Daten
Kommune
Krefeld
Größe
311 kB
Datum
13.09.2018
Erstellt
03.09.18, 12:01
Aktualisiert
25.01.19, 01:24
Stichworte
Inhalt der Datei
Vorlage des Oberbürgermeisters
-öffentlichVorlagennummer
Fachbereich
5513/18
61
Beratungsfolge
Sitzungstermin
Ausschuss für Stadtplanung und Stadtsanierung
11.09.2018
Bezirksvertretung Uerdingen
13.09.2018
Beschlussform
Betreff
Bund-Länder-Förderprogramm "Stadtumbau" – Maßnahmenanmeldung für den Stadtteil
Uerdingen zum Programmjahr 2019
Beschlussentwurf
Für die Bezirksvertretung Uerdingen:
Die in der Begründung aufgeführten Maßnahmen zum Bund-Länder-Programm „Stadtumbau“ für
das Programmjahr 2019 werden zur Kenntnis genommen.
Für den Ausschuss für Stadtplanung und Stadtsanierung:
Die Verwaltung wird beauftragt, die in der Begründung aufgeführten Maßnahmen zum BundLänder-Programm „Stadtumbau“ für das Programmjahr 2019 bei der Bezirksregierung zur Förderung anzumelden.
Reihenfolge des Umlaufs
Sachbearbeitung
mit Datum
FBLeitung
mit
Datum
Mitzeichnung
FB:
mit Datum
FachGBL
GB
II
GB
III
GB
IV
GB
V
GB
VI
mit
Datum
mit
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mit
Datum
Oberbürgermeister
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an
Büro
OB
Drucksache 5513/18
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Begründung
Folgende Maßnahmen aus dem Integrierten Handlungskonzept Uerdingen sollen zum Programmjahr 2019 angemeldet werden:
1. Gestaltungswettbewerb Unteres Werft
Die Umgestaltung des Unteren Werfts stellt eine zentrale Maßnahme zur Aufwertung des Stadtteils
Uerdingen dar. Als einziger Rheinzugang der Gesamtstadt Krefeld birgt das Untere Werft sowohl
aus städtebaulicher als auch aus nahtouristischer Sicht ein großes Potenzial. Die Ziele einer Umgestaltung sind eine Aufwertung und Nutzbarmachung des Rheinuferbereichs für Fußgänger und
Radfahrer unter Einbindung des Schiffsanlegers, die Verbesserung der Verbindung zwischen historischem Ortskern und Rheinufer, die Ausweitung des (außen-)gastronomischen Angebotes, insb.
im Umfeld des historischen Marktplatzes und am Rheinufer sowie die Verbesserung der Anbindung für den Radverkehr durch Aufwertung vorhandener und Schaffung neuer Routenverbindungen (u.a. Krefelder Promenade).
Mit dem Ausbau des Fuß- und Radwegenetzes entlang der Rheinkante könnte der Rhein für die
Bürger, aber auch für Besucher Uerdingens stärker erlebbar gemacht und neue Aufenthalts- und
Erlebnisräume geschaffen werden. Die Führung des Radfernverkehrs, eine Aufwertung der Aufenthaltsqualität sowie eine Ausweitung gastronomischer Angebote am Rheinufer könnten KrefeldUerdingen für den Radtourismus attraktiver machen und Tagesausflügler aus dem Umfeld anziehen. Zudem könnten mit dem neuen Steiger künftig wieder regelmäßig Rheinschiffe in Uerdingen
Station machen, damit Krefelder Bürger Tagesausflüge mit dem Schiff nach Kaiserswerth, Düsseldorf oder Duisburg unternehmen und Besuchergruppen den Stadtteil Uerdingen entdecken können.
Weitere Umsetzungsschritte:
Abschluss eines Gestattungsvertrags über die benötigten Flächen mit der Hafen Krefeld GmbH
& Co. KG,
Durchführung eines Gestaltungswettbewerbs mit externer Wettbewerbsbetreuung:
Entwicklung als barrierefreie öffentliche Freizeit-, Aufenthalts- und Kommunikationsfläche mit
qualitätsvoller Gestaltung unter Beachtung der Vorgaben des Hochwasserschutzes,
Verstärkte Kooperation mit Personenschifffahrtsunternehmen zur stärkeren Einbindung Uerdingens in deren Regelbetrieb sowie Auslastung des Schiffsanlegers,
Schaffung infrastruktureller Voraussetzungen für gastronomische Nutzungen und Veranstaltungen sowie Absicherung von Strom- und Wasseranschlüssen für den Fall eines Hochwassers.
2. Gestaltungskonzept Historischer Ortskern
Der historische Stadtkern von Krefeld-Uerdingen ist aufgrund seiner fast vollständig erhaltenen
mittelalterlichen Stadtstruktur seit dem Jahr 1995 als Denkmalbereich geschützt. Das zu erhaltende Erscheinungsbild umfasst den Stadtgrundriss, die erhaltene historische Bausubstanz sowie die
im Gelände noch deutlich erkennbaren Teile der Stadtmauern.
Für diesen Denkmalbereich soll die Erarbeitung eines Gestaltungskonzepts vergeben werden, das
klare Vorschriften zur Gestaltung von Fassaden, öffentlichem Grün- und Freiraum, Werbeanlagen,
Warenpräsentation und Möblierungen macht. Denn für die Qualität des Einkaufserlebnisses ist
neben dem Geschäfts- und Gastronomiebesatz das Erscheinungsbild des direkten Geschäftsumfeldes ein wichtiges Merkmal. Aktuell wird die Wahrnehmung des historischen Stadtkerns für die
Besucher der Innenstadt durch ausladende und überdimensionierte Werbe- und Warenauslagen
gestört. Bei der Entwicklung eines Gestaltungskonzeptes geht es nicht darum, Eigentümer und
Gewerbetreibende zu gängeln, sondern ein einheitliches positives Signal an die Besucher zu senden. Daher ist die Einbindung der Eigentümer und Gewerbetreibenden bei der Entwicklung des
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Konzeptes sehr wichtig. So soll das Gestaltungskonzept gemeinsam erarbeitete klare Vorgaben
und Möglichkeiten in Bezug auf Gestaltung der Gebäude, Möblierung und Werbeanlagen entwickeln, die für private und öffentliche Investitionen zukünftig bindend sind.
Wesentliche Umsetzungsschritte:
Vergabe zur Erarbeitung eines Gestaltungskonzeptes, das in enger Abstimmung mit den Gewerbetreibenden und Immobilieneigentümern entwickelt werden soll,
umfangreiche Bestandsaufnahme der Vor-Ort-Situation in Bezug auf Fassaden, öffentlichen
Frei- und Grünraum, Möblierung sowie Waren- und Werbeaufsteller,
Entwicklung einer Gestaltungsrichtlinie historischer Ortskern zur Entwicklung eines "Rahmens"
für die künftige Ausgestaltung.
3. Erarbeitung eines Marktkonzeptes
Der historische Marktplatz ist seit jeher Treffpunkt, Ort der Kommunikation und Platz des Handels.
Urkundlich erwähnt wird erstmals ein „Fruchtmarkt“ im Jahr 1844. Aufgrund eines steigenden Verkehrsaufkommens entschied die Bezirksvertretung Uerdingen im Jahre 1957, den Wochenmarkt
auf den Platz „Am Röttgen“ zu verlegen. Der historische Marktplatz ist seitdem als gebührenpflichtiger öffentlicher Parkplatz ausgewiesen und wird lediglich für temporäre Veranstaltungen (u. a.
„Uerdingen tischt auf“, Oeding Open, Uerdinger Kirmes, Uerdinger Herbstmarkt, Nikolausmarkt,
Festzelt Karneval) genutzt.
Der Uerdinger Wochenmarkt hat auf dem Platz „Am Röttgen“ über Jahrzehnte gut funktioniert,
leidet jedoch seit einigen Jahren aufgrund zunehmender Konkurrenz durch Supermärkte und Discounter unter einer rückläufigen Anzahl an Ständen und Besuchern. Die Stadt Krefeld hat auch
aus diesem Grund den „Runden Tisch Krefelder Wochenmärkte“ ins Leben gerufen. In diesem
einmal jährlich tagenden Gremium aus Vertretern der Marktbeschicker, des Citymanagements
Innenstadt und der zuständigen Marktverwaltung wurden Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität und der Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit entwickelt und bereits erste Maßnahmen (z. B.
Zusammenrücken der Stände) umgesetzt. In den letzten Jahren ist es nicht gelungen, eine gegenseitige Belebung des Wochenmarktes und der Fußgängerzone zu erreichen, was an der räumlichen Distanz und v. a. an der fehlenden Attraktivität der Verbindungswege „Von-Brempt-Straße“
und „Alte Krefelder Straße“ liegt.
Aufgrund der schwindenden Attraktivität des Marktes sowie zur Belebung des Uerdinger Zentrums
wird bereits seit einigen Jahren die Idee diskutiert, den Wochenmarkt wieder auf den historischen
Marktplatz zu verlegen. Der Marktplatz bietet aufgrund seiner Gestaltung und seiner Nähe zum
gewerblichen Angebot der Fußgängerzone sowie zum Rheinufer ideale Voraussetzung zur Etablierung eines attraktiven Wochenmarktes. Darüber hinaus könnten die angrenzenden gastronomischen Angebote gestärkt und damit auch eine Nutzung des Marktplatzes außerhalb der Wochenmarktzeiten unterstützt werden. Daher soll die Erarbeitung eines Marktkonzeptes für den Historischen Marktplatz vergeben werden, in dem die künftige Nutzung des Platzes sowie die technische
Eignung des Marktplatzes als Wochenmarktstandort geprüft, die verkehrliche Abwicklung sowohl
des Marktbetriebes durch die Beschicker als auch des Besucherverkehrs geregelt und Varianten
zu einer geschickten Aufstellung der Marktstände und der dazu gehörigen Fahrzeuge entwickelt
werden. Einzubinden sind in weitere Überlegungen auch die anliegenden Gastronomiebetriebe mit
ihren Angeboten, um mögliche Außengastronomieflächen in einer Konzeption entsprechend zu
berücksichtigen.
Wesentliche Umsetzungsschritte:
Analyse der technischen Voraussetzungen des historischen Marktplatzes für die Etablierung
des Wochenmarktes,
Entwicklung eines Marktprofils,
Stärkung der angrenzenden gastronomischen Angebote auf dem Marktplatz, wenn kein Wochenmarkt stattfindet,
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Entwicklung eines Stand- und Parkkonzeptes für die Marktbeschicker unter Beteiligung der
Betroffenen,
Beteiligung der Marktbeschicker, der Stadt Krefeld, der angrenzenden Immobilieneigentümer
sowie der Gewerbetreibenden an der Entwicklung des Konzeptes.
4. Ausflugsort Uerdingen
Krefeld-Uerdingen verfügt insbesondere durch die Nähe zum Rhein und mit seinem historischen
Stadtkern über ein großes Potenzial als Naherholungsziel. Perspektivisch könnte Uerdingen zudem für Radtouristen auf dem Rheinradweg, aus Düsseldorf oder Duisburg sowie innerstädtisch,
z.B. über die Krefelder Promenade, noch interessanter werden und mit einer Ausweitung des Steigerbetriebs die Frequenz der Ausflugsschifffahrt erhöhen. Weitere interessante Ziele, wie die historische Altstadt, die Weinbrennerei Dujardin oder die Burg Linn könnten vom Rhein aus entdeckt
werden. Um dieses Potenzial besser ausschöpfen zu können und Uerdingen als Ausflugsort stärker zu etablieren, soll die Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes sowie die Umsetzung der daraus
entwickelten Einzelmaßnahmen extern vergeben werden. Die Erarbeitung des Gesamtkonzeptes
und die Umsetzung der Einzelmaßnahmen müssen in Abstimmung mit den lokalen Akteuren und
den Überlegungen zum Unteren Werft, zum Marktkonzept sowie zur Radverkehrsförderung erfolgen.
5. Umgestaltung Kronenstraße/Casinogasse
Die Kronenstraße und die Casinogasse verlaufen von Süden nach Norden parallel zum neugestalteten Rheindeich von „Am Zollhof“ bis zum Restaurant „Chopelin“. Die Kronenstraße bildet mit
direktem Rheinblick eine sehr attraktive Wohnlage, die in den letzten Jahren durch private Wohnungsbauprojekte und Sanierungen an Qualität gewonnen hat. Zurzeit ist die Straße durch einen
Zaun von der dahinter liegenden Grünanlage getrennt und wird von Ortskundigen als innerörtliche
Straßenverbindung und zum Parken genutzt. Mit einer Umgestaltung der Kronenstraße in einen
verkehrsberuhigten Bereich sollen die Parkplätze reduziert, der öffentliche Raum aufgewertet und
der Zugang zum Rheinufer sowie zur grünen Wallanlage erleichtert werden.
6. Quartiersmanagement
Das Quartiersmanagement soll anschließend an das Programmjahr 2018 fortgeführt werden.
7. Verfügungsfond 17
Der Verfügungsfonds nach Ziffer 17 (z. B. Mitmachaktionen, Straßenfeste, künstlerische Aktivitäten, Wettbewerbe) soll anschließend an das Programmjahr 2018 fortgeführt werden.
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Finanzielle Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen
1.
Vorlage-Nr.
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Mit der Durchführung der Maßnahme ergeben sich folgende Auswirkungen auf die
Haushaltswirtschaft:
Keine unmittelbaren Auswirkungen
X
Einmalige Auswirkungen
Dauerhafte Auswirkungen
Innenauftrag:
P
06103001200
Kostenart:
78520000 Auszahlungen für Tiefbaumaßnahmen /
54318300 Gutachten u.ä.
PSP-Element (investiv):
7.661016.700.100
2.
Die finanziellen Auswirkungen des Beschlusses sind im Haushaltsplanentwurf des
Jahres 2019 im Rahmen des Gesamtbudgets für den „Stadtumbau Stadtteil
Uerdingen“ berücksichtigt.
X
Ja
Nein
3.1 Konsumtiv
X
Dauerhafte Auswirkungen
Einmalige Auswirkungen
Aufwendungen
870.000 Euro
Abzüglich Erträge
696.000 Euro
Saldo
174.000 Euro
3.2 Investiv
X
Dauerhafte Auswirkungen
Einmalige Auswirkungen
Auszahlungen
768.000 Euro
Abzüglich Einzahlungen
753.000 Euro
Saldo
15.000 Euro
Bemerkungen bzw. während der vorläufigen Haushaltsführung Begründung gemäß § 82
Abs. 1 GO: