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Verwaltungsvorlage (PKUeBericht20180919Teil2v2)

Daten

Kommune
Krefeld
Größe
4,1 MB
Datum
26.11.2018
Erstellt
06.11.18, 16:49
Aktualisiert
25.01.19, 00:27

Inhalt der Datei

Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) 7 Ziele, Strategien und Instrumente In dem integrierten Handlungskonzept Uerdingen33 wurden bereits Zielsetzungen zum Thema Verkehr und öffentlicher Raum verfasst: ▪ Gezielte Aufwertung des Rheinuferbereiches zur Öffnung und Nutzung durch Fußgänger und Radfahrer sowie Einbindung des Schiffsanlegers (Naherholungspotenzial) ▪ Verbesserung der Verbindung zwischen historischem Ortskern und Rheinufer ▪ Aufwertung der Gestaltung der Straßenbereiche zwischen dem historischen Marktplatz und dem Platz Am Röttgen, Optimierung der Aufenthaltsqualität für Fußgänger und Radfahrer ▪ Aufwertung der Gestaltung und Nutzbarkeit der ÖPNV-Haltestellen „Am Röttgen“ ▪ Aufwertung des Umfeldes des Uerdinger Bahnhofes und Verbesserung der Anbindung des Bahnhofs an den Ortskern ▪ Ausweitung und möglichst räumliche Konzentration des Parkplatzangebotes innerhalb des Ortskerns 7.1 Ziele des Parkraumkonzeptes Aus dem Integrierten Handlungskonzept Uerdingen leiten sich folgende Zielsetzungen für das Parkraumkonzept ab: ▪ Aufwertung der Aufenthalts- und Lebensqualität ▪ Steigerung der Attraktivität als Wohn-, Dienstleistungs- und Einzelhandelsstandort sowie Aufenthalts- und Bewegungsraum ▪ Verbesserte Wirtschaftlichkeit der Parkraumbewirtschaftung - Umlegung der anfallenden Unterhaltskosten im öffentlichen Straßenraum auf die tatsächlichen Verursacher ▪ Optimierung der Erreichbarkeit und Attraktivität des Wochenmarktes ▪ Reduzierung des Parksuchverkehrs ▪ Verbesserung der Erreichbarkeit der Dienstleister und Einzelhändler ▪ Verträgliche Reduzierung der Dauerparker im Kernbereich - Erhöhung der Wahrscheinlichkeit für Kundenverkehr, auf einen zentrumsnahen Parkplatz 33 Planungsgruppe Stadtbüro; Integriertes Handlungskonzept Uerdingen. Dortmund 2017 - 72 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) 7.2 Strategien und Instrumente Die nachfolgend aufgezählten Anmerkungen sind der Entwicklung genereller Strategien zum Umgang mit Problemen im Parkraum vorangestellt: ▪ Parkraum ist ein knappes Gut. Um ein knappes Gut wird es immer Nutzungskonflikte geben. Hier ist ein Parkraummanagement für den ruhenden Verkehr notwendig. ▪ In innenstadtnahen bzw. urbanen Quartieren wird es immer Konkurrenzen um den knappen Parkraum geben. ▪ Parkraumprobleme treten häufig dort auf, wo eine hohe Nutzungsmischung besteht. Die hohe Nutzungsmischung ist aber auch ein Merkmal und eine Qualität städtischen Lebens. ▪ Parkplätze im öffentlichen Straßenraum sind eine freiwillige kommunale Dienstleistung, die auch finanziert werden muss. ▪ Sinnvoll ist eine mehrfache Nutzung des vorhandenen Parkraums. Das Instrumentarium der Straßenverkehrs-Ordnung bietet eine Vielzahl von Regelungen, um auf die spezifischen Nutzungskonflikte um den Parkraum entsprechend den politischen Zielsetzungen einzugehen. Folgendes Instrumentarium steht zur Verfügung: ▪ Angebot an Parkmöglichkeiten (wie viele Parkplätze zur Verfügung stehen) ▪ Zeitliche Befristung (Kurzparken oder Langzeitparken) ▪ Gebührenstaffelung (Höhe der Parkgebühren bzw. Staffelung: je höher die Zentralität, umso höher die Parkgebühren) ▪ Beschränkung auf bestimmte Nutzergruppen (z. B. Bewohner oder Lieferverkehr) ▪ Verkehrslenkung (Parkleitsystem) ▪ Eine Kombination der verschiedenen Instrumente Die unterschiedlichen Nutzergruppen sprechen unterschiedlich auf dieses Instrumentarium an (siehe Abbildung 70). IKS - Ingenieurbüro - 73 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Auszubildende Kunden Private Besucher Touristen Restaurant- / Kneipenbesucher Dienstleister Lieferverkehr Allg. Veranstaltungsbesucher    ✓ O O O O ✓  Lang > 2h ✓ ✓ ✓  ✓ ✓ O O  ✓ Parkplatz im öffentlichen Straßenraum notwendig (O) O O O ✓ ✓ O ✓ ✓ O Verlagerung auf andere Verkehrsmittel möglich  ✓ ✓ O O ✓ O   ✓ Längerer Fußweg zumutbar  ✓ ✓ O O ✓ O   ✓ Kostenpflichtige Bewirtschaftung zweckmäßig  ✓ ✓ ✓  ✓ O   ✓ Durch Parkleitsystem ansprechbar    O O ✓ O   ✓ Ortskundige Beschäftigte Kurz < 2h Ortsfremde Einwohner Abbildung 70: Kennwerte der Nutzergruppen und Handlungsstrategien ✓  Parkdauer ✓ trifft zu O trifft teilweise zu  trifft nicht zu Quelle: Eigene Untersuchungen Strategien für Uerdingen Für das Parkraumkonzept Uerdingen sollen damit folgende Aspekte berücksichtigt werden. ▪ Steigerung der Nutzerfreundlichkeit: Klare und eindeutige Regelungen ▪ Monetäre Bewirtschaftung im Kernbereich ▪ Kostenfreies/ kostengünstiges Angebot für Bewohner ▪ Optimierung des Angebotes (P+R und Besucherverkehre) ▪ Orientierung verbessern (besonders für Ortsfremde) ▪ Veranstaltungsort des Wochenmarktes optimieren - 74 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Nachfolgende Strategien werden für das Untersuchungsgebiet empfohlen: ▪ Das Kerngebiet soll bevorzugt für Kundenverkehre zur Verfügung gestellt werden. Langzeit- und Dauerparker, also insbesondere Berufspendler sollen aus diesem Bereich verdrängt werden. Dies wird durch eine flächendeckende Bewirtschaftung mit Parkgebühren erreicht. Bewohner sollen von der Zahlung von Parkgebühren befreit werden. ▪ Bewohnerfahrzeuge sollen privilegiert werden und von der Zahlung von Parkgebühren befreit werden. Hierfür ist die Ausgabe von Bewohnerparkausweisen notwendig. ▪ Um aber längerer parkende gebietsfremde Verkehre nicht gänzlich auszuschließen, soll im Kernbereich keine Parkhöchstdauer festgelegt werden. ▪ Für gebietsfremde Handwerker oder sonstige Dienstleister kann eine Ausnahmegenehmigung geschaffen werden. ▪ In bestimmten wesentlichen Zielbereichen für den Kundenverkehr (z.B. Parkplatzanlage Am Röttgen) sollen Bewohner nicht von der Zahlung der Parkgebühren befreit werden, um diese Parkplätze ausschließlich für Kundenverkehre vorzuhalten. ▪ Die Parkgebühren sollten moderat sein, aber so hoch, dass die Langzeit- und Dauerparker verdrängt werden. ▪ Die südlichen Wohngebiete sollen vor den verdrängten Berufspendlern geschützt werden. Dies kann durch die Reservierung von Parkplätzen ausschließlich für Bewohner oder durch Parkscheibenregelung geschehen. Bevorzugt wird von Gutachterseite die Reservierung. ▪ Berufspendler können längere Fußwege vom abgestellten Fahrzeug zum Zielort zugemutet werden. Für diese sollen gebührenpflichtige Parkplätze am Bahnhofsbereich geschaffen werden. Neben einer Kurzparkzeit von bis zu 30 Minuten, die gebührenfrei sind, sollen Tagestickets und Monatstickets angeboten werden. Hierdurch wird das Parken für Kunden unattraktiv. ▪ Die gebührenpflichtigen Parkplätze am Bahnhof sollen zumindest den Bau und die Unterhaltung einer Parkpalette finanzieren. ▪ Weiter stehen für Berufspendler kostenfreie Parkplätze in der Mündelheimer Straße und im südlicheren Ende der südlichen Wohngebiete zu Verfügung. Da Fahrten von Berufspendlern in der Regel nur mit einer Hin- und einer Rückfahrt verbunden sind und antizyklisch zur Anwesenheit der Bewohner verlaufen, sind diese Verkehre noch relativ verträglich. ▪ Die Reservierung von Parkplätzen für Bewohnerfahrzeuge im südlichen Bereich sollte in einer so großen Anzahl sein, dass einerseits eine Abschirmung IKS - Ingenieurbüro - 75 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) des Kernbereichs erfolgt, andererseits, dass die bis 17.00 Uhr zurückkommenden Bewohnerfahrzeuge einen Parkplatz finden. Allerdings kann hierdurch nicht garantiert werden, dass die Bewohner immer einen Parkplatz direkt vor ihrer Haustür finden. ▪ Bei der Variante Parkscheibe wird nur ein bestimmter Bereich im südlichen Wohngebiet mit Parkscheibe bewirtschaftet. Folgende Elemente sollen für das Parkraumkonzept genutzt werden und werden vorab erläutert. 7.2.1 Einführung einheitlicher und verständlicher Regelungen Parkregelungen sind häufig kompliziert. Ein wesentliches Ziel des Konzeptes ist eine möglichst einheitliche und verständliche Regelung zu etablieren. Aus der Vielzahl von Regelungsmöglichkeiten sollen nur möglichst wenige verschiedene Formen angewendet werden. Auch in der räumlichen Ausgestaltung soll möglichst auf eine einheitliche Ausschilderung geachtet werden. Gleichzeitig müssen die Regelungen entsprechend kommuniziert werden. 7.2.2 Parkgebühren oder Parkscheibe Eine Bewirtschaftung steigert die Kapazität des Parkraums erheblich. Wird beispielsweise ein Parkplatz den ganzen Tag von einem Berufspendler belegt, parkt dort nur ein Fahrzeug. Die Bewirtschaftung, z.B. mittels Parkgebühren, erhöht den Umschlag und kann durchaus bis zu einer zehnfachen Belegung führen. Als Instrumente der Bewirtschaftung steht sowohl eine Parkscheibenregelung (wie es derzeit z.B. entlang der Alten Krefelder Straße praktiziert wird) als auch eine Parkgebührenregelung (z.B. Marktplatz) zur Verfügung. Dabei ist bei der Verwendung einer Parkscheibenregelung die Beachtung der Verkehrsregelung in der Regel deutlich geringer als bei Parkgebühren. Die Untersuchungen in Uerdingen sind hier eine Ausnahme der bisherigen Ergebnisse aus anderen Städten (vgl. Abbildung 71 auf Seite 77). Es wird vermutet, dass im Rahmen der aktuellen Bewirtschaftung mit den vereinzelt monetär bewirtschafteten Parkplätzen und der bestehenden Kontrolle die Gefahr eines Strafzettels gering ist. Zusätzlich wird ein Weiterdrehen der Parkscheibe auf den Parkplätzen mit Parkscheibenregelung vermutet (vgl. Kapitel 4.7 Regelkonformität ab Seite 54). - 76 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Abbildung 71: Regelkonformität bei Parkschein- und Parkscheibenregelung im Städtevergleich 100,0% 90,0% 80,0% 70,0% 60,0% 50,0% 40,0% 30,0% 20,0% Uerdingen Koblenz nicht regelkonform Leipzig Z-W Homberg (Efze) Oberhausen Bensheim Leipzig Waldstr. regelkonform Weiterhin sind folgende Punkte bei der Bewirtschaftung mittels Parkscheibe zu berücksichtigen: ▪ Die Parkscheibenregelung ist für Nutzer kostenfrei. Verursachte Kosten werden alleine von der Stadt getragen. ▪ Durch das Weiterdrehen der Parkscheibe kann die Parkhöchstdauer relativ leicht umgangen werden, besonders durch Berufspendler die im direkten Umfeld ihrer Arbeitsstelle parken. Das sind i.d.R auch die Parkplätze, die für Kundenverkehre relevant sind. ▪ Es muss eine Höchstparkdauer festgelegt werden. Damit ist die Regelung unflexibel, da für den Personenkreis mit den Anforderungen einer längeren Parkdauer (z.B. Arztbesuch) kein Angebot besteht. Für den Einsatz einer Parkgebührenregelung sprechen folgende Punkte: ▪ Parkgebühren werden auch als marktwirtschaftliches Instrumentarium bei der Nutzungssteuerung eines knappen Gutes bezeichnet. Die Bereitstellung von Parkraum ist eine Dienstleistung der öffentlichen Hand, die auch Kosten verursacht. Mittels Parkgebühreneinnahmen können diese Kosten gedeckt werden. Als Gegenargument wird gerade von dem innerstädtischen Einzelhandel die Konkurrenz zu den kostenfreien Stellplätzen auf der „grünen Wiese“ angeführt. IKS - Ingenieurbüro - 77 - Lorsch Parkscheibe Parkschein Parkscheibe Parkschein Parkscheibe Parkschein Parkscheibe Parkschein Parkscheibe Parkschein Parkscheibe Parkschein Parkscheibe Parkschein Parkscheibe Parkschein Parkscheibe 0,0% Parkschein 10,0% Warnemünde Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Die Strategie für den innerstädtischen Parkraum kann dann nur eine Form der Bewirtschaftung sein, die zu einer Erhöhung des Fahrzeugumschlags führt, um so den Kunden zielnahe Parkplätze zur Verfügung zu stellen. ▪ Auch wenn bei einer Parkgebührenregelung keine Parkhöchstdauer festgelegt wird, kommt es durch die monetäre Steuerung zu einem erhöhten Umschlag (in Uerdingen besteht aktuell dennoch eine Begrenzung auf 3 Stunden). ▪ Es bestehen differenzierte Möglichkeiten, die Parkgebühren an die Bedürfnisse der Nutzer anzupassen, z.B. durch Tagestickets. ▪ In der Regel wirkt sich eine „nervende“ Parkplatzsuche negativer auf den Kundenverkehr aus als eine moderate Parkgebühr und die Gewissheit, ohne Parksuchverkehr einen Parkplatz in der Nähe des Zielortes zu finden. ▪ Ordnungsrechtlich entfällt mit dem Verzicht auf Parkgebühren ein wichtiges und effektives Regelungsinstrument. In Abbildung 72 sind Vergleichswerte aus den Innenstädten von Lorsch (Hessen/ Bergstraße) und Lahr (Schwarzwald) dargestellt. Hier wird deutlich, welche Auswirkungen die verschiedenen Bewirtschaftungen mittels Parkscheibe und die Erhebung von Parkgebühren bei ähnlichen Voraussetzungen haben können. ▪ In Lahr (Parkgebühren) wurden zur Spitzenstunde 77% Kurzparker erhoben. Nur 3% der Fahrzeuge waren Langzeitparker und 4% Dauerparker. ▪ In Lorsch (Parkscheibe) waren nur 58% der erhobenen Fahrzeuge zur Spitzenstunde Kurzparker. Dafür war der Anteil von Langzeitparkern (17%) und Dauerparkern (10%) deutlich höher als in Lahr. Lahr Parkgebühren Lorsch Parkscheibe Dauerparker zur Spitzenstunde Langzeitparker zur Spitzenstunde Mittelzeitparker zur Spitzenstunde Kurzparker zur Spitzenstunde Parkhöchstdauer in Stunden Bewirtschaftung Stadt Abbildung 72: Parkgebühren vs. Parkscheibenregelung 2 77% 15% 3% 4% 1 bzw. 2 58% 15% 17% 10% Wesentlich wird aber sein, wie Parkgebühren gerade auch von den Einzelhändlern ihren Kunden gegenüber kommuniziert werden. Eine frühzeitige Einbeziehung und Information der Einzelhändler ist Voraussetzung, um ein positives Klima zu schaffen und die Vorteile der Bewirtschaftung transparent offenzulegen. - 78 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) 7.2.3 Bewohnerparkvorrechte Nach der Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung34 gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten der Bewohnerparkvorrechte: ▪ Trennprinzip, hier sind Anteile der Parkplätze ausschließlich für Bewohnerfahrzeuge reserviert. Es dürfen zwischen 9:00 und 18:00 Uhr höchstens 50% der Parkplätze und in der übrigen Zeit höchstens 75% der Parkplätze für Bewohner reserviert sein. Diese Regelung gilt für ein definiertes Gebiet, das in der längsten Ausdehnung 1.000m nicht übersteigen darf. Die übrigen Parkplätze innerhalb dieses Gebietes müssen für die Allgemeinheit nutzbar sein. ▪ Mischprinzip, hier ist der gesamte Parkraum für die Allgemeinheit nutzbar. Eine Bevorrechtigung für Bewohner besteht nach Nr. 6 der o. g. VwV darin, dass diese auf den Parkplätzen von der Zahlung von Parkgebühren und der Parkdauerbeschränkung befreit sind. Eine räumliche Begrenzung besteht für das Mischprinzip nicht. Hinsichtlich der Bewohnerparkzone gilt die o.g. maximale Ausdehnung. Die effektivste Art, für die Nutzergruppe der Bewohner Parkraum zu reservieren, ist das Trennprinzip. Es besteht die Möglichkeit, die Parkplätze mit Bewohnerparkvorrechten auch zeitlich zu befristen, beispielsweise montags bis freitags von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Diese Befristung kann sinnvoll sein, wenn z.B. nachts für die Anwohner keine Probleme bestehen und tagsüber gebietsfremder Verkehr aus den Wohnstraßen herausgehalten werden soll. Mit der Ausweisung der Bewohnerparkvorrechte wird für Bewohner die Chance deutlich erhöht, einen freien Parkplatz in Nähe des gewünschten Zieles zu finden. Eine Garantie auf einen zielnahen Parkplatz ist damit nicht verbunden. In der Regel werden mehr Ausweise ausgegeben als reservierte Parkplätze vorhanden sind. Diese Nutzungskonflikte werden aber deutlich geringer sein, als ohne Bewohnerparkvorrechte. Während sich die Situation für Bewohner deutlich verbessert, wird es Nachteile für Gebietsfremde, z.B. Berufspendler oder Gastrobesucher geben, die in diesen Straßenabschnitten ggf. nicht mehr parken dürfen. Der Bewohnerparkausweis muss bei der zuständigen Straßenverkehrsbehörde beantragt werden. Dabei ist das Muster zu verwenden, das das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Verkehrsblatt bekannt gibt.35 Die Kosten für einen Bewohnerparkausweis sind bundesweit geregelt und kosten maximal 30,70 € im Jahr.36 34 35 36 Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung (VwV-StVO) Vom 26. Januar 2001 In der Fassung vom 22. Mai 2017; zu § 45 StVO - Absatz 1 bis 1e, X Ebenda Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr vom 25. Januar 2011 (BGBl. I S. 98), die zuletzt durch Artikel 6 der Verordnung vom 2. Januar 2018 (BGBl. I S. 2) geändert worden ist IKS - Ingenieurbüro - 79 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) 8 Sonderthemen Im Rahmen der Beauftragung sind ergänzende Fragestellungen und Stellungnahmen gefordert, die in dem Parkraumkonzept berücksichtigt werden sollen. Auf Grundlage der Analyse und mit Blick auf mögliche Maßnahmenempfehlungen werden die Punkte vorab bearbeitet. 8.1 Umgestaltung der Kronenstraße als verkehrsberuhigten Bereich Im Zuge der Umgestaltung der Kronenstraße zum verkehrsberuhigten Bereich werden einige Stellplätze im Zuge der städtebaulichen Aufwertung entfallen. Maßnahme aus dem Integrierten Handlungskonzept Uerdingen A12 / S. 79-79 Die Umgestaltung der Kronenstraße als verkehrsberuhigter Bereich wird im Sinne der Zielsetzung angestrebt (Steigerung der Attraktivität als Wohn-, Dienstleistungs- und Einzelhandelsstandort sowie Aufenthalts- und Bewegungsraum). Bei der Einrichtung eines verkehrsberuhigten Bereiches ist generell zu berücksichtigen, dass Parken nur in gekennzeichneten Flächen erlaubt ist.37 Die Kennzeichenerhebung hat ergeben, dass nachts in der Kronenstraße 32 Bewohnerfahrzeuge auf 36 Parkplätzen parken (vgl. Abbildung 73). Abbildung 73: Nutzergruppen (Donnerstag, 12.10.2017) 41 (113,9% Auslastung) 36 37 32 (88,9% Auslastung) StVO zu Zeichen 325 - 80 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Es wird empfohlen adäquate Ersatzparkplätze anzubieten, sollten im Rahmen der Umbauarbeiten Parkplätze entfallen. Für die Kronenstraße bieten sich Parkplätze auf dem Parkplatzanlage Zollamt dafür an. Dieser grenzt direkt nördlich an die Straße und bietet besonders nachts ausreichend Kapazitäten. Es ist zu berücksichtigen, dass sich die Parkplatzanlage Zollamt nicht in städtischem Eigentum befindet. Es sollte daher versucht werden, die Parkplatzanlage Zollamt langfristig zu sichern und eine öffentliche Nutzung zu gewährleisten. 8.2 Autofreier historischer Marktplatz Der historische Marktplatz soll als „der“ aktive Mittelpunkt des Stadtteilzentrums von parkenden Autos befreit werden. Hier ist zu untersuchen, wie zentrumsnah neue Parkangebote geschaffen werden können, die verkehrlich gut erreichbar sind, damit der historische Ortskern nicht durch zusätzlichen Parkverkehr belastet wird. Querverweis: Maßnahme aus dem Integrierten Handlungskonzept Uerdingen A6 / S. 65-67 Im Sinne der Zielsetzung wird die Entwicklung des historischen Marktplatzes als autofreier innerstädtischer Platz verfolgt (Aufwertung der Aufenthalts- und Lebensqualität; Steigerung der Attraktivität als Wohn-, Dienstleistungs- und Einzelhandelsstandort sowie Aufenthalts- und Bewegungsraum). Aufgrund der aktuell monetären Bewirtschaftung ist die Parkplatzanlage auch zu den Spitzenzeiten bereits jetzt eher schwach ausgelastet (vgl. Abbildung 74). Abbildung 74: Nutzergruppen (Donnerstag, 12.10.2017) 61 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 44 (72,1% Auslastung) 6 7 8 Uhrzeit IKS - Ingenieurbüro 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 2 Bewohner Kurzparker Mittelzeitparker Langzeitparker Dauerparker freie Parkplätze - 81 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Bei einer vollständigen Sperrung für Kraftfahrzeuge würden sich zur Spitzenstunde 44 Pkw auf umliegende Flächen verteilen müssen. Da auch die verträglichen Parkplatzanlagen im Umfeld (Am Röttgen, Zollamt) werktags zur Spitzenstunde um 11:00 Uhr voll ausgelastet sind, ist eine Verteilung auf diese Parkplatzanlagen nur möglich, wenn dort in Folge einer Bewirtschaftung Kapazitäten frei werden (Verlagerung von Berufspendlern). Betrachtet man die Nutzergruppen auf den bisher größtenteils unbewirtschafteten Parkplätzen, ist das auch realistisch. Auf der Parkplatzanlage Am Zollamt wurden zur Spitzenstunde 36 Langzeit- und Dauerparker, Am Röttgen 41 Langzeitparker erhoben. Diese Parkdauern sind Berufspendlern zuzuordnen. Insgesamt würden auf den beiden Parkplatzanlagen bis zu 77 Parkplätze frei, sofern sämtliche Pendlerfahrzeuge durch eine Bewirtschaftung auf andere Parkplätze verlagert würden. Verlagerung des Wochenmarktes auf den historischen Marktplatz Im Rahmen der Diskussion um den autofreien historischen Marktplatz ist auch immer wieder eine Verlagerung des Wochenmarktes von der Parkplatzanlage Am Röttgen auf den historischen Marktplatz thematisiert worden. Die Auswirkungen bezüglich des ruhenden Verkehrs erscheinen überschaubar. Ohne den Wochenmarkt stehen die gesamten Kapazitäten der Parkplatzanlage Am Röttgen durchgängig zur Verfügung, dafür entfallen die Parkplätze am historischen Marktplatz.38 Konkrete Auswirkungen der Anzahl an Parkplätzen sind in Tabelle 8 dargestellt. Samstags stehen damit 62 Parkplätze mehr zur Verfügung als mit der aktuellen Regelung. Mittwochs wären es 12 Parkplätze. Ergänzend wird empfohlen, die Besucher an Markttagen mittels Beschilderung auf die Parkplatzanlage Am Röttgen zu leiten, um ungewollten Parksuchverkehr im Kernbereich zu vermeiden. 38 Sofern der historische Marktplatz nicht bereits durchgängig für den Kfz gesperrt ist. - 82 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Tabelle 8: Anzahl entfallende Parkplätze durch den Markt bei den Standorten „Am Röttgen“ und „Marktplatz“ Markt auf Parkplatzanlage „Am Röttgen“ Markt auf Parkplatzanlage „Marktplatz“ + angrenzende Straßen Mittwoch Entfallende Parkplätze: Entfallende Parkplätze: 90 78 Samstag Entfallende Parkplätze: Entfallende Parkplätze: 140 78 Differenz +12 +62 Die Zufahrt für Marktbeschicker sollte über die Alte Krefelder Straße erfolgen. Die Parkplätze direkt angrenzend des Marktplatzes sollten an Markttagen für Marktfahrzeuge freigehalten werden. Dieser Bereich soll auch zum Beliefern des Marktes genutzt werden. In der Bilanzierung (Tabelle 7) sind diese Parkplätze bereits berücksichtigt. Um Besuchern des Marktes den Warentransport zu ihren Fahrzeugen, nach Hause (sofern in der Umgebung) oder zur Parkplatzanlage Am Röttgen zu erleichtern, sollte ein Bringdienst angeboten werden. Besonders sinnvoll erscheint das Angebot eines für die Nutzer kostenfreien Lieferdienstes mittels Lastenrades (oder Elektro-Lastenrads). Denkbar ist das Projekt als Gemeinschaftsangebot angrenzender Händler, die den Ankauf und die Kostenübernahme für einen Fahrer finanzieren könnten. Eine solche Aktion könnte auch wirksam vermarktet werden. Zusätzlich würde die Bereitschaft der Marktbesucher gestärkt, das Fahrzeug auf der Parkplatzanlage Am Röttgen zu parken und nicht einen Parkplatz direkt neben dem Markt zu suchen. IKS - Ingenieurbüro - 83 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) 8.3 Parkplatzanlage Am Röttgen (200 Parkplätze) Die Realisierung zusätzlicher Stellplätze am Parkplatz „Am Röttgen“, z.B. in Form einer zweiten Parkebene oder einer Halb-/Tiefgarage bzw. einer teilweisen Bebauung zzgl. einer Parkpalette, ist zu prüfen. Im Zuge der Prüfung ist die derzeitige Zufahrt neu zu organisieren, da diese für Fußund Autoverkehr sehr unübersichtlich ist. Maßnahme aus dem Integrierten Handlungskonzept Uerdingen A5 / S. 63-64 + A4 / S. 61-62 Die Erhebungen ergeben, dass die Parkplatzanlage Am Röttgen in den Vormittagsstunden zwischen 9:00 - 12:00 Uhr voll ausgelastet ist (siehe Abbildung 75). Es ist ablesbar, dass um 11:00 Uhr 56 Parkplätze durch Langzeit- und Dauerparker belegt werden. Abbildung 75: Nutzergruppen (Donnerstag, 12.10.2017) 120,0% 110,0% 100,0% 90,0% 80,0% 70,0% 60,0% 50,0% 40,0% 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% 226 (113% Auslastung) 200 6 7 Uhrzeit 56 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 2 Bewohner Kurzparker Mittelzeitparker Langzeitparker Dauerparker freie Parkplätze Folgende Punkte sollten bei der Entscheidung zu einer möglichen baulichen Lösung berücksichtigt werden: ▪ Die Vollauslastung ist zeitlich auf den Vormittag begrenzt. ▪ Parkplätze werden durch Nutzergruppen belegt, die auf eine Bewirtschaftung ansprechen (Langzeit- und Dauerparker) und außerhalb des Kernbereichs verdrängt werden sollen. Insgesamt wird eine bauliche Vergrößerung der Parkplatzanlage (Tiefgarage oder andere Parkbauten) erst einmal nicht empfohlen. Weder der Parkdruck noch das Mengengerüst würden solchen zusätzlichen Parkraum an dieser Stelle begründen. Gleichwohl sollte bei einer Bebauung des Platzes die entsprechend notwendigen Stellplätze nach Landesbauordnung geschaffen werden. - 84 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Prüfung der Zufahrt Aktuell hat die Parkplatzanlage Am Röttgen drei Zufahrten und zwei Ausfahrten, wobei die Regelungen an Markttagen davon abweichen (siehe Abbildung 76). Für Fußgänger ist die Situation unübersichtlich. Besonders an der Kurfürstenstraße kommt es durch einbiegende Fahrzeuge zu erheblichen Störungen für Fußgänger auf dem Gehweg. Abbildung 76: Verkehrsregelung - links: Kein Markt; mittig: Markt am Mittwoch; rechts: Markt am Samstag Es wird empfohlen, die Einfahrt an der Kurfürstenstraße für den Kfz-Verkehr zu sperren. Die Ein- und Ausfahrt über die Straßen Am Röttgen sollte geprüft werden. Sofern diese Stelle zu unübersichtlich ist, kann die Erschließung auch alleine über die Wehrstraße erfolgen. Sofern der Markt auf den historischen Marktplatz verlegt wird (vgl. Verlagerung des Wochenmarktes auf den historischen Marktplatz auf Seite 82), sind keine Sonderregelungen für Marktzeiten nötig. Die empfohlene Regelung ist in Abbildung 77 dargestellt. Abbildung 77: Empfohlene Zufahrtregelung Am Röttgen IKS - Ingenieurbüro - 85 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) 8.4 St. Josef-Hospital (90 Stellplätze) Um die angespannte Parkplatzsituation am Krankenhaus zu entlasten ist zu prüfen, ob die Errichtung einer Parkpalette im Bereich „Obere Mühlengasse“ möglich ist. Querverweis: Maßnahme aus dem Integrierten Handlungskonzept Uerdingen A14 / S. 82 Um eine detaillierte Bewertung der Auslastung auf den privaten Stelllätzen des St. Josef Hospitals durchführen zu können, wurde im Oktober 2017 (vgl. ab Abbildung 48 auf Seite 53) eine Kennzeichenerhebung durchgeführt. Die Ergebnisse warfen die Vermutung auf, dass vorhandene freie Stellplätze für bestimmte Fahrzeuge reserviert sind und somit nicht für alle nutzbar waren. Zur Untersuchung dieser These wurden im März 2018, im Rahmen einer Nacherhebung, differenzierte Untersuchungen durchgeführt. Abbildung 78: Stellplatzanlagen St. Josef-Hospital Gesamt: 90 Stellplätze ▪ Nord-Ost (33 Stellplätze) ▪ Süd-Ost /47 Stellplätze) ▪ West (10 Stellplätze) In der Nacherhebung wurden die Stellplätze unterschieden nach: ▪ „Stellplätze mit persönlicher Reservierung“ (z.B. Reservierung der Stellplätze für ein bestimmtes Kennzeichen) ▪ „Sonstige Stellplätze“ (ohne konkrete Zuordnung) Diese Differenzierung wurde in der ersten Erhebung nicht gemacht. Erhoben wurde zu den Uhrzeiten 10:00 Uhr und 14:00 Uhr. Die beiden Uhrzeiten bildeten die Spitzenstunden der Stellplätze während der ersten Erhebung im Oktober 2017. Die Ergebnisse der Gesamtauslastung der Stellplätze um 10:00 Uhr sind bei beiden Erhebungen ähnlich (2017: 76% | 2018: 69%). Gleiches gilt für die Erhebung um 14:00 Uhr (2017: 74% | 2018: 83%). - 86 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) In Abbildung 79 ist die Auslastung der Stellplatztypen während der Nacherhebung abgebildet. Abbildung 79: Auslastung der privaten Stellplätze St. Josef Hospital 100,0% 90,0% 80,0% 70,0% 60,0% 50,0% 40,0% 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% 10 Uhr 14 Uhr Stellplätze mit persönlicher Reservierung sonstige Stellplätze Gesamt Nach Auswertung der beiden Erhebungen hat sich die These nicht bestätigt. Mit bis zu 87% Auslastung besteht zwar auf den „sonstigen Stellplätzen“ ein hoher Parkdruck. Allerdings stehen während beider Uhrzeiten Stellplätze zur Verfügung. Auch solche, die nicht bestimmten Fahrzeugen zugeordnet sind. Diese sollten aufgrund der Übersichtlichkeit der Stellplatzflächen auch auffindbar sein. Der Bau einer Parkpalette wird aufgrund der vorliegenden Situation unter Berücksichtigung entstehender Kosten nicht empfohlen. 8.5 Aufgabe der Fußgängerzone Oberstraße Da die Oberstraße in der Vergangenheit als Einzelhandelslage zunehmend an Bedeutung verloren hat und dort ein Trend zur Ansiedlung von Wohn- und Dienstleistungsnutzungen besteht, ist eine Öffnung der Oberstraße für den MIV in betrachte zu ziehen und zu prüfen, wie viele Stellplätze dort städtebaulich verträglich zusätzlich realisiert werden können. Maßnahme aus dem Integrierten Handlungskonzept Uerdingen A10+A11 / S. 74-77 (und C1Ladenflächenmanagement S. 103-104) Eine Öffnung der Oberstraße (zwischen Marktplatz und der Turmstraße) für den Kfz-Verkehr könnte nur positive Effekte für das angrenzende Gewerbe entfalten, wenn dort auch Parkplätze geschaffen werden. Unter dieser Voraussetzung werden nachfolgend drei Szenarios vorgestellt und bewertet. Für die Varianten werden folgende Punkte berücksichtigt: IKS - Ingenieurbüro - 87 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) ▪ Der Straßenquerschnitt (zwischen der Bebauung) bietet Breiten zwischen 12,00 m (nördlicher und südlicher Bereich) und 9,60 m (im mittleren Bereich) (vgl. Abbildung 80 auf Seite 88). ▪ Den angrenzenden Geschäften soll Raum für Auslagen bzw. Außenbestuhlung zur Verfügung stehen ▪ Für die Planung werden folgende Breiten angenommen     ▪ Gehwegbreite für gemischte Wohn- und Geschäftsnutzung: 3,30 m (Breitenzuschlag von 1,50 m für Auslagen) 39 Mindestgehwegbreite: 2,50 m Fahrbahnbreite (Einbahnstraße): 3,50 m40 Breite Parkstandstreifen in Längsaufstellung: 2,00 m41 Für den Radverkehr werden keine separaten Anlagen eingeplant, da selbst bei einer Öffnung der Straße nur geringe Geschwindigkeiten verträglich sind. Der Radverkehr kann somit im Mischverkehr geführt werden. Abbildung 80: Darstellung Straßenraumbreiten in der Oberstraße (zwischen der Bebauung) 39 40 41 Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen - FGSV; Empfehlungen für Fußgängerverkehrsanlagen - EFA. Köln 2002, S. 15-16 Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen - FGSV; Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen - RASt. RASt06 Köln 2006, S. 71 Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen - FGSV; Empfehlungen für Anlagen des ruhenden Verkehrs - EAR. Köln 2005, S. 21 - 88 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Bei den empfohlenen Lösungen für typische Entwurfssituationen (geführter Entwurf) nach der RASt06 ist bei den genannten Breiten und den Anforderungen einer innerstädtischen Geschäftsstraße keine Entwurf mit Fahrbahn vorgesehen. Der individuelle Entwurf hat nach dem Prinzip „Straßenraumgestaltung vom Rand aus“ zu erfolgen.42 Hiernach sind zuerst also die Anforderungen des Fußverkehrs und der städtebaulichen Nutzungen zu berücksichtigen. Variante 1 In Variante 1 werden Empfehlungen der FGSV bezüglich der Grundanforderung an Anlagen des Fußverkehrs umgesetzt. Für eine „Gemischte Wohn- und Geschäftsnutzung mit mittlerer Dichte (3-5 Geschosse)“ werden 3,30 m Gehwegbreite als Grundanforderung vorgegeben. Hinzu kommen Breitenzuschläge von 1,50 m für Auslagen, die in einer Geschäftsstraße berücksichtigt werden sollten. Nach Anwendung der Grundanforderungen an Anlagen des Fußverkehrs steht auch ohne die Anlage von Parkplätzen nicht ausreichend Platz zur Verfügung, eine Einbahnstraße durch die Oberstraße zu führen. In Abbildung 81 sind die Breitenanforderungen für den Straßenraum von 12,00 m dargestellt. Nach dieser Variante ist die Integration einer Fahrbahn und eines Parkstreifens nicht möglich. Abbildung 81: Oberstraße - Variante 1 (im Bereich Straßenraumbreite von 12,00 m) Variante 2 In Variante 2 wird vorausgesetzt, dass eine Einbahnstraßen mit angrenzendem Parkstreifen in Längsaufstellung angelegt werden soll. Die Straße wird entsprechend von der „Mitte“, also von dem Kfz-Verkehr aus, geplant. Die Gehwegbreiten werden ggf. auf das Mindestmaß von 2,50 m reduziert. 42 FGSV, RASt06, a.a.O., S. 21 IKS - Ingenieurbüro - 89 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Legt man mittig eine Fahrbahnbreite von 3,50 m und einen ergänzenden Parkstreifen von 2,00 m Breite an, verbleiben in den Bereichen mit 12,00 m Straßenraumbreite jeweils 3,25 m Gehweg. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von nicht mehr als 30 km/h soll die Straße für den Radverkehr in Gegenrichtung geöffnet werden. 43 In den Bereichen mit 10,00 m Straßenraumbreite und weniger ist die Anlage von Parkplätzen nicht mehr möglich, ohne das Mindestmaß der Gehwegbreite von 2,50 m zu unterschreiten. Insgesamt wäre demnach die Anlage von Parkplätzen nur in den äußeren Abschnitten der Oberstraße (Marktplatz ca. 35 m Richtung Krämergasse und von der Turmstraße aus ca. 55 m Richtung Krämergasse) möglich. Der gesamte mittlere Bereich ist zu schmal, um dort einen Parkstreifen anzulegen. Überschlägig ergibt sich insgesamt die Möglichkeit zur Anlage von 17 Parkplätzen, bei einer angenommenen Länge der Parkplätze (ohne Einzelmarkierung) von 5,20 m44. Diese verteilen sich auf das nördliche und das südliche Ende der Oberstraße. Die Anforderungen der angrenzenden Geschäfte und Gastronomie wurden in dieser Variante zugunsten der Anlage von Parkplätzen ausgeblendet. Der Bedarf z.B. an Platz für eine Außenbestuhlung kann zum weiteren Entfall von Parkplätzen führen. Um diese Variante umzusetzen, wäre ein Umbau der Oberstraße nötig. Abbildung 82: Oberstraße - Variante 2 (im Bereich Straßenraumbreite von 12,00 m) 43 44 Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen - FGSV; Empfehlungen für Radverkehrsanlagen ERA. Köln 2010, S. 62 FGSV; Empfehlungen für Anlagen des ruhenden Verkehrs - EAR. Köln 2005, S. 28 - 90 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Variante 3 In Variante 3 wird die Anlage eines verkehrsberuhigten Bereichs angenommen. Fußgänger dürfen die Straße in ihrer ganzen Breite nutzen, die Straße wäre für den Kfz-Verkehr in Schrittgeschwindigkeit befahrbar. Bei der Einrichtung eines verkehrsberuhigten Bereiches ist zu berücksichtigen, dass Parken nur in gekennzeichneten Bereichen zulässig ist.45 Die Parkflächen sollten an „verträglichen“ Positionen im gesamten Bereich der Oberstraße verteilt werden. Die Oberstraße hat in dem Bereich eine Gesamtlänge von 191 m. Überschlägig ist abzüglich der 5-m Einmündungsbereiche und der Geschäftsauslagen die Anlage von Parkplätzen auf höchstens 100 m Länge möglich. Nimmt man eine Abmessung von 5,20 m46 an, könnten dort bis zu 19 Parkplätze geschaffen werden. Die konkrete Verortung der Parkplätze sollte in Absprache mit den Einzelhändlern erfolgen. Hier kann sich die Anzahl der Parkplätze aufgrund geforderter Flächen für Auslagen und Außenbestuhlung noch deutlich verringern. Die Variante wäre ohne größere Umbaumaßnahmen möglich. Bewertung der Varianten Unter Berücksichtigung der Anforderungen einer Geschäftsstraße mit dem Angebot einer hohen Aufenthaltsqualität für Fußgänger sowie einem guten Angebot für mögliche Ansiedlung von Gastronomie und Geschäften (Platz für Außenbestuhlung und Auslagen), wird die Auflösung der Fußgängerzone in der Oberstraße nicht empfohlen. Nur unter einem deutlichen Verlust von Aufenthaltsqualität und Bewegungsraum für Fußgänger könnten zusätzliche Parkplätze geschaffen werden. Dies ist allerdings nur möglich, wenn die gängigen Regelwerke missachtet werden (vgl. Seite 88). Zusätzlich ist je nach Gestaltungsvariante mit erheblichen Umbaukosten zu rechnen. Der Zugewinn von bis zu 19 Parkplätzen erscheint unter diesen Aspekten nicht gerechtfertigt. 45 46 StVO zu Zeichen 325 Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen - FGSV; Empfehlungen für Anlagen des ruhenden Verkehrs - EAR. Köln 2005, S. 28 IKS - Ingenieurbüro - 91 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) 8.6 Park & Ride Anlage am Bahnhof Zur Neuordnung und Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes und zur Schaffung weiterer Stellplätze ist die Erweiterung der Park & Ride Anlage sowie die Anlage einer Parkpalette an diesem Standort zu prüfen. Maßnahme aus dem Integrierten Handlungskonzept Uerdingen A16 / S. 86-87 Aktuell parken am repräsentativen Werktag zur Spitzenstunde um 10:00 Uhr 117 Fahrzeuge auf 100 Parkplätzen am Bahnhof (siehe Abbildung 83). Die vorhandenen Parkplatzanlagen sind damit bereits heute überfüllt. Der Bau einer Parkpalette (siehe Abbildung 85auf Seite 95) erscheint aus mehreren Gründen an dieser Stelle sinnvoll. Aus verkehrlicher Sicht besteht über die Mündelheimer Straße bzw. die Bahnhofstraße eine verträgliche Erschließung. Abbildung 83: Am Bahnhof - Nutzergruppen (Donnerstag, 12.10.2017) 120,0% 110,0% 100,0% 90,0% 80,0% 70,0% 60,0% 50,0% 40,0% 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% 117 (117,0%) Auslastung 100 62 52 (52,0%) Auslastung 6 7 Uhrzeit 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 2 Bewohner Kurzparker Mittelzeitparker Langzeitparker Dauerparker freie Parkplätze Die Parkpalette sollte durch eine differenzierte Bewirtschaftung auch Berufspendlern aus dem Kerngebiet die Möglichkeit geben, ihr Fahrzeug dort abzustellen. Entsprechend sollten auch die Langzeit- und Dauerparker aus dem Kerngebiet als potenzielle Nutzer berücksichtigt werden. Eine Parkpalette wird befürwortet, Aussagen zur Dimensionierung werden im Kapitel 9.1.1 auf Seite 95 gemacht. Das Gelände gehört aktuell der Deutschen Bahn. Der Ankauf ist Voraussetzung, um den Bau einer Parkpalette inklusive Bewirtschaftung dort umzusetzen - 92 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) 8.7 Umgestaltung Alte Krefelder Straße/ Am Marktplatz/ Am Rheintor sowie Von-BremptStraße als verkehrsberuhigter Bereich Zur Verbesserung der fußläufigen Verbindung zwischen dem Platz „Am Röttgen“ und Fußgängerzone/ Marktplatz/ Rheinufer ist der östliche Teil der „Alte Krefelder Straße“ ab Kurfürstenstraße/ Am Marktplatz/ Am Rheintor und die Von-Brempt-Straße von Parksuchverkehren zu befreien und gestalterisch aufzuwerten, Eine Nutzung als „shared space“ ist für diese Straßenabschnitte in Betracht zu ziehen. Die veränderte Verkehrsführung sowie die Reduktion der Stellplätze sind zu beachten. Maßnahme aus dem Integrierten Handlungskonzept Uerdingen A2 / S. 57-58 Eine gestalterische Aufwertung des Bereichs zwischen Am Röttgen und dem Rheinufer wird aufgrund der Zielsetzung (Verbesserung der Verbindung zwischen historischem Ortskern und Rheinufer; Aufwertung der Gestaltung der Straßenbereiche zwischen dem historischen Marktplatz und dem Platz Am Röttgen, Optimierung der Aufenthaltsqualität für Fußgänger und Radfahrer) angestrebt. Insgesamt befinden sich in dem Abschnitt (Alte Krefelder Straße, Am Marktplatz, Am Rheintor) 58 Parkplätze. Besonders vormittags besteht ein sehr hoher Parkdruck mit illegalen Parkvorgängen. Nachts hingegen parken 6 Fahrzeuge in dem Bereich (siehe Abbildung 84). Falls durch die Umgestaltung Parkplätze entfallen sollten, sollte dies hauptsächlich über eine Bewirtschaftung kompensiert werden. Besonders die 13 Langzeitparker bieten hier Potenzial zur Verlagerung. Für Bewohner bestehen nachts keine Probleme. Anstatt eines Shared-Space Bereichs wird die Anlage eines Verkehrsberuhigten Bereichs mit Z 325 StVO empfohlen, um den ruhenden Verkehr zu ordnen. Abbildung 84: Nutzergruppen (Donnerstag, 12.10.2017) 120,0% 100,0% 63 (108,6% Auslastung) 58 13 80,0% 60,0% 40,0% 6 (10,3% Auslastung) 20,0% 0,0% 6 7 8 Uhrzeit IKS - Ingenieurbüro 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 2 Bewohner Kurzparker Mittelzeitparker Langzeitparker Dauerparker freie Parkplätze - 93 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) 8.8 Besucher- / Freizeitverkehr Ebenfalls ist durch die geplante Aufwertung des Rheinufers und die Stärkung des Tourismus (Nutzung des Steigers, Events am Rheinufer) perspektivisch von zusätzlichen Verkehren und Parkraumbedarfen auszugehen. Ein möglicher Anstieg des Radverkehrs im Bereich des Rheinufers ist auch zu beachten. Querverweis: Maßnahme aus dem Integrierten Handlungskonzept Uerdingen A1 / S. 53-54 Eine Aufwertung des Bereichs Rheinufer ist aus vielfältiger Sicht mit Blick auf die Zielsetzung angestrebt (Gezielte Aufwertung des Rheinuferbereiches zur Öffnung und Nutzung durch Fußgänger und Radfahrer sowie Einbindung des Schiffsanlegers (Naherholungspotenzial; Verbesserung der Verbindung zwischen historischem Ortskern und Rheinufer; Aufwertung der Aufenthalts- und Lebensqualität; Steigerung der Attraktivität als Wohn-, Dienstleistungs- und Einzelhandelsstandort sowie Aufenthalts- und Bewegungsraum). Eine Erhöhung der Besucherzahlen, auch im Freizeitverkehr, wird in der folgenden Parkraumkonzeption berücksichtigt. Punkte, die für Besucher und Freizeitverkehre relevant sind: ▪ Anlage zusätzlicher Parkraum (siehe Kapitel 9.1 ab Seite 94) ▪ Bewirtschaftung (siehe Kapitel 9.2 ab Seite 98) ▪ Parkleitsystem (siehe Kapitel 9.8 ab Seite 118) 9 Parkraumkonzept Auf Grundlage der Bestandserhebung und Analyse sowie der Sonderthemen wird ein Parkraumkonzept für Uerdingen entwickelt. Die Maßnahmenempfehlungen werden anhand der abgestimmten Zielsetzungen (vgl. Seite 72) und der Strategien (vgl. Seite 73) aufgestellt. 9.1 Bauliche Anlage von zusätzlichen Parkplätzen Im Rahmen der Sonderthemen werden an verschiedenen Stellen die Prüfung zur baulichen Erweiterung von Parkplätzen gefordert. Auf Grundlage der Zielsetzung, die Aufenthaltsqualität besonders auch für Fußgänger und Radfahrer zu stärken, wird das für den Kernbereich nicht empfohlen. - 94 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Auch die Ergebnisse der Kennzeichenerhebung legen bauliche Lösungen in diesem Bereich und damit verbundene Kosten nicht nahe. Im Rahmen der Untersuchungen wurden neben dem Kerngebiet die Themen P+R und Besucher- und Freizeitverkehre als mögliche Handlungsfelder identifiziert. In diesen Bereichen wird die bauliche Anlage zusätzlicher „verträglicher“ Parkplätze im Einklang mit der aufgestellten Zielsetzung empfohlen. ▪ Parkpalette am Bahnhof - P+R (Maßnahme aus dem Integrierten Handlungskonzept Uerdingen A16 / S.86-87) ▪ Parkplatzanlage Mündelheimer Straße (Maßnahme aus dem Integrierten Handlungskonzept Uerdingen A17 / S. 88-89) Beide Orte sind verkehrlich gut erschlossen. Die bauliche Anlage von zusätzlichem Parkraum dient mehreren Zielen aus dem Parkraumkonzept und dem Integrierten Handlungskonzept Uerdingen. ▪ Aufwertung des Umfeldes des Uerdinger Bahnhofes und Verbesserung der Anbindung des Bahnhofs an den Ortskern ▪ Reduzierung des Parksuchverkehrs 9.1.1 Parkpalette Bahnhof (P+R) Im Bereich westlich des Bahnhofgebäudes wird die Anlage einer Parkpalette empfohlen (siehe auch Kapitel Park & Ride Anlage am Bahnhof ab Seite 92). Gleichzeitig sollten die bestehenden Parkplätze auf dem Bahnhofsvorplatz zu einen Kfzfreien Platz mit hoher Aufenthaltsqualität für Fußgänger aufgewertet werden. Abbildung 85: Parkpalette in Bensheim (am Hospital) IKS - Ingenieurbüro - 95 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Die Kapazität der Parkpalette sollte ca. 250 Parkplätze betragen. Folgende Kriterien sollten beim Bau einer Parkpalette berücksichtigt werden: ▪ Die Parkpalette sollte aktuellen Ansprüchen an Fahrgassen- und Parkplatzbreiten genügen. ▪ Eine direkte Anbindung für Fußgänger an den Bahnhof und die Innenstadt sollte gewährleistet sein. Besonders für Fußgänger muss ein möglichst hoher Komfort geboten werden (z.B. überdachte Zugänge zum Bahnhof, gesicherte Querungsanlagen über die Bahnhofstraße mit kurzen Wartezeiten Richtung Innenstadt…). ▪ Es sollen keine Angsträume geschaffen werden, weder außerhalb noch innerhalb der Parkpalette. Neben der Gestaltung sollte hier ein besonderer Fokus auf eine funktionale und ansprechende Beleuchtung gelegt werden. Durch die Anlage ergänzender Nutzungen (z.B. Kiosk) kann zudem die soziale Sicherheit gesteigert werden. ▪ Die Zu- und Abfahrten sollten schrankengeregelt sein. Angebot einer minutengenauen Abrechnung und eines preislich angemessenen Tagestickets. ▪ Sofern die Parkpalette privatwirtschaftlich betrieben werden soll, könnten besondere Tarife in Verbindung mit Bahntickets (P+R) angeboten werden. Bei einer öffentlichen Nutzung müssen die Möglichkeiten/ Beschränkungen durch die StVO eingehalten werden. ▪ Eingliederung der Parkpalette in ein optimiertes Parkleitsystem (vgl. Kapitel 9.8 Parkleitsystem ab Seite 118) - 96 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Grobe Kostenschätzung Die Kosten für den Bau einer Parkpalette werden überschlägig auf 1.875.000 € ermittelt (siehe Tabelle 9). Nicht berücksichtigt sind dabei Grundstücks- und Erschließungskosten. Für den laufenden Betrieb müssen mit jährlich etwa 119.375 € gerechnet werden. Die angesetzten Werte entstammen einer Kostensammlung von IKS aus anderen Projekten und deckt sich mit angesetzten Kosten, die im Rahmen des Integrierten Handlungskonzept Uerdingen veranschlagt wurden. Tabelle 9: Kosten Parkpalette Anzahl Parkplatze Kosten in € je Parkplatz Investitionskosten in € 250 7.500,00 1.875.000,00 Verwaltungskosten in € je Parkplatz 20,00 Instandhaltung in € je Parkplatz 20,00 Betriebskosten in € je Parkplatz 100,00 Abschreibung auf 40 Jahre in € je Parkplatz 187,50 Verzinsung (4% auf halben Kapitalwert) in € je Parkplatz 150,00 Laufende Kosten pro Parkplatz und Jahr in € 477,50 Kosten der Parkpalette in € pro Jahr insgesamt 9.1.2 119.375,00 Parkplatzanlage Mündelheimer Straße Entsprechend des Maßnahmenvorschlages A 17 des Integrierten Handlungskonzept Uerdingen wird die Anlage einer ebenerdigen Parkplatzanlage empfohlen. Aufgrund der Lage zum Rheinufer wird diese Parkplatzanlage besonders für Besucher- und Freizeitverkehre relevant sein und sollte entsprechend im Parkleitsystem integriert sein (vgl. Kapitel 9.8 Parkleitsystem ab Seite 118). Im Integrierten Handlungskonzept Uerdingen sind die Kosten mit 720.000€ angegeben. 47 Diese Parkplatzanlage ist in erster Linie für Freizeit- und touristische Verkehre gedacht. Von daher kann im Rahmen dieses Parkraumkonzeptes keine Aussage zur sinnvollen Anzahl der Parkplätze gemacht werden. 47 Planungsgruppe Stadtbüro; Integriertes Handlungskonzept Uerdingen. Dortmund 2017, S. 89 IKS - Ingenieurbüro - 97 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) 9.2 Bewirtschaftung In der empfohlenen Bewirtschaftung wird die Umsetzung aus den Empfehlungen der Sonderthemen angenommen. Dazu gehört besonders ▪ der Wegfall der Parkplätze auf dem historischen Markt (siehe Kapitel 8.2 Autofreier historischer Marktplatz ab Seite 81), ▪ und der Neubau einer Parkpalette am Bahnhof (siehe Kapitel 9.1.1 Parkpalette Bahnhof (P+R) ab Seite 95). Es wird empfohlen, eine flächendeckende monetäre Bewirtschaftung in dem Kerngebiet von Uerdingen einzuführen. Ziel ist die Fernhaltung eines Teils der im Kernbereich parkenden Fahrzeuge von Berufspendlern. Für Kundenverkehre und Bewohner soll die Chance erhöht werden, einen freien Parkplatz zu finden. In den Geschäftsbereichen soll der Umschlag erhöht werden. Die empfohlene Bewirtschaftung ist in Abbildung 86 auf Seite 99 dargestellt. ▪ ▪ Einführung einer Gebührenpflicht auf den Parkplätzen im Kerngebiet. Bewohner mit einem gültigen Bewohnerparkausweis sollen hier von der Pflicht befreit werden, Parkgebühren zu zahlen (Mischprinzip). Auf diesen Parkplätzen soll durch die Verdrängung von einem Teil der Berufspendler (Langzeit- und Dauerparker) die Wahrscheinlichkeit für den Kundenverkehr und die Bewohner erhöht werden, einen freien Parkplatz zu finden. Einführung Gebührenpflicht (ohne Befreiung der Bewohner) auf Parkplätzen, die besondere Relevanz für Kundenverkehre haben. Auch Parkplätze, die zu Marktzeiten für Marktfahrzeuge freigehalten werden müssen, sollten so bewirtschaftet werden.      Parkplatzanlage Am Röttgen Alte Krefelder Straße (zwischen Am Röttgen und Am Marktplatz) Parkplatzanlage Bahnhofstraße Am Marktplatz (an der Fahrbahn) Burgstraße (Höhe Am Marktplatz) ▪ Einführung einer Gebührenpflicht (ohne Befreiung der Bewohner) für die Parkpalette am Bahnhof (P+R). Die Parkplätze sollen für aus- und einpendelnde Berufspendler attraktiv bleiben. Auf diesen Parkplätzen sollen ein Tagesticket sowie ein Monatsticket zu einem angemessenen Preis angeboten werden. ▪ Einführung einer Parkscheibenregelung auf 9 Parkplätzen im nördlichen Bereich der Bahnhofstraße. Aufgrund der Randlage der Parkplätze ohne direkten - 98 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Bezug zum Kernbereich, wären Parkscheinautomaten hier nicht wirtschaftlich. Durch die Begrenzung der Höchstparkdauer mittels Parkscheibenregelung soll verhindert werden, dass die Parkplätze in der Nähe zum Bahnhof bevorzugt von Pendlern aufgesucht werden. © OpenStreetMap, CC-BY-SA Abbildung 86: Empfohlene Bewirtschaftung im Kerngebiet IKS - Ingenieurbüro - 99 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) 9.2.1 Parkgebühren und Bewirtschaftungszeiten Derzeit werden in Uerdingen auf dem Marktplatz Parkgebühren von 0,40 € / 15 Min. erhoben, dies entspricht 1,60 €/h. Die Mindestgebühr ist 0,40 €. In der Niederstraße, Turmstraße und Düsseldorfer Straße liegen die Parkgebühren bei 0,50 € / 30 Min., dies entspricht 1,00 € / h. Die Mindestgebühr ist 0,50 €. Unter Beachtung der Abbildung 69: Vergleich der Parkgebühren umliegender Städte“ auf Seite 71 und dem Aspekt der Akzeptanz wird empfohlen, die Parkgebühren auf 1,00 € pro Stunde zu reduzieren. Die Parkhöchstdauer von einer bzw. drei Stunden soll entfallen, um auch längere Termine in Uerdingen zu ermöglichen. Die Gewährleistung eines angemessenen Umschlags wird über den Tarif erfolgen (vgl. Kapitel „Parkgebühren oder Parkscheibe“ ab Seite 76). Um eine gute Nutzerfreundlichkeit und Regelkonformität der monetär bewirtschafteten Straßenparkplätze zu erreichen, wird empfohlen, einen Zahltakt von 6 Minuten, dies entspricht 10 Cent, einzuführen. Dies Strategie wird durch Untersuchungen bestätigt: „Je kürzer der Zeittakt zur Gebührenbezahlung, desto höher die Akzeptanz. (…) Bei kurzem Zahltakt zur Gebührenbezahlung werden höhere Einnahmen durch die Parkraumbewirtschaftung erzielt als bei langem Takt und langer Mindestparkdauer bzw. hoher Mindestparkgebühr.“ 48 Die Bewirtschaftungszeiten sollten beibehalten werden: ▪ Mo.- Fr.: 8:00 Uhr - 19:00 Uhr ▪ Sa.: 8:00 Uhr – 16:00 Uhr Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung unter Berücksichtigung der empfohlenen Gebühren ist ab Seite 113 dargestellt. Parkplatzanlage am Bahnhof (P + R) Für die Parkplatzanlage am Bahnhof wird bei einer Schrankenregelung folgender Tarif empfohlen: Tabelle 10: Tarife Parkpalette Bahnhof bis 30 Minuten 24 Stunden 30 Tage (Monatsticket) 48 kostenfrei 4,00 € 35,00 € Bundesanstalt für Straßenwesen (Hrsg.); Aktuelle Praxis der kommunalen Parkraumbewirtschaftung in Deutschland. Bergisch Gladbach 2006, S. 56 - 100 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Hierdurch ist es möglich, jemanden zum Bahnhof zu bringen bzw. abzuholen, ohne das Parkgebühren anfallen. Für Kurzparker, die Einkaufen wollen, sind die Tarife uninteressant. So haben insbesondere Tagesnutzer oder Berufspendler die Chance, eine Parkmöglichkeit zu finden, müssen allerdings einen längeren Weg zum Ziel zurücklegen, wenn sie in der Innenstadt arbeiten. Nachteil ist, dass denjenigen, die ein 30-Tage-Ticket haben, ein Platz freigehalten werden sollte. Es können somit nur eine begrenzte Zahl von solchen Tickets ausgegeben werden. Solange keine Schrankenanlage vorhanden ist, kann die Weitergabe der Tagesbzw. Monatstickets vermieden werden, wenn beim Ticketkauf die Eingabe der Kennzeichen-Ziffern direkt am Parkscheinautomaten möglich ist. Diese werden dann mit auf den Parkschein gedruckt. So kann der Parkschein eindeutig einem Fahrzeug zugeordnet werden (siehe Abbildung 87). Abbildung 87: Personalisierter Parkschein mit Kennzeichenziffer (Wasserkuppe, Rhön) Es wird auf alle Fälle eine Schrankenanlage empfohlen, weil hierdurch die Kontrolle komplett entfällt. Parkscheibenregelung Für die 9 Parkplätze in der nördlichen Bahnhofstraße sollen folgende Regelungen in Anpassung an die monetäre Bewirtschaftung gelten: Bewirtschaftungszeiten: Mo.- Fr.: 8:00 Uhr - 19:00 Uhr; Sa.: 8:00 Uhr – 16:00 Uhr Parkhöchstdauer: 2h IKS - Ingenieurbüro - 101 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) 9.2.2 Parkscheinautomaten Für die monetäre Bewirtschaftung ist die Aufstellung von Parkscheinautomaten (PSA) notwendig. Die erforderliche Anzahl der PSA wird unter folgenden Voraussetzungen ermittelt: ▪ Der Weg zum nächsten Parkscheinautomaten sollte nicht länger als 50 Meter sein. ▪ Nach Möglichkeit sollten die Parkscheinautomaten alternierend aufgestellt werden. Das bedeutet, dass die Automaten abwechselnd auf den gegenüberliegenden Straßenseiten aufgestellt werden. ▪ Nur auf Straßen, auf denen die Trennwirkung, z.B. durch den auftretenden Verkehr oder einen hohen ÖPNV-Anteil durch Bus und Tram, zu stark ist, sollten die Automaten beidseitig aufgestellt werden (z.B. Bahnhofstraße). ▪ Parkplatzanlagen sollten in der Regel eigene Parkscheinautomaten erhalten. Insgesamt ergeben sich hierdurch eine Anforderung an 50 neue PSA. Zusätzlich werden 4 vorhandene PSA in die Bewirtschaftung integriert. Insgesamt wird von dem dauerhaften Betrieb von 54 Parkscheinautomaten ausgegangen. Sofern noch keine Parkpalette realisiert ist, sind zwei zusätzliche PSA für den Bahnhofsbereich erforderlich. Eine grobe Verteilung der PSA ist in Abbildung 88 dargestellt. Vor Aufstellung der Automaten ist eine konkrete Überprüfung der Gegebenheiten vor Ort erforderlich. - 102 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) © OpenStreetMap, CC-BY-SA Abbildung 88: Grobe Verortung der Parkscheinautomaten IKS - Ingenieurbüro - 103 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Kostenberechnung Bei Umsetzung der Bewirtschaftung würden überschlägige Kosten von 275.000 € für die Anschaffung der PSA anfallen. Der Betrieb der PSA würde jährlich etwa 148.000 € pro Jahr einschließlich Verzinsung und Abschreibung kosten (vgl. Tabelle 11). 49 Tabelle 11: Kosten für Anschaffung und Betrieb der Parkscheinautomaten (PSA) Umsetzung x Anschaffung Betrag in € Anzahl PSA50 5.486 50 Verzinsung x v.H. pro Jahr (vom halben Kapitalwert) 4 110 Abschreibung auf x Jahre 10 549 50 200 54 Wartung, Pflege pro Jahr 1.400 54 Leerungskosten pro Jahr 520 54 2.778 54 Verbrauchsmaterial pro Jahr Kosten pro Jahr Gesamtkosten in € 274.295 50 147.430 Weiter sind Kosten von ca. 25.000 Euro für Öffentlichkeitsarbeit und Information zur Einführung einzuplanen. 49 50 Kalkulation auf Grundlage von Daten der Stadt Krefeld In der Kalkulation wird von 50 PSA ausgegangen. Solange keine schrankengeregelte Parkpalette am Bahnhof vorhanden ist, müssen dort zwei zusätzliche PSA kalkuliert werden. - 104 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) 9.3 Bewohnerparkvorrechte Für die Ausweisung von reservierten Parkplätzen für Bewohner gibt es straßenverkehrsrechtlich einige wesentliche Einschränkungen.51 Bewohnerparkvorrechte können hierbei sowohl die Reservierung von Parkplätzen ausschließlich für Bewohnerfahrzeuge wie auch die Befreiung von der Zahlung von Gebühren bzw. der Auslage der Parkscheibe sein kann. ▪ Der Bereich mit Bewohnerparkvorrechten darf eine Ausdehnung von 1.000m nicht überschreiten. Dann ist eine Aufteilung des Gebietes in mehrere Bereiche mit Bewohnerparkvorrechten (mit verschiedenen Buchstaben oder Nummern) möglich. ▪ In der Zeit von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr dürfen nicht mehr als 50%, in der übrigen Zeit nicht mehr als 75% der zur Verfügung stehenden Parkflächen im öffentlichen Straßenraum für Bewohner reserviert werden (Trennprinzip). Für Uerdingen wird die Einrichtung von zwei Bewohnerparkzonen empfohlen. ▪ Kerngebiet ▪ Südliches Untersuchungsgebiet Die Grenze der beiden Zonen verläuft soweit möglich durch die Wallanlage. Die genauen Ausdehnungen der Zonen sind in Abbildung 89 dargestellt. Zur besseren Nachvollziehbarkeit werden die Bewohnerparkzonen nachfolgend Bewohnerparkzone 1 (Kerngebiet) und 2 (südliches Untersuchungsgebiet) genannt. Der abschließende Name der Zonen kann beliebig gewählt werden, z.B. mit Buchstaben oder Nummern. Der Bewohnerparkausweis muss bei der zuständigen Straßenverkehrsbehörde beantragt werden. Dabei ist das Muster zu verwenden, das das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Verkehrsblatt bekannt gibt.52 Die Kosten für einen Bewohnerparkausweis betragen nach der bundeseinheitliche Gebührenordnung maximal 30,70 € jährlich.53 51 52 53 Vgl. Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung (VwV-StVO) Vom 26. Januar 2001 In der Fassung vom 22. Mai 2017; zu § 45 StVO - Absatz 1 bis 1e, X Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung (VwV-StVO) Vom 26. Januar 2001 In der Fassung vom 22. Mai 2017; zu § 45 StVO - Absatz 1 bis 1e, X Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr (GebOSt) - Anlage (zu § 1), Nr. 265. In: BGBl. I 2011, 101 - 123 IKS - Ingenieurbüro - 105 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Abbildung 89: Ausdehnung der empfohlenen Bewohnerparkzone Bewohnerparkzone 1 (Kerngebiet) Bewohnerparkzone 2 (Südliches Untersuchungsgebiet) - 106 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Kerngebiet Da im Kerngebiet von Uerdingen eine Bewirtschaftung durch das Mischprinzip empfohlen wird (vgl. Kapitel Bewirtschaftung ab Seite 98), ist bei der Einrichtung der Bewohnerparkzone 1 nur die räumliche Ausdehnung relevant. Die vorgeschlagene Zone hat eine maximale Ausdehnung von 860 m und erfüllt damit die Vorgaben. Südliches Untersuchungsgebiet Da durch die Bewirtschaftung im Kerngebiet ein Verdrängungseffekt auf das südliche Untersuchungsgebiet erwartet wird, sollten auch in diesem Bereich Maßnahmen vorgesehen werden, um ausreichend freie Parkplätze für die Bewohner zu gewährleisten. Eine monetäre Bewirtschaftung ist aufgrund der geringen Auslastung durch gebietsfremde Fahrzeuge (ca. 200 Fahrzeuge auf 878 Parkplätzen [22 %] zur Spitzenstunde am repräsentativen Werktag) nicht wirtschaftlich. Im Bestand parken im südlichen Untersuchungsgebiet außerdem zur Spitzenstunde am repräsentativen Werktag ca. 230 Bewohnerfahrzeuge (vgl. Tabelle 12). Bis 17:00 Uhr steigt die Zahl der Bewohnerfahrzeuge auf etwa 260 an. In Tabelle 13 sind für das Gebiet die Nutzergruppen zur Spitzenstunde dargestellt. Tabelle 12: Anzahl Bewohnerfahrzeuge am repräsentativen Werktag im südlichen Untersuchungsgebiet Uhrzeit Anzahl parkende Bewohnerfahrzeuge 11:00 Uhr ca. 250 17:00 Uhr ca. 280 nachts ca. 600 Tabelle 13: Anzahl Fahrzeuge nach Nutzergruppen im südlichen Untersuchungsgebiet zur Spitzenstunde um 11:00 Uhr am repräsentativen Werktag Anzahl Parkende Gesamtgebiet südliches Gebiet Kurzparker 349 ca. 20 Mittelzeitparker 302 ca. 80 Langzeitparker 346 ca. 85 Dauerparker 122 ca. 15 Bewohner 516 ca. 250 freie Parkplätze 681 ca. 430 IKS - Ingenieurbüro - 107 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Auf dieser Grundlage werden zwei Varianten vorgestellt: ▪ Variante 1: Trennprinzip In Variante 1 werden Parkplätze nach dem Trennprinzip ausschließlich für Bewohner reserviert. Die übrigen Parkplätze in der Bewohnerparkzone 2 bleiben ohne Bewirtschaftung. Die Anzahl der für Bewohner reservierten Fahrzeuge sollen sich auf die tatsächlich benötigten Parkplätze innerhalb der Bewirtschaftungszeit beschränken (vgl. Tabelle 12). Es wird empfohlen, insgesamt 276 der 878 Parkplätze für Bewohner zu reservieren. Die empfohlene Bewirtschaftung ist in Abbildung 90 dargestellt. Abbildung 90: Bewirtschaftung des südlichen Untersuchungsgebietes - Variante 1 Trennprinzip Die Parkplätze in den Wohnstraßen zwischen der Mündelheimer Straße und dem Wallgarten werden halbseitig für Bewohner reserviert. Zusätzlich werden die Abschnitte am Wallgarten bzw. an der Mündelheimer Straße für Bewohner reserviert, um gebietsfremde Fahrzeuge von der Einfahrt in diese Straßen abzuhalten. In dieser Variante besteht für Pendler weiterhin die Möglichkeit, die unbewirtschafteten Parkplätze zu nutzen. Da ausreichend Parkplätze für Bewohner reserviert sind, wird das nicht problematisch betrachtet. Beide genannten Vorgaben Ausdehnung (1.000m) und Obergrenze der reservierten Parkplätze (276=31%) werden eingehalten. Die Umsetzung der Variante wird empfohlen. - 108 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) ▪ Variante 2: Mischprinzip (Parkscheibenregelung) Sofern das Trennprinzip nicht angewendet werden soll, besteht die Möglichkeit Teile des südlichen Untersuchungsgebietes auch mittels einer zonenhaften Parkscheibenregelung (Bewohner frei) vor Verdrängungseffekten zu schützen. Abbildung 91: Bewirtschaftung des südlichen Untersuchungsgebietes - Variante 2 Mischprinzip Parkscheibenregelung Hierbei kann die Bewohnerparkzone 2 gegenüber dem Trennprinzip kleiner ausfallen. Beim Trennprinzip muss die 50%-Regelung der VwV54 geachtet werden, beim Mischprinzip entfällt diese Vorgabe. Allerdings erscheint die Wirkung dieser Maßnahme fraglich, da die Regelkonformität bei einer Parkscheibenregelung gering ausfällt (vgl. Kapitel Parkgebühren oder Parkscheibe ab Seite 76). Außerdem wird durch die festzulegende Parkhöchstdauer auch Besucherverkehren die Möglichkeit genommen, ihr Fahrzeug für einen längeren Zeitraum in der Zone zu parken. Eine Anwendung dieser Maßnahme stände auch im Widerspruch zu der übrigen empfohlenen Bewirtschaftung und sollte im Sinne der Einheitlichkeit und Verständlichkeit des Konzeptes nach Möglichkeit nicht verwendet werden. 54 Vgl. Seite 79 bzw. Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung (VwV-StVO) Vom 26. Januar 2001 In der Fassung vom 22. Mai 2017; zu § 45 StVO - Absatz 1 bis 1e, X IKS - Ingenieurbüro - 109 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Bei dieser Regelung wäre wie im Kerngebiet nur die räumliche Ausdehnung der Zone relevant. Diese wird mit einer maximalen Ausdehnung von 1.000 m eingehalten. 9.4 Gehwegparken In der Zielsetzung ist genannt, die Aufenthaltsqualität für Fußgänger zu steigern. Dafür ist die barrierefreie Nutzbarkeit der Gehwege Grundvoraussetzung. Auf Gehwegparken (illegal und legal) sollte grundsätzlich verzichtet werden. Die benötigte Fahrbahnbreite, um auf der Fahrbahn einseitig oder beidseitig parken zu dürfen, ist nach Durchschnittswerten der Breiten von Pkw in Tabelle 14 aufgelistet. Angenommen wurde eine durchschnittliche Pkw-Breite von 2,05 m (inklusive der Außenspiegel). In jedem Fall muss neben/ zwischen parkenden Fahrzeugen eine Fahrbahnbreite von 3,05 m verbleiben.55 Tabelle 14: Parkplätze im Bezug zur Fahrbahnbreite (angenommener Durchschnittswert) Legale Parkplätze Kein legales Parken möglich Einseitig Beidseitig Benötigte Fahrbahnbreite < 5,10 m > 5,10 m < 7,15 m ≥ 7,15 m Abbildung 92: Mindestbreite für Parken auf der Fahrbahn 55 Schurig, Roland; Kommentar zur Straßenverkehrs-Ordnung – zu § 12 Halten und Parken. Bonn 2013, S. 191 - 110 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Verhindert man das Gehwegparken in Uerdingen würden sich folgende Auswirkungen auf den ruhenden Verkehr ergeben: Am Röttgen (Nordseite) In diesem Bereich besteht angeordnetes halbseitiges Gehwegparken in Schrägaufstellung für 17 Parkplätze. Es wird empfohlen, die Fahrzeuge in Längsaufstellung zu platzieren. So wären weiterhin 8 Parkplätze nutzbar. Es würden 9 Parkplätze entfallen. Am Röttgen (Südseite) Auf dem südlichen Teil der Straße wird illegal halbseitig auf dem Gehweg geparkt. An dieser Stelle können die Fahrzeuge auf die Fahrbahn verlagert werden (Fahrbahnbreite von 8,70 m). Sämtlich Parkplätze bleiben erhalten. Am Oberfeld und Nikolausweg Am Obertor und im Nikolausweg bestehen insgesamt 88 legale Parklätze. Nachts stehen dort 113 Fahrzeuge. Es wird halbseitig auf dem Gehweg geparkt, um die Kapazitäten innerhalb der Straßen zu erhöhen. Beidseitiges Parken auf der Fahrbahn ist aufgrund der Fahrbahnbreite von 6,90m (Am Oberfeld) bzw. 6,20m (Nikolausweg) nicht zulässig. Im direkten Umfeld der beiden Straßen (Am Wallgarten, Franz-Stollwerk-Straße, Linner Straße Kolpingstraße) parken nachts 200 Fahrzeuge auf 277 Parkplätzen. Es wird empfohlen das Gehwegparken ohne Ersatz einzuschränken. Es kann von den Fahrzeugführern verlangt werden, ihr Fahrzeug eine Straße weiter abzustellen. Eine vorläufige Information der betroffenen Fahrzeugführer, beispielsweise über Flyer an nachts dort parkenden Fahrzeugen, kann sensibilisieren und die Maßnahme vorbereiten sowie Verständnis schaffen. Dujardinstraße In der Dujardinstraße wird halbseitig auf dem Gehweg geparkt. Eine Verlagerung der Fahrzeuge auf die Fahrbahn ist bei einer Fahrbahnbreite von 6,50m ohne Verlust von Parkplätzen möglich. Im Integrierten Handlungskonzept Uerdingen wird in Maßnahme A9 eine gestalterische Aufwertung der Straße empfohlen. In diesem Rahmen soll auch der ruhende Verkehr neu geordnet werden. Das wird befür Integrierten Handlungskonzept Uerdingen wortet. IKS - Ingenieurbüro - 111 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Düsseldorfer Straße In der Düsseldorfer Straße wird auf einer Länge von 10 Parkplätzen halbseitig auf dem Gehweg geparkt. Die Fahrzeuge können ohne Verlust von Parkplätzen auf die Fahrbahn verlagert werden. Die Fahrbahnbreite beträgt an dieser Stelle 9,00m. Entsprechend ist beidseitiges Parken am Fahrbahnrand zulässig. 9.5 Bilanzierung nach Umsetzung der Planung Kerngebiet ohne die Parkplatzanlagen am Bahnhof In diesem Gebiet reduziert sich die Zahl der Parkplätze von jetzt 1.333 auf 1.263. Die Parkplätze auf dem Markt wie auch einige durch beseitigen des legalen Gehwegparkens fallen weg. Derzeit liegt die Auslastung zur Spitzenstunde an einem normalen Werktag in diesem Bereich bei 86,9 %. Durch die Bewirtschaftung wird sich die Auslastung zur Spitzenstunde trotz reduzierter Anzahl von Parkplätzen auf 60,5% reduzieren. Heute stehen in der Spitzenstunde knapp 200 Parkplätze frei, zukünftig wird sich die Zahl auf etwa 480 erhöhen. Diese Zahlen müssen allerdings etwas relativiert werden, da nicht alle Dauer- und Langzeitparker verdrängt werden. Dies ist auch beabsichtigt, da keine Parkhöchstdauer festgesetzt wird. Sowohl für die Kunden wie auch für die Bewohner wird die Möglichkeit, einen freien Parkplatz zu finden, deutlich erhöht, der Parksuchverkehr reduziert. Auch zu Markttagen wird sich die Situation durch die Reduzierung der Pendlerfahrzeuge im Kerngebiet deutlich verbessern. Parken am Bahnhof Es wird angenommen, dass die vorgeschlagene Parkpalette mit 250 Parkständen zur Spitzenstunde mit 230 Fahrzeugen belegt ist. Die Nutzer werden Kunden des Schienenpersonennahverkehrs wie auch Berufspendler sein, die in Uerdingen arbeiten. Mit einem Monatsticket ist der Tarif relativ günstig, vor allen Dingen, wenn eine sicherer und garantierter Parkplatz angeboten wird. Parken im südlichen Untersuchungsgebiet Im südlichen Untersuchungsgebiet parken zur Spitzenstunde an einem normalen Werktag ca. 450 Fahrzeuge, was einer Auslastung von 51% entspricht. Es stehen damit ca. 430 Parkplätze frei. Durch Verdrängungseffekte der Bewirtschaftung des - 112 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Kerngebietes wird erwartet, dass zusätzlich etwa 220 Pendlerfahrzeuge im kostenfreien südlichen Untersuchungsgebiet parken werden. Derzeit parken etwa 250 Bewohnerfahrzeuge um 11.oo Uhr in diesem Gebiet, um 17.00 Uhr sind 280 Bewohnerfahrzeuge anwesend. Für diese sind beim Trennprinzip 276 Parkplätze reserviert, bei der Parkscheibenregelung unterliegen 233 Parkplätze einer Parkhöchstdauer. Berufspendler kommen in der Regel zwischen 7.00 Uhr und 9.00 Uhr morgens und würden diejenigen Parkplätze belegen, die nicht reserviert oder keiner Parkhöchstdauer unterliegen und frei sind. Deswegen können höchstens Konflikte mit Bewohnern entstehen, die vor 9.00 Uhr mit dem Fahrzeug wegfahren und während des Tages zurückkommen. Dieses Konfliktpotential wird als gering eingeschätzt. Da genügend Parkplätze zur Verfügung stehen und Berufspendler wenig Verkehr erzeugen (geringer Umschlag), wird dieser Verkehr als relativ verträglich angesehen. In Variante 1: Trennprinzip (vgl. Seite 108) und in Variante 2: Mischprinzip (Parkscheibenregelung) (vgl. Seite 109) stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung, um diese Pendlerfahrzeuge auch aufzunehmen bzw. aber auch, um genügend Parkplätze für Bewohnerfahrzeuge vorzuhalten.. Alleine die Mündelheimer Straße bietet abzüglich der 43 Bewohnerfahrzeuge um 11 Uhr am normalen Werktag Kapazitäten für 147 Fahrzeuge. Die Quote Bewohnerparkausweise zu reservierten Parkplätzen beträgt 2,2. 9.6 Wirtschaftlichkeitsberechnung Die Einnahmen aus der Parkgebührenzone werden nach folgenden Annahmen berechnet. Hierbei wird immer der repräsentative Werktag betrachtet und konservative Annahmen getroffen, um auf der sichereren Seite zu liegen. ▪ Die derzeitige mittlere Auslastung der etwa 1.350 Parkplätze56 mit gebietsfremden Fahrzeugen ist in der Zeit zwischen 8.00 Uhr und 19.00 Uhr knapp 700 Fahrzeuge ▪ Von den 700 derzeit im bewirtschaften Gebiet im Mittel parken gebietsfremden Fahrzeuge sind in der Spitzenstunde 316 Dauer- und Langzeitparkern, die an anderen Stellen verlagert werden (z.B. Parkpalette Bahnhof, Mündelheimer Straße oder Fahrgemeinschaft, ÖPNV und Radverkehr). 56 Hierbei ist berücksichtigt, dass Am Röttgen die erste Reihe Stellplätze vor Edeka privat ist und nicht in die Betrachtung einfließen darf. IKS - Ingenieurbüro - 113 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) ▪ Von den verbleiben Kurz- und Mittelzeitparkern werden ebenfalls 10% verlagert. ▪ Es werden am Werktag 11 Stunden bewirtschaftet, dies sind am Tag dann 3.743 Stunden Parkzeit von Gebietsfremden ▪ Parkgebühren betragen 1,00 € pro Stunde ▪ Weiter wird berücksichtigt, das im Jahr 52 Sonntage und 11 Feiertage an Werktagen in NRW im Jahre 2017 gewesen sind. Samstage werden mit 30%, 30 Urlaubstage im Jahr mit 40% der normalen Einnahmen bewertet. ▪ Dies sind dann insgesamt 247 volle Berechnungstage. ▪ Hierdurch ergeben sich Einnahmen von 920.000 Euro im Jahr. ▪ Abgezogen werden müssen hiervon die derzeitigen Parkgebühreneinnahmen von 186.000Euro (für das Jahr 2016) ▪ Abgezogen werden müssen auch noch die Kosten der 54 PSA von jährlich 148.000 Euro (vgl. Tabelle 11 auf Seite 104) ▪ Insgesamt werden zusätzliche Einnahmen von ca. 586.000 Euro im Jahr generiert, obwohl die Parkgebühren gesenkt wurden. Für die Parkpalette sieht die Wirtschaftlichkeitsberechnung folgendermaßen aus: ▪ Derzeit gibt es im Bereich der geplanten Parkgebührenzone und der jetzigen Parkplatzanlage am Bahnhof 383 gebietsfremde Parker. ▪ Von diesen werden 40 % dann wo anders parken als am Bahnhof oder andere Verkehrsmittel benutzen (z.B. Mündelheimer Straße oder Fahrgemeinschaft, ÖPNV und Radverkehr). ▪ Von den verbleiben 230 Fahrzeugen werden 25 % als Tagesticket-Nutzer eingeschätzt ▪ Der Einfachheit halber werden Samstage nicht berücksichtigt, so dass von 231 Berechnungstagen im Jahr ausgegangen wird. ▪ Entsprechend der Tarife für die Parkpalette (Tabelle 10 auf Seite 100) und den jährlichen Kosten einer Parkpalette (Tabelle 9 auf Seite 97) ergeben sich rechnerisch jährliche Einnahmen von 5.000 €. Die Parkpalette ist also kostendeckend. ▪ Nicht berücksichtigt sind hier allerdings besondere Tarife für P+R-Nutzer des ÖPNV. Hier müssten gegebenenfalls bestimmte Abschläge eingepreist werden. - 114 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) 9.7 Beschilderung Um den nötigen Beschilderungsaufwand möglichst gering zu halten, wird die Einführung einer Parkraumbewirtschaftungszone empfohlen. Das Zeichen ist dann anzuordnen, wenn in einem zusammenhängenden Bereich mehrerer Straßen ganz oder überwiegend das Parken nur mit Parkschein oder mit Parkscheibe zugelassen werden soll. Die Art des zulässigen Parkens ist durch Zusatzzeichen anzugeben. Innerhalb der Zone kann an einzelnen bestimmten Stellen das Halten oder Parken durch Zeichen 283 oder 286 verboten werden. 57 Es wird empfohlen, die Kombination Z 314.1 StVO mit den Zusatzzeichen ZZ 105331 StVO und dem ZZ 1020-3258 zu kombinieren (siehe Abbildung 93). Abbildung 93: Beschilderung Parkraumbewirtschaftungszone Ausnahmen der Zonenbeschilderung In Bereichen, in denen Bewohner nicht von der Pflicht befreit werden sollen, Parkgebühren zu zahlen (z.B. Am Röttgen) wird die Schilderkombination Z 314 StVO mit dem Zusatzzeichen ZZ 1053-31 StVO empfohlen (siehe Abbildung 94. Abbildung 94: Beschilderung kostenpflichtiges Parken 57 58 Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung (VwV-StVO) Vom 26. Januar 2001 In der Fassung vom 22. Mai 2017; zu Zeichen 314.1 und 314.2 Parkraumbewirtschaftungszone Ebenda; zu den §§ 39 bis 43 Allgemeines über Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen IKS - Ingenieurbüro - 115 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Die 9 Parkplätze in der nördlichen Bahnhofstraße sollten mit der Kombination Z 314 StVO zusammen mit dem Zusatzzeichen ZZ 1040-32 und ZZ 1042-33 beschildert werden. Abbildung 95: Beschilderung Parkscheibenregelung Da die Parkplätze in der Wallstraße, der Düsseldorfer Straße und Am Rheinhorst in der Bewohnerparkzone 2 liegen, können diese nicht in die Zonenbeschilderung integriert werden. Es sollte die Kombination Z 314 StVO mit den Zusatzzeichen ZZ 1053-31 StVO und ZZ 1020-32 verwendet werden. Abbildung 96: Beschilderung kostenpflichtiges Parken (Bewohner frei) Der Beschilderungsplan ist in Abbildung 97 auf Seite 117. Für die Umsetzung der Beschilderung sind mit Kosten in Höhe von 9.800 Euro zu rechnen.59 59 Bei Kosten von 350 € je Schilderstandort - 116 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Abbildung 97: Beschilderungsplan Kerngebiet IKS - Ingenieurbüro - 117 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) 9.8 Parkleitsystem Ein Parkleitsystem soll folgende Zielsetzungen erfüllen: 60 ▪ Gute Orientierung, insbesondere für Ortsunkundige ▪ Bündelung des Parksuchverkehrs auf verträgliche Straßen ▪ Reduzierung des Parksuchverkehrs ▪ Verlagerung des Parkens vom Straßenraum auf verträgliche Flächen ▪ Beeinflussung der Verkehrsmittelwahl bei Einbeziehung von P+R Anlagen Das bestehende Parkleitsystem erfüllt diese Ziele nicht. Es wird empfohlen dieses abzubauen und durch ein optimiertes statisches Parkleitsystem zu ersetzen. Die Zielparkplätze sollen dabei folgende Kriterien erfüllen: ▪ Gute verkehrliche Erschließung ▪ Ausreichende Anzahl Parkplätze ▪ Fußläufige Entfernung sowie barrierefreie und attraktive Anbindung zu den Zielorten (Innenstadt, Bahnhof, Rheinufer) Es wird empfohlen, folgende Parkplatzanlagen in das Parkleitsystem zu integrieren: ▪ Bahnhof P+R (perspektivisch als Parkpalette) ▪ Am Röttgen ▪ Zollamt61 ▪ Bahnhofstraße ▪ Mündelheimer Straße (perspektivisch) Die Erschließung der Zielparkplätze soll soweit möglich über die Mündelheimer Straße bzw. die Bahnhofstraße abgewickelt werden. Der Kernbereich soll weitestgehend von Parksuchverkehr befreit werden. 60 61 Vgl. Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen - FGSV; Hinweise zu Parkleitsystemen – Konzeption und Steuerung. Köln 1996, S. 6-7 Hier ist Voraussetzung, dass der Parkplatz für die Öffentlichkeit zugänglich ist (vgl. Seite 9). - 118 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Die Zielparkplätze inklusive Zielspinne und Beschilderung sind in Abbildung 98 dargestellt. Die musterhafte Beschilderung (vgl. Abbildung 99) wurde auf Grundlage der Empfehlungen der FGSV62 entwickelt. Abbildung 98: Empfohlenes Parkleitsystem 62 Vgl. Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen - FGSV; Richtlinien für die wegweisende Beschilderung außerhalb von Autobahnen. Köln 2000 und Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen - FGSV; Empfehlungen für Anlagen des ruhenden Verkehrs - EAR 05. Köln 2005 IKS - Ingenieurbüro - 119 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Abbildung 99: Musterdarstellung der Beschilderung Für die Umsetzung der Beschilderung des Parkleitsystems sind mit Kosten in Höhe von 31.500 Euro zu rechnen.63 9.9 Stufenweise Umsetzung Für das Parkraumkonzept wird die Umsetzung in zwei Stufen empfohlen. Die erste Stufe ist dabei direkt umsetzbar, ohne bauliche Maßnahmen durchzuführen. Da ohne die Parkpalette am Bahnhof nicht alle Pendlerfahrzeuge aus dem Kerngebiet im direkten Umfeld unterkommen, sollen die Gebühren auch für diese Nutzergruppe sensibel eingestellt werden. In der zweiten Stufe stehen durch den Bau der Parkpalette am Bahnhof zusätzliche gut erschlossene Parkplätze zur Verfügung. Die Bewirtschaftung kann entsprechend der Zielsetzung umgesetzt werden. Umsetzungsstufe 1 Im gesamten Kerngebiet soll gebührenpflichtiges Parken (Bewohner frei) eingeführt werden. Um nicht alle Pendlerfahrzeuge aus dem Kerngebiet zu verdrängen, soll ein Tagesticket für 4,00 € und ein Monatsticket für 35 € angeboten werden. Hierzu müssen die vier vorhandenen PSA umgerüstet werden und 50 neue PSA angeschafft werden. Um im südlichen Untersuchungsgebiet auch unter Berücksichtigung der erwarteten verdrängten Berufspendler ausreichend Parkplätze für die Bewohner vorzuhalten, wird die Umsetzung von Variante 1 oder 2 empfohlen (Trennprinzip oder Mischprinzip - Parkscheibenregelung). 63 Bei durchschnittlichen Kosten von 2.100 € je Schilderstandort - 120 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Der Marktplatz kann für den Kfz-Verkehr gesperrt werden. Im gesamten Untersuchungsgebiet soll auf Gehwegparken verzichtet werden, illegales Gehwegparken soll geahndet werden. Umsetzungsstufe 2 Die zweite Umsetzungsstufe beinhaltet den Bau einer Parkpalette am Bahnhof. Durch die zusätzlichen Kapazitäten im Umfeld des Kerngebietes kann die empfohlene Bewirtschaftung voll umgesetzt werden. Die Bewirtschaftung im Kerngebiet soll ohne das Angebot eines Tagestickets erfolgen. Für Pendler wird ein entsprechendes Angebot auf die Parkpalette verlagert. Es sollte ein Tagesticket ab 4 € angeboten werden. Monatstickets sollten zu moderaten 35 € angeboten werden. 9.10 Zusammenfassende Kostendarstellung Für die Umsetzung einzelner Bausteine des Konzeptes fallen unter Berücksichtigung der Einnahmen und Ausgaben folgende Kosten an: Tabelle 15: Zusammenfassende Kostendarstellung64 Park & Ride am Bahnhof - Bau einer Parkpalette65 Titel Neubau Parkpalette mit 250 Parkplätzen á 7.500€ einmalige Investitionskosten in € Jährliche Kosten/ Einnahmen in € Saldo in € 1.875.000 Abschreibung und Kapitalkosten66 Parkpalette mit 250 Parkplätzen á 7.500€ -85.000 Laufende Kosten -35.000 Gebühreneinnahmen 125.000 5.000 64 65 66 Sämtliche Angaben sind gerundet und in Brutto dargestellt. Je nach Finanzierungs-/ Betreibermodell sind die einmaligen Investitionskosten oder die Abschreibungs- und Kapitalkosten anzusetzen. Berechnung: siehe Tabelle 9 auf Seite 97 IKS - Ingenieurbüro - 121 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Bewirtschaftung des Kerngebiets67 Titel einmalige Investitionskosten in € Anschaffung 50 Parkscheinautomaten68 á 5.500€ Jährliche Kosten/ Einnahmen in € Saldo in € 275.000 Abschreibung und Kapitalkosten 50 Parkscheinautomaten69 á 5.500€ -33.000 Laufende Kosten 54 Parkscheinautomaten Gebühreneinnahmen 4 bestehende Automaten -115.000 -186.000 Gebühreneinahmen 54 Parkscheinautomaten 920.000 Zusätzliche Parkgebühreneinnahmen 586.000 Beschilderung Kernbereich Titel einmalige Investitionskosten in € Anschaffung und Einbau 28 Schildstandorte á 350€ Jährliche Kosten/ Einnahmen in € 10.000 Parkplatz Mündelheimer Straße Titel Neubau Parkplatzanlage70 67 68 69 70 einmalige Jährliche Kosten/ Investitionskosten Einnahmen in € in € 720.000 Je nach Finanzierungs-/ Betreibermodell sind die einmaligen Investitionskosten oder die Abschreibungs- und Kapitalkosten anzusetzen. Die Kosten der Parkscheinautomaten beruhen auf Angaben der Stadt Krefeld Berechnung: siehe Tabelle 11 auf Seite 104 Kosten: Planungsgruppe Stadtbüro; Integriertes Handlungskonzept Uerdingen. Dortmund 2017, S. 89 - 122 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Bewirtschaftung südliches Untersuchungsgebiet - Variante 1 Trennprinzip Titel Anschaffung und Einbau 26 Schildstandorte á 350€ einmalige Investitionskosten in € Jährliche Kosten/ Einnahmen in € 9.100 Bewirtschaftung südliches Untersuchungsgebiet - Variante 2 Mischprinzip Titel Anschaffung und Einbau 12 Schildstandorte á 350€ einmalige Investitionskosten in € Jährliche Kosten/ Einnahmen in € 4.200 Statisches Parkleitsystem Titel Anschaffung und Einbau 15 Schildstandorte á 2.100€ einmalige Investitionskosten in € Jährliche Kosten/ Einnahmen in € 31.500 Personalkosten Überwachung Für die Überwachung des bewirtschafteten Bereichs sollten zumindest zwei volle Stellen eingeplant werden (vgl. Kapitel 9.12 auf Seite 125). Da derzeit auch eine Überwachung stattfindet, dürfte nicht mit zusätzlichen Personalkosten zu rechnen sein. Personalkosten für die Ausstellung von Bewohnerparkausweise Um die Bewohner vor der Zahlung von Parkgebühren oder der Auslage der Parkscheibe zu befreien, müssen für diese Bewohnerparkausweise ausgestellt werden. Diese sollten nur an diejenigen ausgestellt werden, die keinen eigenen Stellplatz haben. Entsprechend der Erhebung sind das knapp 290 Fahrzeuge, die nachts im Bereich der geplanten Bewohnerparkzonen auf den öffentlichen Straßen parken. (vgl. Abbildung 89 auf Seite 106) parken. In der Regel werden diese Ausweise ein- IKS - Ingenieurbüro - 123 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) mal jährlich ausgegeben. Die Kosten für einen Bewohnerparkausweis sind bundesweit geregelt und betragen maximal 30,70 € im Jahr71. Folglich sind dies etwa 8.900 € zusätzliche Gebühreneinnahmen, denen allerdings Leistungen gegenüberstehen. Nach Auskunft der Abteilung Straßenverkehrs- und Bußgeldangelegenheiten sind diese 30,70 € nicht kostendeckend. Personalkosten für die Leerung der PSA Diese Personalkosten sind schon in den jährlichen Betriebskosten der PSA enthalten (vgl. Tabelle 11 auf Seite 104) und auch in der Berechnung der Parkgebühreneinnahmen berücksichtigt. Diese sind mit 520 Euro pro Jahr und Automat kalkuliert. Bei 50 zusätzlichen Automaten sind dies Kosten von 26.000 € pro Jahr. 9.11 Mögliche Auswirkungen/ Maßnahmen im Umfeld Durch die monetäre Bewirtschaftung im Kerngebiet kommt es zu Verdrängungseffekten kommen. Auswirkungen auf die Lange Straße werden eher nicht erwartet, da diese durch die Bahntrasse keinen funktionalen Zusammenhang zu dem Kernbereich aufweist. Möglicherweise kommt es im Bereich des Bahnhofs in der Lange Straße zu vermehrten Parkvorgängen durch Pendler. Die Situation sollte beobachtet werden und ggf. eine Begrenzung der Parkhöchstdauer mittels Parkscheibenregelung eingeführt werden. Weiterhin kann es zu Verdrängungseffekten in das südliche Untersuchungsgebiet kommen. Gegenmaßnahmen sind in Kapitel „Südliches Untersuchungsgebiet“ ab Seite 107 dargestellt. Umweltauswirkungen Die Auswirkungen auf die Umwelt wurden nicht explizit untersucht. Da zunächst einmal nicht mit zusätzlichen Verkehr gerechnet wird, sind auch keine zusätzlichen Emissionen zu erwarten. Ziel des Parkraumkonzeptes ist in erster Linie die Entzerrung der Nutzergruppen. Indem weniger Parksuchverkehr entsteht, dürften die Emissionen und Verkehrsbelastungen sogar zurückgehen. Im Berufsverkehr 71 Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr vom 25. Januar 2011 (BGBl. I S. 98), die zuletzt durch Artikel 6 der Verordnung vom 2. Januar 2018 (BGBl. I S. 2) geändert worden ist - 124 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) dürfte durch die Parkgebühren ein gewisser Verlagerungseffekt auf umweltverträglichere Verkehrsmittel (Fußverkehr, Radverkehr, ÖPNV, Fahrgemeinschaften etc.) stattfinden und auch zu weniger Emissionen führen. Die zusätzlichen Parkplätze am Bahnhof führen also mittelfristig nicht zu zusätzlichen Emissionen. Da allerdings durch die Reduzierung der Auslastung im Kernbereich zusätzliche Angebote (freie Parkplätze) geschaffen werden, kann dies längerfristig auch zu einer Zunahme des Verkehrs und damit der Emissionen führen. Hier gibt es innerhalb der gesetzten Ziele durchaus Konflikte. Einerseits soll die Innenstadt als Einzelhandelsstandort attraktiver werden, was innerhalb des Parkraumkonzeptes zu einer Bevorzugung von Kundenverkehren mit dem eigenen Pkw gegenüber gebietsfremden Langzeitparkern führt, andererseits sollen die Belastungen durch den Kraftfahrzeugverkehr reduziert werden. Dieser Zielkonflikt kann nur durch die (längerfristige) Veränderung in der Verkehrsmittelwahl gelöst werden. Das Parkraumkonzept sollte unterstützt werden durch eine Förderung alternativer Fortbewegungsmittel (vgl. Kapitel „9.14 Alternative Lösungsansätze auf Seite 129) unter Berücksichtigung auch längerfristiger Veränderungen im Verkehrsbereich (vgl. Kapitel 10. Ausblick auf Seite 132). 9.12 Überwachung des ruhenden Verkehrs Jede Verkehrsregelung muss auch überwacht werden, sonst ist der Regelungszweck in Frage gestellt. Ziele der Parkraumüberwachung sind im Wesentlichen: 72 ▪ Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung ▪ Erwirkung einer hohen Regelkonformität ▪ Sicherstellung von Gebühreneinnahmen Mit elektronischen Überwachungsgeräten und Falschparkeranteilen von 20 % 30 % ergibt sich eine Überwachungsleistung von ca. 600 bis 900 Einzelkontrollen pro Person und Tag73. Nicht berücksichtigt ist hierbei allerdings, dass häufig eine erhebliche Zeit für Kommunikationsaufwand mit den Falschparkern hinzukommt. 72 73 Vgl. Bundesanstalt für Straßenwesen - bast (Hrsg.); Aktuelle Praxis der kommunalen Parkraumbewirtschaftung. Bergisch Gladbach 2006, S. 52 Bundesanstalt für Straßenwesen - bast (Hrsg.); Leitfaden Parkraumkonzepte, Heft V1. Bergisch Gladbach 1993, S. 100. IKS - Ingenieurbüro - 125 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Je geringer der Falschparkeranteil, umso höher ist auch die Überwachungsleistung. Die Überwachungsleistung wird in Anzahl der kontrollierten Fahrzeuge pro Tag dargestellt. In Relation gesetzt wird hierbei der Anteil der Falschparker. Abbildung 100: Falschparkeranteil und Überwachungsleistung am Tag 3.000 2.500 2.000 1.500 1.000 500 0 5% 10% 15% 20% 25% 30% Wenn erst einmal ein geringer Falschparkeranteil erreicht ist, lässt sich dieser auch mit einem geringeren Personaleinsatz halten. In Durchschnitt der untersuchten Städte gibt es 0,38 Vollzeitkräfte pro 100 Parkstände zur Parkraumüberwachung. Es lässt sich allerdings aus dem vorliegenden Material kein direkter Zusammenhang zwischen der Anzahl der Überwachungskräfte und der Regelkonformität herstellen. Wichtig erscheint auf alle Fälle eine Präsenz der Überwachungskräfte im öffentlichen Straßenraum. In größeren Städten wird ein Personalschlüssel von 0,4 bis 0,6 pro 100 Parkstände, in kleineren Städten von 0,2 für ausreichend erachtet. - 126 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Abbildung 101: Eingesetztes Personal (Vollzeitkräfte Außendienst) zur Parkraumüberwachung im Städtevergleich74 Überwachungskräfte je 100 Parkstände 1,10 Anzahl Vollzeit- Kräfte 1,20 1,00 0,80 0,80 0,60 0,40 0,40 0,20 0,20 0,30 0,10 0,05 0,20 0,38 0,30 Mittelwert Weimar Wiesbaden Weißenfels Meschede Koblenz Cottbus Brandenburg Berlin Aachen 0,00 Geht man von einem Personalschlüssel von mindestens 0,2 Vollzeitkräften je 100 Parkplätzen aus, werden für den potenziell bewirtschafteten Bereich 2 (1,8) Vollzeitkräfte benötigt. 9.13 Hinweise zur Öffentlichkeitsarbeit und Umsetzung In der Diskussion und den Stellungnahmen zum Parkraumkonzept wird angezweifelt, dass sich der „autofreie Marktplatz“ auch ohne zusätzliche Parkplätze realisieren lässt und trotz Umsetzung des Parkraumkonzeptes werden zusätzliche Parkplätze Am Röttgen und in der Oberen Mühlengasse gefordert. Nach der Parkraumuntersuchung und den ermittelten Mengengerüsten lässt sich beides allerdings empirisch nicht belegen. Trotzdem sollten diese Befürchtungen berücksichtigt werden. Eine Sperrung des Marktplatzes sollte versuchsweise, z.B. im Sommer, erfolgen und die Auswirkungen ermittelt werden. Hierbei sollte auch immer die Möglichkeit in Erwägung gezogen werden, die Maßnahme rückgängig zu machen. Auch das Maßnahmen temporär durchzuführen werden könnten, sollte bei der Umsetzung beachtet werden. Beispielsweise könnte der Marktplatz erst einmal im Winter für das Parken geöffnet werden. 74 Bundesanstalt für Straßenwesen - bast (Hrsg.); Aktuelle Praxis der kommunalen Parkraumbewirtschaftung. Bergisch Gladbach 2006, S. 21 und eigene Berechnungen IKS - Ingenieurbüro - 127 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Bei politisch kontrovers Maßnahmen sollte immer die Möglichkeit der Reversibilität einbezogen werden. Wichtig ist, eine möglichst hohe Akzeptanz der Maßnahmen zu finden. Wesentlicher Baustein der Parkraumkonzeption ist die Parkpalette am Bahnhof. Hierbei steht natürlich die Einigung mit der Deutschen Bahn noch aus. Deswegen wird im Parkraumkonzept auch eine zweistufige Umsetzung empfohlen. Um die empfohlene Parkraumbewirtschaftung auch einführen zu können, wird die auch nach dem politischen Beschluss eine Information und Einbeziehung der Akteure und Zielgruppen (Politik, Gewerbe, Gastronomie, Anwohner) als elementar betrachtet. Auf die Wichtigkeit von Imagebildung und Stadtmarketing gibt die Passantenbefragung eine wichtige Auskunft (vgl. Abbildung 68 auf Seite 70). 64% der befragten Autofahrer erreichen das Ziel nach höchsten fünf Minuten Parkplatzsuche oder sind nach 5 Minuten Fußweg am Ziel. Das sind eigentlich hervorragende Werte, die keine Zufallswerte sind. Trotzdem wird die Parkplatzsituation nur mit der Schulnote 3,6 bewertet. Hier muss die Parkplatzsituation auch im Stadtmarketing positiver dargestellt werden. Besonders gefordert sind die Einzelhändler, die im täglichen Kontakt zu ihren Kunden stehen. Wir von ihnen ein negatives Bild der Parkplatzsituation vermittelt, wird dies von den Kunden deutlich registriert, auch wenn tatsächlich die Parkraumsituation besser sein sollte. Ein schlechtes Image schreckt Kunden eher ab. Die Öffentlichkeitsarbeit sollte dementsprechend frühzeitig mit den beteiligten Akteuren abgestimmt werden, um die Neuerungen mittels der Presse, dem Internet und an der Ladentheke zu vermitteln. Auch für die Anwohner sollten zielgruppenspezifische Informationsmöglichkeiten geschaffen werden. Weiter sind Presse- und Hintergrundgespräche denkbar. Für die Gebietsfremden sollen Faltblätter erstellt, die auf die jeweilige Situation der einzelnen Nutzergruppen (Berufspendler, Einkaufskunden …) hinweist. Diese können in den Geschäften ausgelegt und an die Windschutzscheiben geklemmt werden. Wünschenswert sind auch begleitende Aktionen der Einzelhändler. Evaluation Nach Umsetzung des Parkraumkonzeptes und einer Eingewöhnungszeit sollte eine Evaluation durchgeführt werden. - 128 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) 9.14 Alternative Lösungsansätze Für Uerdingen erscheinen verschiedene Maßnahmenfelder sinnvoll, die integriert betrachtet werden sollten: ▪ Nahmobilität ▪ Mobilitätsmanagement ▪ Bike- und Carsharing Nahmobilität Die Förderung von Fuß- und Radverkehr kann entscheidend zur Verringerung des Parkdrucks beitragen. Besonders Pendler sollten animiert werden, im Alltag auf den Pkw zu verzichten. Uerdingen verfügt mit dem Bahnhof und Tram-Anschluss über gute Voraussetzungen dafür. Barrierefreie und attraktive Gestaltung der wichtigen Routen (z.B. die Verbindung des Bahnhofs mit wichtigsten Arbeitgebern) ist Grundvoraussetzung, um eine Änderung am Modal-Split zu erwirken. Eine koordinierte Öffentlichkeitsarbeit soll direkt zur Änderung der Mobilitätskultur beitragen. Mobilitätsmanagement Parkraummanagement sollte nach Möglichkeit durch Maßnahmen des Mobilitätsmanagements bei größeren Arbeitgebern und Institutionen und öffentlichen Einrichtungen unterstützt werden. Mobilitätsmanagement verfolgt das Ziel, die Erreichbarkeit von Unternehmen und bedeutenden Verkehrszielen zu verbessern, die Auslastung bestehender Verkehrssysteme zu steigern und deren Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Insbesondere sollen durch werbliche Mittel, Information und Kommunikation zum Pkw alternative Verkehrsmittel gefördert werden. Ziel sollte die Realisierung von betrieblichem und schulischem Mobilitätsmanagement sein. Bei schulischem Mobilitätsmanagement geht es darum, die Probleme, die durch „Eltern-Taxis“ verursacht werden, zu reduzieren. Nützlich ist die Aktivierung von Bündnispartnern (z.B. Verkehrsbetrieben) und ein Vorbildcharakter der öffentlichen Verwaltung. IKS - Ingenieurbüro - 129 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Sharing Im Untersuchungsgebiet steht aktuell kein Sharing-Angebot (Car- oder Bikesharing) zur Verfügung. Besonders Carsharing kann als effektiver Baustein zur Entspannung der Parkraumsituation beitragen. Studien zufolge ersetzt ein Carsharing-Fahrzeug bis zu 10 Privat-Pkw.75 Dabei bieten sich in Uerdingen besonders zwei Standorte an, um ein Angebot zu platzieren. Beide Orte sind im Stadtbild präsent und werden täglich von vielen potenziellen Nutzern passiert. ▪ Bahnhof Uerdingen ▪ Am Marktplatz Mit dem Gesetz zur Bevorrechtigung des Carsharing76 sind verschiedene Bevorrechtigungen für Carsharing-Fahrzeuge möglich: ▪ Die Reservierung von Parkflächen im öffentlichen Straßenraum für Carsharing-Fahrzeuge ▪ Die Befreiung von Gebühren für das Parken auf öffentlichen Straßen Es wird empfohlen, an den beiden Standorten das Angebot von je 1-2 Fahrzeugen zu prüfen. Erste Ansprechpartner sollten die Anbieter Stadtmobil (in Kooperation mit den Stadtwerken Krefeld SWK) oder Flinkster sein, die in Krefeld bereits Fahrzeuge anbieten. Um eine möglichst große Präsenz in der Bevölkerung zu erreichen, sollte besonders die Möglichkeit genutzt werden, die Carsharing-Fahrzeuge auf gut sichtbaren Parkplätzen im öffentlichen Straßenraum zu platzieren. Mit dem Gesetz zur Bevorrechtigung des Carsharing (Carsharinggesetz – CsgG) vom 5. Juli 2017 (BGBl. I S. 2230) hat der Bund die Sondernutzung öffentlichen Straßenraums durch stationsbasiertes Carsharing gestattet, war aber aufgrund der verfassungsrechtlichen Kompetenzzuweisung auf Regelungen für die Ortsdurchfahrten von Bundesstraßen beschränkt. Die Landesregierung von NordrheinWestfalen hat am 28.08.2018 den Entwurf eines Gesetztes zur Änderung des Straßen- und Wegegesetzes Nordrhein-Westfalen auf den Weg gebracht, um den Ausbau von Carsharing-Angeboten in den Kommunen zu vereinfachen.77 „Unbeschadet der sonstigen straßenrechtlichen Bestimmungen zur Sondernutzung kann die Gemeinde zum Zwecke der Nutzung als Stellflächen für 75 76 77 Bundesverband Carsharing; https://www.carsharing.de/alles-uber-carsharing/studien/carsharing-fahrzeugersetzt-zu-10-private-pkw [Zugriff: 28.03.2018] Carsharinggesetz vom 5. Juli 2017 (BGBl. I S. 2230) Vgl. https://www.land.nrw/de/pressemitteilung/land-macht-weg-frei-fuer-mehr-carsharing-staedten-undgemeinden-und [Abruf 31.08.18] - 130 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) stationsbasierte Carsharingfahrzeuge dazu geeignete Flächen einer Ortsdurchfahrt einer Landes- oder Kreisstraße oder geeignete Flächen einer Gemeindestraße bestimmen“, heißt es im Entwurf des Gesetzes zur Änderung des Straßenund Wegegesetzes des Landes Nordrhein-Westfalen.78 Spannend wäre es, wenn sich die Stadt Krefeld an dem Projekt Carsharing beteiligen würden, also Dienstfahrten mit solchen Fahrzeugen durchführen würde. Hierdurch würde eine Grundauslastung der Fahrzeuge gesichert, was es auch für den Betreiber dann attraktiv macht, sich in Uerdingen zu engagieren. Das Angebot eines Bikesharing-Netzwerkes sollte im Rahmen einer weiterführenden Studie untersucht werden. Zustell-, Einkaufsservice und Lieferboxen/ Lastenräder Zustell- bzw. Einkaufsservice und Lieferboxen können ein Baustein sein, Kunden auch ohne Pkw in die Innenstadt zu locken. Der Einkauf kann z.B. online getätigt werden und wird kurzfristig geliefert oder steht im Laden zum Abholen bereit. Schwere und unhandliche Waren werden nach Auswahl im Laden kostenfrei nach Hause geliefert. Einzelhändler und Marktaussteller der Uerdinger Innenstadt könnten mit dem Kundenbindung betreiben und besonders den Standort der Fußgängerzone aufwerten. Die Auslieferung mittels Lastenrad bietet sich an und kann von Seiten der Stadt und der Einzelhändler positiv beworben werden. Ergänzend ist denkbar, Lastenräder zur kostenfreien Nutzung an gut erreichbaren und sichtbaren Orten anzubieten (z.B. Marktplatz). 9.15 Hinweise zur Modifizierung der Parkgebührensatzung Die Parkgebührenordnung der Stadt Krefeld79 müsste modifiziert werden. In § 1 Abs. 2c müsste „Am Marktplatz in Krefeld-Uerdingen“ gestrichen werden und ein Absatz e neu eingeschoben werden. In diesem sollte festgelegt werden, dass im Kerngebiet von Uerdingen 0,10 € je angefangene 6 Minuten Parkzeit erhoben 78 79 Minister für Verkehr des Landes NRW; Entwurf des Gesetzes zur Änderung des Straßen- und Wegegesetzes des Landes Nordrhein-Westfalen vom 27.08.18. Düsseldorf 2018 Stadt Krefeld; Gebührenverordnung für Parkuhren, Parkscheinautomaten und gebührenpflichtige Parkplätze bei Großveranstaltungen im Gebiet (Parkgebührenordnung vom 20.12.2001) in der Fassung der 1. Änderungsverordnung vom 17.12.2010. In: Krefelder Amtsblatt Nr. 52 vom 30.12.2010; S. 324-325 IKS - Ingenieurbüro - 131 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) werden. Das Kerngebiet müsste in der Satzung mit Karte im Anhang definiert werden. 9.16 Zeitplan Für die Umsetzung des Parkraumkonzeptes wird nachfolgender Zeitplan empfohlen. Abbildung 102: Zeitplan für die Umsetzung 10 Ausblick Das Parkraumkonzept hat einen Planungshorizont bis etwa 2030. Die umgesetzten Maßnahmen sollen dabei immer wieder mit den Zielen und Strategien abgeglichen werden. Das Parkraumkonzept ist kein statisches Instrument, sondern kann unter der Beachtung der Ziele und Strategien, weiterentwickelt werden. Gerade der Verkehrsbereich unterliegt einem tiefgreifenden Wandel. Neue Technologien wie autonomes Fahren und verändertes Verbraucherverhalten sollten bei solchen Planungshorizonten in die Betrachtungen einbezogen werden. Im Hinblick auf das Parkraumkonzept sind dies folgende Entwicklungen: - 132 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) ▪ Zunehmend werden Sharing-Modelle eine wichtige Rolle spielen. Heute bedürfen etwa an 95% des Tages die Fahrzeuge einen Parkplatz, sind also nur einen Bruchteil der Zeit tatsächlich unterwegs. Die Nutzungszeiten von Fahrzeugen in Sharing-Modellen sind wesentlich höher, der Bedarf an Parkplätzen dementsprechend niedriger. PricewaterhouseCoopers gehen in einer Studie davon aus, dass der Fahrzeugbestand in Europa bis 2030 um 80 Millionen auf nur noch 200 Millionen Autos sinken könnte – während zugleich der Verkehr auf den Straßen noch dichter wird: „2030 wird jeder dritte gefahrene Kilometer im „Sharing“ gefahren.“80 ▪ Hinzu kommen zukünftige Shuttledienste, die auch eine Zwischenstufe zwischen Sharing-Modellen und ÖPNV sein können. Auf App basierende Mobilitätsdienstleiter und Shuttleservices wie Door-2-Door-Dienst sind derzeit noch im Versuchsstadium, werden aber zukünftige sicherlich eine größere Rolle81 spielen. In Duisburg beispielsweise wird das Projekt myBUS getestet.82 Auch dies wird die Anzahl der benötigten Parkplätze reduzieren. ▪ Autonome fahrende Fahrzeuge benötigen am Zielort keinen Parkplatz, sondern können zum Parken z.B. „an den Stadtrand geschickt“ werden. Dies mag jetzt noch utopisch klingen, hinter dem Projekt autonom fahrender Fahrzeuge sind erhebliche ökonomische Interessen. Allein die Vorteile für das Logistikgewerbe durch den Wegfall der Lenkzeitbegrenzungen beim Lkw-Verkehr lässt die Dynamik erahnen. Innerhalb des oben angesprochenen Planungshorizontes dürfte diese autonome Mobilität nach Level 5, also Fahren ohne Fahrer, schon eine Rolle spielen. ▪ Die Automatische Parkplatzsuche, also die mittels Sensorik und Vernetzung erfassten und in Echtzeit dargestellten freien Parkplätze, reduziert die Parkplatzsuche deutlich. Der Parkplatzbedarf wird zwar in erster Linie nicht reduziert, allerdings kann die Auslastung vorhandenen Parkraum effektiver gesteuert werden. Diese kann dann auch zu einem geringen Bedarf führen. All diese Entwicklungen werden den kommunalen Handlungsspielraum hinsichtlich Parkraummanagement deutlich erhöhen, es wird weniger innerstädtischer Parkraum benötigt. Die Möglichkeiten der städtebaulichen Gestaltung des öffentlichen Raums werden vielfältiger. Allerdings wird die Fahrleistung der an Anzahl geringeren Fahrzeuge in der Summe deutlich zunehmen mit den entsprechenden Effekten auf das Straßennetz. Die Kommunen sollten diese Entwicklungen frühzeitig diskutieren. 80 81 82 PricewaterhouseCoopers GmbH; 2030 braucht der Verkehr in Europa 80 Millionen weniger Autos als heute. Pressemitteilung. Frankfurt 2017 Vgl. Schwenn, Kerstin; Teurer als der Bus, billiger als das Taxi. FAZ vom 28.07.18, S. 22 https://www.dvg-duisburg.de/die-dvg/aktuell/mybus-dvg/ [Zugriff 06.08.2018] IKS - Ingenieurbüro - 133 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Wenn diese Entwicklungen heruntergebrochen werden auf das Parkraumkonzept für Uerdingen, kann dies nur bedeuten, dass mit der Erstellung kostenintensiven neuen Parkraums an sensiblen Stellen vorsichtig umgegangen werden sollte. Hier sollte eher, um zukunftsfähig zu sein, mit flexiblen Managementstrategien wie Bewirtschaftung und Parkgebühren geantwortet werden als mit der Erstellung teurer baulicher Infrastruktur. - 134 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) 11 ▪ Anhang Bericht: Passantenbefragung Uerdingen 2017 (pdf-Format) IKS - Ingenieurbüro - 135 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Tabelle 16: Quellenangaben zu Abbildung 69 auf Seite 71 Stadt Verwendete Quelle zur Ermittlung der Parkgebühren Düsseldorf Gebührenordnung für Parkscheinautomaten und gebührenpflichtige Parkplätze bei Großveranstaltungen (Parkgebührenordnung) im Gebiet der Landeshauptstadt Düsseldorf vom 9. Januar 2012 Duisburg Gebührenordnung für Parkscheinautomaten im Gebiet der Stadt Duisburg (Parkgebührenordnung) vom 13. Dezember 2010 Münster Gebührenordnung für Parkuhren und Parkscheinautomaten im Gebiet der Stadt Münster (Parkgebührenordnung) in der Fassung der 4. Änderungsordnung vom 16.12.2016 Mönchengladbach Allgemeinverbindliche Anordnung zur Festsetzung von Gebühren für die Nutzung gebührenpflichtiger Parkplätze in der Stadt Mönchengladbach (Parkgebührenordnung) vom 28. September 2000 Aachen Gebührenordnung für Parkscheinautomaten im Gebiet der Stadt Aachen (Parkgebührenordnung) vom 23. August 2006 (in der Fassung des 4. Nachtrages) vom 03.02.2018, veröffentlicht unter www.aachen.de/bekanntmachungen am 08.02.2018 Krefeld Gebührenverordnung für Parkuhren, Parkscheinautomaten und gebührenpflichtige Parkplätze bei Großveranstaltungen im Gebiet (Parkgebührenordnung vom 20.12.2001) Osnabrück Satzung über Parkgebühren in der Stadt Osnabrück (Parkgebührenordnung) vom 18. Dezember 2007 zuletzt geändert durch Satzung vom 4. März 2014 Neuss Gebührenordnung für Parkuhren und Parkscheinautomaten im Gebiet der Stadt Neuss (Parkgebührenordnung) vom 15. September 2006 Moers Gebührenordnung für Parkscheinautomaten und Kassenautomaten (Parkgebührenordnung) vom 08.01.2015 Ratingen Gebührenordnung der Stadt Ratingen für Parkscheinautomaten (ParkGOR) vom 28. Dezember 2011 Viersen Gebührenordnung für Parkscheinautomaten und gebührenpflichtige Parkplätze bei Großveranstaltungen in der Stadt Viersen (Parkgebührenordnung) vom 20.12.2017 Kamp-Lintfort Gebührenordnung für Parkscheinautomaten im Gebiet der Stadt KampLintfort (Parkgebührenordnung) vom 01.07.2015 Kempen Gebührenordnung für Parkscheinautomaten im Gebiet der Stadt Kempen vom 6. Juli 1993 in der Fassung der 3. Änderung vom 29. Juni 2010 Uerdingen Eigene Erhebungen - 136 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) 11.1 Literatur / Quellen Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung (VwV-StVO) Vom 26. Januar 2001 In der Fassung vom 22. Mai 2017; zu § 45 StVO - Absatz 1 bis 1e, X Bundesanstalt für Straßenwesen - bast (Hrsg.); Aktuelle Praxis der kommunalen Parkraumbewirtschaftung. Bergisch Gladbach 2006 Bundesanstalt für Straßenwesen - bast (Hrsg.); Leitfaden Parkraumkonzepte, Heft V1. Bergisch Gladbach 1993 Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen - FGSV; Empfehlungen für Anlagen des ruhenden Verkehrs (EAR). Köln 2005 Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen - FGSV; Empfehlungen für Verkehrserhebungen (EVE). Köln 2012 Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen - FGSV; Hinweise für barrierefreie Verkehrsanlagen (H BVA). Köln 2011 Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen - FGSV; Hinweise zu Parkleitsystemen - Konzeption und Steuerung. Köln 1996 Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen - FGSV; Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen - RASt. Köln 2006 Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen - FGSV; Richtlinien für die wegweisende Beschilderung außerhalb von Autobahnen. Köln 2000 Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr (GebOSt) - Anlage (zu § 1), Nr. 265. In: BGBl. I 2011, S. 101 - 123 Ingenieurbüro Helmert; Krefeld Modal-Split-Erhebung - Mobilitätsbefragung 2017. Aachen 2017 Minister für Verkehr des Landes NRW; Entwurf des Gesetzes zur Änderung des Straßen- und Wegegesetzes des Landes Nordrhein-Westfalen vom 27.08.18. Düsseldorf 2018 Schwenn, Kerstin; Teurer als der Bus, billiger als das Taxi. FAZ vom 28.07.18 PricewaterhouseCoopers GmbH; 2030 braucht der Verkehr in Europa 80 Millionen weniger Autos als heute. Pressemitteilung. Frankfurt 2017 Schurig, Roland; Kommentar zur Straßenverkehrs-Ordnung. Bonn 2013 Straßenverkehrs-Ordnung - Vom 6. März 2013 (BGBl. I S. 367), zuletzt geändert durch Artikel 1 der Verordnung vom 6. Oktober 2017 (BGBl. I S. 3549) Internetquellen Bundesverband Carsharing; https://www.carsharing.de/alles-uber-carsharing/studien/carsharingfahrzeug-ersetzt-zu-10-private-pkw [Zugriff: 28.03.2018] myBUS; https://www.dvg-duisburg.de/die-dvg/aktuell/mybus-dvg/ [Zugriff 06.08.2018] IKS - Ingenieurbüro - 137 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Landesregierung NRW Straßengesetz wg. Carsharing: https://www.land.nrw/de/pressemitteilung/ land-macht-weg-frei-fuer-mehr-carsharing-staedten-und-gemeinden-und 11.2 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Untersuchungsgebiet ........................................................................................... 7 Abbildung 2: Dominierende Nutzungen straßenweise ................................................................. 8 Abbildung 3: Bestand der öffentlichen und öffentlich zugänglichen Parkplätze und Parkplatzanlagen (September 2017) ................................................................. 10 Abbildung 4: Öffentliche Parkplätze - Anzahl und Bewirtschaftung ............................................. 11 Abbildung 5: Parkplätze mit monetärer Bewirtschaftung (links: Niederstraße; rechts: Am Marktplatz) .................................................................................................... 12 Abbildung 6: Parkplätze mit Parkscheibenregelung (Kurfürstenstraße) ........................................ 13 Abbildung 7: Bewirtschaftung Parkplatzanlage Am Röttgen ....................................................... 14 Abbildung 8: Parkplatzanlage Am Röttgen (links während Markt; rechts ohne Markt) ................... 14 Abbildung 9: Beschilderung an der Einfahrt Wehrstraße (links) und auf dem Platz (rechts) auf der Parkplatzanlage Am Röttgen ...................................................................... 15 Abbildung 10: Private Stellplätze (Stand: September 2017) ....................................................... 17 Abbildung 11: Tagesganglinie (Donnerstag, 12.10.2017)........................................................... 22 Abbildung 12: Nutzergruppen (Donnerstag, 12.10.2017) ........................................................... 22 Abbildung 13: Nutzergruppen zur Spitzenstunde um 11:00 Uhr (Donnerstag, 12.10.2017) ........... 22 Abbildung 14: Auslastung zur Spitzenstunde um 11 Uhr (Donnerstag, 12.10.2017) ..................... 23 Abbildung 15: Auslastung um 2 Uhr nachts (Donnerstag, 12.10.2017) ....................................... 24 Abbildung 16: Dominierende Nutzergruppen um 11 Uhr (Donnerstag, 12.10.2017) ..................... 25 Abbildung 17: Auslastung durch Bewohnerfahrzeuge um 11 Uhr (Donnerstag, 12.10.2017) ......... 26 Abbildung 18: Auslastung durch gebietsfremde Fahrzeuge um 11 Uhr (Donnerstag, 12.10.2017) ................................................................................................... 27 Abbildung 19: Sperrung der Parkplatzanlage Marktplatz ............................................................ 29 Abbildung 20: Tagesganglinie (Samstag, 14.10.2017) ............................................................... 30 Abbildung 21: Nutzergruppen (Samstag, 14.10.2017) ............................................................... 30 Abbildung 22: Nutzergruppen zur Spitzenstunde um 12:00 Uhr (Samstag, 14.10.2017) ............... 30 Abbildung 23: Auslastung zur Spitzenstunde um 12 Uhr (Samstag, 14.10.2017) .......................... 31 Abbildung 24: Dominierende Nutzergruppen zur Spitzenstunde um 12 Uhr (Samstag, 14.10.2017) ................................................................................................... 32 - 138 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Abbildung 25: Auslastung durch Bewohnerfahrzeuge um 12 Uhr (Samstag, 14.10.2017) ............. 33 Abbildung 26: Auslastung durch gebietsfremde Fahrzeuge um 12 Uhr (Samstag, 14.10.2017) ..... 34 Abbildung 27: Tagesganglinie (Mittwoch, 11.10.2017) ............................................................. 37 Abbildung 28: Nutzergruppen zur Spitzenstunde um 11:00 Uhr (Mittwoch, 11.10.2017) .............. 37 Abbildung 29: Auslastung zur Spitzenstunde um 11 Uhr (Mittwoch, 11.10.2017) ........................ 38 Abbildung 30: Dominierende Nutzergruppen um 11 Uhr (Mittwoch, 11.10.2017) ........................ 39 Abbildung 31: Auslastung durch Bewohnerfahrzeuge um 11 Uhr (Mittwoch, 11.10.2017) ............ 40 Abbildung 32: Auslastung durch gebietsfremde Fahrzeuge um 11 Uhr (Mittwoch, 11.10.2017) .... 41 Abbildung 33: Vergleich der Nutzergruppen zur Spitzenstunde im Gesamtgebiet ........................ 43 Abbildung 34: Kerngebiet ...................................................................................................... 44 Abbildung 35: Nutzergruppen "Kerngebiet" (Donnerstag, 12.10.2017) ....................................... 45 Abbildung 36: Nutzergruppen zur Spitzenstunde - Kerngebiet ................................................... 45 Abbildung 37: Parkplatzanlage Am Röttgen währen des Marktes am Samstag ............................ 46 Abbildung 38: Tagesganglinie Parkplatzanlage Am Röttgen und Alte Krefelder Straße (Donnerstag, 12.10.2017) .............................................................................. 47 Abbildung 39: Nutzergruppen Parkplatzanlage Am Röttgen und Alte Krefelder Straße (Donnerstag, 12.10.2017) .............................................................................. 47 Abbildung 40: Tagesganglinie Parkplatzanlage Am Röttgen und Alte Krefelder Straße (Samstag, 14.10.2017)................................................................................... 48 Abbildung 41: Nutzergruppen Parkplatzanlage Am Röttgen und Alte Krefelder Straße (Samstag, 14.10.2017)................................................................................... 48 Abbildung 42: Tagesganglinie Parkplatzanlage Am Röttgen und Alte Krefelder Straße (Mittwoch, 11.10.2017) .................................................................................. 49 Abbildung 43: Tagesganglinie Lange Straße (Donnerstag, 12.10.2017) ...................................... 50 Abbildung 44: Nutzergruppen Lange Straße (Donnerstag, 12.10.2017) ...................................... 51 Abbildung 45: Tagesganglinie Lange Straße (Samstag, 12.10.2017) .......................................... 51 Abbildung 46: Nutzergruppen Lange Straße (Samstag, 14.10.2017) .......................................... 51 Abbildung 47: Tagesganglinie Lange Straße (Mittwoch, 12.10.2017) ......................................... 52 Abbildung 48: Auslastung private Stellplatzanlagen (Donnerstag, 12.10.2017)............................ 53 Abbildung 49: Auslastung private Stellplatzanlagen (Samstag, 14.10.2017) ................................ 53 Abbildung 50: Auslastung private Stellplatzanlagen (Mittwoch, 11.10.2017) ............................... 54 Abbildung 51: Regelkonformität ............................................................................................. 56 Abbildung 52: Nutzergruppen auf Parkplätze mit Parkscheibenregelung (Donnerstag, 12.10.2017) .................................................................................................. 57 Abbildung 53: Nutzergruppen auf gebührenpflichtigen Parkplätzen (Donnerstag, 12.10.2017) ..... 57 Abbildung 54: Parkleitsystem mit Zielspinne ............................................................................ 58 IKS - Ingenieurbüro - 139 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Abbildung 55: Beschilderung Parkleitsystem ............................................................................. 59 Abbildung 56: Regelbreite eines Seitenraums ........................................................................... 60 Abbildung 57: Gehwegparken ................................................................................................. 61 Abbildung 58: von Links: Am Röttgen (Nordseite), Am Oberfeld................................................. 62 Abbildung 59: (Illegales) Gehwegparken in der Düsseldorfer Straße ........................................... 62 Abbildung 60: Unterschiedliche Auslastungen ........................................................................... 64 Abbildung 61: Befragung - Was ist der Zweck Ihres Besuchs in Uerdingen? ................................ 65 Abbildung 62: Fragebogen Passantenbefragung ....................................................................... 66 Abbildung 63: Verkehrsmittelwahl ........................................................................................... 67 Abbildung 64: Verkehrsmittelwahl bei Zweck Einkaufen (Befragte aus Uerdingen) ....................... 67 Abbildung 65: Verkehrsmittelwahl bei Zweck Einkaufen (Gesamtstadt Krefeld) ............................ 68 Abbildung 66: Befragung - Welche Summe wären Sie bereit, für eine Stunde Parken auszugeben? .................................................................................................. 69 Abbildung 67: Befragung - Sind Sie der Beschilderung des Parkleitsystems gefolgt? (im linken Diagramm fühlen Sich die Antwortenden ortskundig, im rechten Diagramm nicht) ............................................................................................................ 69 Abbildung 68: Befragung - Auswertung der Fragen „Wie weit ist Ihr Parkplatz vom eigentlichen Ziel entfernt?“, „Wie lange hat es gedauert, bis Sie einen freien Parkplatz gefunden haben?“ und „Wie schätzen Sie die Parkraumsituation in Uerdingen ein?“ ............................................................................................................. 70 Abbildung 69: Vergleich der Parkgebühren umliegender Städte ................................................. 71 Abbildung 70: Kennwerte der Nutzergruppen und Handlungsstrategien ...................................... 74 Abbildung 71: Regelkonformität bei Parkschein- und Parkscheibenregelung im Städtevergleich .... 77 Abbildung 72: Parkgebühren vs. Parkscheibenregelung ............................................................. 78 Abbildung 73: Nutzergruppen (Donnerstag, 12.10.2017) ........................................................... 80 Abbildung 74: Nutzergruppen (Donnerstag, 12.10.2017) ........................................................... 81 Abbildung 75: Nutzergruppen (Donnerstag, 12.10.2017) ........................................................... 84 Abbildung 76: Verkehrsregelung - links: Kein Markt; mittig: Markt am Mittwoch; rechts: Markt am Samstag................................................................................................... 85 Abbildung 77: Empfohlene Zufahrtregelung Am Röttgen ........................................................... 85 Abbildung 78: Stellplatzanlagen St. Josef-Hospital .................................................................... 86 Abbildung 79: Auslastung der privaten Stellplätze St. Josef Hospital ........................................... 87 Abbildung 80: Darstellung Straßenraumbreiten in der Oberstraße (zwischen der Bebauung) ......... 88 Abbildung 81: Oberstraße - Variante 1 (im Bereich Straßenraumbreite von 12,00 m) ................... 89 Abbildung 82: Oberstraße - Variante 2 (im Bereich Straßenraumbreite von 12,00 m) ................... 90 Abbildung 83: Am Bahnhof - Nutzergruppen (Donnerstag, 12.10.2017) ...................................... 92 - 140 - IKS - Ingenieurbüro Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Abbildung 84: Nutzergruppen (Donnerstag, 12.10.2017) .......................................................... 93 Abbildung 85: Parkpalette in Bensheim (am Hospital) .............................................................. 95 Abbildung 86: Empfohlene Bewirtschaftung im Kerngebiet ....................................................... 99 Abbildung 87: Personalisierter Parkschein mit Kennzeichenziffer (Wasserkuppe, Rhön) .............. 101 Abbildung 88: Grobe Verortung der Parkscheinautomaten ....................................................... 103 Abbildung 89: Ausdehnung der empfohlenen Bewohnerparkzone ............................................. 106 Abbildung 90: Bewirtschaftung des südlichen Untersuchungsgebietes - Variante 1 Trennprinzip .. 108 Abbildung 91: Bewirtschaftung des südlichen Untersuchungsgebietes - Variante 2 Mischprinzip Parkscheibenregelung ................................................................................... 109 Abbildung 92: Mindestbreite für Parken auf der Fahrbahn ....................................................... 110 Abbildung 93: Beschilderung Parkraumbewirtschaftungszone ................................................... 115 Abbildung 94: Beschilderung kostenpflichtiges Parken ............................................................. 115 Abbildung 95: Beschilderung Parkscheibenregelung ................................................................ 116 Abbildung 96: Beschilderung kostenpflichtiges Parken (Bewohner frei) ..................................... 116 Abbildung 97: Beschilderungsplan Kerngebiet ......................................................................... 117 Abbildung 98: Empfohlenes Parkleitsystem ............................................................................ 119 Abbildung 99: Musterdarstellung der Beschilderung ................................................................ 120 Abbildung 100: Falschparkeranteil und Überwachungsleistung am Tag ..................................... 126 Abbildung 101: Eingesetztes Personal (Vollzeitkräfte Außendienst) zur Parkraumüberwachung im Städtevergleich ........................................................................................ 127 Abbildung 102: Zeitplan für die Umsetzung ............................................................................ 132 11.3 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Private Stellplätze .................................................................................................. 16 Tabelle 2: Erhebungstermine und -zeiten ................................................................................ 18 Tabelle 3: Definition der Parkdauer und Nutzergruppen ............................................................ 21 Tabelle 4: Bewertung der Auslastung ..................................................................................... 21 Tabelle 5: Private Stellplatzanlagen, auf denen eine Kennzeichenerhebung durchgeführt wurde... 52 Tabelle 6: Bilanzierung der Nutzergruppen am repräsentativen Werktag zur Spitzenstunde ......... 54 Tabelle 7: Restgehwegbreiten bei Gehwegparken .................................................................... 62 Tabelle 8: Anzahl entfallende Parkplätze durch den Markt bei den Standorten „Am Röttgen“ und „Marktplatz“ ............................................................................................ 83 IKS - Ingenieurbüro - 141 - Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe) Tabelle 9: Kosten Parkpalette ................................................................................................. 97 Tabelle 10: Tarife Parkpalette Bahnhof .................................................................................. 100 Tabelle 11: Kosten für Anschaffung und Betrieb der Parkscheinautomaten (PSA) ...................... 104 Tabelle 12: Anzahl Bewohnerfahrzeuge am repräsentativen Werktag im südlichen Untersuchungsgebiet .................................................................................... 107 Tabelle 13: Anzahl Fahrzeuge nach Nutzergruppen im südlichen Untersuchungsgebiet zur Spitzenstunde um 11:00 Uhr am repräsentativen Werktag ............................... 107 Tabelle 14: Parkplätze im Bezug zur Fahrbahnbreite (angenommener Durchschnittswert) .......... 110 Tabelle 15: Zusammenfassende Kostendarstellung ................................................................. 121 Tabelle 16: Quellenangaben zu Abbildung 69 auf Seite 71 ....................................................... 136 - 142 - IKS - Ingenieurbüro Science Park - Universitätsplatz 12 34127 Kassel info@iks-planung.de www.iks-planung.de