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Verwaltungsvorlage (SWK AG 2017 Bilanz GuV Lagebericht.pdf)

Daten

Kommune
Krefeld
Größe
384 kB
Datum
05.07.2018
Erstellt
16.07.18, 14:02
Aktualisiert
25.01.19, 00:49

Inhalt der Datei

Bilanz der SWK Stadtwerke Krefeld Aktiengesellschaft zum 31. Dezember 2017 AKTIVA A. Anlagevermögen I. Stand Stand Textziffer im 31.12.2017 31.12.2016 Anhang € € (1) Immaterielle Vermögensgegenstände 1.208.130,45 II. Sachanlagen III. Finanzanlagen 992.718,45 7.889.874,17 7.643.400,32 243.685.261,50 208.903.609,71 252.783.266,12 217.539.728,48 B. Umlaufvermögen I. Vorräte II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (2) 146.359,11 383.673,86 (3) 56.626.679,01 86.312.057,54 25.239.301,62 11.653.907,93 82.012.339,74 98.349.639,33 108.484,28 57.277,88 334.904.090,14 315.946.645,69 III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten (4) PASSIVA Stand Stand 31.12.2017 31.12.2016 € € A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital II. Gewinnrücklagen (5) 200.000.000,00 200.000.000,00 (6) 32.775.109,00 29.950.109,00 28.373.039,69 19.820.787,99 261.148.148,69 249.770.896,99 III. Bilanzgewinn B. Rückstellungen (7) 38.879.184,57 42.030.575,81 C. Verbindlichkeiten (8) 34.875.152,95 24.143.200,69 1.603,93 1.972,20 334.904.090,14 315.946.645,69 D. Rechnungsabgrenzungsposten Anlage Seite I 1 Gewinn- und Verlustrechnung der SWK Stadtwerke Krefeld Aktiengesellschaft für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2017 1. Umsatzerlöse 2. Verminderung (-) / Erhöhung des Bestandes an nicht abgerechneten Leistungen Geschäftsjahr Geschäftsjahr Textziffer im 2017 2016 Anhang € € (9) 3. Andere aktivierte Eigenleistungen 4. Sonstige betriebliche Erträge (10) 5. Betriebserträge 36.133.527,43 35.867.142,97 -237.314,75 239.102,42 4.880,00 219.986,22 7.648.631,13 4.477.959,81 43.549.723,81 40.804.191,42 6. Materialaufwand (11) -302.994,97 -221.787,91 -22.565.354,24 -20.688.006,53 7. Personalaufwand (12) 8. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen (13) -1.567.778,76 -3.222.315,68 9. Sonstige betriebliche Aufwendungen (14) -28.681.308,16 -20.008.644,64 -53.117.436,13 -44.140.754,76 -9.567.712,32 -3.336.563,34 32.029.084,28 25.290.852,76 22.461.371,96 21.954.289,42 -3.493.055,91 -3.156.315,79 18.968.316,05 18.797.973,63 -91.064,35 99.980,22 17. Jahresüberschuss 18.877.251,70 18.897.953,85 18. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 12.320.787,99 3.422.834,14 19. Einstellung in Gewinnrücklagen -2.825.000,00 -2.500.000,00 20. Bilanzgewinn 28.373.039,69 19.820.787,99 10. Betriebsaufwendungen 11. Betriebsergebnis 12. Finanzergebnis (15) 13. Ergebnis vor Steuern 14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (16) 15. Ergebnis nach Steuern 16. Sonstige Steuern Anlage Seite I 2 (17) Lagebericht für das Geschäftsjahr 2017 der SWK STADTWERKE KREFELD AG A. Grundlagen der Gesellschaft 1. Geschäftsmodell der Gesellschaft Die SWK STADTWERKE KREFELD AG, im Folgenden SWK AG, ist die Muttergesellschaft einer Unternehmensgruppe mit den Geschäftsfeldern Energie und Wasser, Entsorgung, Verkehr und Dienstleistungen. Die Gruppengesellschaften sind in diesen Geschäftsfeldern auf allen Wertschöpfungsstufen präsent. Die Leistungen in den zuvor genannten Geschäftsfeldern werden in Krefeld und der Region Niederrhein und in den Sparten Strom und Gas des Geschäftsfeldes Energie und Wasser sowie im Geschäftsfeld Entsorgung darüber hinaus bundesweit erbracht. Gegenstand der SWK AG ist gem. § 3 ihrer Satzung die Erbringung von Versorgungs-, Verkehrs- und Entsorgungsdienstleistungen sowie Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse. Sie erfüllt die vorgenannten Aufgaben als geschäftsleitende Holding. Die Gesellschaft hat diese öffentliche Zwecksetzung eingehalten und erreicht. Die SWK AG nimmt für die operativ tätigen Tochtergesellschaften SWK ENERGIE GmbH (SWK ENERGIE), NGN NETZGESELLSCHAFT NIEDERRHEIN MBH (NGN), SWK MOBIL GmbH (SWK MOBIL), SWK FAHRSERVICE GmbH (SWK FAHRSERVICE), SWK KOMPAKT GmbH (SWK KOMPAKT) und bis zum Zeitpunkt ihrer Verschmelzung auch für die SWK - EGN Verwaltungs GmbH (SWK - EGN), die Management-, Service- und Steuerungsfunktionen wahr. Zwischen der SWK AG und den vorgenannten Tochtergesellschaften bestehen Verträge über die Ergebnisabführung bzw. den Ergebnisausgleich und – mit Ausnahme der SWK KOMPAKT und der SWK FAHRSERVICE – Beherrschungsverträge. Das Beherrschungselement zwischen der SWK AG und der NGN ist nach § 3 des Beherrschungsvertrages aufgrund der Anforderungen des operationellen Unbundlings eingeschränkt. Darüber hinaus erbringt die SWK AG kaufmännische und ITbezogene Dienstleistungen für weitere Beteiligungsgesellschaften. Die SWK - EGN Verwaltungs GmbH als übertragender Rechtsträger wurde auf die SWK AG als übernehmender Rechtsträger aufgeschmolzen. Die Verschmelzung ist mit deren Eintragung im Handelsregister am 23. August 2017 wirksam geworden. Des Weiteren bestehen noch wesentliche Beteiligungen an den Entsorgungsgesellschaften EAG Entsorgungsanlagengesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG (EAG), EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG (EGK), GSAK Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld mbH & Co. KG (GSAK) sowie bis zum 23. August 2017 über die SWK – EGN als Zwischenholding Beteiligungen an insbesondere in der Entsorgungswirtschaft tätigen Unternehmen. Im Geschäftsjahr 2017 war dies ausschließlich die EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH (EGN). Seit dem 23. August 2017, als Anlage Seite II 1 dem Datum des Wirksamwerdens der Verschmelzung der SWK – EGN auf die SWK AG, ist die SWK AG unmittelbar an der EGN beteiligt. Ferner ist die SWK AG an dem Gemeinschaftsunternehmen Gesellschaft für kommunale Versorgungswirtschaft Nordrhein mbH (GVN) zusammen mit der Duisburger Versorgungsund Verkehrsgesellschaft mbH (DVV) beteiligt. Die GVN erbringt neben der LizenzBeschaffung für die Gesellschafter auch Dienstleistungen im Rechenzentrumsbetrieb. Zum Geschäftsfeld Energie und Wasser gehören im Wesentlichen die SWK ENERGIE, ihre 100%ige Beteiligung lekker Energie GmbH, Berlin, und die NGN. Das Leistungsspektrum der SWK ENERGIE umfasst die Erzeugung von Energie sowie die Beschaffung und den Vertrieb von Energie und Wasser. Das Elektrizitätsverteilnetz der SWK ENERGIE ist seit dem 1. Januar 2016 an die NGN verpachtet, womit letztere seit diesem Zeitpunkt Netzbetreiberin im Sinne des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) für das Elektrizitätsverteilnetz Krefeld ist. Darüber hinaus ist die NGN Eigentümerin der Elektrizitätsverteilnetze in der Gemeinde Wachtendonk und der Stadt Straelen im Kreis Kleve. Die drei Netze betreibt die NGN als ein Netzgebiet. Die lekker Energie beliefert bundesweit Privat- sowie Gewerbekunden mit Strom und Gas. Zwischen der lekker Energie und der SWK ENERGIE besteht ein Ergebnisabführungsvertrag. Mit am 14. November 2017 notariell beurkundetem Verkauf- und Abtretungsvertrag hat die NGN sämtliche Geschäftsanteile an der KRT Kabel- und Rohrleitungstiefbau GmbH, im Folgenden KRT, mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2018 erworben. Die dem Vertrag zugrunde liegenden aufschiebenden Wirksamkeitsbedingungen sind alle bis zum 13. März 2018 eingetreten. Die Eintragung der NGN als alleinige Gesellschafterin ins Handelsregister erfolgte am 23. März 2018. Darüber hinaus bestehen bei der SWK ENERGIE Beteiligungen im Geschäftsfeld Energie und Wasser: folgende weitere wesentliche Mit einem Anteil von 44 % ist die SWK ENERGIE an der Energieversorgung Kranenburg GmbH, Kranenburg, im Folgenden EVK, beteiligt. Die EVK vertreibt Strom und Gas an Kunden in Kranenburg. Die SWK ENERGIE erbringt für die EVK die Strom- und Gasbeschaffung sowie Dienstleistungen für den Strom- und Gasvertrieb und den damit im Zusammenhang stehenden Kundenserviceleistungen einschließlich der Energieabrechnung. Darüber hinaus nimmt die SWK ENERGIE die Geschäftsbesorgung für die EVK wahr. Die SWK ENERGIE hält 30 % der Geschäftsanteile der Quantum GmbH (Quantum), Düsseldorf. Die Beteiligung der SWK ENERGIE an der Quantum soll im Wege des Erwerbs und der Abtretung der von der Quantum selbst gehaltenen Geschäftsanteile an die SWK ENERGIE und einer Kapitalerhöhung, an der ausschließlich die SWK ENERGIE zu beteiligen ist, auf 49 % der Geschäftsanteile erhöht werden. Die notarielle Beurkundung des Geschäftsanteilskauf- und abtretungsvertrages nebst Kapitalerhöhung ist am 7. Dezember 2017 erfolgt. Der Vollzug des Rechtsgeschäfts steht noch unter aufschiebenden Wirksamkeitsbedingungen, die in 2017 noch nicht eingetreten sind. Aufgabe der Quantum ist die Beschaffung von Strom und Gas sowie die Erbringung weiterer Dienstleistungen in diesem Zusammenhang für ihre Gesellschafter. Die Quantum ist beauftragt, die von der SWK ENERGIE bestellten Strom- und Gasmengen zu verhandeln, verbindlich zu kontrahieren und fristgerecht bereitzustellen. Anlage Seite II 2 Die SWK ENERGIE ist alleinige Gesellschafterin der DYNERGIO SERVICE GmbH, Krefeld. Diese Gesellschaft erbringt im Rahmen eines Dienstleistungsvertrages Call-CenterLeistungen für die SWK ENERGIE. Darüber hinaus werden auch Dienstleistungen für die NGN erbracht. Auch für die DYNERGIO SERVICE GmbH nimmt die SWK ENERGIE die Geschäftsbesorgung wahr. Im Bereich der Stromerzeugungskapazitäten besteht eine Beteiligung am Trianel Gas- und Dampfkraftwerk in Hamm-Uentrop mit einem Leistungsanteil von 20 MW. Zwischen der SWK ENERGIE und der NGN besteht ein Pachtvertrag über das gesamte Anlagevermögen der SWK ENERGIE in der Sparte Trinkwasser. Dazu gehören das Versorgungsnetz, die Hausanschlüsse, Zähler, Wassergewinnungsanlagen, die dazugehörigen Grundstücke sowie die dem Pachtgegenstand zuzurechnende Betriebs- und Geschäftsausstattung. Wasserversorgungsunternehmen in der Stadt Krefeld ist die SWK ENERGIE, die die Trinkwasserendkunden mit Trinkwasser beliefert. Das Trinkwasser wird auf der Grundlage eines Trinkwasserlieferungsvertrages von der NGN an die SWK ENERGIE geliefert. Die Stadt Krefeld hat mit der NGN, einen Betriebsführungsvertrag geschlossen, in dem sie ihr die Planung, den Bau und den technischen Betrieb der städtischen Abwasseranlagen sowie die kaufmännische Betriebsführung des Kommunalbetriebs Krefeld AöR übertragen hat. Am 9. Mai/10. Mai 2016 wurde ein Änderungsvertrag zum Betriebsführungsvertrag mit Wirkung ab dem 1. Januar 2016 vereinbart. Er verfolgt das Ziel, die dem Kommunalbetrieb Krefeld AöR vorbehaltenen hoheitlichen Aufgaben, wie z. B. satzungsnahe Aufgaben und die Grundsatzplanung, die dieser eigenständig wahrnimmt, von den Aufgaben der NGN als Verwaltungshelfer abzugrenzen. Anfang 2017 kam ein zweiter Änderungsvertrag zum Abschluss, der jedoch lediglich kleinere Änderungen in der Preisgleitformel (Gewichtungsfaktoren) enthält und keine wesentlichen Auswirkungen auf das Betriebsführungsentgelt hat. Mit Aufhebungsvereinbarung vom 13. Juni 2017 wird der Betriebsführungsvertrag zum Ablauf des 31. Dezember 2018 einvernehmlich aufgehoben. Im Geschäftsfeld Entsorgung sind die EGN mit weiteren Beteiligungsgesellschaften, die EAG (Besitzgesellschaft der Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage Krefeld), die EGK (Betreibergesellschaft der Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage sowie der Kläranlage Krefeld) und die GSAK tätig. Die Gesellschaften bieten die gesamte Palette von Entsorgungsdienstleistungen an: Abfallsammlung und -sortierung, Recycling, Verwertung, Deponiebetrieb und Verbrennung sowie im Rahmen der Abwasserreinigung den Kläranlagenbetrieb. Das Geschäftsfeld Verkehr umfasst die SWK MOBIL und die SWK FAHRSERVICE. Die SWK MOBIL bietet Verkehrsdienstleistungen im Öffentlichen Straßenpersonennahverkehr (ÖSPV) mit Bus und Straßenbahn an. In der Sparte Bus bedient sich die SWK MOBIL auch ihres Beteiligungsunternehmens West-Bus GmbH und anderer Subunternehmer. Die WestBus GmbH ist ein Joint Venture für Personaldienstleistungen von vier kommunalen Partnerunternehmen und einem privaten Busunternehmen. Die SWK FAHRSERVICE erbringt die Bus-Verkehrsdienstleistungen für den Genehmigungsinhaber SWK MOBIL in Bocholt und betreibt die Schnellbuslinie Bocholt-Borken-Münster im Auftrag des Kreises Borken. Der Verkehrsdurchführungsvertrag mit der Stadtbus Bocholt GmbH hat eine Laufzeit vom 1. Juli 2010 bis zum 31. Dezember 2017. Durch eine direkte Notvergabe an die SWK FAHRSERVICE verlängert sich der Auftrag um ein Jahr bis zum 31. Dezember 2018. Anlage Seite II 3 Das Geschäftsfeld Dienstleistungen bündelt unterschiedliche Serviceleistungen und umfasst im Wesentlichen die SWK AG und die SWK KOMPAKT. Die SWK AG nimmt Management-, Service- und Steuerungstätigkeiten und die SWK KOMPAKT Infrastrukturdienstleistungen für Gruppengesellschaften wahr. B. Wirtschaftsbericht Für das Geschäftsjahr 2017 wurde in der Prognose im Lagebericht 2016 ein Ergebnis vor Steuern auf einem leicht niedrigeren Niveau als 2016 erwartet. Das Ergebnis vor Steuern 2017 liegt mit 22,5 Mio. € um 0,5 Mio. € über dem Vorjahr. Damit wurde unsere Prognose übertroffen. Dies liegt insbesondere an den erhöhten Erträgen aus Gewinnabführung und Beteiligungen in 2017. 1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Die wirtschaftliche Entwicklung der SWK AG wird im Wesentlichen durch die Ergebnisabführungen bzw. -ausgleiche und die Beteiligungserträge ihrer Beteiligungsgesellschaften bestimmt. Die gesamtwirtschaftlichen und branchenspezifischen Rahmenbedingungen der Beteiligungsgesellschaften haben damit einen mittelbaren Einfluss auf die Geschäftsentwicklung der SWK AG. Die konjunkturelle Lage in Deutschland war auch 2017 gekennzeichnet durch ein solides und stetiges Wirtschaftswachstum. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag um 2,2 % höher als im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft ist damit das achte Jahr in Folge gewachsen. In den beiden vorangegangenen Jahren hatte es mit einer ähnlichen Größenordnung zugenommen. Ausschlaggebend für die neuerliche positive Entwicklung waren sowohl die preisbereinigten Konsumausgaben mit einem Plus von 2,0 % als auch die Bau- (+ 2,6 %) und Ausrüstungsinvestitionen (+ 3,5 %). Im Geschäftsfeld Energie und Wasser stellt die allgemeine gesamtwirtschaftliche Entwicklung mittelbar einen Einflussfaktor für die SWK ENERGIE und die lekker Energie dar und zwar im Hinblick auf die Energienachfrage der Kunden (Strom, Gas, Wärme), insbesondere bei Geschäftskunden. Schwankungen bei Kunden des produzierenden Gewerbes wirken sich aufgrund der aktuellen Kundenstruktur bei der SWK ENERGIE relativ stark auf den Absatz aus. Der Absatz in den Sparten Gas und Wärme sowie in der Sparte Strom im Bereich Nachtspeicherkunden wird über die konjunkturelle Entwicklung hinaus vor allem auch von der Temperatur beeinflusst. Die Temperaturen werden mit dem Indikator Gradtagszahl gemessen. Je höher dieser Indikator ist, desto kühler bzw. je niedriger, desto milder sind die Temperaturen. Es werden die Gradtagszahlen auf Basis der Temperaturmessungen der Wetterstation Krefeld verwendet. Die Gradtagszahlen im Berichtsjahr sind im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 % und im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt (2005 - 2016) um 5,2 % niedriger. Das bedeutet, dass das Temperaturniveau im Berichtszeitraum 2017 insgesamt etwas höher war. Das 1. Quartal 2017 war moderat milder, das 2. Quartal lag ungefähr auf Vorjahresniveau und das 3. Quartal zeichnete sich durch einen deutlich kälteren und feuchteren September Anlage Seite II 4 aus. Er war der Kälteste seit sieben Jahren. Das Temperaturniveau im 4. Quartal lag deutlich über dem des Vorjahresquartals, was sich bezogen auf das Gesamtjahr insbesondere auf den Wärmeabsatz negativ auswirkte. Der Wettbewerb in der Energiebranche – so auch für die SWK ENERGIE – verstärkt sich aufgrund des weiterhin niedrigen Beschaffungspreisniveaus im Gas. Im Strombereich war das Beschaffungspreisniveau auch im Berichtsjahr weiterhin niedrig, allerdings zeichnete sich Ende 2017 eine Trendwende ab. Unverändert akquirieren Mitwettbewerber Neukunden vor allem mit hohen Bonuszahlungen. Trotz nach wie vor niedriger Strom- und Gasbeschaffungspreise mussten Preiserhöhungen wegen gestiegener Netznutzungsentgelte sowie Abgaben und Steuern für Neukunden Anfang 2017 erfolgen. Dies führte bei der SWK ENERGIE gegenüber dem Vorjahr zu höheren Kündigungen bei Privat- und Gewerbekunden. Der Umbau des deutschen Energiesystems, insbesondere des Stromsektors, ist in vollem Gange und erfordert eine ständige Anpassung des rechtlichen Rahmens. In diesem Zusammenhang wurden im Jahr 2017 etliche Gesetze angepasst bzw. erlassen. Dazu zählen die Ausgestaltung der Ausschreibungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), die Verordnung zur Ausgestaltung der Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG) und das Mieterstromgesetz. Das EEG 2017 ist am 1. Januar 2017 in Kraft getreten. Maßgebliche Neuerung ist die Änderung der Fördersystematik mit der Umstellung einer regulierten fixen Einspeisevergütung auf ein wettbewerbliches Ausschreibungsmodell. Das Gesetz ist wesentlich für alle Vorhaben im Zusammenhang mit der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien. Für künftige Projekte wird die SWK ENERGIE die Prozesse und Kompetenzen auf das neue Förderregime hin anpassen. Im Rahmen der Novelle des KWKG wurden im Januar 2017 Regelungen zur Ausschreibung von KWK-Anlagen mit einer elektrischen Leistung von 1 MW bis 50 MW geschaffen. Für Anlagen mit weniger als 1 MW Leistung und Anlagen mit mehr als 50 MW werden KWKZuschläge entsprechend den Regelungen des KWKG 2016 gezahlt. Im Juni 2017 kamen weitere Rechtsverordnungen hinzu: Verfahren über die Darstellung der Wirtschaftlichkeit von Wärmenetzen und die Ausgestaltung der Ausschreibungen für KWK-Anlagen von 1 – 50 MW elektrischer Leistung. Das KWKG spielt für SWK eine wichtige Rolle beim Betrieb und Ausbau der dezentralen Wärmeerzeugung (und Inselnetzen) mit KWK-Anlagen. Das „Gesetz zur Förderung von Mieterstrom und zur Änderung weiterer Vorschriften des Erneuerbare-Energien-Gesetzes“ (Mieterstromgesetz) ist am 25. Juli 2017 in Kraft getreten. Mit dem Gesetz sollen Mieter künftig an der Energiewende partizipieren und weitere Dachflächen für Photovoltaikanlagen genutzt werden. Der Mieterstrom stammt aus Photovoltaikanlagen, die vom Eigentümer oder Vermieter betrieben werden. Dieser wird an die Bewohner des Wohngebäudes geliefert. Gefördert werden Photovoltaikanlagen bis 100 kW, der maximale Zubau ist auf 500 MW pro Jahr begrenzt. Mit Inkrafttreten können die Betreiber von Solaranlagen bis 100 kW auf Wohngebäuden für den von den Mietern vor Ort verbrauchten Strom künftig einen sog. Mieterstromzuschlag, einer speziellen Förderung nach dem EEG, geltend machen. Die SWK ENERGIE arbeitet derzeit an marktfähigen Produkten und Dienstleistungen für Betreiber, die Mietern und Vermietern vor diesem Hintergrund einen Mehrwert generieren sollen. Anlage Seite II 5 Das Geschäft der NGN wird neben der allgemeinen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, insbesondere in den Sparten Strom und Gas, durch die Rahmenbedingungen im liberalisierten Energiemarkt (Energiewende, intelligente Netze) sowie durch umfangreiche gesetzliche und regulatorische Vorgaben bestimmt. Für die Sparten Trinkwasser und Abwasser sind vor allem gesellschaftliche und ökologische Entwicklungen sowie branchenspezifische Rahmenbedingungen in rechtlicher und wettbewerblicher Hinsicht von Bedeutung. Das wesentliche Instrument der Anreizregulierungsverordnung (ARegV) ist die jährliche Absenkung der Obergrenzen für die Erlöse aus Netzentgelten (Erlösobergrenze), um einen Anreiz zum Abbau von ineffizienten Kosten des Verteilnetzbetreibers über die Regulierungsperioden (Elektrizität 2014 bis 2018, Gas 2013 bis 2017) zu setzen. Die NGN setzt die Zielvorgaben hinsichtlich des Abbaus der Kostenineffizienz als wirtschaftlichen Rahmen für die Festlegung des Umfangs der Netzinvestitionen und des Betriebsaufwandes um. Ergebnisbelastungen aus sinkenden Erlösobergrenzen kann durch sinkende Aufwendungen entgegengewirkt werden. Abweichungen zwischen den jährlich beschiedenen Erlösobergrenzen und den tatsächlich erzielten Erlösen eines Geschäftsjahres werden über die Regulierungsperiode saldiert und in Summe auf die folgende Periode übertragen (Regulierungskonto). Die NGN unterliegt einer stetigen Prüfung über die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben durch die zuständigen Regulierungsbehörden, mit dem Ziel, Kosten und Effizienz des Netzbetriebs zu verbessern und die Verbraucherrechte in einem natürlichen Monopol zu stärken. Die Erlösobergrenzen und nachfolgend die Netzentgelte werden nach den Regelungen der Netzentgeltverordnungen Strom bzw. Gas sowie der Anreizregulierungsverordnung ermittelt und müssen von der Bundesnetzagentur (Stromnetz Krefeld, Straelen, Wachtendonk) bzw. von der Landesregulierungskammer NRW (Gasnetz Krefeld) genehmigt werden. Da der regulatorische Rahmen meist über Jahre festgelegt ist, unterliegen die erwirtschafteten Renditen und Erträge tendenziell geringen Schwankungen. Dennoch ergeben sich durch die Änderung der Anreizregulierung weitreichende Änderungen im Netzgeschäft. Das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende und damit das Messstellenbetriebsgesetz sind im September 2016 in Kraft getreten. Das dort festgelegte Interimsmodell für die Marktprozesse – gültig bis mindestens 2019 – wurde bei der NGN im Rahmen eines Projektes auf der Netzseite seit Anfang 2017 umgesetzt. Das Projekt beschäftigte sich im Schwerpunkt mit dem Rollout der modernen Messeinrichtungen. Seit dem 1. Oktober 2017 verbaut die NGN moderne Messeinrichtungen, das Projekt wurde Ende Februar 2018 mit der Umsetzung der Anforderungen zur Umstellung auf Markt-/Messlokation abgeschlossen. Bedingt durch die Verzögerung in Bezug auf die Verfügbarkeit von zertifizierten Gateways hat sich der Start des Einbaus intelligenter Messsysteme bundesweit auf 2019 verzögert. Für die Sparten Trinkwasser und Abwasser sind vor allem gesellschaftliche und ökologische Entwicklungen sowie branchenspezifische Rahmenbedingungen in rechtlicher und wettbewerblicher Hinsicht von Bedeutung. Anlage Seite II 6 Die kartellrechtlichen Aktivitäten zur Überprüfung von Trinkwasserpreisen bestehen fort. Mit dem Übergang des Kundenstamms Mitte 2016 unterliegt nun die SWK ENERGIE dieser Kontrolle. Die Landeskartellbehörde ist in 2017 an die SWK ENERGIE mit einem Auskunftsersuchen bezüglich des Fremdwasserbezugs herangetreten. Die behördlich angefragten Daten zur Wassergewinnung und -verteilung sind durch die SWK ENERGIE konzernintern bei der NGN erhoben worden. Die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung wirkte sich positiv auf das Geschäftsfeld Entsorgung aus. Zusammen mit dem konjunkturbedingt starken Gewerbeabfallaufkommen und weiterhin hohen Abfallimporten herrschten somit auch 2017 wieder sehr günstige Rahmenbedingungen für die Vollauslastung der thermischen Entsorgungsanlagen vor. Die Preise im Spotmarktgeschäft konnten folglich im Vergleich zum Vorjahr weiter gesteigert werden. Trotz des deutlichen Anstieges liegen die Spotmarktpreise aber weiterhin unter den für die EGN vertraglich festgelegten Durchschnittskosten der Verbrennungsanlagen. Aufgrund des erhöhten Mengenaufkommens hat sich der Preisdruck für die Entsorgung kommunaler Restabfälle etwas entspannt. Anlagen mit einem hohen Fixkostenblock, deren Entsorgungsverträge auslaufen, haben es aber nach wie vor schwer, die Kapazitäten langfristig zu wirtschaftlichen Preisen zu befüllen. Bei relativ stabilem Hausmüllaufkommen beeinflussen neben der Konjunkturlage insbesondere auch die Entwicklung der Primär- und Sekundärrohstoffmärkte sowie die Abfallim- und -exporte die Auslastungssituation der thermischen Abfallverwertungsanlagen. Der Rohölpreis bewegte sich 2017 in einem vergleichsweise moderaten Bereich zwischen 45 und 65 $ je Barrel. Analog dazu blieben auch die Preise für Sekundärkunststoffe und Kunststoffabfälle weitgehend stabil. Zum Jahresende hin war jedoch ein deutlicher Preisrückgang bei den Kunststoffabfällen zu beobachten. Innerhalb kurzer Zeit hat sich hier ein Wandel vom Anbietermarkt zum Nachfragemarkt vollzogen. Grund dafür ist ein weltweiter Umbruch im Markt für Kunststoffabfälle, ausgelöst durch die ab 2018 geltenden chinesischen Importrestriktionen für Kunststoffabfälle, die sich nun im deutschen und im europäischen Markt wiederfinden. Kunststoffabfälle minderer Qualität drängen damit noch stärker zur energetischen Verwertung. Im Jahr 2017 ist die neue Gewerbeabfallverordnung in Kraft getreten, die Pflichten zur Getrennthaltung von gewerblichen Siedlungsabfällen sowie Bau- und Abbruchabfällen enthält. Ziel der Neuerung ist in erster Linie die Anpassung an die neue fünfstufige Abfallhierarchie, nach der Abfälle, wenn sie nicht vermeidbar sind, zunächst der Vorbereitung zur Wiederverwendung und im nächsten Schritt der stofflichen Verwertung zuzuführen sind. Erst wenn dies technisch nicht möglich oder wirtschaftlich nicht zumutbar ist, dürfen sie ohne vorherige Vorbehandlung der energetischen Verwertung zugeführt werden. Zur Einhaltung dieser Rangreihenfolge wurden die Regelungen der bisherigen Gewerbeabfallverordnung überarbeitet und durch umfangreiche Dokumentationspflichten ergänzt. Ebenfalls ist die Verordnung zur Überwachung von nicht gefährlichen Abfällen mit persistenten organischen Schadstoffen und zur Änderung der Abfallverzeichnisverordnung in Kraft getreten. Hiervon ist die Entsorgung von Hexabromcyclododecan-haltigen (HBCD) Polystyrol-Dämmmaterialien betroffen. Diese Abfälle fallen bei Sanierungs- und Abbrucharbeiten an. In 2016 trat eine Regelung in Kraft, die diesen Stoff (HBCD) als gefährlich eingestuft hat und zur Folge hatte, dass die Entsorgung von Monochargen notwendig wurde. Aufgrund des hohen Heizwertes und der Anlage Seite II 7 Einstufung als gefährlicher Abfall drohte ein Entsorgungsnotstand. Ein Moratorium zur Aussetzung der Einstufung von HBCD als gefährlicher Abfall trat in Kraft, sodass eine Anpassung der Verordnung bewirkt wurde, die eine Entsorgung der Stoffe unter Einhaltung bestimmter Konditionen wieder ermöglicht. Mit dem Inkrafttreten der Novelle der Klärschlammverordnung am 3. Oktober 2017 besteht für die EGK ebenso wie für jeden anderen Kläranlagenbetreiber nunmehr Klarheit über den zukünftigen rechtlichen Rahmen der Klärschlammentsorgung. Wesentliche Regelungsinhalte der Verordnung betreffen ab dem 01.01.2029 die Einschränkung der bodenbezogenen Klärschlammverwertung, die Verpflichtung zur unmittelbaren Phosphorrückgewinnung oder thermischen Vorbehandlung von Klärschlämmen sowie die Beschränkung der Mitverbrennung von Klärschlämmen deren Phosphorgehalt in der Trockenmasse unterhalb von 2 % liegt. Darüber hinaus ist jeder Klärschlammerzeuger verpflichtet, bis spätestens 31. Dezember 2023 der zuständigen Behörde über die geplanten und eingeleiteten Maßnahmen zur sicheren Einhaltung der ab 2029 geltenden Anforderungen zu berichten. Die EGK prüft in einem ersten Schritt, wie auch zukünftig die thermische Verwertung des bei der Abwasserreinigung anfallenden Schlamms direkt vor Ort in der MKVA sichergestellt werden kann. Im Geschäftsfeld Verkehr haben ebenfalls die branchenspezifischen Grundlagen hinsichtlich der rechtlichen und wettbewerblichen Aspekte einen bedeutenderen Einfluss als die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Hierzu gehört insbesondere die Art und Weise, wie der öffentliche Personennahverkehr finanziert wird und welche Wettbewerbsbedingungen bei der Vergabe von Streckenkonzessionen vorliegen. Auch im Geschäftsjahr 2017 bildete die wesentliche Tätigkeitsgrundlage der SWK MOBIL die sowohl von dem Rat der Stadt Krefeld als auch den mitbedienten Gebietskörperschaften vor Inkrafttreten der EU-Verordnung 1370/07 erteilte Betrauung zur Erbringung von Nahverkehrsdienstleistungen. Sie sichert die Finanzierung und gilt bis zum 31. Dezember 2024 (Krefeld) bzw. 3. Dezember 2019 (für die mitbedienten Gebietskörperschaften Kreis Viersen, Stadt Viersen, Stadt Duisburg, Kreis Neuss und Kreis Kleve). Ein Schutz vor Genehmigungswettbewerb ist dies allerdings nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Verkehrsunternehmen um einzelne von der SWK MOBIL bediente Linien bewerben, wird von der Geschäftsführung der SWK MOBIL nach wie vor als gering eingestuft, zumal die Leistungen von Dritten eigenwirtschaftlich erbracht werden müssten. Für die SWK FAHRSERVICE sind vor allem die rechtlichen Rahmenbedingungen von übergeordneter Bedeutung. Die Gesellschaft agiert zwar in einem stabilen Unternehmensumfeld, das durch zwei langjährige Verkehrsdurchführungsverträge mit Preisanpassungsklauseln geprägt ist. Dennoch ist für die Zukunft aufgrund der Auslegungsleitlinien der EU-Kommission zur EU-VO 1370/07 eine weitere Betätigung der SWK FAHRSERVICE an wettbewerblichen Verfahren ausgeschlossen. 2. Geschäftsverlauf 2.1 Ursächliche Entwicklungen und Ereignisse Anlage Seite II 8 Das Finanzergebnis fällt mit 32,0 (Vj. 25,3) Mio. € um 26,6 % deutlich höher als im Vorjahr aus. Dies liegt an den gestiegenen Erträgen aus der Gewinnabführung sowie gesunkenen Verlustübernahmen in 2017. Der Jahresüberschuss liegt bei unverändert 18,9 Mio. €. Folgende Entwicklungen und sonstige Ereignisse waren für den Geschäftsverlauf der Beteiligungsgesellschaften der SWK AG in 2017 von Bedeutung bzw. werden dies in naher Zukunft sein: Im Sinne des Umsorger-Gedankens wurde im Geschäftsjahr 2017 das Servicecontrolling an ausgewählten Kundenkontaktkanälen im SWK-Konzern mittels regelmäßiger MysteryMessungen fortgeführt. Die Messungen erfolgten nach den Servicedimensionen Erreichbarkeit, Kompetenz, Wertschätzung, Beschwerdeannahme und Beschwerdereaktion. Hierbei wurden durchweg gute Ergebnisse erzielt und weitere Anknüpfungspunkte für die Optimierung der Kundenprozesse identifiziert. Im Wesentlichen wurden Projekte zur Optimierung des Onlineauftritts, der Telefonie und des Beschwerdemanagements initiiert. Durch die unternehmensweite Einführung eines Energiemanagementsystems erfüllt die SWK seit Dezember 2016 die Anforderungen an EVUs, die sich aus dem Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) ergeben. Auf Basis der Norm DIN EN ISO 50001 wird eine langfristige und systematische Optimierung der Energieeffizienz gewährleistet. Im Jahr 2017 lag der Fokus des Energiemanagements vor allem auf Schulungen der Mitarbeiter, der Weiterverfolgung von Maßnahmen und der Erstellung eines Kennzahlensystems. Das Energiemanagementsystem wurde in einem Wiederholungsaudit erneut erfolgreich zertifiziert und überzeugte vor allem durch die zugrundeliegende Datenerfassung und qualität sowie durch eine gute Durchdringung innerhalb des Unternehmens. Energetisch nachhaltiges Handeln habe, laut Auditbericht, bei der SWK eine Selbstverständlichkeit im täglichen Geschäft eingenommen. Darüber hinaus wurde auch die Wasserproduktion der NGN zertifiziert. Geschäftsfeld Energie und Wasser Operativ sind für die SWK ENERGIE insbesondere die Beschaffung und der Vertrieb von Strom, Gas, Fernwärme und Trinkwasser von entscheidender Bedeutung für das Ergebnis der Gesellschaft. Für die lekker Energie spielen ausschließlich die Beschaffung und der Vertrieb von Strom und Gas eine Rolle. Der Spotpreis für Strom an der EPEX (European Power Exchange) zeigte erstmals seit 2011 im Jahresmittel einen steigenden Verlauf mit einem Durchschnittspreis von 34,19 €/MWh (2016: 28,98 €/MWh). Anders als in den Vorjahren, gab es insbesondere im Januar vermehrt Phasen mit Stundenpreisen deutlich jenseits von 100 €/MWh. Allerdings treten weiterhin in Perioden mit schwacher Last Ausschläge nach unten auf. Die Volatilität nahm gegenüber den Vorjahren deutlich zu. Der Terminmarkt war nach einem ruhigen Jahresbeginn und Preisen im Base um 30 €/MWh von einem heftigen Anstieg ab Jahresmitte geprägt. Grund hierfür waren die Bundestagswahl und damit verbundene Spekulationen über einen baldigen Kohleausstieg. Insbesondere weiter entfernte Lieferperioden notierten deshalb deutlich höher als noch vor Jahresfrist. Die Preise für CO 2 -Zertifikate bewegten sich im Gleichklang mit den Stromterminnotierungen und stiegen in der zweiten Hälfte des Jahres von etwa 5 €/t auf bis zu 8 €/t. Sie erreichten damit wieder das Niveau der Vorjahre. Anlage Seite II 9 Die Gasspotpreise am NCG (NetConnect Germany) begannen das Jahr stärker bei einem Niveau von etwa 20 €/MWh, was im Wesentlichen temperaturgetrieben war. Infolgedessen gaben die Preise im Sommer auf ein Band von 15-16 €/MWh nach und stiegen erst mit Einsetzen des Winters auf bis zu 22 €/MWh. Der Jahresmittelwert lag bei 17,51 €/MWh und damit höher als 2016 (14,86 €/MWh). Den größten Teil ihres Strom- und Gasbedarfs hat die SWK ENERGIE im Berichtsjahr über die gemeinsam mit anderen kommunalen Energieversorgern geführte Beschaffungsgesellschaft Quantum gedeckt. Die Quantum ist beauftragt, die bestellten Energiemengen der Gesellschafter zu verhandeln, verbindlich zu kontrahieren und fristgerecht bereitzustellen. Sie kontrahiert die Mengen in eigenem Namen und auf eigene Rechnung. Mit der Quantum können durch Bündelung größere Mengen kostengünstiger beschafft werden. Zudem ist eine Saldierung von Einkäufen und Verkäufen möglich, um Transaktionskosten zu reduzieren. Seit Dezember 2017 nimmt die SWK ENERGIE im Bereich der Prognose und des Bilanzkreismanagements Dienstleistungen für die Quantum wahr. Neben der Beschaffung durch die Quantum wird auch über eigenerzeugte Mengen (siehe unten) und Ankauf von Konzern- und Industrieunternehmen ein Teil des Strombedarfs gedeckt. Der Rest wird über die Börse oder OTC gekauft. Auch 2017 haben sich die Rahmenbedingungen für die Beteiligung an konventionellen Erzeugungsanlagen nicht verbessert. Derzeit besteht noch eine Kraftwerksbeteiligung an der Trianel Gaskraftwerk Hamm GmbH & Co. KG (TGH). Das Kraftwerk befindet sich weiterhin im flexiblen Minimalbetrieb, um am Regelenergiemarkt teilzunehmen. Das Stromerzeugungsportfolio der SWK ENERGIE besteht nunmehr aus folgenden Kapazitäten: x Blockheizkraftwerk Weeserweg der SWK ENERGIE in Krefeld mit einer elektrischen Leistung von 12 MW. x Gemeinsam mit anderen Stadtwerken und der innogy SE ist die SWK ENERGIE an der Green GECCO GmbH & Co. KG, im Folgenden Green GECCO beteiligt. Im Rahmen dieser Beteiligung wird ein Portfolio von Onshore-Windparks betrieben. x Der SWK ENERGIE gehören Photovoltaik-Anlagen auf Krefelder Dächern („Krefelder SONNENSTROM“) mit einer Leistung von gut 3 MW, die sie betreibt. Die NGN ist für die technische Betriebsführung zuständig. x Die SWK ENERGIE und die Versorgungs- und Verkehrsbetriebe der Stadt Straelen halten Kommanditanteile an der Energiepark Straelen-Auwel GmbH & Co. WP STRA III KG, im Folgenden Straelen-Auwel, die eine Windenergieanlage in Straelen betreibt. Die SWK ENERGIE ist mit 74,9 % und die Versorgungs- und Verkehrsbetriebe der Stadt Straelen mit 25,1 % beteiligt. Die Anlage verfügt über eine Leistung von rund 2 MW. x Im dritten Quartal 2017 hat die SWK ENERGIE einen Kommanditanteil der Windpark Wachtendonk-Wankum WP WAW GmbH & Co. KG erworben, die eine Windenergieanlage in Wachtendonk betreibt. Die Anlage verfügt über eine Leistung von 2,5 MW. Anlage Seite II 10 Die SWK ENERGIE beschaffte (Bezug und Erzeugung) im Berichtsjahr 274,9 (Vj. 275,4) GWh Wärme. Davon wurden 192,6 GWh (Berichtsjahr 70,1 %) von der EGK bezogen. Die Restmenge erzeugte die SWK ENERGIE selbst. Diese setzt sich aus dem Anteil der in den eigenen Blockheizkraftwerken und Heizwerken erzeugten Wärmemenge (Berichtsjahr 26,8 %) und dem Anteil aus der eigenen Nahwärmeerzeugung (Berichtsjahr 3,1 %) zusammen. Bei der SWK ENERGIE lag der Stromabsatz an Endkunden im Vertriebsgeschäft 2017 mit 942,5 GWh um 28,5 GWh unter dem Vorjahr. Im Wesentlichen kam es zu einer Absatzverringerung innerhalb Krefelds (- 30,8 GWh), was durch gesunkene Kundenzahlen und insgesamt leicht rückläufige Durchschnittsverbräuche bedingt ist. Außerhalb Krefelds ist ein Absatzzuwachs zu verzeichnen, der trotz der Kundenzuwächse im Privat- und Gewerbekundenbereich aufgrund von Kundenverlusten im Geschäftskundenbereich lediglich unterproportional ausgefallen ist. Über das Endkundengeschäft hinaus wurden weitere 1.869,8 (Vj. 2.291,2) GWh Strom verkauft. 1.135,9 (Vj. 1.018,1) GWh wurden an die lekker Energie verkauft. 443,4 (Vj. 390,3) GWh entfielen auf den Verkauf von erzeugtem Strom von verbundenen Unternehmen sowie in der Beschaffung prognose- und strukturbedingt angefallenen Mengen. 170,4 (Vj. 695,2) GWh entfielen auf Mengen, die über die Quantum an Quantum-Partner bzw. -Gesellschafter geliefert wurden. Darüber hinaus fiel durch den Stromverkauf aus Eigenerzeugungskapazitäten der SWK ENERGIE (KWK- und EEG-eigene Anlagen) ein Absatz von 120,1 (Vj. 187,7) GWh an. Der Gasabsatz der SWK ENERGIE an Endkunden erreichte im Berichtsjahr 1.622,4 GWh. Dies ist ein Zuwachs um 9,1 GWh bzw. 0,6 %. Innerhalb Krefelds beträgt der Absatzrückgang 6,3 GWh, der jedoch aufgrund eines höheren Absatzes im externen Bereich wegen einer deutlich gestiegenen Kundenbasis überkompensiert werden konnte. Außerhalb Krefelds ist ein Anstieg von 295,3 GWh auf 310,4 GWh zu verzeichnen, der auf den Privatund Gewerbekundenbereich zurückzuführen ist. Über das Endkundengeschäft hinaus wurden weitere 1.071,1 (Vj. 889,9) GWh Gas verkauft. Der Absatz aus dem Verkauf an die lekker Energie belief sich 2017 auf 751,5 (Vj. 745,0) GWh. 298,2 GWh entfielen auf in der Beschaffung prognose- und strukturbedingt angefallenen Mengen. Dies bedeutet einen Rückgang um 178,6 GWh im Vergleich zum Vorjahr. An die EVK wurden 21,4 (Vj. 25,2) GWh verkauft. In 2017 ist der Wärmeabsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum temperaturbedingt von 236 GWh um 6,0 GWh bzw. 2,6 % auf 230,0 GWh gesunken. Der Trinkwasserabsatz lag im Berichtsjahr bei 11.948 (Vj. 11.720: 1. Halbjahr 2016 NGN und 2. Halbjahr 2016 SWK ENERGIE) Tm³. Die Regulierungsbehörden führten im Jahre 2017 die Kostenprüfung in der Sparte Gas fort und begannen mit der Prüfung der Stromnetzkosten. Die Durchführung der Kostenprüfungen zur Bestimmung des Ausgangsniveaus im Sinne des § 3 Nr. 6 EnWG für die dritte Regulierungsperiode ist für alle Netzbetreiber verpflichtend. Die Einigung mit der Landesregulierungskammer NRW auf ein festgestelltes Ausgangsniveau Gas gilt weiterhin, der Bescheid steht aufgrund von verspätet erfolgten bundesweiten Festlegungen noch aus. Der Bundesnetzagentur (BNetzA) wurden die umfangreiche Datenanforderung und Berechnungen fristgerecht zum 30. Juni 2017 übermittelt. Die NGN beantwortete im Jahre Anlage Seite II 11 2017 sämtliche Rückfragen zu den übermittelten Daten und bezog im Februar 2018 Stellung zur ersten Anhörung der BNetzA. Aktuell wartet die NGN auf die nächste Reaktion der Behörde. Das Elektrizitätsverteilnetz der Städte Krefeld und Straelen und der Gemeinde Wachtendonk erreichte zum Jahresende 2017 einen Bestand von 167.096 abrechnungsrelevanten Zählpunkten. In den Zählpunkten sind auch diejenigen enthalten, die aufgrund von Leerständen dem Grundversorger zugeordnet sind. Die Anzahl der Zählpunkte lag damit zum 31. Dezember 2017 geringfügig über dem entsprechenden Vorjahreswert. Die Netznutzung für das Elektrizitätsverteilnetz betrug im Berichtsjahr 1.197,6 (Vj 1.220,9) GWh. Sie ist hauptsächlich aufgrund einer geringeren Abnahme von einigen größeren Einzelkunden insgesamt leicht gesunken. Die Anzahl der entsprechenden Zählpunkte im Gasverteilnetz Krefeld ist zum Jahresende 2017 mit 48.147 unwesentlich niedriger als zum Vorjahreszeitpunkt. Im Gasverteilnetz Krefeld ist die Netznutzung von 2.225,2 GWh auf 2.286,7 GWh moderat gestiegen. Sowohl der RLM- als auch der SLP-Bereich verzeichneten einen Anstieg. Während im RLM-Bereich bei einzelnen Kunden eine größere Abnahme eingetreten ist, liegt die Erhöhung im SLPBereich trotz gesunkener Gradtagszahlen an der Vergleichsbasis 2016. Im Vorjahr wurde aus Vorsichtsgründen auf eine Umwertung der damaligen bilanziellen Abgrenzung verzichtet. Später zeigte sich, dass ggü. der damaligen bilanziellen Abgrenzung für 2016 tatsächlich insgesamt 41,1 GWh mehr Gas abgerechnet wurden. Um diesen Wert bereinigt, liegt die tatsächliche Absatzsteigerung im SLP-Bereich bei 2,1 GWh und damit lediglich geringfügig höher. Das Krefelder Trinkwasser stammt aus 41 von der SWK ENERGIE gepachteten Brunnen. Diese verteilen sich auf sieben Wassergewinnungsanlagen. Die Brunnen fördern das Grundwasser aus Tiefen von bis zu 100 Metern und liegen mit Ausnahme der beiden Gewinnungsanlagen Werthhof und Rheinfähre alle auf Krefelder Stadtgebiet. Für die Wassergewinnungsanlage Bruchweg in Uerdingen wurde in 2016 ein umfangreiches Sanierungsprogramm, das die effiziente Wasserversorgung für den Krefelder Osten sicherstellen soll, begonnen. Neben der Erneuerung der Energieversorgung werden umfangreiche verfahrenstechnische Modernisierungen und Umbaumaßnahmen durchgeführt. Dazu gehört insbesondere der Umbau der vorhandenen Flachbrunnen. Der maßgebliche Anteil der Modernisierung wurde in 2017 beendet; der Abschluss des Gesamtprojektes wird in 2018 erfolgen. Für die Wasserentnahme ist nach dem Wasserentnahmeentgeltgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen (WasEG) seit April 2013 ein Entgelt von 5,0 Cent/m3 zu entrichten. Die NGN speiste im Berichtsjahr 13,1 (Vj. 13,0) Mio. m3 Trinkwasser ins Krefelder Leitungsnetz ein. Die Differenz zwischen Einspeisemenge und verkaufter Menge sind Netzverluste, die im Wesentlichen auf Leckagen an Wasserleitungen zurückzuführen sind. Sie lagen im Berichtsjahr bei 8,3 (Vj. 9,5) % der Einspeisemenge. Geschäftsfeld Entsorgung Aufgrund einer guten Auftragslage und des Ausbaus bestehender Geschäftsfelder konnte die EGN in 2017 eine Umsatzsteigerung in den Gewerbe-, Industrie- und Privatkundensegmenten erzielen. Im Bereich der Papier- und Metallvermarktung führten die gestiegenen Preise auf dem Sekundärrohstoffmarkt zu Mehrerlösen. Des Weiteren führte die Optimierung der Rostascheaufbereitungsanlage in Weisweiler zu einer höheren Anlage Seite II 12 Ausbeute von Nichteisenmetallen und demzufolge zu weiteren Ergebnissteigerungen. Durch den Abschluss eines Dreijahresvertrages mit einem dualen Systembetreiber für die Jahre 2017 bis 2019 konnte die dreischichtige Auslastung der Kunststoffsortieranlage in Krefeld wieder sichergestellt werden. Darüber hinaus hat die EGN in 2017 den Zuschlag für die Entsorgung der Bio- und Grünabfälle des Kreises Viersen über eine Laufzeit von zwei Jahren, ab 2018 mit einer Verlängerungsoption um ein weiteres Jahr, gewonnen. Die Mengen werden weiterhin in Kooperation mit einem Partner am Standort in Viersen-Süchteln aufbereitet. Ebenfalls ist die EGN im 4. Quartal mit der neuen Marke Curanto in den Onlinemarkt eingestiegen und bietet seitdem Privatkunden über eine digitale Plattform die deutschlandweite Abwicklung von Entsorgungsdienstleistungen an. Aufgrund der Zusatzmengen aus dem Ausland und der anhaltenden guten konjunkturellen Entwicklung sind die Müllverbrennungsanlagen auf dem deutschen Markt ausgelastet. Hierdurch haben sich die Preise für Abfälle zur thermischen Verwertung auf dem Spotmarkt im Jahresverlauf weiter erholt. Mengenmäßig erfolgte die Belieferung der Verbrennungsanlagen sehr zufriedenstellend. Hierdurch konnte sowohl die Anlage der EGK als auch die Müllverbrennungsanlage in Weisweiler über die geplanten Mengen hinaus ausgelastet werden. Die EGN behandelte, beseitigte und verwertete 2017 rd. 1.337.000 (Vj. 1.481.000) Tonnen Abfälle und Wertstoffe (-9,7 %). Bei der EGK wurden die Aktivitäten zur Sicherstellung der technischen Zukunftsfähigkeit der MKVA und der Kläranlage 2017 konsequent fortgeführt. Die Strategie zur Verlängerung der Reisezeit von 12 auf 18 Monate konnte in den Jahren 2016/2017 erstmalig bei beiden großen Kesseln erfolgreich umgesetzt werden. Hierdurch wird die Verfügbarkeit der Anlage deutlich erhöht. Mit einem Anlagendurchsatz von 376.032 Tonnen, einer ausgespeisten Strommenge von 103.647 MWh und Fernwärmelieferungen von 192.628 MWh bestätigten sowohl die Anlage als auch die Betriebs- und Instandhaltungsteams zum wiederholten Mal ein hohes Leistungsniveau. Die von der GSAK entsorgte Abfallmenge – überwiegend im Auftrag der Stadt Krefeld und der Dualen Systeme – stieg von 111.100 Tonnen auf 117.100 Tonnen (+5,4 %). Die Zunahme ist vor allem auf die seit 2017 durchgeführte Einsammlung von Leichtverpackungen (5.200 Tonnen) zurückzuführen. Auch die der Krefelder MKVA angedienten Mengen sind gegenüber dem Vorjahr von etwa 72.700 Tonnen auf rund 73.600 Tonnen gestiegen. Bei einer gleichbleibenden Hausmüllmenge ist sowohl bei der Sperrmüllmenge (+630 Tonnen) als auch beim Straßenkehricht (+200 Tonnen) eine Steigerung zu verzeichnen. Geschäftsfeld Verkehr Ergebnisbeeinflussend bei der SWK MOBIL sind insbesondere die Beschaffung und der Absatz der Verkehrsdienstleistungen in Krefeld, im Kreis Viersen und in Bocholt. Die Fremdunternehmerleistungen im Fahrdienst, die Instandhaltungs- bzw. Sanierungsleistungen für unsere Infrastruktur und der Dieselkraftstoff für unsere eigene Busflotte stellen die größten und wichtigsten Aufwandspositionen in der Beschaffung dar. Neben den von der West-Bus GmbH und der SWK FAHRSERVICE erbrachten Leistungen bezog die SWK MOBIL in 2017 Leistungen von fünf weiteren privaten Busunternehmen. Die Kraftverkehr Schwalmtal GmbH ist weiterhin der größte Partner, deren Personal zum Teil auch mit SWK MOBIL-Bussen fährt. Objekte der Instandhaltung bzw. Sanierung sind Gleise, Oberleitungen und Werkstätten sowie Omnibusse und Straßenbahnen. Der Aufwand für den Anlage Seite II 13 sonstigen Materialverbrauch (ohne Strom- und Dieselaufwand) ist in 2017 im Vergleich zu 2016 weiterhin gesunken. Die SWK MOBIL führt einen längerfristig angelegten Ausbau hoch frequentierter Haltestellen zu barrierefreien Haltestellen durch. Die erste Phase für den Umbau von Straßenbahn-Haltestellen für einen stufenlosen Einstieg wurde bereits in 2012 begonnen. Die zweite Bauphase, in der – wiederum gefördert – acht weitere Haltestellen an die neuen Niederflurstraßenbahnen angepasst werden sollen, musste verschoben werden, weil sich die Auflagen zur Erlangung des Baurechts durch die Technische Aufsichtsbehörde (TAB) verändert haben und in diesem Kontext die Fördermittel nicht abgerufen werden konnten. Zielsetzung ist es, zumindest fünf der acht Haltestellen für eine Förderung in 2019 anzumelden und zu realisieren. Darüber hinaus soll ein gemeinsamer Umbauplan mit der Stadt Krefeld erarbeitet werden, der dann auch als Anlage zum Krefelder Nahverkehrsplan politisch beschlossen werden soll. Zukünftig sollen die Haltestellen vor allem im Rahmen von straßenzugweisen Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten mit umgebaut werden. In 2017 konnte der Anstieg der Fahrgastzahlen nicht fortgesetzt werden. Vor allem wegen sinkender Schülerzahlen und der damit verbundenen Reduktion des Absatzes von SchülerMonatskarten (SchokoTicket) sowohl für anspruchsberechtigte als auch selbstzahlende Schüler, fiel die Fahrgastzahl von 39,1 Mio. auf 38,8 Mio. in 2017. Des Weiteren konnte der bereits im Vorjahr festgestellte Substituierungseffekt bei den Abonnenten aufgrund der Einführung des monatlich kaufbaren Sozialtickets (MeinTicket) weiterhin beobachtet werden. Die Anzahl der verkauften Fahrausweise ist insbesondere beim Schülerticket und den Monatstickets im Abonnement (ohne Schul- und Ausbildungsverkehr) deutlich gesunken. Dagegen sind die Verkäufe von Einzeltickets und den Monatstickets im freien Verkauf (vor allem Sozialticket) weiter gestiegen. Geschäftsfeld Dienstleistungen Für die SWK AG besonders erwähnenswert ist die Umsetzung eines umfangreichen Umbauund Sanierungskonzepts an den Gebäuden A und C am Standort St. Töniser Straße 124/126 in Krefeld. Dies wirkt sich seit 2016 maßgeblich auf das Ergebnis der SWK AG (Gebäude A) und SWK ENERGIE (Gebäude C) aus. Das Konzept beinhaltet die Erweiterung des Gebäudes C und die Sanierung des Gebäudes A. Im Gebäude C entstehen zusätzliche Büroflächen, ein neues Rechenzentrum sowie der Standort der Netzleitwarte. Im Gebäude A ist eine umfassende altersbedingte Sanierung des Verwaltungsgebäudes notwendig, sodass auch alle technischen Anlagen ausgetauscht werden müssen. Ebenso notwendig ist der Brandschutz dem heutigen Standard eines Verwaltungsgebäudes in dieser Größe anzupassen. Im Rahmen der Sanierung wird auch über das Thema „Neue Bürowelten“ nachgedacht. Dieser Prozess befindet sich zurzeit mit der Durchführung von Mitarbeiterworkshops in der Planung und soll in 2018 noch entschieden werden. Die Umsetzungen des Umbau- und Sanierungskonzepts haben 2016 begonnen und werden schätzungsweise im Jahr 2022 abgeschlossen sein. Für die SWK AG sind darüber hinaus die Mitarbeiter und deren Belange ein bedeutender Leistungsfaktor. Auf diese wird nachfolgend in dem Kapitel 4.1 eingegangen. Im Anfang 2017 gestarteten Projekt „SWK Digital“ wurde eine Digitalisierungsstrategie definiert, die zukünftig ein prägendes Element unserer Konzernstrategie sein wird. Im Rahmen des Projektes wurden dazu verschiedene Initiativen gestartet und Etappenziele definiert. Konkret werden wir verstärkt sowohl unsere Kundeninteraktionen als auch unsere Anlage Seite II 14 internen Prozesse automatisieren und digitalisieren. Dazu setzen wir verstärkt auf SoftwareLösungen, die uns verbesserte Reporting- und Analysemöglichkeiten bieten, wie z.B. das SAP HANA BW. Um die Rolle eines digitalen Vorreiters wirklich einnehmen zu können, benötigen wir natürlich auch neue und veränderte Arbeitsformen. Die Voraussetzungen dafür wollen wir auch mit neuen Arbeitswelten im Rahmen unseres Umbaus in Gebäude A sowie der damit einhergehenden veränderten Arbeitsplatzausstattung der Mitarbeiter schaffen, die u. a. durch die Einführung von flächendeckendem WLAN ein mobileres und flexibleres Arbeiten gestatten wird. Aufgrund der zunehmenden abteilungsübergreifenden Projektarbeit setzen wir uns verstärkt mit verschiedenen Projektmanagement-Methoden auseinander und bilden unsere Mitarbeiter entsprechend aus, z. B. in agilen Methoden. Auch strukturieren wir unser Projektportfolio-Management konzernweit neu, um Aufgaben und Ressourcen besser aufeinander abzustimmen und somit in der Abarbeitung der Digitalisierungsthemen schneller zu werden. Im Sommer 2017 gab der Vorstand den Anstoß für den neuen Strategieprozess SWK 2025. Damit sollte den externen sowie internen Veränderungen Rechnung getragen werden, die sich seit dem letzten Strategieprozess ereignet haben. In zahlreichen Workshops und Strategiesitzungen haben die einzelnen Konzerngesellschaften herausgearbeitet, welche Position die SWK mit ihren vier Geschäftsfeldern zukünftig am Markt einnehmen will, welche Ziele und Maßnahmen zur Zielerreichung sie verfolgen. Ausgangspunkt der Strategieentwicklung war dabei die bereits 2014 verabschiedete Vision: „Wir als SWKKonzern überzeugen unsere Kunden und Partner als der Umsorger für Energie, Wasser, Entsorgung und Verkehr – nachhaltig und zukunftsorientiert.“ Um diese Vision zu verwirklichen, wollen wir in den nächsten Jahren unsere Innovationskraft stärken und auch neuartige Produkte und Dienstleistungen anbieten, die den sich ändernden Kundenbedürfnissen gerecht werden. Eine der größten Herausforderungen für die nächsten Jahre stellt der demographische Wandel mit dem damit einhergehenden Fachkräftemangel dar, sodass die Sicherstellung von kompetenten Mitarbeitern für alle Positionen im Konzern eines der wesentlichen Konzernziele für die nächsten Jahre sein wird. 3. Lage 3.1 Ertragslage Die Umsatzerlöse der SWK AG liegen mit 36,1 Mio. € um 0,3 Mio. € über dem Vorjahr. Sie setzen sich vorrangig aus Erlösen für die Geschäftsbesorgung gegenüber den Tochtergesellschaften (SWK ENERGIE, SWK MOBIL, SWK FAHRSERVICE, SWK KOMPAKT, NGN und lekker Energie) in Höhe von 30,8 (Vj. 29,6) Mio. € zusammen. Des Weiteren konnten Erlöse aus Dienstleistungen für Datenverarbeitung (im Wesentlichen Bereitstellung Informationssysteme/-technik und Projektkosten für Software/Systemanpassungen) in Höhe von 2,6 (Vj. 3,3) Mio. € und aus Dienstleistungsverträgen mit Beteiligungsgesellschaften (vor allem Nutzung/Zugang zu bestimmten Softwaresystemen für die EGK und GSAK und kaufm. Dienstleistungen für die Quantum) in Höhe von 1,2 (Vj. 1,4) Mio. € verzeichnet werden. Die Erlöse aus Weiterberechnungen liegen bei unverändert 1,1 Mio. € während die Erlöse aus Telekommunikationsdienstleistungen (Bereitstellung von Glasfasernetz) um 0,1 Mio. € auf 0,4 Mio. € angestiegen sind. Die Erlöse aus Weiterberechnungen umfassen hauptsächlich mit 0,5 Mio. € die Weiterberechnungen von Versicherungen, die Weiterberechnung des Mitgliedsbeitrages für den Bundesverband Anlage Seite II 15 der Energie- und Wasserwirtschaft von 0,1 Mio. € und Aufwand für Telekommunikation sowie die Weiterverrechnung eines Avalkredites an die EGN in Höhe von jeweils unverändert 0,1 Mio. €. Die in 2016 erhöhte Bestandsveränderung für nicht abgerechnete Leistungen wurde in 2017 aufgelöst, sodass in 2017 -0,2 (Vj. 0,2) Mio. € ausgewiesen werden. Die anderen aktivierten Eigenleistungen erreichten < 0,1 (Vj. 0,2) Mio. €. Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen um 3,2 Mio. € bzw. 70,8 % auf 7,6 Mio. €. Die zentralste Position bildet nach wie vor die Erstattungen der Tochtergesellschaften aus der Weiterberechnung von Altersvorsorgeaufwendungen der SWK AG von 5,2 (Vj. 3,6) Mio. €. Des Weiteren fand in 2017 eine positive Wertberichtigung der RWE-Aktien um rd. 1,6 Mio. € statt. Die Betriebserträge stiegen im Wesentlichen aufgrund der Erstattungen von Altersvorsorgeaufwendungen sowie der Aktienwertaufholung um 2,7 Mio. € auf 43,5 Mio. € an. Der Aufwand für Material und Fremdleistungen beläuft sich auf 0,3 (Vj. 0,2) Mio. € und ist hauptsächlich für sonstige Fremdleistungen sowie den Hardwareeinkauf für die EGN und die Quantum angefallen. Der Personalaufwand verzeichnete einen Anstieg um 1,9 Mio. € bzw. 9,1 % auf 22,6 Mio. €. Hierbei stieg der Aufwand für die Entgelte von 14,6 Mio. € auf 14,8 Mio. € an. Während sich die laufenden Entgelte um 0,6 Mio. im Wesentlichen infolge der zum 1. Februar 2017 erfolgten tariflich vereinbarten Entgeltanpassung um 2,4 % sowie der gestiegenen jahresdurchschnittlichen Mitarbeiterzahl (siehe Kapitel 4.1 Mitarbeiter) erhöhten, sank der Aufwand für die sonstigen Entgelte um 0,5 Mio. € aufgrund der Auflösung von Altersteilzeitrückstellungen. Der für die SWK AG geltende Tarifvertrag TV-V hat eine Laufzeit vom 1. März 2016 bis zum 28. Februar 2018. Die Aufwendungen für soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung sind um 1,7 Mio. € auf 7,8 Mio. € vorwiegend infolge erhöhter Zuführungen zu Beihilfe- und Pensionsrückstellungen gestiegen. Die Abschreibungen sanken um 1,7 Mio. € auf 1,6 Mio. € hauptsächlich aufgrund der Verringerung der Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens. Hier ist vor allem die Abschreibung der Software zur Mandantentrennung im SAP IS-U für die Bereiche Netze und Vertrieb i.H.v. rd. 1,0 Mio. € sowie für MicrosoftLizenzen i.H.v. 0,5 Mio. € abgeschlossen worden. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich deutlich um 8,7 Mio. € auf 28,7 Mio. €. Diese Veränderung ist hauptsächlich auf den Aufwandszuschuss für die EAG i.H.v. 11,2 Mio. € aufgrund des im Vergleich zur vorausgegangen Planung höheren Finanzaufwandes zurückzuführen. Des Weiteren stiegen die Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen um 0,4 Mio. €, die EDV-Kosten und der Wartungsaufwand um jeweils 0,3 Mio. € aufgrund zunehmender Digitalisierungsprojekte und der damit einhergehenden IT-Beratung und Softwarewartung. Im Gegensatz dazu verringerte sich in 2017 der Aufwand für übrige Dienst- und Fremdleistungen um 4,4 Mio. € hauptsächlich aufgrund der geringeren Rückstellungszuführung für die Gebäudesanierung und für die Einhaltung der Vereinbarungen aus den Mietverträgen gegenüber der SWK ENERGIE und Anlage Seite II 16 NGN. Ebenfalls sank der Aufwand für Mieten, Porto- und Telefonaufwand sowie Spenden/Geschenke und sonstige freiwillige soziale Aufwendungen um jeweils rd. 0,1 Mio. €. Die Betriebsaufwendungen stiegen von 44,1 Mio. € um 9,0 Mio. € bzw. 20,3 % auf 53,1 Mio. € an. Das Betriebsergebnis sank von -3,3 Mio. € um 6,3 Mio. € auf -9,6 Mio. €. Dies ist hauptsächlich durch den oben genannten Aufwandszuschuss für die EAG bedingt. Das Finanzergebnis stieg von 25,3 Mio. € um 6,7 Mio. € auf 32,0 Mio. €. Dies resultiert vorwiegend aus gestiegenen Erträgen aus Gewinnabführung, hauptsächlich aus der SWK ENERGIE, um 4,2 Mio. € auf 42,7 Mio. € und dem um 1,4 Mio. € verringerten Verlustausgleich der SWK MOBIL. Der Ertragsteueraufwand einschließlich der sonstigen Steuern stieg von 3,0 Mio. € auf 3,6 Mio. € an. Dies ist im Wesentlichen auf einen deutlich gestiegenen Körperschaftsteueraufwand um 1,0 Mio. € auf 2,4 Mio. € zurückzuführen. Im Gegensatz dazu reduzierte sich der Aufwand für Gewerbeertragsteuer um 0,6 Mio. € auf 1,1 Mio. €. Der Jahresüberschuss der SWK AG liegt bei unverändert 18,9 Mio. €. Grund hierfür ist, dass das deutlich verbesserte Finanzergebnis die gestiegenen Betriebsaufwendungen, was hauptsächlich durch Einmaleffekte (u.a. der Aufwandszuschuss an die EAG) zu erklären ist, ausgleichen konnte. Unter Einbezug des Gewinnvortrags aus den Vorjahren von 12,3 (Vj. 3,4) Mio. € und einer Einstellung in die Gewinnrücklage von 2,8 (Vj. 2,5) Mio. € beträgt der Bilanzgewinn 28,4 (Vj. 19,8) Mio. €. Gemäß Vorschlag des Vorstandes soll der Bilanzgewinn in Höhe von 8,5 Mio. € an die Stadt Krefeld ausgeschüttet und 19,9 Mio. € auf neue Rechnung vorgetragen werden. 3.2 Finanzlage Die Daten des handelsrechtlichen Jahresabschlusses wurden für die Finanzanalyse sowie für die Ermittlung aussagekräftiger Kennzahlen nach finanzwirtschaftlichen Kriterien aufbereitet. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist um rd. 8,0 Mio. € auf -1,6 (Vj. -9,6) Mio. € gestiegen. Begünstigt wurde der Cashflow insbesondere durch um 14,0 Mio. € gesunkene Ertragsteuerzahlungen, die Zunahme der Rückstellungen um 5,8 Mio. € und der sonstigen Passiva um 18,5 Mio. €. Demgegenüber steht die Abnahme der sonstigen Aktiva um 27,1 Mio. € und die um 1,7 Mio. € gesunkenen Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens. Darüber hinaus führt die Zuschreibung auf RWE-Aktien um 1,6 Mio. € ebenso zu einem Rückgang des operativen Cashflows. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit verringerte sich um 49,0 Mio. € auf -34,7 Mio. €. Er setzt sich im Wesentlichen aus Ein- (44,2 Mio. €) und Auszahlungen (-21,1 Mio. €) aus Ergebnisübernahmen, Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition (-15,0 Mio. €) und einer Ausleihung an ein verbundenes Unternehmen (-44,7 Mio. €) zusammen. Anlage Seite II 17 Aus der Finanzierungstätigkeit ergab sich ein Mittelabfluss in Höhe von 7,6 (Vj. 7,7) Mio. €, der im Wesentlichen aus der Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2015 an die Stadt Krefeld in Höhe von 7,5 Mio. € resultiert. Der Finanzmittelbestand – bestehend aus verfügbaren flüssigen Mitteln (einschließlich Cash-Pool) – hat sich im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 43,9 Mio. € auf -9,9 Mio. € verringert. Die SWK AG investierte im Berichtsjahr 2,0 (Vj. 2,6) Mio. € in immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und in das Sachanlagevermögen. Wesentliche Investitionen waren der Erwerb von Software in Höhe von 0,1 Mio. € und von Lizenzen in Höhe von 0,3 Mio. €. Darüber hinaus wurden Anzahlungen auf immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 0,3 Mio. € geleistet. Des Weiteren investierte die SWK AG in Sachanlagen in Höhe von 1,3 Mio. €, die im Wesentlichen Grundstücke und Hardware betrafen. 3.3 Vermögenslage Eine entsprechende Aufbereitung des Jahresabschlusses analog zur Finanzlage wurde auch für die hier dargestellte Bilanzanalyse vorgenommen. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 6,0 % auf 334,9 (Vj. 315,9) Mio. €. Auf der Aktivseite führte u.a. der stichtagsbedingte Rückgang der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände um 29,7 Mio. € und die Anlage von Festgeldern in Höhe von 15 Mio. € im Saldo zu einer Verminderung des Umlaufvermögens. Demgegenüber steht eine Erhöhung des Finanzanlagevermögens um 34,8 Mio. €. Das Anlagevermögen stieg um 16,2 % auf 252,8 (Vj. 217,5) Mio. €. Der Anteil der Finanzanlagen an der Bilanzsumme betrug zum Bilanzstichtag 73 %. Das Umlaufvermögen ist auf 82,0 (Vj. 98,3) Mio. € gesunken. Der Umlaufvermögens an der Bilanzsumme sank von 31 % im Vorjahr auf 25 % im Wesentliche Posten des Umlaufvermögens sind Forderungen gegen Unternehmen mit 51,1 (Vj. 78,0) Mio. € sowie Bankguthaben in 25,2 (Vj. 11,7) Mio. €. Anteil des Berichtsjahr. verbundene Höhe von Das um die vorgeschlagene Dividendenzahlung bereinigte Eigenkapital stieg im Wesentlichen durch den höheren Bilanzgewinn auf 252,7 (Vj. 242,3) Mio. €. Dies führt zu einer bereinigten Eigenkapitalquote von 75 (Vj. 77) %. Die langfristigen Rückstellungen verminderten sich um 5,8 Mio. € auf 27,4 Mio. €. Die wesentlichen langfristigen Rückstellungen betreffen zum einen in Höhe von 21,1 (Vj. 28,6) Mio. € Pensionsverpflichtungen, die erstmalig mit Wertsicherungsfonds in Höhe von 8,0 Mio. € saldiert wurden. Darüber hinaus beinhalten diese Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von 1,0 (Vj. 0,9) Mio. € sowie Beihilfeverpflichtungen in Höhe von 5,3 (Vj. 3,6) Mio. €. Der Anteil der langfristigen Rückstellungen an der Bilanzsumme liegt bei 8 (Vj. 11) %. Die kurzfristigen Verpflichtungen inkl. der vorgesehenen Ausschüttung an die Stadt Krefeld betragen 50,8 (Vj. 36,5) Mio. €. Ihr Anteil an der Bilanzsumme erhöhte sich im Berichtsjahr Anlage Seite II 18 von 12 % auf 15 %. Wesentliche Posten der kurzfristigen Verbindlichkeiten sind die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen mit 24,4 (Vj. 17,2) Mio. € sowie kurzfristige Rückstellungen in Höhe von 11,4 (Vj. 8,8) Mio. €. 4. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren 4.1 Mitarbeiter Die Mitarbeiterstärke der SWK AG erreichte zum 31. Dezember 2017 rd. 186 (Vj. 176) Vollzeitkapazitäten. Die jahresdurchschnittliche Anzahl der beschäftigten Arbeitnehmer auf Kopfbasis gemäß § 285 Nr. 7 HGB betrug 255 (Vj. 194). Davon waren 150 (Vj. 150) Mitarbeiter in Vollzeit und 105 (Vj. 44) Mitarbeiter in Teilzeit beschäftigt. Der Anstieg der Vollzeitkapazitäten ist im Wesentlichen auf Besetzungen von Zusatzkapazitäten in den Bereichen Informationstechnologie/Organisation, Unternehmensentwicklung, Unternehmenskommunikation und Personalmanagement zurückzuführen. Im Berichtsjahr hat sich das Personalmanagement der SWK AG verstärkt dem Thema Digitalisierung, Transformationsprozesse und Agilität gewidmet, da diese zunehmend unsere Arbeitswelt verändern. Sie stellen neue Anforderungen an die Lernkultur sowie Kompetenzen der Belegschaft. Der Bereich Personalplanung und -entwicklung wird mit einem umfassenden Relaunch in der Weiterbildung sowohl die Seminarangebote der Weiterbildung als auch die bisherigen Personalentwicklungsprogramme neu ausrichten. In 2017 wurde dazu u.a. das Projekt „Digitales Lernen“ aufgesetzt, welches u.a. die Einführung von eLearnings zur Erweiterung unserer Qualifizierungsmethoden und –formate beinhaltet. So sollen unsere Mitarbeitenden zukünftig orts- und zeitunabhängig die Möglichkeit erhalten, sich mit modernen und innovativen Lernkonzepten – von mobilem Lernen bis zu Video basierten Trainingseinheiten - kontinuierlich und eigenverantwortlich weiterzuentwickeln. Um die Entwicklung unserer Führungskräfte gezielt zu unterstützen, wurde konzernweit ein 360° Feedback-Verfahren umgesetzt, das auf dem Führungsleitbild sowie dem Kompetenzmodell basiert. Führungskräfte aller Hierarchieebenen haben durch das 360° Feedback erstmalig eine systematische Rückmeldung durch ihren Vorgesetzten, ihre Kollegen und ihr Team (Fremdbild) erhalten und konnten diese mit ihrer eigenen Einschätzung (Selbstbild) abgleichen. Die ausführliche Vermittlung der individuellen Ergebnisse fand im Mai/Juni 2017 statt, sodass darauf aufbauend die geeigneten nächsten Schritte zur nachhaltigen Kompetenzverbesserung abgeleitet wurden. Das 360° FeedbackVerfahren stellt einen weiteren wichtigen Baustein dar, um das Bewusstsein für die eigene Führungsrolle zu stärken sowie die Führungsqualität auf einem hohen Niveau zu halten und zu intensivieren. Die Möglichkeiten der Digitalisierung wurden im Rahmen des Recruitings zur Steigerung der Präsenz der SWK sowie zur Erweiterung der Kandidatenkontakte genutzt. Dazu wurden im Jahr 2017 z. B. Arbeitgeberprofile in Business Netzwerken erstellt, die Veröffentlichung der Stellenanzeigen über Multiposting-Tools im Internet vorgenommen und Kandidaten für offene Stellen über Business-Netzwerke identifiziert und aktiv angesprochen. Die Aktivitäten des Personalmanagements waren im Berichtsjahr zudem stark durch die Änderungen in der Aufbauorganisation der NGN und deren personellen Auswirkungen Anlage Seite II 19 geprägt. Unter Beteiligung zahlreicher Mitarbeitender wurden in Werkstätten-Workshops als wesentlichste Änderung die komplette Planungs-, Projektierungs- und Bauabwicklung in der neuen Organisationseinheit „Technisches Projektmanagement“ gebündelt. Gleichzeitig wurden auch Projektverantwortliche benannt, um die Baumaßnahmen „aus einer Hand“ durchzuführen. Darüber hinaus wurden die Prozessketten entlang definierter Leistungsphasen konsequent nach Zuständigkeit auf die Organisationseinheiten optimiert ausgerichtet und die Mitarbeitenden entsprechend neu zugeordnet. Aufgrund der hohen Anzahl der hiervon Betroffenen und der Komplexität der Gesamtmaßnahme wurde die Reorganisation im Rahmen eines hierzu notwendigen Interessenausgleichs/Sozialplans sozialverträglich zum 1. Januar 2018 umgesetzt. 4.2 Forschung und Entwicklung Folgende Forschungs- und Entwicklungsvorhaben standen 2017 in den einzelnen Geschäftsfeldern im Fokus: Geschäftsfeld Energie und Wasser Im Juli 2015 erteilte die Bezirksregierung Arnsberg den Zuwendungsbescheid für die SWK ENERGIE im Rahmen des Projektaufrufes „KWK-Modellkommune“. Im Rahmen dieses Projektes wird bis Ende September 2018 das von der SWK ENERGIE entwickelte Konzept für eine wirtschaftlich orientierte Betriebsführung von dezentralen Mini-KWK-Systemen in einem virtuellen Kraftwerk umgesetzt. Erster Meilenstein war die Errichtung von zwei Pilotanlagen in Krefeld im Vorjahr. Für die Einbindung weiterer Anlagen erfolgte die Erarbeitung eines unter Kostenaspekten effizienten Standardmodells. Vor der Heizperiode 2017/18 installierten wir noch drei Versuchsanlagen, mit denen wir unsere Erfahrungen hinsichtlich objekt- und anlagenspezifischer Herausforderungen ausbauen. Zwei Anlagen stellen komplexe KWK-Systeme dar und konnten im Berichtsjahr erfolgreich in Betrieb genommen werden. Eine Anlage ist mit Smart Meter ausgestattet, die andere setzt sich aus einer Solarthermie- und Brennstoffzellenkombination zusammen, die mittels der von uns entwickelten WoB-Box® intelligent gesteuert wird. Die dritte Anlage umfasst eine KWKHeizzentrale mit angeschlossenem Nahwärmenetz und einem neu verbauten Erdwärmespeicher. In einer wissenschaftlichen Studie konnte das theoretische Potenzial für (Strom-) Netzdienlichkeiten bzw. Nicht-Netzschädlichkeiten von solchen KWK-Systemen ermittelt werden. Aktuell werden hierzu von der SWK ENERGIE und der NGN Versuchsreihen vorbereitet, welche zukünftig Wertschöpfungsmöglichkeiten in Smart-Grids sein könnten. Unter dem Leitgedanken „Übertragbarkeit auf andere Kommunen und Energieversorgungsunternehmen“ (White-Label) konnte bereits eine erste kommerzielle WoB-Box® zusammen mit den Gemeindewerken Grefrath in der Eissporthalle Grefrath umgesetzt werden. Des Weiteren wurde eine erste Mess-Box (Vorstufe der WoB-Box®) bei einer Anlage der Stadtwerke Kempen installiert. Weitere Kooperationsmöglichkeiten werden aktuell aufgebaut. Anlage Seite II 20 Unter dem Stichwort „Mieterstrom“ wird eine dezentrale Stromerzeugung mit lokaler Direktlieferung an Letztverbraucher verstanden. Infolge der Nutzung des selbst erzeugten Stroms durch die Mieter liegt der Strompreis für sie deutlich unter dem aus dem öffentlichen Netz, weil dabei keine Kosten für den Transport des Stroms sowie fast keine Steuern und Umlagen anfallen. Darüber hinaus wird diese Art der dezentralen Erzeugung durch Förderprogramme wie z. B. „Progress.NRW“ attraktiver. Rechtliche und regulatorische Herausforderungen bei der Gestaltung entsprechender Mess- und Abrechnungskonzepte konnten im Rahmen des Projektes KWK-Modellkommune geprüft und erste Lösungen erarbeitet werden. Hierbei halfen die Erfahrungen aus einer der beiden Pilotanlagen, einem 48-Parteien Mehrfamilienhaus. Ein grundsätzliches Marktpotenzial für das Thema Mieterstrom konnte bereits erfolgreich nachgewiesen werden. Wir untersuchen derzeit die Herausforderungen einer breiteren kommerziellen Umsetzung. Im Zuge einer verstärkten Fokussierung auf dezentrale, flexible Anlagen im Bereich erneuerbarer Energien startete im Vorjahr ein Feldtest mit Photovoltaikanlagen im Zusammenhang mit Batteriespeichern. Hierauf aufbauend können mögliche Leistungen der SWK ENERGIE und dessen Wirtschaftlichkeit bewertet werden, was zu einer weiteren Positionierung in diesem Zukunftsbereich führen wird. Geschäftsfeld Entsorgung Die EGK arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung und Weiterentwicklung der eingesetzten Verfahrens- und Apparatetechnik, um die technische und wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit der Anlagen zur Müllverbrennung und Abwasserreinigung sicherzustellen. Dies erfolgt in teilweise enger Zusammenarbeit mit Herstellern und Lieferanten, aber auch mit Forschungseinrichtungen und Hochschulen. Wesentliche Elemente dieser Zusammenarbeit bilden die Mitwirkung bei Forschungs- und Entwicklungsvorhaben und die Mitbetreuung von wissenschaftlichen Abschlussarbeiten. Themen, bei denen Forschungseinrichtungen und die EGK derzeit kooperieren, sind das Erzeugungs- und Lastmanagement bei der Müllverbrennung zur Unterstützung der Sektorenkopplung und die Entfernung von Spurenstoffen aus dem Abwasser. Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Verbundforschungsvorhabens wurde auf der Kläranlage 2017 eine halbtechnische Versuchsanlage zur Spurenstoffelimination aus Abwasser mittels Chlordioxid installiert und einem Versuchsprogramm entsprechend betrieben. Auch die EGN entwickelt für seine Verwertungs- und Aufbereitungsanlagen kontinuierlich neue Prozesse unter Einsatz modernster Technik. Im Geschäftsjahr 2017 wurde u.a. am Standort in Weisweiler zur Erhöhung der Ausbeute an Nichteisenmetallen die Rostascheaufbereitungsanlage um Klassier- und Separierstufen erweitert. Geschäftsfeld Verkehr Gemeinsam mit sechs weiteren Verkehrsunternehmen im VRR hat die SWK MOBIL eine Vertriebsallianz gegründet. Im Rahmen dieser Vertriebsallianz sollen Vertriebsprozesse harmonisiert und effizienter, somit auch wirtschaftlich günstiger gestaltet werden. Darüber hinaus ist die Vertriebsallianz auch eine Antwort auf die voranschreitende Digitalisierung im Nahverkehr. Nach jahrelanger Vorbereitung und europaweiter Ausschreibung konnte Ende 2016 die Firma „worldline“ mit der Entwicklung eines zukunftsfähigen Vertriebshintergrundsystems beauftragt werden. Das neue Hintergrundsystem ist grundsätzlich für weitere Partner inner- und außerhalb des VRR offen. Das neue Hintergrundsystem steht vermutlich ab dem Jahr 2020 zur Verfügung. Anlage Seite II 21 Mit dem Energieeffizienzzentrum E2 der Hochschule Niederrhein ist ein Forschungsvorhaben vereinbart worden, das eine Entscheidungsmatrix erarbeitet, um den optimalen Zeitpunkt zu definieren, in die Beschaffung von Elektrobussen für Krefeld einzusteigen. Im Vordergrund soll hier das Thema Wirtschaftlichkeit der Investition auf Basis der Marktreife von Elektrobussen für den täglichen Einsatz und die notwendige Ladeinfrastruktur stehen. Die Kundenorientierung und Dienstleistungsqualität kontinuierlich zu steigern war auch 2017 erklärtes Ziel der SWK MOBIL. Im Sinne des Abbaus von Zugangshemmnissen zur Fahrt mit Bussen und Bahnen erreichte die SWK MOBIL im Berichtsjahr mit „SWK live“ und der damit verbundenen Kundenleitstelle (räumlich in der Betriebsleitstelle angeordnet) viele neue Kunden. Von SWK live werden Störungsmeldungen im Betrieb sehr zeitnah an die Kunden versandt. Das Besondere dabei ist, dass der Kunde nur über die Störungen auf den Linien informiert wird, die er auch nutzen möchte, bzw. für die er sich angemeldet hat. Die Informationen werden in der Regel über WhatsApp kommuniziert und der Kunde kann mit der Kundenleitstelle auch in den Dialog eintreten, indem er z.B. konkrete Tipps für mögliche Umleitungsstrecken erhält. Weit über 7.000 Kunden sind für diesen Service zwischenzeitlich registriert. Es gehört zum Zeitgeist, stets und überall "online" zu sein - auch in der Straßenbahn. Wer früher ein Buch oder die Zeitung auf dem Weg zur Arbeit in der Straßenbahn genutzt hat, schaut heute auf sein Smartphone. Damit der Kunde auch unbeschwert und mit gleichbleibender Qualität „surfen“ kann, testet die SWK MOBIL derzeit in drei Straßenbahnen kostenloses WLAN. Die Nachfrage ist sehr hoch und es ist eine steigende Tendenz erkennbar. Durchschnittlich werden derzeit rd. 100 GB pro Bahn und Monat verbraucht. Neben der stabilen Technik sollen in der Probephase auch verschiedene Zugangsformen zum kostenlosen WLAN getestet werden, um dann im Sommer 2018 zu entscheiden, in welcher Form die SWK MOBIL zukünftig WLAN anbietet. 5. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur Lage Das Ergebnis vor Steuern in 2017 liegt trotz des ausgezahlten Aufwandszuschusses an die EAG auf Vorjahresniveau. Die gestiegenen Betriebsaufwendungen konnten aufgrund eines deutlich verbesserten Finanzergebnisses ausgeglichen werden. Da der Anstieg der Betriebsaufwendungen hauptsächlich durch einmalige Effekte zu begründen ist, sieht der Vorstand der SWK AG den Geschäftsverlauf insgesamt sehr zufriedenstellend. Die Ertragssituation der SWK AG wird durch ihre Beteiligungen in den Geschäftsfeldern Energie und Wasser sowie Entsorgung weiterhin wettbewerbsitensiv bleiben. C. Prognose-, Chancen- und Risikobericht 1. Chancenbericht Die Chancen der zukünftigen Entwicklung werden in den einzelnen Geschäftsfeldern wie folgt beurteilt: Anlage Seite II 22 Im Geschäftsfeld Energie und Wasser zeigt die SWK ENERGIE gute Erfolge im Aufbau zielgruppenspezifischer Vertriebskampagnen für Neu- und Bestandskunden, sodass hier Potenziale zur Weiterentwicklung bestehen. Dabei sind eine individuelle Kundenbetrachtung und eine darauf abgestimmte Ansprache in Kampagnenform von großer Bedeutung. Neben der weiterhin gültigen Wachstumsstrategie sowohl im Privatals auch Gewerbekundenbereich liegt die Herausforderung in dem Erhalt und Ausbau der Werthaltigkeit bei Bestandskunden. Beidem dient die kontinuierliche Anpassung des Vertriebskanalmixes auch unter Berücksichtigung von Chancen der Digitalisierung und Big Data. Im Rahmen der E-Mobilität ist angedacht, die Infrastruktur für Schnellladesäulen in Krefeld zu schaffen. Die bestehende Erdgastankstelle der SWK soll um eine Schnellladesäule für Elektromobilität ergänzt werden. Die SWK ENERGIE sieht weiterhin Chancen im Ausbau der Wärmeversorgung, des Contractings und der Energiedienstleistungen. Im Bereich Contracting steht das Wärmecontracting in der Wohnungswirtschaft, z.B. in Form von Fernwärmeanschlüssen oder Gasbrennwertthermen, im Vordergrund. Ein zusätzliches Potenzial wird im Vertrieb des Kleinanlagen-Contractings aber auch in der Umsetzung von individuellen Wärmelösungen z.B. für Quartiere gesehen. Auch im Vertrieb von KWK-Anlagen ist ein Wachstums-Potenzial vorhanden. Die SWK ENERGIE untersucht in anderen Forschungsprojekten weitere Wertschöpfungen im Bereich der dezentralen Stromerzeugung. Denn zukünftig wird durch den beschlossenen Ausstieg aus der Atomkraft Bedarf an flexibler Erzeugungsleistung bestehen. Die lekker Energie sieht ebenso Chancen, dass die Kundenzahl in den nächsten Jahren auf leicht höherem Niveau gehalten werden kann und der durchschnittliche Stromverbrauch der Haushaltskunden langfristig konstant bleibt. Die Steigerung der Energieeffizienz wird durch die zunehmende Elektrifizierung der Haushalte kompensiert. Im Gasbereich wird jedoch davon ausgegangen, dass der Verbrauch der Haushaltskunden langfristig durch effizientere Heizsysteme, bessere Wärmedämmung und die Substitution von Gasheizungen durch alternative Systeme sinken wird. Die Maßnahmen, die in 2017 bereits zu einer leicht verbesserten Lage führten, sollen auch in Zukunft konsequent fortgesetzt werden. In diesem Zusammenhang werden auch eine Anpassung der Instandhaltungs- und Wartungsstrategie sowie eine Optimierung der Betriebskosten in allen Sparten und Geschäftsfeldern verfolgt. Hierauf soll auch die erfolgreiche Akquisition der KRT Kabel- und Rohrleitungstiefbau GmbH, Krefeld, durch eine Vertiefung der Wertschöpfungskette und eine optimierte Integration in die Geschäftsprozesse der NGN einzahlen. Darüber hinaus untersucht die NGN kontinuierlich auch weiterhin mögliche Beteiligungsbzw. Kooperationsoptionen in der Region Niederrhein, um auch über diesen Weg eine ggf. weitere Effizienzverbesserung der eigenen Ressourcen und eine Kostensenkung zu realisieren. Im Geschäftsfeld Entsorgung ist die Entwicklung insbesondere durch die EGN und EGK geprägt. Durch die starke Stellung am linken Niederrhein sieht die EGN gute Chancen, sowohl die Dienstleistungspalette bei bestehenden Kunden zu erweitern als auch neue Anlage Seite II 23 Kunden zu gewinnen. Durch die neuen Vereinbarungen mit der MVA Weisweiler ab Dezember 2017 und mit der EGK in Krefeld ab dem Jahr 2020 hat die EGN die Weichen für eine langfristige Entsorgungssicherheit stellen können. Darüber hinaus bietet der in 2017 erfolgte Einstieg in den Onlinemarkt der EGN neue digitale Absatzwege im deutschlandweiten Privatkundensegment. Des Weiteren sieht die EGN gute Chancen durch die Fortsetzung des Effizienzsteigerungs- und Kostensenkungsprogramms auch in Zukunft weitere Optimierungspotenziale heben zu können. Für die EGK ist auf Basis der bestehenden Strategie im SWK Konzern die langfristige Weiterführung des bestehenden Geschäftsmodells weiterhin das Ziel. Die Entscheidung über die Fortsetzung des bestehenden Vertrages mit der Stadt Krefeld über 2018 hinaus hat hierfür die wesentliche Basis geschaffen. Durch die Ausgestaltung der MKVA als KraftWärme-Kopplungsanlage und die Anbindung an das SWK-Fernwärmenetz bildet die Anlage auch zukünftig einen wesentlichen Baustein zur lokalen Energieversorgung. Dies erfolgt mit einem hohen Gesamtwirkungsgrad unter Einsatz teilweise regenerativer Energieträger. Damit leistet die Anlage einen Beitrag zur Energiewende, deren Bedeutung in Zukunft eher zu- als abnehmen wird. Das Kerngeschäft der GSAK ist aufgrund der langfristigen Beauftragungen durch die Stadt Krefeld im Rahmen der Daseinsvorsorge auch in Zukunft stabil. Darüber hinaus hat die GSAK im zweiten Quartal 2016 erfolgreich an der Ausschreibung der Dualen Systeme teilgenommen und den Auftrag zur Einsammlung der Leichtverpackungen im Stadtgebiet Krefeld für den Zeitraum von 2017 bis 2019 erhalten. Im Geschäftsfeld Verkehr sieht die SWK MOBIL die Rahmenbedingungen für Ergebnisverbesserungen weiterhin schwierig. Neben den steigenden Aufwänden zum Erhalt der Straßenbahninfrastruktur und den Folgen des demographischen Wandels verändern sich auch die Verhaltensweisen unserer maßgeblichen Kundengruppen. So wählen mehr und mehr Kunden die Flexibilität verschiedener Ticketsegmente, u. a. das Sozialticket. Hier haben unsere Kunden keine Bindung von mindestens zwölf Monaten und entscheiden von Monat zu Monat neu, ob der Kauf einer Monatswertmarke wirtschaftlich sinnvoll ist. Es ergeben sich jedoch Chancen, diese voraussichtlichen Kundenverluste mit entsprechenden Zuwächsen in anderen Kundensegmenten zu kompensieren. Diese liegen in einer fortgesetzten Kundenorientierung und der stetigen Verbesserung der vornehmlich digitalen Serviceangebote. Unsere neuen Angebote SWK Live und das Ratzfatz-Ticket sowie der WLAN-Testbetrieb dokumentieren hier unsere Innovations- und Veränderungsbereitschaft. Über die neuen Informations- und Vertriebskanäle soll es uns gelingen, auch neue Zielgruppen für die Fahrt in Bus und Bahn zu gewinnen. 2. Risikobericht Das Risikomanagement wird durch die SWK AG als Muttergesellschaft für alle in den Geschäftsfeldern Energie und Wasser, Verkehr sowie Dienstleistungen operativ tätigen Tochtergesellschaften im Rahmen der bestehenden Geschäftsbesorgungsverträge zentral durchgeführt. Die zum Geschäftsfeld Entsorgung gehörenden Gesellschaften EGN, EAG, EGK und GSAK sowie die im Geschäftsfeld Energie und Wasser tätige Enkelgesellschaft lekker Energie verfügen jeweils über ein eigenes Risikomanagement. Deren wesentliche Risiken werden im Risikoportfolio des Konzerns erfasst und ausgewiesen. Anlage Seite II 24 Ziel des Risikomanagementsystems ist es, die Unternehmensrisiken aus dem externen Unternehmensumfeld sowie aus unternehmensinternen Gegebenheiten so früh wie möglich zu erkennen, zu bewerten und gegenzusteuern. Es dient damit der nachhaltigen Sicherung der Unternehmensexistenz. Die bestehende Verfahrensanweisung zum Risikomanagement stellt sicher, dass unternehmensweit eine einheitliche und systematische Methode zur Identifikation, Bewertung, Steuerung und Kommunikation der Risiken angewendet wird, die Funktionsfähigkeit und die Integration des Risikomanagements in die Unternehmenssteuerung gewährleistet wird und eine effiziente Überwachung des Risikomanagements erfolgt. Die SWK AG führt mit allen in das Risikomanagementsystem einbezogenen Fachbereichen/Gesellschaften systematische Risikoinventuren durch. In Abhängigkeit eines derzeit übergreifenden einheitlichen Schwellenwerts wird regelmäßig über Veränderungen von Risiken berichtet. Bei erstmaligem Eintritt erfolgt – in Abhängigkeit des Schadenspotenzials – die Berichterstattung unmittelbar. Auf Basis der Risikoinventuren ergreifen die Risikoverantwortlichen dann Maßnahmen zur Steuerung, Begrenzung und Minimierung von Risiken. 2017 wurde die Klärung hinsichtlich eines gemeinsamen Verständnisses zum Risiko und dessen Bewertung zwischen dem Risikomanagement nach KontraG und den Systemverantwortlichen für die funktionsspezifischen Risikomanagementsysteme herbeigeführt und als Entwurf in der Verfahrensanweisung zum Risikomanagement nochmal klarstellend dokumentiert. Für die in dieser Hinsicht angepasste Verfahrensanweisung (Version 09/10.2017) erfolgte im März 2018 durch Unterschrift der Verantwortlichen die Genehmigung. Der Risikoausschuss der SWK AG tagte quartalsweise, analysierte die gemeldeten Risiken und gab den Risikoverantwortlichen Hinweise zum Ansatz, zur Bewertung und zum Umgang mit diesen. Im Folgenden werden Risiken auf Ebene der SWK AG selbst sowie wegen der Bedeutung der Ergebnisabführung bzw. des Ergebnisausgleichs und der Erträge aus Beteiligungen für die Muttergesellschaft SWK AG auch wesentliche Risiken der Tochtergesellschaften dargestellt: Politisch-rechtliche Risiken Es besteht für die EGN zur Sicherung der Rekultivierung und Nachsorge der Deponien im Rhein-Kreis Neuss eine Bankbürgschaft in Höhe von 48,1 Mio. €. Sie ist durch einen Avalkredit der SWK AG in gleicher Höhe rückbesichert. Darüber hinaus hat die SWK AG dem Kreis Viersen eine selbstschuldnerische Bürgschaft zur Besicherung des Weiterbetriebs, der Rekultivierung und Nachsorge der Deponie Viersen II gestellt. Diese beläuft sich zum Jahresende 2017 auf unverändert 6,8 Mio. €. Der Haftungseintritt der vorbezeichneten Verpflichtungen wird nach wie vor als sehr unwahrscheinlich eingestuft. Die SWK AG hat ab dem 1. Dezember 2017 eine Bürgschaftsverpflichtung in Höhe von 6 Mio. € gegenüber der AWA Entsorgung GmbH übernommen zur Sicherung sämtlicher Pflichten der EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH aus der neugefassten Zusammenarbeitsvereinbarung in Bezug auf die anteilige Tragung der Kosten einer etwaigen Stilllegung der Müllverbrennungsanlage. Des Weiteren bestehen Kontingentverpflichtungen Anlage Seite II 25 der EGN zum 31. Dezember 2017 zur Anlieferung Müllverbrennungsanlagen Weisweiler und Düsseldorf. von Abfall in die Marktrisiken Es bestehen für die EGN trotz der positiven Preisentwicklung wesentliche Risiken bei der Entwicklung der verfügbaren Mengen und der Preise für Abfälle zur thermischen Verwertung. Die EGN übernimmt insbesondere Entsorgungs- und Recyclingdienstleistungen für Kommunen, duale Systeme und Gewerbekunden. Sie steht bei Ausschreibungen immer im Wettbewerb mit anderen Entsorgern und ist bei Neuausschreibungen den entsprechenden Umsatz- und Ergebnisrisiken ausgesetzt. Die EGN hat die Risiken, welche sich aus der Teilnahme an Ausschreibungsverfahren, der Abgabe bindender Angebote und dem Abschluss von mehrjährigen Verträgen ergaben, durch die Bildung von Drohverlustrückstellungen in ausreichendem Maße im Jahresabschluss 2017 berücksichtigt. Zukünftige Ausschreibungsverfahren können, abhängig von der Entwicklung des Verbrennungsmarktes, zu weiteren Bildungen von Drohverlustrückstellungen führen. Bei der SWK ENERGIE und bei der lekker Energie resultieren wesentliche Risiken insbesondere aus der Energiebeschaffung, dem Energie- und Trinkwasservertrieb sowie – allerdings in einem deutlich reduzierten Umfang – aus der Stromerzeugung. In der Energiebeschaffung resultieren im Wesentlichen Preisrisiken der Commodities Strom und Gas . Um diese zu minimieren, werden bei vertrieblichen Strom- und Gaslieferverträgen Risikozuschläge ermittelt und eingepreist. Die Risikozuschläge werden regelmäßigen Prüfungen unterzogen. Darüber hinaus bestehen pro Produkt, Sparte, Portfolio und Bestellbevollmächtigten Transaktionslimits. Diese sowie der Umfang und die Struktur der Portfolios werden kontinuierlich überwacht. Im Energievertrieb bestehen Mengenrisiken im Rahmen der strukturierten Beschaffung (Abweichung der am Terminmarkt beschafften Menge von der kurzfristigen Prognose bzw. zu den Ist-Mengen). Analog zu den Preisrisiken werden die Mengenrisiken über Risikozuschläge berücksichtigt. Zudem soll dem Mengenrisiko über eine kontinuierliche Verbesserung der Prognoseprozesse entgegengewirkt werden. Die Beschaffungsstrategien der Strom- und Gasportfolios werden regelmäßig geprüft und ggfs. angepasst. Da bei der Bewertung von Preis- oder Mengenrisiken in der Regel symmetrische Verteilungen angenommen werden, sind bei beiden Risikoarten positive Abweichungen möglich und damit auch Chancen verbunden. Die Gesellschaft bewirtschaftet ihre Portfolios stets risikoavers. Spekulative Geschäfte sind auch durch die im Risikohandbuch festgelegten Regelungen ausgeschlossen. Hinsichtlich der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes zur Frage der Unwirksamkeit von Preisanpassungsklauseln (Strom und Gas) bei Sonderkundenverträgen und grundversorgten Kunden ist das mögliche Schadenspotenzial bei der SWK ENERGIE nur noch sehr gering. Dies begründet sich durch nicht erfolgte (Gas) bzw. niedrige Preisanpassungen (Strom) in den vergangenen Jahren, der Verwendung einer angepassten Preisregelung für Neuverträge im Sonderkundenbereich seit 2014 und der Ablösung ggf. zuvor noch geltender Altverträge. Für mögliche Rückerstattungen für bei Strom- und Gaskunden erfolgte Preissteigerungen wurden die Restbeträge der Rückstellungen 2017 vollständig aufgelöst. Des Weiteren ist im Vertrieb ein Kreditrisiko in Form des Kontrahentenausfallrisikos (Forderungsausfälle) gegeben. Diesem begegnen wir durch eine stetig verbesserte Anlage Seite II 26 Bonitätsprüfung und ein umfangreiches Forderungsmanagement (automatisierte Mahnläufe, Inkassotätigkeiten, Insolvenzbeobachtung, Versicherungsschutz). Bei der SWK ENERGIE besteht ein Finanzierungsrisiko bezüglich der TGH aufgrund der ggfs. eintretenden Uneinbringlichkeit, auch von zukünftigen Gesellschafterdarlehen. Bereits gewährte Darlehen wurden vollständig wertberichtigt. Dieses Kraftwerk wird unverändert im Minimalbetrieb geführt und nur noch vereinzelt zu Regelungszwecken eingesetzt. Das Risiko besteht darin, dass zukünftig ausgereichte Tranchen des Gesellschafterdarlehens uneinbringlich sind und erfolgswirksam abgeschrieben werden müssen. Die Vermarktung der TGH-Leistung hat in 2017 bisher zu deutlich besseren Erträgen geführt als in 2015/16. Dennoch bleibt die Lage instabil und die Marge für GuD-Kraftwerke ("Clean Spark Spread") schwankt stark. Eine Vorhersage über die nächsten Jahre ist schwierig und es ist aktuell davon auszugehen, dass die Wahrscheinlichkeit der Uneinbringlichkeit in etwa der Wahrscheinlichkeit der Rückzahlung entspricht. Die bei der NGN mit der Aufhebung des Betriebsführungsvertrages Abwasser verbundenen Ergebniseinbußen ab 2018 sind planerisch bereits berücksichtigt und daher nicht mehr Gegenstand der Risikoberichterstattung. Aufgrund der Netzbetreiberfunktion für Strom und Gas, der operativen technischen Betriebsführung der Fernwärmeversorgungstruktur sowie der Betriebsführung der Anlagen für die Trinkwasserversorgung und der Abwasserbeseitigung bestehen für die NGN im Wesentlichen technische betriebliche Risiken. Die Eintrittswahrscheinlichkeit bei diesen technischen, betrieblichen Risiken wird als gering eingestuft. Um den erhöhten gesetzlichen Anforderungen für Informationssicherheit in kritischen Infrastrukturen gerecht zu werden, hat die NGN in 2016 frühzeitig und intensiv die Vorbereitungen für das ISMS-Zertifizierungsverfahren betrieben. Im Oktober 2017 hat die NGN erfolgreich die Zertifizierung des Informations-Sicherheits-Management-Systems (ISMS) nach ISO 27001 und den Vorgaben des IT-Sicherheitskatalogs der BNetzA nachgewiesen. Damit kommt die NGN den gesetzlichen Anforderungen für Informationssicherheit in kritischen Infrastrukturen nach. Der Geltungsbereich des ISMS der NGN umfasst alle Telekommunikations- und elektronischen Datenverarbeitungssysteme der Prozessdatenverarbeitung, die für den Netzbetrieb der Strom- und Gasversorgungsnetze notwendig sind. Es werden keine als „Hoch“ klassifizierten Restrisiken verzeichnet. Zu den wichtigsten Maßnahmen aus dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess des ISMS gehören die Durchführung von internen Audits, sowie die Verbesserung der Dokumentation von Maßnahmen gegen den Schadsoftwarebefall von Systemen. Ein perspektivisches Risiko für die SWK MOBIL besteht weiterhin im möglichen Verlust der Betriebsleistungen im Kreis Viersen. Die Bestandsbetrauung läuft hier zum 03.12.2019 aus und damit der Auftrag für knapp 1,8 Mio. Bus-km. In 2017 wurde im Kreis Viersen ein neuer Nahverkehrsplan erarbeitet und in 2018 verabschiedet. Auf dieser Basis soll nun entschieden werden, ob die Verkehre zukünftig ausgeschrieben werden oder im Rahmen der Bildung einer „Gruppe von Behörden“ (EU-konformes VRR-Regularium) die kommunalen Verkehrsunternehmen eine Direktvergabe erhalten. Eine Entscheidung des Kreises Viersen lag zum Redaktionsschluss noch nicht vor. Die aktuelle Entwicklung durch die Auslegungsleitlinien der EU-Kommission zur EU-VO 1370/07 in Kombination mit der geplanten Direktvergabe von Leistungen an die SWK MOBIL Anlage Seite II 27 im Kreis Viersen und weiteren mitbedienten Gebietskörperschaften zu Ende 2019 machen eine Teilnahme an zukünftigen Wettbewerbsverfahren unmöglich. Daher ist ein zukünftiges Wachstum der SWK FAHRSERVICE nach derzeitigem Stand nicht mehr möglich. Risiken, die den Fortbestand der SWK AG gefährden, waren am Abschlussstichtag nicht erkennbar. 3. Risikoberichterstattung in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten Die SWK AG hat für die SWK MOBIL, EGN, EGK, GSAK und NGN einen Rohwarenswap zur Dieselpreisabsicherung für den Zeitraum 2016 bis 2019 abgeschlossen. Er dient der Absicherung des Preisniveaus (nur Rohstoffanteil) der voraussichtlich von diesen Gesellschaften benötigten Mengen, da auf mittelfristige Sicht wieder von einem Anstieg des Dieselmarktpreisniveaus ausgegangen wird. Zum 31. Dezember 2017 lag der Marktwert dieser Swapvereinbarung bei insgesamt -0,8 Mio. €. Im Rahmen der Beschaffung von Strom und Gas setzt die Quantum als beauftragter Dienstleister unter anderem für die SWK ENERGIE derivative Finanzinstrumente in Form von physisch zu erfüllenden Terminmarktgeschäften am OTC-Markt ein. Bei diesen Terminmarktgeschäften besteht das Risiko, dass eine der beiden Vertragsparteien (in dem Fall in der Regel die Quantum oder der jeweils andere Handelspartner) ausfällt. Je nach Preisentwicklung ergeben sich hieraus für Käufer oder Verkäufer Risiken. Muss sich die Quantum bei steigenden Marktpreisen einen neuen Energieverkäufer suchen, wird der Verkäufer die Energie teurer anbieten als der alte Verkäufer. Die Quantum als Einkäufer hat bei steigenden Preisen ein sogenanntes Wiederbeschaffungs-Risiko. Muss sich der Energieverkäufer bei fallenden Marktpreisen einen neuen Käufer suchen, wird der Käufer nur einen niedrigeren Preis akzeptieren als vorher die Quantum. Der Verkäufer hat bei fallenden Preisen ein sogenanntes Wiederabsatz-Risiko. Die Risiken aus solchen Preisdifferenzen werden üblicherweise durch ein Patronat oder eine Bürgschaft abgesichert. Die SWK ENERGIE trat für Stromgeschäfte (Termin- und Spotmarkt) bei Geschäftsabschlüssen bis ins Jahr 2012 hinein gegenüber den Handelspartnern als alleiniger Vertragspartner und Bürge auf (für Belieferungen bis 2017). Dabei werden die auf andere Gesellschaften entfallenden Mengen/Geschäfte durch Patronatserklärungen dieser gegenüber der SWK ENERGIE abgesichert. Seit Bestehen des neuen Besicherungskonzepts ab 2012 schließt die Quantum Lieferverträge in eigenem Namen und auf eigene Rechnung. Auch hier fungiert die SWK ENERGIE als Bürge, jedoch neben weiteren Bürgen und in der Höhe begrenzt. Wie bei den „Altgeschäften“ werden auch hier die auf andere Gesellschaften entfallenden Mengen/Geschäfte im Innenverhältnis durch Patronatserklärungen gegenüber der SWK ENERGIE abgesichert. Mit Ablauf des Jahres 2017 bestehen keine „Altgeschäfte“ mehr und alle Geschäfte werden über das neue Besicherungsmodell gehandelt. Der von der SWK ENERGIE freigegebene Bürgschaftsrahmen beträgt wie im Vorjahr 70,0 Mio. €. Hiervon waren zum 31. Dezember 2017 Sicherheiten in Höhe von 31,5 Mio. € an Handelspartner der Quantum ausgegeben (Ende 2016: 39,4 Mio. €). Anlage Seite II 28 Die SWK ENERGIE betreibt Anlagen, die CO 2 -Emissionen ausstoßen. Für diese Anlagen hat die Gesellschaft Emissionsberechtigungen (European Emission Allowances, kurz EUA) zu beschaffen. Ein Teil der EUAs wird von der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) kostenlos zugeteilt. Es gab im Berichtsjahr keine Handels-Transaktionen mit EUAs, da der Bedarf aus dem vorhandenen Bestand gedeckt wurde. Im Rahmen der Beendigung der Beteiligung der Gemeinschaftskraftwerk Steinkohle HammUentrop GmbH & Co. KG hatte die SWK ENERGIE 2015 ein (Teil-) Darlehen mit einem Betrag von ursprünglich 17,8 Mio. € und einen Zins-Swap in gleicher Höhe von der GEKKO Vorschaltgesellschaft mbH & Co. KG übernommen. In dieser Höhe hat die Gesellschaft auch eine Termingeldanlage an die KFW IPEX-Bank GmbH verpfändet. Im April 2017 erfolgte die Rückzahlung des Restdarlehens in Höhe von 15,6 Mio. €. Die Termingeldanlage wurde ebenfalls aufgelöst. Hinsichtlich der SWK AG werden keine wesentlichen Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken gesehen. 4. Prognosebericht Bestimmend für die Ergebnisprognose der SWK AG sind die erwarteten Geschäftsentwicklungen der operativ tätigen Tochterbzw. Beteiligungsgesellschaften. Die Prognose beruht auf der Wirtschaftsplanung aus 2017 für die Jahre 2018 bis 2022. Die Planung ist naturgemäß mit Risiken und Unsicherheiten behaftet, sodass die tatsächliche Geschäftsentwicklung von der Planung bzw. Prognose abweichen kann. Die Bundesregierung erwartet für 2018 eine weitere Expansion. Im Jahreswirtschaftsbericht vom Januar geht das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie für das laufende Jahr von einem Wachstum des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,4 % aus. Begünstigend für die deutsche Wirtschaft wirke das wieder freundlichere weltwirtschaftliche Umfeld. Dies werde zu einer weiteren Belebung des Außenhandels und der Investitionen beitragen. Die Investitionstätigkeit der Unternehmen in Deutschland dürfte laut der Jahresprojektion der Bundesregierung im laufenden Geschäftsjahr im Vergleich zu den Vorjahren stark zulegen. Trotz Fachkräfteengpässen in einzelnen Berufsfeldern sei derzeit keine Ende des Aufschwungs absehbar. Risiken im außenwirtschaftlichen Umfeld blieben zwar bestehen, insgesamt seien die Chancen und Risiken für die deutsche Wirtschaft jedoch ausgeglichener als in der jüngeren Vergangenheit. Angesichts weiter kletternder Realeinkommen dürften die privaten Haushalte ihre Konsumausgaben überdurchschnittlich steigern und nach wie vor stark in private Wohnbauten investieren. Wir gehen davon aus, dass sich dieses auch durch ein Wachstum insbesondere im Wärmeversorgungsmarkt in Krefeld bemerkbar machen wird. Im Geschäftsfeld Energie und Wasser wird bei der SWK ENERGIE für 2018 ein Rückgang der Vertriebsmargen in den Sparten Strom und Gas unterstellt. Grund hierfür ist ein Anstieg öffentlicher Abgaben und Netznutzungsentgelte. Eine Weitergabe an die Bestandskunden ist aufgrund langfristiger Produkte zur Kundenbindung nicht immer gegeben. In der Sparte Wärme wird davon ausgegangen, dass sich die Margen im Privat-, Gewerbe- und Monatskundenbereich deutlich verringern. Dies ist hauptsächlich auf die Entwicklung der Fernwärme-Beschaffungskosten zurückzuführen. In der Sparte Trinkwasser wird für die Umsatzerlöse 2018 auf Basis der bereinigten (Abgrenzungsdifferenz 2016) Umsatzerlöse Anlage Seite II 29 2017 von einem gleichbleibenden Niveau der Vertriebsmarge ausgegangen. Weiterhin wird ein höherer Anstieg des Personalaufwands als in den Vorjahren erwartet. Auf Basis dieser Annahmen gehen wir für das laufende Jahr 2018 von einem Jahresergebnis vor Ergebnisabführung auf moderat niedrigerem Niveau aus. Trotz eines schwierigen Marktumfelds erwartet die lekker Energie in ihrer Ergebnisprognose für das Jahr 2018 wiederum ein deutlich positives Jahresergebnis (vor Gewinnabführung) auf Niveau des Geschäftsjahres 2017. Klares Ziel der Gesellschaft ist es, mindestens die Kundenbasis zu erhalten bzw. diese nachhaltig auszubauen. Das führt zu hohen Vertriebsaufwendungen, welche die Jahresergebnisse des Wirtschaftsplans beeinflussen. Allerdings gilt weiter die strategische Vorgabe der Wertorientierung. Wirtschaftliche Nachhaltigkeit bleibt bei aller Wettbewerbsintensität oberstes Ziel. Der wirtschaftliche Rahmen der NGN wird im Wesentlichen durch die Anreizregulierung für Netzbetreiber (Strom, Gas) bestimmt. Das heißt, die Erlöspfade werden durch die Bescheide der Regulierungsbehörden determiniert. Die festgestellten Ineffizienzen sind bis Ende der zweiten Regulierungsperiode 2017 (Gas) bzw. 2018 (Strom) abzubauen. Dies bedeutet, dass 2018, mit Beginn der neuen Regulierungsperiode Gas, das Ergebnis der NGN von genau diesem Faktor maßgeblich beeinflusst werden wird. Der Beginn der dritten Regulierungsperiode in der Sparte Strom ist 2019. Die Ergebnisse der Kostenprüfungen und der damit verbundenen Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abzuschätzen. Gleiches gilt für die Auswirkungen aus der noch nicht final feststehenden Eigenkapitalverzinsung und des noch festzulegenden allgemeinen Produktivitätsfaktors. Erheblicher Preiseinfluss wird darüber hinaus ab 2019 aus den Auswirkungen des Netzentgeltmodernisierungsgesetzes durch die stufenweise Vereinheitlichung der Netzentgelte auf Übertragungsnetzebene entstehen. Aufgrund einer Reduzierung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen, die einer gezielten Gegensteuerung dienen, gehen wir für das Jahr 2018 von einem Jahresergebnis vor Ergebnisabführung auf einem moderat höheren Niveau als 2017 aus. Im Geschäftsfeld Entsorgung beurteilt die EGN die voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens positiv. Es wird das Ziel verfolgt, die Kerngeschäftsfelder weiter auszubauen sowie neue Geschäftsfelder und Märkte zu erschließen. Durch die positive Preisentwicklung auf dem Spotmarkt für Mengen zur thermischen Verwertung und die geplante Inanspruchnahme der in den Vorjahren gebildeten Drohverlustrückstellungen erwartet die Gesellschaft im Jahr 2018 eine Ergebnisentlastung im Bereich des Verbrennungsmarktes. Aufgrund des stabilen Geschäftes im operativen Bereich und bei den Beteiligungen rechnet sie in 2018 mit einem moderat steigenden Ergebnis im Vergleich zum Geschäftsjahr 2017. Für die EAG/EGK liegen in den nächsten zehn Jahren stabile Rahmenbedingungen für eine günstige Weiterentwicklung der Gesellschaften vor. Sie basieren auf der Verlängerung des Betriebsvertrages mit der Stadt Krefeld, der Vereinbarung von Festpreisen und der Fortführung der Zusammenarbeit mit der EGN. Damit sind sowohl die Auslastung der MKVA als auch die Reststoffentsorgung gesichert, und es besteht der Freiraum für weitere Maßnahmen zur Anlagenmodernisierung und Kostenoptimierung. Die bereits erfolgte Erneuerung der Prozessleittechnik in der MKVA, die Implementierung verbesserter Sollprozesse im Rahmen des Projektes Prozessoptimierung und die Einführung des Integrierten Managementsystems stellen wichtige Schritte zur zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit der EGK dar. In diesem Zusammenhang ist auch der in Planung Anlage Seite II 30 befindliche Wärmeverbund mit dem benachbarten Chempark zu sehen. Für die Jahre 2018 und 2019 werden Jahresüberschüsse im Durchschnitt der letzten Jahre erwartet. Die GSAK geht für das laufende Geschäftsjahr von einem Ergebnis auf dem Niveau des Berichtsjahres aus. Im Geschäftsfeld Verkehr rechnet die SWK MOBIL damit, dass 2018 keine größeren aperiodischen Erträge aus Landesmitteln NRW sowie aus der Erstattung von EEGAufschlägen für den Straßenbahnstrom anfallen werden. Durch die personalintensiven Dienstleistungen haben die Tarifverhandlungsergebnisse im Frühjahr 2018 maßgeblichen Einfluss auf das Ergebnis. Neben den Anpassungen der Löhne ziehen die Tarifverhandlungsergebnisse zudem einen Anstieg der Zuführungen an die Versorgungskasse nach sich. Ferner führen verstärkte Gleisbaumaßnahmen zur dringenden Sanierung und Instandhaltung zu einem Anstieg bei dem Materialaufwand und den Fremdleistungen. Hoffnung besteht darin, dass ggf. schon ab 2018 ff. Fördermittel nach dem §13 ÖPNVG NRW (Maßnahmen im besonderen Landesinteresse) zur Sanierung und Instandhaltung der vorhandenen kommunalen Schienensysteme (Stadt-, Schwebe- und Straßenbahn) vom Land NRW zur Verfügung gestellt werden. Das diesbezügliche Gutachten zum Investitionsstau bei den Schienensystemen soll dem Land im Sommer 2018 vorgelegt werden. Auf Basis dieser Annahmen rechnen wir für die SWK MOBIL für das Geschäftsjahr 2018 mit einem Jahresverlust vor Verlustausgleich auf ähnlichem Niveau wie in 2017. Im Geschäftsfeld Dienstleistungen wird bei der SWK AG mit einem deutlich höheren Betriebsergebnis gerechnet. Dies liegt insbesondere an einer wesentlichen Belastung im Berichtsjahr aus einem Aufwandszuschuss für die EAG, der aufgrund eines im Vergleich zur vorausgegangen Planung höheren Finanzaufwandes erforderlich wurde. Aufgrund der oben genannten Prognosen der Tochtergesellschaften wird davon ausgegangen, dass insgesamt die Ergebnisübernahmen der SWK AG auf einem ähnlichen Niveau wie 2017 ausfallen werden. Zusammenfassend wird für die SWK AG für das Geschäftsjahr 2017 ein Ergebnis vor Steuern auf einem deutlich höheren Niveau als 2017 erwartet. D. Sonstige Angaben 1. Schlusserklärung des Abhängigkeitsberichts gem. § 312 Abs. 3 AktG Für das Geschäftsjahr 2017 wurde ein Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgestellt und zu den nach § 312 AktG berichtspflichtigen Vorgängen erklärt, dass die SWK AG bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die zu den Zeitpunkten bekannt waren, in denen die berichteten Rechtsgeschäfte vorgenommen worden sind, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Berichtspflichtige Maßnahmen sind im vergangenen Geschäftsjahr nicht getroffen oder unterlassen worden. Anlage Seite II 31 2. Erklärung zur Unternehmensführung gem. § 289f Abs. 4 HGB Durch das Gesetz zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen vom Mai 2015 sind in Deutschland bestimmte Gesellschaften verpflichtet, Zielgrößen für den Frauenanteil in Aufsichtsrat, Vorstand und den nachfolgenden Führungsebenen festzulegen und zu bestimmen, bis wann der jeweilige Frauenanteil erreicht werden soll. Die Bestimmung der Zielgrößen nebst Umsetzungsfrist war bis zum 30. September 2015 vorzunehmen. Die erstmalige Festsetzung der Umsetzungsfrist durfte dabei nicht über den 30. Juni 2017 hinausgehen. Die SWK AG unterliegt der Mitbestimmung, sodass entsprechende Zielgrößen festzulegen waren. Die erstmalige Bestimmung der Zielgrößen nebst Umsetzungsfrist ist im Jahr 2015 fristgerecht vorgenommen worden. Dabei ist jeweils eine Umsetzungsfrist bis zum 30. Juni 2017 festgelegt worden. Die in 2015 festgesetzten Quoten sind mit einer Ausnahme alle erreicht worden. Sowohl die Quote von 20 % Frauenanteil, die der Aufsichtsrat für sich selbst festgelegt hat, als auch die Quote von 30 % für den Vorstand sowie die Quote von 10 % für die zweite Führungsebene unterhalb des Vorstands sind erfüllt bzw. teilweise übererfüllt worden. So weist der Aufsichtsrat bei 20 Mitgliedern vier weibliche Mitglieder aus (20 %). Der Vorstand besteht aus zwei Mitgliedern, von denen ein Mitglied weiblich ist (50 %). Die zweite Führungsebene unterhalb des Vorstands besteht aus 60 Personen, von denen neun Stellen mit Frauen besetzt sind (15 %). Lediglich die Quote von 7 % bei der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands konnte nicht erreicht werden. Bei 24 Personen, die diese Ebene umfasst, ist lediglich eine Stelle mit einer Frau besetzt (4,2 %). Aufgrund des Umstands, dass der Gegenstand der Gesellschaft und auch der weiteren Konzerngesellschaften sehr technikgeprägt ist, konnten bei der Besetzung freier Stellen keine weiblichen Führungskräfte für diese Ebene gewonnen werden. In Erfüllung der gesetzlichen Pflicht haben Aufsichtsrat und Vorstand für die Zeit nach dem 30. Juni 2017 neue Zielgrößen festgelegt. Dabei durfte die Umsetzungsfrist zur angestrebten Erreichung der Zielgrößen nicht länger als fünf Jahre sein, mithin bis zum 30. Juni 2022. Die bisherigen Zielgrößen für den Frauenanteil beim Vorstand der SWK AG und für die erste Führungsebene gelten weiterhin. Für die zweite Führungsebene unterhalb des Vorstands legte der Vorstand eine höhere Quote von 20 % fest. Bei dieser Festlegung ist nicht allein die SWK AG, sondern alle Konzerngesellschaften betrachtet und einbezogen worden. Die Frist zur Erreichung der Zielgrößen wurde in allen Fällen durch die jeweiligen Organe auf den 30. Juni 2022 festgelegt. Für Konzerngesellschaften, die selbst zur Festlegung der entsprechenden Quoten in Aufsichtsrat, Geschäftsleitung und nachfolgende Führungsebenen verpflichtet waren, sind fristgerecht bis zum 30. Juni 2017 Zielgrößen und Umsetzungsfristen beschlossen worden. Anlage Seite II 32