Daten
Kommune
Pulheim
Größe
193 kB
Datum
20.09.2018
Erstellt
10.09.18, 18:34
Aktualisiert
30.12.18, 00:26
Stichworte
Inhalt der Datei
Vorlage Nr.:
227/2018
Erstellt am:
31.07.2018
Aktenzeichen:
I/005
Mitteilungsvorlage
Gremium
TOP
ö. Sitzung
nö. Sitzung
Termin
Ausschuss für Bildung, Kultur, Sport und Freizeit
X
18.09.2018
Jugendhilfeausschuss
X
20.09.2018
Betreff
Dokumentation des 3. Bildungsfachtags „Bildung braucht Persönlichkeit – wie Lernen gelingt“ am 17.3.2018
Mitteilung
Am 17. März 2018 fand der 3. Pulheimer Bildungsfachtag unter der Überschrift „Bildung braucht Persönlichkeit – wie
Lernen gelingt“ statt.
Ein regelmäßig stattfindender Bildungsfachtag ist ein wichtiger Baustein für die Weiterentwicklung der Pulheimer Bildungslandschaft. Er bietet den Akteuren aus den verschiedenen Pulheimer Bildungseinrichtungen, aus Verwaltung und
politischen Gremien ein Forum für den Austausch und die Diskussion bildungsrelevanter Themen. Der erste Pulheimer
Bildungsfachtag beschäftigte sich mit der grundsätzlichen Frage, welche Rahmenbedingungen in Pulheim für ein erfolgreiches, lebenslanges Lernen in den verschiedenen Phasen einer Bildungsbiografie erforderlich sind. Die Inhalte des
zweiten Bildungsfachtags zielten darauf ab, den Weiterentwicklungsbedarf für die Integration neuzugewanderter Menschen zu ermitteln. Der diesjährige Bildungsfachtag beschäftigte sich mit non-formalen und informellen Bildungsorten
und deren Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung und für gelingende Bildungsbiografien.
Der Einladung ins Kultur- und Medienzentrum folgten über 90 Bildungsexpertinnen und –experten. Vertreterinnen und
Vertreter aus den Pulheimer Schulen und der Schulaufsicht, der Kindertagesbetreuung, aus der Kinder- und Jugendarbeit sowie aus weiteren Bildungsinstitutionen, aus der Verwaltung und Kommunalpolitik sowie viele ehrenamtlich Engagierte aus der Elternschaft, von Vereinen und Jugendverbänden haben an diesem Fachtag teilgenommen.
Die beim Bildungsfachtag eingebrachten Erkenntnisse und Erfahrungen geben wichtige Hinweise für die vor Ort in der
Pulheimer Bildungslandschaft notwendigen Entwicklungsprozesse und können als Grundlage für kommunale Planungund Entscheidungsprozesse genutzt werden. Die Dokumentation des 3. Bildungsfachtags steht den politischen Gremien
und den Fachabteilungen sowie der Öffentlichkeit auf der Website www.bildungslandschaft-pulheim.de als Download
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unter
https://www.bildungslandschaft-pulheim.de/images/download/Dokumentation_3._Bildungsfachtag_17032018.pdf
zur Verfügung.
Im Folgenden werden die zentralen Ergebnisse zusammenfassend vorgestellt.
1. Lernen durch Bewegung
Berücksichtigung von Bewegungsräumen für Kinder bei der Stadtplanung
Es sollten Grünflächen, Parks und Bäume als Bewegungsräume für die Kinder bei der Stadtentwicklung mitgeplant
werden. Beispiel: Im Stommelerbusch könnten Bäume liegen gelassen werden und Naturspielplätze könnten so
entstehen. Damit könnte den Kindern ein abenteuerliches Gelände für vielfältige Erfahrungen zur Verfügung gestellt werden.
Verbesserung der sozialen Kompetenzen beim Kind durch verstärkte Informationen an die Eltern.
Zum Beispiel: Vermittlung, wie wichtig Lernen durch Bewegung ist!
Verbesserung der Vernetzung und Kooperation
Schulen, Musikschulen, Sportvereine und das Jugendamt sollten miteinander kooperieren, an einen Tisch kommen
und einen Ausschuss bilden.
Verbesserung der Qualität der Spielplätze im öffentlichen Raum
Viele Spielplätze werden im Sommer nicht aufgesucht, da es an Beschattung fehlt. Sonnensegel oder Bäume könnten hier Abhilfe schaffen. Dies wäre auch besonders für Eltern mit Kindern im Krabbelalter und im anfänglichen
Laufalter wichtig.
Einbeziehung der Unfallkasse bei Versicherungs- und Haftungsfragen
Natürliche Materialien auf Schulhöfen, Spielplätzen und auf dem Kita-Gelände sind gewünscht, aber die Frage
nach Versicherungs- und Haftungsfragen schränkt den Bewegungsraum für Kinder sehr ein. Hier könnte bei der
Neugestaltung die Unfallkasse beratend mit in die Planung einbezogen werden.
Vielfältige Bewegungsräume in Schulen und auf Schulhöfen schaffen
Einige Schulhöfe haben zu wenig Platz, wenig Bewegungsraum und sind durch Auflagen wegen Unfallgefahr nur
eingeschränkt nutzbar. Dadurch werden die Kinder in ihrem Tun oft eingeschränkt. Bei der Planung könnte hier
ebenfalls die Unfallkasse beratend einbezogen werden.
Grundschulen als Lebensräume gestalten
Die Grundschulen sollten als Lebensräume ausgestattet werden. Damit könnten mehr Möglichkeiten der Nutzung
geschaffen werden. Schulhöfe sollten auch zu schulfreien Zeiten offen und für alle nutzbar sein.
Kostenlose Nutzung von öffentlichen Räumen
Öffentliche Räume sollten als Treffpunkt für Eltern mit Kleinkindern bzw. Kindern verschiedenen Alterns kostenlos
zur Verfügung stehen.
Einbeziehung von Kindern bei der Spielplatzplanung
Kinder sollten bei der Planung von Spielplätzen einbezogen und deren Wünsche umgesetzt werden.
Ausbau der Kooperation zwischen Sportvereinen und Kitas sowie OGS
Sportvereine könnten in Kitas Workshops geben. Die Kooperation zwischen Sportvereinen und OGS sollte ausgeweitet werden.
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2. Lernen im Freiraum
Bedeutung von Freiräumen
Freiräume in individuellen Bildungsbiographien umfassen sowohl „Indoor-Räumlichkeiten“ (wie z. B. Schulen,
Kindertageseinrichtungen etc.), „Outdoor-Räume“ (wie z. B. Spielplätze, Bushaltestellen etc.), „Virtuelle Räume“
(wie z. B. Social Media, Internet etc.) als auch den „Frei-Raum“ im geistigen, übertragenen Sinne (Raum zum
Denken).
Städtische Rahmenvorgaben für individuelle Gestaltung und verantwortlicher sozialer Umgang mit „FreiRäumen“
Zentrale, einvernehmliche Erkenntnis zu allen Raumvarianten war, dass es sowohl „Frei-Räume“ für eine individuelle Gestaltung der jeweiligen Räume geben muss, als auch ein verantwortlicher sozialer Umgang damit. Der Stadt
kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu, indem sie Rahmenvorgaben für die Gestaltung und Nutzung der diversen
„Frei-Räume“ entwickelt. Dieser Auftrag sollte offensiv unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger gestaltet
werden.
Flexible Nutzung
Die Stadtverwaltung soll sowohl für eigene Räume als auch in einer Koordinationsfunktion für die Räume anderer
Eigentümer dafür werben, diese möglichst flexibel zu nutzen (z. B. auch Nutzbarmachung von Schulräumen). Hier
sollte für ein ‚kirchturmübergreifendes‘ Denken geworben werden.
3. Lernen durch Engagement
Rahmenbedingungen verbessern
Zum Beispiel durch einen Leitfaden für ehrenamtliches Engagement mit den Themen: Förderungen, Rechte und
Pflichten, Möglichkeiten finanzieller Förderung aufzeigen, Öffentlichkeitsarbeit für das Ehrenamt)
Koordination und Vernetzung
Zum Beispiel durch eine Ehrenamtsbörse oder einen zentralen Ansprechpartner für Fragen rund um das Ehrenamt
Anreize schaffen und Wertschätzung zeigen
Wesentlicher Punkt zur Motivation von Menschen ein Ehrenamt zu übernehmen ist, dass ihnen Wertschätzung für
Ihr Tun entgegengebracht wird und ihnen Anreize für ein Engagement gegeben werden.
4. Lernen durch Begegnung
Ideen für „Lern- und Begegnungsformate“
Internationale Begegnung für/von Jugendlichen mit mittleren Bildungsabschlüssen, (Förderschüler/innen) um
Interkulturalität zu fördern, Vorbehalte abzubauen, Wissen über andere Kulturen zu erwerben
Gemeinsames Musizieren & Singen (Chor) transkulturell/ generationenübergreifend
Begegnung von Menschen, die im Beruf stehen mit jungen Menschen, die in die Berufswelt starten
Soziales Lernen zwischen den Geschlechtern (Mädchen helfen Jungen, „Schutzengel“ oder umgekehrt)
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Projekt „Verantwortung“: Jugendliche gehen in die Institutionen und leiten Angebote an
Interkulturelles Projekt: Männer helfen ( jungen) Männern/ Zielgruppe: Geflüchtete
Sprachförderung durch Begegnung/ Einstieg über Sport und oder Handwerk: Repair Café
Seelische Gesundheit: Begegnung von (jungen) Menschen mit psychisch erkrankten/ suchterkrankten Menschen
ermöglichen, um Berührungsängste zu minimieren/ Kenntnisse über die Entstehung dieser Erkrankungen zu gewinnen/ Prävention
Begegnung von Pulheimer Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen durch regelmäßige Filmabende zu aktuellen
Themen mit anschließender Diskussion
Begegnung mit anderen Religionen über z.B. Moscheenbesuche