgeber Jobcenter Leipzig Georg-Schumann-Str. 150 04159 Leipzig E-Mail jobcenter-leipzig@jobcenter-ge.de Telefon 0341 913 10705 Telefax 0341 913 11111 Internet www.leipzig.de/jobcenter Redaktionsschluss November 2014 Bildquellen im Uhrzeigersinn: Tim Reckmann / pixelio.de (Nr. 1 und 3) Bundesagentur für Arbeit (Nr. 2) Heiko Stuckmann / pixelio.de (Nr. 4) Hinweis: © Jobcenter Leipzig Nachdruck und sonstige Verbreitung – auch auszugsweise – nur mit Quellenangabe und Einsendung eines Belegexemplars Seite 2 von 28 Inhaltsverzeichnis 1. Vorbemerkungen ............................................................................................................... - 5 - 2. Ausgangslage .................................................................................................................... - 6 - 3. 2.1 Profil des Jobcenters ..................................................................................................................... - 6 - 2.2 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen ............................................................................................ - 7 - 2.3 Struktur der Leistungsberechtigten ................................................................................................ - 8 - 2.4 Ressourcen .................................................................................................................................. - 10 - Ziele und Handlungsfelder .............................................................................................. - 10 3.1 Jugendliche in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren .................................................. - 10 - 3.2 Langzeitleistungsbezieher aktivieren und Integrationschancen erhöhen .................................... - 12 - 3.3 Marktnähe leben und Arbeitgeber erschließen............................................................................ - 14 - 3.4 Beschäftigungschancen für schwerbehinderte Menschen verbessern ....................................... - 15 - 3.5 Kunden ohne Ausbildung zu Fachkräften ausbilden und in den Markt integrieren ..................... - 15 - 3.6 Beschäftigungsmöglichkeiten für Alleinerziehende nutzen ......................................................... - 16 - 3.7 Rechtmäßigkeit und Qualität der operativen Umsetzung sicherstellen ....................................... - 17 - 3.8 Weitere Schwerpunkte................................................................................................................. - 17 - 4. Schlussbemerkungen ...................................................................................................... - 18 - 5. Anhang ............................................................................................................................. - 19 - Seite 3 von 28 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Abbildung 1 – Organigramm ................................................................................................................................................... - 19 Abbildung 2 – Entwicklung Arbeitslose in der Stadt Leipzig .................................................................................................... - 20 Abbildung 3 – Entwicklung Arbeitslosenquote in der Stadt Leipzig ......................................................................................... - 20 Abbildung 4 – Entwicklung arbeitslose unter 25-Jährige in der Stadt Leipzig ......................................................................... - 21 Abbildung 5 – Anteil arbeitslose unter 25-Jährige nach Schulabschluss in der Stadt Leipzig ................................................. - 21 Abbildung 6 – Entwicklung arbeitslose über 50-Jährige in der Stadt Leipzig .......................................................................... - 22 Abbildung 7 – Anteil Arbeitsloser im SGB II nach Alter ohne Berufsabschluss in der Stadt Leipzig ........................................ - 22 Abbildung 8 – Entwicklung Langzeitarbeitslose in der Stadt Leipzig ....................................................................................... - 23 Abbildung 9 – Entwicklung arbeitslose Ausländer in der Stadt Leipzig ................................................................................... - 23 Abbildung 10 – Entwicklung Bedarfsgemeinschaften in der Stadt Leipzig .............................................................................. - 24 Abbildung 11 – Entwicklung erwerbsfähige Leistungsberechtigte in der Stadt Leipzig ........................................................... - 24 Abbildung 12 – Anteil Bedarfsgemeinschaften nach Personenanzahl in den Bedarfsgemeinschaften in der Stadt Leipzig .... - 25 Abbildung 13 – Anteil Bedarfsgemeinschaften (BG) nach Kinderzahl an allen BG mit Kindern u15 in der Stadt Leipzig ........ - 25 Abbildung 14 – Anteil erwerbsfähige Leistungsberechtigte im Langzeitleistungsbezug in der Stadt Leipzig........................... - 26 Abbildung 15 – Anteil der durch den gemeinsamen Arbeitgeberservice besetzten Stellen mit SGB II Kunden ...................... - 26 - Tabelle 1 – Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in der Stadt Leipzig ............................................. - 27 Tabelle 2 – Bestand an Arbeitslosen im SGB II nach Migrationshintergrund in der Stadt Leipzig ........................................... - 28 Tabelle 3 – Bestand an erwerbsfähigen Leistungsberechtigten nach Migrationshintergrund in der Stadt Leipzig .................. - 28 - Seite 4 von 28 1. Vorbemerkungen Das Jobcenter Leipzig nimmt als gemeinsame Einrichtung der Agentur für Arbeit Leipzig und der Stadt Leipzig die Aufgaben nach dem Sozialgesetzbuch Zweites Buch (SGB II) in seinem Zuständigkeitsbereich wahr. Wie in den Vorjahren wurde das vorliegende Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm vom Jobcenter Leipzig und den beiden Trägern Agentur für Arbeit und Stadt Leipzig entwickelt und in der Trägerversammlung des Jobcenters abgestimmt. Bei der Erstellung wurde darüber hinaus der Beirat des Jobcenters, der sich aus verschiedenen lokalen Arbeitsmarktakteuren und Experten zusammensetzt, als beratendes Gremium einbezogen. Ziel des Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramms ist es, die operativen Schwerpunkte und Strategien des Jobcenters unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen nach innen und außen transparent zu machen. Es setzt damit Leitlinien für die Fortsetzung der erfolgreichen Arbeit. Neben der Sicherung des Lebensunterhalts für die erwerbsfähigen Leistungsberechtigten unterstützt das Jobcenter seine Kundinnen und Kunden unter Einsatz geeigneter Maßnahmen des Förderportfolios bestmöglich, mit hoher Qualität und unter Beachtung des Gleichheitsgrundsatzes dabei, ihre Hilfebedürftigkeit durch Aufnahme einer beruflichen Ausbildung, einer Erwerbstätigkeit oder Beschäftigung zu beenden bzw. zu verringern. Neben der Unterstützung verschiedener Zielgruppen wie Jugendlicher, Alleinerziehender, Migranten, älterer Menschen oder Menschen mit Handicap, ist es eine der größten Herausforderungen, Mittel und Wege zur Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit und Langzeitleistungsbezug zu finden. Auch innerhalb dieser Personengruppe, die sich in der Vergangenheit ein Stück weit vom Arbeitsmarkt entfernt hat, stecken Potenziale, die mit geeigneter Unterstützung, Förderung und Beharrlichkeit geweckt werden und die einen wichtigen Beitrag zur Deckung der Fachkräftenachfrage auf dem Arbeitsmarkt leisten können. Speziell für die Personengruppe der Langzeitarbeitslosen hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) ein neues Bundesprogramm entwickelt, an welchem sich auch das Jobcenter Leipzig ab 2015 beteiligen möchte. Während auf der einen Seite ein neues Bundesprogramm umgesetzt wird, markiert das Jahr 2015 zugleich das Ende der Bundesprogramme „Bürgerarbeit“ und „Perspektive 50plus“. Das Programm „Bürgerarbeit“ startete 2010 und endet zum 31. Dezember 2014. Während der Programmlaufzeit wurden 524 sog. Bürgerarbeitsplätze im Stadtgebiet gefördert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben während der Aktivierungsund Beschäftigungsphase ihre Eingliederungschancen verbessert, 3.340 Bewerberinnen und Bewerber konnten über das Programm in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden. Das im Jahr 2005 etablierte Bundesprogramm „Perspektive 50plus“, welches das Jobcenter Leipzig seit 2011 im Verbund mit den Jobcentern Nordsachsen und Landkreis Leipzig unter dem Projekttitel „Mehrwert 50plus – Vorsprung durch Erfahrung“ umsetzt, geht im Jahr 2015 auf die Zielgerade und läuft zum 31. Dezember aus. Seit 2011 wurden über das Programm 4.510 lebensältere Menschen aus der Region in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt (Stand 30.09.2014). Mit Blick auf das Jahr 2015 wird das Jobcenter Leipzig den bislang eingeschlagenen Weg – zum Teil mit neuen Schwerpunkten, Ansätzen und Strategien – fortsetzen und konsequent das Ziel verfolgen, einen Beitrag zum Ausgleich auf dem Arbeitsmarkt zu leisten und die Hilfebedürftigkeit in Leipzig zu reduzieren. Seite 5 von 28 2. Ausgangslage Die Ausgangslage zur Zielerreichung im Jahr 2015 ist insgesamt günstig. Das Jobcenter Leipzig ist organisatorisch und personell stabil aufgestellt und arbeitet kontinuierlich daran, sich in allen Bereichen weiter zu professionalisieren. Die Voraussetzungen sind auch mit Blick auf die Arbeitsmarktlage und die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung gut. Die Arbeitslosigkeit konnte im Jahr 2014 weiter reduziert werden. Ausgehend von der Struktur der im Jobcenter betreuten Menschen wird der Fokus auch in Zukunft weiter auf die Bekämpfung von Jugend- und Langzeitarbeitslosigkeit sowie die Reduzierung des Langzeitleistungsbezugs gerichtet sein. Die verfügbaren Eingliederungsmittel des Jobcenters werden voraussichtlich leicht unter dem Niveau des Jahres 2014 liegen. 2.1 Profil des Jobcenters Das Jobcenter Leipzig ist eines der größten Jobcenter bundesweit und das größte Jobcenter in den Neuen Bundesländern. Es umfasst 7 Bereiche und ist für seine Kundinnen und Kunden an 5 Standorten im Stadtgebiet erreichbar (vgl. Abbildung 1 – Organigramm). Der Stellenplan des Jobcenters weist für das Jahr 2015 949,5 Stellen auf, wovon etwa 2/3 auf die Bundesagentur für Arbeit und 1/3 auf die Kommune entfallen. Das Jobcenter arbeitet auf Basis eines stabilen Personalkörpers und ist dabei stetig darauf bedacht, seine Strukturen weiter zu optimieren und in die Qualifikation der Beschäftigten zu investieren. Die im Jahr 2014 gestartete Einführung der Beratungskonzeption SGB II – eines wissenschaftlich fundierten und systematischen Konzepts zur Erbringung von Beratungsdienstleistungen – wird in 2015 fortgesetzt. Ziel der Beratungskonzeption SGB II ist es, die Beratungskompetenzen der Integrationsfachkräfte im Jobcenter zu erhöhen und damit die Beratung als Kerngeschäft weiter zu professionalisieren. Die dazu erforderlichen quantitativen Voraussetzungen sind mit Blick auf die aktuellen Betreuungsschlüssel im Jobcenter Leipzig gegeben. Die gesetzlichen Vorgaben1 für den Integrationsbereich – 1 zu 75 bei den unter 25Jährigen und 1 zu 150 bei den über 25-Jährigen – werden erfüllt. Für den Bereich der Leistungsgewährung existiert keine gesetzliche Vorgabe. Hier bewegt sich das Jobcenter Leipzig bei einem Wert von 1 zu 109 und liegt damit im Rahmen der Empfehlungen aus der Organisationsuntersuchung durch die con_sens Consulting für Steuerung und soziale Entwicklung GmbH aus dem Jahr 20132. Das Jobcenter Leipzig bildet darüber hinaus mit der Agentur für Arbeit Leipzig einen gemeinsamen Arbeitgeberservice, welcher erfolgreich die regionalen Arbeitgeber in allen Fragen der Personalgewinnung und -erhaltung unterstützt. Neben den Leistungen, die im und durch das Jobcenter erbracht werden, sind zur Unterstützung der Leistungsempfängerinnen und Leistungsempfänger die flankierenden, sozialintegrativen kommunalen Leistungen von außerordentlicher Bedeutung. Diese Leistungen zielen darauf ab, etwaige persönliche, soziale oder gesundheitliche Hindernisse auf Seiten der 1 vgl. § 44c Abs. 4 SGB II Im Ergebnis der Organisationsuntersuchung wurde dem Jobcenter Leipzig ein Betreuungskorridor zwischen 1 zu 104 und 1 zu 112 empfohlen. 2 Seite 6 von 28 Leistungsempfängerinnen und -empfänger zu überwinden und sukzessive eine Verbesserung der Arbeits- und Ausbildungsmarktchancen zu erreichen. Die flankierenden, sozialintegrativen Leistungen der Stadt Leipzig umfassen:     die Betreuung minderjähriger Kinder oder von Kindern mit Behinderungen oder Beratung zur häuslichen Pflege von Angehörigen, Schuldnerberatung, psychosoziale Beratung und Suchtberatung. Die Zusammenarbeit zwischen Jobcenter und Stadt Leipzig ist in bestehenden Kooperationsvereinbarungen geregelt, die regelmäßig erweitert und den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden. Einen Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt zu erreichen, kann nur über das abgestimmte Zusammenwirken der verschiedenen Arbeitsmarktakteure gelingen. Daher engagiert sich das Jobcenter Leipzig im Rahmen verschiedener Netzwerke, wie bspw. im „Netzwerk Logistik Leipzig-Halle“ oder im Netzwerk „Durchstarten – Alleinerziehende in Leipzig“, das im Oktober 2014 die 4. Informationsmesse für Alleinerziehende organisierte. Das Jobcenter Leipzig versteht sich als „lernende Behörde“, die sich auch in Zukunft im Rahmen von Netzwerken und Kooperationen engagieren wird und die offen ist für die Expertise externer Akteure und Partner. 2.2 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Im Juni 2014 wurde mit 9,9 Prozent erstmals eine einstellige Arbeitslosenquote in der Stadt Leipzig erreicht. Im Oktober 2014 lag die Arbeitslosenquote bei 9,5 Prozent (Oktober 2013: 10,3 Prozent). Dies entspricht 26.766 arbeitslosen Personen. Davon verteilen sich 5.709 auf den Rechtskreis Drittes Buch Sozialgesetzbuch (SGB III) und 21.057 auf den Rechtskreis Zweites Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) und sind damit in Betreuung des Jobcenters. Das entspricht einem Anteil von 78,7 Prozent an allen Arbeitslosen in Leipzig. Nach der aktuellen Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)3 wird für die Stadt Leipzig in 2015 im Mittel ein Rückgang der Arbeitslosigkeit um 5,6 Prozent auf ca. 26.600 Arbeitslose erwartet. Innerhalb der sächsischen Agenturbezirke wird für die Stadt Leipzig damit der stärkste Rückgang prognostiziert. Prognosen zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit sind jedoch von Unsicherheiten geprägt, die u. a. mit den außenwirtschaftlichen Verflechtungen und den schwer einzuschätzenden Entwicklungen des internationalen Umfeldes zusammenhängen, bspw. mit Blick auf die andauernde Ukraine-Krise. Auch die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns im Jahr 2015 ist im Hinblick auf die Arbeitsmarktentwicklung ein Unsicherheitsfaktor. Die aktuellen Konjunkturberichte der hiesigen Kammern zeichnen eine insgesamt positive Grundstimmung bei den Leipziger Wirtschaftsunternehmen. Jedoch hat sich das konjunkturelle Klima im Jahresverlauf 2014 aufgrund der geopolitischen Spannungen und deren Auswirkungen auf den Welthandel spürbar abgekühlt. Dies kann das Wirtschaftswachstum und die konjunkturelle Dynamik im kommenden Jahr beeinträchtigen und sich auch im Leipziger Wirtschaftsraum negativ bemerkbar machen. 3 vgl. Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (2/2014) – Aktuelle Daten und Indikatoren, Regionale Arbeitsmarktprognosen der Arbeitslosen und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Seite 7 von 28 Nach der Statistik der Bundesagentur für Arbeit verzeichnet die Stadt Leipzig seit 2006 einen Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Im März 2014, dem letzten Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Leipzig auf 237.382. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 10.020 oder 4,4 Prozent. 72,6 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten in Vollzeit und 26,5 Prozent in Teilzeit (vgl. Tabelle 1 – Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in der Stadt Leipzig). Die Prognose des IAB weist für die Stadt Leipzig in 2015 im Mittel einen weiteren Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung auf 247.000 aus, wobei die Wahrscheinlichkeit eines solchen Anstiegs relativ gesichert ist. Nach der Prognose des IAB würde die Stadt Leipzig mit einem Wachstum von 2,5 Prozent damit bundesweit den größten Anstieg verzeichnen4. Der Leipziger Arbeitsmarkt ist insbesondere geprägt von den Branchen Handel, dem Gesundheitsund Sozialwesen, der Automobil- und Zulieferindustrie, der Logistikbranche sowie der Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen. Klein- und mittelständige Unternehmen dominieren die Leipziger Unternehmenslandschaft. Etwa 40 Prozent der Unternehmen haben eine Betriebsgröße von 1 bis 100 Beschäftigten. Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten stellen dagegen nur einen Anteil von rund einem Prozent. Die insgesamt gute Entwicklung des Leipziger Wirtschaftsstandortes in den vergangenen Jahren spiegelt sich auch in den Berufspendlerdaten wider. Es pendeln mehr Menschen zur Arbeit nach Leipzig ein, als auspendeln. Die Statistik der Bundesagentur für Arbeit weist (mit Stichtag 30.06.2013) für die Stadt Leipzig 87.758 Einpendler (Vorjahr: 86.849) auf, d. h. Personen, die täglich oder wöchentlich nach Leipzig zur Arbeit einpendeln. Das entspricht einer Einpendlerquote von 38 Prozent. Demgegenüber liegt die Auspendlerquote – d. h. die Quote der Leipzigerinnen und Leipziger, deren Arbeitsplatz außerhalb der Stadtgrenzen liegt – bei 23 Prozent bzw. 51.792 Personen (Vorjahr: 50.016). 2.3 Struktur der Leistungsberechtigten 44,4 Prozent der arbeitslosen Menschen bzw. 9.342 Personen in Betreuung des Jobcenters sind Frauen und 11.715 Personen bzw. 55,6 Prozent sind männlich (Stand Oktober 2014). 1.711 arbeitslose Jugendliche (Vorjahr: 1.997) unter 25 Jahren wurden im Oktober 2014 vom Jobcenter betreut. Das sind 8,1 Prozent (Vorjahr: 9,0 Prozent) aller Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II. Die nähere Analyse der Strukturdaten macht deutlich, dass die Arbeitslosigkeit junger Menschen eng mit fehlenden oder geringen beruflichen und schulischen Qualifikationen einhergeht. 72,5 Prozent der unter 25-Jährigen in Betreuung des Jobcenters verfügen über keinen beruflichen Abschluss (vgl. Abbildung 7 – Anteil Arbeitsloser im SGB II nach Alter ohne Berufsabschluss in der Stadt Leipzig). Zudem sind 14,7 Prozent der Jugendlichen ohne Schulabschluss und 44,0 Prozent verfügen über einen Hauptschulabschluss (vgl. Abbildung 5 – Anteil arbeitslose unter 25-Jährige nach Schulabschluss in der Stadt Leipzig). Im Oktober 2014 wies die Statistik für das Leipziger Jobcenter 6.146 arbeitslose Personen in der Altersgruppe der über 50-Jährigen aus (Vorjahr: 6.347). Das entspricht einem Anteil von 29,2 Prozent (Vorjahr: 28,7 Prozent) aller arbeitslosen Menschen im Rechtskreis SGB II. 4 Der IAB-Bericht enthält keine qualitativen Aussagen zum prognostizierten Beschäftigungsaufbau und somit keine Angaben darüber, inwieweit der Beschäftigungsaufbau etwa mit einem Anstieg prekärer Beschäftigungsverhältnisse einhergeht. Seite 8 von 28 20,4 Prozent der über 50-Jährigen verfügen über keinen oder keinen verwertbaren Berufsabschluss. Der Anteil der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen lag im Oktober 2014 bei 5,1 Prozent (Vorjahr: 5,1 Prozent) bzw. 1.073 Personen (Vorjahr: 1.125). 12,4 Prozent (Vorjahr: 11,0 Prozent) aller arbeitslosen Leipziger im Rechtskreis des SGB II waren Ausländer (Stand Oktober 2014). In absoluten Zahlen waren dies 2.618 (Vorjahr: 2.428) arbeitslose Ausländer (vgl. Abbildung 9 – Entwicklung arbeitslose Ausländer in der Stadt Leipzig). Begrifflich von den Ausländern zu unterscheiden sind Personen mit Migrationshintergrund. Diese Kategorie ergänzt die bisherige Unterscheidung nach Deutschen und Ausländern, die wegen der inzwischen großen Zahl von (Spät-)Aussiedlern und Eingebürgerten als immer weniger aussagekräftig angesehen wird. Personen mit Migrationshintergrund werden seit 2012 von der Statistik der Bundesagentur quartalsweise ausgewiesen. Mit Stand März 2014 betreute das Jobcenter Leipzig 3.761 arbeitslose Personen mit Migrationshintergrund (Vorjahr: 3.828) bzw. 9.228 erwerbsfähige Leistungsberechtigte mit Migrationshintergrund (Vorjahr: 9.034). Weiterführende Informationen einschließlich einer Begriffsklärung und Hinweise zur Methodik finden sich auf Seite 28. Das Jobcenter Leipzig betreute im September 2014 2.469 arbeitslose Alleinerziehende (Vorjahr 2013: 2.512). Unter den Alleinerziehenden überwiegen mit einem Anteil von 88,5 Prozent deutlich die Frauen. Die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit ist eine der größten Herausforderungen für das Jobcenter. Als Langzeitarbeitslose gelten nach § 18 Abs. 1 SGB III alle Personen, die ein Jahr und länger arbeitslos gemeldet waren. Im Oktober 2014 registrierte das Jobcenter Leipzig 8.270 langzeitarbeitslose Personen (Vorjahr: 8.074). Das entsprach einem Anteil von 39,3 Prozent (Vorjahr: 36,5 Prozent) der betreuten Arbeitslosen. Mit Stand Juli 2014 wurden insgesamt 42.686 Bedarfsgemeinschaften (Vorjahr: 43.837) mit 53.132 erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (Vorjahr: 54.839) und 17.980 nicht erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (Vorjahr: 18.184) im Jobcenter Leipzig betreut. Mit Blick auf die Struktur der Bedarfsgemeinschaften überwiegen deutlich die Bedarfsgemeinschaften, die aus einer Einzelperson bestehen. Diese machen einen Anteil von 63,6 Prozent aus, gefolgt von Zwei-Personen Bedarfsgemeinschaften mit einem Anteil von 18,7 Prozent (Stand Juli 2014). Bedarfsgemeinschaften mit mehr als fünf Personen machen einen Anteil von 2,9 Prozent aus (vgl. Abbildung 12 – Anteil Bedarfsgemeinschaften nach Personenanzahl in den Bedarfsgemeinschaften in der Stadt Leipzig). In 11.032 Bedarfsgemeinschaften – das entspricht 1/4 aller Bedarfsgemeinschaften in der Stadt Leipzig – lebt mindestens ein Kind im Alter unter 15 Jahren (Stand Juli 2014). Am häufigsten sind mit 58,3 Prozent Bedarfsgemeinschaften mit einem Kind, gefolgt von Bedarfsgemeinschaften mit zwei Kindern, die 29,3 Prozent aller Bedarfsgemeinschaften ausmachen (vgl. Abbildung 13 – Anteil Bedarfsgemeinschaften nach Kinderzahl an allen Bedarfsgemeinschaften mit Kindern unter 15 Jahren in der Stadt Leipzig). Eine wichtige Kennzahl und zugleich ein Ansatzpunkt für die Arbeit des Jobcenters ist neben den genannten Strukturmerkmalen insbesondere die Dauer der Hilfebedürftigkeit bzw. die Dauer des Leistungsbezugs der betreuten Menschen. Als Langzeitleistungsbezieher werden erwerbsfähige Leistungsberechtigte bezeichnet, die in den vergangenen 24 Monaten mindestens 21 Monate hilfebedürftig nach dem SGB II waren und das 17. Lebensjahr vollendet haben. Der Anteil der Seite 9 von 28 Langzeitleistungsbezieher an allen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten lag im Jahresdurchschnitt 2014 (Januar bis September 2014) bei 70,2 Prozent (vgl. Abbildung 14 – Anteil erwerbsfähige Leistungsberechtigte im Langzeitleistungsbezug im Jahresdurchschnitt in der Stadt Leipzig). Diesen Anteil über wirksame Strategien zu reduzieren und noch mehr Menschen dabei zu unterstützen, ihre Hilfebedürftigkeit zu überwinden, bleibt auch in Zukunft eines der übergeordneten Ziele. Weitergehende Informationen und Strukturdaten sind im Anhang zu finden. 2.4 Ressourcen Dem Jobcenter Leipzig werden für das Jahr 2015 voraussichtlich 47,2 Mio. Euro an Eingliederungsleistungen zugeteilt. Das entspricht 96,3 Prozent der zugeteilten Eingliederungsmittel im Jahr 2014. 3. Ziele und Handlungsfelder Das Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm des Jobcenters Leipzig knüpft an das bundesweite Zielsystem an, das für alle Grundsicherungsstellen – einschließlich der zugelassenen kommunalen Träger – gleichermaßen gilt und nachfolgende, übergeordnete Steuerungsziele setzt:    Verringerung der Hilfebedürftigkeit, Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit, Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug. Die Bundesziele werden um qualitätsbezogene Aspekte ergänzt, Qualitätsstandard bei den Ergebnissen und Prozessen sicherstellen sollen. die einen hohen Das Jobcenter Leipzig definiert für das Jahr 2015 insgesamt 7 Handlungsfelder. Diese Handlungsfelder werden mit Bezug auf die oben beschriebene lokale Ausgangslage unterlegt und markieren in Ihrer Gesamtheit die strategische Schwerpunktsetzung für das Jahr 2015. Handlungsfelder 2015:        Jugendliche in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren Langzeitarbeitslose aktivieren und Integrationschancen erhöhen Marktnähe leben und Arbeitgeber erschließen Beschäftigungschancen für schwerbehinderte Menschen verbessern Kunden ohne Ausbildung zu Fachkräften ausbilden und in den Markt integrieren Beschäftigungsmöglichkeiten für Alleinerziehende nutzen Rechtmäßigkeit und Qualität der operativen Umsetzung sicherstellen 3.1 Jugendliche in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren Jugendarbeitslosigkeit korreliert in hohem Maße mit fehlenden oder geringen beruflichen und schulischen Qualifikationen. Eine abgeschlossene Berufsausbildung minimiert das Risiko der Arbeitslosigkeit, verbessert die Chancen auf existenzsichernde Beschäftigung und wirkt präventiv gegen Altersarmut. Auf der anderen Seite sind die Unternehmen zur Sicherung Ihrer Wettbewerbsfähigkeit auf gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte angewiesen. Seite 10 von 28 Beide Seiten zusammenzuführen und einen Beitrag zur Fachkräftesicherung zu leisten, ist ein Handlungsschwerpunkt des Jobcenters, bei dessen Umsetzung es intensiv mit der Berufsberatung und dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit kooperiert. Die Integrationsarbeit im Bereich U25 wird sich auch im kommenden Jahr darauf fokussieren, allen Jugendlichen Ausbildungschancen zu eröffnen. Ziel ist es, Jugendlichen eine ihren Stärken und Voraussetzungen entsprechende Berufsausbildung zu ermöglichen, sie für eine Berufsausbildung zu befähigen oder an das Ausbildungssystem heranzuführen. Dabei verfolgt das Jobcenter im Jahr 2015 nachstehende Handlungsansätze. Durch Sicherstellung einer frühzeitigen und qualitativ hochwertigen Beratung und Vermittlung möchte das Jobcenter gemeinsam mit den Jugendlichen berufliche Chancen und Wege zu einer erfolgreichen Berufsbiografie ebnen – möglichst lückenlos im Anschluss an die Schulzeit. Die Vermittlung in Ausbildung hat bei jungen, ausbildungsfähigen Menschen ohne Berufsabschluss absolute Priorität. Neben Schülerinnen und Schülern des aktuellen Schulentlassjahrganges werden auch Schulabgängerinnen und Schulabgänger der Vorjahre sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer sog. Übergangsmaßnahmen bei der Bewerbergewinnung für die Ausbildungsvermittlung berücksichtigt. Der Prozess der Ausbildungsvermittlung wurde im Oktober 2013 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Leipzig übertragen und wird dort federführend umgesetzt. Die bestehende Schnittstelle wird zur Sicherstellung kundenfreundlicher Prozesse fortlaufend überprüft und optimiert. Dabei orientiert das Jobcenter Leipzig über den gemeinsamen Arbeitgeberservice auf eine bewerberorientierte Akquise von Berufsausbildungsstellen. Eine hohe Kontaktdichte zwischen den Integrationsfachkräften und den Jugendlichen soll eine schnelle und zielgerichtete Identifikation von Förderpotenzialen ermöglichen. Bei der Unterstützung Jugendlicher fokussiert das Jobcenter vorrangig auf Angebote, die die Ausbildungsfähigkeit verbessern und den Weg in das Ausbildungssystem bzw. in den ersten Arbeitsmarkt ebnen. Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes (Arbeitsgelegenheiten) werden daher auf ein notwendiges Mindestmaß reduziert. Bei denjenigen Jugendlichen, die eine längere Vorbereitung auf die Herausforderungen einer Berufsausbildung benötigen, wird das Jobcenter auch in 2015 alle Möglichkeiten und Maßnahmen nutzen, um diese jungen Menschen nachhaltig an eine Berufsausbildung heranzuführen. Handlungsansätze sind dabei neben der Unterstützung des Erwerbs formaler (Schul-)Abschlüsse insbesondere Maßnahmen, die auf eine Verbesserung der Motivation der Jugendlichen gerichtet sind. Hierzu zählen insbesondere die Aktivierungshilfen, die sich als sehr erfolgreiche Maßnahmen auf dem Weg zur Ausbildungsreife bewährt haben. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen erhalten die Möglichkeit, sich in verschiedenen Berufsfeldern zu erproben und durch sinnvolle Tätigkeiten die Wertigkeit der eignen Arbeit kennenzulernen. Damit wird die Motivation gesteigert und die Ausbildungsreife gefördert. Die Aktivierungshilfen werden zugunsten einer Reduzierung von Marktersatzmaßnahmen im Jahr 2015 weiter ausgebaut, um eine zielgruppenorientierte Integrationsarbeit noch besser umzusetzen. Es werden dazu rund 64 Plätze zur Verfügung stehen. Des Weiteren wird das Erfolgsprojekt JOBLINGE fortgesetzt. In 2015 werden erneut 80 ausbildungsferne Jugendliche in Betreuung des Jobcenters über das Projekt die reelle Chance auf einen Ausbildungsplatz erhalten. Seite 11 von 28 Die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Arbeits- und Ausbildungsmarkpartnern zur Gestaltung zukunftsorientierter Perspektiven Jugendlicher in der Stadt Leipzig ist ein zentrales Anliegen des Jobcenters. Seinen Ausdruck findet diese Zusammenarbeit im „Haus der Jugend“ (Arbeitstitel), das in 2015 am Standort Axis-Passage eröffnet und schrittweise auf- und ausgebaut wird. Es integriert als gemeinsame Anlauf- und Beratungsstelle zunächst den Bereich U25 des Jobcenters, die Berufsberatung der Arbeitsagentur Leipzig, eine Jugendberatungsstelle der Stadt Leipzig (jUkON) sowie die Informations- und Beratungsstelle Arbeitsmarkt Sachsen (IBAS) unter einem Dach. 3.2 Langzeitleistungsbezieher aktivieren und Integrationschancen erhöhen Der Anteil von Personen mit Langzeitleistungsbezug an allen Leistungsbezieherinnen und Leistungsbeziehern liegt im Jobcenter Leipzig bei ca. 70 Prozent. Diesen Anteil zu reduzieren, ist eine der größten Herausforderungen für die Zukunft. Die Gruppe der Langzeitleistungsbezieherinnen und -bezieher ist jedoch sehr heterogen und nicht vollständig identisch mit der Gruppe der Langzeitarbeitslosen. Das Merkmal Langzeitleistungsbezug gibt keine Auskunft zum Erwerbsstatus, sondern lediglich zur Dauer der Hilfebedürftigkeit (mindestens 21 Monate Leistungsbezug in den vergangenen 24 Monaten). Unter den Langzeitleistungsbezieherinnen und -beziehern sind bspw. auch marktnahe Personen, die bereits erwerbstätig sind, deren Einkommen jedoch nicht ausreicht, um die eigene Existenz zu sichern. Für die bereits beschäftigten und selbständigen Leistungsbezieherinnen und Leistungsbezieher steht eine Verringerung oder vollständige Beendigung der Hilfebedürftigkeit im Mittelpunkt der Aktivitäten. Ein Anknüpfungspunkt ist dabei die Prüfung der Löhne beschäftigter Leistungsbezieherinnen und -bezieher. Stellt sich heraus, dass Arbeitgeber sittenwidrige Löhne zahlen, dann geht das Jobcenter Leipzig unter Ausschöpfung der zur Verfügung stehenden Rechtsmittel über das Team Ordnungswidrigkeiten dagegen vor – wenn erforderlich bis hin zur Klage beim Arbeitsgericht. Bei Personen, die Einkommen erzielen und ergänzend Leistungen beziehen, bspw. im Rahmen einer Teilzeit- oder geringfügigen Beschäftigung, wird das Jobcenter Leipzig verstärkt darauf hinwirken, über den Arbeitgeber eine Ausweitung der Arbeitsmöglichkeiten und Arbeitszeiten im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten zu erreichen, um so bestenfalls die Hilfebedürftigkeit vollständig zu beenden. Die Integrationsarbeit erfolgt im Jobcenter Leipzig grundsätzlich einzelfallbezogen. D. h., orientiert an den persönlichen Lebensumständen der betreuten Menschen und im Dialog mit diesen, gilt es wirksame und nachhaltige Integrationsstrategien zu entwickeln, die die Überwindung der Hilfebedürftigkeit zum Ziel haben. Aufgrund der Heterogenität der Zielgruppe ist dabei insgesamt eine breite Palette unterschiedlichster Handlungsansätze erforderlich, um den Langzeitleistungsbezug zu reduzieren bzw. zu vermeiden. Dies beginnt bereits mit der Antragstellung im Jobcenter Leipzig und einer fundierten, kompetenten und frühzeitigen Beratung durch die Integrationsfachkräfte. Für die Personengruppe mit eher günstigen Arbeitsmarktmarktperspektiven stehen verschiedene Förderleistungen zur Verfügung, die unmittelbar auf eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt zielen, wie bspw. Maßnahmen zur Arbeitserprobung bei Arbeitgebern oder Eingliederungszuschüsse. Seite 12 von 28 Von exponierter Bedeutung – sowohl für die Arbeitsuchenden als auch für die Unternehmen, die Fachkräftebedarf anzeigen – ist überdies das Instrument der Förderung der beruflichen Weiterbildung. Das Jobcenter Leipzig wird auch in 2015 viel in die Qualifikation der betreuten Menschen investieren, um deren Integrationschancen auf ein Maximum zu erhöhen. Für die Personengruppen, die sich hingegen erheblich vom Arbeitsmarkt entfernt haben, hält das Jobcenter Leipzig vorrangig Maßnahmen zur Heranführung an die Arbeitswelt vor. Dabei spielt die öffentlich geförderte Beschäftigung eine besondere Rolle. Für das Jahr 2015 plant das Jobcenter Leipzig 1.505 Teilnehmerplätze für Arbeitsgelegenheiten (AGH) und 163 Stellen im Rahmen der Förderung von Arbeitsverhältnissen (FAV). Primäres Ziel der öffentlich geförderten Beschäftigung ist es, auf Seiten der Teilnehmenden mittelfristig Integrationsfortschritte zu erreichen, auf die weitere Förderstrategien, die eine Integration in den ersten Arbeits- und Ausbildungsmarkt avisieren, aufbauen können. Dabei geht es vorrangig darum, im Sinne eines frühzeitigen und präventiven Ansatzes der sozialen Ausgrenzung durch sinnvolle tagesstrukturierende Angebote entgegenzuwirken. Zugleich sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Schlüsselqualifikationen für den Arbeitsalltag (wieder)erlernen. Die Qualität der öffentlich geförderten Beschäftigungsverhältnisse wird dabei durch regelmäßige Maßnahmeprüfungen sichergestellt. Da die Personengruppe der arbeitsmarktfernen Langzeitarbeitslosen unter den Langzeitleistungsbezieherinnen und -beziehern besondere Unterstützung benötigt, möchte sich das Jobcenter Leipzig ab 2015 auch am neuen ESF-Bundesprogramm für Langzeitarbeitslose beteiligen. Im Fokus stehen diejenigen Personen, die seit vielen Jahren arbeitslos sind, verschiedene, sich zum Teil wechselseitig verstärkende Vermittlungshemmnisse aufweisen und daher kaum reelle Chancen auf Zugang zum Arbeitsmarkt haben. Im Rahmen des Programms sollen Arbeitgeber über spezialisierte Betriebsakquisiteure für diese Zielgruppe gewonnen werden und geeignete Arbeitsplätze in Teil- und Vollzeit zur Verfügung stellen. Dazu erhalten die teilnehmenden Unternehmen ein umfassendes Unterstützungspaket sowie einen Ausgleich der Minderleistungen durch Lohnkostenzuschüsse. Die Förderung der Langzeitarbeitslosen beinhaltet ein stabilisierendes, begleitendes Coaching und die Qualifizierung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Der Planungsstand (vor Antragstellung) sieht vor, im Rahmen der Programmumsetzung im Zeitraum von zwei Jahren zwischen 180 und 200 Arbeitsstellen zu besetzen. Im Unterschied zur Beratung und Vermittlung marktfähiger Personen, bei denen die Integrationsarbeit meist auf die unmittelbare Einmündung in den ersten Arbeitsmarkt zielt und das soziale Umfeld weitgehend unberücksichtigt bleiben kann, sind bei marktfernen Menschen andere Unterstützungsformen erforderlich. Wenn sich personenund marktbedingte Vermittlungshemmnisse kumulieren, dann findet die Integrationsarbeit im Regelfall im Rahmen des beschäftigungsorientierten Fallmanagements statt. Diesen hochspezialisierten Teilbereich der Integrationsarbeit wird das Jobcenter Leipzig weiter professionalisieren, indem die Fallmanagerinnen und Fallmanager des Jobcenters geeignete Qualifizierungsangebote mit anschließender Zertifizierung erhalten. Vermittlungshemmnisse weisen die von den Fallmanagerinnen und Fallmanagern betreuten Personen häufig im gesundheitlichen Bereich auf. Daher wird den flankierenden, sozialintegrativen kommunalen Leistungen – wie der psychosozialen- oder Suchtberatung – auch in Zukunft weiter eine große Bedeutung zukommen. Generell wird in der Integrationsarbeit der Fokus künftig stärker auf die Gesundheitsorientierung zu richten sein. Das Jobcenter Leipzig wird demgemäß auch in diesem Bereich seine Aktivitäten Seite 13 von 28 verstärken und die Netzwerkarbeit mit den relevanten Akteuren, wie den Krankenkassen, intensivieren. Nach dem Erfolg des erstmals vom Jobcenter organisierten Gesundheitstages für die Menschen in Betreuung des Jobcenters am 15. Mai 2014 ist ein Ausbau der gesundheitsfördernden Angebote für 2015 avisiert. Unterstützend wirken im Zusammenhang mit dem Arbeitsfeld der Gesundheitsorientierung auch die Dienstleistungen des Berufspsychologischen Service und des Ärztlichen Dienstes der Agentur für Arbeit. Die Personengruppe der Langzeitleistungsbezieherinnen und -bezieher weist insgesamt eine große Schnittmenge zu den weiteren in diesem Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm benannten Zielgruppen auf. Daher werden zur Reduzierung von Langzeitleistungsbezug in Abhängigkeit von den individuellen Lebensumständen alle Fördermaßnahmen und Strategien, die dem Jobcenter zur Verfügung stehen, eingesetzt. Voraussetzung dabei ist die Gewährleistung einer kontinuierlichen Vermittlungs- und Beratungsarbeit, die die individuellen Potenziale der betreuten Menschen erkennt und optimal ausschöpft. 3.3 Marktnähe leben und Arbeitgeber erschließen Arbeitslose und Ausbildungssuchende in den Arbeitsmarkt zu integrieren, hat oberste Priorität. Die 2014 eingeführte Ausrichtung des gemeinsamen Arbeitgeberservice (gAGS) von Agentur und Jobcenter Leipzig an Leitbranchen, Akquisebranchen, bedarfstragenden Branchen und der Arbeitnehmerüberlassung hat sich bewährt. 2015 wird der gAGS klein- und mittelständische Unternehmen (bis 100 Beschäftige) und Unternehmen mit besonderem Beratungsbedarf noch intensiver unterstützen. Ein wesentliches Handlungsfeld ist die Forcierung der Qualifizierungsberatung. Die im bundesweiten Vergleich sehr guten Ergebnisse des Jahres 2014 bei der Besetzung von Arbeits- und Ausbildungsstellen (vgl. Abbildung 15 – Anteil der durch den gemeinsamen Arbeitgeberservice besetzten Stellen mit SGB II Kunden im Jahresdurchschnitt) sollen 2015 mindestens wiederholt werden: Der Anteil erfolgreich besetzter Stellen mit Personen des Rechtskreises SGB II lag bei fast 50 Prozent. Der Anteil erfolgreich besetzter Ausbildungsstellen mit Menschen in Betreuung des Jobcenters lag bei ca. 22 Prozent. Durch eine am Kundenpotenzial ausgerichtete Stellenakquise, sowie über die enge Interaktion mit den Integrationsfachkräften des Jobcenters gelingt es, auch Chancen für die „Bewerberinnen und Bewerber auf den zweiten Blick“ zu erschließen. Dabei werden Arbeitgeberleistungen, wie der Eingliederungszuschuss offensiv beworben. Auch im kommenden Jahr wird der gemeinsame Arbeitgeberservice in Zusammenarbeit mit Arbeitgebern verschiedene Sonderaktionen, wie branchenspezifische Informations- und Vermittlungsbörsen organisieren. Diese Veranstaltungen haben sich bewährt, da Arbeitsuchende so schnell und persönlich mit Arbeitgebern, die Arbeitskräfte suchen, in Kontakt kommen. Ergänzt wird das Dienstleistungsangebot des gemeinsamen Arbeitgeberservice von der JobVermittlung. Im Rahmen der JobVermittlung vermittelt das Jobcenter Leipzig auch Mini- und Kurzzeitjobs, die häufig eine Brücke in den Arbeitsmarkt bilden. Dieses Angebot wird vom JobClub Leipzig, dem Bewerberzentrum des Jobcenters in der Axis-Passage, organisiert und ausgebaut. Das jobcenterinterne Sonderprojekt Beratung von Ärzten und Ingenieuren wird in 2015 fortgesetzt. Ziel des Projekts ist es, arbeitslose Personen, die diesen Berufsgruppen angehören bzw. sich aktuell in einem Zulassungs- oder Anerkennungsverfahren befinden, möglichst schnell in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Unterstützend werden dabei die Angebote der Informations- und Seite 14 von 28 Beratungsstelle Arbeitsmarkt Sachsen (IBAS), die im September 2014 unter dem Dach des Jobcenters Leipzig, in der AXIS-Passage ein neues, ständiges Regionalbüro bezogen hat, genutzt. Des Weiteren plant das Jobcenter Leipzig das Sonderprojekt ArbeitDirekt zu erweitern. Bisher setzten 5 Integrationsfachkräfte das Projekt um. Hier ist eine Aufstockung des Projektteams vorgesehen. Ansatzpunkt von ArbeitDirekt ist es, Neuantragstellerinnen und Neuantragsteller ohne Vermittlungshemmnisse im Alter bis 49 Jahren frühzeitig zu aktivieren und möglichst ohne Zeitverlust in den Arbeitsmarkt zu (re)integrieren. Kernelement des Projekts ist eine sehr enge Kontaktdichte über einen Zeitraum von acht Wochen. 3.4 Beschäftigungschancen für schwerbehinderte Menschen verbessern Eine Zielgruppe mit besonderem Unterstützungsbedarf sind weiterhin schwerbehinderte Menschen. Schwerbehinderten Menschen gelingt es seltener als Menschen ohne Handicap, eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt aufzunehmen. Zur Unterstützung behinderter Menschen und Rehabilitanden gibt es in jedem Integrationsteam des Jobcenters zwei Integrationsfachkräfte, die diese Zielgruppe (neben nicht behinderten Personen) betreut. Diese spezialisierten Integrationsfachkräfte nutzen u. a. regelmäßig Veranstaltungen, wie bspw. des Kommunalen Sozialverbandes Sachsen, des Berufsförderungswerkes oder des Ärztlichen Dienstes der Agentur für Arbeit, um sich über aktuelle Themen sowie gesetzliche Hintergründe zu informieren und eine qualitativ hochwertige Beratung sicherzustellen. Um Menschen mit Behinderung und Rehabilitanden zu unterstützen, haben die Agentur für Arbeit Leipzig und das Jobcenter Leipzig im Februar 2014 eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Darüber hinaus regelt ein Schnittstellenkonzept, das regelmäßig überprüft und aktualisiert wird, die konkrete Zusammenarbeit zwischen Jobcenter und Agentur für Arbeit Leipzig. Arbeitgeber haben nach wie vor einen hohen Informationsbedarf rund um die Themen Einstellung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung. Jährlich organisieren die Agentur für Arbeit Leipzig und das Jobcenter Leipzig die von der Zentrale der Bundesagentur ins Leben gerufene „Woche der Menschen mit Behinderung“. Die Aktionswoche wird genutzt, um bei Arbeitgebern für mehr Inklusion im Arbeitsleben zu werben und auf die vorhandenen Beschäftigungspotentiale dieses Personenkreises aufmerksam zu machen. Dabei werden die Aktivitäten nicht auf die Aktionswoche begrenzt, sondern ganzjährig als Schwerpunkt in den Integrationsprozess einfließen. Insbesondere das Instrument der „assistierten Vermittlung“ nimmt hierbei eine zentrale Rolle ein und erhöht die Integrationschancen der Menschen mit Behinderung deutlich. 3.5 Kunden ohne Ausbildung zu Fachkräften ausbilden und in den Markt integrieren Bildung ist der Schlüssel zum Arbeitsmarkt. Die Analyse der Strukturdaten zeigt, dass Leistungsbezug und fehlende Qualifikationen eng zusammenhängen. Das Jobcenter Leipzig wird daher weiterhin stark in die Qualifikation der betreuten Menschen investieren. Bei den Jugendlichen liegt der Fokus auf der beruflichen Erstausbildung, die Vorrang vor der Vermittlung in Arbeit hat. Auch bei den jungen Erwachsenen im Alter zwischen 25 und 35 Jahren, die bislang ohne Berufsabschluss sind, orientiert das Jobcenter im Rahmen der Integrationsarbeit auf eine Seite 15 von 28 Berufsausbildung. Diese sog. „Spätstarter“ sollen eine zweite oder dritte Chance erhalten. Das Jobcenter Leipzig wird daher auch in 2015 die bundesweite Kampagne „AusBildung wird was – Spätstarter gesucht“ aktiv umsetzen. Für die Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener, die eine komplette Berufsausbildung voraussichtlich nicht erfolgreich absolvieren können, steht das Instrument der Teilqualifizierung zur Verfügung. Teilqualifizierungen sind für leistungsschwächere Personen ein zusätzlicher Weg, der mit dem Bestehen einer Externenprüfung die echte, längerfristig angelegte Chance auf einen vollwertigen Berufsabschluss bietet. Dieses Instrument soll aktiv für die Zielgruppe eingesetzt werden. Das Instrument der Förderung der beruflichen Weiterbildung, insbesondere der abschlussorientierten Qualifizierung, wird auch in 2015 vor dem Hintergrund des steigenden Fachkräftebedarfs ein Handlungsschwerpunkt sein. Wo eine Qualifizierung erforderlich ist und eine Verbesserung der individuellen Arbeitsmarktperspektiven erreicht werden kann, wird das Jobcenter seine Kundinnen und Kunden offensiv zu den Chancen von Qualifizierungsmaßnahmen beraten. Für das Jahr 2015 plant das Jobcenter Leipzig ca. 1.520 Weiterbildungsmaßnahmen, darunter etwa 320 Maßnahmen, die zu einem Berufsabschluss führen, zu fördern. Grundlage dabei ist wie in den Vorjahren eine fundierte Bildungszielplanung, die sich am Kundenpotenzial und an der Clusterpolitik der Stadt Leipzig orientiert. Schwerpunktbereiche bei der Förderung der beruflichen Weiterbildung sind der gewerblich-technische, kaufmännische, sozial-pflegerische und der IT-Bereich. Die Erfahrungen bei der Förderung der beruflichen Weiterbildung zeigen, dass der Erfolg maßgeblich von einer zielgerichteten Beratung abhängt, die insbesondere die Motivation für die Teilnahme an einer Qualifizierung befördert. Das Thema Motivation der betreuten Menschen für die Herausforderungen einer Qualifizierung wird einen Schwerpunkt bilden. Flankierende Maßnahmen zu den Weiterbildungsangeboten, insbesondere zur Heranführung und Vorbereitung auf eine Weiterbildung oder Umschulung werden in diesem Zusammenhang ausgebaut. Von hoher Evidenz ist außerdem die enge Teilnehmerbetreuung während und nach einer Qualifizierungsmaßnahme (Absolventenmanagement), um einerseits Abbrüchen entgegenzuwirken und andererseits möglichst nahtlose Übergänge aus der Qualifizierung in den Arbeitsmarkt zu erreichen. Hier sieht das Jobcenter Leipzig Möglichkeiten, um weitere Verbesserungen zu erreichen, bspw. durch Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem gemeinsamen Arbeitgeberservice und durch eine stärkere Kooperation mit den Bildungsträgern während der Maßnahmen. 3.6 Beschäftigungsmöglichkeiten für Alleinerziehende nutzen Fast 3/4 der alleinerziehenden Männer und Frauen verfügen über einen Berufs- oder Studienabschluss. Dieses Potenzial ist eine wichtige Ressource auf dem regionalen Arbeitsmarkt, die es durch gute und nachhaltige Integrationsarbeit zu erschließen gilt. Alleinerziehende Männer und Frauen stehen vor der Herausforderung, Arbeits- und Familienleben zu vereinbaren. Auch wenn immer mehr Unternehmen familienfreundliche Arbeitsformen und Arbeitszeitmodelle ermöglichen, benötigen Alleinerziehende besondere Unterstützung beim beruflichen (Wieder)Einstieg. Dieser Aufgabe wird sich das Jobcenter Leipzig auch im kommenden Jahr stellen. Seite 16 von 28 Das Jobcenter Leipzig wird über den gemeinsamen Arbeitgeberservice und auf dem Wege verschiedener Formen der Arbeitgeberansprache darauf hinwirken, Unternehmen für die Vorteile einer familienbewussten Personalpolitik zu sensibilisieren. Durch die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt des Jobcenters Leipzig werden weiterhin monatlich Informationsveranstaltungen für Alleinerziehende organisiert und durchgeführt. Zentrales Ziel ist es, der Zielgruppe hilfreiche Informationen über den regionalen Arbeitsmarkt, über Angebote der Arbeitsagentur und des Jobcenters bei der Beschäftigungssuche, über Kinderbetreuungsmöglichkeiten sowie über Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner sowie kommunale Unterstützungsnetzwerke zur Verfügung zu stellen. Ergänzend wird das Jobcenter Leipzig seine Arbeit und aktive Mitwirkung im lokalen Unterstützungsnetzwerk „Durchstarten – Alleinerziehende in Leipzig“ fortsetzen. 3.7 Rechtmäßigkeit und Qualität der operativen Umsetzung sicherstellen Die Leistungen des Jobcenters sollen rechtmäßig und in einer hohen Qualität erbracht werden. Um dies sicherzustellen, setzt das Jobcenter Leipzig ein Qualitätsmanagementsystem um, welches geeignet ist, die Qualität der Aufgabenerledigung in allen Bereichen kontinuierlich zu überprüfen, zu beurteilen und zu verbessern sowie zeitnah auf sich ändernde Rahmenbedingungen oder identifizierte Risiken zu reagieren. Im Qualitätsmanagement sind neben einem detaillierten Fachaufsichtssystem u. a. auch die Themen IT-Sicherheit, Datenschutz und Korruptionsprävention verankert. 3.8 Weitere Schwerpunkte Die oben stehenden Handlungsschwerpunkte beschreiben die Leitplanken der strategischen Ausrichtung im Jahr 2015. Zugleich ist es erklärtes Ziel des Jobcenters, in allen Teilbereichen und auf allen Arbeitsfeldern gute Ergebnisse zu erzielen. Dies schließt auch den gesamten Bereich der Leistungsgewährung einschließlich des Bereichs Bildung und Teilhabe mit ein, denn die zügige Bearbeitung von Leistungsanträgen schafft die notwendigen Grundlagen für eine erfolgreiche Integrationsarbeit. Im Zuge der Einführung der neuen Bearbeitungssoftware „ALgII LEistungsverfahren GRundsicherung Online (ALLEGRO) erwartet das Jobcenter Leipzig, dass Leistungsanträge mittelfristig schneller und bürgerfreundlicher bearbeitet werden können. Neben den bereits genannten Zielgruppen wird das Jobcenter Leipzig auch im Jahr 2015 die lebensälteren Arbeitslosen im Rahmen des Projekts Mehrwert 50plus unterstützen und über spezialisierte Integrationsfachkräfte darauf hinwirken, das Potenzial der Lebensälteren für den Arbeitsmarkt zu erschließen. Da die Bundesförderung für das Projekt zum Jahresende 2015 ausläuft, wird das Jobcenter Leipzig Wege finden, die über Jahre entwickelten professionellen Beratungsstrukturen und Erfahrungen in der Arbeit mit der Zielgruppe der Lebensälteren in die projektunabhängige Integrationsarbeit einzubauen. Unter den Personen mit Migrationshintergrund5 sieht das Jobcenter Leipzig ebenfalls eine Teilgruppe mit besonderem Unterstützungsbedarf. Dies betrifft bspw. Personen mit fehlenden oder geringen Deutschkenntnissen sowie Personen, deren berufliche Abschlüsse in Deutschland nicht anerkannt sind. Hilfe erhalten Personen mit Migrationshintergrund bei der Anerkennung ihrer 5 zur Begriffsklärung siehe Seite 28 Seite 17 von 28 Qualifikationen, bei Fragen zum Aufenthalt und zur Qualifizierung im Regionalbüro der Informations- und Beratungsstelle Arbeitsmarkt Sachsen (IBAS) unter dem Dach des Jobcenters Leipzig in der AXIS-Passage. Im Jahr 2015 wird das Jobcenter außerdem ergänzend zu bestehenden Förderangeboten eine Coachingmaßnahme anbieten, die insgesamt 60 Migranten beim Erwerb berufsbezogener und sozialer Kompetenzen unterstützt. Des Weiteren hat das Jobcenter in allen operativen Bereichen fachliche Ansprechpartnerinnen und -partner benannt, die nach innen und außen als Multiplikatoren für die Belange von Migranten fungieren. Die Multiplikatoren nehmen an speziellen Qualifizierungen, bspw. zur interkulturellen Sensibilisierung oder zu Leistungsansprüchen für Ausländer teil und engagieren sich im Rahmen verschiedener Netzwerke für die Zielgruppe. Diese Arbeit soll weiter verstetigt und ausgebaut werden. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt im Jahr 2015 liegt im Bereich der Zusammenarbeit mit den Trägern der verschiedenen Fördermaßnahmen. Eine gute und transparente Kooperation ist unerlässlich und Voraussetzung für den Erfolg der verschiedenen Integrationsmaßnahmen. 4. Schlussbemerkungen Das Jobcenter Leipzig arbeitet kontinuierlich daran, seine Dienstleistungen für die betreuten Menschen zu verbessern. Die zur Verfügung stehenden arbeitsmarktpolitischen Instrumente sollen effektiv, wirtschaftlich und wirksam eingesetzt werden, um die leistungsberechtigten Menschen in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren und so deren Hilfebedürftigkeit zu reduzieren bzw. zu beenden. Dabei ist das Jobcenter konsequent darauf bedacht, das Förderportfolio sinnvoll mit den Strategien der Stadtentwicklung, der Bildungs- und Integrationspolitik, der Jugendarbeit und der Sozialpolitik zu verzahnen. Dies erfolgt auf Basis der über Jahre entwickelten verlässlichen Partnerschaften mit der Agentur für Arbeit, der Stadt Leipzig, den Wirtschaftsvertretern, den Gewerkschaften, den freien Trägern und zahlreichen weiteren lokalen Akteuren, die alle gemeinsam das Ziel verfolgen, den Wirtschaftsstandort Leipzig weiterzuentwickeln und zu stärken. Die genannten Partner haben an der Erstellung des Arbeitsmarkt- und Integrationsprogrammes 2015 mit Anregungen und Impulsen beigetragen. Seite 18 von 28 5. Anhang Abbildung 1 – Organigramm 90 Geschäftsführung Frau Dr. Simon Personalrat 90/1 stv. Geschäftsführung Herr Dr. Lange BCA/DSB 90 Büro der GF* Teamleitung 90/2 Leitg. in der GF-Ebene Frau Seebo Bereich 91 Bereichsleitung Bereich 92 Bereichsleitung Bereich 93 Bereichsleitung Bereich 94 (U25) Bereichsleitung Bereich 97 Bereichsleitung Bereich 99 Bereichsleitung Bereich 900 Bereichsleitung 911 M + I Teamleitung 921 M + I Teamleitung 931 M + I Teamleitung 941 M + I Teamleitung 971 M + I Teamleitung 991 AGH Teamleitung 900.1 SGG Teamleitung 913 M + I Teamleitung 923 M + I Teamleitung 933 M + I Teamleitung 943 M + I Teamleitung 973 M + I Teamleitung 992 AG/T Teamleitung 900.2 SGG Teamleitung 915 Projektteam Teamleitung 925 M + I Teamleitung 935 M + I Teamleitung 945 M + I Teamleitung 975 M + I Teamleitung 993 OwiG/AD Teamleitung 900.3 SGG Teamleitung 912 Leistung Teamleitung 922 Leistung Teamleitung 932 Leistung Teamleitung 942 Leistung Teamleitung 972 Leistung Teamleitung 995 M + I Selb Teamleitung 900.4 SGG Teamleitung 914 Leistung Teamleitung 924 Leistung Teamleitung 934 Leistung Teamleitung 944 Leistung Teamleitung 974 Leistung Teamleitung 994 Leistung Selb Teamleitung 901 UH Teamleitung 916 EAS Teamleitung 926 Leistung Teamleitung 936 Leistung Teamleitung 949 EZ Teamleitung 976 Leistung Teamleitung 996 Leistung Selb Teamleitung 918 EAS Teamleitung 929 EZ Teamleitung 939 EZ Teamleitung 948 JobClub 980 BuT Teamleitung 979 EZ Teamleitung 907 50plus Teamleitung GleiB SB-Vertretung 919 EZ Teamleitung Abkürzungen 908 50plus Teamleitung Standorte/Liegenschaften AGH: Arbeitsgelegenheiten Axis-Passage - 075.72 AG/T: Arbeitgeber/Träger G.-Schumann-Str.150 - 075.02 BCA: Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt Erich-Weinert Str. 20 - 075.77 BuT: Bildung und Teilhabe Berliner Str. 13 - 075.73 DSB: Datenschutzbeauftragte Große Fleischergasse 12 EAS: Erstantragsservice EZ: Eingangszone GF: Geschäftsführung GleiB: Gleichstellungsbeauftragte M + I: Markt und Integration OwiG/AD: Ordnungswidrigkeiten/Außendienst SB: Schwerbehinderte Selb: Selbständige SGG: Sozialgerichtsgesetz UH: Unterhalt U25: unter 25-Jährige Seite 19 von 28 Abbildung 2 – Entwicklung Arbeitslose in der Stadt Leipzig Anzahl Arbeitslose Stadt Leipzig - insgesamt Anzahl Arbeitslose Stadt Leipzig - SGB II 45.000 40.352 40.000 35.000 37.578 35.832 33.769 31.990 29.747 30.000 28.934 30.845 27.883 27.306 28.239 25.213 25.000 22.080 22.122 26.766 21.057 20.000 15.000 10.000 5.000 0 Oktober 2007 Oktober 2008 Oktober 2009 Oktober 2010 Oktober 2011 Oktober 2012 Oktober 2013 Oktober 2014 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Oktober 2014 Abbildung 3 – Entwicklung Arbeitslosenquote in der Stadt Leipzig 18,0% 16,0% 16,0% 14,9% 14,1% 14,0% 13,1% 11,8% 12,0% 10,5% 10,3% 9,5% 10,0% 8,0% 6,0% 4,0% 2,0% 0,0% Oktober 2007 Oktober 2008 Oktober 2009 Oktober 2010 Oktober 2011 Oktober 2012 Oktober 2013 Oktober 2014 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Oktober 2014 Seite 20 von 28 Abbildung 4 – Entwicklung arbeitslose unter 25-Jährige in der Stadt Leipzig Anzahl Arbeitslose U25 Stadt Leipzig - insgesamt Anzahl Arbeitslose U25 Stadt Leipzig - SGB II 6.000 5.000 4.954 4.373 3.994 4.000 3.555 3.418 3.006 2.998 3.000 3.194 2.795 2.716 2.695 2.422 1.998 1.997 2.240 1.711 2.000 1.000 0 Oktober 2007 Oktober 2008 Oktober 2009 Oktober 2010 Oktober 2011 Oktober 2012 Oktober 2013 Oktober 2014 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Oktober 2014 Abbildung 5 – Anteil arbeitslose unter 25-Jährige nach Schulabschluss in der Stadt Leipzig keine Angabe 1,2% kein Schulabschluss 14,7% Fachhochschulreife/Abitur 13,9% Mittlere Reife 26,2% Hauptschulabschluss 44,0% Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Oktober 2014 Seite 21 von 28 Abbildung 6 – Entwicklung arbeitslose über 50-Jährige in der Stadt Leipzig Anzahl Arbeitslose Ü50 Stadt Leipzig - insgesamt Anzahl Arbeitslose Ü50 Stadt Leipzig - SGB II 12.000 10.000 9.820 9.544 9.247 9.083 8.856 8.485 8.209 8.000 7.008 6.988 6.785 6.699 6.368 8.155 6.347 6.004 6.146 6.000 4.000 2.000 0 Oktober 2007 Oktober 2008 Oktober 2009 Oktober 2010 Oktober 2011 Oktober 2012 Oktober 2013 Oktober 2014 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Oktober 2014 Abbildung 7 – Anteil Arbeitsloser im SGB II nach Alter ohne Berufsabschluss in der Stadt Leipzig Arbeitslose im SGB II insgesamt - 21.057 36,2% 15 bis unter 25 Jahre - 1.711 Personen 72,5% 25 bis unter 35 Jahre - 6.457 Personen 43,3% 35 bis unter 50 Jahre - 6.743 Personen 34,7% 50 Jahre und älter - 6.146 Personen 20,4% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Oktober 2014 Seite 22 von 28 Abbildung 8 – Entwicklung Langzeitarbeitslose in der Stadt Leipzig Anzahl Langzeitarbeitslose Stadt Leipzig - insgesamt Anzahl Langzeitarbeitslose Stadt Leipzig - SGB II 20.000 18.267 18.000 16.359 16.643 15.385 16.000 13.935 12.909 12.985 11.763 11.358 10.420 9.994 14.000 12.000 10.000 9.193 8.806 8.072 8.919 8.270 8.000 6.000 4.000 2.000 0 Oktober 2007 Oktober 2008 Oktober 2009 Oktober 2010 Oktober 2011 Oktober 2012 Oktober 2013 Oktober 2014 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Oktober 2014 Abbildung 9 – Entwicklung arbeitslose Ausländer in der Stadt Leipzig Anzahl arbeitslose Ausländer Stadt Leipzig - insgesamt Anzahl arbeitslose Ausländer Stadt Leipzig - SGB II 4.000 3.500 3.392 3.069 3.000 3.066 2.969 2.750 2.951 2.719 2.746 2.943 2.860 2.627 2.749 2.570 2.313 2.500 2.618 2.428 2.000 1.500 1.000 500 0 Oktober 2007 Oktober 2008 Oktober 2009 Oktober 2010 Oktober 2011 Oktober 2012 Oktober 2013 Oktober 2014 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Oktober 2014 Seite 23 von 28 Abbildung 10 – Entwicklung Bedarfsgemeinschaften in der Stadt Leipzig 60.000 51.932 49.886 50.000 48.944 48.745 48.486 46.761 44.366 43.837 42.686 40.000 30.000 20.000 10.000 0 Juli 2006 Juli 2007 Juli 2008 Juli 2009 Juli 2010 Juli 2011 Juli 2012 Juli 2013 Juli 2014 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Juli 2014 Abbildung 11 – Entwicklung erwerbsfähige Leistungsberechtigte in der Stadt Leipzig 80.000 70.000 60.000 66.747 67.187 65.172 63.747 62.509 59.590 55.963 54.839 53.132 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 0 Juli 2006 Juli 2007 Juli 2008 Juli 2009 Juli 2010 Juli 2011 Juli 2012 Juli 2013 Juli 2014 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Juli 2014 Seite 24 von 28 Abbildung 12 – Anteil Bedarfsgemeinschaften nach Personenanzahl in den Bedarfsgemeinschaften in der Stadt Leipzig 5 und mehr Personen 2,9% 4 Personen 5,1% 3 Personen 9,7% 1 Person 63,6% 2 Personen 18,7% Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Juli 2014 Abbildung 13 – Anteil Bedarfsgemeinschaften nach Kinderzahl an allen Bedarfsgemeinschaften mit Kindern unter 15 Jahren in der Stadt Leipzig Bedarfsgemeinschaften mit 1 Kind - 6.430 Bedarfsgemeinschaften 58,3% Bedarfsgemeinschaften mit 2 Kindern - 3.229 Bedarfsgemeinschaften 29,3% Bedarfsgemeinschaften mit 3 Kindern - 965 Bedarfsgemeinschaften 8,7% Bedarfsgemeinschaften mit 4 und mehr Kindern - 408 Bedarfsgemeinschaften 3,7% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand Juli 2014 Seite 25 von 28 Abbildung 14 – Anteil erwerbsfähige Leistungsberechtigte im Langzeitleistungsbezug im Jahresdurchschnitt in der Stadt Leipzig erwerbsfähige Leistungsberechtigte mit Langzeitleistungsbezug 70,2% erwerbsfähige Leistungsberechtigte ohne Langzeitleistungsbezug 29,8% Quelle: Controllingsystem SGB II der Bundesagentur für Arbeit, Stand September 2014 Abbildung 15 – Anteil der durch den gemeinsamen Arbeitgeberservice besetzten Stellen mit SGB II Kunden im Jahresdurchschnitt Leipzig Sachsen Deutschland 60 50 43,7 45,4 47,5 47,5 48,1 48,8 50,5 49,8 49,7 40 % 30 20 26,3 27,0 27,6 28,4 28,3 28,4 25,2 26,6 24,2 24,4 25,0 25,4 25,9 26,2 23,6 23,9 26,1 23,7 Jan 14 Feb 14 Mrz 14 Apr 14 Mai 14 Jun 14 Jul 14 Aug 14 Sep 14 10 0 Quelle: Controllingsystem SGB III der Bundesagentur für Arbeit, Stand September 2014 Seite 26 von 28 Tabelle 1 – Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in der Stadt Leipzig März 2014 Dezember 2013 September 2013 Juni 2013 März 2013 Veränderung März 2014 / März 2013 in % insgesamt 237.382 237.591 235.976 229.832 227.362 4,4 49,1% Männer 116.554 116.318 115.661 112.001 109.954 6,0 50,9% Frauen 120.828 121.273 120.315 117.831 117.408 2,9 8,7% 15 bis unter 25 Jahre 20.599 21.871 22.325 20.650 21.559 -4,5 62,0% 25 bis unter 50 Jahre 147.161 146.710 145.501 142.639 140.705 4,6 28,9% 50 bis unter 65 Jahre 68.555 67.893 67.136 65.553 64.174 6,8 72,6% Vollzeit 172.283 172.548 172.008 167.476 166.117 3,7 26,5% Teilzeit 62.895 62.798 61.685 60.061 58.872 6,8 97,1% Deutsche 230.485 230.770 229.353 223.509 221.386 4,1 2,8% Ausländer 6.721 6.654 6.441 6.150 5.814 15,6 Merkmale der Beschäftigung Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand März 2014 Seite 27 von 28 Tabelle 2 – Bestand an Arbeitslosen im SGB II nach Migrationshintergrund in der Stadt Leipzig Jobcenter Leipzig Arbeitslose insgesamt darunter Befragte mit Angaben zum Migrationshintergrund Arbeitslose mit Migrationshintergrund darunter Ausländer März 2014 23.300 19.013 3.761 2.104 März 2013 24.369 19.962 3.828 2.052 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand März 2014 Anmerkung: Die Ergebnisse zum Migrationshintergrund enthalten nur diejenigen Personen, die bei der Befragung Angaben gemacht haben. Eine Hochrechnung auf die Gesamtzahl der Arbeitslosen findet nicht statt. Tabelle 3 – Bestand an erwerbsfähigen Leistungsberechtigten nach Migrationshintergrund in der Stadt Leipzig Jobcenter Leipzig Erwerbsfähige Leistungsberechtigte insgesamt darunter Befragte mit Angaben zum Migrationshintergrund Erwerbsfähige Leistungsberechtigte mit Migrationshintergrund darunter Ausländer März 2014 53.901 43.342 9.228 5.328 März 2013 55.076 43.794 9.034 5.034 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit Anmerkung: Die Ergebnisse zum Migrationshintergrund enthalten nur diejenigen Personen, die bei der Befragung Angaben gemacht haben. Eine Hochrechnung auf die Gesamtzahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten findet nicht statt. Begriffsklärung: Ausländer, Migranten und Personen mit Migrationshintergrund Ausländer Ausländer sind Personen, die nicht Deutsche im Sinne des Artikels 116 Absatz 1 des Grundgesetzes sind. In der monatlichen Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit wird die Zahl der arbeitslosen Ausländer regelmäßig mit ausgewiesen. Migranten Migranten sind Personen, die nicht auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik, sondern im Ausland geboren sind. Sie sind nach Deutschland zugezogen (Zuwanderer). Sie können je nach Staatsangehörigkeit Deutsche (z. B. Spätaussiedler) oder Ausländer sein. Sie gehören zu den "Personen mit Migrationshintergrund". Personen mit Migrationshintergrund Ein Migrationshintergrund liegt nach § 6 der Migrationshintergrund-Erhebungsverordnung (MighEV) vor, wenn: 1) die befragte Person nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt oder 2) der Geburtsort der befragten Person außerhalb der heutigen Grenzen der Bundesrepublik Deutschland liegt und eine Zuwanderung in das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland nach 1949 erfolgte oder 3) der Geburtsort mindestens eines Elternteiles der befragten Person außerhalb der heutigen Grenzen der BRD liegt sowie eine Zuwanderung dieses Elternteiles in das heutige Gebiet der BRD nach 1949 erfolgte. Das Merkmal Migrationshintergrund fällt nicht im operativen Handeln der Agenturen für Arbeit und Träger der Grundsicherung an, sondern muss durch gesonderte Befragung ermittelt werden. Seit Mitte des Jahres 2011 werden in allen Agenturen für Arbeit und Jobcentern Arbeitslose, Arbeits- und Ausbildungssuchende, von Arbeitslosigkeit bedrohte und hilfebedürftige Personen, zum Migrationshintergrund befragt. Da keine Auskunftspflicht für die Befragten besteht, handelt es sich statistisch-methodisch um eine Vollerhebung mit freiwilliger Teilnahme. Die BA-Statistik weist beginnend ab Dezember 2012 quartalsweise Ergebnisse zum Migrationshintergrund aus. Aufgrund der erhebungstechnischen Besonderheiten des Merkmals Migrationshintergrund, können sich Einschränkungen hinsichtlich der Datenqualität ergeben. Die Ergebnisse enthalten nur diejenigen Personen, die bei der Befragung Angaben gemacht haben. Eine Hochrechnung auf die Gesamtzahl der Arbeitslosen findet nicht statt. Seite 28 von 28