Daten
Kommune
Krefeld
Größe
205 kB
Datum
26.09.2018
Erstellt
18.09.18, 08:45
Aktualisiert
25.01.19, 00:50
Stichworte
Inhalt der Datei
Vorlage des Oberbürgermeisters
-öffentlichVorlagennummer
Fachbereich
5257/18
51
Beratungsfolge
Sitzungstermin
Jugendhilfeausschuss - Ausschuss für Kinder Jugend und
26.09.2018
Familie
Beschlussform
Betreff
Kommunalpolitisches Praktikum
- Antrag der CDU-Ratsfraktion vom 16. Juni 2017
Beschlussentwurf
Der Jugendhilfeausschuss nimmt die Vorlage zur Kenntnis.
Reihenfolge des Umlaufs
Sachbearbeitung
mit Datum
FBLeitung
mit
Datum
Mitzeichnung
FB:
mit Datum
FachGBL
GB
II
GB
III
GB
IV
GB
V
GB
VI
mit
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mit
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mit
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mit
Datum
Oberbürgermeister
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Büro
OB
Drucksache 5257/18
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Begründung
Die Zielsetzungen des kommunalpolitischen Praktikums liegen darin, junge Menschen über die
Grundzüge von Kommunalpolitik zu informieren, politisches Interesse zu entwickeln, Verfahrensabläufe innerhalb der Kommunalpolitik transparent zu gestalten und ein aktives Engagement in
politische Entscheidungsprozesse vor Ort zu fördern.
Die Stadt Viersen bietet das kommunalpolitische Praktikum seit 2006 an, Städte wie Dormagen,
Grevenbroich, Hilden, Langenfeld und Nettetal sind aktuell in der Entwicklung bzw. erstmaligen
Durchführung des Angebotes.
Die Entwicklung von Themen und Inhalten erfolgt in der Regel partizipativ durch eine enge Zusammenarbeit von verorteten Jugendgremien (bspw. Jugendbeirat), VertreterInnen aller (Rats-)
Fraktionen und MitarbeiterInnen der Jugendförderung. Die Gesamtkoordination (inkl. Planung,
Organisation, Werbung und Durchführung) liegt in allen Fällen bei hauptamtlichen MitarbeiterInnen
der Jugendförderung, unter Bereitstellung entsprechender Ressourcen.
Am kommunalpolitischen Praktikum (in Viersen und anderen Städten) können Schülerinnen und
Schüler ab der 9. Klasse der weiterführenden Schulen teilnehmen. Alle Module des kommunalpolitischen Praktikums finden in der Regel außerhalb der Schulzeit statt.
In Viersen findet das kommunale Praktikum als Projekt innerhalb von ca. vier Wochen statt. Exklusiv eines „Speed Debatings“ (1,5 – 2 Wochen vorher) ist es unterteilt in vier Module, die innerhalb
von zwei Wochen, an insgesamt drei Abenden, je von 18:00 bis 20:00 Uhr und einmal samstags,
von 11:00 bis 17:00 Uhr stattfinden:
Einführungsveranstaltung,
Besuch von Fraktionssitzungen,
Besuch eines Ausschusses,
Durchführung eines Planspiels.
Die Vorbereitungs- und Nachbereitungszeit sowie Durchführung des kommunalpolitischen Praktikums umfasst laut Einschätzungen der Jugendförderung der Stadt Viersen für eine routinierte,
hauptamtliche Kraft rund 80 Stunden.
Zu bedenken ist, dass bei einer Neueinführung des kommunalpolitischen Praktikums ein auf die
Stadt individualisiertes Konzept partizipativ erarbeitet (unter Einbezug von Jugendlichen sowie
VertreterInnen der Fraktionen), Zugänge zu Schulen geschaffen und die Veranstaltung intensiv
(durch Schulbesuche und zielgruppengerechte Kanäle) beworben werden müssen und somit die
zugrunde gelegte Zeit, einer routinierten hauptamtlichen Kraft, von 80 Stunden deutlich übersteigt.
Darüber hinaus werden finanzielle Ressourcen zur Anmietung von Räumlichkeiten, Getränken und
Verpflegung sowie für pädagogische Sachmittel (Literatur, Arbeitsmaterialien, etc.) benötigt. Eine
konkrete Kostenplanung kann erst nach entsprechender Konzeption und Teilnehmeranzahl erfolgen.
Rückmeldungen der Jugendförderung Grevenbroich, die im Frühjahr 2018 das kommunalpolitische
Praktikum erstmalig koordiniert und durchgeführt hat sowie der Stadt Dormagen, die am 18. April
2018 ein Auftakttreffen zur Konzeptionierung des kommunalpolitischen Praktikums durchgeführt
hat, weisen folgende Kritikpunkte auf:
Das kommunalpolitische Praktikum erreicht weitestgehend einen Personenkreis, der sich bereits (ehrenamtlich) auf kommunaler Ebene engagiert. Ein darüber hinausgehender Kreis von
Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird kaum bis überhaupt nicht erreicht.
Laut Konzeption sollen Schülerinnen und Schüler ab Klasse 9 der weiterführenden Schulen
angesprochen werden. Ältere, wie Auszubildende, Studierende, junge Berufstätige oder sons-
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tige Personen, die gem. §11 Abs. 4 SGB VIII ebenfalls zur Zielgruppe des Angebotes gehören,
werden durch die bestehende Konzeption ausgeschlossen.
Der Titel „Kommunalpolitisches Praktikum“ ist wenig niedrigschwellig und weist für einen großen Personenkreis einen erschwerten Zugang zum Projekt dar.
Fünf zeitnah aufeinanderfolgende Abend- und Wochenendtermine sind insbesondere für Schülerinnen und Schüler, Studierende sowie Berufstätige von Schule/Studium (Klausuren und Prüfungen), Freizeit und Hobby nicht wahrnehmbar. Dies spiegelte sich unter anderem in den
Teilnahmezahlen wider (Stadt Grevenbroich: 3 Jugendliche, Stadt Langenfeld: 9 Jugendliche,
Stadt Dormagen: 2 Jugendliche, im Rahmen des ersten Workshops).
Die Zugänge zu Schulen erwiesen sich als sehr schwerfällig. Nur mit Einsatz hohen Personalaufwandes konnte eine (erfolgreiche) Bewerbung am Lebensort Schule erreicht werden.
Hieraus lassen sich deutliche Parallelen zur Kritik, aus der letztendlich eine Neukonzeptionierung
des städtischen Jugendbeirates 2016 resultierte, ableiten. Als Ergebnis wurde (unter anderem) die
Veranstaltung „Farbe bekennen und mitgestalten“ mit der Zielsetzung junge Menschen über die
Grundzüge von (Kommunal-) Politik zu informieren, politisches Interesse zu entwickeln und ein
aktives Engagement in politische Entscheidungsprozesse vor Ort zu fördern, konzeptioniert und
erfolgreich durchgeführt.
Eine erfolgreiche Umsetzung eines kommunalpolitischen Praktikums ist demnach nur mit verlässlichen und erweiterten Personal- (zusätzliches Zeitbudget von 10 Wochenstunden in der Bezirksjugendarbeit mit dem Arbeitsschwerpunkt "Partizipation"), Sach- und Finanzressourcen (Mietkosten,
Werbematerial, Verpflegung in einer Gesamthöhe von ca. 3.000,00 EUR,--) möglich.
Bei Zurverfügungstellung der benannten Ressourcen, könnte mit Blick auf die "Kommunalen Präventionsketten" und des Leitsatzes „Gelingendes Aufwachsen in gemeinsamer Verantwortung"
durch das Zusammenwirken verschiedener Akteure (Jugendbeirat, (Rats-) Fraktionen, Schule und
Bezirksjugendarbeit / Offene Kinder und Jugendarbeit) mit Blick auf die Bereiche „Beratung" und
„Bildung & Qualifizierung" ein ergänzendes Angebot zu bestehenden Partizipationsmethoden (Jugendbeirat) entwickelt werden.
Eine entsprechende (Neu-) Konzeptionierung und Durchführung für die Stadt Krefeld bedarf jedoch
intensiver hauptberuflicher Begleitung und das in Kombination partizipativer Begleitung des städtischen Jugendbeirates.
Anlage(n):
(1) Kommunalpolitisches Praktikum - Einbringung des Antrages der CDU-Fraktion.pdf
(2) Durchführung eines kommunalpolitischen Praktikums - SPD Antrag
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Finanzielle Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen
Vorlage-Nr.
5257/18
1.
Mit der Durchführung der Maßnahme ergeben sich folgende Auswirkungen auf die
Haushaltswirtschaft:
x
Keine unmittelbaren Auswirkungen
Einmalige Auswirkungen
Dauerhafte Auswirkungen
Innenauftrag:
P
Kostenart:
PSP-Element (investiv):
2.
Die finanziellen Auswirkungen des Beschlusses sind im Haushaltsplan des Jahres
2018 berücksichtigt.
Ja
Nein
3.1 Konsumtiv
Dauerhafte Auswirkungen
Einmalige Auswirkungen
Aufwendungen
0 Euro
Abzüglich Erträge
0 Euro
Saldo
0 Euro
3.2 Investiv
Dauerhafte Auswirkungen
Einmalige Auswirkungen
Auszahlungen
0 Euro
Abzüglich Einzahlungen
0 Euro
Saldo
0 Euro
Bemerkungen bzw. während der vorläufigen Haushaltsführung Begründung gemäß § 82
Abs. 1 GO: