Daten
Kommune
Inden
Größe
90 kB
Datum
13.12.2018
Erstellt
12.12.18, 08:51
Aktualisiert
30.12.18, 00:53
Stichworte
Inhalt der Datei
Vorlagen-Nr.
Der Bürgermeister
Aktenzeichen
278/2018
Datum
Hauptamt
10.12.2018
öffentlich
Beratungsfolge
Termin
Rat
13.12.2018
TOP Ein Ja
Nein
Ent Bemerkungen
Betrifft:
Formulierungen im Kölner Stadtanzeiger vom 30.10.2018
hier: schriftliche Anfrage von Herrn J.J. Schmitz vom 06.12.2018
Mitteilung:
Sehr geehrter Herr Schmitz,
zu 1.: Ich freue mich, Ihnen diese Anfrage zu beantworten. Da Sie unsere Region im Braunkohleausschuss vertreten, sollte es Ihnen allerdings bekannt sein, welche Vorteile sich aus der Restseeverfüllung für RWE ergeben. Dennoch möchte ich dies Ihnen und Ihren Parteikollegen in der
gebotenen Kürze nochmals erläutern. Durch die Verfüllung mit Wasser erspart sich RWE unter
anderem eine aufwändige Bandstrasse vom Tagebau Hambach nach Inden über die, jahrzehntelang,
Erdmassen befördert werden müssten. Daraus ergeben sich Einsparungen in der von mir genannten
Größenordnung. Bedauerlicherweise wurde von Ihnen im Rahmen Ihrer Funktion als Mitglied des
Braunkohleausschusses im Landtag die Chance, diesen Fakt in Verhandlungen mit RWE zum
Gunsten unserer Gemeinde zu nutzen, verpasst.
Zu 2.: Ihre zweite Frage finde ich noch bedenklicher. Auch diese Hintergründe sollten Ihnen
durchaus bekannt sein. Gerne erläutere ich Ihnen diesen ebenfalls nochmals. Zwischen der
Schließung des Tagebaus und des Kraftwerkstandortes und dem „fertigen“ Indener See liegt ein
nicht unerheblicher Zeitraum von ca. 40 Jahren. Eine erste Nutzung des Seegebietes wird frühestens
ab 2045 möglich sein. Eine Kompensation der wirtschaftlichen Einbrüche durch die Schließung des
Tagebaus und des Kraftwerks mit dem damit verbundenen Wegfall der Arbeitsplätze – auch im
sekundäre und tertiären Sektor – wird nur teilweise durch sogenannte Infrastrukturmaßnahmen
aufgefangen werden können. Der aufgeführte Masterplan skizziert allenfalls mögliche Szenarien,
zeigt jedoch kaum konkreten Maßnahmen auf. Es ist daher zumindest für einige Jahrzehnte mit
beruflichen Wegzügen und einer Verschlechterung der durchschnittlichen Einkommenssituation in
unserer Gemeinde zu rechnen. Derzeit fließen von RWE-Power ca. 1,5 Milliarden jährlich in den
Kreis Düren. Wenn dies wegfällt, hat das selbstverständlich Auswirkungen. Dies dürfte sich jedem
erschließen. Die von Ihnen und anderen vertretene Ansicht, dass bereits ab dem Jahre 2030 ein
touristische Nutzung möglich sein wird, welche eine messbare Ausgleichsleistung zu der
derzeitigen Wertschöpfung im Umfeld des Tagebaus darstellt, beruht lediglich auf Vermutungen,
man könnte auch sagen, auf Wunschdenken. Als Bürgermeister versuche ich im Interesse unserer
Kinder und der Bevölkerung der Zukunft hier eine realistischere Einschätzung vorzunehmen. Dies
ist auch der Grund, warum ich auf Einladung des Staatssekretärs Rachel mit anderen
Bürgermeistern aus der Region sowie dem Landrat zu dem von der CDU geführten Teil der
Strukturkommission gereist bin. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse haben zu einer gemeinsamen
Erklärung aller Bürgermeister und des Landrates gegenüber der Landesregierung geführt, die als
Anlage beigefügt ist.
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Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters
Anlage(n):
(1) Anfrage zum Rat 13.12.2018 - Formulierungen Kölner Stadtanzeiger
Mitteilungsvorlage 278/2018
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