Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1465835.pdf
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906 kB
Erstellt
29.11.18, 12:00
Aktualisiert
22.12.18, 07:21
Stichworte
Inhalt der Datei
Informationsvorlage Nr. VI-Ifo-06508-Ifo-02
Status: öffentlich
Eingereicht von
Oberbürgermeister
Betreff:
25. Beteiligungsbericht der Stadt Leipzig 2018 - 2. Ergänzung
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Verwaltungsausschuss
Ratsversammlung
23.01.2019
Information zur Kenntnis
Die Ratsversammlung nimmt den Beteiligungsbericht des Zweckverbandes für
Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land als 2. Ergänzung zum 25.
Beteiligungsbericht der Stadt Leipzig zur Kenntnis.
Zusammenfassung:
Anlass der Vorlage:
Rechtliche Vorschriften
Stadtratsbeschluss
Verwaltungshandeln
Sonstiges:
Für jede sächsische Gemeinde besteht auf Grundlage der Sächsischen Gemeindeordnung
(SächsGemO) seit dem 01.04.2003 die Verpflichtung, einen Beteiligungsbericht zu erstellen.
Gemäß § 99 Abs. 2 der SächsGemO ist dieser der Ratsversammmlung jeweils bis zum 31.
Dezember des dem Berichtsjahr folgenden Jahres vorzulegen.
1/3
Übereinstimmung mit strategischen Zielen:
nicht relevant
x
Finanzielle Auswirkungen
nein
wenn ja,
Kostengünstigere Alternativen geprüft
nein
ja, Ergebnis siehe Anlage zur Begründung
Folgen bei Ablehnung
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)?
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Im Haushalt wirksam
von
Ergebnishaushalt
bis
Höhe in EUR
wo veranschlagt
Erträge
Aufwendungen
Finanzhaushalt
Einzahlungen
Auszahlungen
Entstehen Folgekosten oder Einsparungen?
Folgekosten Einsparungen wirksam
Zu Lasten anderer OE
nein
von
wenn ja,
bis
Höhe in EUR
(jährlich)
wo veranschlagt
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand
Nach Durchführung der
Ergeb. HH Erträge
Maßnahme zu erwarten
Ergeb. HH Aufwand (ohne
Abschreibungen)
Ergeb. HH Aufwand aus
jährl. Abschreibungen
Auswirkungen auf den Stellenplan
Beantragte Stellenerweiterung:
nein
wenn ja,
nein
ja,
Vorgesehener Stellenabbau:
Beteiligung Personalrat
2/3
Sachverhalt:
Gemäß § 99 Abs. 2 Satz 3 der SächsGemO sind dem Beteiligungsbericht der Stadt Leipzig
die Beteiligungsberichte der Zweckverbände, deren Mitglied die Gemeinde ist, als Anlage
beizufügen. Angaben bzgl. der Zweckverbände selbst sind im Beteiligungsbericht der Stadt
Leipzig enthalten.
Insgesamt kommen diesbezüglich vier Beteiligungsberichte von Zweckverbänden in Frage.
Zwei Berichte wurden bereits als Anlage zum 25. Beteiligungsbericht der Stadt Leipzig
beigelegt (Zweckverband Abfallwirtschaft Westsachsen und Zweckverband Kommunale
Informationsverarbeitung Sachsen). Der Beteiligunsbericht des Zweckverbandes für den
Nahverkehrsraum Leipzig ist mit der Vorlage VI-Ifo-06508-Ifo-01 ebenfalls der
Ratsversammlung zur Kenntnis gegeben worden.
Nunmehr liegt der Beteiligungsbericht des Zweckverbandes für Wasserversorgung und
Abwasserbeseitigung Leipzig-Land vor und wird gesondert als Information zur Kenntnis
gegeben.
Anlage:
VI-Ifo-06508-Ifo-02 Anlage 1 (BB ZV WALL)
3/3
Beteiligungsbericht 2017
Beteiligungsbericht 2017
Inhalt
Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land
Allgemeine Angaben zum Zweckverband ............................................................................................... 5
Situationsbericht und Besonderheiten für das Jahr 2017........................................................................ 7
Künftige Entwicklung ............................................................................................................................... 9
Beteiligungsübersicht ............................................................................................................................ 11
Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH
Allgemeine Angaben zum Unternehmen............................................................................................... 12
Geschäftsverlauf.................................................................................................................................... 14
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage................................................................................................... 17
Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung .................................................................................. 22
Unternehmenszahlen ............................................................................................................................ 32
Bau und Service GmbH
Allgemeine Angaben zum Unternehmen............................................................................................... 33
Geschäftsverlauf.................................................................................................................................... 34
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage................................................................................................... 36
Prognose-, Chancen- und Risikobericht................................................................................................ 37
Unternehmenszahlen ............................................................................................................................ 40
Sportbäder Leipzig GmbH
Allgemeine Angaben zum Unternehmen............................................................................................... 41
Geschäftsverlauf.................................................................................................................................... 42
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage................................................................................................... 42
Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung .................................................................................. 43
Unternehmenszahlen ............................................................................................................................ 45
Wassergut Canitz GmbH
Allgemeine Angaben zum Unternehmen............................................................................................... 46
Geschäftsverlauf.................................................................................................................................... 47
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage................................................................................................... 48
Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung und Prognosebericht ................................................ 49
Unternehmenszahlen ............................................................................................................................ 52
LSI GmbH
Allgemeine Angaben zum Unternehmen............................................................................................... 53
Geschäftsverlauf.................................................................................................................................... 54
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage................................................................................................... 55
Prognose-, Chancen- und Risikobericht................................................................................................ 58
Unternehmenszahlen ............................................................................................................................ 60
2
Beteiligungsbericht 2017
GbR Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH / KWL GmbH
Allgemeine Angaben zum Unternehmen............................................................................................... 61
Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH
Allgemeine Angaben zum Unternehmen............................................................................................... 61
Geschäftsverlauf.................................................................................................................................... 63
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage................................................................................................... 64
Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung .................................................................................. 64
Unternehmenszahlen ............................................................................................................................ 64
Anlage4................................................................................................................................................65
KISA4444444444444444444444444 ............................................................ 66
3
Beteiligungsbericht 2017
Vorwort
Die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser und die Entsorgung des Abwassers sind
elementare Aufgaben der Daseinsfürsorge der Gemeinden für ihre Bürgerinnen und Bürger. Der Klimawandel, die Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie und die politischen Rahmenbedingungen erfordern in den nächsten Jahren erhöhte Anstrengungen von
den Aufgabenträgern, den sicheren Betrieb der Infrastruktursysteme unter den veränderten Bedingungen jederzeit zu gewährleisten. In einer engen Zusammenarbeit zwischen
der Stadt Leipzig und dem Umland sind die wasserwirtschaftlichen Ver- und Entsorgungsnetze den erhöhten qualitativen Anforderungen anzupassen und unter Nutzung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts neue Lösungen zu entwickeln, die flexibel auf zukünftige Entwicklungen reagieren können. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der
Entwicklung der Region gewinnt weiter an Bedeutung, um auch zukünftig der Bevölkerung
bezahlbare Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen.
Mit dem Beteiligungsbericht soll den Verbandsmitgliedern und der Öffentlichkeit die Möglichkeit zur Information über die Entwicklung von Unternehmen gegeben werden, an denen der Zweckverband unmittelbar und mittelbar beteiligt ist.
Mit diesem gesetzlich geregelten Instrument möchten wir einen Beitrag zur größeren
Transparenz der Entwicklung der Beteiligungsunternehmen gewährleisten. Der Bericht gibt
einen Gesamtüberblick und bildet die Grundlage für die Planung und Steuerung zukünftiger Entwicklungen.
Leipzig, im November 2018
4
Beteiligungsbericht 2017
Zweckverband fürWasserversorgung
undAbwasserbeseitigung
Leipzig-Land
Allgemeine Angaben zum Zweckverband
Adresse
Prager Str. 36
E-Mail
post@zvwall.de
Homepage
www.zvwall.de
04317 Leipzig
Aufgaben und Ziele:
Der Zweckverband hat die Aufgabe, für und anstelle seiner Mitglieder das vom Zweckverband umfasste Gebiet hinsichtlich der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung,
die öffentliche Wasserversorgung bzw. Abwasserbeseitigung durchzuführen.
Gründungsjahr
1991
Beteiligungen
unmittelbar
mittelbar
25,35 % an der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH
0,14 % an dem Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung Sachsen
siehe Beteiligungsübersicht
Gremien
Verbandsversammlung
Verwaltungsrat
Rechtsform
Zweckverband (Körperschaft des öffentlichen Rechts)
Verbandsvorsitzender Karsten Schütze
Geschäftsführung
Dr. Andreas Berthold
Jeanine Höse
Oberbürgermeister der Stadt Markkleeberg
bis 31.12.2017
ab 01.01.2018
Verbandsmitglieder
Gemeinde Belgershain
Gemeinde Borsdorf
Gemeinde Großpösna
Gemeinde Jesewitz
Gemeinde Machern
Gemeinde Wiedemar
Stadt Böhlen
Stadt Leipzig
Stadt Markranstädt
Stadt Markkleeberg
Stadt Pegau
Stadt Schkeuditz
Stadt Taucha
Stadt Zwenkau
Abschlussprüfer
Rechnungsprüfungsamt der Stadt Geithain
5
Beteiligungsbericht 2017
Verbandsgebiet
6
Beteiligungsbericht 2017
Kurzvorstellung des Zweckverbandes
Im Dezember 1991 schlossen sich die 49 Städte und Gemeinden des Landkreises
Leipzig-Land zum Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung LeipzigLand zusammen. Dieser hat für und anstelle seiner Mitglieder die öffentliche Wasserversorgung gemäß § 43 SächsWG und Abwasserbeseitigung gemäß § 50 SächsWG wahrzunehmen. Sämtliche Rechte und Pflichten der Verbandsmitglieder zur Wasserversorgung
und Abwasserbeseitigung sowie die damit verbundenen Befugnisse und Verpflichtungen
gegenüber Anschlussnehmern und Dritten gingen in vollem Umfang an den Zweckverband über. 1993 gründeten die Stadt Leipzig und der ZV WALL die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH (LWW). Mit dieser Gesellschaft wurde 1994 ein Betreibervertrag abgeschlossen. Danach sind die LWW für die Wasserver- und Abwasserentsorgung der
Bürger sowie für die Wartung, Erneuerung und Erweiterung der öffentlichen Anlagen auf
eigene Rechnung verantwortlich. Dafür erhebt die Gesellschaft Entgelte und Baukostenzuschüsse. Im Dezember 2000 erfolgte durch die nach der Sächsischen Gemeindegebietsreform verbliebenen 13 Städte und Gemeinden in den Landkreisen Nordsachsen und
Leipzig sowie Ortsteilen der Stadt Leipzig eine Sicherheitsneugründung des Zweckverbandes für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land.
Situationsbericht und Besonderheiten für das Jahr 2017
Die Ziele des ZV WALL leiten sich aus den im Wasserhaushaltsgesetz und im Sächsischen Wassergesetz festgelegten Pflichten der kommunalen Aufgabenträger unter Berücksichtigung des Sächsischen Landesgesetzes über die Kommunale Zusammenarbeit
und den Satzungen des ZV WALL ab.
Die nachhaltige dauerhafte Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung nach dem
Stand der Technik sind als strategische Aufgabe des ZV WALL durch hoheitliches Handeln und in enger Zusammenarbeit mit der Betreibergesellschaft Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH (LWW) im Verbandsgebiet dauerhaft zu gewährleisten.
Die zentralen Erschließungsmaßnahmen zur Umsetzung des Abwasserbeseitigungskonzeptes sind abgeschlossen. Damit sind für alle vorgesehenen Grundstücke die Voraussetzungen zum Anschluss an eine zentrale öffentliche Anlage geschaffen und der Grundstückseigentümer ist verpflichtet sein Grundstück anzuschließen, die eigenmächtige Reinigung durch zwischengeschaltete Kläranlagen des auf seinem Grundstück anfallenden
Schmutzwassers einzustellen und nach Herstellung des Anschlusses alles anfallende Abwasser der LWW zu überlassen. Dies gilt es durch den ZV WALL im Rahmen seiner personellen und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit in einem angemessenen Zeitraum umzusetzen.
Sofern das Abwasserbeseitigungskonzept einen Anschluss an eine kommunale Kläranlage nicht vorsieht, ist die eigene Kläranlage an den Stand der Technik anzupassen. Stand
der Technik sind vollbiologische Kleinkläranlagen. Die Anpassung erfolgt über Nachrüstung der vorhandenen Kleinkläranlage mit einer biologischen Stufe oder durch Ersatzneubau. Die Anzahl der im Verbandsgebiet noch vorhandenen dezentralen Anlagen die auf
den Stand der Technik umgerüstet werden müssen, hat sich weiter auf ca. 9% reduziert.
Für eine Vielzahl von Freizeitgrundstücken muss geprüft werden, ob der technische Zustand der dort eingesetzten Abwassersammelgruben einen Weiterbetrieb erlaubt. Sofern
der Grundstückseigentümer die Anpassung (Sanierung) seiner Kleinkläranlage nicht von
sich aus vornimmt, wird bei direkter Einleitung die Sanierung durch die Wasserbehörde
(Landratsamt) gefordert. Bei Einleitung von Abwasser in einen öffentlichen Kanal wird die
Sanierung durch den Aufgabenträger ZV WALL angeordnet. Diese gesetzliche Pflicht zur
Umstellung bringt einige Grundstückseigentümer an ihre finanziellen Grenzen. Dafür müssen Lösungen gefunden werden.
7
Beteiligungsbericht 2017
Die Umstellung dezentraler Anlagen auf den Stand der Technik stellt sich im Jahr 2017
wie folgt dar:
2017 umgestellte. Anlagen
Leipzig
erreichter Umstellungsgrad %
15
83
7
93
Schkeuditz
20
94
Wiedemar
4
94
Markranstädt
20
84
Markkleeberg
2
80
Machern
7
86
Taucha
30
95
Jesewitz
Im Datenerfassungssystem DIWA für die Überwachung der Wartungen von biologischen
Kleinkläranlagen wurden bisher für ca. 60 % der Anlagen Wartungen erfasst. Ein Teil der
erfassten Wartungsprotokolle wurde dabei händig von Papierform übernommen. Die Wartungsdatenerfassung bleibt damit hinter den Erwartungen zurück und bedarf einer weiteren Intensivierung.
Eine unmittelbare Folge von anhaltender Siedlungsentwicklung und damit verbundener
Bautätigkeit ist die fortschreitende Versiegelung der Böden. Wichtige Bodenfunktionen,
wie zum Beispiel die Speicherung und natürliche Reinigung der Niederschlagswässer,
werden stark eingeschränkt. Dezentrale Maßnahmen zum Rückhalt und zur ortsnahen
Bewirtschaftung des Regenwassers sind ein geeignetes Instrument, um die wasserwirtschaftlich nachteiligen Bebauungsfolgen zu mindern. Auch die Niederschlagswasserbeseitigung gewinnt anhand des vermehrten Auftretens von Starkregenereignissen bei Neuerschließungen aber auch im Leitungsbestand zunehmend an Bedeutung.
Der ZV WALL muss bei der Planaufstellung frühzeitig mit einbezogen werden, um prüfen
zu können, ob natürliche Gebietseigenschaften einer Versickerung des Niederschlagswassers möglicherweise entgegenstehen. Bei der Genehmigung neuer Grundstücksentwässerungsanlagen wird daher ein besonderes Augenmerk auf die gesicherte Niederschlagswasserverbringung gelegt. Vor Genehmigung von Niederschlagswasserableitungen ins Abwassernetz sind die hydraulischen Kapazitäten der Leitungen durch die LWW
zu prüfen.
Um die Erstellung eines möglichst wirtschaftlich und technisch realisierbaren Investitionserfordernisses im Rahmen der Wirtschaftsplanung der LWW zu gewährleisten, werden
jährlich vom ZV WALL Bedarfsanfragen zu Investitionsvorhaben, in denen die Gemeinde
selbst als Erschließungsträger auftritt, an die Kommunen gesendet.
Mit der Eingliederung der Verbandsgemeinden Machern und Jesewitz des AZV Lindelbach
2010 wurde dieser Bereich als Sondertarifgebiet ausgewiesen, um damit die Abwasserentsorgung schrittweise auf das betriebswirtschaftliche Niveau des übrigen Verbandsgebietes des ZV WALL zu führen. Nach eingehender Prüfung der wirtschaftlichen Situation
wurden mit den Gemeinderäten der beiden Kommunen Gespräche geführt und Vorschläge unterbreitet, dass für maximal 10 Jahre bestehende Sondergebiet vorzeitig zum
01.01.2017 aufzulösen und ein damit einheitliches Verbandsgebiet mit gleichen Regelungen zu schaffen. Bis Ende 2016 lagen alle Beschlüsse der kommunalen Gremien, der
LWW und die Genehmigung durch die Landesdirektion Leipzig vor, so dass eine vollständige Integration des ehemaligen Sondertarifgebietes Lindelbach in das Tarifgebiet der
LWW erfolgte. Damit ist die unterschiedliche Preisstruktur zwischen dem Tarifgebiet der
LWW und dem Sondertarifgebiet aufgehoben und es gelten wieder einheitliche Regelungen zur Abwasserentsorgung.
8
Beteiligungsbericht 2017
Als Gesellschafter der LWW unterstützt der ZV WALL die verstärkte Rekonstruktion der
kommunalen Trinkwasser- und Abwasseranlagen und ihre Anpassung an die zu erwartende Bevölkerungsentwicklung, die demografischen Veränderungen und die gesetzlichen
Umweltauflagen. Der ZV WALL ist aktiv in die strategischen Entscheidungen einbezogen,
die sich im Wasserkonzept 2030, dem Kanalsanierungsprogramm, der Erweiterung des
Klärwerkes Rosental und in Sicherheitsfragen zur Infrastruktur widerspiegeln. Die damit
verbundenen erhöhten Investitionen gegenüber den Vorjahren sind das Ergebnis eines
umfangreichen Prüfungs- und Abwägungsprozesses unter Berücksichtigung der gesetzlichen und technischen Erfordernisse, der dafür notwendigen Kreditaufnahmen der LWW
und einer moderaten Preisentwicklung für die Nutzer.
Im Jahr 2017 wurden durch die LWW 42 Mio EUR in das Trink- und Abwassernetz der
Stadt Leipzig und der Kommunen des ZV WALL u.a. für folgende Investitionen verwendet:
-
Auswechslung der Mischwasserleitung Sommerfelder / Kriekauer Straße, Taucha
Ertüchtigung Abwasserpumpanlage, Schkeuditz
Auswechslung Fernleitung Canitz / Thallwitz
Analog den Vorjahren war die Gewährleistung der Ver- und Entsorgungssicherheit auf hohem Niveau und konstanter Qualität der Maßstab des Handelns.
Künftige Entwicklung
Ziel ist es, gemeinsam mit der LWW durch Verbesserung des technischen Zustandes der
Anlagen die Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung jederzeit abzusichern, die
hohen Standards zu erhalten und weiterzuentwickeln und dabei die Entgelte für die Kunden angemessen zu gestalten. Dafür werden in den nächsten Jahren die Investitionen auf
einem deutlich höheren Niveau vorgenommen. Mit dem Wasserversorgungskonzept bis
2030 und dem Kanalsanierungsprogramm sind die Maßnahmen festgelegt, schrittweise
den technischen Zustand der Anlagen zu verbessern und die Versorgungssicherheit für
eine wachsende Bevölkerung zu erhöhen.
Die Wasserrahmenrichtlinie verlangt auch in den nächsten Jahren weitere Anstrengungen
bei der vollständigen Umstellung der Abwasserbehandlungsanlagen auf den Stand der
Technik. Neben der Modernisierung der Anlagen sind mit der LWW Managementsysteme
zu entwickeln, um sowohl die Anpassungsmaßnahmen effektiv durchzuführen, als auch
den sicheren Betrieb langfristig zu garantieren.
Mit der elektronischen Übermittlung der Wartungsdaten dezentraler Kleinkläranlagen soll
der Aufwand für die Überwachung der Wartung und Einhaltung der Ablaufwerte gesenkt
werden.
Durch die immer häufiger auftretenden Starkregenereignisse sind die geplanten Gebietsentwicklungen und Flächennutzungen der Kommunen frühzeitig mit den Infrastrukturträgern abzustimmen.
Zukünftig werden urbane Entwicklungen nur unter Berücksichtigung des Gesamtkomplexes Trinkwasser-Abwasser-Niederschlagswasser zu nachhaltigen Lösungen führen.
Die Niederschlagswasserbeseitigung wird zu einem wesentlichen Entscheidungskriterium
bei den Genehmigungsverfahren für neue Wohn- und Gewerbestandorte.
Alle technischen und organisatorischen Maßnahmen in den nächsten Jahren dienen der
weiteren Reduzierung der Schadstoffeinträge durch die Abwasserentsorgung in die Umwelt und dem dauerhaften Schutz der Trinkwasserressourcen.
9
Beteiligungsbericht 2017
Wesentliche Verträge
Die Finanzbeziehungen zwischen der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH und dem
Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land beruhen auf
folgenden Verträgen:
Betreibervertrag für die öffentliche Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung vom
30.03.1994; zuletzt geändert am 07.10.2013. Der Vertrag läuft auf unbestimmte Zeit und
kann mit einer Frist von fünf Jahren zum Ende eines Kalenderjahres gekündigt werden,
erstmals jedoch zum 31.12.2032.
Vertrag über die Oberflächenwasserbeseitigung von öffentlichen Straßen, Wegen und
Plätzen vom 23.03.2017 (gilt rückwirkend zum 01.01.2016)Der Vertrag kann von jedem
Vertragspartner mit einer Frist von sechs Monaten zum Jahresende gekündigt werden.
Konzessionsabgabenvertrag für öffentliche Wasserversorgungsanlagen im Gebiet des
ZV WALL vom 19.12.2000; zuletzt geändert am 19.12.2001/28.12.2001. Der Vertrag ist
zum 01.01.2000 in Kraft getreten und läuft bis zum 31.12.2019.
Ergebnisabführungsvertrag zwischen Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft
mbH (LVV) und Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH vom 18.11.2002, zuletzt geändert am 22.10.2013, wonach die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH verpflichtet ist,
ihr Betriebsergebnis in Höhe der Eigenkapitalverzinsung des Anlagenvermögens nach
dem Kommunalabgabengesetz an die LVV abzuführen, abzüglich einer im Vertrag näher
bezeichneten Ausgleichszahlung an den Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land.
Privatschriftliche Vereinbarung über Zahlungsmodalitäten einschließlich Abschlagszahlungen auf die Gewinnabführung und Ausgleichszahlung aus dem Ergebnisabführungsvertrag zwischen der Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (LVV) und Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH (KWL) unter Zustimmung
des Zweckverbandes für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land (ZV
WALL) vom 21. November 2017. Dieser Vertrag gilt vom 01.01.2018 bis 31.12. 2022. Verlängerung automatisch um ein Jahr, sofern nicht eine der Parteien mit einer Frist von
sechs Monaten zum jeweiligen Ende des Wirtschaftsjahres der KWL kündigt oder der ZV
WALL mit einer Frist von neun Monaten zum jeweiligen Ende des Wirtschaftsjahres der
KWL der Verlängerung dieses Vertrages widerspricht.
10
Beteiligungsbericht 2017
Beteiligungsübersicht
0,13 %
11
Beteiligungsbericht 2017
KommunaleWasserwerke
Leipzig GmbH
Allgemeine Angaben zum Unternehmen
Adresse
Johannisgasse 7-9
E-Mail
wasserwerke@L.de
Homepage
www.L.de
04103 Leipzig
Gegenstand des Unternehmens:
Gewinnung und Bereitstellung von Trinkwasser für Bevölkerung, Handel, Gewerbe und Industrie sowie die Gewinnung und Bereitstellung von Brauchwasser nach vorhandenen
Möglichkeiten.
Entsorgung von Abwasser der Bevölkerung, des Handels, des Gewerbes, der Industrie
einschließlich der Entsorgung der bei den eigenen Ver- und Entsorgungsaufgaben anfallenden Sonderabfälle sowie die Verwertung der dabei anfallenden Abfallenergie, soweit
die Landesgesetzgebung nichts Anderweitiges regelt.
Die Gesellschaft entfaltet ihre Geschäftstätigkeit im Gebiet der Stadt Leipzig, dem Landkreis Leipziger Land, im Muldentalkreis und Landkreis Delitzsch. Die räumliche Ausdehnung der Tätigkeit der Gesellschaft über die vorgenannten Gebiete hinaus bedarf der Zustimmung der Gesellschafterversammlung.
Die Gesellschaft darf Geschäfte betreiben, die dem Gesellschaftszweck mittelbar und unmittelbar dienlich sind. Dies gilt auch für die Übernahme z. B. von Bäderbetrieben im Versorgungsbereich (wenn die Gesellschafterversammlung dem zustimmt).
Sie kann gleichartige oder dem Gesellschaftszweck dienende Unternehmen erwerben,
sich an solchen beteiligen und Zweigniederlassungen errichten.
Die Gesellschaft beachtet bei der Verfolgung der Gesellschaftszwecke in hohem Maße die
Belange des Umweltschutzes.
12
Beteiligungsbericht 2017
Gründungsjahr
Beteiligungen
1991
Bau und Service Leipzig GmbH
FWV Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH
Wassergut Canitz GmbH
Sportbäder Leipzig GmbH
Gremien
Aufsichtsrat
Finanz- und Bauausschuss
Gesellschafterversammlung
Gesellschafterberatung
Präsidial- und Beteiligungsausschuss
Rechtsform
GmbH
Geschäftsführung Michael Manfred Theis
Geschäftsführer
Dr. Ulrich Meyer
Geschäftsführer
Aufsichtsrat
Gesellschaftervertreter:
Volkmar Müller
Vorsitzender
Karsten Schütze
Achim Haas
Andreas Geisler
Wolfgang Hesse
Wolfgang Denecke
Jörg Enke
Heiko Rosenthal
Dr. Lothar Tippach
Norman Vogler
Nicole Lakowa
Andreas Habicht
Christopher Zenker
Tobias Meier
1.Stellvertreter
Mitgliedschaft
Mitgliedschaft
Mitgliedschaft
Mitgliedschaft
Mitgliedschaft bis 31.07.2017
Mitgliedschaft
Mitgliedschaft
Mitgliedschaft
Mitgliedschaft
Mitgliedschaft
Mitgliedschaft
Mitgliedschaft ab 01.08.2017
Arbeitnehmervertretung:
Ulrike Bauermann
Armin Krück
Manfred Kummer
Hans-Jürgen Müller
Michaela Späth
Jürgen Mehnert
Sebastian Speer
Nico Langhammer
Gesellschafter
Abschlussprüfer
Stammkapital
Mitarbeiter
Mitgliedschaft
Mitgliedschaft
Mitgliedschaft
Mitgliedschaft bis 30.06.2017
2. Stellvertreterin
Mitgliedschaft
Mitgliedschaft
Mitgliedschaft
ab 01.07.2017
LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung LeipzigLand
Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfergesellschaft
Hr. Drüppel
Hr. Schrader
74,65 %
25,35 %
Wirtschaftsprüfer
Wirtschaftsprüfer
10.100.000,00
571 Arbeitnehmer inkl. Azubi
per 31.12.2017
13
Beteiligungsbericht 2017
Kurzvorstellung des Unternehmens
Die unternehmerische Tätigkeit der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH (LWW) erstreckt sich seit dem 01.01.1994 auf das Gebiet der Stadt Leipzig und des Zweckverbandes für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land. Die Trinkwassergewinnung der LWW basiert auf unternehmenseigenen Gewinnungs- und Aufbereitungsanlagen sowie auf Trinkwasserlieferungen durch die überregionale Fernwasserversorgung
Elbaue-Ostharz GmbH, an der sie beteiligt ist.
Die Geschäftstätigkeit der Wasserwerke umfasst die Versorgung von rund 689.000 Menschen in ihrem Versorgungsgebiet mit Trinkwasser sowie die umweltgerechte Entsorgung
des in ihrem Entsorgungsgebiet anfallenden Abwassers von circa 656.000 Einwohnern.
Auf Grundlage von § 6 der Verordnung vom 01.03.1990 zur Umwandlung volkseigener
Kombinate, Betriebe und Einrichtungen in Kapitalgesellschaften wurde der ehemalige VEB
Wasserversorgung und Abwasserbehandlung (WAB) Leipzig in die WAB Leipzig GmbH
mit einem Stammkapital von Mio. EUR 10,1 umgewandelt und am 26.07.1990 in das Handelsregister Leipzig eingetragen. Mit Gründung der Treuhandanstalt wurde diese Eigentümerin der WAB Leipzig GmbH. Da es sich bei der Wasserver- und Abwasserentsorgung
um originäre Aufgaben der Kommunen handelt, wurde die WAB Leipzig GmbH am
03.07.1991 von der Treuhandanstalt dem Verein der kommunalen Anteilseigner (VkA) an
der WAB Leipzig GmbH e. V. übertragen und eine Entflechtung vorgenommen, die zum
01.01.1994 vollzogen wurde. Mitglieder des VkA sind die Kommunen und Gemeinden des
ehemaligen Bezirks Leipzig (Anteil der Stadt Leipzig 30 %) sowie der Freistaat Sachsen.
Parallel dazu gründete die Stadt Leipzig im März 1991 die Städtische Wasserwerke
Leipzig GmbH und übertrug ihr im Rahmen der Entflechtung der WAB Leipzig GmbH die
Tätigkeiten der Wasserversorgung und Abwasserbehandlung. Gleichzeitig wurde im
Landkreis Leipzig der Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung
Leipzig-Land (ZV WALL) gebildet. Entsprechend einer vorher geschlossenen Grundsatzvereinbarung zwischen der Stadt Leipzig und dem ZV WALL zur gemeinsamen Organisation der Wasserver- und Abwasserentsorgung übertrugen die Stadt Leipzig und der ZV
WALL ihre von der WAB Leipzig GmbH erhaltenen Anlagen auf ein gemeinsames Unternehmen, das seitdem unter dem Namen Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH firmiert. Im November 1997 wurden die Anteile der Stadt Leipzig an die LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH verkauft, die als 100-prozentige Tochter der
Stadt eine Holdinggesellschaft für den Versorgungs- und Verkehrsbereich darstellt.
Geschäftsverlauf
Ziele und Strategien
Aufgabe der Wasserwerke ist es, Leipzig und das Umland mit Trinkwasser zu versorgen
und das anfallende Abwasser umweltgerecht zu behandeln. Dafür wurden drei Zieldimensionen identifiziert: eine sichere Ver- und Entsorgung, eine starke Kundenorientierung und
eine hohe Wirtschaftlichkeit. Diese drei Ziele stehen in Abhängigkeit zueinander und werden in der täglichen Arbeit austariert. Unter den Gesichtspunkten hoher Kundenzufriedenheit und hoher Wirtschaftlichkeit werden die Wasserwerke durch nachhaltiges Wirtschaften
stetig zu einem zukunftsfähigen und effizienten Unternehmen weiterentwickelt. Dabei stehen die Kunden im Mittelpunkt des Handelns.
14
Beteiligungsbericht 2017
Eine effiziente Steuerung der Investitionen in ein funktionstüchtiges und modernes Ver- und
Entsorgungssystem stärkt das Anlagevermögen und sichert den Gesellschaftern zudem eine angemessene Eigenkapitalverzinsung und somit auch ein angemessenes Ergebnis.
Eine hohe Versorgungssicherheit und wirtschaftliche Lösungen entlang des Kerngeschäftes
schaffen ein positives Image. Damit festigen die Wasserwerke ihre Stellung als attraktiver
Auftrag- und Arbeitgeber in der Region. Zur Zielerreichung setzen die Wasserwerke bewusst auf die Implementierung digitaler Lösungen, um die Transparenz und Effizienz im
täglichen Geschäft weiter zu verbessern und den Kundenkontakt zeitgemäß zu gestalten.
Forschung und Entwicklung
Die Wasserwerke befinden sich seit vielen Jahren in einem regen fachlichen Austausch mit
zahlreichen Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen und bieten in Kooperation
mit akademischen Institutionen auch die sach- und fachkundige Betreuung von Bachelorund Masterarbeiten an. Zielstellungen sind dabei ein Wissenstransfer aus der Praxis in die
Forschung und auch umgekehrt sowie die Gewinnung von qualifiziertem Personal.
Auch im Jahr 2017 beteiligte sich das Unternehmen an zahlreichen Verbundprojekten im
Trink- und Abwasserbereich.
Im Rahmen der kommunalen Gemeinschaftsaufgabe „Risikomanagement Starkregen“ haben die Wasserwerke im Jahr 2017 auftragsgemäß die Rolle des Projektsteuerers in dem
gemeinsam mit der Stadt Leipzig initiierten „Projekt Starkregen“ übernommen und das
Teilprojekt „Überflutungsgefährdung“ bearbeitet. Das Institut für Siedlungswasserwirtschaft
(IWS) an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig unterstützte dabei die
Projektbearbeitung inhaltlich.
Zusätzliche inhaltliche Aspekte werden durch das in 2017 mit dem Helmholtz-Zentrum für
Umweltforschung – UFZ begonnene Vorhaben „Urbane Transformationen“ in die Projektarbeit integriert. Am Beispiel des Areals Eutritzscher Freiladebahnhof werden alternative
Entsorgungslösungen auf dem Gebiet der Schmutz- und Regenwasserbeseitigung wissenschaftlich untersucht. Dabei sollen praxisrelevante Aspekte herausgearbeitet werden und in
die konkrete Bebauungsplanung für den Standort einfließen. Es erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit dem Investor sowie der Stadt Leipzig.
Die Wasserwerke beschäftigen sich mit den Möglichkeiten einer Nutzung der im Abwasser
enthaltenen Wärmemengen zur Beheizung/Klimatisierung von Gebäuden. In diesem Zusammenhang wurde ein gemeinsames Projekt mit der Stadtwerke Leipzig GmbH, Leipzig
(Stadtwerke), initiiert, um die technischen Möglichkeiten, die Wirtschaftlichkeit sowie das
gesamtstädtische Potenzial abzuschätzen. Als Standort einer möglichen größeren Anlage
wird derzeit die Versorgung des Areals Eutritzscher Freiladebahnhof näher untersucht. Erste Ergebnisse sind im Frühjahr 2018 zu erwarten.
Die Wasserwerke informieren die Bürger regelmäßig über ihr Kerngeschäft, die Trinkwassergewinnung und -verteilung sowie Abwasserableitung und -reinigung. Hierzu zählt auch
die Zusammenarbeit mit Schulen, welche die Anlagen der Wasserwerke besichtigen oder
das zielgruppenspezifische Informationsmaterial der Wasserwerke für den Unterricht nutzen. Darüber hinaus öffnen die Wasserwerke ihre Anlagen im Rahmen von Tagen der offenen Tür regelmäßig für interessierte Bürger.
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die konjunkturelle Lage in Deutschland war im Jahr 2017 gekennzeichnet durch ein kräftiges Wirtschaftswachstum. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war nach ersten
Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Jahr 2017 um 2,2 % höher als
im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft ist damit das achte Jahr in Folge gewachsen. Im Vergleich zu den Vorjahren konnte das Tempo nochmals erhöht werden. Im Jahr 2016 war das
BIP bereits deutlich um 1,9 % und 2015 um 1,7 % gestiegen. Eine längerfristige Betrachtung zeigt, dass das deutsche Wirtschaftswachstum im Jahr 2017 fast einen Prozentpunkt
über dem Durchschnittswert der letzten zehn Jahre von 1,3 % lag.
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Beteiligungsbericht 2017
Positive Wachstumsimpulse kamen 2017 primär aus dem Inland: Die privaten Konsumausgaben waren preisbereinigt um 2,0 % höher als ein Jahr zuvor, die staatlichen Konsumausgaben stiegen mit 1,4 % unterdurchschnittlich. Insbesondere die Bruttoanlageinvestitionen legten 2017 im Vorjahresvergleich überdurchschnittlich zu (3,0 %). Die Bauinvestitionen stiegen dabei um 2,6 %. In Ausrüstungen – das sind vor allem Maschinen und Geräte
sowie Fahrzeuge – wurden preisbereinigt 3,5 % mehr investiert als im Vorjahr. Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts konnten nahezu alle Wirtschaftsbereiche positiv
zur wirtschaftlichen Entwicklung im Jahr 2017 beitragen.
Wasserwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die deutsche Wasserwirtschaft befindet sich laut Branchenbild in einem ständigen Modernisierungsprozess. Es gilt, die hohen Standards zu erhalten und weiterzuentwickeln und
dabei die Entgelte für die Kunden angemessen zu gestalten. Wesentliche Herausforderungen der Branche sind neben der Sanierung der bestehenden Ver- und Entsorgungsinfrastruktur die demografische Entwicklung, der sich abzeichnende Klimawandel, die Reduzierung anthropogener Spurenstoffe, Herausforderungen der künftigen Klärschlammentsorgung und die Diskussion über smarte Infrastrukturentwicklung im Spannungsfeld mit
IT- und Informationssicherheit in der Wasserwirtschaft. Mit der Einordnung als kritische Infrastruktur (KRITIS) ergeben sich für die Wasserwerke in besonderem Maße Anforderungen
aus der KRITIS-Verordnung und dem IT-Sicherheitsgesetz. Mit der Einführung eines Informationssicherheitsmanagementsystems (ISMS), das im Jahr 2018 abgeschlossen werden
soll, entsprechen die Wasserwerke diesen Anforderungen.
Hinsichtlich der Trendbegriffe „Wasserwirtschaft 4.0“ und „Digitalisierung“, welche die
Branchendiskussion der Wasserwirtschaft zu smarter Infrastrukturentwicklung überschreiben, gilt es für die Wasserwerke, wie auch für die Branche insgesamt, nutzenstiftende Anwendungsfelder zu konkretisieren, bereits Bestehendes sichtbar zu machen und die inhaltliche Diskussion zu strukturieren. Chancen werden vor allem bei der verstärkten Implementierung digitaler Anwendungen zur Erleichterung der Arbeit und zur Effizienzsteigerung
rings um das Kerngeschäft sowie bei medienübergreifenden Ansätzen zur Nutzung von
Energiepotenzialen gesehen, wie zum Beispiel einer unternehmensweiten EMSR-Strategie
(Elektro-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik in der Automatisierungstechnik).
Als lokale Besonderheit ist der nach wie vor im bundesdeutschen Vergleich niedrige spezifische Wassergebrauch im Versorgungsgebiet der Wasserwerke zu nennen. So lag der
Pro-Kopf-Tagesgebrauch im Jahr 1993 noch bei 115 Litern. 2004 sank er erstmals unter
die 90-Liter-Marke und erreichte 2011 seinen bisherigen Tiefstwert von 85,9 Litern. Im Vergleich mit dem für das Jahr 2016 durch den Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) festgestellten bundesdeutschen Durchschnittswert von 123 Litern pro
Person und Tag entspricht die Nutzung im Versorgungsgebiet der Wasserwerke mit 92,5
Litern pro Einwohner und Tag im Jahr 2017 damit einem um gut 25 % geringeren Durchschnittsgebrauch. Allerdings kann nach dem sechsten Jahr leichter Gebrauchssteigerungen in Folge von einem, unter Absatzgesichtspunkten, positiven Trend gesprochen werden.
Wesentlich stärker als der Anstieg des Durchschnittgebrauches wirkt sich die ungebrochen
dynamische und dem allgemeinen Flächentrend entgegengesetzte Bevölkerungsentwicklung der Stadt Leipzig und des Umlandes auf die Absatzentwicklung aus. Die durchschnittliche Einwohnerzahl ist gegenüber dem Vorjahr um circa 11.600 gestiegen und entspricht in
etwa der Bevölkerungsvorausschätzung 2016 der Stadt Leipzig (Amt für Statistik und Wahlen). Im Hinblick auf die Ver- und Entsorgungskapazitäten wird diese Entwicklung seitens
der Wasserwerke genau beobachtet und findet Berücksichtigung in der Überarbeitung der
langfristigen Ver- und Entsorgungskonzepte.
Geschäftsverlauf
Die Wasserwerke haben auch im Geschäftsjahr 2017 wieder ihre hervorragenden Kompetenzen bei der Wasserver- und Abwasserentsorgung unter Beweis gestellt und mit Mio.
EUR 30,1 ein besonders gutes Jahresergebnis vor Gewinnabführung und Ausgleichszahlung an die Gesellschafter erwirtschaftet.
Die Umsatzerlöse, hauptsächlich für die Kundengruppen „private Haushalte/Kleingewerbe“,
haben sich positiv entwickelt.
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Beteiligungsbericht 2017
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Ertragslage
Im Jahr 2017 ergab sich für die Gesellschaft ein Jahresergebnis vor Ausgleichszahlung an
den ZV WALL und Ergebnisabführung an die LVV von Mio. EUR 30,1 (Vj.: Mio. EUR 24,0).
Ab Januar 2016 ist die neue Preisperiode gestartet. In der Kalkulation wurden erstmals kalkulatorische Abschreibungen auf Wiederbeschaffungszeitwerte angesetzt. Die Trinkwasserpreise sind stabil geblieben, während es einen leichten Anstieg um rund 5 % beim
Schmutzwasserpreis gab. Für Niederschlagswasser wurde das Abrechnungsmodell deutlich vereinfacht, somit gibt es nur noch zwei Versiegelungsgrade. Mit der Integration des
ehemaligen Sondertarifgebietes in das Tarifgebiet der Wasserwerke bereits im Jahr 2017,
ist die unterschiedliche Preisstruktur zwischen dem Tarifgebiet der Wasserwerke und dem
ehemaligen Sondertarifgebiet aufgehoben. Dies spiegelt sich unter anderem im gesunkenen Durchschnittspreis des Schmutzwassers wider.
Aus ihrer operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten die Wasserwerke im Jahr 2017
Umsatzerlöse von Mio. EUR 150,9. Das entspricht einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahr
um 4,0 % (Vj.: Mio. EUR 145,1). Dabei entfielen Mio. EUR 73,6 (48,8 %) auf die Sparte
Trinkwasser und Mio. EUR 75,0 (49,7 %) auf die Sparte Abwasser. Die restlichen Mio. EUR
2,3 (1,5 %) entfallen auf Nebenleistungen und die plangemäße Auflösung empfangener Ertragszuschüsse. Aus der Zuführung zum Sonderposten für empfangene Ertragszuschüsse
für Wiederbeschaffungszeitwerte wurden Umsatzminderungen von Mio. EUR 4,2 erfasst.
Bereinigt man den Umsatz um die gebildete und verbrauchte Rückstellung für Umsatzrisiken, konnte ein Umsatzanstieg von Mio. EUR 1,2 gegenüber dem Vorjahr (Mio. EUR 145,8)
auf Mio. EUR 147,0 erreicht werden. Die Rückstellung Umsatzrisiko wirkte im Jahr 2017 mit
Mio. EUR 3,9 positiv auf die Umsatzerlöse. Die geplanten Verbräuche des Umsatzrisikos
lagen höher als die Bildung im Umsatzrisiko. Im Vorjahr mussten infolge höherer Umsatzerlöse als vorkalkuliert noch höhere Rückstellungen Umsatzrisiko gebildet werden.
Die bereitgestellte Menge Trinkwasser erhöht sich auf 36,0 Mio. m³ gegenüber dem Vorjahreswert (Vj.: 35,2 Mio. m³). Der Trinkwasserabsatz liegt mit 31,2 Mio. m³ um 0,5 Mio. m³
über dem im Vorjahr (30,7 Mio. m³). Der technische Wassereigenbedarf (Eigenbedarf und
Wasserverluste) stieg auf 4,9 Mio. m³ (Vj.: 4,5 Mio. m³) an. Entsprechend der Zunahme
des Trinkwasserabsatzes hat sich auch die Menge des von den Trinkwasserkunden eingeleiteten Abwassers erhöht, dies spiegelt sich auch in der behandelten Trockenwettermenge
(Schmutzwasser inklusive Fremdwasser) wider, die um 3,2 % auf 39,0 Mio. m³ (Vj.: 37,8
Mio. m³) gestiegen ist.
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um Mio. EUR 0,9 auf Mio. EUR 21,6 gesunken. Im
Wesentlichen ist diese Entwicklung auf im Vorjahr höhere Erträge aus der Auflösung von
Rückstellungen, Sondereffekte aufgrund erzielter Erträge im Zusammenhang mit der Refinanzierung der Eigenmittelanteile der Cross-Border-Lease-Transaktionen des Vorjahres
und höhere Erträge aus Schadenersatz zurückzuführen. Im Geschäftsjahr 2017 konnten im
Vergleich zum Vorjahr Mio. EUR 1,1 höhere Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens
für verrechenbare Abwasserabgabe erzielt werden, da behördliche Verrechnungsbescheide
für Vorperioden ergingen.
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Beteiligungsbericht 2017
Der Materialaufwand liegt bei Mio. EUR 41,9 und damit erhöht zum Vorjahresniveau (Vj.:
Mio. EUR 41,0), unter anderem begründet durch höheren Instandhaltungsbedarf und sonstige Dienst- und Fremdleistungen im Rohr- und Kanalnetz.
Mit dem Personalaufwand in Höhe von Mio. EUR 31,5 (Vj.: Mio. EUR 30,2) lagen die Wasserwerke über dem Niveau der Vorjahre, im Wesentlichen bedingt durch planmäßige Tarifsteigerungen sowie durch den Wechsel von durchschnittlich 7,7 Mitarbeitern von einer Teilzeit- in eine Vollzeitstelle. Die Höhe der durchschnittlichen Anzahl der Mitarbeiter inklusive
Auszubildenden (569) weicht kaum gegenüber dem Vorjahr (568) ab.
Die Abschreibungen von Mio. EUR 40,8 (Vj.: Mio. EUR 41,3) weichen geringfügig ab.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zu 2016 um Mio. EUR 5,3 auf
Mio. EUR 24,4 (Vj.: Mio. EUR 29,7) gesunken. Wesentliche Ursache ist der im Vorjahr angefallene außergewöhnliche Aufwand aufgrund der Umsatzsteuernachzahlung in Höhe von
Mio. EUR 5,3 sowie die im Vorjahr gebildete Rückstellung für den zusätzlichen Wasserzählerwechsel.
Im Wesentlichen aufgrund geringerer Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen sanken die Zinserträge um Mio. EUR 1,0. Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen (inklusive
Aufzinsung von Rückstellungen) sind im Vergleich zum Vorjahr leicht auf Mio. EUR 4,8 (Vj.:
Mio. EUR 4,7) gestiegen.
Vermögens- und Finanzlage
Die zum Bilanzstichtag 2016 bestehende Verbindlichkeit für die seitens der Prozessgegner
durch Verrechnung des im Voraus geleisteten Abschlags auf die zu erwartende Prozesskostenerstattung in Höhe von Mio. EUR 15,0 erhöhte sich im Jahr 2017 um Mio. EUR 1,3
auf Mio. EUR 16,3.
Aufgrund des für die Wasserwerke positiven Gerichtsurteils vom 10.04.2018, der guten
Geschäftsaussichten, der eingeleiteten Maßnahmen zur Aufwandsreduzierung sowie der
im Rahmen des Wirtschaftsplans für 2018 bis 2022 dargestellten und vom Aufsichtsrat bestätigten Kreditaufnahme (für 2018 rund Mio. EUR 37,0) unter Beibehaltung des künftigen
kurzfristigen Cash-Management-Kreditrahmens von Mio. EUR 8,0 gehen die Wasserwerke
von einer weiterhin stabilen Finanzlage aus. Die Zahlungsfähigkeit war im Berichtsjahr und
bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses 2017 durch den Cash-ManagementKreditrahmen der LVV jederzeit gewährleistet.
Für das Geschäftsjahr 2017 weisen die Wasserwerke eine Bilanzsumme von Mio. EUR
1.050,4 aus. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr (Mio. EUR 1.026,1) einer Erhöhung
um 2,4 %.
Das Anlagevermögen wies zum 31.12.2017 Mio. EUR 937,4 aus. Das waren im Vergleich
zum Vorjahr (Mio. EUR 924,8) rund 1,4 % mehr. Im Berichtsjahr investierte die Gesellschaft
insgesamt Mio. EUR 52,4 in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen. Die
Verbindlichkeiten erhöhten sich von Mio. EUR 270,8 per 31.12.2016 um 13,8 % auf Mio.
EUR 308,1. Das Eigenkapital der Gesellschaft lag am Bilanzstichtag bei Mio. EUR 285,5,
das Verhältnis von Eigenkapital zur Bilanzsumme bei 27,2 %.
Investitionen
Das Investitionsvolumen inklusive Finanzanlagen liegt einschließlich der unentgeltlichen
Übertragung technischer Anlagen bei Mio. EUR 54,4 (Vj.: Mio. EUR 52,8) und damit 3 %
höher als das Investitionsvolumen des Vorjahres.
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Beteiligungsbericht 2017
Vom Gesamtvolumen der Investitionen entfielen Mio. EUR 17,2 (31,6 %) auf die Sparte
Trinkwasser und Mio. EUR 33,6 (61,8 %) auf die Sparte Abwasser, Mio. EUR 3,6 (6,6 %)
waren sonstige Investitionen. In die Werke wurden Mio. EUR 8,5 (15,6 %), in die Trink- und
Abwassernetze inklusive Erschließungen Mio. EUR 42,0 (77,2 %) und in den übrigen Bereich Mio. EUR 3,9 investiert, davon wurden Mio. EUR 2,0 als Finanzanlage in Form eines
langfristigen Darlehens an die Sportbäder investiert.
Investitionen Werke:
Von den Mio. EUR 8,5 an Investitionen für den Unternehmensbereich Werke entfielen rund
Mio. EUR 3,3 auf die Investitionen in den Wasserwerken und Mio. EUR 5,2 auf die Investitionen in den Kläranlagen.
Das Erneuerungsprogramm der Fassungsanlagen stand auch im Jahr 2017 im Fokus der
Aktivitäten im Bereich der Wasserwerke. Nach erfolgreichem Abschluss der 1. Ausbaustufe
im Wasserwerk Canitz im letzten Jahr erfolgte in diesem Jahr die Errichtung von 16 Brunnen in den Fassungsanlagen des Wasserwerkes Thallwitz. Der Abschluss des ersten Bauabschnittes ist für 2018 mit der Errichtung weiterer 16 Brunnen geplant.
Parallel zu diesen Vorhaben erfolgte in diesem Jahr die Fertigstellung der ersten fünf von
insgesamt 36 Brunnen im Wasserwerk Naunhof 1 zur Erneuerung der Fassungsanlagen an
diesem Standort. Darüber hinaus ist es geplant, die Rohwassersammelleitungen sowie die
Energieversorgung in den nächsten Jahren zu ertüchtigen. Zielstellung ist es, durch diese
Maßnahmen eine Sicherstellung der notwendigen Rohwassermengen bis zur Inbetriebnahme des geplanten neuen Wasserwerkes, welches die bestehenden Wasserwerke
Naunhof 1 und Naunhof 2 ersetzen soll, zu erreichen.
Für diese Investitionsmaßnahme wurde in diesem Jahr im Rahmen eines Value Engineering damit begonnen, die bisherigen Ergebnisse der Vorplanung zu validieren und parallel
dazu auf den aktuell favorisierten Standort anzupassen.
Die genannten Maßnahmen sind Teil der unternehmensweiten Wasserkonzeption „Zukunftskonzept Trinkwasserversorgung 2030“. Bedingt durch die positive demografische
Entwicklung im Einzugsgebiet stellen diese Investitionen eine wesentliche Grundlage zur
nachhaltigen Absicherung der Trinkwasserversorgung in den kommenden Jahren dar.
Weitere Vorhaben waren der Ersatz der Steuerung im Wasserwerk Naunhof 1, als erste
Maßnahme zur Erneuerung der kompletten Steuerungstechnik der Wasserwerke in den
kommenden Jahren, sowie die Auswechslung der Abwasserleitung des Wasserwerkes Canitz im Bereich des Muldedeiches.
Letztere erfolgte im Zusammenhang mit der Ertüchtigung der Deichanlagen zum öffentlichen Hochwasserschutz durch die Landestalsperrenverwaltung. Parallel dazu wurden die
ersten Planungsphasen des darüber hinausgehenden Objektschutzes und präventiven
Hochwasserschutzes speziell dieses größten Leipziger Wasserwerkes abgeschlossen. Die
bauliche Umsetzung soll nach Fertigstellung der Planung und Genehmigung in den nächsten Jahren erfolgen.
Im Bereich der Kläranlagen bildete die weitere Fortführung der Planungen der Erweiterung
des Klärwerkes Rosental den wesentlichen Schwerpunkt in diesem Jahr. Die biologische
und mechanische Reinigungsstufe befindet sich aktuell in der Phase der Entwurfsplanung.
Nach Abstimmung der notwendigen genehmigungsrechtlichen Schritte mit den zuständigen
Ämtern und Behörden, speziell zu den naturschutzrechtlichen Anforderungen an die
Schutzgüter wie zum Beispiel Grund- und Oberflächenwasser, Luft, Flora/Fauna, wurden
die notwendigen Fachgutachten in diesem Jahr weiter fortgeführt. Aufgrund der Komplexität
dieser Maßnahme werden diese erst im Jahr 2018 beendet werden. Zielstellung ist es,
nach Abschluss der Untersuchungen die Festlegungen dieser Umweltverträglichkeitsprüfung in die technische Planung zu integrieren und Ende 2018 die notwendigen wasserrechtlichen Genehmigungen zu beantragen.
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Beteiligungsbericht 2017
Ausgehend vom aktuellen Zeitplan wird mit einem Baubeginn 2020 und einer Fertigstellung
des Teilprojektes Biologie im Jahr 2023 gerechnet.
Zur Sicherstellung der Abwasserbehandlung bis zur Inbetriebnahme der Erweiterung des
Klärwerks wurde eine Interimsverdichterstation zur Verbesserung der Sauerstoffversorgung
der Biologien A–C errichtet und Ende dieses Jahres in Betrieb genommen sowie die Anzahl
der Belüftungselemente im Belebungsbecken D erhöht.
Weitere Maßnahmen waren der Bau und die Inbetriebnahme einer Schlammentwässerungsanlage in der Kläranlage Markranstädt zur künftigen Reduzierung der Transportkosten für das Klärwerk Rosental durch Behandlung vor Ort, der Baubeginn der Kläranlage
Zwochau zur Erweiterung der vorhandenen biologischen Behandlungskapazität sowie die
Fortführung der Planungen zur Kapazitätserweiterung der Kläranlage Dölzig. Aufgrund einer deutlichen Erhöhung des Anschlussgrades an die Anlage aufgrund der demografischen
Entwicklung ist hier ein kompletter Neubau der Anlage erforderlich.
Investitionen Netze:
Im Jahr 2017 investierten die Wasserwerke Mio. EUR 42,0 in das Trink- und Abwassernetz
der Stadt Leipzig und der Kommunen des ZV WALL. Analog den Vorjahren war die Gewährleistung der Ver- und Entsorgungssicherheit auf hohem Niveau und konstanter Qualität der Maßstab des Handelns.
Die im Jahr 2017 getätigten Investitionen in das Trinkwassernetz (inklusive Trinkwasseranschlussleitungen und Erschließungen) im Wert von Mio. EUR 13,7 fanden vornehmlich im
Betrieb der Versorgungsleitungen statt. Auch im Abwasserbereich fokussierten sich die Investitionen verstärkt auf das Flächennetz in Leipzig und Umland. Dabei werden jetzt die Voraussetzungen geschaffen, mit den zur Verfügung stehenden Investitionssummen über einen langen Zeitraum konstant und planmäßig in das Flächennetz zu investieren, um damit
das laufende Kanalsanierungsprogramm zielgerichtet umzusetzen. In Summe wurden im
Jahr 2017 Mio. EUR 28,3 inklusive der Hausanschlusskanäle und der Abwassererschließungen in das Kanalnetz investiert. Aus der Vielzahl der durchgeführten Projekte in 2017 ist
nachfolgend eine kleine Auswahl von Trink- und Abwassermaßnahmen zusammenfassend
dargestellt:
Händische Sanierung Mischwasserleitung Käthe-Kollwitz-Straße, Leipzig
Der Mischwasserkanal Käthe-Kollwitz-Straße/Elsterstraße in Leipzig mit einer Länge von
circa 650 Metern gehört zum Einzugsgebiet des Hauptsammlers Elsterstraße/Waldstraße.
In den Mischwasserkanal werden das Schmutz- und Regenwasser der Grundstücke und
das Regenwasser der Straße im Mischsystem abgeleitet. Der sich unter dem Elstermühlgraben befindliche Düker verursacht bei stärkeren Regenereignissen einen Einstau in den
vorgelagerten Haltungen, was zu erheblichen Ablagerungen und SchwefelwasserstoffBelastungen führte. Die durchgeführten Reinigungsarbeiten beseitigten kurzzeitig diese Ablagerungen, führten aber auch dazu, dass sich der Zustand des bereits vorgeschädigten
Sohlbereichs des Sammlers weiter verschlechtert hat.
Mit der händischen Sanierung (Ausräumen der Fugen des Mauerwerks, wieder neu verfugen und Beschichten im Sohlbereich) wurde der Bestand gesichert und statisch instandgesetzt, folglich hat sich der Reinigungsaufwand für den Kanal erheblich verringert und die
Belastung für das Material wurde reduziert.
Die Sanierungsmaßnahme wurde im Zuge der Gleisbauarbeiten im Bereich Käthe-KollwitzStraße umgesetzt. Die Leitungen in der Käthe-Kollwitz-Straße befinden sich unter dem
Gleisbett der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH, Leipzig (Verkehrsbetriebe).
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Beteiligungsbericht 2017
Sanierung der Mischwasserleitung Rosa-Luxemburg-Straße, Leipzig
Im Rahmen einer planmäßigen Kanalbegehung/-befahrung wurden im Mischwassersammler Eiprofil 850/1300 Rosa-Luxemburg-Straße zwischen dem ersten östlichen Hauptsammler und Schulze-Delitzsch-Straße schwere Schäden im Sohlbereich festgestellt. So war
streckenweise das Gefüge der Sohle stark geschädigt.
Der Mischwasserkanal in der Rosa-Luxemburg-Straße wurde auf einer Länge von circa
440 Metern zwischen der Anbindung an die östliche Rietzschke und dem Kreuzungsbereich
Neustädter Straße/Rosa-Luxemburg-Straße erneuert. Ebenso wurden die ersten Haltungen
in die abgehenden Nebenstraßen Ludwigstraße, Mariannenstraße und Meißner Straße auf
circa 60 Meter ausgewechselt und trassenmäßig optimiert.
Das Vorhaben wurde in zwei Bauabschnitten 2016 und 2017 realisiert.
Ertüchtigung Abwasserpumpanlage, Schkeuditz
Die Abwasserpumpanlage Schkeuditz (Baujahr 1992) besteht aus zwei Pumpenstaffeln mit
jeweils zwei Pumpen. Eine fördert das Mischwasser über die Abwasserdruckleitung Schkeuditz zur Kläranlage Rosental, die zweite Staffel wird temporär bei hohem Regenwasseranteil in Betrieb genommen. Aufgrund der hohen Bedeutung dieser Pumpanlage für die
Entsorgung das angeschlossenen Einzugsgebietes wurde eine Erneuerung und Modernisierung der beiden Mischwasserpumpen, aller Armaturen und Rohrleitungen im Mischwasser-Pumpenraum sowie der kompletten EMSR-Technik und Lüftungstechnik vorgenommen. Durch diese Maßnahmen wurde die Kapazität und Betriebssicherheit der Anlage
deutlich erhöht.
Sanierung Mischwasserleitung Creuzigerstraße, Leipzig
Die Sanierung des großprofiligen Mischwasserkanals in der Creuzigerstraße (circa 500 Meter) wurde in zwei Bauabschnitte unterteilt. Im ersten Bauabschnitt von der Rolf-AxenStraße bis zur östlichen Dieskaustraße wurde eine Erneuerung in einer größeren Nennweite vorgenommen. Der zweite Bauabschnitt zwischen Dieskaustraße und Kantatenweg beinhaltete die Sanierung von 195 Metern im Schlauchlining-Verfahren. Auf einer Länge von
circa 15 Metern im Kantatenweg wurde eine Renovierung durch Einzug eines Glasfaserkunststoffrohres durchgeführt. Die Trasse ist geprägt von Profiländerungen und Bögen, daher war der Einbau von Glasfaserkunststoff-Kurzrohren notwendig. Außerdem wurden alle
Schächte auf der Sanierungsstrecke erneuert.
Abgabestation Holzhausen, Leipzig
Die
an
der
Trinkwasser-Fernleitung
„Ostring“
stationierte
Abgabestation/Druckminderanlage Holzhausen (Baujahr 1990) gehört zum Anlagenbestand der Wasserwerke. Bei Abdichtungsmaßnahmen wurde festgestellt, dass die Trinkwasserfernleitung
im erdverlegten Bereich durch zum Teil sehr starke Korrosionsschäden gekennzeichnet ist.
Mit dieser Investition wurden in der Abgabestation/Druckminderanlage Holzhausen die
Mauerdurchführungen einschließlich Medienrohr sowie Armaturen erneuert und eine Umgehungsleitung mit entsprechender Messtechnik und Armaturen errichtet. Möglichkeiten
zum kathodischen Korrosionsschutz (KKS) wurden ebenfalls berücksichtigt.
Der Ersatz der Hauptleitung in der Station und die vorsorgliche Errichtung einer 27 Meter
langen parallelen Umgehungsleitung außerhalb des Bauwerkes war technisch und organisatorisch ein Mammutprojekt, das seit Ende August vorbereitet wurde, bevor am 21. und
22.10.2017 der neue Leitungsabschnitt schließlich eingebunden wurde. Für die Entleerung
der in der „riesigen“ Fernleitung enthaltenen 3.600 Kubikmeter Wasser – in etwa 30.000
Badewannenfüllungen – konnten über elf Entleerungsstellen, das dortige Grabensystem
und umliegende Ackerflächen genutzt werden.
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Beteiligungsbericht 2017
Auswechslung Fernleitung Canitz/Thallwitz
Anlass zu diesem Projekt gaben die seitens der Landestalsperrenverwaltung geplanten
Deichsicherungsarbeiten am Hochwasserschutzdeich Canitz. Im Baubereich queren unter
anderem die zwei Trinkwasserfernleitungen aus den Wasserwerken Canitz und Thallwitz
und diverse Entleerungs- und Spülleitungen aus dem Wasserwerk Canitz den Deich. Inhalt
dieses Vorhabens war die Sanierung der beiden je 210 Meter langen Abschnitte der Trinkwasserleitungen. Die Auswechslung erstreckte sich dabei jeweils vom Schieberkreuz vor
dem Wasserwerk Canitz bis zur Rohrbrücke über die Mulde mittels Rohreinzug, inklusive
der Erneuerung der genannten Betriebsleitungen aus dem Wasserwerk Canitz. Im Querungsbereich des Deiches wurden alle Leitungen in offener Bauweise neu im Schutzrohr
und koordiniert mit dem Spundwandeinbau verlegt.
Auswechslung Mischwasserleitung Sommerfelder/Kriekauer Straße, Taucha
Im Zuge des geplanten Kreuzungsumbaus (Entlastungsmaßnahme für Starkregenereignisse) sollten die vorhandenen Mischwasserleitungen erneuert werden. In der Sommerfelder
Straße wurde die Leitung auf circa 100 Metern mit einer Glasfaserkunststoffleitung ausgewechselt. Dabei wurde die Tiefenlage angepasst, sodass das vorhandene Gegengefälle
ausgeglichen wurde. In der Kriekauer Straße wurde der Mischwasserkanal auf einer Länge
von circa 105 Metern ebenfalls getauscht und die hier vorhandene Trinkwasserleitung ausgewechselt.
Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung
Risikomanagementsystem
Die Wasserwerke betreiben seit dem Jahr 2003 ein umfassendes, softwarebasiertes Risikomanagementsystem (RMS) zur frühzeitigen Identifikation, Analyse und Steuerung von
Risiken. Das systematische Risikomanagement der Wasserwerke erfüllt die gesetzlichen
Anforderungen. Über regelmäßige, jährliche Risikoinventuren werden der Gesamtumfang
der beschriebenen Risiken sowie die Einschätzungen zu den Einzelrisiken planmäßig aktualisiert. Ein kontinuierliches Controlling gewährleistet die frühzeitige Erkennung neuer Risiken. Frühwarnindikatoren dienen dem schnellen Erkennen von Veränderungen bei Einzelrisiken und ermöglichen so ein schnelles Ergreifen von geeigneten Maßnahmen.
Das RMS wurde 2014 hinsichtlich Vollständigkeit sowie Trennschärfe und Definition systemrelevanter Parameter aktualisiert. Insbesondere der Aspekt „Compliance“ wurde dabei
einer gründlichen Risikoanalyse unterzogen und im Rahmen der Risikoinventur als zusätzliche Kategorie innerhalb der neuen Beobachtungskategorien des RMS ausgeprägt. Die
Kategorisierung sowohl des Risikoinventares als auch des Reportings erfolgt unverändert
nach folgenden thematischen Merkmalen:
finanzielle Risiken
operativ-technische Risiken
strategische Risiken
politisch-regulatorische Risiken
organisatorisch-prozessuale Risiken
Compliance-Risiken.
22
Beteiligungsbericht 2017
Die regelmäßige Berichterstattung erfolgt stufenweise nach einem festgelegten Ablaufschema, beginnend bei den Berichtsverantwortlichen über die Bereichsrisikomanager und
den Zentralen Risikomanager bis hin zu Geschäftsführung, Aufsichtsrat und den Gesellschaftern. Die Kriterien für die TOP-Risiken der einzelnen Instanzen sind im Risikomanagementhandbuch verbindlich festgelegt, ebenso wie der Prozess der Risikoinventur, von
Ad-hoc-Meldungen und bedarfsweise unterjährigen Anpassungen. Darüber hinaus werden
im Rahmen des Risikoausschusses, der auch als Auftaktveranstaltung zur jährlichen Risikoinventur fungiert, Stärken und Schwächen des RMS ausgewertet und es erfolgt eine
Sensibilisierung der Leiter und Bereichsrisikomanager für besondere, aus der aktuellen Situation des Unternehmens und der Unternehmensstrategie ableitbare Schwerpunkte. Bei
den Wasserwerken ist das Risikomanagement eine bereichsübergreifende Aufgabe, wobei
das Risikofrüherkennungssystem organisatorisch dem Bereich Unternehmenssteuerung/Organisation zugeordnet ist. Dessen Berichte werden regelmäßig durch die Geschäftsführung und die zweite Führungsebene ausgewertet.
Das RMS der Wasserwerke ist darauf ausgerichtet, bestandsgefährdende Risiken beziehungsweise die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft wesentlich beeinflussende Risiken frühzeitig zu erkennen, sie hinsichtlich möglicher Interdependenzen und
Überlagerungen qualitativ zu beurteilen und bei Bedarf effektiv zu steuern.
Erkenntnisse aus den in der Vergangenheit abgeschlossenen CDO-/CDS-Geschäften und
der Entwicklung der Cross-Border-Lease-Transaktionen (CBL) sind in vollem Umfang in
das RMS eingeflossen. Dies erfolgt in der Form, dass die Risiken, deren Höhe, Veränderungen und Historie transparent im RMS abgebildet sind und gegenüber den Gremien regelmäßig berichtet werden.
Risiken aus Finanzgeschäften
Steuerung der Risiken aus Finanzgeschäften: Die Wasserwerke steuern die Risiken aus Finanzgeschäften über das RMS. Folgende Risiken werden betrachtet:
Forderungsausfallrisiken
Liquiditätsrisiken
Zinsrisiken/Zinsderivate
sonstige Risiken (CDO-/CDS-Transaktionen, CBL).
Forderungsausfallrisiken werden durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt.
Hierbei werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die länger als ein Jahr fällig
sind, zu 100 % wertberichtigt. Für alle übrigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird ein pauschaliertes Verfahren angewendet, wobei je nach Alter der Forderung ein
prozentualer Abschlag, unter Berücksichtigung des Zahlungsverhaltens im Vorjahr, erfolgt.
Im Rahmen des Finanzmanagements wurde zur besseren Steuerung bereits 1999 ein
Cash Pool eingerichtet, bestehend aus der LVV sowie den Unternehmen Stadtwerke, Verkehrsbetriebe und Wasserwerke. Unter den Gesellschaften ist die LVV als Betreibergesellschaft und Poolführer bestimmt. Das Management des Cash Pools ist über einen Rahmenvertrag der beteiligten Unternehmen geregelt. Im Rahmen des zwischen den Unternehmen
der LVV abgestimmten Risikoinventars im Bereich Finanzierung werden dabei unter anderem auch die Ausnutzung der Cash-Pool-Linien und die Bonitätsentwicklung der LVV bei
Creditreform betrachtet.
Zur Zinssicherung wurden bei den Wasserwerken Zinsderivate eingesetzt. Die Zinsderivate
beziehen sich jeweils auf ein Grundgeschäft. Die Wasserwerke haben zum Stichtag insgesamt nur noch ein Zinsderivat im Bestand, welches mit dem zugrundeliegenden Bankdarlehen zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst wurde und zum 30.03.2018 ausläuft.
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Beteiligungsbericht 2017
CDO-/CDS-Transaktionen: Zu den CDO-/CDS-Transaktionen aus den Jahren 2006 und
2007 erging am 04.11.2014 ein Urteil des High Court of Justice in London.
An dem Rechtsstreit beteiligt waren neben den Wasserwerken die UBS sowie die Depfa
Bank plc (Depfa) und die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).
Im Ergebnis dieses Urteils sind die Wasserwerke nicht dazu verpflichtet, Zahlungen aus
den CDOs zu leisten. Auch die CDS sind rückabgewickelt. Die für die CDOs und CDS erhaltenen beziehungsweise bezahlten Prämien wurden entsprechend dem Urteil bereits im
Jahr 2014 zu einem Großteil zurückgezahlt.
Die von der UBS hiergegen eingelegten Rechtsmittel waren sämtlich erfolglos. Zuletzt
scheiterte UBS am 10.04.2018 bei dem Supreme Court mit einem Antrag auf Zulassung einer weiteren Berufung. Weitere Rechtsmittel stehen UBS nicht mehr zur Verfügung. Damit
ist der Londoner Rechtsstreit in der Hauptsache beendet. Über die Höhe der Prozesskostenerstattungen ist noch nicht entschieden. Die Parteien werden hierüber verhandeln.
Kommt keine Einigung zustande, wird ein Kostenerstattungsverfahren eingeleitet. Die zum
Bilanzstichtag 2017 bestehende Verbindlichkeit für die seitens der Prozessgegner im Voraus geleisteten Abschläge auf die zu erwartende Prozesskostenerstattungen in Höhe von
Mio. EUR 14,9 erhöhten sich im Jahr 2017 um Mio. EUR 1,4 auf Mio. EUR 16,3.
Bereits in der Folge des Urteils des High Court of Justice vom 04.11.2014 hatten sich die
Wasserwerke und die LBBW darauf verständigt, die vor dem Landgericht Leipzig und dem
Oberlandesgericht Dresden anhängigen Prozesse bis zur Beendigung des englischen
Rechtsstreits ruhen zu lassen. Der Rechtsstreit der UBS gegen LBBW ist rechtskräftig entschieden. Hieraus folgt, dass LWW an die LBBW keine Zahlungen aus dem sog. GECC
CDO erbringen muss. Die vor dem Landgericht Leipzig und dem Oberlandesgericht Dresden anhängigen Prozesse können vor diesem Hintergrund nun wieder aufgerufen und einvernehmlich beendet.
Finanzrisiken aus beschränkt persönlichen Dienstbarkeiten: Nach § 9 Abs. 1 GBBerG in
Verbindung mit § 1 SachenR-DV sind kraft Gesetzes zugunsten der Gesellschaft beschränkt persönliche Dienstbarkeiten für öffentliche Ver- und Entsorgungsleitungen entstanden. Voraussetzung hierfür war, dass diese Leitungen bereits am 3. Oktober 1990 vorhanden waren und betrieben wurden. Als Gegenleistung für die dingliche Belastung der
Grundstücke und die damit einhergehende Wertminderung steht den Grundstückseigentümern (Stichtag: 11. 01.1995) eine Entschädigung zu, die sich nach den Wertverhältnissen
des Grundstückes, bezogen auf das Jahr 1995, bemisst. Erforderlich für die Auszahlung
der Entschädigung ist ein entsprechender Antrag des Grundstückseigentümers. Insgesamt
wurde der Wert dieser Entschädigungsbeträge mit circa Mio. EUR 23,1 eingeschätzt. Eine
Auszahlung von Mio. EUR 21,6 ist bislang erfolgt. Für die noch zu erwartenden fällig werdenden Zahlungsverpflichtungen besteht eine entsprechende Rückstellung.
Risiken aus CBL-Verträgen: Im Hinblick auf die abgeschlossenen Cross-Border-LeaseKlärwerke-Transaktionen wird ein systematisches Vertragscontrolling durchgeführt. Um jederzeit eine Abschätzung von möglichen Risiken vornehmen zu können, sind neben internen Überwachungen ein spezialisierter externer Berater mit der finanzwirtschaftlichen Vertragsüberwachung sowie eine Rechtsanwaltskanzlei mit der rechtlichen Beratung beauftragt. Zur Risikosteuerung und -minimierung finden regelmäßige Reportings statt. Darüber
hinaus wird die Einhaltung einzelner Vertragsinhalte im Rahmen von Einzelfallprüfungen sichergestellt.
Für die Fremdmittelanteile der von den Wasserwerken geschuldeten Leasingraten bestehen Zahlungsinstrumente eines Finanzinstituts mit Investment-Grade-Rating gemäß Standard & Poor’s und Moody’s. Das Zahlungsprofil des Zahlungsinstruments ist auf die den
Wasserwerken geschuldeten Fremdmittelanteile der Leasingraten abgestimmt.
24
Beteiligungsbericht 2017
Für die Eigenmittelanteile der von den Wasserwerken geschuldeten Leasingraten besteht
ein Zahlungsinstrument einer Zweckgesellschaft, die ihre Zahlungsverpflichtungen den
Wasserwerken gegenüber durch ein fristen- und betragskonformes Portfolio aus USStaatsanleihen gesichert hat. Das Portfolio aus US-Staatsanleihen ist zudem zugunsten
des Investors verpfändet. Für das Portfolio aus US-Staatsanleihen gibt es keine vertraglich
vorgegebenen Ratinganforderungen.
Bei einer vorzeitigen, von den Wasserwerken zu verantwortenden Vertragsauflösung kann
sich ein Eventualrisiko aus der Differenz zwischen den für diesen Fall vertraglich vereinbarten
Eigenmittel-Kündigungswerten
und
dem
Marktwert
des
EigenmittelZahlungsinstrumentes, der dem Marktwert des Portfolios aus US-Staatsanleihen entspricht,
ergeben. Zum Jahresende 2017 lag dieser Differenzbetrag bei circa Mio. USD 43. Für diesen Differenzbetrag sind zusätzliche Sicherheiten zugunsten des Investors in Form von
Bankavalen bei einer deutschen Landesbank bestellt. Für die Bankavale bestehen vertraglich vereinbarte Mindestratings. Da die Bankavale vor Juli 2001 begeben wurden, unterliegen diese der zeitlich uneingeschränkten Gewährträgerhaftung der damaligen Gewährträger.
Risiken aus der operativen Geschäftstätigkeit: In den technischen Bereichen betreiben die
Wasserwerke eine Vielzahl von wasserwirtschaftlichen Anlagen sowie ein Rohr- und ein
Kanalnetz mit einer Gesamtlänge von 6.377 km. Daher sind die Wasserwerke technischen
Risiken, wie zum Beispiel Störungen oder Ausfällen von Betriebsanlagen, ausgesetzt. Zum
Management dieser Risiken betreibt die Gesellschaft ein zertifiziertes Technisches Sicherheitsmanagement. 2014 erhielt die Gesellschaft zum dritten Mal nach den Jahren 2004 und
2009 das durch den DVGW und die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft Abwasser
und Abfall e. V. (DWA) ausgereichte Zertifikat. Es bestätigt dem Unternehmen die Einhaltung von gesetzlichen und technischen Anforderungen im technischen Bereich.
Auf Basis der Ergebnisse des Asset Managements sowie der Auswertungen von zustandsorientierten Betrachtungen zum Handlungsbedarf im Bereich Kanalsanierung werden die
steigenden Finanzbedarfe regelmäßig in der Langfrist- und Mittelfristplanung abgebildet.
Zusätzlich werden die Aufwendungen für zustandserhaltende Reparaturen sukzessive weiter entsprechend dem identifizierten Bedarf und den formulierten Zielen in der Wirtschaftsplanung berücksichtigt. Ein geeignetes kennzahlenbasiertes Programmcontrolling unterstützt die Verfolgung der Zielerreichung. Insgesamt ermöglicht das Kanalsanierungsprogramm so ein transparentes Management des Zustandsrisikos bezüglich des Kanalnetzes.
Unter Berücksichtigung der Ergebnisse des zurückliegenden Jahres können nun erstmals
ein umfassender Abgleich der gesetzten Ziele des Kanalsanierungsprogrammes mit dem
kennzahlenbasierten Zielerreichungscontrolling vorgenommen werden und darauf aufbauend die erforderlichen strategischen und operativen Anpassungen erfolgen.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen des erhöhten Mitteleinsatzes und auch der weiter steigenden Ressourcenbindung auf die mittel- und langfristigen Unternehmenskennzahlen
werden fortlaufend mittels des Planungs- und Simulationstools analysiert, mit den Erkenntnissen des Asset Managements abgeglichen und in einer Langfristplanung mit 20-jährigem
Planungshorizont abgebildet. Die Ergebnisse bilden die Rahmenbedingungen der zukünftigen Wirtschaftspläne.
Steigende Einwohnerzahlen und auch der Fortschritt von Sanierungsprogrammen im
Misch- und Niederschlagswassersystem, wie zum Beispiel bei Mischwassereinleitstellen,
führen zu weiter steigenden Mengen und Frachten im Klärwerk Rosental. Spielräume zur
Leistungssteigerung der bestehenden Anlage sind heute bis auf wenige Optionen zur verfahrenstechnischen und anlagentechnischen Optimierung ausgeschöpft.
25
Beteiligungsbericht 2017
Das Projekt „Kapazitätserweiterung des Klärwerkes Rosental“ (Biologie und Mechanik inklusive Kanalsand-annahme) befindet sich derzeit in der Phase der Entwurfsplanung. Neben dem technischen Ausbaukonzept besteht die Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung, deren umfangreiche Umwelt-Fachgutachten aktuell erarbeitet werden. Zielstellung ist es, die Auswirkungen des Vorhabens auf verschiedene Schutzgüter wie
zum Beispiel Grund- und Oberflächenwasser, Luft, Flora und Fauna zu ermitteln und zu
bewerten. Im Anschluss werden diese Ergebnisse in die technische Planung eingearbeitet
und bilden die Grundlage für die notwendigen wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren.
Um eine reibungsarme und zeiteffiziente Bearbeitung zu gewährleisten, werden die beteiligten Fachbehörden bereits bearbeitungsbegleitend einbezogen.
Als Grundlage für die zukunftssichere Weiterentwicklung des Wasserversorgungssystems
für die Stadt Leipzig und die Region des ZV WALL wurde im Jahr 2016 nach mehrjähriger
intensiver Befassung die Arbeit am Zukunftskonzept Trinkwasserversorgung 2030 abgeschlossen und 2017 die entsprechenden grundlegenden Beschlüsse dazu gefasst. Dabei
wurden die Strukturelemente der Trinkwasserproduktion, des Trinkwasserbezuges und der
äußeren Verteilung unter den Gesichtspunkten Anlagenstruktur, Zustand, Wirtschaftlichkeit
und Bedarfsentwicklung hinsichtlich ihrer Zukunftsfähigkeit bewertet. Auf dieser Grundlage
wurden eine optimale Zielstruktur und ein geeigneter Entwicklungspfad mit zeitlicher Einordnung der investiven Anpassungserfordernisse erarbeitet. Das Zukunftskonzept Trinkwasserversorgung 2030 ist stringent an dem Ziel der Weiterentwicklung einer sicheren,
nachhaltigen, wirtschaftlichen und demografiefesten Versorgungsstruktur ausgerichtet.
Damit sind für die kommenden 20 Jahre klare Leitplanken für die Investitionen in Erzeugung und äußere Wasserverteilung vorgegeben. Einige der identifizierten Maßnahmen sind
bereits als Planungsleistungen in die aktuelle Mittelfristplanung eingeflossen.
Zur Unterstützung der kennzahlenbasierten Unternehmenssteuerung wurde im Jahr 2015
das betriebliche Kennzahlensystem eingeführt und seitdem fortlaufend funktional erweitert.
Heute wird es im gesamten Unternehmen routinemäßig zur Erfassung und Auswertung betrieblicher Kennzahlen angewendet. Die regelmäßigen Auswertungen von Monats- und
Quartalsberichten liefern einen deutlichen Beitrag zur internen Prozesstransparenz und zur
Verfolgung von Projektzielen und damit auch einen wesentlichen Input zur Steuerungsfähigkeit der Wasserwerke. Die Ergebnisse der Auswertungen des Kennzahlensystems werden regelmäßig mit den Ergebnissen aus den durchgeführten externen Benchmarkingprojekten verschnitten. Das integrierte Kennzahlenmanagement stärkt somit die Reaktionsfähigkeit gegenüber potenziell risikobehafteten Entwicklungen.
Sonstige Risiken: Zur Absicherung sonstiger Schadensfälle und Haftungsrisiken hat die
Gesellschaft Versicherungen in angemessener Höhe abgeschlossen.
Chancenbericht
Auf Basis der gültigen Bevölkerungsprognose der Stadt Leipzig vom 20.04.2016, gestützt
durch die reale Entwicklung in den Jahren 2016 und 2017, kann in der Gesamtbetrachtung
des Versorgungsgebietes der Wasserwerke mittelfristig weiterhin von einer positiven demografischen Entwicklung ausgegangen werden. Berücksichtigung findet dabei auch die
stabile Bevölkerungsentwicklung im Bereich des ZV WALL. Für die Wasserwerke ist damit
ein Potenzial zur Steigerung des Trinkwasserabsatzes von durchschnittlich bis zu 200 Tm³
jährlich bis zum Jahr 2025 verbunden. Die Gültigkeit dieses Ansatzes wird regelmäßig mit
der tatsächlichen Bevölkerungsentwicklung abgeglichen. So betrug die Steigerung des
Trinkwasserabsatzes auf Basis der verkauften Mengen 2017 im Vergleich zum Vorjahr 484
Tm³.
Der Maßgabe einer konservativ-verstetigten Planung zufolge findet dies in der Wirtschaftsplanung Berücksichtigung. Die tatsächliche Mengenentwicklung lässt jedoch darauf schließen, dass bei gleichbleibend hohen Zuwächsen in den Folgejahren weiterhin die Chance
auf Realisierung von über Plan liegenden Umsätzen und Erlösen im Kerngeschäft besteht.
26
Beteiligungsbericht 2017
Steigende Absatzmengen wirken sich zudem positiv auf die Auslastung der technischen
Anlagen der Wasserwerke aus. Daraus resultieren entsprechende wirtschaftliche Chancen
für das Unternehmen.
Für die erforderliche Anpassung einzelner Anlagenkomponenten aufgrund der Bevölkerungsentwicklung, wie zum Beispiel die Anpassung der Kapazität des Klärwerkes Rosental
an steigende Abwasserfrachten, hat das Unternehmen entsprechende Konzepte und Strategien erarbeitet, auf deren Grundlage die Umsetzungsplanung vorangetrieben wird. Für
die Erweiterung des Klärwerkes Rosental läuft gegenwärtig die Genehmigungsplanung zur
Erweiterung der mechanischen und der biologischen Reinigungsstufe. Die Ausführungsplanung wurde vorbehaltlich der Ergebnisse der Genehmigungsplanung vorbereitet. Konkrete
technische Anpassungsmaßnahmen zur weiteren Steigerung der Leistungsfähigkeit der
bestehenden Anlagenkomponenten befinden sich in der Umsetzung.
Das Strategie- und Performanceprogramm zur Verankerung der übergeordneten Unternehmensziele in der Strategie der Wasserwerke wurde auch im Jahr 2017 dynamisch weiterentwickelt und die Bearbeitung der Projekte vorangetrieben. Bis Ende 2017 wurden 63
Projekte und Maßnahmen als wesentliche strategische Handlungsfelder der Wasserwerke
identifiziert. Für 41 Themen sind die Zielausrichtung und zeitliche Einordnung präzise beschrieben. Über die aktive Steuerung und Priorisierung der Arbeit an den strategischen
Projekten wird die Konformität zwischen den Gesellschafterzielen und der Ausrichtung des
operativen Geschäftes fortlaufend sichergestellt und die Unternehmensentwicklung konsequent in Richtung der Gesellschafterziele vorangetrieben. Das Strategie- und Performanceprogramm trägt so wesentlich dazu bei, die zielkonforme Mittelverwendung über einen robusten Gesamtprozess abzusichern und den Zustand der Ver- und Entsorgungsinfrastruktur nachhaltig zu verbessern. So sind zum Beispiel im Zukunftskonzept Trinkwasserversorgung 2030 für Leipzig und die Region die Leitplanken für eine zukunftssichere und
wirtschaftliche Ausrichtung der äußeren Trinkwasserversorgungsinfrastruktur definiert. Mittelfristig ergeben sich daraus Chancen hinsichtlich einer effizienten und zielkonformen Entwicklung der Investitionsplanung und Anlagenbewirtschaftung mit weiteren positiven Effekten für Energieeffizienz und Versorgungssicherheit.
Besonderes Augenmerk liegt weiterhin auf Digitalisierungsthemen. Auch dieser Themenkomplex ist fest im Strategie- und Performanceprogramm verankert. Einige Projekte sind
bereits abschließend umgesetzt, wie zum Beispiel die Einführung des digitalen Kundenportals. Eine weitere Schärfung des Digitalisierungsportfolios unter konkreter Berücksichtigung
unserer betrieblichen Handlungsbedarfe wird auf Grundlage der Ergebnisse einer durchgeführten Workshop-Reihe in das Strategie- und Performanceprogramm einfließen und zur
Schärfung der strategischen Ausrichtung beitragen.
Auf Grundlage der positiven Erfahrungen und Ergebnisse in den zurückliegenden Jahren
wird für die Wasserwerke insgesamt die Chance gesehen, dass durch die verstärkte Zusammenarbeit in der LVV über die Zielgrößen hinaus mittel- bis langfristig weitere positive
Effekte in Bezug auf die allgemeine Performance im Kerngeschäft und die Qualität der Unterstützungsprozesse erreicht werden können. So haben die Wasserwerke dieses Jahr
gemeinsam mit den Stadtwerken drei Photovoltaik-Projekte an Kläranlagenstandorten realisiert. Ein weiteres gemeinsames Projekt befindet sich in der Planungsphase und soll im
Laufe des Jahres 2018 in die Umsetzung gehen.
Im Hinblick auf die kontinuierliche Verbesserung der Energieeffizienz konnte mit der Bestätigung der Gruppenzertifizierung des Energiemanagementsystems der Wasserwerke und
ihrer Beteiligungsunternehmen nach DIN EN ISO 50001 das hohe systemische Niveau für
die gesamte Unternehmensgruppe bestätigt werden.
27
Beteiligungsbericht 2017
Prognosebericht
Bezogen auf die Tätigkeit im Kerngeschäft stellen sich die Wasserwerke weiterhin auf sich
ändernde Rahmenbedingungen ein. Dies gilt insbesondere für die Entwicklung des Trinkwasserabsatzes aufgrund der weiterhin steigenden Bevölkerungszahl und eines erneut
leicht steigenden Durchschnittsverbrauches von 91,9 Litern pro Tag und Einwohner auf
92,5 Liter pro Tag und Einwohner. Diese Entwicklung wirkt sich im gleichen Maße auf die
zu entsorgenden Schmutzwassermengen aus. Erschließung und Lückenbebauung führen
zu weiterer Verdichtung und einem Anstieg der Mengen des zu entsorgenden Niederschlagswassers. Die Wasserwerke setzen sich intensiv und kontinuierlich mit diesem Thema auseinander und bereiten sich auf die Entwicklung der Abnahmemengen vor. Im Kontext der ergriffenen Maßnahmen zur Effizienzoptimierung, Synergiehebung und unterstützt
durch die Zielkonkretisierung der strategischen Projekte sowie das Controlling des Strategie- und Performanceprogrammes, wird sich die prognostizierte Geschäftsentwicklung weiter positiv auf die Ertragslage auswirken.
Wichtige strategische Handlungsfelder, wie beispielsweise die Umsetzung und weitere inhaltliche Ausgestaltung des Programmes zur nachhaltigen Kanalsanierung, das kapazitätsbasierte Ausbaukonzept für das Klärwerk Rosental oder auch die im November 2017 erfolgreich durchgeführte Bestätigung der Gruppenzertifizierung des Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001 für die Wasserwerke und die Beteiligungsunternehmen,
werden im Jahr 2018 zielgerichtet weitergeführt. Das ebenfalls im November 2016 per Gesellschafterbeschluss bestätigte Zukunftskonzept Trinkwasserversorgung 2030 für Leipzig
und die Region schafft zusätzlich Klarheit hinsichtlich der Einordnung der Investitionsbedarfe in die Mittel- und Langfristplanung. Im Hinblick auf die im Jahr 2018 gemeinsam mit der
Stadt Leipzig abschließend zu bearbeitende Konzeptbetrachtung zur Trinkwassernotversorgung sind klare Randbedingungen gegeben. Auf dieser Grundlage konnte 2017 eine effiziente und zielorientierte Konzeptbearbeitung erfolgen. Die Ergebnisse im Jahr 2018 werden für die weitere organisatorische und technische Härtung des Versorgungssystems
maßgeblich und belastbar sein. Gleiches gilt für den im Jahr 2018 geplanten Abschluss des
Projektes „Risikomanagement Starkregen“, das ebenfalls 2017 in einer gemeinsamen Projektstruktur mit den Ämtern der Stadt Leipzig erfolgreich bearbeitet wurde.
Von besonderer Relevanz sind für das Jahr 2018 weiterhin die Themen IT-Sicherheit und
Digitalisierung. Mit der im Jahr 2016 begonnenen Implementierung eines Informationssicherheitsmanagementsystems werden einheitliche organisatorische und technische Mindeststandards im Unternehmen etabliert und damit auch die Anforderungen des ITSicherheitsgesetzes für Betreiber kritischer Infrastrukturen umgesetzt. Darüber hinaus stellt
ein funktionierendes Informationssicherheitsmanagement die zentrale Grundvoraussetzung
für eine erfolgreiche und eng am Kerngeschäft sowie am Kundennutzen ausgerichtete weitere Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen dar. Im Strategie- und Performanceprogramm der Wasserwerke sind dazu aktuell 20 Themen mit Digitalisierungsbezug verankert.
Neben diesen Themen steht die programmatische Abarbeitung der Sanierungsbedarfe des
bestehenden Anlagevermögens im Fokus unseres Tagesgeschäftes. Die Gesellschaft geht
davon aus, den Zustand des Trink- und Abwassernetzes mittelfristig weiter zu verbessern.
Für 2018 wird im Trinkwassernetz mit einer im Vergleich zu 2017 weiterhin leicht rückläufigen spezifischen Schadensquote und mit einer tendenziell sinkenden Wasserverlustrate
gerechnet. Für das Kanalnetz wird mit der Implementierung des umfassenden Kanalsanierungsprogrammes mittelfristig von einer spürbaren und nachhaltigen Zustandsverbesserung ausgegangen. Die Verringerung des Anteiles der kurz- bis mittelfristigen Sanierungsbedarfe stellt unter Berücksichtigung weiterer Zieldimensionen wie Kosteneffizienz und hydraulischer Belange eines der Hauptziele des Kanalsanierungsprogrammes dar.
28
Beteiligungsbericht 2017
Insgesamt werden die beschriebenen Themengebiete sowohl den Betrieb der Anlagen als
auch das Investitionsprogramm zusätzlich positiv beeinflussen.
Für das Jahr 2018 plant die Gesellschaft auf dieser Grundlage mit im Vergleich zu 2017 um
circa 6,1 % ansteigenden Umsatzerlösen von Mio. EUR 160,2 und mit einem Ergebnis von
rund Mio. EUR 28,3 nach Steueraufwand und vor Ergebnisabführung und Ausgleichszahlungen an ihre Gesellschafter. Voraussichtlich im kommenden Geschäftsjahr ist damit zu
rechnen, dass sich Prozesskostenerstattungen im Ergebnis der Wasserwerke positiv realisieren werden.
Bereinigt um Sondereffekte stellt sich mittelfristig ein leicht steigendes Ergebnisniveau ein.
Zum Ende der Mittelfristplanung wird ein Ergebnisniveau um Mio. EUR 28,0 prognostiziert.
Bezogen auf den Trinkwasserabsatz wird gegenüber dem Istwert 2017 eine Steigerung um
0,7 Mio. m³ und damit 2,3 % erwartet. Der Investitionsplan sieht für 2018 ein Volumen von
Mio. EUR 67,1 vor, davon werden Mio. EUR 50,1 durch die Wasserwerke finanziert. Für
den Finanzanteil bedeutet dies gegenüber dem Jahr 2017 eine Steigerung um Mio. EUR
6,7. Gegenüber dem Durchschnitt der letzten vier Jahre bedeutet das in Bezug auf den Gesamtwertumfang eine Steigerung um rund 36 % zur Realisierung der identifizierten Investitionsbedarfe, vorwiegend in den Netzbereichen. Für die Folgejahre ist weiterhin ein leicht
ansteigendes Niveau der durch die Wasserwerke zu finanzierenden Investitionen geplant.
Wesentliche Verträge
Ergebnisabführungsvertrag
Mit Wirkung vom 01.01.2002 wurde zwischen den Wasserwerken (Organgesellschaft) und
der Stadtholding (Organträger) am 18.11.2002 ein Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen (Eintrag im Handelsregister am 21.11.2002). Mit Wirkung am 01.01.2013 wurde dieser
Vertrag durch eine neue Fassung ersetzt (Eintragung im Handelsregister am 28.10.2013
und mit Wirksamkeit ab 01.01.2013). Die Laufzeit des neu gefassten Vertrages wurde fest
mit 5 Jahren, ab dem Jahr seiner Wirksamkeit bestimmt. Diese Vertragslaufzeit verlängert
sich um ein weiteres Geschäftsjahr, falls er nicht spätestens sechs Monate vor seinem Ablauf von einer Partei gekündigt wird.
Der ZV WALL als außenstehender Minderheitsgesellschafter erhält vereinbarungsgemäß
eine Ausgleichzahlung von der Gesellschaft, wobei eine Mindestausgleichzahlung garantiert.
Dementsprechend hat sich die Gesellschaft im Ergebnisabführungsvertrag verpflichtet, ihren gesamten-nach Abzug der dem ZV WALL zu gewährenden Ausgleichzahlungverbleibenden Jahresgewinn an die Stadtholding abzuführen. Die Stadtholding hat sich im
Gegenzug verpflichtet, sämtliche während der Vertragszeit-unter Berücksichtigung der an
den ZV WALL zu leistenden Ausgleichszahlung-sonst entstehenden Jahresfehlbetrage
auszugleichen.
Entsprechend der im Ergebnisabführungsvertag enthaltenen Regelung wurde am
22.10.2013 eine ergänzende „Privatschriftliche Vereinbarung über Zahlungsmodalitäten
einschließlich Abschlagszahlung auf die Gewinnabführung und Ausgleichzahlung aus dem
Ergebnisabführungsvertrag zwischen den Wasserwerken und Stadtholding für die Jahre
2013 bis 2017“ abgeschlossen. Mit dieser Vereinbarung wurden insbesondere Vorauszahlungen auf den Gewinnabführungsanspruch der LVV und die Ausgleichzahlung des ZV
WALL geregelt.
29
Beteiligungsbericht 2017
Betreiberverträge
Der Betreibervertrag für die öffentliche Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung mit
der Stadt Leipzig vom 31.03.1994 wurde zuletzt am 08.12.2006 ergänzt. Der Vertrag regelt
die Aufgabenerfüllung auf dem Gebiet der Stadt Leipzig mit Ausnahme der Gebiete, für die
die Stadt Leipzig Mitglied im ZV WALL ist und mit Ausnahme des Versorgungsgebietes der
DERAWA. Der Vertrag läuft bis zum 31.12.2032.
Der Betreibervertrag für die öffentliche Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung mit
dem ZV WALL vom 30.03.1994 wurde zuletzt am 07.01.2008 ergänzt. Daneben wurde in
der Mediationsvereinbarung vom 20.12.2013 mit dem ZV WALL eine Kostenanpassung für
Personal- und Sachkostengemäß Ziffer 7 der Zusatzvereinbarung zum Betreibervertrag
vom 07.01.2008 und eine Klarstellung zur Anzahl der Beschäftigten des ZV WALL vereinbart. Der Vertrag regelt die Aufgabenerfüllung auf dem Gebiet des ZV WALL. Der Vertrag
läuft auf unbestimmte Zeit und kann mit einer Frist von 5 Jahren, erstmals jedoch zum
31.12.2032, gekündigt werden.
Konzessionsverträge
Der Konzessionsvertrag zur Wasserversorgung mit der Stadt Leipzig vom 19.12.2000 (zuletzt geändert am 19.07.2002) regelt die Konzessionierung der Wasserversorgung im gesamten Stadtgebiet Leipzig mit Ausnahme des Versorgungsgebietes der DERAWA. Nach
dem Vertrag erhalten die Stadt und ihre Eigenbetriebe 10 % Nachlass auf die Tarifpreise.
Eine Konzessionsabgabe ist in Höhe von 10 % der Entgelte an Letztverbraucher (Tarifkunden) und 1,5 % der Entgelte an Letztverbraucher (Sondervertragskunden) zu leisten. Die
preisrechtlich zu ermittelnde Konzessionsabgabe ist nur bis zur Höhe des nach steuerrechtlichen Vorschriften als Betriebsausgabe abziehbaren Betrages zu zahlen.
Der Konzessionsvertrag über die Versorgung mit Wasser mit dem ZV WALL vom
19.12.2000 (zuletzt geändert am 28.12.2001) regelt die Konzessionierung der Wasserversorgung im gesamten Verbandsgebiet mit Ausnahme des Gebietes der Stadt Leipzig und
der Gemeinde Zwochau sowie der Gemeinden Jesewitz und Machern. Eine Konzessionsabgabe ist in Höhe von 10 % der Entgelte an Letztverbraucher (Tarifkunden) und 1,5 % der
Entgelte an Letztverbraucher (Sondervertragskunden) zu leisten. Die preisrechtlich zu ermittelnde Konzessionsabgabe ist nur bis zur Höhe des nach steuerrechtlichen Vorschriften
als Betriebsausgabe abziehbaren Betrages zu zahlen.
Kreditrahmen- und Cash-Management-Vereinbarungen
Die LWW wurden im Berichtsjahr zum Zweck der Unternehmensfinanzierung von der
Stadtholding zwei Gesellschafterdarlehen in Höhe von insgesamt Mio. EUR 42 ausgereicht.
Gemäß Rahmenvertrag zum Cash-Management mit der Stadtholding vom 15.12.2005 (zuletzt geändert 05.08.2015) sind die Wasserwerke in das Cash-Management der Stadtholding eingebunden. Sie hat einen Verfügungsrahmen von Mio. EUR 8,0 festgelegt. Die Guthabenverzinsung erfolgt gemäß EZB-Leistung; die Kreditverzinsung gemäß EZB – Leitzins
zzgl. 2 %-Punkte.
Mit den Tochterunternehmen Bau und Service, Wassergut, SBL bestanden im Geschäftsjahr 2016 Rahmenverträge zum Cash-Management die mit den Wasserwerken, in denen
auch spezifische Kreditrahmen für die Tochterunternehmen festgelegt sind. Die mit den
Tochterunternehmen vereinbarten Zinskonditionen entsprechen denen der CashManagement-Vereinbarung zwischen Wasserwerken und Stadtholding.
30
Beteiligungsbericht 2017
Cross-Border-Lease-Verträge (CBL-Transaktionen):
Kläranlagen A und B vom 16.06.2000
Die LWW sind bei diesem Vertrag über grenzüberschreitende Ver- und Rückmietung bzgl.
der Rückmietung Leasingnehmer. Leasinggeber sind der LWW 2000-A Trust und der
LWW 2000-B Trust mit Sitz in Wilmington, Delaware/USA. Eigenkapitalinvestoren sind zwei
Konzernunternehmen der Bank of America (die Banc of America FSC Holdings, Inc. und
Security Pacific Leasing Corp.)
Laufzeitende ist der 16.01.2025 (letzte Zahlung erfolgt zum 15.12.2025).
Die so genannte Debt Payment Undertaking Partei ist die Barc-lays Bank plc. Die so genannte Equitry Payment Undertaking Partei ist die Merrill Lynch Service, Inc. über Low Five
Limited. Die Mittel werden von der Merrill Lynch Derivative Products AG garantiert.
Ausfallrisiken bestehen, wenn die Banclays Bank plc oder die Merrill Lynch Capital Services, Inc. ihren Verpflichtungen aus den jeweiligen Verträgen nicht nachkommt.
Beratungs- und Servicevertrag zu CBL-Transaktionen:
Die LWW hat mit Vertrag vom 18./23.März 2016 die Heinrich & Mortinger GmbH, Berlin,
beauftragt, die Vertragsüberwachung und –administration sowie die Analyse und Bewertung der CBL-Transaktionen zu übernehmen.
Rechtsberatungsvertrag zu CBL-Transaktionen:
Die LWW hat im Geschäftsjahr 2017 RA Dr. Harald Buske mit der rechtlichen Beratung zu
den CGL-Transaktionen beauftragt.
Die LWW haben die Kanzlei Noerr LLP, München, mit der Rahmenvereinbarung vom
19.10.2012 beauftragt, die rechtliche Beratung und Vertretung in jeglichen Fragestellungen
und Themenfeldern in Bezug auf bestimmte von den Wasserwerken in Vorjahren abgeschlossenen Finanztransaktionen (CDO-/CDC-Transaktionen) durchzuführen sowie die
Aufarbeitung dieser sowie jeglicher weiterer Themen, die durch die abgeschlossenen
Transaktionen direkt oder Indirekt betroffen sind, vorzunehmen.
Die Wasserwerke haben Verträge über die Einbringung von kaufmännischen Dienstleistungen mit Tochterunternehmen geschlossen. Für die vereinbarten Grundleistungen erheben
sie pauschale Entgelte. Für die darüber hinausgehenden Leistungen sind jeweils Stundensätze vereinbart.
31
Beteiligungsbericht 2017
Unternehmenszahlen
Umsatzerlöse
aktivierte Eigenleistung
2017
TEUR
150.939
351
%
87,3
0,2
2016
TEUR
145.087
363
%
86,4
0,2
2015
TEUR
139.998
275
%
82,3
0,2
Sonstige betriebliche Erträge
Betriebsleistung
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
21.626
172.916
-41.946
-31.513
-40.776
12,5
100,0
-24,3
-18,2
-23,6
22.502
167.952
-41.023
-30.184
-41.317
13,4
100,0
-24,4
-18,0
-24,6
29.835
170.108
-38.395
-28.615
-41.838
17,5
100,0
-22,6
-16,8
-24,6
Sonstige betriebliche Aufwendungen
-24.381
-14,1
-24.473
-14,6
-26.931
-15,8
-138.616
34.300
-80,2
19,8
-136.997
30.955
-81,6
18,4
-135.779
34.329
-79,8
20,2
2.488
1,4
2.190
1,3
2.190
1,3
318
-1,0
1.301
-4,3
798
-2,8
0
0,0
0
0,0
Aufwendungen für die Betriebsleistung
Betriebsergebnis I
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen
Erträge aus Wertpapiere und
Ausleihungen des Finanzanlagenvermögens
Erträge aus Beteiligungen
Sonstige Zinsen und Erträge
Abschreibungen auf Finanzanlagen
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
Außerordentliche Erträge
Außerordentlicher Aufwand
Außerordentliches Ergebnis
-4.801
-2,8
-4.658
-2,8
-5.215
-3,1
32.305
17,5
29.788
12,7
32.102
15,6
0
-5.270
-5.270
-1.166
-1.166
Steuern vom Einkommen und
Ertrag
Sonstige Steuern
-2.009
-208
-305
-209
-94
-230
Ausgleichszahlungen an Minderheitsgesellschafter
-10.788
-507
-507
Abgeführter Gewinn auf Grund
eines Ergebnisabführungsvertrages
-19.300
-23.497
-30.105
0
0
0
Jahresüberschuss
32
Beteiligungsbericht 2017
Bau und Service Leipzig
GmbH
Allgemeine Angaben zum Unternehmen
Adresse
Berliner Str. 25
E-Mail
info@bs-l.de
Homepage
www.bs-l.de
04105 Leipzig
Gegenstand des Unternehmens:
Gegenstand des Unternehmens ist gem. § 2 des Gesellschaftsvertrages die Erbringung
von Dienstleistungen aller Art für Anlagen, die der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung einschließlich der Klärung des Abwassers dienen, sowie Hausinstallationen.
Die Gesellschaft darf Geschäfte betreiben, die dem Gesellschaftszweck mittelbar oder
unmittelbar dienlich sind.
Die Gesellschaft kann gleichartige oder dem Gesellschaftszweck dienende Unternehmen
erwerben, sich an solchen beteiligen und Zweigniederlassungen errichten.
Gründungsjahr
Beteiligungen
andere Anteilseigner
Gremien
Rechtsform
Geschäftsführung
Abschlussprüfer
Stammkapital
Mitarbeiter
2000
Leipziger Straßeninstandsetzungsgesellschaft mbH
keine
Gesellschafterversammlung
GmbH
Nikolaus Meier
Dipl.-Kaufmann
Henry Simon
Dipl.-Ingenieur
Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
500.000,00 EUR
122 Arbeitnehmer
33
Beteiligungsbericht 2017
Kurzvorstellung des Unternehmens
Als Netzservicegesellschaft der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH (nachfolgend
LWW) versteht sich die Bau und Service Leipzig GmbH (nachfolgend Bau und Service) als
regionaler Dienstleister rund um die Anlagen und Netze der Wasserver- und Abwasserentsorgung. Insgesamt 131 qualifizierte Mitarbeiter, davon 25 Ingenieure und 16 Meister
und Poliere verschiedener Fachrichtungen, unterstützen die Wasserwerke bei der Betreuung von rund 390 Anlagen der Wasserver- und Abwasserentsorgung, des über 6.300 km
langen Rohr- und Kanalnetzes sowie der 450 Trinkwasserbrunnen im Großraum Leipzig.
Ein ganzjähriger Bereitschaftsdienst, der alle relevanten Sparten abdeckt, trägt entscheidend zur Versorgungssicherheit der Kunden der Wasserwerke bei.
Das Leistungsspektrum der Bau und Service beinhaltet dabei die Steuerung der Investitionsvorhaben der LWW im Rahmen des Projektmanagements, die komplette Abwicklung
der auftretenden Havarien an den Trink- und Abwassernetzen, die Wartung, Instandhaltung, Reparatur und Errichtung von Anlagen und Netzen und die Erbringung sonstiger
Dienstleistungen wie das komplette Wasserzählermanagement, die Stellung von Wasserwagen zur temporären Trinkwasserversorgung oder der Schlammentsorgung von dezentralen Sammelpunkten.
Die drei Fachbereiche Netzservice, Service und Anlagentechnik sowie Investitionsmanagement tragen der geforderten Spezialisierung Rechnung. Eigene Werkstätten in den
Bereichen Schlosserei/Schweißerei, Elektro-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Wasserzähler und Pumpen erlauben nicht nur die Realisierung individueller Kundenwünsche,
sondern garantieren auch eine stetige Einsatzbereitschaft außerhalb der gewöhnlichen
Arbeitszeiten. Ergänzt wird das Leistungsspektrum der Bau und Service durch die Tochtergesellschaft LSI GmbH (nachfolgend LSI), die, ebenfalls in Rundum-Bereitschaft, Verkehrssicherungsmaßnahmen und Deckenschlussleistungen aller Art ausführt.
Geschäftsführung
Im Geschäftsjahr 2017 wurden die Geschäfte der Gesellschaft durch den kaufmännischen
Geschäftsführer, Herrn Nikolaus Meier, und den technischen Geschäftsführer, Herrn
Henry Simon, geführt. Seit dem 31.10.2004 besteht damit eine Geschäftsführeridentität
bei der Bau und Service Leipzig GmbH und der LSI GmbH.
Geschäftsverlauf
Umsatz- und Ertragslage
Die Umsatzerlöse erhöhen sich im Geschäftsjahr 2017 deutlich um 8,0 % von TEUR
18.516 im Vorjahr auf nunmehr TEUR 19.997. Unter Berücksichtigung der Veränderung
des Bestandes der unfertigen Leistungen erhöht sich die Betriebsleistung auf TEUR
20.046 (Vj.: TEUR 18.654). Der Bestand der unfertigen Leistungen erhöht sich um TEUR
49 (Vj.: TEUR 138) auf nunmehr TEUR 1.563 (Vj.: TEUR 1.514).
Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich im Geschäftsjahr auf TEUR 648 (Vj.:
TEUR 395). Wie in den Vorjahren werden hier die Skontoerträge nicht berücksichtigt, da
diese gegen die Aufwendungen für bezogene Leistungen verrechnet werden. Dabei spiegeln die Skontoerträge die gute Finanzlage des Unternehmens wider. Sie belaufen sich im
Geschäftsjahr 2017 auf insgesamt TEUR 224 (Vj.: TEUR 199).
Die Summe der betrieblichen Erträge liegt mit insgesamt TEUR 20.694 um 8,6 % über
dem Niveau des Vorjahres mit TEUR 19.049.
Der Materialeinsatz liegt mit TEUR 1.069 auf dem Niveau des Vorjahres (TEUR 1.092).
Die bezogenen Leistungen erhöhen sich entsprechend dem Geschäftsverlauf im Berichtszeitraum (um TEUR 1.111) auf nunmehr TEUR 9.209 (Vj.: TEUR 8.098).
34
Beteiligungsbericht 2017
Der Rohertrag liegt mit TEUR 10.416 um TEUR 557 deutlich über dem Niveau des Vorjahres mit TEUR 9.859. Aufgrund der Tariferhöhungen und des Anstieges der Mitarbeiteranzahl im Berichtsjahr erhöhen sich die Personalkosten um TEUR 431 auf nunmehr TEUR
6.569 (Vj.: TEUR 6.138). Dagegen verringern sich die Abschreibungen um TEUR 32 gegenüber dem Vorjahr.
Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzieren sich auf TEUR 1.260 (Vj.: TEUR
1.368). Maßgeblich für diese Entwicklung sind vor allem die im Vorjahr erfolgte Risikovorsorge für anhängige Verfahren, eine Reduzierung von Gerichts- und Notarkosten um
TEUR 20 und der Fremdleistungen für Verwaltung um TEUR 25. Dagegen erhöhten sich
die Aufwendungen aus Zuführung zu Rückstellungen im Zusammenhang mit der Abgrenzung von Leistungen der Projektsteuerung um TEUR 89.
Die Gesellschafter der LSI schlagen wie im Vorjahr vor, das Jahresergebnis 2017 in die
anderen Gewinnrücklagen einzustellen. Das Ergebnis vor Steuern der Bau und Service
vor Steuern liegt mit TEUR 2.304 deutlich über dem Niveau des Vorjahres von
TEUR 2.002.
Der Umsatzanteil des Fachbereiches Netzservice beträgt im Berichtsjahr 53,3 % (Vj.: 53,8
%). Auf den Bereich Service und Anlagentechnik entfallen 33,8 % (Vj.: 35,0 %) und auf
den Bereich Investitionsmanagement 11,5 % (Vj.: 9,9 %). Durch die Sonstigen Dienstleistungen entfällt ein Anteil von 1,4 % auf die Verwaltung (Vj.: 1,3 %).
Absolut erhöhte sich die Betriebsleistung unter Berücksichtigung der Bestandsveränderung der unfertigen Leistungen im Fachbereich Netzservice um 7,6 % von TEUR 9.968 im
Vorjahr auf nunmehr TEUR 10.723. Maßgeblich ist hier der Leistungszuwachs im Team
Havariemanagement (Erhöhung um TEUR 795 auf TEUR 6.999). Im Team Abwasser
(Reduzierung um TEUR 74 auf TEUR 2.594) und im Team Trinkwasser (Leistungszuwachs um TEUR 34 auf TEUR 1.130) ergaben sich keine größeren Änderungen. Die realisierten Leistungen garantieren in allen Teams eine Vollbeschäftigung.
Der Fachbereich Service und Anlagentechnik konnte seine Leistung mit TEUR 6.874 über
dem hohen Niveau des Vorjahres von TEUR 6.252 bestätigen. Allerdings sind die Auswirkungen im Team Wasserzählermanagement aus dem zusätzlichen Wechsel der Mantheyzähler zu berücksichtigen. Die Leistung in diesem Team erhöhte sich insgesamt um
TEUR 610 auf TEUR 1.859. In den übrigen Teams ergaben sich keine gravierenden Änderungen.
Die Leistung des Fachbereiches Investitionsmanagement verringerte sich von TEUR
2.322 im Vorjahr auf nunmehr TEUR 2.178. Die Reduzierung beruht vorrangig auf einer
reduzierten Leistung um TEUR 82 bei der Betreuung von Vorhaben des Massengeschäftes.
Ergebnisentwicklung
Das Jahresergebnis vor Ergebnisabführung liegt mit TEUR 2.291 im Berichtsjahr um 15,3
% über dem Niveau des Vorjahres mit TEUR 1.987. Dabei fallen im Berichtsjahr wieder
keine Beteiligungserträge an. Das neutrale Ergebnis hat sich im Vergleich zum Vorjahr
deutlich um TEUR 299 erhöht und beträgt TEUR 383. Zurückzuführen ist dies vor allem
auf die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 339).
Das Jahresergebnis vor Steuern wird insgesamt in Höhe von TEUR 383 (Vj.: TEUR 84)
durch das neutrale Ergebnis positiv beeinflusst. Den neutralen beziehungsweise periodenfremden Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 339 (Vj.:
TEUR 57), Gewinnen aus dem Abgang des Anlagevermögens von TEUR 27 (Vj.: TEUR
18), Lieferantenboni für Vorjahre TEUR 26 (Vj.: TEUR 20) und sonstigen aperiodischen
Erträgen von TEUR 1 (Vj.: TEUR 2), stehen periodenfremde Aufwendungen aus dem Abgang von Anlagevermögen in Höhe von TEUR 7 (Vj.: TEUR 10), Umsatzkorrekturen aus
Vorjahren mit TEUR 0 (Vj.: TEUR 2) und sonstige aperiodische Aufwendungen von TEUR
3 (Vj.: TEUR 1) gegenüber.
35
Beteiligungsbericht 2017
Gemäß dem am 15.11.2002 mit der Gesellschafterin abgeschlossenen und im Oktober
2014 angepassten Ergebnisabführungsvertrag erfolgt die vollständige Abführung des Jahresergebnisses vor Ergebnisabführung in Höhe von TEUR 2.291 (Vj.: TEUR 1.987) an die
Gesellschafterin.
Besonderheiten des Jahres
Neben den periodischen Turnuswechseln bei den Hauswasserzählern realisierte die Bau
und Service im Geschäftsjahr für die LWW zusätzlich den Wechsel aller „MantheyWasserzähler“ in einem Umfang von 13.700 Stück. Die Leistung im Team Wasserzählermanagement erhöhte sich entsprechend.
In den beiden anhängigen Verfahren vor dem Bundesgerichtshof bzw. dem OLG Dresden
wurden wider Erwarten bereits im abgeschlossenen Geschäftsjahr Urteile gefällt. In beiden
Fällen endeten die Verfahren mit einem positiven Ergebnis für die Bau und Service, sodass die in den Jahresabschluss 2016 eingestellte Risikovorsorge von insgesamt TEUR
248 nicht mehr benötigt wird. Die Rückstellungen wurden entsprechend zum 31.12.2017
aufgelöst.
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Vermögenslage
Die Bilanzsumme erhöht sich von TEUR 6.983 im Vorjahr auf nunmehr TEUR 7.766. Die
Eigenkapitalquote verringert sich entsprechend gegenüber dem Vorjahr von 21,0 % auf
18,9 % der Bilanzsumme. Die Bilanzverlängerung ist dabei vor allem auf die Erhöhung der
Bestände an unfertigen Erzeugnissen saldiert um die darauf erhaltenen Anzahlungen und
der Forderungen gegen den Gesellschafter beziehungsweise die Zunahme der Rückstellungen und vor allem der Verbindlichkeiten zurückzuführen.
Die Investitionssumme im Berichtsjahr liegt mit TEUR 254 deutlich unter der Summe aus
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und
Sachanlagen von TEUR 311. Das Anlagevermögen verringert sich damit um TEUR 65 von
TEUR 1.773 im Vorjahr auf TEUR 1.708.
Das Umlaufvermögen erhöht sich um TEUR 848 von TEUR 5.200 auf TEUR 6.048. Die
Vorräte, saldiert mit den erhaltenen Anzahlungen, erhöhten sich von TEUR 1.127 auf
TEUR 1.317 und die Forderungen gegen verbundene Unternehmen (einschließlich Gesellschafter) von TEUR 4.056 auf TEUR 4.711. Im Einzelnen handelt es sich hierbei um
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 3.247 (Vj.: TEUR 2.851),
Forderungen aus Cash Management von TEUR 1.400 (Vj.: TEUR 740) und sonstige Forderungen von TEUR 64 (Vj.: TEUR 151). Aus Cash Management gegen die Tochtergesellschaft bestehen zum 31.12.2017 dagegen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 94 (Vj.:
Forderung TEUR 314).
Durch die Abführung des Jahresergebnisses an den Gesellschafter verbleibt das Eigenkapital der Gesellschaft auf dem Vorjahreswert von TEUR 1.467.
Die Summe der sonstigen Rückstellungen erhöht sich im Berichtsjahr von TEUR 2.367 auf
TEUR 2.511 und die Verbindlichkeiten von TEUR 3.149 auf TEUR 3.788 im Berichtsjahr.
Gegenüber verbundenen Unternehmen (einschließlich Gesellschafter) bestehen Verbindlichkeiten hauptsächlich aus Lieferungen und Leistungen von TEUR 163 (Vj.: TEUR 128),
aus Cash Management von TEUR 94 (Vj.: Forderung TEUR 314) und aus Ergebnisabführung von TEUR 2.291 (Vj.: TEUR 1.987).
36
Beteiligungsbericht 2017
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten erhöhen sich mit
TEUR 569 gegenüber dem Vorjahr von TEUR 497. Ebenso die Sonstigen Verbindlichkeiten, die von TEUR 537 im Vorjahr auf nunmehr TEUR 666 steigen.
Finanzlage
Im Rahmen des Cash-Management-Systems der LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (nachfolgend Leipziger Konzern), in das die Bau und Service seit
November 2001 integriert ist, resultieren zum Stichtag Forderungen in Höhe von TEUR
1.306 (Vj.: TEUR 1.054). Mit ausschlaggebend für diese Entwicklung ist der stärkere Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber den Forderungen, die unter den Abschreibungen
liegende Summe der Investitionen und die deutliche Liquiditätsverbesserung der LSI.
Innerhalb des Cash-Management-Systems verfügt das Unternehmen über einen Kreditrahmen von TEUR 600. Eine Inanspruchnahme liegt zum Bilanzstichtag nicht vor.
Die nach wie vor sehr gute Liquiditätslage des Unternehmens spiegelt sich auch in den geringen Zinsaufwendungen von insgesamt TEUR 18 (Vj.: TEUR 14), denen Zinserträge in
Höhe von TEUR 46 (Vj.: TEUR 6) gegenüberstehen, wider. Die Zinsaufwendungen entfallen im Berichtsjahr nahezu vollständig auf die Aufzinsung und die Zinserträge auf die Abzinsung von Rückstellungen. Da die Liquiditätslage jederzeit eine Skontierung von Lieferantenrechnungen zuließ, beträgt die Summe der Skontoerträge TEUR 224 (Vj.: TEUR
199).
Die ursprüngliche Investitionsplanung gemäß Wirtschaftsplan 2017 mit Investitionen im
Bereich geringwertige Wirtschaftsgüter von TEUR 20 und anderen Sachanlagen in Höhe
von TEUR 416, also insgesamt TEUR 436, wurde im abgeschlossenen Geschäftsjahr
nicht vollständig umgesetzt. Die im Berichtsjahr realisierten Investitionen belaufen sich auf
TEUR 254 (Vj.: TEUR 431), davon bei den geringwertigen Wirtschaftsgütern auf TEUR 26
(Vj.: TEUR 38) und bei den immateriellen Wirtschaftsgütern und Sachanlagen auf TEUR
228 (Vj.: TEUR 393).
Prognose-, Chancen- und Risikobericht
Die Planung für das Geschäftsjahr 2017, die von einer Betriebsleistung von TEUR 19.111
ausging, konnte mit der tatsächlich erreichten Betriebsleistung von insgesamt TEUR
20.694 deutlich übertroffen werden. Maßgeblich hierfür war, dass die Maßnahmen zur
Prozessoptimierung zwischen der Bau und Service und den Wasserwerken im Bereich
des Kanalsanierungsprogrammes, hier speziell bei den partiellen Sanierungsmethoden,
schneller als geplant umgesetzt werden konnten. Darüber hinaus trugen der deutlich über
dem Planansatz liegende Auftragseingang im Massengeschäft, die zusätzlichen Auftragseingänge für die Wechsel der Manthey-Wasserzähler, die guten Witterungsbedingungen
im Berichtsjahr und der kontinuierliche Auftragseingang zu dieser Entwicklung bei.
Gemäß dem genehmigten Wirtschaftsplan der Bau und Service für das Geschäftsjahr
2018 plant das Unternehmen eine Betriebsleistung in Höhe von TEUR 21.425. Hierbei
wird eine weitere Umsetzung des Personalkonzeptes im Bereich Elektro-, Mess-, Steuerund Regelungstechnik, der Fortbestand der Leistungsverträge mit den Wasserwerken und
die Beibehaltung der bestehenden Organisation des Prozesses Massengeschäft unterstellt.
Der bestehende Tarifvertrag hat hinsichtlich der Vergütungstabellen eine Laufzeit bis zum
30.06.2018. In der Planung 2018 wurde eine entsprechende Tariferhöhung berücksichtigt.
37
Beteiligungsbericht 2017
Mit der in den letzten Jahren zunehmend erfolgten Spezialisierung und der Umsetzung
des Personalkonzeptes geht auch eine Erhöhung der durchschnittlichen Verrechnungspreise mit entsprechender Ergebnisauswirkung einher. Die Geschäftsführung plant insofern mit einem Jahresergebnis vor Ergebnisabführung in Höhe von TEUR 2.018 für 2018.
Dabei berücksichtigt sind Beteiligungserträge in Höhe von TEUR 196 seitens der LSI. Soweit sich der sehr hohe Auftragseingang des Berichtsjahres 2017 auch in den Folgejahren
fortsetzen sollte, ist, normale Produktionsbedingungen unterstellt, noch mit einer weiteren
Ergebnissteigerung zu rechnen.
In Abhängigkeit von der zeitlichen Umsetzung des erhöhten Investitionsplanes der LWW
könnten sich weitere Chancen für eine Umsatz- und Ergebnissteigerung ergeben. Bei Bau
und Service würde dies vor allem die Bereiche Netzservice, Elektro-, Mess-, Steuer- und
Regelungstechnik und Projektsteuerung betreffen.
Die Geschäftsentwicklung der LSI unterlag im Berichtsjahr 2017 aufgrund der starken Abhängigkeit von der Auftragserteilung der IFTEC GmbH & Co. KG starken Schwankungen.
So konnte das Planergebnis nicht erreicht werden. Die saisonal sehr unterschiedlichen
Auslastungsgrade der eigenen Fertigungskapazitäten führten teilweise zu einem zusätzlich
nötigen, jedoch ungeplanten Einsatz von Nachauftragnehmern mit einer entsprechenden
Ergebnisbelastung. Wie im Vorjahr erfolgt auch für das Geschäftsjahr 2017 keine Ausschüttung an die Bau und Service.
Für das Jahr 2018 wird trotz der eingetretenen Entwicklung mit einem Beteiligungsertrag in
Höhe von TEUR 196 seitens der LSI GmbH gerechnet.
Der in den letzten Jahren beschriebene Weg, Service und Dienstleistungen in den Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit zu stellen, wird weiter verfolgt. Im Bereich Netzservice, der im
Berichtsjahr 2017 einen Umsatzanteil von 53,3 % am Gesamtumsatz hatte, wird der Servicegedanke durch eine qualitativ hoch stehende, mit kurzen Reaktionszeiten versehene
Ausführung von Bauleistungen im Bereich der Havariebeseitigung und Kleinvorhaben zur
Sicherstellung der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung umgesetzt. Darüber hinaus
erfolgt weiterhin eine Konzentration auf Spezialleistungen wie die händische Kanalsanierung und die Sanierung von Kollektorleitungen.
Im Bereich Service und Anlagentechnik kommt der laufenden Aus- und Weiterbildung der
hoch qualifizierten Mitarbeiter auch zukünftig eine entscheidende Bedeutung zu. Gerade
im Bereich Elektro-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik ergeben sich in den Folgejahren erhöhte Anforderungen durch die bei den Wasserwerken geplante Anpassung der
Steuerungssysteme von Anlagen, wobei hier die endgültige Prozessorganisation zwischen
den Wasserwerken und der Bau und Service noch abzustimmen ist. Erhöhter Bedarf besteht auch für das Team Brunnenregenerierung. Der Einsatz neuer Technologien bei der
Regenerierung und die nötigen Voraussetzungen für den Erhalt der DVGW-Zertifizierung
müssen durch entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen begleitet werden.
Die Betreuung des erhöhten Investitionsplanes der LWW führt zu einem gesteigerten Auftragseingang im Geschäftsfeld Projektsteuerung. Diesem daraus resultierenden zusätzlichen Bedarf an Ingenieuren verschiedener Fachrichtungen, wurde bereits mit Personalmaßnahmen in den Vorjahren Rechnung getragen. Inwieweit die nunmehr vorhandenen
Kapazitäten ausreichend sind, das vorhandene Auftragsvolumen zu realisieren, wird im
Geschäftsjahr 2018 einer Überprüfung unterzogen werden. Das erstmals im Geschäftsjahr
2015 angebotene Leistungsbild Sicherheits- und Gesundheits-Koordination hat sich etabliert und kann mit einer gesicherten Auftragssituation rechnen.
Generell wird auch in Zukunft die umfangreiche Risikovorsorge der Geschäftsführung dazu beitragen, unnötige Risiken zu vermeiden, jedoch aussichtsreiche Chancen zu nutzen.
Die laufende Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter ist hierfür ebenso fester Bestandteil
der Unternehmenspolitik wie die weitere Durchführung von Investitionen, die den Gerätepark auf dem Stand der Technik halten sollen und eine Umsetzung der gesetzten Energieziele gewährleisten. Dies soll dazu beitragen, unnötige Belastungen von Mitarbeitern und
Umwelt zu verhindern.
38
Beteiligungsbericht 2017
Im Rahmen des konzerneinheitlichen Risikomanagementsystems greift die Bau und Service auf das System „RiskMonitor -Report“ zurück. Dieses enthält Informationen über die
vorhandenen betrieblichen Risiken und die Aufgabenverteilung innerhalb des Risikomanagements sowie Festlegungen zum Berichtswesen. Den wesentlichen Risiken wurden
Frühwarnindikatoren und Schwellenwerte zugeordnet. Maßnahmen zur Risikoerkennung
und -analyse, zu den Verantwortlichkeiten und den Aufgaben sowie die getroffenen Maßnahmen zur Risikoabwehr sind darüber hinaus in einem Risikomanagement-Handbuch
dokumentiert. Eine Anpassung erfolgt über eine jährliche Risikoinventur, in der identifizierte Risiken analysiert und bewertet beziehungsweise neu bewertet werden und Frühwarnindikatoren sowie Schwellenwerte definiert beziehungsweise angepasst werden.
Aufgrund der starken Konzentration auf die LWW als Auftraggeber könnten sich bei einer
signifikanten Abnahme des Vergabevolumens Auswirkungen auf die Beschäftigungslage
der Bau und Service und der LSI ergeben, die auch in das Cash-Management des Leipziger Konzerns integriert sind. Deshalb setzt die Planung voraus, dass der Londoner
Rechtsstreit der Wasserwerke nach zwei gewonnenen Instanzen weiter positiv verläuft.
Wesentliche Verträge
Mit einem Gesamtvolumen von über TEUR 8.000 in 2017 kommt dem Rahmenvertrag
über die Erbringung von Leistungen im Massengeschäft entscheidende Bedeutung für die
Geschäftsentwicklung der Bau und Service zu. Der Vertrag wurde im Berichtsjahr verlängert und hat eine Laufzeit bis zum 30.06.2018.
Mit den LWW wurde im Geschäftsjahr 2015 der Rahmenvertrag zur Erbringung von Leistungen der händischen Kanalsanierung abgeschlossen. Dieser Vertrag hat eine Laufzeit
bis 30.06:2018.
Der Rahmenvertrag über die Erbringung von Dienst- und Werkvertragsleistungen, der unter anderem die Leistungspakete Serviceleistungen an technischen Anlagen und Gebäuden, Brunnenregenerierung, Wasserzählermanagement und Projektsteuerung beinhaltet,
wurde zum 1. März 2015 neu abgeschlossen. Die Laufzeit des Vertrages geht bis zum
28.02:2019.
Der im Geschäftsjahr 2014 abgeschlossene Vertrag zur Errichtung von Brunnenbauwerken und dem Rückbau von Altbrunnen in den Wasserwerken der LWW besteht weiterhin.
Der voraussichtliche Realisierungszeitraum geht bis Ende Geschäftsjahr 2018.
Darüber hinaus bestehen Verträge mit den LWW, in denen die Erbringung von Dienstleistungen in den Bereichen Rechnungswesen und Finanzwesen, Personalverwaltung, Recht
und Versicherung, IT-Dienstleistungen und Arbeitssicherheit für die Bau und Service geregelt sind.
39
Beteiligungsbericht 2017
Unternehmenszahlen
Umsatzerlöse
Bestandsveränderung
Andere betriebliche Erträge
Betriebsleistung
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Anlagewerte
2017
TEUR
%
19.997
98,5
49
0,2
256
1,3
20.302
100,0
-10.278
-50,6
-6.567
-32,3
2016
TEUR
%
18.516
97,7
138
0,7
298
1,6
18.952
100,0
-9.189
-48,5
-6.138
-32,4
2015
TEUR
%
16.744
95,6
266
1,5
497
2,8
17.507
100,0
-8.466
-48,4
-5.946
-34,0
-311
-1,5
-343
-1,8
-368
-2,1
Sonstige Betriebsaufwendungen
-1.252
-6,2
-1.356
-7,2
-1.095
-6,3
Gewinnunabhängige Steuern
-13
-0,1
-15
-0,1
-15
-0,1
-18.421
1.881
-90,7
9,3
-17.041
1.911
-89,9
10,1
-15.890
1.617
-90,8
9,2
27
0,1
-8
0,0
-6
0,0
Ordentliches Unternehmensergebnis
1.908
9,4
1.903
10,0
1.611
9,2
periodenfremdes Ergebnis
Ergebnis vor EAV
383
2.291
84
1.987
208
1.819
-2.291
-1.987
-1.819
0
0
0
Aufwendungen für die Betriebsleistung
Betriebsergebnis I
Zinsergebnis
Ergebnisabführung
Jahresüberschuss nach EAV
40
Beteiligungsbericht 2017
Sportbäder Leipzig GmbH
Allgemeine Angaben zum Unternehmen
Adresse
Johannisgasse 7-9
E-Mail
sportbaeder@L.de
Homepage
www.L.de
04103 Leipzig
Gegenstand des Unternehmens:
Gegenstand der Gesellschaft ist die Förderung des Gesundheitswesens, des Sports und
der Freizeitgestaltung. Hierzu erwirbt und bewirtschaftet sie vorrangig die im Stadtgebiet
Leipzig gelegenen Hallen- und Freibäder im eigenen Namen und auf eigene Rechnung.
Die Gesellschaft kann außerdem inner- und außerhalb der genannten Einrichtungen Veranstaltungen durchführen.
Gründungsjahr
Beteiligungen
andere Anteilseigner
Gremien
Rechtsform
Geschäftsführung
Abschlussprüfer
Stammkapital
Mitarbeiter
2004
keine
keine
Gesellschafterversammlung
Aufsichtsrat
GmbH
Dr. Brigitte Teltscher
Dipl.-Ing. Joachim Helwing
Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Thomas Drüppel
Wirtschaftsprüfer
Oliver Schrader
Wirtschaftsprüfer
25.000,00 EUR
99 Arbeitnehmer
(Jahresdurchschnitt)
Kurzvorstellung des Unternehmens
Die Gesellschaft wurde am 09.09.2004 als 100-prozentige Tochter der Kommunalen
Wasserwerke Leipzig GmbH (nachfolgend LWW) gegründet. Zum 01.11.2004 hat die
Sportbäder Leipzig GmbH ihren Geschäftsbetrieb aufgenommen und betreibt acht Hallen
und fünf Freibäder. Zu den Aufgaben der Sportbäder Leipzig GmbH gehören die wirtschaftliche, sozialverträgliche und behindertengerechte Gestaltung der Eintrittspreise im
Rahmen des öffentlichen und allgemein zugänglichen Badebetriebes, die Sicherstellung
eines qualitativ und quantitativ ansprechenden Angebots an Hallen- und Freibädern für
den öffentlichen Badebetrieb sowie die Absicherung des Schulschwimmens und des Vereinsschwimmsports.
41
Beteiligungsbericht 2017
Geschäftsverlauf
Schwerpunkt der Sportbäder Leipzig GmbH war 2017 u. a. die Erweiterung (Anbau mit
Lehrschwimmbecken) und Sanierung der Schwimmhalle Mitte. Mit dem Spatenstich am
07.04.2017 begannen die Tiefbauarbeiten für den Anbau. Am 19.05.2017 wurde die Bestandsschwimmhalle für die Nutzung geschlossen und mit den Abbrucharbeiten im Foyer
und in den Umkleidebereichen begonnen. Am 18.12.2017 konnte das Richtfest in der
Schwimmhalle Mitte gefeiert werden. Ziel ist es, die Schwimmhalle Mitte im Oktober 2018
wiederzueröffnen. Baukosten und Baufortschritt für das Vorhaben liegen derzeit im Plan.
Ein weiterer Schwerpunkt 2017 war die Teilsanierung der Schwimmhalle Südost. Während
der neunwöchigen Schließzeit (Ende Juni bis Anfang September) wurden die Umkleidebereiche saniert und neue Umkleideschränke installiert. Weiterhin erfolgten eine Reparatur
der Fliesenbeläge, eine Modernisierung der Sanitärinstallation und die Sanierung des
Schwallwasserbehälters. Im Außenbereich wurde die Rampe für den barrierefreien Zugang erneuert. Weiterhin erfolgten umfangreiche Malerarbeiten im Innen- und Außenbereich.
Aufgrund erheblicher Undichtigkeiten im Becken des Sommerbades Südost begann im
September 2017 die Sanierung des Kombibeckens. Zur Verbesserung der Badewasserqualität erhält das Becken eine optimierte Badewasseraufbereitung. Weiterhin wird das
Kombibecken mit Schwimmbadfolie ausgekleidet und eine neue, kindgerechte Breitrutsche aufgestellt. Darüber hinaus wird der Beckenumgang saniert und mit neuen Bänken
gestaltet. Das Sommerbad Südost soll im Juni 2018 wiedereröffnet werden.
Am 05.10.2017 erfolgte im Rahmen der DIN EN ISO 50001 Energiemanagement ein erfolgreiches Überwachungsaudit bei der Sportbäder Leipzig GmbH durch die DEKRA. Im
Ergebnis wurde die Aufrechterhaltung des Zertifikats vom 09.12.2016 bestätigt.
Die Sportbäder Leipzig GmbH ist trotz der baubedingten Schließung der Schwimmhalle
Mitte auch im Jahr 2017 ihren Verpflichtungen aus dem Bäderleistungsfinanzierungsvertrag vollumfänglich nachgekommen.
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Für das Geschäftsjahr 2017 hat die Sportbäder Leipzig GmbH ein ausgeglichenes Jahresergebnis ausgewiesen.
Auf Grundlage der 4. Änderung des Bäderleistungsfinanzierungsvertrages hat die Stadt
Leipzig der Sportbäder Leipzig GmbH vereinbarungsgemäß eine allgemeine Fehlbetragsfinanzierung in Höhe von TEUR 5.225 für 2017 zur Verfügung gestellt. Diese ist neben den
erwirtschafteten Umsatzerlösen der Sportbäder Leipzig GmbH in Höhe von TEUR 2.870
(Vj. TEUR 2.931) die wesentlichste Ertragsposition.
Die Aufwandsseite wird insbesondere durch den Material- und Personalaufwand bestimmt.
Entsprechend dem Beschluss der Aufsichtsratssitzung vom 25.08.2016 hat die Sportbäder
Leipzig GmbH am 26.09.2016 ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 2.436 für die
Sanierung und Erweiterung der Schwimmhalle Mitte aufgenommen.
Die Auszahlung des Darlehens erfolgte in zwei Raten (TEUR 436 in 2016; TEUR 2.000 in
2017). Die Tilgung des Darlehens erfolgt ab 2019.
Auch im Geschäftsjahr 2017 konnte die Tilgung des in 2006 insbesondere für das Sportbad an der Elster aufgenommenen Darlehens planmäßig fortgesetzt werden.
42
Beteiligungsbericht 2017
Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung
Ziele der Sportbäder Leipzig GmbH sind die weitere Verbesserung der Wirtschaftlichkeit
des Bäderbetriebes, die ständige Gewährleistung der Sicherheit in den Bädern und die
langfristige Sicherung der Liquidität der Sportbäder Leipzig GmbH.
Auch in den kommenden Jahren bedarf es umfangreicher Investitionen in den Bestand der
Schwimmhallen und der Freibäder der Sportbäder Leipzig GmbH.
Der Wirtschaftsplan des Jahres 2018 berücksichtigt den Betrieb von fünf Freibädern und
acht Hallenbädern. Durch die hohe Auslastung insbesondere der Hallenbäder durch Schulen, Vereine und die Öffentlichkeit sind Kapazitätsgrenzen erreicht. Ziel ist es, neben der
Wiedereröffnung der sanierten und erweiterten Schwimmhalle Mitte im Oktober 2018, das
Angebot an Hallenbadwasserflächen zu erweitern und 2018 mit den Vorbereitungen für einen Schwimmhallenneubau fortzufahren.
Im Jahr 2018 ist neben der Sanierung der lüftungstechnischen Anlagen im Sport- und
Freizeitbad „Grünauer Welle“ auch die Erneuerung der Schrankanlagen in den Umkleidebereichen der Schwimmhalle Süd geplant.
Ein besonderer Schwerpunkt 2018 sind die weiteren Vorbereitungen für den Neubau einer
Schwimmhalle mit einem 25m Sportbecken, einem Lehrschwimmbecken und einem Kinderbecken am Otto-Runki-Platz. Durch die Stadt Leipzig sind die erforderlichen Voraussetzungen (Baurecht, Grundstücksübertragung, Finanzierung) zu schaffen.
Durch die 4. Änderung des Bäderleistungsfinanzierungsvertrages zwischen der Stadt
Leipzig und der Sportbäder Leipzig GmbH war die allgemeine Fehlbetragsfinanzierung für
2017 in Höhe von TEUR 5.225 gesichert. Auch für 2018 beträgt die vertraglich zugesicherte Höhe der allgemeinen Fehlbetragsfinanzierung TEUR 5.225. Die Sportbäder Leipzig
GmbH beabsichtigt, mit einem Schreiben an die Stadt Leipzig die Gründe für die Anpassung des Bäderleistungsfinanzierungsvertrages ab 2019 darzustellen und wird Vertragsverhandlungen mit dem Ziel aufnehmen, den Fortbestand der Gesellschaft auch zukünftig
zu sichern.
Wesentliche Verträge
Bäderleistungsfinanzierungsvertrag:
Bäderleistungsfinanzierungsvertrag zwischen der Stadt Leipzig und der Sportbäder Leipzig
GmbH mit Wirkung ab 29.10.2004 in der Fassung des 4. Nachtrags vom 18.12.2012. Der
Vertrag regelt die Bereitstellung von Schwimmflächen für das Schul- und Vereinsschwimmen sowie für den öffentlichen Badebetrieb. Im Gegenzug stellt die Stadt Leipzig zur Deckung laufender Verluste der Sportbäder Leipzig GmbH jährlich einen vereinbarten Betrag
zur Verfügung. Mit dem 4. Nachtrag wurde die Zahlung der Stadt Leipzig für die Kalenderjahre von 2014 bis 2022 auf je TEUR 5.225 festgelegt.
Dienstleistungsvertrag:
Vertrag mit der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH über die Nutzung der Infrastruktur, von kaufmännischen Dienstleistungen und Beratungsleistungen vom 05.11.2004; monatliche Vergütung in Höhe von TEUR 2.
43
Beteiligungsbericht 2017
Kreditrahmen- und Cash-Management-Vereinbarung:
Vereinbarung mit der LWW zur Bereitstellung eines Kreditrahmens durch die Muttergesellschaft bis zu TEUR 600 und den Verfahrensweisen und Konditionen des Liquiditätsausgleiches im Rahmen des Cash-Managements der LVV-Gruppe. Die Guthabenverzinsung erfolgt gemäß EZB-Leitzins; die Kreditverzinsung gemäß EZB-Leitzins zzgl. 2 %Punkte.
Kooperationsvertrag Stromeinkauf:
Der Kooperationsvertrag vom 12.12.2011/27.09.2012 regelt die Zusammenarbeit der
LWW und der Sportbäder Leipzig GmbH beim Einkauf der jährlichen Energiemengen
(Strom).
Vertrag zur Wasserver- und Abwasserentsorgung:
Mit der LWW besteht seit 20.07./01.10.2012 ein Vertrag, in dem sich die LWW verpflichtet, die Sportbäder Leipzig GmbH mit Trinkwasser zu beliefern und die Entsorgung des anfallenden Schmutz- und Niederschlagswassers vorzunehmen.
44
Beteiligungsbericht 2017
Unternehmenszahlen
Umsatzerlöse
aktivierte Eigenleistung
Sonstige betriebliche Erträge
Betriebsleistung
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Aufwendungen für die Betriebsleistung
Betriebsergebnis I
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen
Erträge aus Wertpapiere
und Ausleihungen des Finanzanlagenvermögens
Erträge aus Beteiligungen
Sonstige Zinsen und Erträge
Abschreibungen auf Finanzanlagen
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
Außerordentliche Erträge
Außerordentlicher Aufwand
Außerordentliches Ergebnis
Steuern vom Einkommen
und Ertrag
Sonstige Steuern
Ausgleichszahlungen an
Minderheitsgesellschafter
Abgeführter Gewinn auf
Grund eines Ergebnisabführungs-vertrages
Jahresüberschuss
2017
TEUR
%
150.939 87,3
351
0,2
2016
TEUR
%
145.087 86,4
363
0,2
2015
TEUR
%
139.998 82,3
275
0,2
21.626 12,5
172.916 100,0
-41.946 -24,3
-31.513 -18,2
-40.776 -23,6
22.502 13,4
167.952 100,0
-41.023 -24,4
-30.184 -18,0
-41.317 -24,6
29.835 17,5
170.108 100,0
-38.395 -22,6
-28.615 -16,8
-41.838 -24,6
-24.381
-14,1
-24.473
-14,6
-26.931
-15,8
-138.616
34.300
-80,2
19,8
-136.997
30.955
-81,6
18,4
-135.779
34.329
-79,8
20,2
2.488
1,4
2.190
1,3
2.190
1,3
318
-1,0
1.301
-4,3
798
-2,8
0
0,0
0
0,0
-4.801
-2,8
-4.658
-2,8
-5.215
-3,1
32.305
17,5
29.788
12,7
32.102
15,6
0
-5.270
-5.270
-1.166
-1.166
-2.009
-208
-305
-209
-94
-230
-10.788
-507
-507
-19.300
0
-23.497
0
-30.105
0
45
Beteiligungsbericht 2017
Wassergut Canitz GmbH
Allgemeine Angaben zum Unternehmen
Adresse
Johannisgasse 7-9
E-Mail
bernhard.wagner@L.de
Homepage
www.L.de/wassergut-canitz
04103 Leipzig
Gegenstand des Unternehmens:
Gegenstand des Unternehmens ist gemäß § 2 Gesellschaftervertrag die Erhaltung der
ökologischen Systeme, insbesondere ökologischer Landbau, ökologische Forstwirtschaft,
Sicherung der Wasserversorgung, Schonung und Pflege des Grundwassers sowie Bodenschutz.
Die Gesellschaft kann zum Schutz des Grundwassers und zur Erhaltung des ökologischen
Systems Flächen hinzu erwerben.
Die Gesellschaft darf alle Maßnahmen treffen, die geeignet sind, den Gesellschaftszweck
zu fördern und die wirtschaftliche Lage zu verbessern. Die Gesellschaft beachtet bei der
Verfolgung des Gesellschaftszweckes in hohem Maße die Belange des Umweltschutzes.
Gründungsjahr
Beteiligung
andere Anteilseigner
Gremien
Rechtsform
Geschäftsführung
Abschlussprüfer
Stammkapital
Mitarbeiter
1994
keine
keine
Gesellschafterversammlung
GmbH
Dr. Bernhard Wagner
Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
26.000,00 EUR
8 Arbeitnehmer
46
Beteiligungsbericht 2017
Kurzvorstellung des Unternehmens
Um die Grundwasservorräte für die Messestadt und die umliegende Region langfristig zu
nutzen und zu schützen, erwarb die Stadt Leipzig bereits im Jahr 1907 ein 800 Hektar
großes Gebiet rings um Canitz. In der Folgezeit entstanden auf dem Gelände Anlagen zur
Wassergewinnung und -aufbereitung. Über Fernleitungen wird das Trinkwasser nach
Leipzig geleitet. Nachdem der Grundbesitz in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend zersplittert war, erhielt die Stadt Leipzig 1992 alle Grundstücke von der
Treuhandanstalt zurück. Nach Klärung sämtlicher Eigentumsfragen hat die Stadt das Gut
Canitz (mit Ausnahme der Flurstücke des Dorfes Wasewitz) an die LWW übertragen. In
ihrer Geschäftstätigkeit führt die Wassergut Canitz GmbH die Konzeption eines aktiven
Trinkwasserschutzes mit der Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen unter Anwendung ökologischer Methoden zusammen.
Geschäftsverlauf
Das Geschäftsjahr 2017 war geprägt von einem warmen, trockenen Frühjahr, wobei ab
Ende März und im gesamten Monat Mai keine Niederschläge fielen. Dank der Beregnungstechnik konnte die Pflanzenentwicklung der Sommerkulturen (Kartoffel, Zwiebel,
Bohne) abgesichert werden. Das zweite Halbjahr war von mittleren Niederschlägen geprägt. Diese Witterungsbedingungen sorgten in der Gesamtbetrachtung (einschließlich der
Beregnungsleistung) für gute Bedingungen in der Bestandspflege bei Erbsen, Buschbohnen und Kartoffeln. Dank der Anschaffung einer leistungsfähigen Erntemaschine (GRIMME SE 260) für Zwiebeln und Kartoffeln in 2014 waren wir auch in 2017 in der Lage, die
durchschnittlichen Erträge logistisch, präzise im engen Erntefenster zu ernten. Bei Zwiebeln und Kartoffeln konnte eine durchschnittliche Ernte eingefahren werden. Dank stabiler
Erzeugerpreise zur Zwiebelernte wurde der geplante Erlös von EUR 400 je Tonne Zwiebel
mit einem realisierten Erlös von EUR 650 je Tonne für die Zwiebel übertroffen. Anders bei
der Kartoffelernte, wo trotz durchschnittlichem Ertrag bei einem geplanten Erlös (EUR 400
je Tonne) lediglich EUR 450 je Tonne Erlös realisiert werden konnten. Dieser lag damit
zwar über dem geplanten Erlös jedoch weit unter dem des Vorjahres. Grund dafür war ein
sehr niedriger Marktpreis zu Beginn der Kampagne, der sich bis zum Ende des Jahres
nicht wieder erhöhte. Wie sich wieder deutlich im Jahr 2017 gezeigt hat, bringen Witterungseinflüsse, Krankheiten, Trockenstress und Schädlinge im ökologischen Landbau ein
unverändert hohes Produktionsrisiko mit sich. Beispielgebend hierfür sind zum einen die
extreme Trockenperiode im Mai und ein anhaltend hoher Befallsdruck des Drahtwurms im
Kartoffelanbau, welcher bundesweit die Kartoffelanbauer nicht nur im ökologischen Anbau
vor große Herausforderungen stellt.
Durch eine breite Produktpalette (Anbauspektrum), den Einsatz leistungsstarker Maschinen und die abermals hohe Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter der Wassergut Canitz
GmbH ist es gelungen, ein positives Ergebnis zu erzielen. Aufgrund des Fehlens einer Arbeitskraft in der aktuellen Produktionsstruktur (was durch den neuen Azubi sich etwas entspannte), der Wetterkapriolen (zusätzlicher Arbeitszeitbedarf in der Beregnung) sowie das
Bewältigen hoher Erntegesamtmengen wurden sehr viele Überstunden geleistet. Durch
einen hohen Unkrautdruck in der Zwiebelproduktion sind auch mehr Stunden für die saisonale Handarbeit angefallen. Allerdings konnten hier durch den Einsatz der neuen, solarstrombetriebenen Jäteflieger eine Arbeitskraft eingespart sowie der Dieselverbrauch reduziert werden.
47
Beteiligungsbericht 2017
Die Wassergut Canitz GmbH hat auch für 2017 das Zertifikat des Biolandanbauverbandes, das Zertifikat der Verordnung (EG Nr. 834/2007), das Zertifikat nach dem
QS/GLOBAL G.A.P Kontrollverfahren und QS-GAP FIAS (Freiwillige QS-Inspektion Arbeits- und Sozialbedingungen) sowie das Global G.A.P. GRASP (GRASP steht für GLOBAL G.A.P. Risk Assessment on Social Practice und befasst sich mit spezifischen Aspekten der Arbeitssicherheit, des Gesundheitsschutzes und der sozialen Belange von Arbeitern) erhalten. Auch das im Jahr 2016 neu hinzugekommene Zertifizierungssystem nach
ISO 50001 (Energiemanagement) wurde in diesem Jahr zusammen mit der gesamten
Leipziger Wasserwerkegruppe erfolgreich bestanden. Mit Ausnahme der ISO 50001 sind
diese Zertifizierungen Grundlage für den Erhalt von Fördermitteln und zum Verkauf der
ökologisch hergestellten Produkte an führende europäische Handelsketten.
Die Situation auf dem Rindfleischmarkt wird von der Wassergut Canitz GmbH weiterhin
kritisch beobachtet, die Preise und der Absatz haben sich stabilisiert. Es wurde in 2016 mit
einer neuen Vermarktungsstrategie begonnen, welche im Jahr 2017 mit einem positiven
Trend fortgesetzt werden konnte. Ziel hierbei ist die Vermarktung im Raum Leipzig. Der
Rinderbestand ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Insgesamt waren am Bilanzstichtag 183 (2016 157) Tiere im Bestand, davon 81 Mutterkühe. Der Grund für den höheren Tierbestand waren die niedrigen Verkaufspreise im letzten Quartal. Durch den Tierbestand wird der Stoffkreislauf gesichert und die Bodenfruchtbarkeit der Ackerböden durch
die Stallmistdüngung erhalten. Die finanzielle Verwertung der Luzernegrünmasse konnte
2017 weitestgehend – wie geplant – realisiert werden und das trotz der Tatsache, dass nur
noch das Fahrsilo II zur Einlagerung von Luzerne zur Verfügung stand. Das Fahrsilo I,
welches nach über 60 Jahren Standzeit den erforderlichen Belastungen nicht mehr standhalten konnte, musste komplett abgetragen werden. Fahrsilo II nebst Sickersaftbehälter
wird im 1. Quartal 2018 abgetragen. Der daraus notwendige Ersatzneubau soll 2018 im 1.
Halbjahr realisiert werden. Die LWW und die Wassergut Canitz GmbH haben seit 2002 einen Vertrag zum Schutz der Einzugsgebiete der Großwasserwerke Canitz und Thallwitz
sowie Naunhof I und II abgeschlossen. Darin hat sich die Wassergut Canitz GmbH verpflichtet, durch eine ökologische landwirtschaftliche Nutzung einen Stickstoff (N)-Saldo
von höchstens +30 kg N pro ha und Jahr einzuhalten. Die Wassergut Canitz GmbH hat
2017 einen Saldo von 21 kg N pro ha und Jahr erreicht. Damit ist dieser leicht niedriger als
im Jahr 2016 (23 kg N pro ha). Durch eine gezielt ausgeglichene Humusbilanz, ist davon
auszugehen, dass der überwiegende Teil des Stickstoffs im Humuskomplex gebunden
wurde und daher ein Austrag von löslichen N-Verbindungen nicht zu erwarten ist. Mit diesem Ergebnis wurde durch die landwirtschaftliche Bewirtschaftung des Trinkwassereinzugsgebietes auf einer Fläche von ca. 742 ha kein Stickstoff ins Grundwasser abgegeben
und dadurch ideale Voraussetzungen für eine saubere Grundwasserneubildung geschaffen. Um die Bodenfruchtbarkeit der Ackerflächen der Wassergut Canitz GmbH zu erhalten
und zu erhöhen, wurden 2017 ca. 48 ha mit Stallmist und Dungsilage gedüngt. Für die gesamte Betriebsfläche konnte dadurch, und durch den Anbau von Zwischenfrüchten wieder
eine ausgeglichene Humusbilanz realisiert werden.
Dies ist für die Nachhaltigkeit der Bodennutzung unerlässlich. Auf 152,51 ha (2016 –
154,86 ha) wurden Zwischenfrüchte angebaut. Damit sind gute Voraussetzungen für eine
ertragreiche Ernte in den Folgejahren gegeben.
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Das Geschäftsjahr 2017 konnte mit einem positiven Jahresergebnis vor Gewinnabführung
von TEUR 198 (Vorjahr: TEUR 203) abgeschlossen werden.
Die geplante Gesamtleistung (gemäß Wirtschaftsplan 2017) in Höhe von TEUR 1.150
(Umsatzerlöse zuzüglich Bestandsveränderung der fertigen Erzeugnisse und des Tiervermögens) wurde im Berichtsjahr um TEUR 235 überschritten und beläuft sich auf TEUR
1.385 (Vorjahr: TEUR 1.410).
48
Beteiligungsbericht 2017
Die Fördermittel als wesentlicher Bestandteil der sonstigen betrieblichen Erträge wurden
planmäßig ausgereicht. Die Auszahlung der Prämie für den ökologischen Landbau (TEUR
189) erfolgte im April 2017. Die Höhe aller bezogenen Fördermittel ist gegenüber 2016
wieder leicht gesunken. Dieser Trend wird die kommenden Jahre anhalten.
Aufgrund der Erreichung des Ziels, den Stickstoff (N)-Saldo von höchstens 30 kg/N pro ha
und Jahr einzuhalten, hat die Wassergut Canitz GmbH erneut einen Erlös von TEUR 68
generiert. Der Mitarbeiterbestand zum Bilanzstichtag ist gegenüber dem Vorjahresstichtag
leicht verändert. Neben acht Mitarbeitern (ohne Geschäftsführung) und zwei geringfügig
Beschäftigten Angestellten konnte in der Wassergut Canitz GmbH in 2017 ein neuer Azubi
gewonnen werden. Dies war durch die erfolgreiche bestandene Ausbildereignungsprüfung
des Geschäftsführers im Jahr 2016 möglich. Somit ist die Wassergut Canitz GmbH wieder
anerkannter Ausbildungsbetrieb. Für 2018 sind zwei weitere Einstellungen von Auszubildenden für den Beruf Landwirt/-in geplant. Dies ist notwendig, da in 2018 ein Mitarbeiter in
den ordnungsgemäßen Ruhestand gehen wird. Der Personalaufwand veränderte sich ferner entsprechend der tariflichen Vereinbarungen. Des Weiteren war aufgrund eines starken Unkrautdrucks ein höherer Personalaufwand für die Bohnen- und Zwiebelpflege erforderlich. Der gestaffelte Mindestlohn führte in 2017 zu einem Anstieg des Personalaufwands. Dieser wird sich möglicherweise in 2018 fortsetzen. Allerdings kann mit den Einspareffekten durch die neuen Jäteflieger diesem Trend etwas entgegengewirkt werden.
Die Bilanzsumme (TEUR 1.966) hat sich im Vergleich zum Vorjahresstichtag um TEUR
142 verringert. Die Abnahme betrifft vor allem das Umlaufvermögen (um TEUR 160), insbesondere die Forderungen gegen verbundene Unternehmen TEUR 290 (Vorjahr: TEUR
486) und den Rückgang der Rückstellungen um TEUR 198 auf TEUR 150.
Im Geschäftsjahr 2017 wurden TEUR 192 insbesondere für einen Traktor (Ersatzinvestition), zwei Jäteflieger (Ersatzinvestition), ein Mähwerk (Ersatzinvestition), eine Wiesenschleppe (Ersatzinvestition), einen Kärcher (Hochdruckreiniger) und einen Leichtflüssigkeitsabscheider investiert. Der geplante Ersatzneubau der ersten Kammer der Fahrsiloanlage musste aus genehmigungstechnischen Gründen in das Jahr 2018 verschoben werden. Für das Folgejahr sind weitere Ersatzinvestitionen geplant.
Das Unternehmen war und ist jederzeit in der Lage, seinen finanziellen Verpflichtungen
fristgerecht nachzukommen. Durch die Einbindung in ein zentrales Cash-ManagementSystem bei der Muttergesellschaft ist ein optimales Zinsergebnis gewährleistet.
Im Rahmen des bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages mit dem
Gesellschafter wird das Jahresergebnis vor Gewinnabführung in voller Höhe an die LWW
abgeführt.
Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung und Prognosebericht
Mit der Herstellung ökologischer Produkte werden erfolgreich Wasser, Boden, Natur und
Klima geschützt. Durch die Optimierung der Anbau- und Kulturmaßnahmen, der schonenden organischen Düngung, der Erhöhung der Pflanzenvielfalt und der artgerechten Tierhaltung wird mit dem ökologischen Landbau das Modell für eine zukunftsfähige Landbewirtschaftung umgesetzt. Es bestätigen sich die Erfahrungen, wonach der wasserschutzgerechte ökologische Landbau unter Nutzung intensiven Zwischenfruchtanbaus, einer geeigneten Fruchtfolgegestaltung und geringem organischen und betriebseigenen Düngemitteleinsatz zu einer Reduzierung der Nitratbelastung des Grundwassers beiträgt.
Jedoch muss die Gesamtentwicklung des ökologischen Landbaus über die Ländergrenzen
hinaus beachtet werden. Staatliche Fördermaßnahmen und Gesetzgebung führen nicht in
jedem Fall zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit besonders im europäischen Maßstab. Durch die Ausweitung des ökologischen Landbaus in Deutschland ist auch davon
auszugehen, dass die Erzeugerpreise volatiler werden. Daher sollte der Focus der Vermarktung zukünftig auf die regionalen Absatzmärkte gelegt werden.
49
Beteiligungsbericht 2017
Die internationale Finanzsituation wirkt sich auch unmittelbar auf die Erzeugerpreise und
finanziellen Möglichkeiten in landwirtschaftlichen Betrieben aus.
Für die dauerhafte erfolgreiche Einführung des ökologischen Landbaus als Instrument des
Wasserschutzes sind nicht nur pflanzenbauliche und tierhalterische Aspekte, sondern
ebenso ökonomische, agrarpolitische Faktoren, wie Vermarktungsmöglichkeiten und wege, Fördermöglichkeiten oder Engagement und Qualifikation der handelnden Personen
zu berücksichtigen. Ein Großteil der Wasserversorger machen sich angesichts der steigenden Nitratbelastung Sorgen um die zukünftige Qualität des Trinkwassers (Quelle: VKU
2015). Angesichts dieser Tatsache sollte der wasserschutzgerechte ökologische Landbau,
wie er durch die Wassergut Canitz GmbH erfolgreich betrieben wird, auf andere Wassereinzugsgebiete Anwendung finden. Hierzu plant die Wassergut Canitz GmbH zusammen
mit der Stadt Leipzig, einigen Umlandgemeinden, in denen die Wassergewinnungsgebiete
der LWW liegen, sowie mit anderen Partnern ein Forschungsvorhaben was zum einen das
Ziel verfolgt, die Stadt-Umland-Beziehungen zu verbessern und zum anderen eine weitere
Verbesserung und Sicherstellung der Trinkwasserqualität verfolgt.
Die Klage der EU-Kommission gegen Deutschland wegen Verletzung von Artikel 5 Abs. 5
und 7 in Verbindung mit den Anhängen II und III der Richtlinie 91/676/EWG des Rates
vom 12.12.1991 zum Schutz der Gewässer vor Verunreinigungen durch Nitrat aus landwirtschaftlichen Quellen im Oktober 2016 bestätigt wieder einmal das Modell der Wassergut Canitz GmbH als ein realistisches und funktionierendes Landnutzungsmanagement für
den aktiven Trinkwasserschutz.
Die EU-Kommission begründet ihre Klage damit, dass Deutschland gegen Artikel 5 Absatz
5 der Nitratrichtlinie verstößt, indem sie keine zusätzlichen Maßnahmen oder verstärkten
Aktionen getroffen hat, obwohl spätestens mit der Übermittlung des fünften Nitratberichts
Deutschlands für den Zeitraum 2008 bis 2011 am 04.07.2012 deutlich wurde, dass die
Maßnahmen des deutschen Aktionsprogramms zur Verwirklichung der Ziele der Richtlinie
nicht ausreichen.
Um die Erfahrungen der Wassergut Canitz GmbH in diesem Bereich bundesweit zu kommunizieren, ist der Geschäftsführer der Wassergut Canitz GmbH seit dem Jahr 2016 stellvertretender Sprecher des neu gegründeten Bundesfachausschusses Ackerbau im Biolandbundesverband. Darüber hinaus ist er Mitglied im ebenfalls neu gegründeten Arbeitskreis „Partnerschaft Landwirtschaft und Umwelt“ des Bundesministeriums für Ernährung
und Landwirtschaft unter Leitung des Staatssekretärs Herrn Dr. Hermann Onko Aeikens.
Für und ab dem Jahr 2018 ist die Mitarbeit des Geschäftsführers der Wassergut Canitz
GmbH von der Arbeitsgruppe Landwirtschaft und Trinkwasser des DVGW angefragt worden.
Durch die Wasserwerke wurden beginnend im Jahr 2002 mit mehreren Landwirten, unter
anderem mit der Wassergut Canitz GmbH, Verträge zur Ausgleichszahlung für Einschränkungen der Landnutzung in Wasserschutzgebieten abgeschlossen. Damit wurde eindeutig
das Interesse der Vorsorge am Trinkwasserschutz dokumentiert. Diese Ausgleichszahlungen sind an Grenzwertbelastungen des Bodens mit Stickstoff gebunden. Der Grenzwert
stellt auch künftig die wesentliche nicht-finanzielle Leistungskennziffer dar.
Die erreichten Ergebnisse zeigen eindeutig, dass sich ökologischer Landbau und ökonomische Leistungsfähigkeit nicht ausschließen. Durch systematische Anpassung der Landbewirtschaftung an die Erfordernisse des Wasserschutzes wird langfristig das Ziel verfolgt,
den Nitratgehalt des Rohwassers unter 25 mg/l zu sichern.
Kernpunkt der Geschäftstätigkeit der Wassergut Canitz GmbH ist die Konzeption eines
aktiven Trinkwasserschutzes verbunden mit einer wirtschaftlichen Bewirtschaftung der
landwirtschaftlichen Flächen mit ökologischen Methoden. Eine Ausdehnung dieses Konzeptes im Anstrombereich der Wasserfassungen ist unter Wirtschaftlichkeitsaspekten zu
prüfen und ggf. auch über weitere Kooperationen anzustreben. Diese mögliche Art der
Kooperation soll Prüfbestandteil des oben genannten Forschungsvorhabens sein.
50
Beteiligungsbericht 2017
Die Überwachung und Kontrolle der wirtschaftlichen Risiken des laufenden Geschäfts ist
Aufgabe der Geschäftsführung, die regelmäßig angefertigte Managementberichte auswertet. Für mögliche Schadensfälle und Haftungsrisiken wurden Versicherungen abgeschlossen, die sicherstellen, dass sich finanzielle Folgen in Grenzen halten bzw. ganz ausgeschlossen werden.
Die Überprüfung der gegenwärtigen Risikosituation hat ergeben, dass im Berichtszeitraum
keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdende Risiken bestanden haben und
auch für die absehbare Zukunft bestandsgefährdende Risiken nicht erkennbar sind. Durch
das eingesetzte Risikomanagementsystem war eine permanente Kontrolle und Beobachtung von eingeschätzten Risiken gewährleistet und die Handlungsgrundlagen der Geschäftsführung geschaffen.
Eine effektive Fruchtfolge und die optimale Ausnutzung der natürlichen Ressourcen sind
wesentliche Erfolgsfaktoren. Eine Erweiterung der Produktpalette, speziell beim Biogemüse, ist nicht geplant. Es wird lediglich einen Testanbau einer neuen Gemüseart geben.
Gleichzeitig wird die Wassergut Canitz GmbH die Ertragskraft durch weitere Produktivitätssteigerungen sichern und ausbauen.
Die Planung der Wassergut Canitz GmbH sieht für die Folgejahre Umsätze von rund
TEUR 1.200 und einen Jahresgewinn vor Gewinnabführung von ca. TEUR 200 vor. Diese
beiden Zielgrößen stellen weiterhin die wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren dar.
Im Rahmen der Ergebnisplanung wurde davon ausgegangen, dass auch 2018 die Einhaltung der vertraglichen Obergrenze des Nitratgehalts im Rohwasser von höchstens 30 kg N
pro ha und Jahr erreicht werden kann.
Wesentliche Verträge
Gewinnabführungsvertrag zwischen der Wassergut Canitz GmbH und der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH zur Ergebnisabführung vom 01.01.1998 i. V. m. der 1.
Änderung vom 09.04.1999.
Der Vertrag kann von jedem Vertragspartner mit einer Frist von sechs Monaten zum Ende
eines jeden Geschäftsjahres gekündigt werden.
Vertrag über die Ausgleichszahlung für wirtschaftliche Nachteile der Wassergut Canitz GmbH aus dem ökologischen Landbau und Kommunale Wasserwerke Leipzig
GmbH vom 01.01.2014
Der Vertrag gilt bis zum 01.01.2017.
Dienstleistungsvertrag zwischen der Wassergut Canitz GmbH und der Kommunale
Wasserwerke Leipzig GmbH vom 30.05.2011. Die LWW übernimmt im Rahmen dieser
Vereinbarung die Buchhaltung, Lohn- und Gehaltsabrechnung und Leistungen im Personalwesen der Wassergut Canitz GmbH
Der Vertrag ist auf unbefristete Zeit geschlossen.
Cash Management
Die Wassergut Canitz GmbH ist mit Wirkung zum 28.04.1999 i. V. m. der ergänzenden
Vereinbarung vom 20.12.1999, 09.04.2001, 24.02.2006, Nachtrag vom 08.05.2013 in das
Cash-Management der Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, für das die
Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH Poolführer ist, einbezogen.
Die Vereinbarung ist auf unbefristete Zeit geschlossen.
51
Beteiligungsbericht 2017
Unternehmenszahlen
Umsatzerlöse
Bestandsveränderung
Sonstige betriebliche Erträge
Betriebsleistung
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Aufwendungen für die Betriebsleistung
Betriebsergebnis I
Erträge aus Genossenschaften
2017
TEUR
%
1.237
66,2
148
7,9
2016
TEUR
%
1.457
72,4
-48
-2,4
2015
TEUR
%
1.356
71,7
219
11,6
485
1.869
737
545
166
25,9
100,0
39,4
29,1
8,9
604
2.014
959
519
166
30,0
100,0
47,6
25,8
8,3
317
1.893
682
496
159
16,8
100,0
36,0
26,2
8,4
211
11,3
153
7,6
168
8,9
1.658
212
88,7
188,7
1.797
217
89,2
189,2
1.506
386
79,6
179,6
Sonstige Zinsen und Erträge
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
Sonstige Steuern
3
0,2
2
0,1
2
0,1
215
17
188,8
220
17
189,3
389
17
179,7
Abgeführter Gewinn auf Grund eines
Ergebnisabführungsvertrages
198
203
372
0
0
0
Jahresüberschuss
52
Beteiligungsbericht 2017
LSI GmbH
Allgemeine Angaben zum Unternehmen
Adresse
Sommerfelder Str. 71
E-Mail
info@lsi-gmbh.de
Homepage
www.lsi-gmbh.de
04316 Leipzig
Gegenstand des Unternehmens:
Der Unternehmensgegenstand der LSI GmbH (LSI) erstreckt sich auf die Wartung, Instandsetzung und den Neubau von Straßenverkehrsanlagen und die Erbringung von Deckenschlussleistungen im Zusammenhang mit Schienenbaumaßnahmen des öffentlichen
Nahverkehrs in unterschiedlichen Verfahren mit den dazugehörigen Nebenleistungen.
Der Einbau von Gussasphalt erfolgt darüber hinaus auch in Ingenieurbauwerken. Weiterhin realisiert das Unternehmen Verkehrssicherungsleistungen vor Ort mit Absperr-, Beschilderungs- und Markierungsleistungen und erstellt die hierzu notwendigen Verkehrskonzepte. Darüber hinaus gehört die Fertigung, Montage und Wartung von Zaun- und
Toranlagen zum Unternehmenszweck.
Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, durch die der Gesellschaftszweck unmittelbar oder mittelbar gefördert werden kann.
Die Gesellschaft darf sich an Unternehmen gleicher oder ähnlicher Art beteiligen, fremde
Unternehmen erwerben sowie Zweigniederlassungen errichten.
Gründungsjahr
Beteiligungen
Gesellschafter
Gremien
Rechtsform
Geschäftsführung
Abschlussprüfer
Stammkapital
Mitarbeiter
1991
keine
Bau + Service Leipzig GmbH
Gesellschafterversammlung
GmbH
Nikolaus Meier
Dipl.-Kaufmann
Henry Simon
Dipl.-Ingenieur
Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
310.000 EUR
34
53
Beteiligungsbericht 2017
Kurzvorstellung des Unternehmens
Die LSI GmbH (LSI) erbringt Wartungs-, Instandsetzungs- und Neubauleistungen von
Straßenverkehrsanlagen. Mit dem qualifizierten Personal und dem vorhandenen Maschinen- und Gerätepark können bei Deckenschlussarbeiten unterschiedliche Verfahren mit
Gussasphalt, Walzasphalt und Steinsetzleistungen realisiert und die nötigen Vorarbeiten
erbracht werden. In den letzten Jahren fand dabei eine zunehmende Spezialisierung auf
den Einbau von Gussasphalt bei Schienenbaumaßnahmen der Leipziger Verkehrsbetriebe
(LVB) GmbH (Verkehrsbetriebe) und kleineren Deckenschlussarbeiten mit Walzasphalt,
hier vor allem auch im Rahmen des Havariemanagements der Muttergesellschaft Bau und
Service Leipzig GmbH (Bau und Service), statt. Durch die vorhandene Fertigertechnik
können jedoch auch größere Straßenbaumaßnahmen realisiert werden.
Im Rahmen der Baustellensicherung erstellt LSI Verkehrskonzepte, wie Verkehrszeichenund Umleitungspläne und realisiert die Verkehrssicherungsmaßnahmen vor Ort mit Absperr-, Beschilderungs- und Markierungsleistungen. Als ergänzende Maßnahmen für Deckenschlussarbeiten werden diese Leistungen in hohem Umfange für Schienenbaumaßnahmen der Verkehrsbetriebe und Havariemaßnahmen der Bau und Service erbracht.
Aufgrund der hierbei nötigen Verkehrssicherungspflicht besteht hier ein durchgängiger Bereitschaftsdienst 24 Stunden täglich an 365 Tagen im Jahr.
Das Leistungsangebot wurde in den letzten Jahren noch durch die Fertigung und Installation von Zaun- und Toranlagen ergänzt. Durch die vorhandene Schlosserwerkstatt können
hier individuelle Wünsche der Kunden umgesetzt werden. Die Übernahme von Wartungsleistungen für Tor- und Schrankenanlagen vervollständigen das Angebot.
Geschäftsführung
Im Geschäftsjahr 2017 wurden die Geschäfte der Gesellschaft durch den kaufmännischen
Geschäftsführer, Herrn Nikolaus Meier, und den technischen Geschäftsführer, Herrn
Henry Simon, geführt. Seit dem 31.10.2004 besteht damit eine Geschäftsführeridentität
bei der LSI GmbH und der Bau und Service Leipzig GmbH.
Geschäftsverlauf
Besonderheiten des Geschäftsjahres
Das Geschäftsjahr stand erneut unter dem Einfluss einer sehr unsteten Auftragslage und
damit einhergehend Auslastung der eigenen Fertigungskapazitäten.
Im Bereich Baustellensicherung stand im Geschäftsjahr der altersbedingte Wechsel von
Mitarbeitern der Abteilungsleitung und Verkehrsplanung an. Um einen reibungslosen
Übergang in diesen Positionen zu gewährleisten, war eine längere Einarbeitungszeit der
neu eingestellten Mitarbeiter nötig. Dementsprechend ergab sich für einen Zeitraum von
einigen Monaten die Notwendigkeit der Doppelbesetzung einiger Stellen, die zu entsprechend erhöhten Personalaufwendungen führte.
Geschäftsverlauf und Ertragslage
Die Geschäftsentwicklung im Berichtsjahr stellt sich insgesamt schwierig dar. Während die
Produktion im ersten Halbjahr immer wieder durch Auftragsmangel beeinträchtigt wurde,
ergab sich erst in der zweiten Hälfte des Berichtsjahres eine stabile Auftragslage mit entsprechenden Produktionsbedingungen. Da die Auslastung hier oftmals über den eigenen
Fertigungskapazitäten lag, war der verstärkte Einsatz von Nachauftragnehmern zur Leistungsrealisierung nötig. Dies spiegelt sich in der Höhe der bezogenen Leistungen aber
auch negativ in den Gewinnmargen wider.
54
Beteiligungsbericht 2017
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Umsatz- und Ertragslage
Die im Berichtsjahr erzielten Umsatzerlöse liegen mit TEUR 3.595 um 1,0 % unter dem
Niveau des Vorjahres von TEUR 3.633. Unter Berücksichtigung der Veränderung der unfertigen Leistungen (im Berichtsjahr Bestandserhöhung TEUR 257, Vj.: Bestandsminderung TEUR 152) erhöhte sich die Betriebsleistung (Umsatzerlöse und Bestandsveränderung der unfertigen Leistungen) um 10,7 % von TEUR 3.481 in 2016 auf TEUR 3.852 im
Berichtsjahr.
Die Sparte Straßenbau stellt, wie in den Vorjahren, mit Umsatzerlösen in Höhe von TEUR
2.476 (Vj.: TEUR 2.580) den umsatzstärksten Bereich dar. Der Anteil am Gesamtumsatz
des Unternehmens liegt jetzt bei 68,9 % (Vj.: 71,0 %). Innerhalb des Bereiches waren die
Gewerke Gussasphalt mit TEUR 1.162 (Vj.: TEUR 1.168), Thermotechnik mit TEUR 312
(Vj.: TEUR 677) und Walzasphalt Fertiger-einbau mit TEUR 198 (Vj.: TEUR 387) die wichtigsten Umsatzträger. Unter Berücksichtigung der Veränderung der unfertigen Leistungen
(Bestandserhöhung TEUR 233) liegt die Betriebsleistung des Bereiches bei insgesamt
TEUR 2.709 (Vj.: TEUR 2.421) und damit um 4,0 % über dem Ansatz im Wirtschaftsplan
von TEUR 2.605.
Mit einem Anteil von 26,1 % am Gesamtumsatz liegt die Abteilung Baustellensicherung
wieder über dem Niveau des Vorjahres von 23,2 %. Der Umsatz erhöhte sich dabei von
TEUR 842 auf TEUR 938 im abgeschlossenen Geschäftsjahr. Unter Berücksichtigung der
Bestandserhöhung der unfertigen Leistungen von TEUR 34 liegt die Bereichsleistung mit
TEUR 972 exakt auf dem Niveau des Planansatzes gemäß Wirtschaftsplan von TEUR
968.
Weitere Umsätze wurden in Höhe von TEUR 158 (Vj.: TEUR 184) im Bereich Zaun- und
Torbau erzielt. Die Umsätze entsprechen damit dem Ansatz im Wirtschaftsplan mit TEUR
150. Der Umsatzanteil des Bereiches Zaun- und Torbau lag dementsprechend bei 4,4 %
(Vj.: 5,1 %).
Auf die zehn wichtigsten Kunden entfiel insgesamt ein Umsatzanteil von 88,0 % (Vj.: 88,5
%) bzw. absolut von TEUR 3.162 (Vj.: TEUR 3.215). Die beiden größten Auftraggeber
kommen, wie bereits im Vorjahr, aus der Leipziger Gruppe. Größter Auftraggeber mit
TEUR 1.368 (Vj.: TEUR 851) ist nunmehr wieder die IFTEC. Der Gesamtumsatz mit der
Bau und Service erreicht mit einem Wert von TEUR 965 (Vj.: TEUR 1.035) nicht ganz das
Vorjahresvolumen. Zu den weiteren Auftraggebern aus dem Leipziger Konzern zählen die
Wasserwerke mit einem Umsatz von TEUR 376. Die übrigen sieben Unternehmen sind
Privatunternehmen aus der Branche und tragen zu einem Jahresumsatz von TEUR 453
(Vj.: TEUR 1.069) bei.
Vom Gesamtumsatz wurde ein Anteil von 77,6 % (Vj.: 61,1 %) beziehungsweise absolut
von TEUR 2.789 (Vj.: TEUR 2.219) für Unternehmen der Leipziger Gruppe erbracht. Ein
Anteil von 21,9 % (Vj.: 37,0 %) beziehungsweise absolut TEUR 788 (Vj.: TEUR 1.346)
wurde für den Drittmarkt, vorrangig für Bauunternehmen der Region und von 0,5 % (Vj.:
1,9 %) oder absolut TEUR 19 (Vj.: TEUR 68) für die Stadt Leipzig und deren Eigenbetriebe
erbracht.
Unter Berücksichtigung der sonstigen betrieblichen Erträge von TEUR 82 (Vj.: TEUR 130)
ergibt sich für das Berichtsjahr eine Gesamtleistung von TEUR 3.934 (Vj.: TEUR 3.611).
Die Auftragskonzentration im zweiten Halbjahr führte dazu, verstärkt Nachauftragnehmer
in die Auftragsrealisierung mit einbeziehen zu müssen. Die Aufwendungen für bezogene
Leistungen lagen dementsprechend mit TEUR 1.007 signifikant über dem Wert des Vorjahres von TEUR 652. Entsprechend sanken die Aufwendungen für Material mit TEUR
739 unter das Niveau des Vorjahres von TEUR 814.
55
Beteiligungsbericht 2017
Der Personalaufwand lag mit TEUR 1.402 im Berichtsjahr über dem Wert des Vorjahres
von TEUR 1.320. Neben den Tarifsteigerungen für die Beschäftigten waren die dargestellten temporären Doppelbesetzungen in der Abteilung Baustellensicherung dafür verantwortlich.
Die Abschreibungen auf Sachanlagen liegen mit TEUR 156 auf dem Niveau des Vorjahreswertes von TEUR 154. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen im Berichtszeitraum leicht auf TEUR 388 (Vj.: TEUR 358). Die Entwicklung beruht vorrangig auf nötigen Umsatzkorrekturen für Vorjahre.
Ergebnisentwicklung
Das Ergebnis vor Steuern liegt im Berichtsjahr mit TEUR 240 unter dem Vorjahr mit TEUR
303. Dabei wirken sich sowohl die gestiegenen Aufwendungen für bezogene Leistungen
als auch die starke Zunahme der unfertigen Leistungen negativ aus.
Das Betriebsergebnis von TEUR 213 liegt im Berichtsjahr auf dem Vorjahresniveau von
TEUR 214. Das neutrale beziehungsweise periodenfremde Ergebnis beträgt insgesamt
TEUR 25 (Vj.: TEUR 86). Die neutralen Erträge entfallen hauptsächlich auf die Auflösung
von Rückstellungen (TEUR 44, Vj.: TEUR 88). Neutrale Aufwendungen entstanden im
Wesentlichen im Zusammenhang mit Umsatzkorrekturen aus Vorjahren (TEUR 26, Vj.:
TEUR 10). Daneben sind aufgrund von Feststellungen aus Betriebsprüfungen in den
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag periodenfremd TEUR 39 Steuernachzahlungen
und TEUR 39 Steuererstattungen enthalten.
Im Berichtsjahr fallen insgesamt Steueraufwendungen in Höhe von TEUR 75 (Vj.: TEUR
83) für Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer an. Die Aufwendungen für Sonstige Steuern betragen wie im Vorjahr TEUR 6. Der Jahresüberschuss beläuft
sich mithin auf TEUR 159 (Vj.: TEUR 214).
Die Geschäftsführung der LSI GmbH schlägt vor, den Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2017 in Höhe von EUR 159.375,99 in die anderen Gewinnrücklagen gemäß § 266
Abs. 3 A. III. 4. HGB i. V. m. § 272 Abs. 3 Satz 2 HGB einzustellen.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme verkürzt sich von TEUR 1.367 im Vorjahr auf nunmehr TEUR 1.239. Die
Eigenkapitalquote zum 31.12.2017 liegt bei 66,7 % (Vj.: 48,8 %) der Bilanzsumme und
damit deutlich über Vorjahresniveau. Die Kapitalausstattung der Gesellschaft liegt im
Branchenvergleich weiterhin im Bereich der besten Gesellschaften und sichert auch für die
kommenden Jahre eine sichere Finanzierung der Geschäftstätigkeit.
Bei einer um TEUR 106 unter den Abschreibungen liegenden Investitionssumme von
TEUR 50 verringert sich das Anlagevermögen entsprechend von TEUR 453 auf nunmehr
TEUR 346. Dabei entfielen die Investitionen hauptsächlich auf sonstige Betriebsausstattung (TEUR 36).
Das Umlaufvermögen verringert sich um TEUR 23 von TEUR 904 auf TEUR 881. Die Bestände an unfertigen Leistungen TEUR 293 (Vj.: TEUR 36) erhöhten sich deutlich. Saldiert
mit den erhaltenen An-zahlungen von TEUR 137 (Vj.: TEUR 3) ergeben sich in Verbindung mit dem Bestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen von TEUR 20 (Vj.: TEUR 13)
Vorräte von insgesamt TEUR 176 (Vj.: TEUR 46). Die Forderungen gegen verbundene
Unternehmen erhöhen sich von TEUR 316 auf TEUR 479. Im Einzelnen handelt es sich
hierbei um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 380 (Vj.:
TEUR 316), Forderungen aus Cash-Management von TEUR 94 (Vj.: Verbindlichkeit TEUR
314) und sonstige Forderungen von TEUR 5 (Vj.: TEUR 0). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Dritte liegen bei TEUR 148 (Vj.: TEUR 487) und die Sonstigen Vermögensgegenstände bei TEUR 78 (Vj.: TEUR 54).
56
Beteiligungsbericht 2017
Die Summe der Rückstellungen erhöht sich im Berichtsjahr von TEUR 218 auf TEUR 241.
Die Verbindlichkeiten liegen mit einem Wert von TEUR 172 wesentlich unter dem Niveau
des Vorjahres von TEUR 482. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen belaufen sich dabei auf TEUR 80 (Vj.: TEUR 66) und die Sonstigen Verbindlichkeiten auf
TEUR 79 (Vj.: TEUR 77). Gegenüber Gesellschafter und verbundenen Unternehmen bestehen Verbindlichkeiten von TEUR 13 (Vj.: TEUR 339). Hier spiegelt sich die deutliche
Verbesserung der Finanzlage, die nach einer Inanspruchnahme von Finanzmitteln in Höhe
von TEUR 314 im Vorjahr nunmehr zu einer Forderung aus dem Cash-Management von
TEUR 94 führt, wider.
Finanzlage
Im Rahmen des Cash-Management-Systems des Leipziger Konzerns resultieren zum
Stichtag Forderungen in Höhe von TEUR 94 (Vj.: Verbindlichkeiten TEUR 314). Maßgeblich dafür waren die Möglichkeit der baubegleitenden Abrechnung der fertiggestellten Vorhaben im dritten und vierten Quartal und andere unterjährig realisierte Zahlungseingänge.
Weiterhin wirkten sich die Erhöhung der erhaltenen Anzahlungen auf unfertige Erzeugnisse und die deutlich unter Plan liegenden Investitionen positiv auf den Zahlungsmittelbestand aus. Entsprechend verringerten sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um TEUR 339 auf TEUR 148 (Vj.: TEUR 487). Die sonstigen Vermögensgegenstände
erhöhten sich zum Bilanzstichtag um TEUR 24. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen und Gesellschafter erhöhten sich, ohne Berücksichtigung der Forderungen aus
Cash-Management um TEUR 69 auf TEUR 385 (Vj.: TEUR 316).
Dagegen verblieben die Verbindlichkeiten, auch hier ohne Berücksichtigung der Verbindlichkeiten aus Cash-Management im Vorjahr, bei TEUR 172 (Vj.: TEUR 168). Insgesamt
führt die dargestellte Entwicklung dazu, dass der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (TEUR 457) ausreichend war, die Belastung aus der Investitionstätigkeit (TEUR 50)
zu decken. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beträgt TEUR 0. Innerhalb des CashManagement-Systems des Leipziger Konzerns, in das die LSI GmbH über die Gesellschafterin Bau und Service im Jahr 2004 integriert wurde, besteht zum Abschlussstichtag
gem. der Vereinbarung vom 16.10.2009, modifiziert mit Vereinbarung vom 29.08.2017 eine Kreditlinie in Höhe von TEUR 500. Eine Inanspruchnahme liegt zum 31.12.2017 nicht
vor.
Der Zinsaufwand im Berichtsjahr liegt bei insgesamt TEUR 6 (Vj.: TEUR 10) und betrifft in
Höhe von TEUR 3 Zinsaufwendungen aus Cash Pool gegenüber verbundenen Unternehmen. Eine Skontierung von Lieferantenrechnungen war jederzeit möglich, sodass die
Summe der Skontoerträge bei TEUR 28 (Vj.: TEUR 26) liegt.
Die ursprüngliche Investitionsplanung gemäß bestätigtem Wirtschaftsplan 2017 sah Investitionen von insgesamt TEUR 197 vor. Mit realisierten Investitionen von TEUR 50 wurde
die Planung nur anteilig umgesetzt. Maßgeblich ist die verzögerte Lieferung des bestellten
Gussasphaltkochers mit Trägerfahrzeug im Wert von TEUR 151. Aufgrund der Auslastung
der produzierenden Betriebe wird hier mit einer Lieferung zum Ende des ersten Quartals
2018 gerechnet.
57
Beteiligungsbericht 2017
Prognose-, Chancen- und Risikobericht
Der Geschäftsverlauf im Berichtszeitraum war insgesamt nicht zufriedenstellend. Trotz
des deutlich gestiegenen Auftragseinganges seitens der IFTEC war es aufgrund der Konzentration auf wenige Produktionsmonate nicht möglich, unterjährig eine stabile Beschäftigungslage zu erreichen. Eine Auftragsrealisation war in diesem Segment letztendlich nur
durch den verstärkten Einsatz von Nachauftragnehmern möglich, wobei weder die Kalkulationspreise noch die Betriebsorganisation dafür ausgelegt sind.
Für das Geschäftsjahr 2018 liegt derzeit nur ein eingeschränkter Auftragsbestand vor, wobei nach den vorliegenden Informationen mit einer Verbesserung zum Ende des ersten
Quartals 2018 zu rechnen ist. Für Januar 2018 ist mit starken Produktionsausfällen zu
rechnen, da alle Mischanlagen im Leipziger Raum für Revisionsarbeiten geschlossen wurden. Aufgrund der vorhandenen Salden auf den Jahresarbeitszeitkonten und der vorhandenen Resturlaubsbestände ergeben sich daraus keine größeren Belastungen für die Mitarbeiter.
Die Planung für das Geschäftsjahr 2018 geht von einem Gesamtumsatz von TEUR 3.866
und einem Ergebnis von TEUR 288 vor Steuern aus. Bezogen auf die einzelnen Abteilungen bedeutet dies, dass mit einer Leistung im Bereich Straßenbau von TEUR 2.639, im
Bereich Verkehrssicherung von TEUR 992 und für den Zaun- und Torbau mit TEUR 150
gerechnet wird. Für die sonstigen betrieblichen Erträge wird mit einem Wert von TEUR 85
geplant. Die Planansätze garantieren für jeden Bereich eine Vollbeschäftigung, soweit ein
kontinuierlicher Auftragseingang über das Geschäftsjahr vorliegt.
Im Bereich der Geräte und Fahrzeuge werden keine größeren Kostensteigerungen gegenüber dem Berichtsjahr erwartet. Gleiches gilt für die Nebenkosten für das Betriebsgrundstück.
Bei den Tarifverhandlungen wurde mit Wirkung zum 01.01.2018 eine Tariferhöhung für die
Angestellten und gewerblichen Mitarbeiter in Höhe von 2,5 % verabschiedet. Diese Erhöhung der Personalkosten wurde im Wirtschaftsplan bereits entsprechend berücksichtigt.
Inwieweit sich die Personalplanung – insbesondere die Besetzung der gewerblichen Ausbildungsplätze zur mittelfristigen Nachwuchsgewinnung von Facharbeitern – umsetzen
lässt, wird auch von den Erfolgen der vereinbarten Zusammenarbeit mit den Wasserwerken bei der Personalrekrutierung abhängen. Durch eine verstärkte Präsenz der LSI bei
Ausbildungsbörsen durch die Vertreter der Wasserwerke ist eine Verbesserung der vorliegenden Situation zu erwarten.
Nach wie vor als potenzielle Gefährdung der weiteren Geschäftsentwicklung bleibt die
starke Abhängigkeit vom Investitionsverhalten der Wasserwerke und der Verkehrsbetriebe
festzuhalten. Insbesondere die grundsätzlichen Überlegungen der Verkehrsbetriebe zur
Durchführung von Aufwandsvorhaben in Verbindung mit der IFTEC könnten hier negative
Auswirkungen für die LSI haben.
Unter Abwägung der vorgenannten Chancen und Risiken – insbesondere unter Berücksichtigung der seitens der Hauptauftraggeber avisierten Beauftragungen für Leistungen
des Deckenschlusses und der Verkehrssicherung – geht die Geschäftsführung von einer
Realisierung des gewählten Planansatzes im Geschäftsjahr 2018 aus.
Generell wird auch in Zukunft die umfangreiche Risikovorsorge der Geschäftsführung dazu beitragen, unnötige Risiken zu vermeiden, jedoch aussichtsreiche Chancen zu nutzen.
Die laufende Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter ist hierfür ebenso fester Bestandteil
der Unternehmenspolitik wie die weitere Durchführung von Investitionen, die den Gerätepark auf dem Stand der Technik halten sollen und unnötige Belastungen von Mitarbeitern
und Umwelt verhindern helfen.
58
Beteiligungsbericht 2017
Im Rahmen des konzerneinheitlichen Risikomanagementsystems greift die LSI auf das
System „RiskMonitor - Report“ zurück. Dieses enthält Informationen über die vorhandenen betrieblichen Risiken und die Aufgabenverteilung innerhalb des Risikomanagements
sowie Festlegungen zum Berichtswesen. Den wesentlichen Risiken wurden Frühwarnindikatoren und Schwellenwerte zugeordnet. Maßnahmen zur Risikoerkennung und -analyse,
zu den Verantwortlichkeiten und den Aufgaben sowie die getroffenen Maßnahmen zur Risikoabwehr sind darüber hinaus in einem Risikomanagement-Handbuch dokumentiert. Eine Anpassung erfolgt über eine jährliche Risikoinventur, in der identifizierte Risiken analysiert und bewertet bzw. neu bewertet werden und Frühwarnindikatoren sowie Schwellenwerte definiert beziehungsweise angepasst werden.
Aufgrund der starken Konzentration auf die Wasserwerke als Auftraggeber könnten sich
bei einer signifikanten Abnahme des Vergabevolumens Auswirkungen auf die Beschäftigungslage der Bau und Service und der LSI ergeben, die auch in das Cash-Management
des Leipziger Konzerns integriert sind. Deshalb setzt die Planung voraus, dass der Londoner Rechtsstreit der Wasserwerke nach zwei gewonnenen Instanzen weiter positiv verläuft.
Wesentliche Verträge
Der Rahmenvertrag mit dem wichtigsten Auftraggeber, der IFTEC GmbH & Co. KG (IFTEC), in dem die Erbringung von Leistungen in den Gewerken Gussasphalt, Asphalt, Fugenverguss, Pflasterarbeiten, Beton und Verkehrssicherung geregelt ist, wurde im Geschäftsjahr bis zum 31.12.2018 verlängert.
Weiterhin von elementarer Bedeutung ist der Vertrag zur Zusammenarbeit bei der Abwicklung des Massengeschäftes mit der Bau und Service und zur Erbringung von Absperrleistungen bei Havariemaßnahmen für die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH (Wasserwerke). Hier verpflichtet sich die LSI, Leistungen der Verkehrssicherung und des Deckenschlusses gemäß den geltenden rechtlichen und technischen Vorschriften innerhalb
klar definierter Zeitspannen zu erbringen. Dies ist insbesondere bei der Betreuung von
Havariebaustellen von Bedeutung, da hier zur Aufrechterhaltung der allgemeinen Verkehrssicherheit sehr kurze Reaktionszeiten einzuhalten sind. Der Vertrag zu Absperrleistungen bei Havariemaßnahmen und der Vertrag zur Zusammenarbeit bei der Abwicklung
des Massengeschäftes wurden im Geschäftsjahr bis zum 30.06.2018 verlängert. Es wird
davon ausgegangen, dass diese Verträge auch über die genannten Zeitpunkte hinaus Bestand haben.
Innerhalb des Rahmenvertrages zum Massengeschäft hat LSI in den letzten Jahren darüber hinaus das Wechseln defekter Kanaldeckel für die Wasserwerke komplett übernommen. Das Geschäftsfeld gewinnt zunehmend an Bedeutung, der Umsatz im Geschäftsjahr
lag bei TEUR 290. Für das laufende Jahr 2018 liegen hier bereits wieder Abrufe in nennenswerter Anzahl für das erste Quartal vor. Das Geschäftsfeld wird weiter ausgebaut
werden.
Neu abgeschlossen wurde mit den Wasserwerken der Vertrag zur Erbringung von Straßenbauleistungen und sonstigen Deckenschlussleistungen in den Anlagen der Wasserwerke. Die Vertragslaufzeit wurde zunächst, beginnend mit dem 01.01.2018 auf ein Jahr
bis zum 31.12.2018 festgeschrieben.
59
Beteiligungsbericht 2017
Unternehmenszahlen
Umsatzerlöse
Bestandsveränderung
Sonstige betriebliche Erträge
Betriebsleistung
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Aufwendungen für die Betriebsleistung
Betriebsergebnis I
Erträge aus Genossenschaften
Sonstige Zinsen und Erträge
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
ergebnisabhängige Steuern
Sonstige Steuern
Abgeführter Gewinn auf Grund eines
Ergebnisabführungsvertrages
Jahresüberschuss
2017
TEUR
%
3.595
91,4%
257
6,5%
83
2,1%
3.935
100,0%
-1.746
-44,4%
-1.402
-35,6%
-156
-4,0%
-388
-9,9%
2016
TEUR
%
3.633
100,6%
-152
-4,2%
130
3,6%
3.611
100,0%
-1.466
-40,6%
-1.320
-36,6%
-154
-4,3%
-358
-9,9%
2015
TEUR
%
3.971
98,8%
-162
-4,0%
210
5,2%
4.019
100,0%
-1.882
-46,8%
-1.277
-31,8%
-150
-3,7%
-383
-9,5%
-3.692
243
0
-3
-93,8%
6,2%
0,0%
-0,1%
-3.298
313
0
-10
-91,3%
8,7%
0,0%
-0,3%
-3.692
327
0
-2
-91,9%
8,1%
0,0%
0,0%
240
-75
-6
6,1%
303
-83
-6
8,4%
325
-94
-6
8,1%
0
0
0
159
214
225
60
Beteiligungsbericht 2017
GbR Fernwasser Sachsen-Anhalt
GmbH / KWLGmbH
Allgemeine Angaben zum Unternehmen
Adresse
Johannisgasse 7-9
04103 Leipzig
E-Mail
Homepage
Gegenstand des Unternehmens:
Gemeinsame Willensbildung gegenüber der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz
GmbH im Rahmen der Wahrnehmung der Gesellschafterrechte
Gründungsjahr
Beteiligungen
Gesellschafter
Rechtsform
1999
Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH
Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH
Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH
GbR
51 %
50 %
50 %
61
Beteiligungsbericht 2017
Fernwasserversorgung ElbaueOstharz GmbH
Allgemeine Angaben zum Unternehmen
Adresse
Naundorfer Str. 46
E-Mail
info@fwv-torgau.de
Homepage
www.fwv-torgau.de
04680 Torgau
Gegenstand des Unternehmens:
Gemäß § 4 Abs. 1 des Gesellschaftsvertrages hat das Unternehmen folgenden Unternehmensgegenstand:
Gegenstand des Unternehmens ist die Gewinnung und qualitätsgerechte Aufbereitung von
Rohwasser zu Trinkwasser aus Grund- und Oberflächenwasser und die Überleitung des
gewonnenen Trinkwassers mittels Fernleitungen.
Die Gesellschaft ist berechtigt, alle Geschäfte zu betreiben, die mit der Fernwasserversorgung unmittelbar oder mittelbar zusammenhängen und die der Förderung des vorgenannten Gegenstandes dienen. Belange des Umweltschutzes sind zu berücksichtigen.“
Gründungsjahr
Gesellschafter
Gremien
Rechtsform
Geschäftsführung
Abschlussprüfer
Stammkapital
Aufsichtsrat
1990
GbR Fernwasser Sachsen-Anhalt GbR / KWL
51,0 %
GmbH
GbR MIDEWA GmbH i.L. / Trinkwasserversor24,5 %
gung Magdeburg GmbH
Stadt Leipzig
24,5 %
Gesellschafterversammlung
Aufsichtsrat
Geschäftsführung
GmbH
Dr. Peter Michalik
Jan Wollenberg
Mazars GmbH & Co. KG
127.823.000 EUR
Matthias Lux
Vorsitzender
Volkmar Müller
Stellvertretender Vorsitzender
Wolf-Dieter Dallhammer
Cornelia Gründler
Burkhard Henning
Ulrich Hörning
Dr. Ulrich Meyer
Thiebauld Mittelberger
Annerose Müller
62
Beteiligungsbericht 2017
Friedhelm Schlicke
Uwe Störzner
Christian Wenzel
Geschäftsverlauf
Der Trinkwasserabsatz des Jahres 2017 erreichte mit 75,98 Mio. m³ fast das Vorjahresniveau von 76,29 Mio. m³ und konnte somit den positiven Absatztrend der letzten Jahre bestätigen. Die Planungen für das Wirtschaftsjahr 2017 wurden um ca. 1,35 Mio. m³ übertroffen. Mehrabsätze konnten sowohl im Bereich der Weiterverteiler als auch der industriellen Abnehmer erreicht werden. Neben den stärker witterungsgeprägten Absätzen bei
den Weiterverteilern haben sich die Absatzmengen bei den Industriekunden auf dem aktuellen Niveau stabilisiert.
Die sonstigen Umsätze von Mio. EUR 6,32 liegen ca. Mio. EUR 1 über denen des Vorjahres und resultieren vor allem aus dem Verkauf von regenerativ erzeugtem Strom (9,53
GWh), Trinkwasseranalysen für Kunden und von Dritten veranlassten Umverlegungen an
unseren Rohrleitungssystemen. Im Mehrjahresvergleich sind die Umverlegungen die
Hauptursache für die Schwankungen zwischen den einzelnen Wirtschaftsjahren. Wirtschaftliche Auswirkungen für das Unternehmen entstehen hieraus nicht, da den Umsatzerlösen entsprechende Materialaufwendungen gegenüberstehen.
Die Schwerpunkte der Investitions- und Sanierungstätigkeit der letzten Jahre wurden fortgesetzt. Im Rohrleitungsbau wurde der parallele Ausbau der Ostharzleitung zwischen
Bernburg und dem Hochbehälter Hammelberge vorangetrieben. Dabei konnte ein Abschnitt von 2,9 Kilometern realisiert werden.
Ein weiterer wesentlicher Investitionsschwerpunkt in 2017 waren die Ertüchtigungsarbeiten
am Hochbehälter Hohe Gieck. Außerdem wurden im Bereich der Elbaue wiederum drei
Brunnen zur Rohwasserförderung neu errichtet. Die Arbeiten zur komplexen Erneuerung
des Wasserwerkes Mockritz wurden fortgeführt.
Die im Vorjahr vorbereitete Migration des neuen Prozessleitsystems wurde in 2017 mit
dem Standort Wasserwerk Torgau-Ost begonnen und soll in den nächsten Jahren schrittweise in den weiteren Wasserwerks- und Netzbereichen umgesetzt werden.
2017 wurde ein Jahresergebnis von Mio. EUR 1,62 realisiert und damit das geplante Jahresergebnis von Mio. EUR 1,56 leicht übertroffen.
Ziele und Strategien
Die Wasserbereitstellung im mitteldeutschen Raum in höchster Qualität, die Versorgungssicherheit und damit die Sicherung der zukünftigen erfolgreichen Entwicklung der Region
bleiben die wesentlichen Ziele der unternehmerischen Tätigkeit. Verpflichtender integraler
Bestandteil sind dabei die Aspekte der Nachhaltigkeit mit den Komponenten ökonomische,
soziale und ökologische Nachhaltigkeit.
Die Strategie und dementsprechende Konzepte sind mithin daran auszurichten, dass die
Leistungsfähigkeit und der wirtschaftliche Betrieb des Fernwasserversorgungssystems
langfristig gesichert, das erforderliche Know-how der Belegschaft erhalten und die verfügbaren Ressourcen der Wassergewinnung geschützt und bedarfsgerecht genutzt werden.
63
Beteiligungsbericht 2017
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Aufgrund der positiven Entwicklung des Trinkwasserabsatzes konnte der Planansatz mit
einem Jahresergebnis in Höhe von Mio. EUR 3,23 deutlich übertroffen werden. Die Geschäftsführung der Gesellschaft hat trotz des guten Absatzverlaufes konkrete Maßnahmen
ergriffen, um den Risiken, insbesondere aus der demografischen Entwicklung im Versorgungsgebiet, entgegenzuwirken. Diese Maßnahmen sowie deren positive Effekte wurden
mehrfach im Aufsichtsrat erörtert. Weiterhin profitiert die Gesellschaft, auch vor dem Hintergrund einer leicht ausgeweiteten Investitionstätigkeit, von der Thesaurierung der erzielten Jahresergebnisse.
Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung
Die Gesellschaft erwartet mittelfristig weiter rückläufige Absätze. In den verrechneten
Trinkwasserpreisen werden inflationäre Kostenentwicklungen wesentlicher Aufwandsbestandteile anteilig über die vertraglich vereinbarten Preisgleitklauseln abgebildet. Auf Basis
der Absatzentwicklung der letzten Jahre, demografischer Einflüsse und der bekannten vertraglichen Vereinbarungen geht das Unternehmen von weiter tendenziell rückläufigen Absatzzahlen im Trinkwasserbereich aus. Für das Geschäftsjahr 2017 wird ein Trinkwasserabsatz von 74,6 Mio. m³ erwartet. Die aktuelle Mittelfristplanung weist bis zum Jahr 2021
einen Absatzrückgang bis auf 74 Mio. m³ aus. Als Sondereffekt wird sich im Jahr
2018/2019 die Erweiterung der Trinkwasserlieferung an den ZV Südharz, Sangerhausen,
positiv auf die Absatzmenge auswirken.
Unternehmenszahlen
Umsatzerlöse
aktivierte Eigenleistungen
Sonstige betriebliche Erträge
Betriebsleistung
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebsergebnis
Finanzergebnis
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Ergebnis nach Steuern
Sonstige Steuern
Jahresüberschuss
2017
TEUR
%
45.394 93,4
2.391
4,9
835
1,7
48.620 100,0
19.151 39,4
13.080 26,9
9.006 18,5
5.002 10,3
2.381
4,9
630
1,3
2016
TEUR
%
44.571 92,6
2.668
5,5
870
1,9
48.109 100,0
16.808 34,9
12.747 26,5
9.135 19,0
5.159 10,7
4.260
8,9
1,5
2015
TEUR
%
44.481 91,5
2.728
5,6
1.394
2,9
48.603 100,0
18.056 37,2
12.758 26,2
9.376 19,3
5.116 10,5
3.297
6,8
1.751
744
149
3.367
700
136
136
138
1.615
3.231
2.459
1,4
2.597
64