Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
95 kB
Datum
28.11.2018
Erstellt
07.12.18, 12:02
Aktualisiert
07.12.18, 12:02
Stichworte
Inhalt der Datei
BESCHLUSS
über das Ergebnis der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Tourismus und
Konversion Vogelsang am 28.11.2018 im Sitzungssaal 1 des Kreishauses in Euskirchen,
Jülicher Ring 32
TOP 3
Zukunft der Energieversorgung im Kreis Euskirchen
hier: Fusionsvorhaben Energie Nordeifel GmbH & Co. KG
und e-regio GmbH & Co. KG
Herr Hessenius stellt vorweg klar, dass die geplante Fusion von
ene und e-regio keinen Stellenabbau mit sich bringen wird.
Dann bittet er Herrn Böhm und Herrn Metze um Darstellung der
bisherigen Aktivitäten.
Herr Böhm führt aus, dass man die Fraktionen bereits vor der
Sommerpause - gemeinsam mit der Verwaltung - über die
geplanten Maßnahmen informiert und den Projektstand
vorgestellt habe.
Er berichtet anhand einer ppt-Präsentation ergänzend zu Vorlage
500/2018. Die ppt-Präsentation ist der Niederschrift als Anlage
zu TOP 3 beigefügt.
Eingangs weist er auf den Kreistagsbeschluss zu V 41/2014 aus
dem Jahr 2014 hin. Seinerzeit wurde die ene beauftragt in
Fusionsgespräche mit der e-regio einzutreten.
Nach diversen vorbereitenden Untersuchungen der beiden
Unternehmen ging man ab Anfang 2017 mit großer Intensität in
die Detailplanungen zur Fusionierung.
Herr Böhm erläutert, dass die Voraussetzungen für einen
Zusammenschluss nach wie vor ausgezeichnet sind. Eine von
beiden Aufsichtsräten in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie
habe gezeigt, dass eine Fusion unter rechtlichen, steuerlichen,
personellen und wirtschaftlichen Grundlagen sinnvoll sei und
anzustreben ist.
Er weist darauf hin, dass sich die Energiewirtschaft im Wandel
befindet und sich moderne Energiedienstleister komplett
zeitgerecht orientieren müssen um weiterhin konkurrenzfähig zu
sein.
Weiterhin geht er auf die Geschäftsfelder von ene und e-regio
sowie die Netzgebiete von Strom und Gas ein und weist auf die
mit der Fusion angestrebten Ziele hin.
Am Ende wolle man ein starkes kommunal mehrheitlich
geprägtes Unternehmen im Wettbewerb sein. In diesem
Zusammenhang weist er auch auf die Prämissen der Fusion hin,
und merkt besonders an, dass die Anzahl der Arbeitsplätze
beibehalten wird. Die Mitarbeiter der beiden Unternehmen seien
in den Prozess eingebunden und immer auf dem aktuellen Stand.
Der Tarifvertrag TV-V sei schon jetzt Grundlage für die
Mitarbeitervergütung in beiden Unternehmen.
Abschließend erläutert er die geplante Zielstruktur der
gemeinsamen Gesellschaft (Arbeitstitel: „OneCo GmbH & Co.
KG“) sowie das zugrunde liegende Bewertungsverfahren und
geht auf den Zeitplan und die nächsten Schritte ein.
V 500/2018
Auf die Frage des Vorsitzenden erläutert Herr Böhm, dass die
privaten Gesellschafter bereits positive Beschlüsse zum
Fusionsvorhaben getroffen haben.
Herr Dr. Milz, FDP-Fraktion, fragt, ob sich die prozentuale
Aufteilung der Gesellschafteranteile aufgrund der
Jahresabschlüsse für 2018 noch ändern kann.
Herr Metze erläutert, dass es ggfls. marginale Veränderungen
geben könne, er geht aber hierbei maximal von einer
Veränderung im Bereich der Nachkommastellen aus.
Herr Dr. Hoffmann, FDP-Fraktion, hinterfragt die Vorteile für die
Bürger.
Herr Metze teilt mit, dass 1. Priorität die Ausweitung der
Geschäftsfelder habe. Somit könne man als regionales
Unternehmen die Produktpalette für die Kunden ausweiten. Des
Weiteren könne man durch die Fusion sehr effizient sein und
hierdurch Kosten sparen die letzten Endes dem Kunden zu Gute
kommen. Außerdem wolle man die Betriebsabläufe optimieren
und einen weiteren „Gas-Standort“ in Kall zusätzlich zum in
Kuchenheim bestehenden Standort der e-regio einrichten.
Dies sei jedoch nur ein Beispiel für eine ganze Vielzahl von
Verbesserungsmöglichkeiten.
Herr Böhm ergänzt, dass man aufgrund der unterschiedlichen
Aufstellung (sowohl Gewerbe- und kommunale Kunden) die
gegenseitigen Kundenbeziehungen nutzen könne um ein
breiteres Angebot zu schaffen.
Herr Schulte, SPD-Fraktion, äußert sich positiv darüber, dass der
Projektstand und die weiteren Planungen nochmal vorgestellt
wurden. Er hofft auf einen einstimmigen Beschluss und hält
insbesondere die Klarstellung bezüglich der Beibehaltung der
Arbeitsplätze für wichtig.
Auf Nachfrage von Herrn Dr. Hoffmann erläutert Herr Metze, dass
der Wettbewerb nicht unter den fusionierenden Unternehmen ene
und e-regio stattfindet, sondern dass die Konkurrenz aus großen
Konzernen, Internet- sowie Billiganbieter besteht. Dem setze man
als regionaler Anbieter u.a. die Beratung vor Ort entgegen.
Herr Reidt, CDU-Fraktion, berichtet, dass die CDU-Fraktion die
Vorlage intensiv beraten habe. Man sei einmütig, dass die
geplante Fusion nur etwas Gutes bringen könne und überrascht,
dass innerhalb relativ kurzer Zeit solche Fortschritte gemacht
wurden.
Es sei wichtig, dass in der Region ein Unternehmen für die
Daseinsvorsorge angesiedelt sei. Die Kommunen müssen jedoch
in der Daseinsvorsorge immer noch das letzte Wort haben. Dies
sei mit der geplanten Gesellschafterstruktur gegeben.
Herr Reidt bedankt sich bei den Herren Böhm und Metze für ihre
Mühen.
Herr Weber, CDU-Fraktion hebt hervor, dass die Fusion der
Bündelung von Synergien diene. Man habe einen persönlichen
Ansprechpartner vor Ort und müsse auch aus dem Gedanken an
den Kundenservice positiv entscheiden.
Auf die Frage von Herrn Dr. Milz bestätigt Herr Böhm, dass die
innogy SE eine Doppelrolle als Gesellschafter und
Wettbewerbsteilnehmer habe. Sicherlich gebe es hier den einen
oder anderen Interessenkonflikt, für den jedoch auch in der
Vergangenheit immer Lösungen gefunden worden seien.
E.ON sei bereits jetzt schon ein großer Wettbewerbsteilnehmer,
dies werde sich auch in Zukunft nicht ändern. Man könne aber
durch die Nähe zu den Kunden punkten. Außerdem werden die
Zukunftsprojekte und neuen Projektfelder nicht unbedingt etwas
mit Strom und Gas zu tun haben.
Herr Bell, erläutert, dass man seitens der Fraktion DIE LINKE die
Einstellung der übrigen Fraktionen zum Thema Fusion teile. Man
habe jedoch ein grundsätzliches Problem mit der
Teilprivatisierung im Bereich Wasser und Abwasser.
Herr Metze führt aus, dass der Geschäftsbereich Wasser seit
1996 besteht. Der 40 % ige Privatanteil habe keinen Einfluss auf
das operative Geschäft. Die Entscheidungen zu Investitionen,
Wirtschaftsplänen, Jahresabschlüssen, etc. werden auf
politischer Ebene geschlossen, die e-regio führt aus. Es handelt
sich somit um ein ganz normales Dienstleistungsgeschäft im
Rahmen der Betriebsführung.
Frau Kroll, Bündnis 90/Die Grünen, teilt mit, dass sie aus
Euskirchen stamme und man dort mit der e-regio als Dienstleister
sehr zufrieden sei. Seitens ihrer Fraktion werde
man der Vorlage zustimmen. Positiv hebt sie hervor, dass die
Arbeitsplätze erhalten bleiben, beide Betriebe sehr gut ausbilden
und im Bereich regenerative Energien unterwegs sind. Weiterhin
begrüßt sie die Vor-Ort-Beratung und das die Kommunen mit
einem Verhältnis von 60 zu 40 ihren Einfluss behalten werden.
Herr Schmitz, teilt mit, dass die UWV-Fraktion das
Fusionsvorhaben unterstützt. Man müsse die regionalen
Energieversorger stärken, da der Wettbewerb ohnehin sehr hart
sei.
Auf die Frage von Herrn Dr. Hoffmann erläutert Herr Metze die
Synergien, welche sich durch die geplante Fusion ergeben.
Er führt hierbei zu den Investitionen der e-regio in der
Vergangenheit aus. In Bezug auf die geplante Fusion teilt er mit,
dass es sich bei ene und e-regio um sehr gesunde Unternehmen
handelt, welche keine Probleme haben Finanzierungen
sicherzustellen um zukünftige Investitionen zu bewältigen.
In der Machbarkeitsstudie seien die Synergieeffekte sehr
kleinteilig dargestellt.
Die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaftsförderung,
Tourismus und Konversion Vogelsang empfehlen dem Kreistag
folgende Beschlussfassung:
Der Kreistag befürwortet grundsätzlich die Fusion der Energie
Nordeifel GmbH & Co. KG (ene) und der e-regio GmbH & Co. KG
(e-regio). Aufgrund der Vertraulichkeit der Vertragswerke erfolgt
die Zustimmung zu den Verträgen im nichtöffentlichen Teil.
Abstimmungsergebnis: einstimmig bei 1 Enthaltung
(DIE LINKE)