Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1473814.pdf
Größe
137 kB
Erstellt
14.12.18, 12:00
Aktualisiert
22.12.18, 07:24
Stichworte
Inhalt der Datei
Antrag Nr. VI-A-06783
Status: öffentlich
Eingereicht von
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Betreff:
10-Punkte-Programm gegen Hitze im Stadtgebiet
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
Ratsversammlung
FA Umwelt und Ordnung
23.01.2019
05.02.2019
Verweisung in die Gremien
1. Lesung
Beschlussvorschlag:
1. Die Stadtverwaltung wird beauftragt; ein integriertes Konzept gegen Hitze im
Stadtgebiet zu erarbeiten. Das Konzept soll erreichen, dass die Lebensqualität im
Gebiet der Stadt Leipzig kurz- und langfristig erhalten und den veränderten
Klimabedingungen und der damit verbundenen Überhitzung der Stadt durch lokal
wirksame Gegenmaßnahmen Rechnung getragen wird.
2. Der Konzeptentwurf wird dem Stadtrat zum Ende des II. Quartals 2019 zum
Beschluss vorgelegt.
3. Alle Konzeptinhalte sind zukünftig in Planverfahren grundsätzlich auszuweisen und
zu erläutern.
Das Konzept beinhaltet folgende Punkte:
1. Frischluftschneisen und Grünflächen schützen
Frischluftschneisen, Kaltluftentstehungszonen und Biotopverbindungen sollen
transparent definiert und bei der Ausweisung von Bauflächen und der Aufstellung von
Bebauungsplänen rechtlich verbindlich vor Bebauung geschützt werden. Zudem soll
die Bebauung kleinerer mikroklimatisch relevanter Grünflächen mit gewachsenem
Baumbestand nur im Ausnahmefall und unter Durchführung von
Kompensationsmaßnahmen erfolgen.
2. Mikroparks in allen Stadtteilen schaffen
Um positive stadtklimatische und kleinräumige Effekte in dichtbesiedelten Quartieren
zu erreichen, ist ein Konzept für kleinere Mikroparks, Pocketparks bzw.
Quartiersparks z. B. auf bestehenden Brachen, autofrei zu gestaltenden Straßen oder
Plätzen sowie zu entwickelnden städtebaulichen Projekten, zu entwickeln und
umzusetzen.
3. Baumstarke Stadt und Straßenbaumkonzept
Ziel muss es sein, jährlich 1.000 Neupflanzungen zusätzlich zu den notwendigen
Nachpflanzungen von Straßenbaumpflanzungen umzusetzen. Um größtmögliche
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Effekte zu erreichen, sind in den nächsten fünf Jahren bevorzugt besonders
hitzeanfällige, dichtbebaute Straßen, ohne Grün und mit Ost-West-Ausrichtung, mit
hitzebeständigen Baumarten zu bepflanzen. Die Zielstellungen des verwaltungsseitig
immer noch ausstehenden Straßenbaumkonzepts sind anzupassen. Zugleich ist ein
Parkbaumkonzept zu entwickeln, mit dem Zielsetzungen für Bepflanzung von
öffentlichen Grünflächen festgelegt werden. Für private Baumspenden gilt es stärkere
Anreize zu schaffen.
4. Mehr Wasserflächen schaffen
Der Beitrag von Wasser zur Abkühlung in städtischen Räumen muss in der Planung
von Freiräumen und städtebaulichen Entwicklungsprojekten berücksichtigt werden.
Ziel muss eine stadträumlich verteilte Sicherung und Schaffung von naturnahen
Wasserflächen mit gewässertypischer Vegetation oder alternativ Springbrunnen,
Wasserzwischenspeicher (Regenrückhaltebecken) o. ä. sein.
5. Versiegelung vermeiden und Entsiegelung vorantreiben
Grundsätzliches Ziel ist eine Netto-Null-Neuversiegelung im gesamten Stadtgebiet.
Großflächige Versiegelungen des Stadtraums sind im Rahmen der städtebaulichen
Planung zu vermeiden. Zugleich sind Flächen z. B. bei der Überholung oder
Sanierung von Stadträumen je nach Anforderungsprofil grundsätzlich zu entsiegeln.
6. Innenhöfe schützen
Eine Bebauung von Innenhöfen ist im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten
auszuschließen. Für Ausnahmeregelungen sind Voraussetzungen und Art der
Bebauung klar zu definieren. Die Entsiegelung und Begrünung von Innenhöfen soll
durch eine entsprechende Satzung bei Neubau- oder Sanierungsvorhaben beauflagt
und bei Bestandsimmobilien gefördert werden.
7. Albedo-Strategie gegen aufheizende Oberflächen
Der Einfluss von Materialität und Farbe von Fassaden, Dächern und Untergründen
auf die Hitzeentwicklung im städtischen Raum muss stärker berücksichtigt werden.
Auf Grundlage einer Albedo-Strategie ist bei der Genehmigung von Bauprojekten
durch eine Gemeindesatzung der Einsatz unnötig hitzeaufnehmender Oberflächen
auszuschließen. Bauherren und Hauseigentümer sind hinsichtlich des Einsatzes
reflektierender Materialien und Farben zu beraten.
8. Grüne Dächer und Fassaden
Bei Neubauten und baulichen Veränderungen sind grundsätzlich Gründächer und an
geeigneten Flächen begrünte Fassaden vorzusehen. Die Voraussetzungen für Dachund Fassadenbegrünungen, auch mit Bäumen, sind verbindlich und transparent zu
regeln und zu bewerben. Die Dach- und Fassadenbegrünung von Bestandsgebäuden
soll verstärkt gefördert werden. Bauherren und Hauseigentümer sind bei der
Durchführung entsprechender Maßnahmen proaktiv zu beraten.
9. Abkühlung ermöglichen
Um Abkühlung bei Hitze zu ermöglichen, ist von den Kommunalen Wasserwerken ein
Programm zur flächendeckenden Versorgung mit Wasserspendern und Trinkbrunnen
aufzulegen. Bei Schwimmhallenneu- und -umbau ist darauf hinzuwirken, dass auch
eine Nutzung als Freibad bei Hitze (Cabriolösung) möglich ist.
10. Beratung und Prävention stärken
Um gesundheitlichen Hitzebelastungen vorzubeugen, sind Beratung und Prävention
im Umgang mit sommerlicher Hitze zu stärken. Die vorhandenen Angebote
unterschiedlicher Akteure sind in einem Netzwerk zu bündeln und ausbauen. Neben
unmittelbarer Beratung, z. B. durch geeignete Öffentlichkeitsarbeit, eine Hotline und
anderes, sind gezielte Präventionsangebote unter anderem für Wohnungsbauträger,
Unternehmen, Bildungseinrichtungen zu entwickeln.
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Sachverhalt:
Dieses Konzept für die Bewältigung der lokalen Hitzeentstehung und Folgen soll als eine
Fortschreibung teilweise schon bauftragter und aktiver Konzepte der Fachverwaltungen (wie
Luftreinhalteplan, Straßenbaumkonzept, Gründachstrategie etc.), als integriertes UmweltKonzept unter der Zielstellung der Verringerung von Hitzestress verstanden und
weiterentwickelt werden.
In den vergangenen Sommermonaten herrschte in Leipzig eine langanhaltende Hitze, die mit
einer ausgeprägten Dürreperiode verbunden war. Die Tendenz zu immer heißeren Sommern
und einer Zunahme von Hitzetagen und Tropennächten ist unverkennbar. In den heißen
Sommerwochen dieses Jahres und insbesondere den hochsommerlichen Nächten sind
erhebliche Temperaturunterschiede von 10° Celsius zwischen dicht bebauten
Innenstadtquartieren und größeren Freiflächen in Randlagen zu verzeichnen. Die regelrechte
Aufheizung der Stadt hat vielfältige Folgen. Unmittelbar zu spüren sind Beeinträchtigungen
von Gesundheit und Lebensqualität.
Heiße und trockene Sommer sind keine Ausnahme, sondern werden in den nächsten Jahren
und Jahrzehnten zur Regel. Schnellstmöglich braucht es Maßnahmen, mit denen sich
Leipzig an sommerliche Extremwetterlagen anpassen kann. Alle Leipziger haben das Recht
auf sommerliche Lebensqualität in kühlen Nachbarschaften.
Anhaltende Hitze- und Dürreperioden ziehen einen steigenden Wasserbedarf und sinkenden
Grundwasserspiegel nach sich. Damit verbunden sind Hitze- und Wasserstress für die
Vegetation, die erhebliche Veränderungen im Ökosystem nach sich ziehen.
Die sehr stabile Extremwetterlage mit heißem und trockenem Wetter ist nachweislich eine
Konsequenz aus den zunehmenden Veränderungen im globalen Klimasystem. Die
Polargebiete heizen sich auf und mit geringeren Temperaturdifferenzen verlieren
Strömungssysteme ihren Antrieb. Stabile Wetterlagen, die über mehrere Wochen und
Monate sowohl extreme Dürre als auch extreme Niederschläge bringen können, sind die
Konsequenz.
Seit 1963 ist es in Leipzig im Mittel um 1,6 Grad wärmer geworden. Die Temperaturen
dieses Jahres waren gemessen an den letzten Jahrzehnten, in den Monaten April bis August
noch einmal um mehr als 2,5 Grad zu hoch, während ein Niederschlagsdefizit von 260
Litern/qm zu verzeichnen war. Die durchschnittliche Zahl von 18 Tagen, an denen die
Tageshöchsttemperatur über 30 Grad liegt, wurde mit dem Rekord von über 30 Hitzetagen in
2018 fast verdoppelt. Diese Entwicklung wird in den nächsten Jahrzehnten mit großer
Sicherheit zunehmen. Danach sind dem Regionalen Klimaatlas zufolge im
Jahresdurchschnitt, verglichen mit den Durchschnittstemperaturen von 1961 – 1990, bereits
für den Zeitraum 2011 – 2040 Temperaturerhöhungen von 0,4 – 1,2 °C und für 2071 – 2100
sogar Temperaturerhöhungen von 2,1 bis zu 5,7 °C zu erwarten.
Leipzig weist einen für Großstädte typischen, dicht besiedelten Stadtraum auf. Die ohnehin
für die letzten 30 Jahre festgestellte Vervierfachung auf 23 Tropennächte im Jahr, wurde in
diesem Jahr lokal je nach Stadtteil oder Straße mehrfach übertroffen.
Um dem Klimawandel entgegenwirken, braucht es eine Vielzahl grundsätzlicher
Maßnahmen, zu denen auch Leipzig z. B. durch eine regenerative Energieversorgung und
umweltfreundliche Mobilität beitragen muss. Zugleich müssen Klimaschutzstrategien und
Klimaanpassungsstrategien als integraler Bestandteil städtischer Planungs-, Genehmigungsund Investitionsmaßnahmen konsequent umgesetzt werden. Mit den KlimaschutzAnpassungsstrategien des Amtes für Umweltschutz von 2016 und dem Integrierten
Stadtentwicklungsplan (INSEK) hat die Stadt Leipzig bereits umfangreiche Erkenntnisse und
Zielsetzungen zusammengetragen. Diese Strategien müssen jedoch ergänzt werden und
dürfen keine bloßen Absichtserklärungen bleiben.
Zu 1)
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Aufgrund seiner topographischen Struktur hängt die Versorgung der innenstadtnahen
Bereiche Leipzigs mit frischer und kühlender Luft von wenigen größeren Freiflächen und
Frischluftschneisen ab. Wenn aufgeheizte Luft nicht abtransportiert wird, verbleiben Wärme
und Schadstoffe länger im verdichteten Stadtraum. Kaltluftschneisen wie den Auwald, die
großen Stadtparkanlagen, das Elsterflutbecken gilt es ebenso wie Parks, begrünte Wege,
Gewässer und Kanäle die in die Innenstadt führen, zu sichern. Dafür muss klar festgelegt
werden, welche Flächen verbindlich zu schützen sind.
Zu 2)
In dicht bebauten Quartieren ist der Effekt zu beobachten, dass Wärme von den Häuser- und
Dachflächen vermehrt an die Umgebung abgestrahlt wird und im Quartier gebunden bleibt.
Deshalb müssen kleinräumige Flächen gesichert und geschaffen werden, die sich weniger
aufheizen und als Mikroparks in allen Stadtteilen für Abkühlung sorgen. Insbesondere
Grünflächen die von Bäumen bewachsen sind, können so einen Beitrag für kühlere
Nachbarschaften leisten und zudem die allgemeine Lebensqualität erhöhen. Als innovative
Lösung zu erproben ist die teilweise Herauslösung einzelner Plätze, Straßen oder
Kreuzungen aus dem Straßennetz und ihre Umgestaltung zu Parkanlagen. Wir gewinnen
dadurch Grünflächen in hochverdichteten Quartieren, unterbinden den durchgehenden
Autoverkehr und fördern gleichzeitig den Fuß- wie Radverkehr durch attraktive Wege im
Quartier. Denkbar wäre dies z. B. an innenstadtnahen Plätzen wie dem Schützenplatz oder
Stadtteilplätzen wie dem Neustädter Markt. Die Flächen sind bevorzugt für aktive
Grünflächennutzungen mit positiver stadtklimatischer Wirkung.
Zu 3)
Bäume leisten nachweislich den größten Beitrag, um die Aufheizung von Stadträumen zu
vermeiden. Die Stadt Leipzig hat sich auf grüne Initiative hin verpflichtet, 1.000
Straßenbäume im Jahr durch Neu- und Nachpflanzungen zu realisieren. Leider hinkt die
Realität dieser Zielsetzung hinterher. Da ein Großteil der Bäume als Nachpflanzungen
erfolgt, ist ein Großteil der Leipziger Straßen immer noch baumlos. Das Tausend-BäumeProgramm muss endlich durch die Bereitstellung entsprechender Mittel konsequent
umgesetzt und ausgebaut werden. Ziel muss die Pflanzung 1.000 zusätzlicher Bäume sein.
Größtmögliche Effekte sind durch Pflanzungen an besonders hitzebelasteten Straßen zu
erzielen. Die Anreize für private Spenden sind z. B. durch das Matching-Prinzip (ein privater
Baum wird durch einen kommunalen Baum gedoppelt) oder Prämien kommunaler
Unternehmen zu verstärken. Das längst überfällige Straßenbaumkonzept ist anzupassen
und endlich dem Stadtrat zum Beschluss vorzulegen.
Zu 4)
Wasserflächen leisten einen bisher nur ungenügend berücksichtigten Beitrag zur Abkühlung.
Auch sie tragen zur Kühlung der Stadtluft bei und haben eine ausgleichende Wirkung auf die
Lufttemperatur in ihrer Umgebung. Denn Wasser erwärmt sich im Vergleich zu Luft nur
langsam und ist im Sommer relativ kühl. Ein zusätzlicher positiver Effekt entsteht in der
naturnahen Anlage mit Vegetation, die sich insbesondere im Rahmen von Grünflächen
anbietet. Insbesondere Springbrunnen oder andere Wasserzerstäuber tragen besser noch
als stehendes Wasser zur Kühlung durch Verdunstung bei.
Zu 5)
Die Versiegelung von Flächen mit hitzeaufnehmenden Materialien wie Asphalt oder
Pflasterung trägt wesentlich zur Aufheizung der Stadt bei. Insbesondere Stadtplätze wie der
Huygens-Platz oder der Eutritzscher Markt sind vielfach unnötig stark versiegelt und sehen
zudem nur einen relativ geringen Baumbestand vor. Diese Fehler gilt es künftig zu
vermeiden. Die Entsiegelung und anschließende Begrünung von öffentlichem Stadtraum
muss je nach Anforderungsprofil Vorrang genießen.
Zu 6)
Zunehmend rückt die Bebauung von Innenhöfen in den Fokus der Immobilienakteure.
Begrünte Innenhöfe sind jedoch unerlässlich, um im Rahmen von Blockrandbebauungen für
Abkühlung zu sorgen. Sie sind deshalb durch geeignete rechtliche Maßnahmen möglichst
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von einer Bebauung auszunehmen. Ausnahmeregelungen, z. B. für besonders große
Innenhofflächen und vergleichsweise klein dimensionierte Bauvorhaben sollten klar definiert
werden. Nach Münchner Vorbild sollte die Begrünung von Innenhöfen durch Satzung
geregelt und ein Programm ‚Grüne Höfe – grüne Wände’ gefördert werden.
Zu 7)
Dunkle Fassaden, Dächer und Böden, die Sonnenstrahlung aufnehmen und bei sinkenden
Temperaturen wieder abgeben, verhindern maßgeblich die Abkühlung in Tropennächten. Mit
dem Einsatz reflektierender Materialien kann dies verhindert werden.
Zu 8)
Grüne Dächer und Fassaden tragen zur Abkühlung der Umgebung und schützen die
Innenräume vor dem Aufheizen. Die auf grüne Initiative hin beauftragte Gründachstrategie
muss endlich von der Stadtverwaltung vorgelegt werden. Da Neubauten ohnehin in der
Regel flache Dächer vorsehen, müssen Gründächer verpflichtend vorgesehen werden. Auch
wenn Fassadenbegrünungen von der Stadt gefördert werden, wird ihnen oftmals die
Genehmigung versagt. Deshalb braucht es verbindliche Regelungen, auf die Bauherren sich
verlassen können.
Zu 9)
Wasser kann in verschiedenen Formen zur unmittelbaren individuellen Abkühlung beitragen.
Wasserspender und Trinkbrunnen bieten eine unmittelbare Möglichkeit der Abkühlung und
müssen flächendeckend angeboten werden. Auch wenn im Umfeld der Stadt zahlreiche
Seen zur Verfügung stehen, stehen sie Kindern ohne Begleitung, einkommensschwächeren
oder eingeschränkt mobilen Menschen zur nicht zur Verfügung. Die derzeit 5 öffentlichen
Freibäder der Stadt Leipzig waren in diesem Sommer z. T. überlastet. Um eine wohnortnahe
Versorgung zu gewährleisten und dem Bevölkerungszuwachs zu entsprechen, sollen
innovative Lösungen, wie z. B. die Errichtung als kombinierte Frei- und Hallenbäder mit
verschiebbarem Dach vorgesehen werden. Diese Schwimmhallen würden einen
wirtschaftlichen, weil wetterunabhängigen, Betrieb gewährleisten können und die
wohnortnahe Versorgung sicherstellen können.
Zu 10)
Hitzetage und das deutlich verringerte Absinken von Temperaturen beeinträchtigen nicht nur
den Nachtschlaf, sondern führen insgesamt zu geringerem Wohlbefinden und verminderter
Leistungsfähigkeit. Eine erhebliche Gesundheitsgefährdung besteht insbesondere bei
Menschen im höheren Alter und mit chronischen Erkrankungen. Hitzestress führt bei ihnen
zu erheblichen Kreislaufbelastungen und einer steigenden Infektionsbelastung. Vielfach fehlt
es jedoch an dem notwendigen Wissen um den Umgang mit sommerlicher Hitze. Die
bisherigen Beratungs- und Präventionsangebote der städtischen Ämter, Krankenkassen
usw. sollten gebündelt und ggf. erweitert werden, um mehr Menschen zu erreichen. Bei der
konkreten Umsetzung von hitzepräventiven Maßnahmen sind Wohnungsgesellschaften,
Unternehmen oder Bildungseinrichtungen gezielt zu beraten.
Anlagen:
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