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Daten

Kommune
Leipzig
Dateiname
1015625.pdf
Größe
7,4 MB
Erstellt
09.12.14, 12:00
Aktualisiert
24.08.16, 10:40

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Informationsvorlage Nr. DS-00803/14 Status: öffentlich Beratungsfolge: Gremium Termin Zuständigkeit Dienstberatung des Oberbürgermeisters 27.01.2015 Bestätigung Fachausschuss Umwelt und Ordnung 24.02.2015 Information zur Kenntnis Ratsversammlung 25.03.2015 Information zur Kenntnis Eingereicht von Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport Betreff European Energy Award Leipzig (eea) Bericht zum aktuellen Stand und zur Weiterführung des eea-Prozesses 1. Die Ratsversammlung nimmt den eea-Bericht „Externes (Re-)Audit Stadt Leipzig 2014“ der Firma seecon Ingenieure vom 01.10.2014 (Anlage 1) sowie den Auditbericht Stadt Leipzig 2014 (Anlage 2) zur Kenntnis. 2. Die Ratsversammlung nimmt zur Kenntnis, dass abweichend vom Beschluss Nr. RBV2072/14, die Auszeichnung mit dem European Energy Award in Gold im Jahr 2016 erreicht werden soll. Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen: nicht relevant Sachverhalt: 1. Ausgangssituation Seite 1/5 Die Stadt Leipzig beteiligt sich auf der Grundlage des Beschlusses der 44. Ratsversammlung Nr. RBIV-1137/08 vom 19.03.2008 am Zertifizierungsverfahren European Energy Award (eea). Im Jahr 2009 wurden die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme der Stadt Leipzig am eea geschaffen. In den folgenden Jahren etablierte sich der eea als Impulsgeber und Controlling-Instrument der Klimaschutzarbeit in der Stadt Leipzig und trug so zu Energieeinsparungen und zur Verminderung des CO2-Ausstoßes bei. Am 07.11. 2011 ist die Stadt Leipzig nach erfolgreicher Auditierung durch einen unabhängigen eeaAuditor erstmals mit dem Titel “Europäische Energie- und Klimaschutzkommune - ausgezeichnet mit dem European Energy Award“ durch den Sächsischen Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft ausgezeichnet worden. Für die Prämierung waren 50 Prozentpunkte erforderlich. Die erreichte Punktzahl betrug 62 Prozentpunkte. 2. Reauditierung des eea 2014 Um den Titel „Europäische Energie- und Klimaschutzkommune – ausgezeichnet mit dem European Energy Award“ für weitere 3 Jahre tragen zu dürfen, war eine Re-Auditierung erforderlich. Diese erfolgte im Sommer 2014 (Auditbericht siehe Anlage 2). Bedingung für die Re-Auditierung war neben der Bestandsanalyse der Klimaschutz- und Energieeffizienzpolitik der Stadt für den Zeitraum 2011 - 2014 ein durch den Stadtrat bestätigtes „Energiepolitisches Arbeitsprogramm 2014 – 2018“ (EPAP). Dieses EPAP ist in das Energie- und Klimaschutzprogramm der Stadt Leipzig 2014 - 2020 (EKSP) integriert und bildet den Teil B des EKSP. Das EKSP wurde am 21.05.2014 durch die Ratsversammlung unter dem Titel „Energie -und Klimaschutzprogramm der Stadt Leipzig 2014 - 2020 - Auf dem Weg zur nachhaltigen europäischen Energie- und Klimaschutzkommune auf Basis des European Energy Award“ beschlossen (RBV2072/14). Damit waren alle Voraussetzungen für ein erfolgreiches Re-Audit gegeben. Wie die folgende Abbildung zeigt, weisen die Ergebnisse des Audits 2014 eine deutliche Steigerung der Bemühungen um Energieeffizienz und Klimaschutz gegenüber 2011 nach (Vergleich blaue und orange Balken). Gezeigt wird die Bewertung der einzelnen Handlungsfelder des eea sowie aller Handlungsfelder zusammen. Ergebnisse der Auditierungen 2011 (obere Balken) und 2014 (untere Balken) in Prozentpunkten Der Abbildung ist auch zu entnehmen, wieviel Potential (in Prozentpunkten) die Auditoren dem Energiepolitischen Arbeitsprogramm 2011 bis 2013 (mittelgrüner Balken) bzw. dem EKSP (hellgrüner Balken) bei Umsetzung aller Maßnahmen beigemessen haben. Seite 2/5 Die Steigerung von effektiv vier Prozentpunkten gegenüber 2011 trotz verschärfter Bewertung im Rahmen des eea-Prozesses und einer Verschiebung der Wertigkeiten der Handlungsfelder (dem Handlungsfeld „Kommunikation und Kooperation“ wird eine größere Bedeutung beigemessen) ist beachtlich. Neben der dargestellten positiven Entwicklung des eea-Prozesses 2011 - 2014 im Allgemeinen und in den meisten Handlungsfeldern, gibt es in einzelnen Handlungsfeldern Schwachstellen, die eine bessere Bewertung nicht zuließen (s. Potenzialanalyse: Anlage 3). Dies sind die Handlungsbereiche, in denen zukünftig größere Anstrengungen notwendig sind. 3. Zielstellung „Europäische Energie- und Klimaschutzkommune Stadt Leipzig Auszeichnung mit dem European Energy Award Gold“ Gemäß Beschluss der Ratsversammlung RBV-2072/14 vom 21.05.2014 besteht die Zielstellung, im Jahr 2015 die Auszeichnung mit dem eea in Gold zu erreichen. Im Rahmen der Beratungen der eeaLenkungsgruppe wurde nach Würdigung der Ergebnisse des Audits und Berücksichtigung des Umsetzungsstandes des EKSP allerdings festgestellt, dass diese Zielsetzung nicht zu erreichen ist. Zunächst muss es gelingen, die aus der Potenzialanalyse ableitbaren Anforderungen zu erfüllen. Leitschnur ist dabei die Umsetzung der Maßnahmen des EKSP. Im Besonderen sind dies in der weiteren Umsetzung: Maßnahme 6.9 „Erarbeitung eines übergreifenden Kommunikationskonzeptes zum Thema Energie- und Klimaschutz der Stadt Leipzig und seiner städtischen Unternehmen.“ Federführend für die Umsetzung der Maßnahme ist das Referat für Kommunikation. Die Finanzierung wird durch eine Mehrbedarfsanmeldung für den Haushalt 2015 gesichert. Maßnahme 1.15 „Prüfung der Vorgabe hoher energetischer Standards bei Veräußerung stadteigener Liegenschaften“. Federführend für die Umsetzung der Maßnahme ist das Liegenschaftsamt. Maßnahme: 2.17 „Weiterführung der Intractingaktivitäten“. Federführend für die Umsetzung der Maßnahme ist das Amt für Gebäudemanagement. Zur Umsetzung bedarf es der Einrichtung eines PSP-Elementes im Laufe des Jahres 2015, in das ab dem Jahr 2016 jährliche Finanzmittel in Höhe von 50 % der nachgewiesenen Einsparungen, die durch Intractingmaßnahmen erzielt wurden, eingestellt werden. Aus diesem PSP-Element werden ausschließlich energiesparende Maßnahmen mit günstigem Kosten-Nutzen-Verhältnis finanziert. Im I. Quartal 2015 wird im Rahmen einer Bestandsaufnahme ermittelt, welche Maßnahmen des EKSP, die für das Jahr 2014 vorgesehen waren, bereits umgesetzt sind, im Besonderen, ob die vorgesehenen Finanzmittel im Haushaltsplanentwurf 2015/2016 eingestellt sind. Im Ergebnis dieser Bestandsaufnahme wird spätestens im III. Quartal 2015 über eine Anmeldung zum GoldAuditierungsverfahren entschieden werden. Am Ende des Auditierungsverfahrens würde dann die Auszeichnung im IV. Quartal 2016 stehen. Das letzte Audit weist nach, dass die bislang avisierten Maßnahmen des EKSP bei vollumfänglicher Umsetzung einen Zuwachs auf 75 Prozentpunkte bedeuten würden. Da zu erwarten ist, dass nicht alle Maßnahmen des EKSP umgesetzt werden, ist es notwendig im Rahmen des eea-Prozesses weitere Maßnahmen zu entwickeln und einer Umsetzung zuzuführen, um die Auszeichnung mit dem eea-Gold zu erreichen. 4. Bedeutung des eea für die Stadtpolitik Der eea hat in den vergangenen 5 Jahren maßgeblich dazu beigetragen, den Stellenwert des Klimaschutzes in der Verwaltung und den städtischen Unternehmen zu erhöhen und somit die Voraussetzungen für nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Die speziellen Instrumentarien tragen zunehmend dazu bei, dass Fragen des Klimaschutzes in den Entscheidungsprozessen von Verwaltung und städtischen Unternehmen Berücksichtigung finden. Seite 3/5 Nachhaltiger Einsatz von Energie, nachhaltige Mobilität und eine auf Nachhaltigkeit bauende Stadtplanung sind wesentliche Bestandteile des Klimaschutzes. Deshalb ist der Klimaschutz wiederum wesentlicher Bestandteil des strategischen Zieles der Kommunlapolitik „Nachhaltigkeit als Grundlage zukunftsorientierten Handels“ und gehört als Unterziel zu dem Oberziel „Leipzig setzt auf Lebensqualität“. Die angestrebte Auszeichnung mit dem eea in Gold würde Leipzig in einen exklusiven Kreis von bislang einem runden Dutzend deutscher Großstädte führen, zu denen aus den neuen Bundesländern nur Jena zählt, und somit eine Art Alleinstellungsmerkmal begründen. Anlagen: 1. eea-Bericht Externes ReAudit Stadt Leipzig 2014 2. Auditbericht Stadt Leipzig 2014 3. Potenzialanalyse Seite 4/5 eea-Bericht externes (Re-) Audit Stadt Leipzig Endfassung 2014 Stand: 16.09.2014 Version 2 / Katalog ab 2012 1. Der European Energy Award Inhaltsverzeichnis 1.! Der European Energy Award 3! 1.1! Übersicht über die einzelnen Maßnahmenbereiche 1.2! Punktesystem 1.3! Zertifizierungsschritte des European Energy Award 4! 5! 6! 2.! Ausgangslage / Situationsanalyse 7! 2.1! Energie- und klimarelevante Strukturen in Politik und Verwaltung 2.2! Energie- und klimaschutzrelevante Kennzahlen im Jahr 2011 2.2.1! Endenergieverbrauch der Stadt Leipzig 2011 nach Energieträgern 2.2.2! Endenergiebedarf der Stadt Leipzig 2011 nach Verbrauchssektoren 2.2.3! CO2-Bilanz 2.2.4! Endenergiebedarf der kommunalen Gebäude und Anlagen 8! 9! 9! 9! 10! 10! 3.! Der European Energy Award - Prozess 13! 3.1! 3.2! 3.3! 3.4! 3.5! 3.6! 3.7! 3.8! 13! 14! 14! 14! 14! 14! 15! 16! Zusammensetzung des Energieteams Energie- und klimapolitische Aktivitäten vor der Programmteilnahme Energie- und klimapolitische Zielrichtung der Stadt/ Gemeinde Beschluss zur Programmteilnahme Ist-Analyse Erarbeitung des Energiepolitischen Arbeitsprogramms Teamsitzungen, Kompetenzen, Budget des Energieteams Zeit- und Ablaufplan des eea-Prozesses bis zum 02.09.2014 4.! Energie- und klimapolitischer Status 18! 4.1! Übersicht 4.2! Jährliche Entwicklung 4.3! Bemerkungen zu den einzelnen Maßnahmenbereichen 4.3.1! Entwicklungsplanung, Raumordnung 67% 4.3.2! Kommunale Gebäude, Anlagen 62% 4.3.3! Versorgung, Entsorgung 55% 4.3.4! Mobilität 72% 4.3.5! Interne Organisation 79% 4.3.6! Kommunikation, Kooperation 67% 18! 18! 21! 21! 21! 22! 22! 23! 23! 5.! Allgemeine Aussagen zu den geplanten Maßnahmen 24! 6.! Projektorganisation 25! 6.1! Projektorganisation 6.2! Projektdokumentation 25! 25! Anhang: Anhang 1: Anhang 2: Neufassung EPAP bzw. Energie- und Klimaschutzprogramm der Stadt Leipzig 2014 - 2020 Energie- und klimarelevante Kennzahlen und Kennzahlen zur qualitativen Beurteilung (Indikatoren) eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig Seite 2 1. Der European Energy Award 1. Der European Energy Award ! Der European Energy Award steht für eine Kommune (Landkreis, Stadt oder Gemeinde), die – in Abhängigkeit ihrer Möglichkeiten - überdurchschnittliche Anstrengungen in der kommunalen Energie- und Klimaschutzpolitik unternimmt. ! Mit dem eea verbunden ist die Implementierung eines strukturierten und moderierten Prozesses mit einer definierten Trägerschaft, Vorschriften zur Erteilung, Kontrolle und Entzug des Award sowie einem Maßnahmenkatalog zur Bewertung der Leistungen. ! Mit dem eea werden Maßnahmen erarbeitet, initiiert und umgesetzt, die dazu beitragen, dass weniger Energie benötigt wird und erneuerbare Energieträger vermehrt genutzt und nicht erneuerbare Ressourcen effizient eingesetzt werden. Dies ist sowohl energiepolitisch sinnvoll, spart aber auch langfristig Kosten, die für andere Aktivitäten eingesetzt werden können. ! Eine Kommune, die mit dem European Energy Award ausgezeichnet wurde, erfüllt - unter der Voraussetzung, dass sämtliche gesetzliche Auflagen eingehalten werden - die Anforderungen der ISO 14000 im energierelevanten Bereich. ! Landkreise, Städte und Gemeinden engagieren sich heute in einer Vielzahl von kommunalen Netzwerken. Mit dem Award werden diese Absichtserklärungen in eine nachhaltige Energiepolitik überführt. ! Angelehnt an Qualitätsmanagementsysteme aus der Wirtschaft, wie z.B. Total Quality Management TQM, ist der European Energy Award ein prozessorientiertes Verfahren, in welchem Schritt für Schritt die Verwaltungsprozesse und die Partizipation der Bevölkerung (Kundenorientierung) weiter verbessert werden. ! Aufgrund der klaren Zielsetzungen, der detaillierten Erhebung von Leistungsindikatoren, deren Quantifizierung und einem strukturierten Controlling- und Berichtswesen fügt sich der European Energy Award optimal in eine moderne Verwaltungsführung ein. eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig Seite 3 1. Der European Energy Award 1.1 Übersicht über die einzelnen Maßnahmenbereiche Maßnahmenbereich 1: Entwicklungsplanung / Raumordnung Der Bereich Entwicklungsplanung und Raumordnung umfasst alle Maßnahmen, die eine Kommune in ihrem ureigenen Zuständigkeitsbereich, der kommunalen Entwicklungsplanung ergreifen kann, um die entscheidenden Weichen für eine bessere Energieeffizienz zu stellen und damit den Klimaschutz zu forcieren. Die Maßnahmen reichen von einem energie- und klimapolitischen Leitbild mit Absenkpfad über eine Festlegung im Bereich der Bauleitplanung, von städtebaulichen Wettbewerben, verbindlichen Instrumenten beim Grundstücks(ver-)kauf, der Baubewilligung bis hin zur Energieberatung von Bauinteressenten. Maßnahmenbereich 2: Kommunale Gebäude und Anlagen In diesem Bereich können die Kommunen direkte Einspareffekte für den kommunalen Haushalt durch die wirtschaftliche Reduzierung von Betriebskosten ihres eigenen Gebäudebestandes erzielen. Die Maßnahmen reichen von der Bestandsaufnahme über das Energiecontrolling und -management bis hin zu Hausmeisterschulungen und speziellen Maßnahmen im Bereich der Straßenbeleuchtung. Maßnahmenbereich 3: Versorgung, Entsorgung Der gesamte Bereich Ver- und Entsorgung wird in enger Kooperation mit kommunalen Energie-, Abfall- und Wasserbetrieben oder auch mit überregionalen Energieversorgern entwickelt. Partnerschaften im Sinne von Public – Private – Partnership zur Organisation und Finanzierung der Maßnahmen entstehen gerade in diesen Bereichen. Die Maßnahmen reichen von der Optimierung der Energielieferverträge, der Verwendung von Ökostrom, der Tarifstruktur, Nah- und Fernwärmeversorgung, der Nutzung erneuerbarer Energien, der Nutzung von Abwärme aus Abfall und Abwasser bis hin zur Regenwasserbewirtschaftung. Maßnahmenbereich 4: Mobilität In diesem Bereich werden kommunale Rahmenbedingungen und Angebote vorgestellt, welche Bürger ermutigen, verstärkt auf energiesparende und schadstoffarme oder -freie Verkehrsträger umzusteigen. Es geht also um Maßnahmen, die zur verstärkten Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, des Fahrrads und von Fußwegen führen. Die Maßnahmen reichen von Informationskampagnen und -veranstaltungen, der Verbesserung der Fuß- und Radwegenetze und des ÖPNV-Angebotes sowie der Planung von Schnittstellen zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern bis hin zur Parkraumbewirtschaftung, Temporeduzierung und Gestaltung des öffentlichen Raumes bis hin zum Mobilitätsverhalten der öffentlichen Verwaltung einschließlich des kommunalen Fuhrparks. eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig Seite 4 1. Der European Energy Award Maßnahmenbereich 5: Interne Organisation Die Kommune kann im Bereich ihrer internen Organisation und Abläufe dafür sorgen, dass das Energiethema gemäß dem energie- und klimapolitischen Leitbild von allen Akteuren gemeinsam verantwortet und vorangebracht wird. Hierzu gehört die Bereitstellung personeller Ressourcen, die Umsetzung eines Aktivitätenprogramms, Weiterbildungsmaßnahmen, das Beschaffungswesen aber auch die Entwicklung und Anwendung innovativer Finanzierungsinstrumente zur Umsetzung von Maßnahmen. Maßnahmenbereich 6: Kommunikation, Kooperation Dieser Maßnahmenbereich fasst im Wesentlichen Aktivitäten zusammen, die auf das Verbrauchsverhalten Dritter abzielen z.B. von privaten Haushalten, Universitäten, Forschungseinrichtungen, Schulen, Gewerbetreibenden, Wohnungsbaugesellschaften u.a.. Hierzu gehören Informationsaktivitäten angefangen bei Pressearbeit, Broschüren, Veranstaltungen bis hin zur Etablierung von Energietischen mit energie- und klimapolitisch relevanten und interessierten Akteuren. Dazu zählen auch Projekte in Schulen, die Einrichtung von Informations- und Beratungsstellen, die Durchführung von Wettbewerben und das Auflegen kommunaler Förderprogramme. Auch zählen zu diesem Bereich alle Aktivitäten, die die Kommunen über ihre Stadt- und Gemeindegrenze hinweg im Sinne eines interkommunalen Erfahrungsaustausches in gemeinsamen Projekten mit anderen Kommunen umsetzt. 1.2 Punktesystem Die Bewertung der Energie- und Klimaschutzpolitik der Städte / Gemeinden erfolgt auf Basis eines Punktesystems. Die grundsätzliche Verteilung der Punkte auf die Maßnahmenbereiche zeigt die nachfolgende Grafik. eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig Seite 5 1. Der European Energy Award 1.3 Zertifizierungsschritte des European Energy Award Die Prozess- und Zertifizierungsschritte des European Energy Award zeigt die folgende Grafik. eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig Seite 6 2. Ausgangslage / Situationsanalyse 2. Ausgangslage / Situationsanalyse 2015 feiert Leipzig 1.000 Jahre Ersterwähnung. 1000 Jahre Leipzig, das sind 1000 Jahre herausragende wirtschaftliche, kulturelle und bürgerliche Tradition. Als ein wesentliches geistiges Zentrum der sich formenden Nation mit dem selbstbewussten und wohlhabenden Bürgertum einer Handelsstadt herrschte in Leipzig über Jahrhunderte ein Klima, in dem sich die schönen Künste, allen voran die Musik, in unvergleichlicher Weise entfalten konnten. Ebenso standen Wissenschaft und Ökonomie in höchster Blüte. Leipzig ist eine kreisfreie Großstadt im Freistaat Sachsen und ist mit einer derzeitigen Einwohnerzahl von 526.909 (30.09.2013) Deutschlands zwölftgrößte Stadt. Leipzig gehört zu den sechs Oberzentren Sachsens und bildet mit der benachbarten Großstadt Halle (Saale) den Ballungsraum Leipzig-Halle, in dem über eine Million Menschen leben. Mit Halle und neun weiteren Städten in Sachsen, SachsenAnhalt und Thüringen bildet Leipzig die Metropolregion Mitteldeutschland und ist neben Dresden eine ihrer beiden Kernstädte. Als Bildungs-, Dienstleistungs-, Kultur-, Gesundheits-, Sozialund Verwaltungszentrum besitzt Leipzig eine weit über das Stadtgebiet hinaus wirkende Funktion. Basisdaten der Stadt Leipzig 113 m ü. Normalhöhennull Höhe: (NHN) Fläche: 297,36 km² Einwohner: 526.909 (30.09.2013 ) Bevölkerungsdichte: 1752 Einwohner je km² Leipzig setzt mit seiner Wirtschaftsstrategie auf ausgewählte Zukunftsbranchen. Arbeitsteilig verflochtene Unternehmen mit kurzen Wegen zu Ideenfabriken in Forschung und Entwicklung bilden die Knotenpunkte in einer Reihe von Netzwerken. Um die Leistung der Stadt Leipzig mittelfristig möglichst effektiv zu steigern, hat die Wirtschaftspolitik den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Clusterentwicklung (Automobil- und Zulieferindustrie mit Porsche und BMW, Gesundheitswirtschaft und Biotechnologie mit der Universität Leipzig, dem Universitätsklinikum, dem Herzzentrum Leipzig und dem Fraunhofer-Institut für Zelltherapie, Energieund Umwelttechnik mit VNG - Verbundnetz Gas AG, European Energy Exchange AG, Deutsches Biomasseforschungszentrum gGmbH und Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH, Logistik mit DHL, AeroLogic, Lufthansa Cargo und Future Electronics Frachtflughafen Leipzig/Halle) gelegt. Gemäß dem Motto " Die Stärken stärken" finden wachstumsträchtige und bereits in ihren Grundstrukturen erkennbar entwickelte Bereiche besondere Unterstützung. Leipzig ist durch die Autobahnen A 9 (Berlin - Leipzig - Nürnberg), A 14 (Magdeburg Leipzig - Dresden) und A 38 (Göttingen – Leipzig) an zentraler Stelle in das Netz der Bundesautobahnen eingebunden. Der städtische Nahverkehr wird geprägt durch ein dichtes Straßenbahnnetz von 13 Linien und einer Gesamtlänge von 218 km. Zusätzlich sind 61 Buslinien, zum größten Teil in den Stadtbereichen unterwegs. Direkt im Leipziger Stadtzentrum gelegen ist der Leipziger Hauptbahnhof traditionell einer der wichtigsten Knotenpunkte im deutschen Eisenbahnnetz. Direkte ICE-Linien verkehren von Hamburg, Berlin, Frankfurt, Erfurt, München, Nürnberg und Dresden im Stundentakt nach Leipzig. eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig Seite 7 2. Ausgangslage / Situationsanalyse 2.1 Energie- und klimarelevante Strukturen in Politik und Verwaltung Oberbürgermeister Burkhard Jung Gemeinde Budget (gesamt) 2013 Gesamtbetrag der ordentlichen Erträge und Aufwendungen 1.311.262.011 EUR Quelle: Haushaltssatzung der Stadt Leipzig 2013 Anzahl städtischer Beschäftigter ca. 6000 Energierelevante politische Gremien (Gemeindeausschüsse/ Kommissionen) Ausschuss FA Umwelt und Ordnung FA Stadtentwicklung und Bau FA Finanzen FA Wirtschaft und Arbeit FA Allgemeine Verwaltung Leitung Herr Conrad Riedel – CDU Frau Dr. Sabine Heymann - CDU Herr Christian Schulze - SPD Herr Heiko Bär – SPD Frau Dr. Ilse Lauter – Die Linke Energierelevante Verwaltungsabteilungen Amt Amt für Umweltschutz Stadtplanungsamt Verkehrs- und Tiefbauamt Amt für Gebäudemanagement Referat Kommunikation Hauptamt Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung Amt für Wirtschaftsförderung Stadtkämmerei Ver- und Entsorgung Ver- und Entsorgung Elektrizitätsversorgung Wärmeversorgung Gasversorgung Wasserversorgung Abfallentsorger Bereich Stadtökologie Flächennutzungsplanung, Strategische Planung Fachbereich Nahverkehr Energiemanagement Energiemanagement Sachgebiet Medien Organisationsentwicklung, Organisationsuntersuchung Strategische Maßnahmeplanung Standortentwicklung, Marketing Haushalt Name, Vorname Fritzsche, Reiner Weinhold, Viola Rausch, Stephan Forchmann, Rüdiger Groß, Carla Quosdorf, David Hänsig, Sebastian Reichmuth, Mike Glockenmeier, Bernd Stein, Sven Name des Versorgers Stadtwerke Leipzig, Beteiligung Stadt 100%, EnviaM Stadtwerke Leipzig, Beteiligung Stadt 100% Stadtwerke Leipzig, Beteiligung Stadt 100% KWL, Gesellschafter der KWL sind mit 74,65 % die LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH und mit 25,35 % der Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land. alleiniger Gesellschafter der LVV ist die Stadt Leipzig Stadtreinigung Leipzig Eigenbetrieb Westsächsische Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig Seite 8 2. Ausgangslage / Situationsanalyse Abwasserverband mbH (WEV); Beteiligung der Stadt Leipzig > 50% die Stadt ist Mitglied im ZAW; ZAW ist beteiligt am WEV KWL, Gesellschafter der KWL sind mit 74,65 % die LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH und mit 25,35 % der Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land. alleiniger Gesellschafter der LVV ist die Stadt Leipzig 2.2 Energie- und klimaschutzrelevante Kennzahlen im Jahr 2011 Die Daten stammen aus der aktuellen Energie- und CO2-Bilanz der Stadt Leipzig mit dem Bilanzierungsjahr 2011. Energie- und Klimaschutzprogramm der Stadt Leipzig 2014 – 2020 2.2.1durch Endenergieverbrauch der Stadt Leipzig 2011 nach sionen die Stromproduktion entstehen, 31 % durch die Wärmebereitstellung und Energieträgern 34 % durch den Verkehr verursacht werden. Der Endenergiebedarf der Stadt Leipzig zeigt folgende Verteilung auf die Energieträger. Im Wärmebereich wird die Stadt fast ausschließlich mit Erdgas und Fernwärme versorgt. Tabelle 1: Endenergieverbrauch Leipzigs im Jahr 2011 Strom Nah-/ Fernwärme Erdgas Benzin, Diesel, Kerosin Sonstige Summe MWh/a MWh/a MWh/a MWh/a MWh/a MWh/a 2.170.482 1.531.176 2.886.312 3.124.038 604.509 10.918.423 Tabelle 1: Endenergieverbrauch 2011oftmals (Quelle: Energieund CO2-Bilanz 2011) Im Gebäudebereich liegt die Ursacheder desStadt hohenLeipzig Verbrauchs in der Gebäudesubstanz. Mit über 15.000 Gründerzeithäusern ist Leipzig wie kaum eine andere Stadt in Deutschland durch den Gründerzeitbestand und einer hohen Dichte denkmalpflegerisch bedeutender Bauten gekennzeichnet. Nach dem Mauerfall der erfolgte in großen Teilen der Stadt eine erste Sanierungs2.2.2 Endenergiebedarf Stadt Leipzig 2011 nach Verbrauchssektoren welle, um die Substanz und die Vermietung der Gebäude zu sichern. Diese Gebäude, die Der Endenergiebedarf der Stadt Leipzig verteilt sich auf die Sektoren wie folgt: jedoch oft nicht unter dem Aspekt der Energieeffizienz saniert wurden, erfordern neue, geeignete Wege, um auch eine zweite u. U. denkmalgerechte Sanierung attraktiv zu machen. Insgesamt muss die Sanierungsrate mindestens 2 % pro Jahr, unter Beachtung der vorgeschriebenen und empfohlenen Dämmstandards, betragen, um in überschaubarer Zeit die Ziele zur Gebäudeenergieeffizienz einhalten zu können. Wirtschaft (Industrie, G/H/D) 31% Haushalte 32% Gemeinbedarf (Stadt, Land, Bund) 2% Verkehr (Inlandskonzept) 35% Abbildung 1: Prozentualer Energieverbrauch der Sektoren Haushalt, Wirtschaft, Gemeinbedarf und Verkehr Abbildung 6: Prozentualer Energieverbrauch der Sektoren Haushalt, Wirtschaft, Gemeinbedarf und Verkehr Der Gemeinbedarf in Leipzig (durch Stadt, Land und Bund) am Gesamtenergieverbrauch beträgt nach der Energie- und CO2-Bilanz 2011 lediglich knapp 2 % (siehe Abbildung 6). Dadurch können öffentliche Einrichtungen den Gesamtenergieverbrauch zwar kaum direkt beeinflussen, aber durch deren öffentliche Aufmerksamkeit nehmen sie eine große Vorbildrolle ein und sind verpflichtet diese aktiv wahrzunehmen. Dieser geringe Anteil zeigt jedoch auch, dass die Kommune aktiv Leipziger Bürger Leipzig und Unternehmen involvieren und motivieren muss, eea-Bericht externes Audit ; Stadt damit sichtbarer Erfolg erreicht werden kann. Der Verkehr nimmt beispielsweise ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs ein, wovon allein 56 % auf den Motorisierten Individualverkehr entfallen. Eine Verhaltensänderung kann jedoch nur durch die Förderung entsprechender Seite 9 Emissionen bis 2008 um 51 % senken und erreichte somit vorerst das gesteckte Ziel der Treibhausgasreduzierung um 50 % zu 1990 (siehe Abbildung 5). Der drastische Rückgang ist im Wesentlichen auf den umfassenden Austausch von Kohleöfen durch Zentral- oder Fernwärmeheizungen, die Neuanschaffung energiesparender Geräte in Haushalten und die komplette Umstrukturierung der Wirtschaft zurückzuführen. Mögliche Reduktionen im Verkehrsbereich 2.durch Ausgangslage / Situationsanalyse effizientere Motoren wurden zum Beispiel durch die starke Erhöhung der Anzahl von Fahrzeugen in Leipzig, als auch durch die, infolge der zunehmenden Transportmengen abseits der Schienen, gestiegene LKW-Fahrleistung nahezu vollständig ausgeglichen. 2.2.3 CO -Bilanz CO2 -Emissionen pro Kopf in t 2 12 1,69 10 8 4,83 6 4 2,03 9,37 4,79 2 0 1990 1994 * 1,79 2,26 1,83 1,48 2,24 1,81 1,92 2005 2008 2011 2,66 2,52 2,32 1998 2,44 Jahr Haushalte Wirtschaft Verkehr Gesamt Abbildung 5: Entwicklung der jährlichen CO2-Emissionen von 1990 bis 2011 (ohne CO2Abbildung 2: Entwicklung der jährlichen CO2-Emissionen 1990 bis (rot 2011 (ohne CO2-Äquivalente, Äquivalente, klimabereinigt, variierendevon Methodiken gestrichelt)) klimabereinigt, variierende Methoden), Quelle Energie- und Klimaschutzprogramm 2014 von 1994 ermöglichte keine genauere Aufschlüsselungen zwischen Wirtschaft, 2020 *Die der Datenlage Stadt Leipzig Verkehr und Haushalte. Technisches Gebäudemanagement Dieser jahrzehntelange Trend hat sich mit der jüngsten CO2-Bilanzierung für das Jahr 2011 Bericht über das Jahr 2012 2.2.4 der kommunalen Gebäude und Anlagender jedoch Endenergiebedarf gedreht. Neben leichten Zuwächsen bei den Haushalten hat sich insbesondere Die Verbrauchsentwicklung über den Zeitraum von 1992 bis 2012 zeigt die Strombedarf der Wirtschaft durch eine positive wirtschaftliche Entwicklung erhöht. Die Die folgende Tabellen zeigen dieWitterungsbedingt, Energie- und Wasserverbräuche für die kommunalen Geumfassende Verbrauchsreduzierungen. aber auch durch Veränderungen der Gebäudenutzungsprofile, wie Zuund Abgängen städtiZuwächse im Bereich des (Quelle: Verkehrs Bericht sind insbesondere auf methodische Änderungen zurückbäude der Stadt Leipzig. des Technischen Gebäudemanagements der Stadt scher Objekte wurde der Jahresverbrauch 2012 mit einem geringen Anstieg Leipzig fürMit dasder Jahr 2012). Umstellung auf eine im Klima-Bündnis und in Deutschland zuführen. notwendigen geprägt. übliche Inländermethodik musste der Flugverkehr neu bewertet werden. Da vormals nur die Emissionen des Flugverkehrs über Leipzig erfasst Energieverbrauch 1992 bis 2012 wurden, sind nun durch Erfassung der durchschnittlichen Flugreisen aller Leipzigerinnen und Leipziger die absoluten Emissionen 700 gestiegen. 600 500 GWh/a Die Tabelle 1 zeigt den Energiebedarf der Stadt Leipzig auf Grundlage der Energie- und CO2400 Bilanz des Jahres 2011. Durch die anteilig sehr hohe Deckung durch fossile Energieträger von 300 ca. 95 % ergibt sich ein pro Kopf-Ausstoß von 6,61 t CO2/Jahr, wobei etwa 35 % der Emis200 100 0 1992 1994 Elt 1996 Erdgas 1998 FW 14 2000 Heizöl 2011 Kohle Abb. 6: Energieverbrauch 1992-2012 Abbildung 3: Energieverbrauch der kommunalen Gebäude 1992 bis 2012 Die Anteile der einzelnen Energieträger habender sichkommunalen geAbbildung 3 macht deutlich, dass am derGesamtverbrauch Energieverbrauch Gebäude in genüber dem Vorjahr nur gering verändert. Die Heizenergie Fernwärme und Stadt Leipzig in den vergangenen 20 Jahrenanteilig kontinuierlich werden konnte. Erdgas ist entsprechend der Verbrauchsentwicklung gesunken. reduziert Der Stromanteil hat sich durch Mehrverbrauch erhöht. der In den letzten Jahren gab eine leichte Verschiebung von Fernwärme hin zu Erdgas. Dies 2012 gradtagsbereinigten Heizenergieverbräuche der wird auch in Tabelle 2 Energieträgersplittung beim Vergleich der Verbrauchsanteile Jahre 2011 und 2012 deutlich. Erdgas 25,7% Elektroenergie 27,8% Heizöl 3,7% eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig Abb. 7: Anteile der Energieträger am Gesamtenergieverbrauch Fernw ärm e 42,8% Seite 10 Die Verbrauchsentwicklung über den für Zeitraum von 1992 bis 2012 zeigt die Witterungsbereinigter Verbrauch Wärmeenergie umfassende Verbrauchsreduzierungen. Witterungsbedingt, aber auch durch Veränderungen der der Gebäudenutzungsprofile, wie ZuAbgängen städti- VerUnter Anwendung Gradtagszahl ergibt sich ein und witterungsbereinigter scher Objekte der Jahresverbrauch mit einem ist geringen Anstieg brauch für diewurde Wärmeenergieträger. Die2012 Gradtagszahl von 2010 zu 2011 geprägt. um 19,5 % gesunken, von 2011 zu 2012 um 4,9 % gestiegen. Unter Berücksichtigung der Gradtagszahl ergeben sich folgende Witterungsbereinigte Verbrauchswerte. Der Gesamtenergieverbrauch für Wärme reduziert sich somit 2. Ausgangslage / Situationsanalyse Energieverbrauch 1992 bis 2012 um 1,2 %. 700 Energieträger Einheit 2011 2012 Entwicklung Fernwärme 500 GWh 84,80 80,24 - 5,3 % 400 Erdgas GWh 45,48 48,25 6,1 % Heizöl GWh 6,78 6,96 2,6 % Summe 100 Energie (Heizung) GWh 137,06 135,46 - 1,2 % GWh/a 600 300 200 0 1992 1994 1996 1998 2000 Abb. 8: Gradtagsbereinigter Heizenergieverbrauch Tabelle 2: Gradtagsbereinigter Heizenergieverbrauch Elt Erdgas FW Einheit Heizöl 2011 2011 Kohle 2012 Entwicklung Strom städtische Gebäude GWh 26,79 27,50 2,6 % Entwicklung des Wasserbedarfes Abb. 6: Energieverbrauch 1992-2012 Strom (Straßenbeleuchtung GWh 20,91 22,4 7,1 % Der Wasserverbrauch ist 2012 um 407 m³ bzw. um 0,17 % gering gestiegen. und Lichtsignalanlagen) Die Anteile der einzelnen Energieträger am Gesamtverbrauch haben sich geWasser m³ 255.282 255.689 0,2 % genüber dem Vorjahr nur gering verändert. Die Heizenergie Fernwärme und Erdgas entsprechend der Verbrauchsentwicklung Der Tabelle ist 3: Stromund Wasserverbrauch, Entwicklunganteilig 2011 –gesunken. 2012 Stromanteil hat sich durch Mehrverbrauch erhöht. Entwicklung des Wasserverbrauchs 10.000 1000 m³ Energieträgersplittung 2012 Verbrauchsanteile Erdgas 25,7% Fernw ärm e 42,8% 1.000 100 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 Wasser Elektroenergie Abb. 9: Entwicklung 27,8% Wasserverbrauch 1992 - 2012 Heizöl 3,7% Abbildung 4: Anteile der Energieträger am Gesamtenergieverbrauch Abb. 7: Anteile der Energieträger am Gesamtenergieverbrauch Abweichend von der Verteilung der Energieträger bei der Stadt Leipzig insgesamt, fällt in 8 9Einsatzes von Fernwärme auf. Abbildung 4 der hohe Anteil des eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig Seite 11 Entwicklung des Wasserbedarfes Der Wasserverbrauch ist 2012 um 407 m³ bzw. um 0,17 % gering gestiegen. 2. Ausgangslage / Situationsanalyse Entwicklung des Wasserverbrauchs 10.000 1000 m³ 1.000 100 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 Wasser Abbildung 5: Entwicklung Wasserverbrauch Abb. 9: Entwicklung Wasserverbrauch 1992 - 2012 1992 -2012 9 eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig Seite 12 3. Der European Energy Award - Prozess 3. Der European Energy Award - Prozess 3.1 Zusammensetzung des Energieteams Das Energieteam in Leipzig ist sehr gut strukturiert und breit aufgestellt (vgl. Tabelle 4). Es gibt für jedes Handlungsfeld eine Arbeitsgruppe, in der auch die Beteiligungsgesellschaften und Externe vertreten sind. Als übergeordnetes Gremium gibt es die Lenkungsgruppe bestehend aus dem Bürgermeister, der Amtsleiterin für Umwelt, den Handlungsfeldleitern und dem Vertreter der lokalen Agenda. Diese Struktur ist seit mehreren Jahren eingeübt und hat sich bestens bewährt. Energie- Team Leipzig im eea LENKUNGSGRUPPE Freifrau von Fritsch (Leiterin), Herr Fritzsche (Energieteamleiter), 6 AG-Leiter, Herr Elsässer (Agenda 21), Herr Dr. Gerds(Geschäftsbereich OBM) AG 1 AG 2 AG 3 AG 4 AG 5 AG 6 Kommunale Kommunale Versorgung, Mobilität Interne KommunikatiEntwicklungs- Gebäude, Entsorgung Organisation on, Kooperaplanung Anlagen tion Frau Weinhold, Herr ForchHerr BlechHerr Rausch, Herr Quosdorf Herr Hänsig Stadtplamann, schmidt, Verkehrs- und Ref. KommuniHauptamt nungsamt Hochbauamt SWL Tiefbauamt kation Herr ReichHerr Simomuth, Frau Klare Herr Hoffmann, Frau Körner, Herr Stein witsch Amt für StadtLWB Stadtreinigung LVB Stadtkämmerei Stadt Leipzig ern. und Wbf. Frau Amann Frau Sievers Herr JanusHerr Lehmann Herr Hahn Frau Sasama Leipzig TouStadtplazewski IHK IHK Stadt Leipzig rismus und nungsamt IHK Marketing Frau Lehmann Herr Börjesson Prof. Winkler, Herr Schöne Frau Ries Frau Dr. Wolter AfU HWK HTWK ADFC Stadt Leipzig HWK Herr John Prof. Winkler, Frau Hoffmann Herr Lorenz Frau Moritz Herr Elsässer Klimaallianz HTWK HWK HWK Stadt Leipzig Agenda 21 Herr Elsässer Herr John Frau Ludwig Herr Hänsig Frau Reiß Agenda 21 Klimaallianz Klimaallianz Stadt Leipzig SWL Frau Kawe Frau Groß Herr Wirth Herr Jolig Frau Gläß Stadt Leipzig Hochbauamt KWL Stadt Leipzig KWL Herr GlockenStadt Leipzig meier, Frau Gröger Herr Franke Herr Friedrich Bereich StraAmt für WirtUNI Leipzig Hochbauamt SWL tegie unbesetzt schaftsförderung Frau Neubert Frau Lehmann Frau Kultscher SWL SWL LVB Tabelle 4: Zusammensetzung des eea – Energieteams eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig Seite 13 3. Der European Energy Award - Prozess 3.2 Energie- und klimapolitische Aktivitäten vor der Programmteilnahme 1993 2005 2006 Beitritt der Stadt Leipzig zum Klimabündnis Klimaschutzprogramm der Stadt Leipzig Realisierung eines Intracting (stadtinternes Contracting) zur Durchführung von Energie- und Wassersparmaßnahmen 3.3 Energie- und klimapolitische Zielrichtung der Stadt/ Gemeinde Im Jahr 2013 wurde das Energie- Klimaschutzprogramm 2014 – 2020 für die Stadt Leipzig unter intensiver Beteiligung der eea Arbeitsgruppen erarbeitet . Ziele sind: • eine Reduktion der spezifischen CO2-Emissionen auf 2,5 t pro Einwohner im Jahr 2050, mit einem Zwischenschritt von 4,47 t CO2 pro Einwohner im Jahr 2020 (Ist 2011 6,61 t CO2/EW und Jahr) • 100% Ökostrom am Gesamtstromverbrauch der kommunalen Einrichtungen im Jahr 2020 (Ist 2013 50%) • Gesamtenergieverbrauch der kommunalen Gebäude 97 GWh/a (Ist 2011 189 GWh klimabereinigt) • Energiererzeugung in KWK-Anlagen 72 GWh Strom und 107 GWh Wärme in 2020 (Ist 2011 5 GWh Strom und 7 GWh Wärme) • Strom erneuerbare Energien 84 GWh in 2020 (Ist 2011 72 GWh) • Wärme erneuerbare Energien 84 GWh in 2020 (Ist 2011 18 GWh) • CO2-Emissionen im Verkehrsbereich 0,95 t CO2 pro EW in 2025 (Ist 2011 2,26 t CO2/EW) durch Verschiebung des Modal Split Richtung Umweltverbund 3.4 Beschluss zur Programmteilnahme Am 19.03.2008 wurde im Stadtrat die Teilnahme am eea – Prozess beschlossen. 3.5 Ist-Analyse Seit dem Programmbeitritt wird die Ist-Analyse jährlich in den Arbeitsgruppen aktualisiert. Die Belegdokumente werden zentral in physischen Ordnern gesammelt. Seit der Einführung des eea Managementtools (eea MT) werden die wesentlichen Dokumente dort vorgehalten. Die Umstellung auf den neuen Maßnahmenkatalog und die Umstellung auf das eea MT haben im Jahr 2013 stattgefunden. Die dafür notwendige Datenerhebung hat sich bis in das Jahr 2014 hineingezogen. Die Workshops zur Aktualisierung der Ist-Analyse 2013 fanden in den 6 Arbeitsgruppen im 1. und 2. Quartal des Jahres 2014 statt. Die Ergebnisse sind in das eea MT mit aufgenommen worden. Durch die eea-Beraterin wurde eine Bewertung der einzelnen Maßnahmen durchgeführt und in der Lenkungsgruppensitzung am 17.07.2014 vorgestellt. Im Anschluss daran hat die Beraterin den Entwurf zum externen Auditbericht 2014 erstellt. 3.6 Erarbeitung des Energiepolitischen Arbeitsprogramms Im Jahr 2013 wurde intensiv an der Erstellung des Energie- und Klimaschutzprogramms der Stadt Leipzig gearbeitet. Das Amt für Umwelt hat dafür die Federführung gehabt und die Arbeitsgruppen der eea Handlungsfelder intensiv in die Erstellung mit eingebunden. Der Bezug zum eea – Maßnahmenkatalog ist für jede Maßnahme gegeben. Der Beschluss zum Energie- und Klimaschutzprogramm ist am 21.05.2014 in der Ratsversammlung der Stadt Leipzig mehrheitlich gefasst worden. Das Programm ist die Basis für die Jahre 2014 – 2020, alle Maßnahmen sind in das eea MT eingepflegt worden. Das Programm umfasst 105 Maßnahmen, die einzelnen Jahren zugeordnet sind. Die Verantwortlichkeiten sind definiert, die Kosten soweit möglich abgeschätzt. eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig Seite 14 3. Der European Energy Award - Prozess 3.7 Teamsitzungen, Kompetenzen, Budget des Energieteams Seit Ende 2009, nach dem Eintritt der Stadt Leipzig in das Programm zum European Energy Award®, fanden regelmäßige Arbeitstreffen und Workshops statt, von denen die wichtigsten unten aufgelistet sind. Die Lenkungsgruppe und auch die Arbeitsgruppen zu den einzelnen Handlungsfelder treffen sich mindestens zweimal im Jahr zum Austausch und zur Steuerung des Prozesses. Die Lenkungsgruppe ist hochrangig besetzt und dadurch mit Kompetenzen ausgestattet. Die Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung gestaltete sich bisher sehr gut, ebenso die Zusammenarbeit von Energieteamleiter und Berater. eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig Seite 15 3. Der European Energy Award - Prozess 3.8 Zeit- und Ablaufplan des eea-Prozesses bis zum 02.09.2014 22.10.2009 03.12.2009 04.02.2010 05.02.2010 10.03.2010 14.06.2010 15.06.2010 16.06.2010 16.06.2010 17.06.2010 21.06.2010 24.06.2010 17.08.2010 09.09.2010 01.12.2010 08.12.2010 16.12.2010 19.01.2011 08.03.2011 16.03.2011 06.04.2011 19.05.2011 31.05.2011 15.06.2011 01.09.2011 28.09.2011 19.10.2011 30.11.2011 21.12.2011 07.01.2012 25.01.2012 07.02.2012 21.02.2012 21.03.2012 26./27.04.2012 24.05.2012 26.06.2012 05.07.2012 12.07.2012 12.09.2012 19.09.2012 21.09.2012 06.11.2012 19.-27.11.2012 22.01.2013 Auftakt Energieteam Feierliche Eröffnung zur Programmteilname WS Vorbereitung Ist-Analyse AG 2 Erfahrungsaustausch eea® Bonn, NRW WS Vorgehensweise Ist-Analyse eea®-Lenkungsgruppe WS Ist-Analyse I/II AG 3 WS Ist-Analyse AG 4 WS Ist-Analyse AG 5 WS Ist-Analyse AG 1 WS Ist-Analyse AG 2 WS Ist-Analyse AG 6 WS Ist-Analyse eea®-Lenkungsgruppe WS Vorbereitung EAP eea®-Lenkungsgruppe WS Ist-Analyse II/II AG 3 WS EAP eea®-Lenkungsgruppe WS EAP eea®-Lenkungsgruppe WS EAP eea®-Lenkungsgruppe AT eea® Berater und Energieteamleiter AT eea® Berater und Energieteamleiter Arbeitsberatung Dr. Gerds, Heinz, Pohl und eea® Berater (Vorlage Stadtrat) AT eea® Berater und Energieteamleiter AT eea® Berater und Energieteamleiter AT Vorabstimmung externes Audit eea® Berater, Energieteamleiter, Dr. Naumann, Uhlig WS EAP eea®-Lenkungsgruppe AT Vorbereitung internes Audit eea® Berater und Energieteamleiter Internes Audit durch eea® Berater Externes Audit durch eea® Berater Herrn Uhlig Lenkungsgruppe EEA Auswertung Lenkungsgruppe EEA mit EEA-Berater Erfahrungsaustausch Agenda 21 Dresden zum EEA AG Mobilität, AG Kommunikation Abstimmung zum EEA-Erfahrungsaustausch großer EEA-Städte Deutschlands mit EEA-Berater AG Interne Organisation, AG Kommunikation Erfahrungsaustausch mit Stadt Dresden zum EEA Erfahrungsaustausch großer EEA-Städte in Leipzig Zweites Passivhausseminar Workshops EEA (alle AG) Abstimmung der Lenkungsgruppenberatung am 12.07.2012 mit BM Rosenthal Lenkungsgruppenberatung AG Kommunale Entwicklungsplanung AG Kommunikation, AG Versorgung, Entsorgung AG Mobilität AG Kommunale Entwicklungsplanung, AG Kommunale Gebäude und Anlagen Vorbereitung des internen Audits mit allen AG Arbeitstreffen eea® Berater und Energieteamleiter und Klimaschutzbeauftragte eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig Seite 16 3. Der European Energy Award - Prozess 30.01.2013 05.07.2013 20.01.2014 März 2014 17.07.2014 02.09.2014 WS eea®-Lenkungsgruppe WS eea®-Lenkungsgruppe WS eea®-Lenkungsgruppe Vorbereitung des internen Audits mit allen AG Vorbereitung des internen Audits mit allen AG WS eea®-Lenkungsgruppe, Abschluß internes Audit, Vorbereitung externes Audit Externes Audit eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig Seite 17 4. Energie- und klimapolitischer Status 4. Energie- und klimapolitischer Status 4.1 Übersicht Stadt Anzahl maximale Punkte mögliche Punkte LeipzigAnzahl Erreichte Prozent Für den eea notwendige Punkte (50%) 500 487 65,9% 243,5 Anhang zum eea 4.2 Jährliche Entwicklung 1 Auszug aus dem eea Management Tool - Entwurf Prozentpunkte bei der ersten Zertifizierung (2011) Prozentpunkte 1. internes Re-Audit (2012) Prozentpunkte 2. internes Re-Audit (2013) Prozentpunkte 2. externes Zertifizierungsaudit (2014) 62% 66% 61% 66% 1.1 Anzahl mögliche und erreichte Punkte Die Anzahl der möglichen Punkte sind von der maximalen Punktzahl 500 um 13 Punkte re- Anzahl möglicher (gemeindespezifisches duziert Punkte worden. Dies ist im Wesentlichen auf den Potential) Ausgleich von Nachteilen im direkten Ver- 487.0 Punk gleich gegenüber kleineren Kommunen, auf fehlende Potenziale und andere Gründe (FernLabel Europeanzurückzuführen. Energy Award notwendige Punkte (50%) wärmevorrang) Bei welchen Einzelmaßnahmen Punktereduzierungen (sogenannte Abwertungen) vorgenommen wurden ist im Maßnahmenkatalog ersichtlich. 243.5 Punk Für das Für das Label European Energy Award® Gold notwendige Punkte (75%) Insgesamt wurden(Zielerreichungsgrad 320,7 Punkte erreicht und damit 65,9 % der möglichen Punkte. Stärken Anzahl effektive Punkte der Kommune) und Schwächen der verschiedenen Bereiche zeigen die folgenden Grafiken und die nachfolgende Tabelle. Der Rückgang der Prozentpunkte von 2012 zu 2013 ist im Wesentlichen auf die Verschär- 1.2 Stärken-Schwächen-Profil fung der Bewertungskriterien und die noch nicht vollständig erfolgte Datenerhebung von „neuen“ Maßnahmen zurückzuführen. Abbildung 6: Prozentualer Anteil der Handlungsfelder am Gesamttotal (Netzgrafik) (Stand: September 2014) Abbildung 1.1 eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig Seite 18 365.2 Punk 320.7 Punk Abbildung 1.1und klimapolitischer Status 4. Energie- Abbildung 7: Prozentualer Anteil der Handlungsfelder am Gesamttotal (Balkengrafik) ( Stand: September 2014) Abbildung 1.2 Deutlich werden an dieser Darstellung bereits die Stärken im Bereich „Interne Organisation“ und „Mobilität“. Aber auch die Bereiche „Entwicklungsplanung, Raumordnung“, „Kommunale Gebäude und Anlagen“, „Versorgung, Entsorgung“ und „Kommunikation, Kooperation“ liegen über den für den Award geforderten 50 %. In den letztgenannten Bereichen liegen noch die größten Potenziale. Die meisten Maßnahmen sind im Bereich „Entwicklungsplanung, Raumordnung „ geplant. Die Stärken und Schwächen wie auch die besonderen Aktivitäten und Projekte in den einzelnen Maßnahmenbereichen werden im Folgenden ausführlicher beschrieben. 16.09.2014 eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig Seite 19 Anhang zum eea-Bericht Stadt Leipzig 4. Energie- und klimapolitischer Status 1.3 Bewertung der Maßnahmen Maßnahmen maximal möglich effektiv geplant 1 Entwicklungsplanung, Raumordnung 84 80 53,5 67% 17,4 22% 1.1 Konzepte, Strategie 32 32 26 81% 1,4 4% 1.2 Kommunale Entwicklungsplanung 20 20 15,5 78% 4 20% 1.3 Verpflichtung von Grundstückseigentümern 20 20 9 45% 10 50% 1.4 Baugenehmigung, -kontrolle 12 8 3 38% 2 25% 2 Kommunale Gebäude, Anlagen 76 73 45 62% 7,2 10% 2.1 Energie- und Wassermanagement 26 26 16,1 62% 3,6 14% 2.2 Zielwerte für Energie, Effizienz und Klimawirkung 40 37 21,9 59% 3 8% 2.3 Besondere Maßnahmen 10 10 7 70% 0,6 6% 3 Versorgung, Entsorgung 104 98 53,8 55% 1,6 2% 3.1 Unternehmensstrategie, Versorgungsstrategie 10 10 4,8 48% 0 0% 3.2 Produkte, Tarife, Kundeninformation 18 18 7,2 40% 0 0% 3.3 Lokale Energieproduktion auf dem Stadt- / Gemeindegebiet 34 30 18,3 61% 0 0% 3.4 Energieeffizienz Wasserversorgung 8 8 1,8 23% 0 0% 3.5 Energieeffizienz Abwasserreinigung 18 16 8,5 53% 0,4 3% 3.6 Energie aus Abfall 16 16 13,2 83% 1,2 8% 4 Mobilität 96 96 68,8 72% 8,8 9% 4.1 Mobilität in der Verwaltung 8 8 5,8 73% 0,8 10% 4.2 Verkehrsberuhigung und Parkieren 28 28 18,2 65% 4,8 17% 4.3 Nicht motorisierte Mobilität 26 26 17 65% 2,8 11% 4.4 Öffentlicher Verkehr 20 20 18 90% 0 0% 4.5 Mobilitätsmarketing 14 14 9,8 70% 0,4 3% 5 Interne Organisation 44 44 34,9 79% 4,9 11% 5.1 Interne Strukturen 12 12 11,2 93% 0,8 7% 5.2 Interne Prozesse 24 24 16,5 69% 3,3 14% 5.3 Finanzen 8 8 7,2 90% 0,8 10% 6 Kommunikation, Kooperation 96 96 64,7 67% 6,4 7% 6.1 Kommunikation 8 8 5,6 70% 2 25% 6.2 Kommunikation und Kooperation mit Behörden 16 16 11,2 70% 0 0% 6.3 Kooperation und Kommunikation mit Wirtschaft, Gewerbe, Industrie 24 24 15,2 63% 0,9 4% 6.4 Kommunikation und Kooperation mit EinwohnerInnen und lokalen Multiplikatoren 24 24 19,8 83% 1 4% 6.5 Unterstützung privater Aktivitäten 24 24 12,9 54% 2,5 10% 500 487 320,7 66% 46,3 9% Gesamt Tabelle 5: Übersicht zur Bewertung der Maßnahmen 16.09.2014 eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig 2 Seite 20 4. Energie- und klimapolitischer Status 4.3 Bemerkungen zu den einzelnen Maßnahmenbereichen 4.3.1 Entwicklungsplanung, Raumordnung 67% Im Planungsbereich ist die Stadt Leipzig gut aufgestellt. Das integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept der Stadt Leipzig (erarbeitet durch die KEMA Dresden) ist im 4. Quartal 2011 fertiggestellt worden. Dieses enthält u.a. Planungsgrundlagen für die Weiterentwicklung einer nachhaltigen Energiepolitik in der Stadt und ist entsprechend im Handlungsfeld 1 (1.1.3 und 1.1.5) positiv bewertet worden. Das Klimaschutzkonzept bildet die Grundlage für das umfangreiche Energie- und Klimaschutzprogramm der Stadt Leipzig, das am 21.05.2014 im Stadtrat beschlossen worden ist. Die Energie- und CO2-Bilanz für die Stadt Leipzig ist 2013 für das Jahr 2011 auf Basis von EcoRegion aktualisiert worden. Zukünftig soll die Bilanzierung jährlich durchgeführt werden. 2012 wurde ein ämterübergreifendes Strategiepapier zur Klimaanpassung erarbeitet und eine Arbeitsgruppe dazu eingerichtet. Ebenfalls wichtig ist die Fortschreibung des STEP Verkehr und öffentlicher Raum. Der Prozess hat begonnen, wurde in 2013 unter Beteiligung der Öffentlichkeit fortgeführt und soll 2014 abgeschlossen werden. Die Ergebnisse des Klimaschutzkonzeptes fließen mit ein. Das Radverkehrskonzept und die Radverkehrsentwicklungsplanung sind ebenfalls aktuell. Herausforderung für die Zukunft: • Kommunale Energieplanung mit SEKo, Fachkonzept Energie und Klimaschutz, Energiekonzepte für Wohnsanierungsgebiete, energieeffiziente Versorgung im Rahmen von städtebaulichen Wettbewerben, Energie- und Klimaschutzkonzept für ausgewählte Stadtquartiere, Erstellung einer Wärmebedarfskarte, Klimacheck (+ 4,0 Punkte) • Fragen der Energieeffizienz und -einsparung in privatrechtlichen Verträgen, Wettbewerben, Ausschreibungen (+ 9 Punkte) • Prüfung von Baugenehmigungen und -ausführungen (+ 3,6 Punkte) • Beratung zu Energie und Klimaschutz im Bauverfahren (+ 2,6 Punkte) 4.3.2 Kommunale Gebäude, Anlagen 62% Handlungsfeld 2 ist in der Bewertung gegenüber 2012 abgerutscht. Dies liegt unter anderem an den verschärften Kriterien für Energie- und Wassereffizienz sowie an der Einschätzung der Beraterin auf Grundlage der bereitgestellten Informationen zum Erfassungsgrad der kommunalen Gebäude. Jedoch sind in diesem Bereich auch ausgesprochen positive Entwicklungen zu verzeichnen: • • • • • Die Erfassung der kommunalen Gebäude wurde über die Facility Management Software FAMOS optimiert und systematisiert. Die Anzahl der einbezogenen Gebäudeflächen wurde auf 53% in 2012 gesteigert. Der Anteil der erneuerbaren Energien im Wärmebereich konnte auf 2,86% deutlich gesteigert werden. 2012 wurde u.a. Erdgas mit einem Anteil von 3% Biogas über eine europaweite Ausschreibung beschafft. Dieser Anteil soll bei der nächsten Ausschreibung auf 6% erhöht werden. Der Ökostromanteil am Strombezug für die kommunalen Gebäude ist ab dem 01.01.2012 von vormals 30% auf 50% erhöht worden. Das Solardachkataster für die Stadt Leipzig ist fertiggestellt worden. Die Passivhausrichtlinie wurde trotz intensiver politischer Diskussionen beibehalten und weitere Gebäude mit diesem Standard in Betrieb genommen. Herausforderung für die Zukunft: eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig Seite 21 4. Energie- und klimapolitischer Status • • • Verbesserung des Erfassungsgrades Energiecontrolling Entwicklung einer ganzheitlichen Sanierungsplanung für kommunale Gebäude Erneuerbare Energien Wärme: Bezug 20 % Biogas, Einbindung EE in Wärmenetze 4.3.3 Versorgung, Entsorgung 55% Durch das integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept der Stadt Leipzig liegt eine Planung zur Bewirtschaftung und Erschließung von Versorgungsgebieten vor. Die vorgeschlagenen Maßnahmen gehen nun in die Umsetzung, die Fernwärme wird kontinuierlich gefördert. Im Leitbild der SW Leipzig ist Ressourcenschonung, Förderung Erneuerbarer Energien und Verbesserung der Umweltbedingungen enthalten. Die Stadtwerke bieten umfangreiche Energiedienstleistungen an: Informationsangebote, Broschüren, Contracting, Energiespargeräte und haben ein Förderprogramm für Energieeffizienzmaßnahmen der Einwohner von Leipzig. Für die Kunden der Stadtwerke Leipzig GmbH wird die Verbrauchsentwicklung durch Benennung des Vorjahresverbrauches ersichtlich. Im Jahr 2012 wurden die typischen Durchschnittsverbräuche von Privathaushalten in Deutschland auf der Verbraucherrechnung ergänzt. Das Potenzial für Kraft-Wärme-Kopplung in der Stadt Leipzig ist im Klimaschutzkonzept berechnet worden. Es liegt bei ca. 520 GWh für die Fernwärme und bei rund 390 MW bzw. 1330 GWh für dezentrale KWK-Lösungen. Das Potenzial ist also ganz erheblich und die Erschließung wird durch die Maßnahmen 1.1, 1.4 und 4.9 des Klimaschutzkonzeptes unterstützt. Die Kommunalen Wasserwerke Leipzig GmbH (KWL) haben eine Analyse der Netzverluste durchgeführt. Mit der Behebung von Leckagen wird ein erheblicher Beitrag zur Wassereinsparung und damit indirekt auch zum Klimaschutz geleistet. Eine Studie über die „Energetische und stoffliche Nutzung organischer Abfälle und Reststoffe der Stadt Leipzig“ wurde erarbeitet. Die Umsetzung der Studie wird zurzeit geprüft. Zurzeit gibt es keine energetische Nutzung von Bioabfällen. Auf 4 Anlagen werden im Stadtgebiet die Bioabfälle einer Kompostierung zugeführt. In zwei Biomasseanlagen zur Wärmeversorgung wird der städtische Grünschnitt und der Baumverschnitt der Straßenbäume und z.T. aus dem Stadtforst genutzt. Herausforderung für die Zukunft: • Energetische Nutzung von Bioabfällen • Finanzierung von Projekten im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien (4 Punkte) • Behebung von Leckagen im Wasserversorgungsnetz 4.3.4 Mobilität 72% Die Maßnahmen im Bereich Mobilität machen sich in der Stadt Leipzig deutlich bemerkbar. Die Anzahl von zugelassenen PKW pro 1000 EW liegt bei unter 400. Dies ist u.a. auf den guten ÖPNV mit hohen Taktzeiten, langer Betriebszeit, guten Anknüpfungspunkten und Carsharing-Angeboten zurückzuführen. Des Weiteren wurden • die Bewirtschaftung der Parkplätze ausgeweitet, • Tempo 30 Zonen in Anwohnerstraßen flächendeckend eingeführt, • Den Umweltverbund stärkende Umgestaltungen im Straßenraum vorgenommen, eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig Seite 22 4. Energie- und klimapolitischer Status • • • das Fuß- und Radwegenetz verbessert, Fahrradabstellanlagen an der Uni, in der Innenstadt und am Bahnhof neu geschaffen und die Qualität des ÖPNV weiter verbessert. Es gibt eine Konzeption zur autoarmen Innenstadt, die kontinuierlich umgesetzt wird. Begleitet werden die Aktivitäten durch umfangreiche Informationen und attraktive Aktionen. Herausforderung für die Zukunft: • Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung (2,8 Punkte) • Tempo 30 in Wohngebieten (2 Punkte) • Verbesserung Fahrradabstellanlagen (2 Punkte) 4.3.5 Interne Organisation 79% Die weitere Etablierung des eea – Prozesses in der Stadt Leipzig hat zu einer Verbesserung der internen Strukturen geführt und dies wurde in den Bewertungen der Maßnahmen 5.1.2 und 5.2.3 honoriert. Das Personal für den Bereich Energie und Klimaschutz wurde 2012/2013 aufgestockt. Die Zusammenführung von Klimaschutzprogramm und eea – EAP ist wie bereits zuvor beschrieben, abgeschlossen. Herausforderung für die Zukunft: • Einrichtung einer Klimaschutzleitstelle als Voraussetzung für die Umsetzung von Projekten 4.3.6 Kommunikation, Kooperation 67% Der gesamte Bereich 6 wurde in den letzten Jahren qualitativ verbessert. Ein erstes Kurzkommunikationskonzept wurde erarbeitet und die Zielgruppen konkreter angesprochen. Zurzeit beabsichtigt die Stadt Leipzig dieses Thema zu vertiefen und ein umfangreicheres Konzept unter Beteiligung von relevanten Akteuren erstellen zu lassen. Die Webseite www.leipzig.de/klimaschutz ist seit 2014 durch einen shortcut deutlich leichter für die Bürgerinnen und Bürger zu finden. Wie in den vergangenen Jahren haben auch 2012/2013 und 2014 eine Vielzahl von Veranstaltungen und Aktionen in Leipzig stattgefunden. Hervorzuheben ist auch die Einbeziehung von klimarelevanten Fragen in die kommunale Jahresbefragung der Stadt. Damit erwirbt sich Leipzig in der Kategorie Großstadt ein Alleinstellungsmerkmal. Auch die Partizipation von Interessensvertretern und Bürgern ist der Stadt ein wichtiges Anliegen, das sich an der Bildung von Arbeitsgruppen zu den verschiedensten Themen festmachen lässt. Herausforderung für die Zukunft: • Aufbau einer Energieagentur • Die im eea Maßnahmenkatalog neu aufgenommenen Zielgruppen wie z.B. städtische und private Wohnungsbaugesellschaften, Land- und Forstwirtschaft sind noch nicht so stark bei den energie- und klimaschutzpolitischen Aktivitäten der Stadt Leipzig berücksichtigt worden. Dies könnte in Zukunft verstärkt werden. • Finanzielle Förderung von Projekten (+ 9 Punkte bei 1. Mio. €) eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig Seite 23 5. Allgemeine Aussagen zu den geplanten Maßnahmen 5. Allgemeine Aussagen zu den geplanten Maßnahmen Durch die konsequente Umsetzung der geplanten Projekte kann die Stadt Leipzig die 76%Marke im eea erreichen. Bei der Aufstellung des umfangreichen und anspruchsvollen Maßnahmenplans wurden die Prioritäten jedoch nicht vorrangig nach möglichen Punkten, sondern nach erkannten Defiziten und vorhandenen Handlungspotenzialen der Stadt gesetzt. Das aktuelle Energiepolitische Arbeitsprogramm ist als Anhang 1 diesem Bericht beigefügt. eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig Seite 24 6. Projektorganisation 6. Projektorganisation 6.1 Projektorganisation Die umfassenden Aufgaben müssen im Projekt auf fachlicher Ebene bearbeitet und auf politischer Ebene diskutiert und gesteuert werden. • Der für die Koordination und Steuerung des European Energy Award zuständige Verantwortliche ist Herr Fritzsche. • Die jährliche Überprüfung der Umsetzungsqualität der energie- und klimapolitischen Maßnahmen und die Ermittlung von neuen Aktivitäten erfolgt in der eea - Lenkungsgruppe und den Handlungsfeldarbeitsgruppen. Die genannten Gruppen treffen sich mindestens halbjährlich, um sich über den Stand der Maßnahmen auszutauschen und um das jährliche Re-Audit durchzuführen. • • Externes (Re-) Audit: 02.09.2014 Nächste Termine: o Treffen AGs: 3. Quartal 2014 o Treffen Lenkungsgruppe: Januar 2015 o Internes (Re-) Audit: 2015 Die im Maßnahmenplan festgelegten Verantwortlichen sind zuständig für die Initiierung und Umsetzung der Maßnahmen. Sie organisieren eigenständig notwendige Arbeitssitzungen, delegieren und kontrollieren die durchzuführenden Aufgaben und berichten den Arbeitsgruppen, der Lenkungsgruppe bzw. dem Bereichsverantwortlichen über die Aktivitäten. 6.2 Projektdokumentation Die Resultate des jährlichen Re-Audits zur Erfolgskontrolle und Entwicklung weiterer energie- und klimapolitischer Maßnahmen sind in einem Bericht zu dokumentieren. Für die einzelnen Projekte sind Projektblätter anzulegen. eea-Bericht externes Audit ; Stadt Leipzig Seite 25 Anhang 1: Neufassung EPAP bzw. Energie- und Klimaschutzprogramm Leipzig 2014-2020 Anhang 2: Energie- und klimarelevante Kennzahlen zur qualitativen Beurteilung Indicators Stadt Leipzig - eea Tool 21.01.15 09:34 Leipzig Indikatoren Indikator 2010 2011 Verbrauch Endenergie Gesamt 8.446.400 10.918.000 MWh Emissionen CO2 Gesamt 2.862.481 3.370.000 t Gesamtverbrauch Strom für gesamte öffentliche Beleuchtung 21.750 20.910 Anteil Produktion erneuerbarer Strom am gesamtem Stromverbrauch Anteil biologisch bewirtschaftete Landwirtschaftsfläche an gesamter Landwirtschaftsfläche 3,29 2012 2013 22.400 Einheit MWh 3,36 % 4,37 % 0,89 Bereitgestellte finanzielle Mittel für Energie-und Klimaaktivitäten 113,35 Verbrauch Wasser pro Fläche kommunale Gebäude Euro/Einwohner Liter/m2 Modal-Split, MIV 28,6 % Modal-Split, ÖPNV 28,8 % Modal-Split, NMIV 41,7 % Verbrauch Strom Strassenbeleuchtung pro km 13,08 Beratungen/1000 Einwohner 51,64 52,94 Verbrauch Wärme pro Fläche kommunale Gebäude Anteil erneuerbare Wärme an gesamter Wärme kommunale Gebäude 13,47 11,5 MWh/km 51,84 51,24 Anzahl/1000EW 57,48 53,1 kWh/m2 2,95 % 0,4 12,19 Verbrauch Strom pro Fläche kommunale Gebäude Fahrradweglänge/1000 EW 0,59 0,77 0,78 Fahrgäste ÖPNV pro 1000 EW 256.933,2 263.785,6 267.002,41 Förderung vorbildlicher Energie- und Klimaschutzvorhaben pro EW Angemeldete PKW/1000 EW 374,54 392,23 390,32 kWh/m2 0,78 km/1000 EW Anzahl/1000 EW 0,12 EUR/EW 393,63 Anzahl/1000 EW Inaktive Indikatoren einblenden © 2012 Alle Informationen unterliegen der Vertraulichkeit. https://tool.european-energy-award.org/de/sachsen/leipzig/indicators Seite 1 von 1 European Energy Award Potenzialanalyse Anlage 3 Die eea-Potenzialanalyse zeigt auf, welche Reserven in den einzelnen Handlungsfeldern des eea erschlossen werden müssen. 1. 1.1.1 1.1.1 Entwicklungsplanung, Raumordnung Klimastrategie auf Stadt- / Gemeindeebene, Energieperspektiven eea-Forderung: Die Stadt verfügt über ein Leitbild mit qualifizierten und quantifizierten energie- und klimapolitischen Zielsetzungen für die kommunale Politik, inkl. Aussagen zur Mobilität. möglich: erhalten: Differenz: 1.1.5 6,0 Punkte 4,2 Punkte 1,8 Punkte Abfallkonzept eea-Forderung: Die Stadt erstellt Konzepte / Strategien / Untersuchungen, um eine lokale Strategie zur Reduktion und (energetischen) Nutzung von Abfall zu erlassen. Die Strategie zielt auf die Rückgewinnung wiederverwertbarer Materialien, die Erhöhung der Abfalltrennung und die Senkung von Energieverbrauch und CO2-Emissionen bei der Abfalleinsammlung. möglich: erhalten: Differenz: 1.2.1 4,0 Punkte 1,2 Punkte 2,8 Punkte Kommunale Energieplanung 1.2.1 eea-Forderung: Die Stadt verfügt über eine Energieplanung, basierend auf einem Klimaschutz- und Energiekonzept, mit konkretisierenden Aussagen und Strategien. Sie übernimmt zudem die Koordination mit der Raumplanung und anderen Maßnahmen des eea. Die Energieplanung enthält eine Karte, welche die Vorranggebiete für die Nutzung erneuerbarer Energieträger und Abwärme aufzeigt. Die Energieplanung wird von einem Aktivitätenprogramm mit Strategien und Zwischenzielen begleitet und die Umsetzung wird evaluiert. möglich: erhalten: Differenz: 10,0 Punkte 6,0 Punkte 4,0 Punkte eea-Potenzialanalyse Seite 1 von 8 1.3.2 Innovative, nachhaltige städtische und ländliche Entwicklung eea-Forderung: Energie- und klimarelevante Gesichtspunkte und der Einsatz von erneuerbaren Energien spielen bei der Ausschreibung von städtebaulichen bzw. architektonischen Projekten resp. Wettbewerben oder beim Verkauf von Stadtflächen oder der längerfristigen Verpachtung eine wichtige Rolle. möglich: erhalten: Differenz: 1.4.1 10,0 Punkte 1,0 Punkt 9,0 Punkte Prüfung Baugenehmigung und Bauausführung eea-Forderung: Der Spielraum bei Baugenehmigungs- und Baukontrollverfahren wird optimal genutzt, um eine möglichst energieeffiziente Bauweise sicherzustellen. möglich: erhalten: Differenz: 1.4.2 4,0 Punkte 1,6 Punkte 2,4 Punkte Beratung zu Energie und Klimaschutz im Bauverfahren eea-Forderung: Die Baugenehmigungs- und Kontrollverfahren werden in einem frühen Stadium des Bauverfahrens für flankierende Maßnahmen zur Förderung von Energieeffizienz und Klimathemen verwendet. möglich: erhalten: Differenz: 4,0 Punkte 1,4 Punkte 2,6 Punkte 2. Kommunale Gebäude, Anlagen 2.1.1 Standards für Bau und Bewirtschaftung öffentlicher Gebäude eea-Forderung: Die Stadt hat energetische Standards für kommunale Gebäude definiert (Neubau und Bewirtschaftung) möglich: erhalten: Differenz: 4,0 Punkte 1,6 Punkte 2,4 Punkte eea-Potenzialanalyse Seite 2 von 8 2.1.2 Bestandsaufnahme, Analyse eea-Forderung: Die Stadt führt eine energietechnische Bestandsaufnahme aller relevanten stadteigenen Gebäude und Anlagen, z. B. mit dem Gebäudeenergieausweis, durch. möglich: erhalten: Differenz: 2.1.4 6,0 Punkte 3,6 Punkte 2,4 Punkte Sanierungsplanung / -konzept eea-Forderung: Auf Basis der Bestandsaufnahme erstellt die Stadt eine mittel- und langfristige Sanierungsplanung für alle stadteigenen Objekte mit Einsparpotenzial. möglich: erhalten: Differenz: 2.2.1 6,0 Punkte 3,3 Punkte 2,7 Punkte Erneuerbare Energie Wärme eea-Forderung: Die Stadt erhöht die Deckung des Wärmebedarfs für Heizung und Kühlung der städtischen Gebäude und Anlagen aus erneuerbaren Energiequellen: Solarthermie, Biomasse, Umweltwärme, Geothermie etc. und wertet sie aus (in % des Gesamtwärmebedarfes für stadteigene Gebäude und Anlagen). möglich: erhalten: Differenz: 2.2.3 5,0 Punkte 2,9 Punkte 2,1 Punkte Energieeffizienz Wärme eea-Forderung: Die Stadt erhöht die Energieeffizienz für das Heizen und Kühlen der stadteigenen Gebäude und wertet die Energieeffizienz anhand der Energiekennzahlen für Heizung, Warmwasser sowie Kühlung für verschiedene Gebäudetypen aus. möglich: erhalten: Differenz: 2.2.4 8,0 Punkte 2,3 Punkte 5,7 Punkte Energieeffizienz Elektrizität eea-Forderung: Die Stadt erhöht die Energieeffizienz bezüglich des Elektrizitätsverbrauchs für stadteigene Gebäude und wertet die Energieeffizienz anhand der Energiekennzahlen Elektrizität für verschiedene Gebäudetypen aus. möglich: erhalten: Differenz: 8,0 Punkte 1,5 Punkte 6,5 Punkte eea-Potenzialanalyse Seite 3 von 8 3. Versorgung, Entsorgung 3.1.2 Finanzierung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien eea-Forderung: Die Stadt setzt einen Teil der Erträge aus Konzessionen, Dividenden etc. zur Förderung und Bewerbung erhöhter Energieeffizienz, des Einsatzes erneuerbarer Energien und für den Klimaschutz (z. B. Anpassungsmaßnahmen) ein (EUR/Einwohner pro Jahr). möglich: erhalten: Differenz: 3.2.2 4,0 Punkte 0,0 Punkte 4,0 Punkte Verkauf von Strom aus erneuerbaren Quellen auf dem Stadtgebiet eea-Forderung: Der Absatz von Strom aus erneuerbaren Quellen bzw. Ökostrom auf Stadtgebiet soll gesteigert werden. Die Menge an eingekauftem Strom aus erneuerbaren Quellen (in MWh/a) auf dem Stadtgebiet wird ausgewertet (in % der Gesamtstromabgabe des Versorgers an Kunden in der Stadt, inklusive kommunale Versorger und Drittanbieter). möglich: erhalten: Differenz: 3.4.1 8,0 Punkte 0,0 Punkte 8,0 Punkte Analyse und Bestandsaufnahme Energieeffizienz der Wasserversorgung eea-Forderung: Es besteht eine hohe Energieeffizienz der Wasserversorgungsanlagen (Sammlung, Aufbereitung, Verteilung), für die die Stadt zuständig ist. Die Beurteilung erfolgt anhand des Energieverbrauchs in kWh im Vergleich zu der abgegebenen Wassermenge in m³. möglich: erhalten: Differenz: 3.5.1 6,0 Punkte 0,6 Punkte 5,4 Punkte Analyse und Bestandsaufnahme Energieeffizienz Abwasserreinigung eea-Forderung: Es besteht eine hohe Energieeffizienz der Abwasserreinigungsanlagen, für die die Stadt zuständig ist. Die Beurteilung erfolgt anhand anerkannter Kennzahlen. möglich: erhalten: Differenz: 6,0 Punkte 1,2 Punkte 4,8 Punkte eea-Potenzialanalyse Seite 4 von 8 3.5.4 Regenwasserbewirtschaftung eea-Forderung: Die Stadt fördert die Versickerung des Niederschlagwassers direkt auf den Grundstücken durch entsprechende Gebühren (z. B. Niederschlagsgebühren in Abhängigkeit von der versiegelten Fläche) und die schrittweise Erstellung von Trennsystemen (Trennung Regen- / Schmutzwasser etc.) Dies beinhaltet auch die Berücksichtigung von Klimawandelfolgen, z. B. durch die Implementierung eines Risikomanagements für Überschwemmungen und die Vermeidung der Versiegelung von Straßen, Plätzen, Gehwegen und anderen öffentlichen Flächen. möglich: erhalten: Differenz: 3.6.2 4,0 Punkte 2,4 Punkte 1,6 Punkte Energetische Nutzung von Bioabfällen eea-Forderung: Das energetische Potenzial des auf Stadtgebiet anfallenden Bioabfalls in Verbrennungsanlagen oder in Vergärungsanlagen oder zur Produktion von Biodiesel / Biomethan für Wärme und Transport wird ausgeschöpft. möglich: erhalten: Differenz: 4,0 Punkte 1,2 Punkte 2,8 Punkte 4. Mobilität 4.3.3 Abstellanlagen eea-Forderung: Die Stadt stellt genügend, sichere, einfach zugängliche und attraktive (ggf. überdachte) Abstellanlagen für Fahrräder zur Verfügung, insbesondere bei wichtigen Fahrradzielpunkten und Umsteigeknoten. möglich: erhalten: Differenz: 4.5.2 6,0 Punkte 3,0 Punkte 3,0 Punkte Beispielhafte Mobilitätsstandards eea-Forderung: Die Stadt erreicht herausragende Mobilitätsstandards und belegt dies z. B. durch die folgenden Indikatoren: • • • Anteil des umweltfreundlichen Verkehrs (Radfahrer, Fußgänger, öffentlicher Verkehr) am gesamten Verkehrsaufkommen (Modal Split) Finanzielle Beiträge zum öffentlichen Verkehr (EUR / Einwohner) Anteil der effizienten und CO2-armen Mobilität. möglich: erhalten: 6,0 Punkte 3,0 Punkte eea-Potenzialanalyse Seite 5 von 8 Differenz: 3,0 Punkte 5. Interne Organisation 5.2.1 Einbezug des Personals (der Verwaltungsmitarbeiter) eea-Forderung: Die Stadt setzt zusammen mit dem Personal jährliche energie- und klimabezogene Ziele und Vereinbarungen fest, um eine hohe Personalbeteiligung bei der Umsetzung von Energieund Klimaaktivitäten im Rahmen eines koordinierten, kontinuierlichen Verbesserungsprozesses zu erreichen. Beispiele: • • • • Anerkennung des effizientesten oder klimaschonendsten Hausmeisters / Facility Manager / Haustechniker / Energiemanager Anerkennungssystem für Eigeninitiative Motivierendes Vorschlagswesen Kampagnen (Energiewochen in der Stadt / Gemeinde). möglich: erhalten: Differenz: 5.2.3 2,0 Punkte 0,6 Punkte 1,4 Punkte Weiterbildung eea-Forderung: Die Stadt fördert und fordert eine energierelevante, zielgruppenspezifische (Politik, Verwaltung, Direktoren, Abteilungsleiter, Hausmeister) Weiterbildung für alle Angestellten. Die Stadt ermöglicht Aktivitäten für die Bewusstseinsbildung zu Energieeffizienz und Klimaschutzthemen möglich: erhalten: Differenz: 6,0 Punkte 2,7 Punkte 3,3 Punkte 6. Kommunikation/Kooperation 6.1.1 Konzept für Kommunikation und Kooperation eea-Forderung: Die Stadt definiert und fixiert ihre aktive Rolle im Kooperationsprozess. Die Stadt hat ein Konzept/eine Strategie für die Planung der verschiedenen Kommunikations- und Kooperationsaktivitäten (alle Medien sind abgedeckt, inkl. Aktualisierungen, Verantwortlichkeiten, Zielgruppen, Regelmäßigkeit etc.) erarbeitet. möglich: erhalten: Differenz: 4,0 Punkte 1,6 Punkte 2,4 Punkte eea-Potenzialanalyse Seite 6 von 8 6.2.1 Institutionen im Wohnungsbau eea-Forderung: Die Stadt arbeitet mit städtischen Wohnungsbaugesellschaften, Institutionen im Wohnungsbau, Genossenschaften und (externen privaten) Heimen zusammen, um hohe Standards bezüglich Energieeffizienz, Einsatz von erneuerbaren Energien und Klimaschutz zu erreichen, z. B. über Expertenunterstützung in der Planungs- und während der Bauphase, zielgruppenorientierte Information. möglich: erhalten: Differenz: 6.3.2 6,0 Punkte 3,0 Punkte 3,0 Punkte Professionelle Investoren und Hausbesitzer eea-Forderung: Die Stadt motiviert private Investoren und Bauherren, Projekte im Einklang mit der lokalen Energie- und Klimaschutzpolitik zu planen, z. B. durch freiwillige Vereinbarungen zu den höchsten Baustandards, Energieeffizienz und Bewusstseinsbildung bei den Mietern. möglich: erhalten: Differenz: 6.3.4 6,0 Punkte 1,2 Punkte 4,8 Punkte Forst- und Landwirtschaft eea-Forderung: Die Stadt unterstützt eine nachhaltige Nutzung von Wäldern und Landwirtschaftszonen (inkl. des ökonomischen und ökologischen Energienutzungspotenzials). möglich: erhalten: Differenz: 6.5.3 4,0 Punkte 1,8 Punkte 2,2 Punkte Finanzielle Förderung eea-Forderung: Die Stadt fördert vorbildliche Energie- und Klimaschutz-Vorhaben von Privathaushalten und Gewerbe in der Stadt. Beispiele: • • • • • Vertiefende Beratungen (Beratungschecks) Erneuerbare Energieträger und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz Umweltfreundliche Mobilität und Transport Wassersparmaßnahmen (wassersparende Armaturen, Grauwassernutzung) Finanzielle Unterstützung für Biolandbau. möglich: erhalten: Differenz: 10,0 Punkte 1,4 Punkte 8,4 Punkte eea-Potenzialanalyse Seite 7 von 8 Bewertung möglich: erhalten: Differenz: 157,0 Punkte Potenzial aus Potenzialanalyse 54,3 Punkte 102,7 Punkte Bei Umsetzung von Maßnahmen, die zur Reduzierung bzw. Beseitigung der o. g. Schwachstellen beitragen, würde ein Potenzial von bis zu 102,7 Punkten erschlossen. Bei einer Verbesserung der im externen Audit 2014 erreichten 320,7 Punkte um nur 50 Punkte kann bereits ein Ergebnis von> 75%-Punkten und damit eea Gold erreicht werden, bei Verbesserung um 100 Punkte ist das Erreichen des Goldstandards gesichert. Hierbei ist nicht eingerechnet, dass auch noch Möglichkeiten der Verbesserung des Punktepotenzials in Handlungsfeldern möglich sind, die bisher als gut bewertet worden sind. eea-Potenzialanalyse Seite 8 von 8