Daten
Kommune
Krefeld
Größe
183 kB
Datum
26.11.2018
Erstellt
07.11.18, 10:46
Aktualisiert
25.01.19, 00:25
Stichworte
Inhalt der Datei
Vorlage des Oberbürgermeisters
-öffentlichVorlagennummer
Fachbereich
6198/18 -
61
Beratungsfolge
Sitzungstermin
Beschlussform
Bezirksvertretung Mitte
14.11.2018
zur Kenntnis
Ausschuss für Stadtplanung und Stadtsanierung
14.11.2018
vorberatend
Haupt- und Beschwerdeausschuss
26.11.2018
vorberatend
Rat
26.11.2018
beschließend
Betreff
Zukunft des Seidenweberhauses, des Theaterplatzes und des Umfeldes
Grundsatzentscheidung
Beschlussentwurf
I.
Der Ausschuss für Stadtplanung und Stadtsanierung empfiehlt, der Haupt- und Beschwerdeausschuss und Rat beschließen:
1. Die Verwaltung wird beauftragt, für die Variante „Lösung mit einem privaten Bauherrn“,
an einem anderen Standort als dem Theaterplatz das erforderliche, ergebnisoffene
Vergabeverfahren vorzubereiten.
Hierbei wird zu prüfen sein, ob es alternative privatwirtschaftliche Angebote gibt.
2. Die Verwaltung wird beauftragt, den Weiterbetrieb des Seidenweberhauses bis auf
weiteres sicherzustellen, soweit dies technisch und bauordnungsrechtlich möglich sowie wirtschaftlich vertretbar ist.
II. Die Bezirksvertretung Mitte nimmt den Ergebnisbericht "Varianten für die zukünftige
Stadt- und Veranstaltungshalle" zur Kenntnis.
Reihenfolge des Umlaufs
Sachbearbeitung
mit Datum
FBLeitung
mit
Datum
Mitzeichnung
FB:
mit Datum
FachGBL
GB
II
GB
III
GB
IV
GB
V
GB
VI
mit
Datum
mit
Datum
mit
Datum
mit
Datum
mit
Datum
mit
Datum
Oberbürgermeister
Weiter
an
Büro
OB
Drucksache 6198/18 -
Seite - 2 -
Begründung
Das Seidenweberhaus, der Theaterplatz und das Umfeld sind in den vergangenen zwei
Jahrzehnten immer wieder Themen in der öffentlichen Diskussion gewesen. Workshop
und Wettbewerb Anfang 2000, die Aufstellung eines neuen Bebauungsplanes in 2004 und
schließlich, angestoßen durch die Vorlage 624/14 vom 24.10.2014 ab Anfang 2015 eine
intensive Auseinandersetzung mit der Thematik in Form eines mehrstufigen Beteiligungsverfahren haben verschiedene Vorstellungen, Ideen und Planungsansätze ergeben.
In 2015/2016 wurde ein mehrstufiges Beteiligungsverfahren durchgeführt. Nach einem
Expertenworkshop im Oktober/November 2015 folgte ein Bürgerworkshop im Februar
2016, die Ausstellung der Ergebnisse im April 2016 sowie eine begleitende Umfrage. Als
Resultat dieser Beteiligung ergab sich unter Berücksichtigung von Städtebau, Architektur,
stadtfunktionalen sowie nutzungsspezifischen Aspekten ein deutliches Votum der Experten zu einem Abbruch des Seidenweberhaus und einer Neuverortung als Grundvoraussetzung dafür, städtebaulich und stadtfunktional eine deutliche Verbesserung für den Theaterplatz erreichen zu können. Die Ergebnisse aus der Bürgerbeteiligung waren nicht so
eindeutig, tendierten allerdings ebenfalls zu einem Abbruch und einem Neubau.
In 2016 ergab sich als eine alternative Option, eine Lösung mit einem privaten Bauherren
ins Auge zu fassen. Als Beispiel hierfür wurde eine Veranstaltungsstätte im ehemaligen
Kesselhaus des heutigen Mies van der Rohe Businessparks an der Girmesgath entwickelt.
Die Nutzungsdauer des Seidenweberhauses wurde bisher auf Ende 2019 kalkuliert.
Durch die Bereitstellung von entsprechenden Haushaltsmitteln zur Umsetzung von Maßnahmen im Brandschutz und in der Gebäudetechnik soll die Aufrechterhaltung des Betriebes über 2019 ausgedehnt werden, da eine Ersatzlösung bis zu diesem Zeitpunkt nicht zu
realisieren ist.
Vor diesem Hintergrund hat der Rat der Stadt Krefeld hat in seiner Sitzung am 5.12.2017
folgenden Beschluss gefasst:
1. Der Beschluss des Rates bzgl. des Bedarfs an einer multifunktionalen Veranstaltungsstätte mit einer Kapazität von 1000-1100 Sitzplätzen wird bestätigt.
2. Die Varianten „Neubau auf dem Theaterplatz“ (als kommunale Investition bzw. alternativ als Drittinvestition) sowie „Ansiedlung im Kesselhaus“ sind funktional, betriebswirtschaftlich, bezüglich der rechtlichen und vertraglichen Rahmenbedingungen sowie der
Finanzierungsmöglichkeiten unter Einbeziehung von externen Fachleuten zu bewerten. Ziel der Stadt ist es, die finanziellen Belastungen und Risiken für die Stadt zu minimieren und zu prüfen, welche Optionen sich für die Stadt am Ende der Vertragslaufzeit ergeben. Parallel ist das Verfahren zur planerischen und inhaltlichen Entwicklung
des Theaterplatzes für beide Varianten zu entwickeln.
3. Für das Seidenweberhaus ist darzustellen, bis wann und mit welchen Kosten das
Haus für eine Übergangszeit spielfertig gehalten werden kann. Außerdem ist gegenüber der Vorlage 624/14 aktualisiert darzustellen, zu welchen Konditionen das Seidenweberhaus langfristig saniert werden kann.
4. Die Variante „Neubau auf dem Willy-Brandt-Platz“ ist nicht weiter zu verfolgen. Für
diesen Standort ist zeitnah eine städtebauliche Lösung zu erarbeiten und ein neues
Bebauungsplanverfahren als Grundlage für die immobilienwirtschaftliche Verwertung
anzustoßen.
Drucksache 6198/18 -
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5. Die dargestellten Untersuchungen sollen so zeitnah wie möglich beauftragt und
durchgeführt werden. Eine Grundsatzentscheidung in dieser Frage muss im Jahr 2018
ermöglicht werden.
Die Verwaltung hat auf dieser Grundlage das Büro „Integrated Consulting Group“ mit der
Erarbeitung eines entsprechenden Variantenvergleichs für die Varianten
1. Sanierung des Seidenweberhauses (SWH)
2. Neubau einer Veranstaltungshalle auf dem Theaterplatz
3. Lösung mit einem privaten Bauherrn (am Beispiel des Kesselhauses im Mies
van der Rohe Business Park)
beauftragt.
In einem integrierten, prozessualen Verfahren hat das Büro den Variantenvergleich
vorgenommen und den Ergebnisbericht zum 30. September 2018 der Verwaltung
vorgelegt (siehe Anlage 1).
Als Fazit der umfangreichen Untersuchung läßt sich festhalten, dass
1. in Krefeld sowohl öffentliches Interesse an einer sowie das Veranstaltungspotential
für eine Stadt- und Veranstaltungshalle bestehen;
2. der Vergleich der drei Varianten in betriebswirtschaftlicher, funktionaler und
städtebaulicher Hinsicht führt zum belastbaren Ergebnis, dass die Erfordernisse am
besten und günstigsten in der Variante „Lösung mit einem privaten Bauherrn“
(auftragsgemäß untersucht am Beispiel des Kesselhauses im Mies van der Rohe
Business Park) erfüllt werden;
3. die Realisierung einer solchen Variante auf der Grundlage einer
Ausschreibung/Interessensbekundung zu erfolgen hat, um zu einem Vertrag
zwischen privaten Bauherrn und der Stadt Krefeld zu kommen.
Vor diesem Hintergrund wird die Verwaltung das notwendige Ausschreibungsverfahren
vorbereiten.
Zielsetzung ist es, so schnell wie möglich eine Stadt- und Veranstaltungshalle in Betrieb
zu nehmen. Bis zu diesem Zeitpunkt ist das Seidenweberhaus, vorbehaltlich der brandschutztechnischen und sonstigen technischen Voraussetzungen sowie den wirtschaftlichen Anforderungen, die hierfür erforderlich sind, in Betrieb zu belassen. Angesichts des
Gesamtzustandes des Seidenweberhauses kann allerdings keine verlässliche Aussage
dazu getroffen werden, für welchen weiteren Zeitraum dies umsetzbar ist.
Anlage(n):
(1) Vergleichende Bewertung der Varianten „Neubau auf dem Theaterplatz“ sowie „Ansiedlung im
Kesselhaus“ für die zukünftige Stadthalle
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Finanzielle Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen
Vorlage-Nr.
6198/18 -
1.
Mit der Durchführung der Maßnahme ergeben sich folgende Auswirkungen auf die
Haushaltswirtschaft:
x
Keine unmittelbaren Auswirkungen
Einmalige Auswirkungen
Dauerhafte Auswirkungen
Innenauftrag:
P
Kostenart:
PSP-Element (investiv):
2.
Die finanziellen Auswirkungen des Beschlusses sind im Haushaltsplan des Jahres
2018 berücksichtigt.
Ja
Nein
3.1 Konsumtiv
Dauerhafte Auswirkungen
Einmalige Auswirkungen
Aufwendungen
0 Euro
Abzüglich Erträge
0 Euro
Saldo
0 Euro
3.2 Investiv
Dauerhafte Auswirkungen
Einmalige Auswirkungen
Auszahlungen
0 Euro
Abzüglich Einzahlungen
0 Euro
Saldo
0 Euro
Bemerkungen bzw. während der vorläufigen Haushaltsführung Begründung gemäß § 82
Abs. 1 GO: