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Verwaltungsvorlage (Band 1.pdf)

Daten

Kommune
Krefeld
Größe
3,0 MB
Datum
04.07.2018
Erstellt
16.07.18, 14:02
Aktualisiert
25.01.19, 00:54

Inhalt der Datei

Schulentwicklungsplanung 2017 - 2022 Öffentliche Berufskollegs Stadt Krefeld Band 1 12.06.2018 Schulentwicklungsplanung Öffentliche Berufskollegs Stadt Krefeld Band 1 Dr. Garbe & Lexis  Annenstr. 6 33332 Gütersloh  05241 – 70 86 52  05241 – 70 86 53 @ lexis@garbe-lexis.de http://www.garbe-lexis.de Projektleitung und Autorin: Ulrike Lexis Gütersloh, 12. Juni 2018 Inhaltsverzeichnis I Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis 2 Abbildungsverzeichnis 3 1. Schulentwicklungsplanung als kommunale Aufgabe ............................................................. 4 1.1 Einführung 4 1.2 Zukunftsplanung für die Berufskollegs in Krefeld 7 1.3 Rechtliche Grundlagen einer Schulentwicklungsplanung 10 1.4 Der Schulträger im Spannungsfeld staatlich verordneter Zuständigkeiten 14 2. Das Berufskolleg in Nordrhein-Westfalen............................................................................ 18 2.1 Schulformen 18 2.2 Bildungsgänge an den Berufskollegs in NRW 19 2.3 Bildungswege zur Erlangung der verschiedenen Schulabschlüsse 21 2.4 Berufskollegs und ihre gesellschaftliche Relevanz 24 2.5 Potenzial für die Schülerzahlen der Berufskollegs in NRW 25 3. Das Berufsbildungsangebot in Krefeld ................................................................................. 27 3.1 Lage und Nachbarn 27 3.2 Größe, Träger und Teilbereiche 28 3.3. Das Bildungsangebot in der dualen Ausbildung 30 4. Erläuterung des Berechnungswegs für die Prognose .......................................................... 35 5. 4.1. Verwendete Daten 35 4.2. Szenarien 35 Entwicklung der Schülerzahlen ......................................................................................... 36 5.1. Gesamtentwicklung IST 36 5.2. Gesamtprognose 36 5.3. Berufskolleg Glockenspitz 38 5.4. Berufskolleg Vera Beckers 42 5.5. Berufskolleg Kaufmannsschule 46 5.6. Berufskolleg Uerdingen 50 5.7. Notleidende Ausbildungsberufe nach der Prognose 54 6. Empfehlungen ................................................................................................................... 57 7. Anhang .............................................................................................................................. 60 7.1. Fachklassenschlüssel 60 7.2. Berufsfelder 62 7.3. Liste gemeinsamer Beschulungsmöglichkeiten 62 II Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis AHR APO BK BBiG BFS BG BK BK VB, BK U, BK KMS, BK G FHR FOS FS HWO IT NRW LuL SEP Gew. DS SJ SuS TZ VZ # Allgemeine Hochschulreife Verordnung über die Ausbildung und Prüfung in den Bildungsgängen des Berufskollegs Bundesbildungsgesetz Berufsfachschule Bildungsgang Berufskolleg Berufskolleg Vera Beckers, Uerdingen, Kaufmannsschule und Glockenspitz Fachhochschulreife Fachoberschule Fachschule Handwerksordnung Landesbetrieb Information und Technik NRW Lehrerinnen und Lehrer Schulentwicklungsplanung gewichteter Durchschnitt Schuljahr Schülerinnen und Schüler Teilzeit Vollzeit Anzahl Inhaltsverzeichnis III Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: eigene Graphik ................................................................................................................. 10 Abbildung 2 und Textquelle: : http://www.berufsbildung.nrw.de/cms/das-berufskolleg-in-nordrheinwestfalen/abschluesse-und-anschluesse/index.html (9.5.2016).......................................................... 12 Abbildung 3: Bildungsgänge an Berufskollegs in NRW.......................................................................... 21 Abbildung 4: Bildungswege am Berufskolleg ........................................................................................ 22 Abbildung 5: Bildungswege am Berufskolleg ........................................................................................ 23 Abbildung 6: Bildungswege am Berufskolleg ........................................................................................ 24 Abbildung 7: google maps (10.1.2018) ................................................................................................. 27 Abbildung 8 eigene Berechnung, 2017 ................................................................................................. 28 Abbildung 9, eigene Berechnung, und IT NRW 2017 ............................................................................ 28 Abbildung 10, eigene Darstellung, Daten IT NRW 2017........................................................................ 29 Abbildung 11, Bilder der Schulen, Webseiten der Schulen, 10.1.2018 ................................................. 30 Abbildung 12, eigene Berechnung Dr. Garbe & Lexis ........................................................................... 36 Abbildung 13, eigene Berechnung Dr. Garbe & Lexis ........................................................................... 37 Abbildung 14, Berechnungen des Landes NRW .................................................................................... 37 Abbildung 15, Schlüsselverzeichnis für Berufskollegs und Förderschulen im Bildungsbereich der Berufskollegs. ........................................................................................................................................ 61 Abbildung 16, APO BK. .......................................................................................................................... 62 Lesehinweise Wenn im Text oder in Tabellen Jahre benannt werden (z.B. „2017“), sind die Schuljahre gemeint, die in dem benannten Jahr begonnen, aber im Folgenden beendet wurden (SJ 2017/18). Dieser Gutachtentext beinhaltet die wesentlichen Daten aus der Schülerzahlenberechnung- und prognose und ihre Einordnung. Mehr Daten und der vollständige Berechnungsweg finden sich im Internet in unserem Sharepoint, zu dem der Schulträger Zugang hat. Weitere Daten wurden im Verlauf des Prozesses erzeugt und diskutiert – nicht alles findet sich im gedruckten Gutachten. Um den Text lesbar und trotz der Zahlen und Berechnungen möglichst flüssig lesbar zu gestalten, ist nicht überall konsequent „gegendert“. Insbesondere die Bezeichnungen der Ausbildungsberufe haben wir verkürzt. Wir bitten unsere Leserinnen und Leser, dies verstehen zu wollen. Wir haben der Lesbarkeit des Textes einen höheren Stellenwert eingeräumt als der konsequenten Benennung der weiblichen und männlichen Formen. 4 1 Schulentwicklungsplanung als kommunale Aufgabe 1.1 Einführung Das Bildungswesen ist eine der wichtigsten Aufgaben in einem modernen Staat und zwar sowohl für die gesellschaftliche als auch für die wirtschaftliche Entwicklung, denn Investitionen in Bildung ergeben die höchste Verzinsung. Dies gilt insbesondere für die berufliche und tertiäre Bildung, deren Erfolg oder Misserfolg in den Betrieben und Verwaltungen sehr gut und sehr direkt sichtbar ist. Das einzige, was in einer modernen, hoch entwickelten Industriegesellschaft konstant ist, ist der Wandel der Umwelt, der Technik und ihrer Anforderungen. Alle Schulformen müssen sich immer wieder neu diesen Anforderungen stellen, um ihren Bildungsauftrag zu erfüllen. Dies gilt aber in besonderer Form für die – in ihrer Struktur äußerst komplexen - Berufskollegs, deren Angebote, Rolle und Auftrag in der Bevölkerung bisher erstaunlich wenig bekannt sind. Ihre unbestrittene Rolle im dualen System ist in der letzten Zeit mit der Perspektive des intensivierten Fachkräftemangels noch wichtiger geworden. Auch für die Kommunen werden die beruflichen Schulen als Standortfaktoren wichtiger. Sie sollen wirtschaftspolitische Strategien unterstützen und Fachkräfte vor Ort binden. Das duale System wird seitens der Bundesregierung in viele Länder der Welt „exportiert“ und erhält international viel Lob. Es sorgt für eine geringe Unterbeschäftigung Jugendlicher und für einen guten Übergang ins Berufsleben, ist aber mehr denn je herausgefordert. „Wir werden weniger, älter und bunter.“ Dieser Satz galt in der letzten Dekade als Ergebnis der Bevölkerungswissenschaftler. Er beschreibt, wie sich unsere Gesellschaft durch Geburtenrückgang, Zuwanderung und höhere Lebenserwartung entwickeln wird und gilt nach wie vor auf der Ebene der Gesamtbevölkerung. Der damit beschriebene Effekt des Geburtenrückgangs ist mittlerweile allerdings in Kitas und Grundschulen bereits durchgewachsen. Diese Bildungseinrichtungen sind überwiegend stabil und im urbanen Bereich bzw. in verdichteten Agglomerationen wieder wachsend. Der Schülerschwund hat sich in die Sekundarstufen „hineingefressen“ und berührt teilweise auch die BKs, denn der demografische Wandel macht auch vor den Berufskollegs nicht halt, dies gilt aber nicht für alle Regionen auf gleiche Weise, sondern trifft den ländlichen Bereich deutlich härter als die Städte, in denen viele zentrale Angebote vorgehalten werden. Das Schlagwort „weniger, älter, bunter“ betrifft natürlich auch die immer heterogener werdende Schülerschaft der Schulen. Zusätzlich sind die BKs durch die schulstrukturellen und schulpolitischen Entscheidungen der letzten Jahre besonders herausgefordert, denn die fast von der Bildfläche verschwundenen Haupt- und Realschulen des dreigliedrigen Systems waren verlässliche Zulieferer für die berufsbildenden Schulen – dies gilt für die Gesamtschulen nicht in dem Maße. Die Übergangsquoten von den Gesamtschulen beispielsweise in die Höhere Handelsschule oder auch ins duale System sind niedriger. Hinzu kommt, dass die neuen Gesamtschulen, die ab 2011 gegründet wurden, v.a. den beruflichen Gymnasien Schüler entziehen werden, sobald sie „hoch gewachsen“ sind, sobald also die Oberstufe dort beginnt. 5 Das heißt, relativ unabhängig von der wirtschaftlichen Situation oder dem Angebot einzelner Bildungsgänge wird die Zahl der Schülerinnen und Schüler an den Berufskollegs in Zukunft deutlich absinken. Dies hat Konsequenzen für die Berufskollegs und den Schulträger, der die Infrastruktur für die Schulen bereitstellen muss; insofern könnte sich letzterer über sinkende Schülerzahlen freuen. Andererseits wird die regionale Wirtschaft gut ausgebildete Fachkräfte benötigen; insofern ist ein attraktives Berufs- und Ausbildungsangebot letztlich ein zentrales Element der regionalen Wirtschaftsförderung. Das Zusammenspiel von beruflichem und allgemeinem Schulsystem in der Region wird mehr und mehr als relevanter Standortfaktor für die Wirtschaft in der Region von Bedeutung sein. Bevölkerungsprognosen sind volatil und haben sich in den letzten Jahren als nicht verlässlich gezeigtdie Farbgebung der nächsten beiden abgebildeten Prognosen des IT NRW zeigt dies bereits auf den ersten Blick deutlich1. Die erste Graphik zeigt die Schülerprognosen von 2009, die bis 2019 reichte sie prophezeite einen Rückgang von -15 --20% der Schülerschaft für die Stadt Krefeld. 1 https://www.it.nrw.de/statistik/analysen/stat_studien/2015/band_84/z089201553.pdf , Band 84, 9.5.2016 6 Die zweite Graphik zeigt die aktuelle Prognose für Menschen unter 19 Jahren, die bis 2040 gilt. Demnach werden nur noch -5 % generell für Krefeld und kaum noch ein Rückgang bei den Alterskohorten unter 19 Jahren prognostiziert. Die jungen Altersgruppen erhöhen sogar anteilig ihren Wert innerhalb der Gesamtbevölkerung, weil sie weniger schrumpfen. Die starken Migrationsbewegungen der Jahre 2015 und 2016 sind in diesen Berechnungen noch nicht enthalten. Im Detail berechnet IT NRW die Bevölkerung in den relevanten Altersgruppen für eine BK-Planung wie folgt: Die Bevölkerungsgruppe von 15 - 20 sinkt demnach bis 2030 um 13 % und die von 20 - 25 um 16 Prozent, während die Anzahl der Grundschulkinder steigt. 7 unter 3 Jahre 01.01.2030 3 bis unter 6 Jahre 6 bis unter 10 Jahre 10 bis unter 15 Jahre 15 bis unter 20 Jahre 20 bis unter 25 Jahre 5608 7660 9779 9993 10291 01.01.2025 5267 5486 5706 7582 9657 10135 10994 01.01.2020 5488 5584 7488 9786 10777 11835 01.01.2019 5460 5516 7486 9962 10803 11976 01.01.2018 5426 5579 7450 10033 10953 12143 01.01.2017 5382 5536 7492 10061 11334 12119 01.01.2016 5308 5598 7512 10193 11505 12282 Quelle: IT NRW Gemeindemodellrechnung Tabelle 12421-9k08 1.2 Zukunftsplanung für die Berufskollegs in Krefeld Die Schulentwicklungsplanung für die Berufskollegs in der Stadt Krefeld ist als Zukunftsplanung zu interpretieren. Der Schulträger verbindet mit dieser Zukunftsorientierung einmal die Zielsetzung, die BKs entsprechend der Entwicklung ihrer Schülerzahl und Bildungsgänge räumlich angemessen zu versorgen, das beschreibt unser Band II, Raumplanung sowie das Ziel, die Berufskollegs künftig stärker als bisher an den folgenden Zielen auszurichten:  Stärkung der dualen Ausbildung zur Vorbeugung gegen den beginnenden Fachkräftemangel, zur Sicherung des lokalen Arbeitsangebots und zur Verhinderung von Bildungsabwanderung in Übereinstimmung mit den Zielen des Ausbildungskonsens NRW,  geringer Qualifizierten den Einstieg in eine berufliche Ausbildung ermöglichen, Abgänger ohne jeden Abschluss möglichst vermeiden (erleichteter Erwerb des Hauptschulabschlusses) und die Qualität des Übergangs zu verbessern.  Optimierung der Bildungsgangdurchlässigkeit bei gleichzeitiger Verhinderung von sog. „Bildungsganghopping“, also einer Erhöhung der Verweilzeit im BK ohne sinnvolle Perspektive   Ermöglichung einer individuell möglichst hohen Qualifikation Bestehende Schwerpunkte zu fördern. Die Schwerpunktsetzung liegt nicht auf einer Profilierung oder auf einer Veränderung der Spezialisierungen der Schulen, weil die vier Schulen in Krefeld bereits sehr saubere Portfolios aufweisen. Generell verfolgt eine SEP für Berufskollegs die folgenden Ziele:  Für SuS: Sicherstellung eines mittelfristig verlässlichen und möglichst vollständigen Portfolios in jeder Schule.  Für die Schulen und den Schulträger: Sicherstellung auskömmlicher räumlicher Ressourcen.  Für die Betriebe: erkennbare Profile, qualitativ hochwertige Beschulung, verlässliche Standards, branchenübliche Ausstattung.  Für eine hohe Qualität durch Spezialisierung, für die Vielfalt der Schullandschaft, zur Orientierung für die Betriebe und für die Lehrergewinnung: erkennbare Profile mit Durchstiegsmöglichkeiten.  Erstellung einer Planungsgrundlage für bauliche Veränderungen. 8 1.2.1 Konkrete Fragen Zukunftsplanungen für Schulen werden in der Regel durch „äußere“ Anlässe wie zurückgehende Schülerzahlen, sich verändernde Wirtschaftsstrukturen oder auch sanierungsbedürftige Schulstandorte, Werkstätten oder Labore auf den Weg gebracht. Ohne jeden Zweifel haben die Berufskollegs ihre spezifischen Aufgaben in der dualen Ausbildung sowie in der Vermittlung qualifizierter schulischer Abschlüsse erfüllt. Trotzdem stellt sich immer wieder die Frage, ob das Bildungsangebot den Erfordernissen der Unternehmen in der Region sowie den Erwartungen der jungen Generation an die Vermittlung von Berufs- und Schulabschlüssen, mit denen nachhaltig die eigene Zukunft abgesichert werden kann, gerecht wird. Schulleitungen, Schulaufsicht und Schulträger stehen im Detail vor folgenden Fragen:  Wie können und müssen die Berufskollegs auf die Veränderung von Wirtschaftsstrukturen reagieren? Welche Branchen prosperieren künftig in der Region, welche verlieren an Bedeutung? Welche Veränderungen hinsichtlich der Anforderungsprofile kommen auf bestimmte Berufe zu?  Wie kann dem Fachkräftemangel in der Region durch Konzentration auf konsequente Berufsausbildung begegnet werden?  Wie können die Übergänge vom allgemeinbildenden zum beruflichen System verbessert werden? Wie können das allgemeinbildende Schulsystem und die Berufskollegs auf den fortdauernden Trend zu qualitativ immer anspruchsvolleren Berufen reagieren?  Wie können die Berufskollegs durch den Ausbau entsprechender schulischer Bildungsgänge Beiträge zur Ausweitung des quantitativen Potentials von jungen Leuten mit Fachhochschulreife und Allgemeiner Hochschulreife beitragen?  Können Unternehmen, Schulleitungen und Schulträger durch das gezielte Angebot niederschwelliger Berufsausbildungen neue Chancen für weniger gut qualifizierte Jugendliche schaffen?  Können Schulleitungen und Schulträger des allgemeinen und des beruflichen Schulsystems die Ausbildungsreife und die Ausbildungsbereitschaft – v.a. von Benachteiligten am Arbeitsmarkt und niedrig Qualifizierten - steigern? Mit welchen Maßnahmen können die Handelnden vor Ort sowie die Jugendlichen unterstützt werden? 1.2.2 Zielvorstellungen der regionalen Akteure Im Rahmen des Dialogprozesses sind daher die folgenden Themen zu bearbeiten:  Sicherstellung des breitgefächerten Bildungsangebotes und einer hohen Durchlässigkeit für Bildungsabschlüsse in der Stadt,  Möglichst friktionsfreie Übergänge,  Prüfung notwendiger Investitionen und Sicherung der Infrastruktur als Basis für die Ausbildungsqualität,  Verhinderung der Abwanderung von Ausbildung und Arbeitskräften in andere Trägerbezirke, Verringerung von Jugendarbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit, 9  Bedarfsgerechte, sinnvolle und nachfrageorientierte Erweiterung des Bildungsangebotes in der dualen Ausbildung und darüber hinaus. Aus Sicht der Schulaufsicht sind mit Blick auf die abnehmenden Lehrerressourcen niederfrequente Klassen („notleidende BG“) zu vermeiden. Aus Sicht der Wirtschaft müssen vorrangig die Themen „Sicherung des Fachkräftebedarfs“, „Ausbildungsreife“ sowie „Anpassung der Bildungsangebote“ behandelt werden. Wirtschaftlichen und technischen Innovationen wird durch die Schaffung eines bedarfsgerechten Angebotes an neuen Bildungsgängen, insbesondere für Zukunftsbranchen, Rechnung getragen. 1.2.3 Zukunftsplanung als Dialogprozess Für den Prozess der Zukunftsplanung wurde das dialogische Prinzip bisher wie folgt realisiert:  Dialog mit den einzelnen Schulen     Erstkontakt und Analyse des Bildungsangebotes Begehung und Aufnahme des Raumbestands Mehrere Sitzungen mit der Schulverwaltung Dialog Schulträger und Schulaufsicht, Schulleitungen, Gutachter   Übergangssystem: Kommunale Koordinierung „Kein Abschluss ohne Anschluss“  Präsentation der Prognosen zur Entwicklung der Schülerzahlen und möglicher bzw. notwendiger schulorganisatorischer Konsequenzen vor Arbeitsmarktakteuren incl. der Diskussion möglicher neuer bzw. ergänzender Bildungsgänge  Dialog mit der Wirtschaftsförderung der Stadt zum Abgleich der Wirtschaftsanalyse und ihrer Schlussfolgerungen. Präsentation und Diskussion der Prognosen zur Schülerzahlenentwicklung und der möglichen Ausrichtung von Bildungsgängen mit den Schulleitungen (mehrfach) 1.2.4 Aufbau des Gutachtens und des Prozesses in Krefeld Dieser erste Band umfasst die Ergebnisse der Analyse der Schülerzahlen gesamt, nach Bildungsgängen, nach Schulformen, Berufsfeldern und nach Schulen. Er ordnet die Aufgabe der SEP ein und gibt Empfehlungen für die zukünftige Gestaltung der Schullandschaft und Ordnung der BG. Die anderen Bestandteile der Analyse erscheinen in getrennten Bänden, ihre Ergebnisse sind aber in den Empfehlungen in diesem Band enthalten. 10 Die folgenden einzelnen Arbeitspakete liegen jeweils als ein Gutachtenteil vor: Abbildung 1: eigene Graphik 1.3 Rechtliche Grundlagen einer Schulentwicklungsplanung Auch wenn bei der „Zukunftsplanung Berufskollegs“ der Dialog im Vordergrund steht, sind die Rahmenbedingungen und Vorgaben für eine Schulentwicklungsplanung als solche mit zu berücksichtigen. Die Kommunen werden durch die Verfassung des Landes NRW und das Schulgesetz NRW als Schulträger verpflichtet, „zur Sicherung eines gleichmäßigen und alle Schulformen umfassenden Bildungs- und Abschlussangebots“ Schulentwicklungsplanung zu betreiben. Die Aufstellung eines Schulentwicklungsplans ist Pflichtaufgabe des Schulträgers, eine Anzeigepflicht gegenüber dem Land ist grundsätzlich damit nicht verbunden. Schulische Bildungs- und Abschlussangebote aller Schulformen müssen unter möglichst gleichen Bedingungen in allen Landesteilen wahrgenommen werden können. Dies bedeutet, dass der Wohnsitz in einer bestimmten Region für die Gewährleistung von Rechten und sozialen Leistungen nicht entscheidend sein darf. Dies ist ein Grundsatz, der als Wahrung der Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse auch verfassungsrechtliche Bedeutung hat. Er ist jedoch immer schwieriger einzuhalten - insbesondere im ländlichen Bereich ist deutlich ersichtlich, dass viele Fachklassen des dualen Systems die Mindestzahlen nicht mehr erreichen. Schulorganisatorisch kann dadurch Handlungsbedarf entstehen. Die Schulentwicklungsplanung ist mit der Planung benachbarter Schulträger abzustimmen, um Fehlentwicklungen, Doppelangebote und zu kleine und unwirtschaftliche Schulen zu vermeiden. Die Schulentwicklungsplanung bildet somit auch die Grundlage für einen vernünftigen Ressourceneinsatz des Schulträgers. Weiter sind die Schulen bei der Aufstellung und Änderung von Schulentwicklungsplänen zu beteiligen. Diese Beteiligung geschieht durch Anhörung; über den Inhalt ihrer Stellungnahmen gegenüber dem Schulträger beschließt die Schulkonferenz. Bereits während des Planungsprozesses fand eine Beteiligung der Schulen durch bilaterale Gespräche zwischen Schulleitung und Gutachter bzw. Schulleitung und Schulträger sowie durch Diskussionsrunden mit den Schulleitungen informell besonders mit Bezug auf die Raumfragen statt. Die formelle Beteiligung der Schulen findet in der Regel auf der Basis des Gutachtens zur Schulentwicklungsplanung statt. 11 Die Beteiligungsstruktur an einer Schulentwicklungsplanung im berufsbildenden Schulwesen ist also komplex und kann – je nach lokaler Situation – auch noch weitere Beteiligte, wie z.B. einzelne Großunternehmen oder die Politik aufweisen. Schulentwicklungsplanung beinhaltet somit die Darstellung des aktuellen und die Planung des zukünftigen Schulangebotes, d. h. eine Analyse und Prognose zur bedarfsgerechten Sicherstellung von Schulabschlussmöglichkeiten und Bildungsgängen. Mit der Übertragung der Planungskompetenz wird dem Selbstverwaltungsrecht des Schulträgers in Bezug auf den Schulbereich ausdrücklich Rechnung getragen. Er wird auf diese Weise in die Lage versetzt, bildungspolitische Zielsetzungen und Rahmenvorgaben unter Berücksichtigung der spezifischen örtlichen Bedingungen umzusetzen. Damit ist Schulentwicklungsplanung zentrale Aufgabe kommunaler Daseinsvorsorge. Schulentwicklungsplanung ist ein kontinuierlicher Prozess, das Planwerk als solches ist fortzuschreiben, um Verwaltung, Politik und allen Schulbeteiligten ein verlässliches Planungsinstrumentarium an die Hand zu geben. Aktuell stehen Umsetzungen der gesetzlichen Regelungen im beruflichen Schulwesen an. Dies betrifft     die Umsetzung von „Kein Abschluss ohne Anschluss“, also des neuen Übergangssystems,  Prüfung der Effekte schulstruktureller Veränderungen (z.B. die Errichtung neuer Gesamtschulen) auf das Schülerpotential (z.B. für die beruflichen Gymnasien). die Umsetzung der anstehenden Veränderungen der allgemeinen Prüfungsordnung, APO BK, die Umsetzung des 9. Schulrechtsänderungsgesetzes – also der Inklusion auch an den BKs, die Einführung von Schüler Online oder vergleichbarer Verfahren als EDV-gestütztes Instrument der Schulpflichtüberwachung und Analysetool für den Übergang. 1.3.1 Schulrechtliche Reformen der letzten Jahre Bereits 2014 wurde mit dem 10. Schulrechtsänderungsgesetz eine Verbesserung der Ausbildungsvorbereitung für Jugendliche mit besonderem Förderbedarf angestrebt. Die Zielsetzungen im Einzelnen waren:    Durchlässigkeit verbessern,  Optimierung der Bildungskarrieren und Verkürzung der Schulzeiten durch Anrechenbarkeit von Ausbildungsmodulen,  Optimierung der Berufsvorbereitung durch Änderung bei den berufsvorbereitenden Lehrgängen und bei der Berufsfachschule. Zusammenführen von Berufsgrundschuljahr und zweijähriger Berufsfachschule zu zwei einjährigen Bildungsgängen der Berufsfachschule mit unterschiedlichen Zugangsvoraussetzungen und unterschiedlichen Bildungszielen.  Dualisierte Ausbildungsvorbereitung: o Typ A: Teilzeit - Koppelung mit Trägermaßnahmen (Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BvB), Werkstattjahr), Erwerbstätigkeit o Typ B: Vollzeit - Koppelung mit schulisch begleiteten betrieblichen Praktika Möglichkeit des flächendeckenden Erwerbs des begleitenden FHR im dualen System, Verstärkung der individuellen Förderung incl. Verlängerungs- und Wiederholungsmöglichkeiten, 12     Qualifizierungsbausteine und Hauptschulabschluss nach Klasse 10    Integration des Berufsgrundschuljahr (BGJ) Integration des Berufsorientierungsjahres (BOJ) in Typ B Steigerung der Anschlussfähigkeit für direkten Übergang in eine Berufsausbildung Umstrukturierung der zweijährigen Berufsfachschule (BFS) ohne Berufsabschluss: o 1. Jahr: Eingangsvoraussetzung Hauptschulabschluss nach Klasse 9→ Ausbildungsbausteine und Hauptschulabschluss nach Klasse 10 o 2. Jahr: Eingangsvoraussetzung nach Klasse 10 → Ausbildungsbausteine und mi lerer Schulabschluss Beibehaltung der Berufsausbildungen nach Landesrecht Wegfall der einjährigen Berufsfachschule für Jugendliche mit mittlerem Schulabschluss Änderungen in der Ausbildungs- und Prüfungsordnung für Berufskollegs (APO-BK) Das Schulministerium NRW hat den auf diesen Zielsetzungen beruhenden Entwurf einer "Verordnung zur Änderung der Ausbildungs- und Prüfungsordnung Berufskolleg (APO-BK)" 2015 mit Änderungen gegenüber der weitergehenden Zielsetzung verabschiedet. Sie enthält die Neugliederung der Bildungsangebote in 7 Fachbereiche und eine weitgehend einheitliche Differenzierung nach Berufsfeldern, Fachrichtungen und fachlichen Schwerpunkten, eine Einführung von Lerngruppen neben der Klassen- und Kursbildung, Optionen für fachklassen- und ggf. jahrgangsübergreifende Beschulungsmöglichkeiten sowie eine Einführung der Benotung von Lernfeldern. Abbildung 2 und Textquelle: http://www.berufsbildung.nrw.de/cms/das-berufskolleg-in-nordrhein-westfalen/abschluesse-und-anschluesse/index.html (9.5.2016) Neu geregelt ist mit den Veränderungen in der APO-BK v.a. die Ausbildungsvorbereitung in § 22, die es in zwei Typen gibt (das alte Berufsorientierungsjahr und das Berufsgrundschuljahr sowie die KSOBKlassen für SuS ohne Ausbildungsverhältnis entfallen), die Teilzeitform ist mit einer praxisorientierten Trägermaßnahme der Berufsvorbereitung kombiniert. Zusammen mit den Fachklassen des dualen 13 Systems ist die Ausbildungsvorbereitung in Anlage A geregelt. Neu ist, dass Absolventen eines Helferberufs (§ 66 BBIG) den Rang eines Hauptschulabschlusses zuerkannt bekommen. „§ 22 – Aufnahme“ (1) In die Ausbildungsvorbereitung wird aufgenommen, wer sich auf eine Berufsausbildung vorbereiten will, die Schulpflicht in der Primarstufe und der Sekundarstufe I erfüllt hat, sich in keinem Berufsausbildungsverhältnis nach dem BBiG oder der HwO befindet und keinen anderen Bildungsgang der Sekundarstufe II besucht. Die Bildungsgänge können auch als zehntes Vollzeitpflichtschuljahr gemäß § 37 Absatz 2 Satz 1 SchulG besucht werden. (2) In die Teilzeitform ist aufzunehmen, wer sich in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis befindet oder an Maßnahmen zur beruflichen Orientierung und zur Vorbereitung auf eine Berufsausbildung teilnimmt. (3) In die Vollzeitform wird aufgenommen, wer zur Vorbereitung auf eine Berufsausbildung oder eine berufliche Tätigkeit berufliche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten als Schülerin oder Schüler im Rahmen eines schulisch begleiteten betrieblichen Praktikums erwerben möchte oder sich beruflich orientieren will. (4) Die obere Schulaufsichtsbehörde kann in Ausnahmefällen zulassen, dass eine Schülerin oder ein Schüler einen Bildungsgang der Ausbildungsvorbereitung als zehntes Vollzeitpflichtschuljahr gemäß § 37 Absatz 2 Satz 2 SchulG besucht.“ Auszug, APO BK, §22 Die Berufsfachschule hat jetzt – etwa wie in Baden-Württemberg – zwei einjährige Bildungsgänge BFS1 Und BFS2 mit jeweils spezifischen Zugängen (Jugendliche mit HS-Abschluss 10 können also in einem Jahr BFS2 die FOS erreichen). Für die Berufsfachschule wird es – anders als früher (Vorläuferberufe: SozialhelferIn, KinderpflegerIn und HeilerziehungshelferIn) - die unten gelisteten Abschlüsse nach Landesrecht geben – der Ernährungsassistent ist eine Neuschöpfung, Sozialassistenten und Sozialassistentinnen arbeiten hauptsächlich in Wohnheimen für alte und junge Menschen, in Kindergärten und -horten sowie in Einrichtungen zur Betreuung und Pflege von Menschen mit Behinderung. Sie sind auch bei ambulanten sozialen Diensten, Familienberatungsstellen, diakonischen Diensten oder Sozialämtern tätig. Die Betreuung von pflegebedürftigen Personen in Privathaushalten bietet weitere Beschäftigungsmöglichkeiten. „Die Bildungsgänge, die einen Berufsabschluss nach Landesrecht vermitteln, führen zu den Abschlüssen: 1. Staatlich geprüfte Sozialassistentin/Staatlich geprüfter Sozialassistent, Schwerpunkt Heilerziehung; 2. Staatlich geprüfte Kinderpflegerin/Staatlich geprüfter Kinderpfleger; 3. Staatlich geprüfte Sozialassistentin/Staatlich geprüfter Sozialassistent; 4. Staatlich geprüfte Assistentin/Staatlich geprüfter Assistent für Ernährung und Versorgung, Schwerpunkt Service.“ APO BK Anlage B, 1. Abschnitt, § 3. Weitergehende Änderungen waren zwar beabsichtigt, sind aber nicht beschlossen worden (wie die Abschaffung der FOS 13). Die Schulgliederung der Berufs- und Bildungsgänge sowie ihre Zuordnung zu den Anlagen der APO-BK und der „Fachklassenschlüssel“ ist in der Anlage aufgeführt und ist im 14 Internet für jedes Schuljahr zu finden. Zusätzliche Regelungen wie die Berufskollegsanrechnungs- und -zulassungsverordnung (BKAZVO)2 aus 2006 bestehen weiter. 1.3.2 Übergangssystem des Landes „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA3) Das Übergangssystem als Instrument der Landesregierung wurde bereits erwähnt. Es ist seit 2016/17 in ganz NRW verpflichtend und wird von der vorne beschriebenen Veränderung der APO-BK, dem 10. Schulrechtsänderungsgesetz sowie von Vorschriften für die Berufsorientierung (Berufsorientierungserlass) in den allgemeinbildenden Schulen begleitet. Es sieht eine kommunale Koordinierung der Maßnahmen und die intensive Information und Abstimmung aller Akteure im Übergang auf der Ebene der Kreise und kreisfreien Städte vor, die detailliert vom Land geregelt ist. Mit Stand vom 31.1.2012 wurde das neue System in einer Reihe von lokalen Veranstaltungen vorgestellt. Die Zuständigkeiten für die Angebote der unterschiedlichen Zielgruppen werden im Konzept definiert, wobei die kommunale Koordinierung den Rahmen um alle Angebote bildet. Es ist daher sinnvoll zu prüfen, ob die Strukturen auf Kreisebene im neuen Modell unverändert bleiben können oder zu modifizieren sind. Wichtig für die Verbesserung des Übergangssystems sind aus unserer Sicht drei Dinge: 1. Die Kreise und kreisfreien Städte sind verantwortlich für die Koordinierung der Umsetzung, haben aber kaum echte Zuständigkeiten in diesem Bereich, der von vielen unterschiedlichen Interessen und Akteuren gekennzeichnet ist 2. Die Vermittlung in die duale Ausbildung ist das erklärte Ziel des Übergangssystems. 3. Die Beteiligung und Einbindung von Unternehmen ist der springende Punkt für eine erfolgreiche Umsetzung. Ohne Betriebsnähe kann auch KAoA nicht funktionieren. 4. KAoA richtet seine Maßnahmen an den abgebenden Schulen der Sekundarstufen I und II aus. Die Aufgaben der berufsbildenden Schulen sind seitens des Landes noch nicht ausreichend beschrieben – die berufsbildenden Schulen mit ihren guten Kontakten zu den Betrieben werden nachrangig behandelt, was die tatsächlichen arbeitsmarktrelevanten Verhältnisse auf den Kopf stellt – die BKs müssten viel stärker adressiert werden. Im Kapitel Übergang Schule-Beruf wird das System genauer beschrieben. In Krefeld ist das SchülerOnline (oder ein vergleichbares) Verfahren wie SCHILD zentral noch nicht eingerichtet, dies wird zur besseren Steuerung des Übergangs deutlich empfohlen. 1.4 Der Schulträger im Spannungsfeld staatlich verordneter Zuständigkeiten Rechtlich gesehen sind die öffentlichen Schulen in Deutschland „Diener zweier Herren“. Das Grundgesetz (Art. 7) weist dem Staat – also im Falle von Schulangelegenheiten den Ländern, die die Kultushoheit haben - die Aufsicht über die Schulen zu. Andererseits räumt es den Gemeinden das Recht ein, ihre Angelegenheiten im Rahmen der Gesetze in eigener Verantwortung zu regeln (Art. 28). Man unterscheidet in diesem Zusammenhang zwischen inneren und äußeren Schulangelegenheiten. 2 Regelt z.B. die vollzeitschulische Ausbildung zum/zur Hauswirtschafter/-in ist eine grundlegende Erstausbildung in der Hauswirtschaft. 3 http://www.keinabschlussohneanschluss.nrw.de/ (19.5.2016) 15 1.4.1 Innere und äußere Schulangelegenheiten Die Länder sind also für die pädagogisch-inhaltliche Seite von Schule zuständig, für Lehre und Lernen. Die Gemeinden als Schulträger hingegen zeichnen verantwortlich für die Schulorganisation: für die Errichtung von Schulen, die laufende Verwaltung, die Deckung des Sachbedarfs (Gebäude, Innenausstattung, Lehrmittel) und die Bereitstellung der Geldmittel für diese Aufgaben. Auch stellen sie das Verwaltungspersonal (Schulsekretärin, Hausmeister). In der Regel nehmen die Städte und Kreise als Schulträger Pflichtaufgaben im Rahmen der kommunalen Selbstverwaltung wahr. Außerdem unterliegen sie im Schulbereich neben der Kommunalaufsicht auch der staatlichen Schulaufsicht, so dass gerade im Schulbereich die ansonsten nach Kommunalrecht weitgehenden Befugnisse der Selbstverwaltung durchaus beschnitten sind. Bei der Debatte um den Standort Deutschland wird der Beitrag der Kommunen im Bildungssektor oft unterschätzt. Dabei erbrachten die Kommunen in den letzten Jahren eine Vielzahl zusätzlicher Aufgaben und Leistungen, die im Schulbereich zu einer „erweiterten Schulträgerschaft“ geführt haben. Schulergänzende Angebote sowie die Verknüpfung mit anderen Feldern der Stadtentwicklungspolitik, z.B. der Jugendhilfe, des Sports und der Kultur gehören traditionell und mit zunehmenden Tendenzen zum kommunalen Aufgabenspektrum. Die „Öffnung von Schule“ für außerschulische Ansprechpartner wird immer mehr zu einer Selbstverständlichkeit. Wachsende Ansprüche an Schulträger - wie sie z.B. im Rahmen der Entwicklung von Bildungsnetzwerken oder Bildungsregionen artikuliert werden - und Schule gehen auch mit neuen, komplexen Anforderungen an die Gebäudebewirtschaftung von Schulanlagen einher. Unbeschadet der grundsätzlichen bildungspolitischen und finanziellen Verantwortung der Länder verschwimmt die Trennung in innere und äußere Schulangelegenheiten in der Praxis, weil die strukturelle Trennung von Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten in den tradierten Formen viele Nachteile mit sich bringt. Sie  erzeugt einen hohen Kostenaufwand und bindet damit für andere Zwecke besser eingesetzte Ressourcen;    erfordert einen hohen Abstimmungs- und Koordinierungsbedarf; ist für Außenstehende wenig transparent, Zuständigkeiten müssen häufig erfragt werden; be- bzw. verhindert einen kontinuierlichen Qualitätsentwicklungs- und Innovationsprozess. Diese Auffassung vertreten mittlerweile auch die kommunalen Spitzenverbände, über den Deutschen Landkreistag bis hin zum Deutschen Städtetag, die anknüpfend an die Prozesse der Verwaltungsmodernisierung mit den Zielen der Effizienzsteigerung, der Bürgernähe und der Qualitätsverbesserung auch den Wandel der Schulverwaltung zu einem kommunalen Dienstleister beschreiben. Der Wechsel des kommunalen Aufgabenverständnisses in der Schulverwaltung beruht auf den Erkenntnissen, dass  ein modernes und funktionierendes Bildungswesen zentral für die Qualifizierung der jungen Generation ist,  die Qualifikation der Bürger und Bürgerinnen zentral für die lokale Struktur- und Wirtschaftsentwicklung ist und 16  über die Jugendhilfe und später auch Hartz IV vielfach das Versagen von Schulen aufgefangen werden muss, die auf die individuellen Bedürfnisse der Schüler nicht richtig eingehen können. Hilfen müssen aber so früh wie möglich angesetzt werden, bereits bei Kleinkindern, erst recht aber bei den Schülern. Für die Schulträger von BKs kommt als eine weitere Regulierungsebene die des Bundes hinzu – es gelten nicht nur zentrale Prüfungen im dualen System (in der Zuständigkeit der Kammern), sondern auch bundesweite Lehrpläne Vorgaben und z.B. eine Bundesstatistik. Ein „Zugriff“ auf die BKs oder eine intensive Steuerung seitens des kommunalen Schulträgers ist damit nahezu unmöglich. Diese historisch gewachsenen, dysfunktionalen Strukturen erschweren für viele Betrachter die ohnehin schon komplexen Strukturen der BKs. 1.4.2 Schule als kommunale Gestaltungsaufgabe Das in den Verlautbarungen des Deutschen Städtetages und des Deutschen Landkreistages formulierte Verständnis einer veränderten Schulträgerrolle bezeichnet vor allem eine auf Gestaltung und Vernetzung angelegte Dienstleistungskonzeption. Kennzeichen dieser Konzeption sind insbesondere:        Schulergänzende Unterstützungsstrukturen Ressortübergreifende Vernetzung Unterstützung der „Öffnung von Schule“ Förderung schulischer Eigenverantwortung Aufbau und Moderation von Kommunikationsstrukturen Beratungs- und Serviceleistungen der kommunalen Schulverwaltung Förderung innovativer Schulentwicklung. Die systematische Verknüpfung der in einer Region tätigen Bildungseinrichtungen verspricht eine Erhöhung der Qualität pädagogischer und kommunaler Dienstleistungen und zugleich einen ressourcenbewussten Umgang bei der Modernisierung der Region in einem wichtigen Innovationsfeld. Damit wird aber auch deutlich, dass zeitgemäße Schulentwicklungsplanung mehr ist als die quantitative Analyse der Entwicklung von Schülerzahlen und die Bewertung von Raumkapazitäten und Standorten. Schulentwicklungsplanung heute versucht,  die Optimierung der Rahmenbedingungen und Chancen entlang der Lebensbiographie von Kindern und Heranwachsenden zu thematisieren,  die Übergänge in den Bildungsbiographien von Kindern und Jugendlichen so zu gestalten, dass das Risiko von Brüchen in der Entwicklung beim Übergang von einer Institution oder Schule in die andere bzw. beim Übergang in die Ausbildung und den Beruf minimiert wird  die Grundlagen für eine Verantwortungsgemeinschaft der am Erziehungs- und Bildungsprozess beteiligten Akteure durch den Aufbau von Kommunikationsstrukturen, Verantwortungsbewusstsein und den Konsens über strategische und operative Ziele sowie die damit verbundenen Maßnahmen zu legen. 17 1.4.3. Finanzsituation Die in Deutschland für das öffentliche Schulwesen historisch überlieferte Unterscheidung in innere und äußere Schulangelegenheiten führt zu einer nach staatlichen Ebenen geteilten Finanzierungsverantwortung. Von besonderer Bedeutung ist das Prinzip der Non-Affektion, d.h. alle Einnahmen sollen als Deckungsmittel für alle Ausgaben dienen. Dies führt dazu, dass es in Deutschland keine festen Summen für die staatlichen Bildungsleistungen gibt, sondern dass die zur Verfügung stehenden Mittel jedes Jahr von neuem gegen alternative und konkurrierende Verwendungszwecke anderer Aufgabenbereiche im politisch-administrativen Haushaltsprozess durchgesetzt werden müssen. Aufgrund der sehr schwierigen finanziellen Situation der meisten Kommunen in NRW, wie es u.a. eine Studie der Bertelsmann Stiftung4 aufgezeigt hat, fällt es vielen Schulträgern schwer, selbst ihren gesetzlich vorgeschriebenen Anteil zu leisten. Die Folge ist, dass das Bildungswesen tendenziell unterfinanziert ist und dass es zudem starke und zunehmende regionale Unterschiede sowie Unterschiede nach Schulformen (bedingt durch verschiedene Schulträger) gibt. Es ist also keinesfalls so, dass allen Kindern und Jugendlichen identische oder auch nur vergleichbare Chancen offenstehen. Kreise und kreisfreie Städte sind in NRW meistens Schulträger der BKs, auch wenn es zusätzlich private BKs – genauso wie Einrichtungen von Schulen im Gesundheitswesen gibt. Eine Stadt erhält aus Mitteln des Landes NRW die sog. Schulpauschale/Bildungspauschale für Ausgaben im Bereich des Baus, der Modernisierung und Sanierung, des Erwerbs, der Miete und des Leasings sowie der Einrichtung und Ausstattung von Schulgebäuden. Ergänzend werden kommunale Mittel völlig unterschiedlicher Höhe eingesetzt. Derzeit sind insbesondere die Förderprogramme „Gute Schule 2020“ sowie die Mittel aus dem kommunalen Investitionsförderprogramm (Kommunalinvestitionsförderungsgesetz, KInvFöG) zu berücksichtigen, weitere Förderprogramme sind angekündigt. Eine Darstellung der Mittel aus diesen beiden Programmen für alle Städte finden Sie auf unserer Webseite.5 Für Krefeld haben wir allein aus diesen Programmen rund 50 Mio. Euro berechnet, die für den Schulbau und die IT-Infrastruktur ausgegeben werden können. Diese Mittel stehen aber natürlich nicht nur für die Schulform Berufskollegs zur Verfügung, sondern für alle Schulen und Einrichtungen. Derzeit ist die bauliche Qualität von Schulen in aller Munde, die meisten Schulbauten stammen aus den 70’er Jahren und müssen aus lebenszyklusbedingten Gründen ertüchtigt werden. In sehr vielen Fällen erweisen sich Abriss und Neubau als günstiger als Um- und Anbau, zumal die Anforderungen an moderne pädagogische Arbeit bei heterogenen Zielgruppen und die Weiterentwicklung von Technologien innerhalb der zu erlernenden Berufe andere Räumlichkeiten als früher erfordert. 4 5 Kommunaler Finanzreport 2013, www.bertelsmann-stiftung.de (2.9.2013) http://garbe-lexis.de/tl_files/Garbe-Lexis-V01/uploads/Publikationen/GuteSchule_KInvFoeG.pdf 18 2 Das Berufskolleg in Nordrhein-Westfalen Die beruflichen Schulen des Landes Nordrhein-Westfalen bilden das Berufskolleg. Berufskollegs sind Schulen der Sekundarstufe II, wie auch die gymnasiale Oberstufe eines Gymnasiums oder einer Gesamtschule. Sie vermitteln folgende Abschlüsse:  berufliche Qualifikationen (von der beruflichen Grundbildung über Berufsabschlüsse nach Landesrecht bis zur beruflichen Weiterbildung),  alle allgemeinbildenden Abschlüsse (vom Hauptschulabschluss bis zur allgemeinen Hochschulreife). Die Abschlüsse können allein oder als Doppelqualifikation (Berufsausbildung / Schulabschluss) erworben werden. Das Berufskolleg umfasst ein differenziertes, aufeinander abgestimmtes, durchlässiges System von Bildungsgängen, so dass Absolventen durch die Kombination mehrerer, aufeinander aufbauender Bildungsgänge im Extremfall von der Erfüllung der Schulpflicht bis zur allgemeinen Hochschulreife geführt werden können. Sie verbinden dabei berufliche mit allgemeinbildenden Inhalten. Als Partner der neu geschaffenen Sekundarschulen bieten diese beiden Schulformen – mit einem Schulwechsel – jedem Schüler, der die Eingangsvoraussetzungen mitbringt, den G9-Pfad zum Abitur. 2.1 Schulformen Das Berufskolleg umfasst die Bildungsgänge der Berufsschule, der Berufsfachschule, der Fachoberschule, des beruflichen Gymnasiums und der Fachschule (vgl. Abs.1 § 22 SchulG-NRW). Das Schulministerium NRW erläutert die vielfältigen Bildungsangebote auf seiner Homepage differenziert nach den folgenden Schulformen       Berufsschule mit den Fachklassen des dualen Systems Berufsfachschule (BFS) Höhere Berufsfachschule Berufliches Gymnasium (BG) Fachoberschule (FOS) Fachakademie / Fachschule (FS) Die Berufsschule umfasst die Bildungsgänge nach APO-BK (Ausbildungs- und Prüfungsordnung für Berufskollegs) Anlage A, die Fachklassen des dualen Systems der Berufsausbildung, Klassen zur Berufsorientierung und Berufsvorbereitung sowie das Berufsgrundschuljahr. Die Berufsfachschule umfasst die Bildungsgänge nach APO-BK Anlage B, die eine berufliche Grundbildung anbieten und den mittleren Schulabschluss vermitteln sowie Bildungsgänge, die eine berufliche und schulische Doppelqualifikation ermöglichen. Die (höhere) Berufsfachschule umfasst die Bildungsgänge nach APO-BK Anlage C, die berufliche Kenntnisse und die Fachhochschulreife sowie entsprechende Doppelqualifikationen vermittelt. 19 Das berufliche Gymnasium umfasst die Bildungsgänge nach APO-BK Anlage D, die berufliche Kenntnisse vermitteln und zur allgemeinen Hochschulreife führen sowie die entsprechenden Doppelqualifizierungen. Die Fachoberschule umfasst die Bildungsgänge nach APO-BK Anlage C und D und führt zur allgemeinen und fachgebundenen Hochschulreife. Die Fachschule umfasst die Bildungsgänge nach APO-BK Anlage E, die berufliche Weiterbildungsangebote und die Fachhochschulreife vermitteln. Zusätzlich gibt es die einjährige Ausbildungsvorbereitung zur beruflichen Orientierung in Voll- oder in Teilzeit. 2.2 Bildungsgänge an den Berufskollegs in NRW 20 Die zwei- und dreijährige Berufsfachschule nach Anlage C für Schüler mit FOR oder 9. Klasse des Gymnasiums verleiht ebenfalls die Abschlüsse staatlich geprüfter Assistenten in vielen Berufsfeldern (Agrarwirtschaft, Ernährung/Hauswirtschaft, Gestaltung, Gesundheit/Soziales, Technik/Naturwissenschaften, Wirtschaft und Verwaltung). Das dreijährige berufliche Gymnasium nach Anlage D für Schüler mit FOR oder 9. Klasse des Gymnasiums verleiht das allgemein bildende Abitur oder einen doppelqualifizierenden Abschluss nach Landesrecht (als staatlich anerkannter Assistent oder z.B. Erzieher) bei Ableistung eines zusätzlichen Praktikums in den Berufsfeldern Ernährung, Gestaltung, Gesundheit/Soziales, Informatik, Technik, Wirtschaft und Verwaltung. Die Anlage D enthält auch noch die Fachoberschule oder „FOS“: Die Weiterbildung schließlich wird in der Fachschule und in Anlage E angeboten: 21 Abbildung 3: Bildungsgänge an Berufskollegs in NRW, Quelle: Schulministerium NRW, geltende Form 2016 2.3 Bildungswege zur Erlangung der verschiedenen Schulabschlüsse Die Berufskollegs mit ihrem Bildungsangebot sind ein wesentlicher Bestandteil der Bildungslandschaft in NRW. Neben der Berufsschule für Auszubildende in den Fachklassen des dualen Systems bietet das stark ausdifferenzierte Bildungsangebot vielfältige Möglichkeiten für individuelle Bildungslaufbahnen. Es ist damit die Schulform mit dem breitesten Angebot an schulischen Abschlüssen, das dank vielfältiger Zulassungsvoraussetzungen Bildungschancen nachhaltig sichert. Die Grafiken auf den nachfolgenden Seiten verdeutlichen die an den Berufskollegs möglichen Bildungswege im ersten Bild ausgehend vom Absolventen ohne HS-Abschluss und im zweiten vom mittleren Abschluss zu den verschiedenen Schulabschlüssen des beruflichen Schulwesens und zum Berufsabschluss: 22 Abbildung 4: Bildungswege am Berufskolleg, Quelle: „Das Berufskolleg in NRW, Bildungsgänge und Abschlüsse“, Schulministerium NRW, geltende Form 2016 unter https://broschueren.nordrheinwestfalendirekt.de/broschuerenservice/msw/dasberufskolleg-in-nordrhein-westfalen/903 (19.05.2016) 23 Staatlich geprüfter Assistent Berufsabschluss Abbildung 5: Bildungswege am Berufskolleg, Quelle: „Das Berufskolleg in NRW, Bildungsgänge und Abschlüsse“, Schulministerium NRW, geltende Form 2016 unter https://broschueren.nordrheinwestfalendirekt.de/broschuerenservice/msw/dasberufskolleg-in-nordrhein-westfalen/903 (19.05.2016) In der Weiterbildung (Fachakademie, Fachschule) sind diese Bildungswege - unter anderem über die berufliche Ausbildung - möglich: 24 Abbildung 6: Bildungswege am Berufskolleg, Quelle: „Das Berufskolleg in NRW, Bildungsgänge und Abschlüsse“, Schulministerium NRW, geltende Form 2016 unter https://broschueren.nordrheinwestfalendirekt.de/broschuerenservice/msw/dasberufskolleg-in-nordrhein-westfalen/903 (19.05.2016) 2.4 Berufskollegs und ihre gesellschaftliche Relevanz Wie die obenstehenden Grafiken verdeutlichen, spielen die beruflichen Schulen im Bildungssystem eine wichtige Rolle, die weit über die reine Berufsschule, als die sie immer noch mehrheitlich wahrgenommen werden, hinausgeht. Keine Schule vereint mehr Schulformen unter einem Dach als das Berufskolleg. Die Zusammensetzung der Schülerschaft ist, bedenkt man den prägenden Einfluss der bis zum Eintritt ins Kolleg durchlaufenen Bildungseinrichtungen und Lebenssituationen, mit einem Begriff wie „heterogen“ nur unzureichend beschrieben. Am Berufskolleg treffen Jugendliche von der 25 Förderschule bis hin zu Schülerinnen und Schülern auf dem Weg zum Abitur zusammen. Dazu kommen noch diejenigen, die nach einer bereits absolvierten Ausbildung in die Weiterbildung einsteigen. Altersstruktur, Bildungsstand (und Bildungswille), soziale Herkunft und persönliches Potential können unterschiedlicher nicht sein. Auch die Berufskollegs der Stadt werden mit ihrem umfassenden Schulformangebot den oben genannten Anforderungen gerecht und sind damit unentbehrlicher Bestandteil der regionalen Bildungslandschaft. 2.5 Potenzial für die Schülerzahlen der Berufskollegs in NRW Der vorne bereits gezeigte zu erwartende Bevölkerungsrückgang bis zum Jahr 2040 ist nicht gleichbedeutend mit einem Schülerzahlenrückgang, da sich die Schüler der beruflichen Schulen nur z.T. aus den Abgängern der allgemein bildenden Schulen rekrutieren. In den letzten Jahren kommt ein immer größerer Anteil von Schülern aus dem Hochschulwesen zurück in die berufliche Bildung6. Gerade im technischen Bereich (z.B. E-Technik) sind die Abbruchquoten in den Hochschulen hoch, Kammern und Verbände fahren Kampagnen zur Umorientierung gescheiterter Studenten („Meister statt Master“), die manche Erfolge aufweisen. In Übereinstimmung mit diesem Trend steigt das Durchschnittsalter beim Eintritt in die duale Ausbildung auf mittlerweile deutlich über 20 Jahre. Die verwendeten Zahlen sind der Statistischen Übersicht Nr. 376 des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW aus dem Jahr 2013 entnommen (Tab. 2.5, S. 24). Auch wenn in dieser Prognose die aktuellen schulpolitischen Entwicklungen wie Inklusion und Sekundarschulen noch nicht berücksichtig sind, sind sie hinsichtlich der zu erwartenden Einflüsse auf die Schulformen weiterhin aussagekräftig. Es zeigt sich, dass von 2013 bis 2023 das Potential um 16 Prozent zurückgeht. Weitere Einflussfaktoren für die Entwicklung der Schülerzahlen an den Berufskollegs sind 6  die stark steigende Studierneigung mit negativem Trend für die beruflichen Schulen (negativer Einfluss),   die (derzeit gute) Konjunktur (positiver Einfluss),  die demographischen Entwicklungen: die Migrationsbewegungen sind eher positiv für das Berufsschulwesen, weil sowohl die allein reisenden Flüchtlinge als auch die älteren Kinder der Migranten überdurchschnittlich häufig die Berufsschule besuchen. Die Bundesagentur meldet erste Erfolge bei der Gewinnung von Migranten und Flüchtlingen für das duale System, besonders auch bei Berufsgruppen, die Nachwuchsprobleme haben.7 Die internationalen Vorbereitungsklassen sind gut besucht, viele zusätzliche SuS werden erwartungsgemäß in die Berufsfachschulen wechseln. die Gründung der integrierten Schulen: Gesamtschulen (negativer Einfluss) und Sekundarschulen (positiver Einfluss), die eine Konkurrenz für die beruflichen Gymnasien bei der Erlangung des Abiturs nach 9 Jahren darstellen (negativer Einfluss), Vgl. Berufsbildungsbericht 2016, 2.7.10. https://www.bmbf.de/pub/Berufsbildungsbericht_2016.pdf 9.5.2016 http://www.spiegel.de/karriere/fluechtlinge-in-ausbildung-erst-die-lehre-dann-der-job-a-1202087.html, 30.5.2018 7 26 Die regionalisierte Schülerzahlenprognose der allgemeinbildenden Schulen für NRW zeigt, dass sich der Rückgang ungleich verteilt. Die Prognose zeigt, dass die am stärksten herausgeforderten Gebiete mit einem Schülerzahlenrückgang von mehr als 25 % überwiegend die Randlagen sind. Am besten stehen die großen Städte da. Es ist auch zu beobachten, dass die Zentralisierung fortschreitet und sich in den Großstädten immer mehr duale Ausbildungsgänge ansiedeln (in Form von Bezirks- oder Landesfachklassen)– dies geht zulasten des ländlichen Bereichs. 27 3 Das Berufsbildungsangebot in Krefeld In der Trägerschaft der Stadt befinden sich vier öffentliche, berufliche Schulen. Es handelt sich bei allen vieren um spezialisierte Berufskollegs. Sie bieten zwar Bildungsangebote in mehreren Berufsfeldern an, sind aber anhand der jeweils angebotenen dualen Ausbildung klar unterscheidbar nach den Berufen aus dem Handwerk (BK Glockenspitz), den kaufmännischen Berufen (BK Kaufmannsschule), den Industrieberufen (BK Uerdingen) und den sozialen und hauswirtschaftlichen Berufen (BK Vera Beckers). Es gibt nur sehr wenige SuS privater BKs im Gesundheitswesen, die quantitativ kaum ins Gewicht fallen. 3.1 Lage und Nachbarn Die BKs liegen innerhalb der Stadt von West nach Ost auf einer (fiktiven) Querachse, wobei das BK Kaufmannsschule und das Berufskolleg Vera Beckers nur wenige Schritte voneinander entfernt sind: Abbildung 7: google maps (10.1.2018) Die benachbarten Kreise Wesel und Viersen verfügen jeweils über eigene BKs (in Wesel: BK Wesel, BK Dinslaken, Mercator-BK, BK für Technik in Moers, Hermann-Gmeiner-BK; in Viersen: Rhein-Maas BK und BK Viersen/Viersen-Dülken). Die Städte Duisburg und Düsseldorf liegen in unmittelbarer Nähe. Sie bieten teilweise einige zentrale Ausbildungsmöglichkeiten auch für die umgebenden Städte und Kreise an. 28 3.2 Größe, Träger und Teilbereiche Die vier Krefelder Berufskollegs sind in etwa gleich groß, alle Schulen mit der Ausnahme des Glockenspitz BK haben in den vergangenen Jahren leicht an Schülern verloren. Standort 2013 2014 2015 2016 2017 BK Kaufmannsschule 2785 2666 2642 2683 2555 BK Vera Beckers 2944 2934 2885 2840 2842 BK Glockenspitz 2429 2144 2172 2122 2168 BK Uerdingen 2732 2731 2669 2613 2591 Gesamt 10890 10475 10368 10258 10156 Abbildung 8 eigene Berechnung, 2017 Es gibt zwar auch private Einrichtungen in der Stadt (etwa die Kaiserswerther Diakonie, die Ausbildung für die Gesundheits- und Pflegeberufe macht), die quantitativ aber nicht ins Gewicht fallen. Insgesamt ist der Rückgang der Schülerzahlen sichtbar, aber gering. Schülerzahlenentwicklung Berufsbildungssystem Krefeld 10890 12000 10475 10368 10258 10156 10000 8000 6000 4000 2000 335 324 318 300 300 2013/14 2014/15 Abbildung 9, eigene Berechnung, und IT NRW 2017 2015/16 2016/17 Insgesamt privat Insgesamt privat Insgesamt privat Insgesamt privat Insgesamt privat 0 2017/18 29 Die bisherige Entwicklung der Teilbereiche des Berufsschulsystems ist interessant, um Entwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt und im Übergang Schule-Beruf zu analysieren. Das Verhältnis von Schülern des dualen Systems zu Vollzeitschülern beschreibt die Situation der Berufsausbildung, sie neigt sich seit längerem in Richtung Vollzeitausbildung. Die Situation war in Krefeld wie hier dargestellt: • Die duale Ausbildung ist also noch immer der größte Zweig und stellt mehr als die Hälfte aller SuS. 53,7 % der Schüler sind im dualen System – in Krefeld befinden sich mehr SuS im dualen System als im NRW-Schnitt. • 18 % wollen eine Hochschulzugangsberechtigung erwerben, • das Übergangssystem schrumpft nicht weiter (derzeit 8,5 %). • Etwa 7,7 % bilden sich in Fachschulen weiter, • 12 % befinden sich im Schulberufssystem. Teilbereiche des Berufsbildungssystems Krefeld 12000 10000 8000 6000 848 2006 1030 847 811 810 1993 1962 1889 853 1342 887 894 1214 1239 1261 5981 5809 5719 5634 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 4000 2000 0 Duale Ausbildung Schulberufssystem Übergangssystem Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung Berufliche Fortbildung Abbildung 10, eigene Darstellung, Daten IT NRW 2017 30 3.3 Das Bildungsangebot in der dualen Ausbildung Die Bilder zeigen: BK Vera Beckers, BK Uerdingen, BK Kaufmannsschule,…… BK Glockenspitz Abbildung 11, Bilder der Schulen, Webseiten der Schulen, 10.1.2018 Die Berufsschulen haben sich spezialisiert; das BK Glockenspitz auf die handwerklichen Berufe sowie Gastronomie, Nahrung, Bau/Holz und Malen/Drucken/Gestaltung. Es beschult auch vollzeitschulische Bildungsgänge aus dem Bereich Chemie. Das Berufskolleg Vera Beckers hat sich spezialisiert auf Ausbildungsberufe im Sozial- und Gesundheitswesen, der Körperpflege, (incl. Sport + Fitness und Medizinisch/zahnmed. Angestellte, die eigentlich zu den kaufmännischen Berufen zählen). Das Berufskolleg Kaufmannsschule hat sich neben den klassischen großen kaufmännischen Berufen des Einzel- und Großhandels, der Banken und der Industrie auf die Angestellten der freien Berufe, Informatik, Logistik/Lagerwirtschaft spezialisiert. Das BK Uerdingen beschult die Industrieberufe aus den Branchen Metall & Elektro, KfZ sowie Informatiker, Elektroniker/Mechatroniker und die dualen Chemieberufe. Im beruflichen Gymnasium sind die MINT-Fächer vollständig abgebildet, es ist mit 168 SuS aber recht klein. 31 3.3.1 Angebot nach Berufsfeldern Die vier Schulen bieten die folgenden Bildungsgänge nach Berufsfeldern sehr gut sortiert an: BKVB Ernährung/Versorgung AV Berufsschule BFS FOS BG Fachschule Gestaltung AV Berufsschule BFS FOS BG Fachschule Gesundheit/Erziehung/Soziales AV Berufsschule BFS FOS BG Fachschule Informatik AV Berufsschule BFS FOS BG Fachschule Technik/Naturwissenschaften AV Berufsschule BFS FOS BG Fachschule Wirtschaft/Verwaltung AV Berufsschule BFS FOS BG Fachschule BKKMS BKU „C“ Bekl.Ass. Trägerm. BKG 32 3.3.2 Bildungsangebote in den Berufsfeldern nach Schulformen8 Nachfolgend wird das aktuelle Bildungsangebot in den Berufsfeldern abgebildet. Unter gutachterlichen Gesichtspunkten (Durchlässigkeit, Ressourceneffizienz, Spezialisierungseffekte) ist es sinnvoll, an den Standorten durchgängige Bildungsangebote vorzuhalten. Fachschule / Akademie B K V B Höhere Berufsfachschule Fachoberschule BK B BK B B B B K K K K K K K M V M U G U G S B S Berufliches Gymnasium BK B B B K K K K M V U G S B Berufsfachschule B K V B Duale AusbilBerufliche dung Vorbereitung BK B B B K K K K M V U G S B BK B B B K K K K M V U G S B BK B B K K K M U G S WV Technik/Metall- und Elektrotechnik/NW * * * Informatik Gesundheit/Erziehung/Soziales Ernährung/ Versorgungsmanagement Gestaltung Bau-und Holztechnik (im TN) 3.3.3 Schulspezifisches Angebot im dualen System (Berufsschule TZ) Die folgende Liste enthält alle in Krefeld angebotenen dualen Berufe, sie ist im Sinne eines flüssigen Lesens nicht „gegendert“, die Berufsbezeichnung sind vereinfacht, um Orientierung zu erleichtern: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 8 BKVB BKKMS BKU BKG Berufsschule - duale Bildungsgänge Wirtschaft und Verwaltung (WV) Kaufmann im Einzelhandel/ Verkäufer 2017 Steuerfachangestellter 2017 Kaufmann Groß- Außenhandel 2017 Automobilkaufmann 2017 Kaufmann für Büromanagement 2017 Kaufmann im Gesundheitswesen 2017 Kaufmann für Versicherungen und Finanzen 2017 Bürokaufmann 2017 Bankkaufmann 2017 Sport- und Fitnesskaufmann 2017 Die Berufsfelder sind teils nach den Vorgaben der APO BK neu formuliert (Agrarwirtschaft und Ernährung/Versorgung war früher Ernährung/Hauswirtschaft, Informatik ist neu) teils weiterhin untergliedert (Metall- und Elektrotechnik waren einzelne Bereiche, dies lassen wir in der Darstellung bestehen), und Gestaltung war ehemals Farbtechnik/Raumgestaltung). Vgl. Anhang. 33 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 Industriekaufmann Informatikkaufmann IT-Kaufmann Fachkraft für Lagerlogistik Fachlagerist Rechtsanwaltsfachangestellter Notarfachangestellter Sozialversicherungsfachangestellter pharmazeutisch-kaufm. Angestellter zahnmedizinischer Fachangestellter Med. Fachangestellter 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 BKVB BKKMS BKU BKG Berufsschule - duale Bildungsgänge Metall-und Elektrotechnik im Berufsfeld TN 23 Industriemechaniker 2017 24 Anlagenmechaniker 2017 25 Maschinen/Anlageführer Metall und Kunststofftechnik 2017 nur 2016 nur 2016 26 Metallbearbeiter 27 28 29 30 31 32 33 34 35 Konstruktionsmechaniker Fachkraft Metalltechnik/ Zerspanungstechnik Zerspanungsmechaniker Fachpraktiker Metallbau Elektroniker für Automatisierungstechnik Elektroniker für Betriebstechnik Mechatroniker Kfz-Mechatroniker Informationselektroniker 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 Bis 15 Berufsschule - duale Bildungsgänge Informatik (IT) Fachinformatiker Anwendungsentwicklung, Systemintegration, IT36 Elektroniker Berufsschule - duale Bildungsgänge Gesundheit/ Erziehung und Soziales9 37 Friseure 38 Kosmetiker 9 41 Florist (dem Berufsfeld Gestaltung zugeordnet) bis 2014 2017 2017 2017 34 39 40 42 43 44 45 46 47 BKVB BKKMS BKU Berufsschule - duale Bildungsgänge Ernährungs-/ Versorgungsmanagement Fachkraft Gastgewerbe/Systemgastronomie Hotelfachmann Bäcker Fachverkäufer Lebensmittelhandwerk Bäckerei + Konditorei Koch Konditor Restaurantfachmann Fachkraft und Maschinenführer Lebensmitteltechnik BKG 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 Berufsschule - duale Bildungsgänge Gestaltung 48 Medientechnologe Druck (ausl.) 49 Mediengestalter Digital und Print 2017 2017 Berufsschule - duale Bildungsgänge Technik/Naturwissenschaften (TN) 50 51 52 53 54 55 56 Augenoptiker Holzmechaniker Bauelemente + Tischler Ausbaufacharbeiter - Fliesen/Platten + Fliesen- Estrichleger Fachkraft Holz- u. Bautenschutzarbeiten Chemikant/Chemielaborant/Produktionsfachkraft Chemie Bauzeichner Maler/Lackierer, Bauten- und Objektbeschichter 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 35 4 Erläuterung des Berechnungswegs für die Prognose 4.1 Verwendete Daten Wir verwenden für unsere Berechnungen ausschließlich die offiziellen Daten der Schulstatistik zum 15. Oktober jedes Jahres. Der letzte Jahrgang, über den IST-Zahlen vorliegen, ist der des Jahres 2017/18. Da die Stadt Krefeld keine eigene Bevölkerungsprognose errechnet, verwenden wir für diese die Daten des IT NRW für Krefeld. Wir verwenden außerdem die Prognose des IT NRW über die Bildungsgänge der Berufskollegs und wenden diese auf die Bildungsgänge der Stadt an. Gegenüber der Landesprognose ist die Entwicklung in der Stadt leicht positiv. Die Altersgruppe von 15 - 25, die unserer Prognose zugrunde liegt, geht also etwas weniger zurück als die entsprechende Gruppe in NRW im Durchschnitt. Die Prognose des IT NRW korrigieren wir mit dem Faktor der bisher bekannten Abweichung und schreiben sie mit dieser Korrektur fort. In der abgebildeten Tabelle haben wir zur besseren Lesbarkeit einzelne Jahre entfernt. 2013/ 2014 14 /15 Schuljahr 2015 /16 2016 /17 2017 /18 2018 /19 2019 /20 2023 /24 2025 /26 2029 /30 2031 /32 2035 /36 Berufsschule Berufsfachschule Berufliches Gymnasium 5.137 6.552 15.713 15.910 14.850 14.740 13.990 12.760 12.970 12.610 12.580 12.820 101.258 101.399 112.450 116.780 110.230 106.410 105.240 102.740 103.850 101.050 100.460 102.410 34.395 36.370 37.654 38.610 38.060 37.680 37.560 37.040 36.870 36.050 35.850 36.400 Fachoberschule 12.529 12.286 11.718 11.490 11.330 11.250 11.330 11.010 11.190 10.880 10.850 11.060 Fachschule 28.565 29.378 29.711 30.630 30.660 30.430 30.290 30.070 30.070 30.070 30.070 30.070 Berufsschule Berufsfachschule 342.301 331.126 324.372 327.410 325.510 321.120 318.030 312.470 311.100 304.210 302.570 307.290 32 30 30 30 30 30 30 30 30 30 Fachoberschule 10.906 10.657 10.354 10.450 10.360 10.290 10.360 10.070 10.230 9.940 9.920 10.110 Fachschule 22.340 22.022 21.718 21.970 21.730 21.660 21.600 21.380 21.380 21.380 21.380 21.380 Die Daten des IT NRW nutzen wir auch im vorderen Teil dieses Gutachtens zu Illustrationszwecken. 4.2 Szenarien Wir bilden ein Aufschwung- und ein Abschwung Szenario, um einen wahrscheinlichen Korridor für die tatsächliche Entwicklung aufzuspannen. Diese spiegeln Konjunkturverläufe. Für den Auf- und Abschwung -obere und untere Grenze der Prognose - nehmen wir an, dass sich die Schulformen wie folgt entwickeln: TZ/VZ VZ VZ VZ VZ VZ/TZ TZ TZ Schulform Berufsschule (Ausbildungsvorbereitung) Berufsfachschule Berufliches Gymnasium Fachoberschule Fachschule Berufsschule Fachoberschule Aufschwung -2,5% 2,5% 0,0% 1,0% 1,0% 2,5% -5,0% Abschwung 5,0% 5,0% 0,0% 5,0% 2,0% -2,5% 0,0% 36 5 Entwicklung der Schülerzahlen 5.1 Gesamtentwicklung IST Die Schülerzahlen sind in den letzten 5 Jahren langsam aber stetig gesunken. Diese Entwicklung wurde vom Teilzeitbereich getrieben, der um etwa 640 Schülerinnen und Schüler zurückgegangen ist. Der Vollzeitbereich hingegen ist um etwa 100 gesunken. Die positive Entwicklung des Vollzeitbereichs geht v.a. auf die Berufsfachschulen (BFS, beachte die neue Zuordnung der Berufsgrundschuljahre unter dem Dach der BFS) und die beruflichen Gymnasien zurück (hier ist es organisches Wachstum), die Fachschulen sind geschrumpft. Schulform Berufsschule (Vollzeit) Berufsfachschule (Vollzeit) Berufliches Gymnasium (Vollzeit) Fachoberschule (Vollzeit) Fachschule (Vollzeit) Berufsschule (Teilzeit) Fachoberschule (Teilzeit) Fachschule (Teilzeit) 2013/14 483 496 995 1.612 330 6.256 200 518 2014/15 437 396 1.038 1.529 333 6.062 166 514 2015/16 286 532 1.073 1.550 323 5.969 147 488 2016/17 379 566 1.062 1.495 333 5.821 125 477 2017/18 416 575 1.017 1.515 301 5.834 71 427 VOLLZEIT TEILZEIT 3.916 6.974 3.733 6.742 3.764 6.604 3.835 6.423 3.824 6.332 GESAMT 10.890 10.475 10.368 10.258 10.156 Abbildung 12, eigene Berechnung Dr. Garbe & Lexis 5.2 Gesamtprognose In der Prognose entwickeln sich im unten gelisteten Standardszenario, das auf der Bevölkerungsentwicklung der Altersgruppe der 18 - 25jährigen in Krefeld sowie der Prognose von IT NRW über die Schulformen der Berufskollegs im Land bis 2050 beruht, weiter abwärts. Weil die Berufsvorbereitung nach der Reform der APO-BK i.w. in der Berufsfachschule abgebildet wird, gibt es Brüche in der Statistik. Die Berufsschule in VZ umfasst nur noch die internationalen Klassen und das Werkstattjahr. Die Berufsfachschule VZ ist von 2014 auf 2015 um 140 Schülerinnen und Schüler gestiegen, weil die Berufsgrundschuljahre i.w. der BFS in neuer Gestalt zugerechnet worden sind. Die Prognose weist 2022/23 - also in der mittleren Frist vom Schuljahr 2017/18 aus betrachtet - rd. 900 SuS weniger aus. Das sind, bezogen auf das derzeitige Schuljahr, -8,8 Prozent. Bei dieser Prognose sind die derzeitigen internationalen Flüchtlingsklassen in ihrer Stärke wie im Sommer 2017 als konstant gegeben angenommen worden! 37 #SuS, BKs Krefeld, Standardszenario 12000 10000 518 200 514 166 488 147 477 125 427 71 420 70 416 70 409 69 402 69 8000 6000 4000 2000 0 394 65 389 64 384 64 379 63 375 62 374 61 6.256 6.062 5.969 5.821 5.834 5.676 5.580 5.493 5.439 5.297 5.182 5.100 5.033 4.983 4.924 330 333 323 333 301 295 291 287 282 276 273 270 266 263 263 1.612 1.529 1.550 1.495 1.515 1.484 1.483 1.469 1.469 1.393 1.362 1.374 1.351 1.328 1.295 995 1.038 1.073 1.062 1.017 993 983 970 961 936 916 901 889 881 870 496 396 532 566 575 564 554 547 544 527 511 508 504 496 488 483 437 286 379 416 407 384 356 357 338 331 334 328 322 314 Berufsschule (Vollzeit) Berufsfachschule (Vollzeit) Berufliches Gymnasium (Vollzeit) Fachoberschule (Vollzeit) Fachschule (Vollzeit) Berufsschule (Teilzeit) Fachoberschule (Teilzeit) Fachschule (Teilzeit) Abbildung 13, eigene Berechnung Dr. Garbe & Lexis Schulform Berufsschule (VZ) Berufsfachschule (VZ) Berufliches Gymnasium (VZ) Fachoberschule (VZ) Fachschule (VZ) Berufsschule (TZ) Fachoberschule (TZ) Fachschule (TZ) VOLLZEIT TEILZEIT GESAMT 2018 2019/ 2020/ /19 20 21 2021/ 2022/ 2023 2024 2025/ 2026/ 2027/ 22 23 /24 /25 26 27 28 407 564 384 554 356 547 357 544 338 527 331 511 334 508 328 504 322 496 314 488 993 1.484 295 5.676 70 420 3.743 6.166 9.908 983 1.483 291 5.580 70 416 3.695 6.066 9.760 970 1.469 287 5.493 69 409 3.630 5.971 9.600 961 1.469 282 5.439 69 402 3.613 5.910 9.523 936 1.393 276 5.297 65 394 3.471 5.756 9.227 916 1.362 273 5.182 64 389 3.393 5.634 9.027 901 1.374 270 5.100 64 384 3.386 5.549 8.935 889 1.351 266 5.033 63 379 3.338 5.475 8.813 881 1.328 263 4.983 62 375 3.291 5.420 8.711 870 1.295 263 4.924 61 374 3.230 5.359 8.588 Abbildung 14, eigene Berechnungen 38 5.3 Berufskolleg Glockenspitz 2013 Bezeichnung /14 internationale Klasse Farbtechnik/Raumgestaltung 67 Bau-und Holztechnik Farbtechnik/Raumgestaltung Bau-und Holztechnik Duales System / Berufsschule Augenoptiker, 3 Jg. 109 Bäcker 29 Bauzeichner 42 Fachkraft Gastgewerbe + Systemgastronomie 204 Fachverk. Lebensmittelhandwerk Bäckerei/Konditorei 66 Medientechnologe Druck 50 Hotelfachmann 113 Koch 195 Konditor 71 Maler/Lackierer, Bauten/Objektbeschichter 144 Mediengestalter Digital und Print 117 Restaurantfachmann 82 Holzmechaniker Bauelemente + Tischler 89 Ausbaufacharbeiter Fliesen/Platten + FliesenEstrichleger 78 Fachkraft/Maschinenführer Lebensmitteltechnik 113 Fachkr. Holz- u. Bautenschutzarbeiten (zweiund dreijährig) 55 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 /15 /16 /17 /18 /19 /20 /21 /22 /23 /24 /25 /26 /27 /28 66 38 40 39 37 34 34 33 32 32 32 31 30 101 96 9 9 9 8 8 8 8 8 8 8 8 54 53 52 51 50 49 48 47 47 46 46 74 84 16 16 15 14 14 13 13 13 13 12 12 133 130 123 114 114 108 106 107 105 103 101 118 27 46 184 62 42 107 160 66 128 117 58 81 105 30 47 164 69 36 101 159 70 114 117 54 77 96 25 54 185 76 19 83 162 59 107 117 63 73 116 35 63 184 86 6 75 173 52 104 104 50 75 113 34 61 179 84 111 33 60 176 82 109 33 59 173 81 108 33 59 172 80 105 32 57 167 78 103 31 56 163 76 101 31 55 161 75 100 30 54 159 74 99 30 54 157 73 98 30 53 155 73 73 168 51 101 101 49 73 72 165 50 99 99 48 72 71 163 49 98 98 47 71 70 161 48 97 97 47 70 68 157 47 94 94 45 68 67 154 46 92 92 44 67 66 151 45 91 91 44 66 65 149 45 90 90 43 65 64 148 44 89 89 43 64 63 146 44 88 88 42 63 53 109 43 121 43 115 54 127 53 124 52 121 51 120 50 118 49 115 48 113 47 111 47 110 46 108 46 107 55 50 45 49 48 47 46 46 44 44 43 42 42 41 39 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 /14 /15 /16 /17 /18 /19 /20 /21 /22 /23 /24 /25 /26 /27 /28 Bezeichnung BG BFS Farbtechnik/Raumgestaltung Bau- und Holztechnik (B06, HS-Abschluss) Farbtechnik/Raumgestaltung Medien-Medientechnologie Bau- und Holztechnik (B07, mittlerer Abschluss) Chem.-techn. Assistent (C01) Gestaltungstechn. Assistent/Grafikdesign 203 195 Chem.-techn. Assistent (C02) 20 19 FOS Fachoberschule Bau/Holz + Gestaltung (TZ) 48 31 Fachoberschule Bau/Holz + Gestaltung (VZ) 30 36 Fachoberschule Bau/Holz + Gestaltung/Physik-Chemie-Biologie (VZ) 31 15 Fachoberschule Gestaltung (VZ) 18 16 FS FS Technik/Bautechnik - Hochbau + Tiefbau 61 56 FS Technik/Chemietechnik - Betriebstechn. + Labortechnik 91 38 FS Technik/Bautechnik - Hochbau + Tiefbau 48 98 Alte BG der Berufsvorbereitung Berufsgrundschuljahr Farbtechnik / Holz 87 68 Berufsorientierungsjahr Farbtechnik / Holz BV Körperpflege - Werkstattjahr 65 140 Berufsvorbereitung Farbtechnik / Raumgestaltung 103 19 21 25 21 22 15 11 23 24 14 10 23 24 14 10 22 23 14 10 22 23 14 10 22 22 13 10 21 22 13 9 21 22 13 9 21 22 13 9 21 20 13 9 20 20 12 9 28 25 30 39 207 15 17 46 180 16 16 45 176 16 16 45 176 16 16 45 175 16 16 45 175 16 15 42 166 15 15 41 162 14 15 42 163 15 14 41 160 14 14 40 158 14 14 39 154 14 196 13 34 26 29 29 34 5 33 5 33 5 33 5 33 5 31 5 31 4 31 5 30 4 30 4 29 4 9 16 2 21 3 19 3 19 3 18 3 18 3 18 3 17 3 17 3 17 3 17 3 16 3 16 40 94 67 43 83 64 41 75 58 40 74 57 40 73 56 39 72 56 38 71 55 38 69 53 37 68 53 37 68 52 36 67 52 36 66 51 36 66 51 40 2013/ 2014/ 2015/ 2016/ 2017/ 2018/ 2019/ 2020/ 2021/ 2022/ 2023/ 2024/ 2025/ 2026/ 2027/ Schulform 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 Berufsschule (Vollzeit) 255 227 140 122 189 179 168 168 156 149 145 147 142 141 138 Berufsfachschule (Vollzeit) 0 0 79 89 86 88 86 85 85 81 79 79 78 77 76 Berufliches Gymnasium (Vollzeit) 18 16 16 21 19 19 18 18 18 17 17 17 17 16 16 Fachoberschule (Vollzeit) 284 265 244 253 250 245 245 242 242 230 225 227 223 219 214 Fachschule (Vollzeit) 61 56 40 43 41 40 40 39 38 38 37 37 36 36 36 Berufsschule (Teilzeit) 1.624 1.413 1.458 1.418 1.416 1.378 1.354 1.333 1.320 1.286 1.258 1.238 1.221 1.209 1.195 Fachoberschule (Teilzeit) 48 31 34 29 34 33 33 33 33 31 31 31 30 30 29 Fachschule (Teilzeit) 139 136 161 147 133 131 129 127 125 123 121 120 118 117 117 GESAMT 2.429 2.144 2.172 2.122 2.168 2.112 2.075 2.034 2.018 1.955 1.913 1.894 1.868 1.846 1.820 41 SuS-Prognose Glockenspitz 3.000 2.500 139 48 0 136 31 0 2.000 1.500 161 34 0 147 29 0 133 34 0 131 33 0 129 33 0 127 33 0 125 33 0 123 31 0 121 31 0 120 31 0 118 30 0 117 30 0 117 29 0 1.286 1.258 1.238 1.221 1.209 1.195 37 227 17 74 36 223 17 73 36 219 16 72 36 214 16 71 2026/27 2027/28 1.624 1.413 1.458 1.418 1.416 1.378 1.354 1.333 1.320 1.000 500 61 284 18 0 255 0 2013/14 56 40 43 16 0 227 244 16 79 140 253 21 89 122 2014/15 2015/16 2016/17 265 41 40 40 250 19 86 39 38 189 245 19 82 185 245 18 80 174 242 18 79 162 242 18 79 162 38 230 17 76 154 37 225 17 74 150 152 2017/18 2018/19 2019/20 2020/21 2021/22 2022/23 2023/24 2024/25 149 2025/26 146 143 Berufsschule (Vollzeit) AVZ VZ Berufsfachschule (Vollzeit) BVZ VZ Berufliches Gymnasium (Vollzeit) DVZ VZ Fachoberschule (Vollzeit) CVZ VZ Fachschule (Vollzeit) EVZ VZ Berufsschule (Teilzeit) ATZ TZ Berufsfachschule (Teilzeit) BTZ TZ Berufliches Gymnasium (Teilzeit) DTZ TZ Fachoberschule (Teilzeit) CTZ TZ Fachschule (Teilzeit) ETZ TZ 42 5.4 Berufskolleg Vera Beckers Bezeichnung internationale Förderklasse Ausbildungsvorbereitung W+V, Gesundheitswesen, Agrarwirtschaft Ausbildungsvorbereitung Gesundheitswesen + Körperpflege Ernährungs-und Versorgungsmanagement Duales System /Berufsschule Friseur Kaufmann im Gesundheitswesen Med. Fachangestellter Sport- und Fitnesskaufmann zahnmed. Fachangestellter Med. Fachangestellter mit FHR Sport- und Fitnesskaufmann mit FHR BFS Sozialassistent + Sozialass. Heilerz./Heilerz.helfer Kinderpfleger Textiltechnik/Bekleidung Gesundheitswesen (mittlerer Abschluss) Gesundheitswesen (HS Abschluss) Ass. für Ernährung und Versorgung Ernährung- und Versorgungsmanagement 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 /14 /15 /16 /17 /18 /19 /20 /21 /22 /23 /24 /25 /26 /27 /28 32 40 32 31 30 27 27 26 25 26 25 25 24 84 79 186 77 162 94 101 81 85 174 92 167 100 96 53 20 37 60 32 52 51 50 49 48 47 46 45 45 44 44 98 94 108 17 106 17 100 16 93 15 93 15 88 14 86 14 87 14 85 13 84 13 82 13 95 99 188 75 162 88 101 187 68 168 85 122 207 52 155 83 119 201 51 151 81 117 198 50 148 80 115 195 49 146 79 114 193 48 145 77 111 188 47 141 75 108 184 46 137 74 107 181 45 136 73 105 179 45 134 73 104 177 44 133 72 103 175 44 133 8 3 8 3 8 3 8 3 7 3 7 3 7 3 7 3 7 3 7 3 7 3 85 103 14 59 28 31 25 81 98 13 56 27 30 24 79 96 13 55 26 29 23 79 95 13 54 26 29 23 78 95 13 54 26 28 23 76 92 12 52 25 28 22 73 89 12 51 24 27 22 73 88 12 51 24 27 21 72 88 12 50 24 26 21 71 86 12 49 23 26 21 70 85 12 49 23 26 21 96 103 54 55 37 19 94 111 18 58 29 33 19 43 Körperpflege 25 27 bekleidungstechn. Ass. 66 65 70 75 Kosmetiker/in 138 129 120 102 Gymnastiklehrer / Praktikum 30 51 Ernährung/HSW 80 59 67 76 Gesundheit und Soziales 346 370 338 315 Fachoberschule Gesundheit und Soziales 152 135 113 96 Gesundheit und Soziales Gesundheit und Soziales Berufliches Gymnasium Erzieher 189 181 163 161 Freizeitsportleiter 316 298 297 277 Gesundheit / Schulversuch 52 118 165 189 FS Sozialwesen - Sozialmanagement Sozialwesen - Heilerziehungspflege Theorie 67 74 78 73 Sozialwesen/ Sozialpädagogik 202 203 205 217 Alte BG der Berufsvorbereitung bis 2016 Berufsgrundschuljahr Ernährung, Sozialwesen, Körperpflege, 100 87 Tex.technik Berufsorientierungsjahr 30 28 Berufsvorbereitung, Werkstattjahr Körperpflege, Agrarw., Sozialw., HSW 208 161 Ausbildungsvorbereitung W+V 16 17 Florist 45 37 med. Fachangestellter 5 Gesundheitswesen 29 79 Sozialwesen Heilerziehungspflege 68 73 25 24 27 67 94 73 74 336 26 66 92 71 72 329 25 66 92 71 72 329 25 65 91 71 72 326 25 65 91 71 72 326 24 62 86 67 68 309 23 60 85 66 67 302 23 61 85 66 67 305 23 60 84 65 66 300 23 59 82 64 65 294 22 57 80 62 63 287 37 33 17 36 32 17 36 32 17 36 32 16 36 32 16 34 30 16 33 30 15 34 30 15 33 29 15 32 29 15 32 28 15 157 260 201 153 254 196 152 251 194 150 248 192 148 246 190 145 239 185 141 234 181 139 230 178 137 227 176 136 225 174 134 222 172 20 57 203 20 56 199 19 55 196 19 54 194 19 53 190 18 52 186 18 52 184 18 51 182 18 50 180 18 50 178 18 50 177 44 Schulform Berufsschule (Vollzeit) Berufsfachschule (Vollzeit) 2013/ 14 2014/ 15 2015/ 16 2016/ 17 2017/ 18 2018/ 19 2019/ 20 2020/ 21 2021/ 22 2022/ 23 2023/ 24 2024/ 25 2025/ 26 2026/ 27 2027/ 28 130 115 146 151 157 154 145 134 135 128 125 126 124 122 119 297 312 389 389 372 354 348 344 342 331 321 319 316 312 306 557 597 625 627 618 603 597 589 584 569 556 547 540 535 529 630 623 625 619 694 680 679 673 673 638 624 629 619 608 593 269 277 283 290 260 255 251 248 244 239 236 233 230 228 227 841 802 679 644 684 666 654 644 638 621 608 598 590 584 577 152 135 113 96 37 36 36 36 36 34 33 34 33 32 32 68 73 25 24 20 20 19 19 19 18 18 18 18 18 18 Berufliches Gymnasium (Vollzeit) Fachoberschule (Vollzeit) Fachschule (Vollzeit) Berufsschule (Teilzeit) Fachoberschule (Teilzeit) Fachschule (Teilzeit) GESAMT 2.944 2.934 2.885 2.840 2.842 2.767 2.731 2.687 2.669 2.578 2.521 2.504 2.470 2.438 2.400 45 SuS-Prognose BK Vera Beckers 3.500 3.000 68 152 73 135 2.500 841 802 2.000 25 113 679 283 269 644 290 20 37 684 260 20 36 19 36 666 654 255 251 277 1.500 625 630 24 96 619 694 680 679 623 19 36 644 248 673 19 36 638 244 673 18 34 18 33 18 34 18 33 18 32 18 32 608 598 590 584 577 236 233 230 228 227 638 624 629 619 608 593 621 239 1.000 625 557 597 297 312 130 2013/14 627 618 603 597 589 584 569 556 547 540 535 529 500 0 389 389 372 354 348 344 342 331 321 319 316 312 306 115 146 151 157 154 145 134 135 128 125 126 124 122 119 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 2019/20 2020/21 2021/22 2022/23 2023/24 2024/25 2025/26 2026/27 2027/28 Berufsschule (Vollzeit) AVZ VZ Berufsfachschule (Vollzeit) BVZ VZ Berufliches Gymnasium (Vollzeit) DVZ VZ Fachoberschule (Vollzeit) CVZ VZ Fachschule (Vollzeit) EVZ VZ Berufsschule (Teilzeit) ATZ TZ Fachoberschule (Teilzeit) CTZ TZ Fachschule (Teilzeit) ETZ TZ 46 5.5 Berufskolleg Kaufmannsschule Die Entwicklung des kaufmännischen Kollegs prognostizieren wir im Standardszenario wie folgt: Bezeichnung 2013/ 2014/ 2015/ 2016/ 2017/ 2018/ 2019/ 2020/ 2021/ 2022/ 2023/ 2024/ 2025/ 2026/ 2027/ 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 25 23 23 22 21 22 21 21 20 52 27 26 Internationale Förderklasse Steuerfachangestellte 108 124 Automobilkaufmann 61 61 Fachkraft für Lagerlogistik (3jährig) 16 Fachlagerist/in (2-jährig) 15 Kaufmann Einzelhandel 258 233 Verkäufer 264 262 Kaufmann Groß-/Außenhandel 178 187 Informatikkaufmann 35 35 IT-System-Kaufmann (gem. Beschulung) 57 52 Notarfachang. 48 51 Pharmaz.-kaufm. Ang 44 40 Rechtsanwaltsfachang. 85 75 Bankkaufmann 153 144 Sozialvers. Fachang. 48 41 Industriekaufmann 141 126 Kaufmann Büromanagement, Bürokaufmann 338 319 Kaufmann für Versicherung und Finanzen 94 97 Pharmaz.-kaufm. Ang FHR 126 63 107 78 110 75 107 73 105 72 104 71 103 70 100 68 98 67 96 66 95 65 94 64 93 63 68 59 32 216 241 179 25 50 43 44 80 153 58 126 279 67 69 48 258 135 181 12 68 45 43 65 152 48 128 273 71 67 47 251 131 176 12 66 44 42 63 148 47 125 266 69 66 46 247 129 173 11 65 43 41 62 145 46 122 261 68 65 45 243 127 170 11 64 42 40 61 143 45 121 257 67 64 45 241 126 169 11 63 42 40 61 142 45 119 255 66 63 44 234 123 164 11 62 41 39 59 138 44 116 248 64 61 43 229 120 161 11 60 40 38 58 135 43 114 242 63 60 42 226 118 158 10 59 39 38 57 133 42 112 239 62 60 41 223 116 156 10 59 39 37 56 131 41 110 235 61 59 41 220 115 155 10 58 38 37 56 130 41 109 233 61 58 41 218 114 153 10 57 38 36 55 128 41 108 230 60 4 4 4 4 4 4 4 3 3 3 3 238 266 185 29 47 51 39 76 148 54 119 266 83 47 BFS Wirtschaft und Verwaltung Wirtschaft und Verwaltung Kaufmännischer Ass. Fremdsprachen 77 54 Kaufmännische Ass. Informationsverarbeitung 48 43 WV – Höhere Handelsschule (C03) 344 311 Berufliches Gymnasium Betriebswirtschaft (D01) 60 54 Betriebswirtschaft (D02) 136 135 FOS Wirtschaft und Verwaltung (D05) 20 16 FS Wirtschaft und Verwaltung (E02) 61 66 Alte BG Berufsvorbereitung Berufsgrundschuljahr (A06) 23 25 Wirtschaft und Verwaltung (B02) 57 39 Wirtschaft und Verwaltung (B03) 47 45 Wirtschaft und Verwaltung (B07) 57 43 324 75 43 345 26 28 85 49 299 61 144 64 134 58 123 57 120 56 119 55 117 55 116 53 113 52 111 51 109 51 108 50 107 50 105 17 16 16 16 15 15 15 15 14 14 14 14 14 74 77 59 58 57 56 55 54 54 53 52 52 52 19 45 40 25 27 83 48 293 24 26 83 48 293 24 26 82 48 290 24 26 82 48 290 23 25 78 45 275 22 24 76 44 269 22 24 77 44 271 22 24 76 44 267 22 23 74 43 262 21 23 73 42 255 48 Schulform Berufsschule (Vollzeit) Berufsfachschule (Vollzeit) Berufliches Gymnasium (Vollzeit) Fachoberschule (Vollzeit) Berufsschule (Teilzeit) Fachschule (Teilzeit) GESAMT 2013/ 2014/ 2015/ 2016/ 2017/ 2018/ 2019/ 2020/ 2021/ 2022/ 2023/ 2024/ 2025/ 2026/ 2027/ 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 23 25 0 52 27 26 25 23 23 22 21 22 21 21 20 104 84 64 40 54 51 50 50 50 48 47 46 46 45 44 216 205 222 214 197 192 190 188 186 181 177 174 172 171 169 469 408 424 463 433 424 424 420 420 398 389 393 386 379 370 1.912 1.878 1.858 1.837 1.785 1.737 1.707 1.681 1.664 1.621 1.585 1.560 1.540 1.525 1.506 61 66 74 77 59 58 57 56 55 54 54 53 52 52 52 2.785 2.666 2.642 2.683 2.555 2.489 2.454 2.418 2.398 2.325 2.274 2.249 2.218 2.193 2.162 49 SuS-Zahlenprognose BK Kaufmannsschule 3.000 61 0 2.500 66 0 74 0 77 0 59 0 58 0 57 0 56 0 55 0 54 0 54 0 53 0 52 0 52 0 52 0 1.621 1.585 1.560 1.540 1.525 1.506 2.000 1.912 1.878 1.858 1.837 1.500 1.785 1.737 1.707 1.681 1.664 1.000 0 500 0 469 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 433 424 424 420 420 398 389 393 386 379 370 408 424 463 216 205 104 23 2013/14 84 25 2014/15 222 214 40 52 197 54 27 192 51 26 190 50 25 188 50 23 186 50 23 181 48 22 177 47 21 174 46 22 172 46 21 171 45 21 169 44 20 2016/17 2017/18 2018/19 2019/20 2020/21 2021/22 2022/23 2023/24 2024/25 2025/26 2026/27 2027/28 64 0 2015/16 Berufsschule (Vollzeit) AVZ VZ Berufsfachschule (Vollzeit) BVZ VZ Berufliches Gymnasium (Vollzeit) DVZ VZ Fachoberschule (Vollzeit) CVZ VZ Fachschule (Vollzeit) EVZ VZ Berufsschule (Teilzeit) ATZ TZ Berufsfachschule (Teilzeit) BTZ TZ Berufliches Gymnasium (Teilzeit) DTZ TZ Fachoberschule (Teilzeit) CTZ TZ Fachschule (Teilzeit) ETZ TZ 50 5.6 Berufskolleg Uerdingen Bezeichnung AB Berufsschule/Metalltechnik (A13) internationale Förderklasse (A12) Duales System / Berufsschule Anlagemechaniker Chemikant/Chemielaborant/Produktionsfachkraft Elektroniker Automatisierungstechnik Elektroniker für Betriebstechnik Elektroniker Energie- / Gebäudetechnik Fachinformatiker Anwendungsentwicklung Fachinformatiker Systemintegration IT-Elektroniker Fachpraktiker Metallbau Maschinen- und Anlageführer Fachkraft Metalltechnik/Montagetechnik/Zerspanungstechnik Industriemechaniker Kraftfahrzeugmechatroniker/in Zerspanungsmechaniker/in Mechatroniker BFS Metalltechnik/Elektrotechnik/Fahrzeugtechnik (B06) 2017 einsetzend AV Berufsschule 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 /14 /15 /16 /17 /18 /19 /20 /21 /22 /23 /24 /25 /26 /27 /28 92 89 59 59 57 56 56 55 54 52 52 51 50 50 54 43 42 40 37 37 35 34 34 34 33 32 99 109 110 117 138 134 132 130 129 125 123 121 119 118 116 407 101 140 89 71 74 18 422 129 137 104 77 75 6 20 11 409 133 148 97 58 67 7 25 19 412 118 112 101 64 79 13 9 20 482 100 138 110 73 73 8 27 23 469 97 134 107 71 71 8 26 22 461 96 132 105 70 70 8 26 22 454 94 130 104 69 69 8 25 22 449 93 129 103 68 68 7 25 21 438 91 125 100 66 66 7 25 21 428 89 123 98 65 65 7 24 20 421 87 121 96 64 64 7 24 20 416 86 119 95 63 63 7 23 20 412 85 118 94 62 62 7 23 20 407 84 116 93 62 62 7 23 19 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 172 228 70 125 284 226 65 140 276 220 63 136 272 216 62 134 267 213 61 132 265 211 61 131 258 205 59 127 252 201 58 124 248 198 57 122 245 195 56 121 243 193 56 120 240 191 55 118 32 45 31 31 31 30 29 29 29 28 28 48 16 47 44 43 43 42 41 40 40 39 39 33 23 310 213 94 78 95 210 86 90 339 218 77 111 51 Elektrotechnik Metalltechnik Berufliches Gymnasium Bio-Chemie Mathe-Informatik Ingenieurwissenschaften Maschinenbautechnik FS Elektrotechnik, 4 jährig Maschinenbautechnik, 4-jährig Alte BG der Berufsvorbereitung Berufsgrundschuljahr Informationselektroniker Konstruktionsmechaniker Metallbearbeiter/in Chemielaborant Industriemechaniker Produktionsfachkraft Chemie Elektrotechnik/Metalltechnik Maschinenbautechnik 139 70 130 86 145 97 104 56 84 54 82 53 82 53 81 52 81 52 77 50 76 49 76 49 75 48 74 47 72 46 83 56 7 58 82 62 44 32 76 54 65 15 58 57 85 53 57 73 52 56 71 51 55 71 51 54 70 50 54 69 49 52 67 48 51 66 47 50 65 46 50 64 46 49 63 45 49 62 95 155 103 136 92 136 92 137 88 127 87 125 86 124 84 122 83 119 81 117 80 116 79 114 78 113 77 111 77 111 75 56 70 21 8 73 20 58 63 317 17 32 53 6 15 15 1 10 58 143 8 52 Schulform Berufsschule (Vollzeit) Berufsfachschule (Vollzeit) 2013/ 2014/ 2015/ 2016/ 2017/ 2018/ 2019/ 2020/ 2021/ 2022/ 2023/ 2024/ 2025/ 2026/ 2027/ 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 75 70 0 54 43 42 40 37 37 35 34 34 34 33 32 95 0 0 48 63 60 59 58 58 56 54 54 54 53 52 204 220 210 200 183 179 177 175 173 168 165 162 160 158 157 229 233 257 160 138 135 135 134 134 127 124 125 123 121 118 1.879 1.969 1.974 1.922 1.949 1.896 1.864 1.835 1.817 1.770 1.731 1.704 1.681 1.665 1.645 250 239 228 229 215 211 209 206 202 198 196 194 191 189 188 2.732 2.731 2.669 2.613 2.591 2.540 2.500 2.461 2.437 2.370 2.319 2.288 2.258 2.234 2.207 Berufliches Gymnasium (Vollzeit) Fachoberschule (Vollzeit) Berufsschule (Teilzeit) Fachschule (Teilzeit) GESAMT 53 SuS-Zahlenprognose BK Uerdingen 3.000 2.500 250 239 228 229 215 211 209 206 202 198 196 194 191 189 188 1.770 1.731 1.704 1.681 1.665 1.645 0 127 168 72 35 2022/23 0 124 165 70 34 2023/24 0 125 162 69 34 2024/25 0 123 160 69 34 2025/26 0 121 158 68 33 2026/27 0 118 157 66 32 2027/28 2.000 1.500 1.879 1.969 1.974 1.922 1.949 1.896 1.864 1.835 1.817 1.000 500 0 229 204 0 0 233 95 75 220 0 70 2013/14 2014/15 0 257 210 0 2015/16 0 160 200 48 54 2016/17 0 138 0 135 0 135 0 134 0 134 183 63 43 2017/18 179 77 42 2018/19 177 75 40 2019/20 175 74 37 2020/21 173 74 37 2021/22 Berufsschule (Vollzeit) AVZ VZ Berufsfachschule (Vollzeit) BVZ VZ Berufliches Gymnasium (Vollzeit) DVZ VZ Fachschule (Vollzeit) EVZ VZ Berufsschule (Teilzeit) ATZ TZ Fachschule (Teilzeit) ETZ TZ Fachoberschule (Vollzeit) CVZ VZ 54 5.7 Notleidende Ausbildungsberufe nach der Prognose Insgesamt zeigt die Prognose ein weiteres Abschmelzen des dualen Systems und aller anderen Bildungsgänge. Die Bildungsgänge entwickeln sich überwiegend konstant leicht abwärts. Für die einzelnen Schulen gibt es in sehr wenigen BG im vollzeitschulischen Bereich Herausforderungen, v.a. aber bei der Teilzeit im Bereich der dualen Berufsausbildung. Bisher sind die BG in Krefeld nicht so stark abgeschmolzen wie auf dem Land. In Zukunft ist aber damit zu rechnen, dass die BG, die schon heute schwach besetzt sind, möglicherweise unter die Mindestgröße von 16/Klasse fallen (für den klassischen dreijährigen Ausbildungsberuf sind dies in der Gesamtbetrachtung dann 48 SuS). Die heute bereits bei vielen Berufen übliche gemeinsame Beschulung (s. Anlage) führt dazu, dass BG nicht geschlossen werden müssen, ist aber doch in einigen Fällen suboptimal. Insbesondere im Metallbereich werden die Klassengrößen zu klein, d.h., dass die Ausbildungsbetriebe, dort, wo dies möglich ist, möglichst Azubis in die gängigsten Ausbildungsberufe eingruppieren sollten. Dies ist auch für die Führung einer schulischen Abteilung leichter. Die gemeinsame Beschulung ist nur eine Ausweichlösung, da häufig in der Mittel- und v.a. in der Oberstufe die Klassen zu dünn besetzt sind. Bei zunehmendem Lehrermangel ist absehbar, dass die derzeit in Krefeld üblichen kleinen Klassen nicht mehr auf Dauer haltbar sind. Für das BKG sind die herausgeforderten Bildungsgänge die, die im Zieljahr 2022 unter 48 SuS liegen (bei einem normalerweise dreijährigen Bildungsgang und der Mindestgröße von 16 SuS):  BäckerInnen  KonditorenInnen  Fliesenleger / Ausbaufacharbeiter – Fliesen/Platten  Fachkraft Holz- und Bautenschutz  Restaurantfachmann/-frau Für einige Berufe gibt es die Möglichkeit der gemeinsamen Beschulung10 – so können Bäcker mit Bäckereifachverkäuferinnen zusammen beschult werden und Konditoren mit den entsprechenden Fachverkäufern. Bäcker können im ersten Lehrjahr auch mit Konditoren zusammen beschult werden – damit ist die Untergrenze von 16 SuS/Klasse für den Bildungsgang nicht gefährlich. Die Fliesenleger und Ausbaufacharbeiter werden zusammen beschult und liegen in der Prognose erst sehr spät (ab 2024) und nur sehr knapp unter der Untergrenze von 48. Hier besteht also kein Handlungsbedarf in den kommenden 5 Jahren. Die Restaurantfachleute können zwei Ausbildungsjahre lang mit den Systemgastronomen und den Fachkräften beschult werden, so dass auch hier die Mindestgrenze den Bildungsgang nicht gefährdet. Nur die Fachkraft Holz- und Bautenschutz gerät in der Prognose unter die 48 und kann auch nicht gemeinsam mit anderen beschult werden. Die Unterschreitung der Mindestgrenze ist allerdings so gering, dass Schule und Betriebe möglicherweise Lösungen finden können, wie der Beruf weiter zu behalten ist. Es besteht kein zwingender schulorganisatorischer Handlungsbedarf für diese Schule. 10 BASS 10-11 Nr. 2 mit Liste der gemeinsamen Beschulungsmöglichkeiten 55 Für das BKVB ist der einzige herausgeforderten Bildungsgang, der im Zieljahr 2022 unter 48 SuS liegt (bei einem normalerweise dreijährigen Bildungsgang und der Mindestgröße von 16 SuS):  Der Sport- und Fitnesskaufmann. Der Ausbildungsberuf ist jedoch derzeit (noch) so gesund und fällt auch 2022 mit prognostizierten 47 SuS nur sehr knapp unter die 48-Grenze, so dass wir hier keinen Handlungsbedarf sehen, zumal der duale Beruf mit den verwandten Berufen im Vollzeitbereich gute Synergien erlaubt. Der Bildungsgang sollte jedoch genau beobachtet werden, da die Arbeitsmarktchancen für diesen Beruf nicht sehr gut sind.  Der BG „Sozialmanagement“ in Teilzeit der Fachschule wird in der Zukunft sehr klein, da er über zwei Jahre läuft, führten die nur 20 SuS (es handelt sich um berufserfahrene Fachkräfte) zu sehr kleinen Lerngruppen. Das Angebot ist jedoch erwünscht und dürfte auch für die Zukunft eine günstige Perspektive haben. Da gleichzeitig die Lehrerressource gegeben und der Weiterbildungsbedarf hoch ist, sieht der Gutachter keinen Grund, den BG zu schließen. Im Gegenteil sollten die Schule und die Einrichtungen im Sinne von Qualitätssteigerungen alles daran setzen, mehr SuS für dieses Angebot zu gewinnen. Es besteht kein zwingender schulorganisatorischer Handlungsbedarf für diese Schule. Für das BKKMS gibt es mehr herausgeforderte Bildungsgänge die, die im Zieljahr 2022 unter 48 SuS liegen (bei einem normalerweise dreijährigen Bildungsgang und der Mindestgröße von 16 SuS11):  Fachlagerist (N = 44 in 2022)  Informatikkaufmann (N = 11 in 2022)  Notarfachangestellte (N = 41 in 2022)  Pharmazeutisch-kaufmännisch Angestellten  Sozialversicherungsfachangestellte (N = 44 in 2022) Die Fachlageristen können mit den Fachkräften für Lagerlogistik zusammen beschult werden, es entsteht also kein Problem mit der Mindestgröße. Der Informatikkaufmann kann mit den IT Systemkaufleuten gemeinsam beschult werden. Als IT-Beruf könnten beide aber auch mit Fachinformatikern und Systemelektronikern zusammen beschult werden (am BK Uerdingen angesiedelt). Ähnlich können Notarfachangestellte mit den Rechtsanwaltsfachangestellten beschult werden – auch hier greift die Mindestschülerzahl nicht. Die pharm.-kaufm.-Angestellten (und die Sozialversicherungsfachangestellten) allerdings sind bereits dünn besetzt und könnten zu einem notleidenden Beruf werden. Auch das Angebot, zusätzlich zur dualen Ausbildung die FHR zu erlangen, hat für diese Berufsgruppe nicht zu einem deutlichen Anstieg geführt. 11 Die Anzahl der SuS in der Berufsausbildung Maschinen- und Anlageführer liegen zwar unter 48, es handelt sich aber um einen zweijährigen Ausbildungsberuf. 56 Einzig bestehen bleibt der zu gering besetzte BG der Sozialversicherungsfachangestellten, wo sich die Schule i.w. nur einem großen Nachfrager für ihre Ausbildungsdienstleistung gegenüber sieht. Die Ausbildungsleistung dieses Betriebs zu verstetigen, um für die Schule Planungssicherheit zu erlangen, müsste Auftrag für Schule und Schulträger sein. Es besteht kein zwingender schulorganisatorischer Handlungsbedarf für diese Schule. Das BKU hat die Bildungsgänge IT-Elektroniker und Fachkraft Metalltechnik sowie die Maschinenund Anlageführer, die zu klein werden. Von diesen sind die beiden letzteren gemeinsam beschulbar. Der IT Elektroniker kann behelfsweise mit den Fachinformatikern zusammen beschult werden. Der Maschinen- und Anlageführer kann zwei Jahre mit dem Anlagemechaniker gemeinsam beschult werden. Selbst dann werden diese Metallbildungsgänge auf die Dauer zu klein und die Frage nach ihrer Zukunft stellt sich. Auch im Bereich der IT Technologie sind Strategien nötig, die diesen wichtigen Bereich stabilisieren. Es besteht auf absehbare Zeit kein schulorganisatorischer Handlungsbedarf für diese Schule. Der Bereich der Metall-Bildungsgänge ist zu beobachten. 57 6 Empfehlungen Vor dem Hintergrund der im Text aufgelisteten Befunde sowie der Raum- und Wirtschaftsanalyse und der Berechnung des Investitionsbedarfs empfehlen wir dem Schulträger die folgenden Maßnahmen (detailliert ist dies in den einzelnen Modulen dargestellt):       Der Schulträger sollte die Schullandschaft seiner vier beruflichen Schulen in der Grundstruktur unangetastet lassen. Die Schulen sind mittelfristig stabil, sauber aufgestellt und gleichmäßig groß. Auch die Bildungsgänge, die recht klein werden, werden in der Prognose nur knapp zu klein (unter 48 SuS bei einem dreijährigen BG), einige andere lassen sich durch gemeinsame Beschulung in der mittleren Frist halten. Zu beobachten sind die folgenden Bildungsgänge des dualen Systems: o Sport- und Fitnesskaufmann (BK Vera Beckers) o Sozialversicherungskaufmann (BK Kaufmannsschule) o Pharmazeutisch-kaufm. Angestellte (BK Kaufmannsschule) o Fachkraft Holz/Bautenschutz (BK Glockenspitz). Diese Vollzeit-BG sind ebenfalls kritisch zu betrachten: o BFS Textil/Bekleidung (BK Vera Beckers), o FOS12B mit FHR Fachrichtung Gestaltung sowie Bau-/Holztechnik (C3) (BK Glockenspitz). Konzentration der internationalen Vorbereitungsklassen auf die Berufskollegs Vera Beckers und Glockenspitz. Diese beiden Schulen bieten die Berufe an, die realistisch für die jungen Menschen in Frage kommen. Mit einem gezielten Konzept und unter Einbindung des Ausländeramts (Garantie einer „Ausbildungsduldung“) mit guten Vorbildern und zusätzlicher sozialpädagogischer Unterstützung sowie angesichts von dort vorhandenen Werkstätten und Praktika lassen sich möglicherweise mehr junge Menschen für die Berufe des Handwerks, der Pflege und der Dienstleistung gewinnen. Die BKs können hier auch ihre Kontakte zu den Betrieben einbringen und sich als Vermittlungsplattformen darstellen. Der KAoA-Prozess zur Verbesserung des Übergangs Schule Beruf (ÜSB) muss kontinuierlich zwischen den aufnehmenden und abgebenden Schulen weitergehen. Der Schulträger sollte sich als Moderator und Kümmerer dieses Prozesses verstehen und ihn möglichst in seiner Struktur vereinfachen und personell zusätzlich abstützen. Die BKs sind die zentralen Orte für das Übergangsmanagement, auch weil sie die Betriebskontakte haben, die die allgemein bildenden Schulen teilweise noch aufbauen müssen. Die BKs sollten durchaus auch als Vermittlungsplattform verstanden werden und für diese Arbeit, bei der sie Jugendliche individuell begleiten müssen, zusätzliche Personalressourcen bekommen. Dies betrifft v.a. die beiden BKs, bei denen wir die Ansiedlung der internationalen Vorbereitungsklassen vorschlagen. Digitalisierungsstrategie: eine Medienentwicklungsplanung ist in Auftrag gegeben, diese wird weiteren Aufschluss zur Nutzung moderner Medien in Klassen- und Computerräumen geben. Insbesondere für das BK Kaufmannsschule sehen wir hohen Investitionsbedarf in Geräte und Konzepte der Digitalisierung. Wenn die investiven Mittel freigegeben werden, kann das BK Kaufmannsschule auf einen Bauteil verzichten und in allen Klassenräumen medial unterstützt multifunktional arbeiten. 58  Neue Branchen: die Kreativbranche ist in aller Munde und wächst derzeit besonders starksie besteht aus elf Teilmärkten: Musik, Design, Buchmarkt, Filmwirtschaft, Rundfunk, Architektur, Pressemarkt, darstellende Kunst, Kunstmarkt, Werbewirtschaft und Software/Gamesindustrie. V.a. handelt es sich um Akademikerberufe, die bisher noch kaum systematisch ausbilden. Der Branche wird aber eine hohe Wertschöpfung und große Chancen durch die Digitalisierung bescheinigt. In den Berufsschulen könnten davon die Kaufmannsschule („Fachangestellte der freien Berufe“, ggf. könnte hier ein Kaufmann für Marketingkommunikation beheimatet sein) und das BK Glockenspitz („Mediengestalter Digital und Print“) profitieren. Auch unter diesem Aspekt ist die Stärkung der Fachschulen wichtig, denn sie bilden Praktiker zu zukünftigen Selbständigen weiter.  Verstärkung der Weiterbildung: die Qualifikation der Bevölkerung und die Weiterbildungsbranche ist in der Stadt etwas unterdurchschnittlich, auch für die BKs liegen hier Chancen der Weiterentwicklung, denn Qualifizierung wird immer wichtiger. Hier gilt es, mit anderen Weiterbildungsträgern in den Dialog zu gehen. Für das BK Uerdingen empfehlen wir die Beantragung einer Fachschule Informatik. Für das BK Kaufmannsschule empfehlen wir ebenfalls, die Angebote zu erweitern und bekannter zu machen. Zertifikatskurse für Sprachen und IT sollten möglichst zusätzlich angeboten werden.  Werbung und Sichtbarkeit: die BKs sollten – auch im Stadtbild - besser sichtbar sein. Es empfiehlt sich, auf Angebote und Profile öffentlich sehr deutlich hinzuweisen (Verkehrsschilder, Fahnen etc.). Als Systemanbieter verstanden wäre es wünschenswert, wenn die BKs gemeinsam auftreten und als Partner der abgebenden Schulen aufträten.  Abrundung des Ausbildungsangebots nach oben: die Schulen sollten für leistungsstarke Jugendliche mit Unterstützung des Schulträgers und der Aufsicht prüfen, ob es Chancen für die Einrichtung dualer Studienangebote gibt („kooperative Studiengänge“) ob für weitere BG in Zusammenarbeit mit FHs eine Möglichkeit der Anrechnung von Credit Points (ECTS) besteht. Das Angebot eines parallelen zusätzlichen FHR-Abschlusses gibt es nur in geringer Zahl im BK Kaufmannsschule und im BK Vera Beckers– hier sollte eine Evaluation ergeben, ob dieses Instrument trägt und in der Lage ist, die Zahl der SuS zu erhöhen. Die PiA-Ausbildung am BK Vera Beckers wird zusätzlich angeboten werden.  Räumliche Optimierung und Ausstattung: die Raumanalyse hat ergeben, dass alle BKs teils deutliche Überhänge aufweisen, die Raumauslastung ist gering, da drei von vier Schulen nicht als Ganztagsschulen zu betrachten sind. Das Berufskolleg Vera Beckers unterhält einen faktischen Ganztagsbetrieb. Sie ist die einzige Schule mit einem Raumdefizit (trotz Ganztagskonzept). Eine Prüfung und Verbesserung der Akustik im BK VB, v. a. im Bereich der Aufenthalts- und Verkehrsflächen sowie der Mensa ist dringend vorzunehmen.  die Stadt sollte zunächst die Gebäudequalität bewerten und dann entscheiden, o Auf welchen Bauteil das BK Kaufmannsschule verzichten sollte und wie die dann kompaktere und multifunktionalere Raumkonzeption mit einer modernisierten PC/Laptopinfrastruktur aussehen kann. o Wie die gewonnenen Flächen für das BK Vera Beckers oder gemeinsam genutzt werden können, auch unter dem Aspekt des Ganztags. o Ob es einen neuen NW-Trakt für das BK Kaufmannsschule und das BK Vera Beckers gemeinsam geben kann. 59 o   Ob und wo das BK Glockenspitz vollständig neu und deutlich kompakter gebaut werden kann. Wenn diese Planung fortgeschritten ist, sollte sie die Frage der NW-Räume behandeln und in diesem Zusammenhang noch einmal die Ansiedlung der BFS (Chemieberufe) unter räumlichen Aspekten und der dann vorhandenen Lehrerausstattung diskutieren. Auch die Frage der Einrichtung eines Übungsrestaurants ist dann zu klären. Die Inklusion wurde in dem beschriebenen Prozess nicht explizit behandelt, steht aber als wichtige schulische Aufgabe auch für die Berufskollegs an. Die von den Schulen weiter zu betreibende Zukunftsplanung muss sich qualitativ und inhaltlich mit geeigneten Angeboten für diese Zielgruppe beschäftigen. Der Schulausschuss nimmt die Planung zur Kenntnis 60 7 Anhang 7.1 Fachklassenschlüssel 61 Abbildung 15, Schlüsselverzeichnis für Berufskollegs und Förderschulen im Bildungsbereich der Berufskollegs Schuljahr 2017/2018, MSW NRW, 28.4.2017. 62 7.2 Berufsfelder Die Berufsfelder sind nach den öff. Vorgaben neu formuliert (Informatik ist neu, Metall- und Elektrotechnik waren einzelne Bereiche, Agrarwirtschaft und Ernährung/Versorgung war früher Ernährung/Hauswirtschaft und Gestaltung war ehemals Farbtechnik/Raumgestaltung). Die Fachklassen des dualen Systems werden nach der APO BK wie folgt gegliedert: Abbildung 16, APO BK. 7.3 Liste gemeinsamer Beschulungsmöglichkeiten Die Liste ist vollständig in der BASS einsehbar (10-11 Nr. 2). Ein Beispiel bilden wir ab, die angegebenen Zahlen beschreiben die Lehrjahre: 63