Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1468709.pdf
Größe
110 kB
Erstellt
06.12.18, 12:00
Aktualisiert
09.12.18, 04:23
Stichworte
Inhalt der Datei
Antrag Nr. VI-A-06751
Status: öffentlich
Eingereicht von
SPD-Fraktion
Betreff:
Kreativräume und kulturelle Raumbedarfe in die Stadtplanung integrieren!
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Ratsversammlung
FA Kultur
FA Stadtentwicklung und Bau
FA Wirtschaft und Arbeit
Zuständigkeit
Verweisung in die Gremien
Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung wird beauftragt, die Voraussetzungen, um die Sicherung und Integration von
Kreativräumen und kulturellen Raumbedarfen im Rahmen einer integrierten Stadtentwicklung
zu schaffen und voranzutreiben. Dabei soll zunächst beispielhaft die Musikclubszene
behandelt werden und darauf aufbauend auch die weiteren Bereiche der Kultur- und
Kreativwirtschaft.
1. Die Stadtverwaltung führt eine Erfassung der derzeit genutzten Standorte und die
Entwicklungsperspektiven der Clubszene (Clubkataster) in Leipzig durch. Dies soll
möglichst in Zusammenarbeit mit der IHK Leipzig und der IG Livekommbinat
Leipzig (Interessengemeinschaft Leipziger Live-Musik-Spielstätten) geschehen.
2. Die Stadtverwaltung entwickelt und stellt Handlungsempfehlungen und Instrumente
dar, wie die Bedarfe der Kultur- und Kreativwirtschaft im Rahmen einer integrierten
Stadtentwicklung in städtebaulichen Planungen unter folgenden Maßgaben und
Zielsetzungen berücksichtigt werden können. Dies soll möglichst in Zusammenarbeit
mit der IHK Leipzig, der IG Livekommbinat Leipzig und der LTM erarbeitet werden.
a) Sicherung von kreativen Räumen der Musik- und Clubkultur in urbanen
Quartieren, sowie Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten und Instrumenten
bei Nutzungskonflikten im Bestand, z.B. Einbeziehung in ein
Quartiersmanagement.
b) Entwicklung und Etablierung von kreativen Räumen, insbesondere der Musikund Clubkultur, bei der städtebaulichen Planung neuer Stadtquartiere sowie
Sicherung von bereits vorhandenen Musikclubs bzw. anderweitigen
Kreativnutzungen.
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c) Identifizierung potenzieller „Eroberungs- und Erprobungsräume“ für kreative
Szenen in altindustriellen und in Umwandlung befindlichen Stadtlagen.
d) Auswertung der Erfahrungen und der Handlungspraxis andere Großstädte, wie
z.B. Hamburg, Berlin und Köln, zu Fragen des Lärmschutzes
(Lärmschutzbord, Lärmschutzfonds) sowie Kulturraumschutzmaßnahmen
(Freiraumkataster).
e) Mobilisierung von Knowhow und Verstetigung des Austauschs mit der
Kreativszene durch Aufbau eines Netzwerks, z.B. in Form eines Beirats.
f) Analyse und Darstellung von Förderprogrammen des Freistaates Sachsen, des
Bundes und der EU zur Unterstützung dieser Zielsetzungen
3. Für die Umsetzung dieses Antrags soll auch externe fachliche Beratung genutzt
werden. Hierfür sind entsprechende Mittel einzustellen.
Sachverhalt:
Leipzig hat eine lebendige Kreativ- und Kulturszene. Aber Leipzig wächst und damit nimmt
auch der Nutzungsdruck auf die nur begrenzt verfügbaren Flächen vor allem in urban
geprägten Lagen mit Entwicklungspotenzial zu.
Kreativen Szenen droht schleichende Verdrängung. Dies wird aktuell am Beispiel der
Musikclubszene deutlich, betrifft aber auch die übrigen Branchen der Kultur- und
Kreativwirtschaft. Leipzig übt eine große Anziehungskraft auf Kulturschaffende und Kreative
aus. Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist längst ein relevanter Wirtschaftsfaktor für Leipzig,
dessen Bedeutung zunimmt. Das gilt auch für die Musikszene.
Aufgabe einer integrierten Stadtentwicklung ist es kreative Räume, z.B. für die Musik- und
Clubkultur, nicht nur zu sichern sondern neue Entfaltungsmöglichkeiten zu schaffen.
Die Untersuchungs- und Handlungsempfehlungen dienen den städtebaulichen
Entwicklungsmaßnahmen und den in Arbeit befindlichen Stadtentwicklungskonzepten.
Anlagen:
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