Politik bei uns wird nicht mehr aktiv betreut, eine Datenaktualisierung findet genausowenig statt wie Support.

Wir würden gerne weitermachen. Aber die Ansprüche an die Plattform passen nicht zum vollständig ehrenamtlichen Betrieb. Hintergründe und Ideen zur Rettung finden Sie in diesem Blogartikel.

Verwaltungsvorlage (Konzept Umgestaltung Lewerentzstraße)

Daten

Kommune
Krefeld
Größe
5,1 MB
Datum
02.10.2018
Erstellt
03.09.18, 12:01
Aktualisiert
25.01.19, 01:25

Inhalt der Datei

Jonas und die Stadt Umgestaltung Lewerentzstraße zwischen Frankenring und Roßstraße August 2018 Designbüro für lebendige Stadträume Empfehlungen für die weitere Entwicklung Bestandsaufnahme Der Straßenabschnitt der Lewerentzsrtaße In den letzten drei Jahren wurde der Straßen- zwischen Roßstraße und Frankenring gilt als abschnitt allerdings wieder als inoffizieller entwidmeter Raum. Während des StadtRaum- Parkraum genutzt. Die Straßenbeschilderung als Festivals VIERTELPULS 2015 erfuhr dieser Raum Sackgasse und verschiedene Halteverbotsbe- eine temporäre Aufwertung und wurde als ange- reiche suggerierten, dass es sich hier um einen nehmer Durchgang und Aufenthaltsort erfahrbar. Straßenraum handelte in dem nur teilweise Parkverbot gilt. Dieser Zustand führte wieder zu wildem Parken und langfristiger Zwischenlagerung für Fahrzeuge ohne Zulassung. Mangelnde Pflege und Unterhaltung des Geländes ließ den Raum als verwahrlost erscheinen, was kontinuierlich zu immer mehr Littering führte. Nachdem ein Sturm die defekten Werbewände umgeworfen hatte zeigte sich der Ort in einem gänzlich desolaten Zustand. 2/8 Planungsworkshop 1 In einem Planungsworkshop im September 2017 Die Lewerentzstraße muss als Verbindung In der Durchführung von Gestaltungsprojekten wurden folgende Aspekte festgehalten, die zu zwischen Hochschule und Quartier beibehalten hinterlässt die Hochschule Spuren im Quartier. einer mittel- und langfristigen Aufwertung und werden. Sie dient als wesentliche Achse aller Umgestaltung des Ortes beitragen sollen. Hochschulangehörigen, die sich zu Fuß in Rich- 4 tung Bahnhof und Innenstadt bewegen. Es darf Die Platzqualitäten, die der Straßenraum neben daher kein baulicher Lückenschluss erfolgen. seiner Eigenschaft als „guter Weg“ hat, werden Der „Platz“ ist auch und vor allem ein guter Weg erfahrbar gemacht. Durch Möblierungselemente und gemeinsame Aktionen von Hochschule und 2 Nachbarschaft wird Aneignung stimuliert. Der Austausch zwischen der Hochschule und dem Quartier wirkt in erster Linie aus der Hoch- 5 schule heraus in das Quartier hinein. Selbstän- Nicht immer muss Beteiligung auch co-Kreation dig initiierte Aneignungsimpulse aus dem Viertel bedeuten. Stattdessen kann Beteiligung auch heraus sind zunächst nicht zu erwarten, da die- durch „Abstimmung mit den Füßen“ erfolgen. ser Ort am Rande des Viertels liegt und bereits Voraussetzung hierfür ist, dass durch Ge- viel Engagement nach innen ins Viertel geht. staltungsimpulse und bessere Instandhaltung Möglichkeiten geschaffen werden, den Ort zu 3 nutzen. Der Raum sollte so zur Verfügung ge- Wenn es um eine mittel und längerfristige Um- stellt werden, dass Studierende Aneignungen gestaltung des Stadtraumes geht, kann die Zeit ausprobieren und vormachen können, was sich der Transformation dazu genutzt werden, die vor Ort tun lässt und welche dauerhafte Ver- Hochschule und ihre Verbindung zum Quartier änderungen der Raum strukturell und formal und zur Stadt insgesamt ins Gespräch zu bedarf. bringen. Durch gezielte Aktionen werden die Quartiers- und Stadtbevölkerung sowie Hochschulangehörige über den Ort reden und ihn dadurch neu erfahren und seine Veränderung aufmerksamer beobachten. Ganz allmählich verzahnen sich Hochschule und Quartier über das Projekt. Die Studierenden des Fachbereichs Design befassen sich mit dem Stadtraum vor ihrer Haustür und entwickeln eine Beziehung zu ihrer Nachbarschaft. 3/8 Transformationsphasen Aufbauend auf dem Workshop wurde ein skiz- • Vorbereitung weiterer Transformationen zierter Plan erstellt, der folgende Phasen einer • Möblierungen für Aufenthalt entwerfen allmählichen Transformation vorschlug: (3D-Objekte aus COSMOS-Wand, Spiel- und Sitzelemente für Trennung zwischen Platz 1. Phase Passepartout herstellen und Grünstreifen, Pflanzwand in hinterem • Raum definieren Parkbereich, Grillplatz im hinteren Parkbe- • Autos raus reich etc.) • obsolet gewordene Schilder abbauen • Kanten ausarbeiten • Kante Bürgersteig Roßstraße schließen, mindestens farblich, besser gleich aufpflastern • Werbewände auf städtischem Grund abreißen meinsame Aktivitäten initiieren. • Werbeerlaubnis für südliche Brandwand kündigen • Austausch mit Eigentümern Papierfabrik verstetigen und für Fassadennutzung werben streifen/Park markieren • Oberflächen baulich aufwerten kekisten verspannt und verkleidet) • Platzaktivitäten entwickeln (Garagenfest mit Nachbarn) • Grillen im Park, Pflanzaktionen in Grünbereichen, Platzkino o.Ä.) 3. Phase Anwendungen testen und bewerten • Funktionalität des Platzes für verschiedene Aneignungen auf die unterschiedlichen Platzbereiche überprüfen • Nutzergruppen und deren Aktivitäten beobachten und ggf. weiter aktivieren • Platzaushub im hinteren Parkbereich, Wiese • Unterscheidung zwischen Platz und Grün- provisorischem Riegel versehen (z.B. Geträn- • Nachbarschaft mobilisieren und erste ge- • Rückwand von Flurstück 199 erstellen einsäen • Einfassung Grünplatz vor Papierfabrik mit • räumliche Optimierungen in Nachplanung 2. Phase Ausgestaltung und Aneignungshilfen • Professionelle Gestaltung und örtliche Auf- festschreiben • Antrag für Fördermittel einreichen bauten • Basisobjekte bauen und installieren (z.B. • Container umsetzen auf Flurstück 199 3D-Objekte aus COSMOS-Wand, Wand zwi- 4. Phase Erste Verstetigungen durch Förderung • Bürgersteig Roßstraße aufpflastern oder min- schen Park und Frankenring) • Bürgersteig Roßstraße aufpflastern, falls nicht destens optisch schließen • Grünzug auf südlicher Seite herstellen (niedriges Hochbeet mit Wiese) • Nördliche Platzfläche farblich markieren (am besten mit Nachbarschaftsbeteiligung) • Wand von Papierfabrik freigeben für Ausstellung (neue Platzierung der Eigenwerbung der ansässigen Gewerbe) • Grünfläche und Einfassung vor Papierfabrik provisorisch anlegen • Übergang zur Hochschule anlegen • Wandgestaltung für Wand gegenüber COSMOS-Wand • Wandgestaltung für Wand Papierfabrik • Wandgestaltung für Garagen und Trafohaus • provisorische Säule mit Stromversorgung und schon in Phase1 erledigt • Einebnen der nördlichen Platzseite, Platzoberfläche mit Mastixdecke • Aushub und Einsähen des südlichen Grünstreifens Ankern für Befestigungen von Segeln, Lein- • Säule mit Strom und Ankern installieren wänden etc. • in Aneignungsphasen bewehrte Ausstat- • Hochschulaktivitäten tungselemente professionell verstetigen • Exponate für Fassade Papierfabrik entwickeln • Semesterprojekt für weitere Möblierungsobjekte durchführen 5. Phase Weitere Aneignungen und Alltag • Was muss hergestellt werden, damit man den • Bügel im Wegebereich demontieren • Parknutzungen erproben (after work beer) Raum efahren kann, er sich aber auch noch • Überweg mit wassergebundener Decke ver- • bessere Sichtbarkeit der HN auf eigenem weiter entwickeln kann. sehen, ggf. Wiese der alten Trampelpfade auf Ring nachsäen Campus herstellen • Nachbarschaftsaktivitäten 4/8 Erste Veränderungen Angelehnt an die empfohlenen Transformationsphasen wurden im Sommersemester 2018 von Studierenden der Kurse Public Design und Social Design verschiedene Formate entwickelt, wie der Raum umgestaltet und neu genutzt werden kann. Dazu wurden nach und nach Grundlagen geschaffen, die eine Raumnutzung für Fußgänger und für längeren Aufenthalt ermöglichen. Anfang Juni 2018 wurde die Beschilderung verändert, der Raum wurde abgesperrt und Nutzung mit Fahrzeugen nur noch für Andienung der Garagen vom Frankenring aus erlaubt. Nach dieser Veränderung konnte der Raum neu erlebt werden. Am 16. Juni wurde der Ort genutzt, um gemeinsam mit der Nachbarschaft den „Tag der offenen Gesellschaft“ zu feiern. Es wurde eine Tafel aufgebaut, an der mit Nachbarinnen und Nachbarn nicht nur gegessen, sondern auch über das gemeinsame Miteinander im Viertel gesprochen wurde. Ein Aufräumtag mit Beteiligung von Studierenden, Lehrenden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Stadtplanungsamtes und der GSAK gab dem Raum einen würdigeren Zustand zurück. Die Pflege motivierte zu weiteren Aktivitäten und Erprobungen von Gestaltungsansätzen im realen Kontext. Zum Ende des Semesters wurden verschiedene Interventionen zur Umsetzung gebracht und im Rahmen der jährlichen Werkschau des Fachbereichs Design wurde der Ort als Stadtlounge erprobt. 5/8 Werkschaueindrücke 6/8 Neue Planungen Aufbauend auf den Erfahrungen in der vertiefenden Auseinandersetzung mit dem Raum im Sommersemester 2018 zeigt ein überarbeiteter Entwurf Vorschläge für nächste Transformationsschritte und langfristige Veränderungen. Wichtige Punkte sind hier • Fortführung des Grüns vom Frankenring hinein in die Lewerentztraße • Erweiterung der vorhandenen Grünfläche zu einem kleinen grünen Platz • Einfassung des Grünbereichs durch Betonband, das eine informelle Sitzgelegenheit bietet • Definition der Grenze zwischen privatem und öffentlichem Grund • Ordnung und Umgestaltung der Sammelcontainer als Unterflurcontainer • Hängende Lichtinstallation mit Fernwirkung über die Roßstraße hinaus in die Lewerentzstraße hinein • Trinkwasserbrunnen für passierenden Verkehr und als städtischer Service in der Nähe der Sammelcontainer • Erstellung eines Rasters aus Bodenhülsen für unterschiedlichste Installationen. Bei eingeplantem Budget könnten diese immer wieder neu im Fachbereich Design entwickelt und mit einem professionellen Produzenten von Stadtmobiliar zur Produktreife gebracht werden. Auf diese Weise ließen sich Nutzung für z.B. Sonnenschirme, Tische, Bühnen, Sitzgruppen, Podeste, Pfosten für Aufhängungen etc. denken. Wichtig wird sein, dass Installationen vandalismussicher sind. 7/8 8/8 Jonas und die Stadt UG Nicolas Beucker, Martin Platzer, Jeannette Weber Albertusstraße 44a 41061 Mönchengladbach hallo@und-die-stadt.de