Daten
Kommune
Bedburg
Größe
86 kB
Datum
30.10.2018
Erstellt
13.12.18, 18:01
Aktualisiert
13.12.18, 18:01
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT Bedburg
Der Ausschussvorsitzende
Beschluss
zur 31. Sitzung des Rates
am Dienstag, den 30.10.2018.
Sitzungsbeginn:
18:05 Uhr
Sitzungsende:
TOP
Betreff
7
Zentralisierung der Verwaltung am Standort Kaster
Sachstandsbericht zum Projektfortschritt
21:23 Uhr
Vor Einstieg in die Beratungen bittet Bürgermeister Solbach den Rat um die Zustimmung,
nunmehr die Öffentlichkeit in der Sache informieren und demzufolge in öffentlicher Sitzung
beraten zu dürfen. Hierüber besteht Einvernehmen.
Sodann trägt der Leiter des Rechnungsprüfungsamtes, Herr Thißen, anhand einer Präsentation
zur Kostensituation bzgl. der Rathauszentralisierung vor. Die Präsentation ist der Niederschrift als
Anlage 4 beigefügt.
In der Folge erklärt Prof. Anderhalten, dass sein Büro die Prognosen grundsätzlich regelmäßig
angepasst habe, die aktuelle Baukonjunktur den laufenden Bauprojekten aber jeglichen Boden
entziehe. Er führt aus, dass das Büro Anderhalten sich die Planungsfehler des Subunternehmers
natürlich ankreiden lassen müsse; ein Regress gegenüber dem Subunternehmer sei allerdings
nicht zu erzielen.
Weiterhin teilt er mit, dass man tatsächlich frühzeitiger über die entstandene Situation hätte
informieren können. Zum Beispiel bei der Ausschreibung der Fassadensanierung sei man
allerdings zunächst sogar davon ausgegangen, dass eine Ergebnis-Verbesserung möglich sei;
letztlich aber habe die Ausschreibung sogar eine Ergebnis-Verschlechterung ergeben.
Prof. Anderhalten appelliert sodann an die Politik, die Mittel zur Fortsetzung des Projektes
freizugeben, um das Projekt vernünftig abschließen zu können. Er weist darauf hin, dass die
Maßnahme noch deutlich teurer werden würde, wenn man nicht bereits den jetzigen Baufortschritt
erzielt hätte.
Abschließend erklärt er bezugnehmend auf eine Nachfrage im interfraktionellen Gespräch, dass
die Kosten pro Quadratmeter „Nutzfläche“ aktuell bei ca. 2.750 € liegen würden.
Frau Dreikhausen erklärt für die CDU-Fraktion, dass man sich seinerzeit dagegen ausgesprochen
habe, einen Generalplaner zu beauftragen. Sie stellt fest, dass das Ziel der Mehrheitsfraktionen
gewesen sei, die Kosten auf 5,5 Mio. € zu begrenzen, die Kostenschätzung schließlich schon
einen Betrag in Höhe von 7 Mio. € vorgesehen habe und man nunmehr bei Kosten über 11 Mio. €
gelandet sei.
Frau Dreikhausen hinterfragt zudem hinsichtlich der Genehmigung der Dringlichkeitsentscheidung
unter TOP 7.1, welche Beträge in 2018 tatsächlich benötigt würden.
Kämmerer Baum verweist zunächst auf die ausführliche Darstellung zur überplanmäßigen
Ausgabe im entsprechenden Antrag. Er erklärt ergänzend, dass noch im April 2018 Mittel aus dem
Budget für die Rathauszentralisierung in Höhe von 452.000 € zwecks Realisierung der Fachräume
im Gymnasium heraus genommen worden seien. Dieser Betrag müsse von den jetzt so
bezeichneten Mehrkosten abgezogen werden.
Weiterhin erklärt Kämmerer Baum zu der Frage, welche Mittel in 2018 benötigt würden, dass
aufgrund der Vorschriften zum Thema Ausschreibungen die Verpflichtung bestehe, dass für
anlaufende Ausschreibungsverfahren die voraussichtlich benötigten Mittel auch haushaltsrechtlich
abrufbar sein müssten. Daher umfasse die Dringlichkeitsentscheidung unmittelbar den gesamten
voraussichtlich noch benötigten Betrag.
Auf Nachfrage von Herrn Stefan Merx erläutert Prof. Anderhalten, dass das Honorar für das Büro
Anderhalten auf der Basis der Kostenberechnung basiere und nicht auf den tatsächlichen
Baukosten.
Auf Nachfrage von Herrn Schnäpp, ob nach der Ratssitzung am 18.09.2018 nicht eine weitere
ordentliche Ratssitzung hätte einberufen werden können, erläutert Kämmerer Baum, dass die
Verfahrensschritte – zunächst Gespräch der Verwaltung mit Prof. Anderhalten, sodann
interfraktionelles Gespräch mit Prof. Anderhalten – einvernehmlich abgestimmt waren und die
Verwaltung aufgrund des ungewissen Gesprächsausgangs des interfraktionellen Gesprächs mit
Prof. Anderhalten am 19.10.2018 gar nicht in der Lage gewesen sei, vorab schon eine
Sitzungsvorlage bzgl. der überplanmäßigen Ausgabe zu erstellen.
Herr Coumanns führt für die SPD-Fraktion aus, dass es niemanden erfreue, wenn ein wichtiges
öffentliches Bauprojekt mehr Kosten verursache, als nach der ursprünglichen Kostenberechnung
vorgesehen. Die Erläuterungen durch Herrn Thißen als Leiter des Rechnungsprüfungsamtes
sowie durch Prof. Anderhalten seien aber nachvollziehbar, sodass die überplanmäßige Ausgabe
durch die SPD-Fraktion mitgetragen werden könne. Er stellt weiterhin klar, dass Verwaltung und
Bürgermeister korrekt gehandelt und rechtzeitig über die Situation informiert hätten.
Frau Pier-Sekul hinterfragt, ob das Rechnungsprüfungsamt bei der weiteren Kostenprognose
einen Preisindex berücksichtigt habe und sodann gegebenenfalls auf den Betrag in Höhe von
370.000 € als weiteren Puffer verzichtet werden könne.
Kämmerer Baum erläutert, dass bei der vorgenannten Prognose zwar ein Preisindex
berücksichtigt worden sei, der Puffer aus Sicht der Verwaltung aber dennoch sinnvoll sei, um für
weitere Nachträge gewappnet zu sein.
Prof. Anderhalten weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Situation im Bausektor
bzgl. der aktuellen Angebotslage nicht mehr beherrschbar sei.
Herr Hoffmann wirft die rhetorische Frage auf, ob man das Projekt der Rathauszentralisierung
nicht umgesetzt hätte, wenn die jetzt erreichte Höhe der Baukosten bereits zu Beginn bekannt
gewesen wäre. Jeder wisse, dass derartige Projekte „hinten“ heraus immer teurer werden würden
als geplant. Er spricht sich daher für die Genehmigung der Dringlichkeitsentscheidung aus.
Herr vom Berg spricht sich für eine sachliche Diskussion aus und regt an, die
Dringlichkeitsentscheidung grundsätzlich zu bestätigen, aber den Betrag in Höhe von 370.000 €
hierbei heraus zu lassen.
Beschluss der Sitzung des Rates vom 30.10.2018
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Frau Dreikhausen beantragt, über den vorgenannten Antrag der Grünen abstimmen zu lassen.
Bürgermeister Solbach unterbricht sodann einvernehmlich die Sitzung, um sich über das weitere
Vorgehen bezüglich der Dringlichkeitsentscheidung mit den Fraktionen abstimmen zu können.
Hierzu wird die Sitzung zwischen 20:30 Uhr und 20:48 Uhr unterbrochen.
Nach Wiederaufnahme der Sitzung besteht Einvernehmen, die Ausführungen zu TOP 7 zunächst
wie vorgesehen zur Kenntnis zu nehmen. Weitere Ausführungen zur Thematik der
Dringlichkeitsentscheidung erfolgen sodann unter TOP 7.1.
Beschluss:
Der Rat der Stadt Bedburg nimmt die Ausführungen zum derzeitigen Projektstand (Baufortschritt
und Kostenentwicklung) zur Kenntnis.
Abstimmungsergebnis: Zur Kenntnis genommen
Beschluss der Sitzung des Rates vom 30.10.2018
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