Daten
Kommune
Krefeld
Größe
463 kB
Datum
13.09.2018
Erstellt
03.09.18, 12:01
Aktualisiert
25.01.19, 01:25
Stichworte
Inhalt der Datei
Auftaggeber | Projektname
Stadt Krefeld
Stellungnahmen zum
Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe)
Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe)
Stadt Krefeld
Stellungnahmen zum
Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe)
Auftraggeber:
Stadt Krefeld
FB Stadtplanung | 610 Stadtentwicklung
Parkstraße 10 | 47792 Krefeld
Auftragnehmer:
IKS – Ingenieurbüro für Stadt- und Mobilitätsplanung
UG (haftungsbeschränkt)
Science Park
Universitätsplatz 12
34127 Kassel
0561 – 953 79-676
info@iks-planung.de
www.iks-planung.de
Bearbeitung:
Dipl.-Ing. Andreas Schmitz (Projektleiter)
Dipl.-Ing. Alexander Gardyan, M.Sc.
Malte Meyerdierks, B.Sc.
Kassel, den 14. August 2018
© IKS Mobilitätsplanung, 2018
Geschäftsführende Gesellschafter:
Dipl.-Ing. Andreas Schmitz
Dipl.-Ing. Alexander Gardyan, M.Sc.
K:\132_Uerdingen Parken\Bericht\132_PkUe Stellungnahmen.docx
IKS - Ingenieurbüro
-I-
Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe)
Inhaltsverzeichnis
1
Vorbemerkung ................................................................................. 1
2
Stellungnahmen und Erwiderungen ................................................. 1
2.1
Stellungnahme der IG Oberstraße vom 20. Juli 2018 ....................................... 1
2.2
Stellungnahme eines Bürgers vom 23. Juli 2018 .............................................. 2
2.3
Stellungnahme der Interessengemeinschaft Rheinstraße Uerdingen e.V.,
Uerdingen Kaufmannbund e.V. und Bürgerverein Uerdingen am Rhein e.V.
vom 28. Juli 2018 ............................................................................................... 5
2.4
Stellungnahme eines Bürgers vom 30. Juli 2018 .............................................. 7
2.5
Stellungnahme eines Bürgers vom 31. Juli 2018 .............................................. 8
3
Schlussbemerkungen ..................................................................... 10
IKS - Ingenieurbüro
- III -
Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe)
1 Vorbemerkung
Auf der Bürgerversammlung am Donnerstag, den 12.07.2018, in der Aula des
Gymnasiums am Stadtpark wurde der Entwurf des Parkraumkonzeptes erstmals
der Öffentlichkeit vorgestellt und diskutiert. Es wurde auf die Möglichkeit hingewiesen, bis Ende Juli 2018 Stellungnahmen, z.B. per Mail an die Stadtverwaltung,
abzugeben.
Auf der Versammlung wurde darauf hingewiesen, dass die Präsentation und Ansprechpartner ab Montag auf der Internetseite der Stadt zu finden sind:
www.krefeld.de/pk-uerdingen
Die eingegangenen Stellungnahmen wurden an das beauftragte Ingenieurbüro
weitergeleitet und sind im Folgenden wiedergegeben. Verzichtet wurde hierbei
zum Beispiel auf Begrüßung, Adressen, Namen und sonstige Hinweise, die auf
einen privaten Verfasser der Stellungnahme schließen lassen. Gegebenenfalls
wurden diese geschwärzt.
Die Texte wurden im Original wiedergegeben, also auch Schreibfehler nicht
korrigiert. Die Stellungnahmen sind kursiv und eingerückt, die Erwiderungen dazu
in normalem Text geschrieben. Die Stellungnahmen sind in chronologischer Folge
ihres Eingangs dargestellt.
Da die verschiedenen Stellungnahmen teilweise dieselben Themen behandeln,
kann es vorkommen, dass die Erwiderungen sich wiederholen. Zur besseren Lesbarkeit wurden diese Doppelungen in Kauf genommen und auf Verweise möglichst
verzichtet.
2
Stellungnahmen und Erwiderungen
2.1 Stellungnahme der IG Oberstraße vom 20. Juli 2018
… ergänzend zum vorgestellten Parkraumkonzept, welches wir in der Sache
sehr schlüssig finden, möchten wir jedoch noch auf einige Punkte hinweisen
bzw. vorschlagen. Wir sind der Meinung, diese sollten durchaus auch schon
im jetzigen Stadium ihre Berücksichtigung finden:
1. Bei der Neuordnung der Parkräume sollte unbedingt auch die
Entsiegelung von (freiwerdenden) Flächen vorgesehen bzw. bei Neubauten
(z.Bsp. Parkpalette) mindest eine Begrünung der obersten Ebene
eingeplant werden. Vor dem Hintergrund einer weitergehenden
Versiegelung und den damit verbundenen klimatischen Auswirkungen
IKS - Ingenieurbüro
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Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe)
(Stichwort: Mikroklima in Städten) dürfte dieser Punkt gerade auch bei der
Kosten-/Nutzenrechnung einer Parkpalette mit ins Gewicht fallen.
2. Desweiteren sollten vor dem Hintergrund der zukünftig zunehmenden
Elektromobilität eine gewisse Anzahl von durchaus bevorzugten
Parkräumen, ausgestattet mit Ladestationen, im Kernbereich bereitgestellt
werden.
Der Hinweis ist richtig, allerdings war das Thema Elektromobilität nicht Gegenstand der Beauftragung. Hierzu sind auch noch weitere Untersuchungen wie
Potentialermittlungen, Betreibermodelle etc. notwendig. Im Übrigen ist von der
Stadt Krefeld beabsichtigt, im Jahr 2019/2020 ein gesamtstädtisches Elektromobilitätskonzept zu erstellen.
3. Im vorgestellten Parkraumkonzept kamen leider die Motorad/Fahrradfahrer etwas zu kurz. Da auch diese beiden Gruppen Parkraum
benötigen, sollten hierzu entsprechende Plätze (Sonderflächen?)
berücksichtigt werden. Auch hier böte sich die Möglichkeit, gerade bei den
Fahrradstellplätzen Ladestationen für E-Bikes mit anzubieten.
Auch dieser Hinweis ist richtig, wobei dies auch nicht Gegenstand der Beauftragung war. Für den Radverkehr dürfte es sinnvoll sein, die Abstellanlagen und
Ladestationen im Zusammenhang mit einem gesamtstädtischen Radverkehrskonzept zu betrachten. Die Stadt Krefeld hatte sich auf Initiative des
Verkehrsverbund Rhein-Ruhr beim Bundesumweltministerium erfolgreich mit
dem Projekt „Fahrradboxen mit elektronischem Schließ- und Abrechnungssystem"
beworben. In Uerdingen werden z.B. am Bahnhof solche Fahrradboxen aufgestellt.1
Hinsichtlich der Motorräder wurde kein besonderer Bedarf gesehen, Abstellmöglichkeiten auszuweisen bzw. für diese besondere Flächen zu reservieren. Motorräder können auf Parkplätzen abgestellt werden.
2.2 Stellungnahme eines Bürgers vom 23. Juli 2018
… ich nehme FRISTGERECHT Stellung zum vorgestellten Parkraum
Konzept der Firma IKS aus Kassel bezogen auf die Parkraum Situation in
Uerdingen.
Sicherlich ist die Erhebung professionell vorgenommen worden, jedoch
fehlen Stellungnahmen/Datenerhebungen zu bereits existierenden
1
Vgl. https://www.krefeld.de/de/tiefbau/dein-radschloss-fahrradboxen-in-krefeld/ [Abruf 14.08.18]
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IKS - Ingenieurbüro
Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe)
Situationen an denen der historische Markt tatsächlich autofrei ist
(Kirmes, Karnevalserwachen (11.11.) oder Karneval Feb./Mrz, etc.!
So könnten Sie heut (KIRMES!) z.B. messen, dass der Passanten-Strom in
der Fußgängerzone dramatisch abreißt da Kirmes!
Bei der Erhebung am Samstag stand der Parkplatz Marktplatz entgegen der Absicht nicht zum Parken zur Verfügung. Der Parkplatz wurde aufgrund eines kurzfristig vorgezogenen Aufbau des Herbstfestes vollständig gesperrt. Im Kerngebiet
standen am Mittwoch, Donnerstag und Samstag jeweils etwa 170 bis 190 Parkplätze frei. Auf dem Marktplatz mit 61 Parkplätzen standen maximal 44 Fahrzeuge.
Bei einer Sperrung des Marktplatzes können für diese Fahrzeuge in den umliegenden Bereichen Abstellmöglichkeiten gefunden werden.
Die Sperrung wäre auch ohne Umsetzung des Parkraumkonzeptes möglich.
Das Gutachten spiegelt Sie nicht mit den Erfahrungen der Kaufleute vor Ort
wieder. Nicht nur subjektive sondern auch monetär spüre ich die Auswirkungen eines autofreien Marktplatzes sofort.
Aufgabe der Parkraumkonzeption war zu untersuchen, welche Auswirkungen eine
Sperrung des Marktplatzes auf den ruhenden Verkehr hat (siehe oben). Ob eine
Sperrung durchgeführt wird oder nicht, muss politisch in Uerdingen diskutiert und
entschieden werden.
Eine Stellungnahme der Kaufleute (Kaufmannsbund) die am Tropf der
Parkplätze hängen wurde nicht eingeholt und in wieweit die Wirtschaftsförderung der Stadt Krefeld das Konzept im Bezug zum Leerstand in
Uerdingen unterstütz kann ich aus dem Gutachten nicht entnehmen.
Ich gehe davon aus, dass Sie diese Stellungnahmen ebenso wie die der
diversen Bürgervereine in Uerdingen noch eingeholt werden!
Dieses Beteiligungsverfahren hat den Zweck, diese Stellungnahmen einzuholen.
Es wurden bereits Vorschläge für eine Parkplatzerweiterung auf dem
Parkplatz am Röttgen 2.Etage und einer Parkpalette hinter dem Malteser
Krankenhaus zur Diskussion gestellt.
Sollte dort Parkraum zentral geschaffen worden sein, ist eine Freistellung
des historischen Marktplatzes denkbar. VORHER NICHT!
Die Diskussionen um die Parkraumerweiterungen sind bekannt. Wesentliches
strategisches Ziel der Parkraumkonzeption ist die die Entflechtung der Nutzergruppen. Langzeit- und Dauerparker sollen aus dem Kernbereich verdrängt
werden und damit mehr Platz für Kurzparker, z.B. Kunden, und Bewohnerfahrzeuge zu schaffen. Derzeit liegt die Auslastung zur Spitzenstunde im Kerngebiet
ohne die Parkplätze am Bahnhof an einem normalen Werktag in diesem Bereich
bei 86,9 %. Durch die Bewirtschaftung wird sich die Auslastung zur Spitzenstunde
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Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe)
trotz reduzierter Anzahl von Parkplätzen auf 60,5% reduzieren. Heute stehen in
der Spitzenstunde etwa 180 bis 200 Parkplätze frei, nach Umsetzung der
Konzeption wird sich die Zahl auf etwa 480 erhöhen.
Von daher wird abgeraten, im Kernbereich erst einmal neuen Parkraum zu
schaffen. Die Möglichkeit hierzu steht aber weiterhin offen. Dies sollte aber erst
geschehen, wenn die Auswirkungen der Umsetzung der Parkraumkonzeption
evaluiert sind.
Fraglich weiterhin ist noch wie mit der Deutschen Bahn am Bahnhof eine
einvernehmliche Lösung für eine Parkpalette gefunden werden soll?
Dies muss tatsächlich noch geklärt werden. Da allerdings für beide Seiten eine
Win-Win-Situation besteht, - auch die Deutsche Bahn profitiert von einer Parkpalette -, dürften die Chancen für eine einvernehmliche Lösung nicht schlecht
stehen.
Wir als einer der nächsten Anrainer am Marktplatz, die Apotheke am
Markt, schaltet an Tagen wie Kirmes (HEUTE z.B.!), Karnevalserwachen
(11.11.) oder Karneval Feb./Mrz auf Kurzarbeit.
Bedeutet sobald der Marktplatz autofrei ist, da ein Zelt oder andere
Festivität stattfinden haben wir bis zu einem Drittel weniger Kunden pro
Tag was bedeutet, dass ich von 7 Angestellten auf 4-5 runterfahren darf.
Meist nutze ich nachweislich die Zeit für Urlaube, da ich weiß, dass in der
Apotheke über diese Tage der Betrieb überschaubar ist.
Das sind keine an den Haaren herbeigezogenen Szenarien sondern Tatsachen!
Um dem Konzept den Wochenmarkt vom Röttgen auf den historischen
Markt zu verlegen, um sowohl die Attraktivität des Marktes aber auch den
Passanten-Strom in der Fußgängerzone zu erhöhen, würde ich testweise
zustimmen und sehe hier durch die nicht zur Verfügung stehenden
Parkplätze keine direkten finanziellen Einbußen.
Wie oben beschrieben sind wir nicht grundsätzlich gegen einen autofreien
Marktplatz jedoch müssen VORHER zentrums nah (Röttgen und Obere
Mühlengasse) eine wesentliche Anzahl an Parkplätzen NEU geschaffen
werden, BEVOR der Marktplatz autofrei wird.
Die Erwiderung sind oben schon aufgeführt.
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IKS - Ingenieurbüro
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2.3 Stellungnahme der Interessengemeinschaft Rheinstraße Uerdingen e.V., Uerdingen Kaufmannbund
e.V. und Bürgerverein Uerdingen am Rhein e.V. vom
28. Juli 2018
… wir kommen zurück auf die Präsentation des Parkraumkonzeptes für
Uerdingen am 12. Juli 2018 und geben hierzu die nachfolgende
Stellungnahme ab.
Die von Seiten IKS erstellte Analyse der Parkraumsituation in Uerdingen
finden wir sehr interessant und aufschlussreich. Eine derart detaillierte
Untersuchung hat es nach unserer Kenntnis bislang noch nicht gegeben.
Insofern glauben wir, dass hiermit eine sehr gute Grundlage für die
weiteren Planungen der Neugestaltung der Parkraumsituation vorliegt.
Zunächst begrüßen wir den Vorschlag, am Uerdinger Bahnhof
Parkpaletten zu errichten. Hier könnte ein attraktives Angebot für Pendler
entstehen, das zu einer deutlichen Entlastung der Parkraumsituation in der
Innenstadt beitragen würde. Die aus den Eigentumsverhältnissen der
Grundstücke am Bahnhof sich ergebenden Probleme setzen wir als bekannt
voraus.
Bekannt ist auch, dass die Deutsche Bahn ein schwieriger Verhandlungspartner ist.
Da allerdings für beide Seiten eine Win-Win-Situation besteht, - auch die Deutsche
Bahn profitiert von einer Parkpalette -, dürften die Chancen für eine einvernehmliche Lösung nicht schlecht stehen.
Unseres Erachtens reicht die Errichtung von Parkpaletten am Uerdinger
Bahnhof allerdings nicht aus, die Erreichbarkeit der Innenstadt sicherzustellen bzw. zu verbessern.
Aufgrund der Kennzeichenerfassungen an drei Tagen konnte das Mengengerüst
für den Parkplatzbedarf hinreichend genau ermittelt werden. Hiernach würde eine
Parkpalette mit 250 Plätzen für die Aufnahme der Fahrzeuge von Dauer- und
Langzeitparkern ausreichen. Nicht berücksichtigt ist hierbei der zukünftige Bedarf
an P+R-Parkplätzen für den ÖPNV oder Fernverkehr der Deutsche Bahn. Diese
müssten noch ermittelt werden. Die Verdrängung von Langzeit- und Dauerparkern
aus dem Kernbereich würde zu einer deutlichen Reduzierung der Auslastung der
Parkplätze im Kernbereich führen und die Erreichbarkeit der Innenstadt für
Kunden mit dem Kraftfahrzeug erheblich verbessern.
Wie Ihnen bekannt ist, streben wir an, den historischen Markt autofrei zu
gestalten. Voraussetzung hierzu ist nach unserer Überzeugung, dass vorher
in unmittelbarer Nähe des historischen Marktes zusätzliche Parkmöglichkeiten geschaffen werden. Hierzu haben wir vorgeschlagen, den Parkplatz am Röttgen um eine weitere Parkebene zu erweitern und zusätzlich
die an der Oberen Mühlengasse gelegenen Freiflächen zur Errichtung von
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Parkebenen zu nutzen. Eine Möglichkeit könnte darin gesehen werden, die
Anzahl der vorgesehenen Parkpaletten am Bahnhof zu reduzieren und ergänzend zusätzlichen Parkraum am Röttgen und an der Oberen Mühlengasse zu schaffen.
Die Schaffung zusätzlicher Parkflächen am Röttgen und an der Oberen
Mühlengasse ist eine wesentliche Voraussetzung, den historischen Markt
autofrei zu gestalten. Wir können des-halb dem Vorschlag nicht folgen, den
historischen Markt ohne Schaffung zusätzlichen Parkraums kurzfristig
autofrei zu gestalten. Die Nachteile zur Erreichbarkeit der Uerdinger
Innenstadt wären erheblich, und der Vorschlag findet ganz sicher nicht die
Zustimmung der Uerdinger Kaufleute.
Die Diskussionen um die Parkraumerweiterungen sind bekannt. Wesentliches
strategisches Ziel der Parkraumkonzeption ist die die Entflechtung der Nutzergruppen. Langzeit- und Dauerparker sollen aus dem Kernbereich verdrängt
werden und damit mehr Platz für Kurzparker, z.B. Kunden, und Bewohnerfahrzeuge zu schaffen. Derzeit liegt die Auslastung zur Spitzenstunde im Kerngebiet
ohne die Parkplätze am Bahnhof an einem normalen Werktag bei 86,9 %. Durch
die Bewirtschaftung wird sich die Auslastung zur Spitzenstunde trotz reduzierter
Anzahl von Parkplätzen auf 60,5% reduzieren. Heute stehen in der Spitzenstunde
etwa 180 bis 200 Parkplätze frei, nach Umsetzung der Konzeption wird sich die
Zahl auf etwa 480 erhöhen. Dies verbessert die Erreichbarkeit für Kunden mit Auto
erheblich. Ein Nachteil für diese Nutzergruppe bzw. für den innerstädtischen
Einzelhandel kann nicht gesehen werden.
Von daher wird auch abgeraten, im Kernbereich erst einmal neuen Parkraum zu
schaffen. Die Möglichkeit hierzu steht auch weiterhin offen. Dies sollte aber erst
geschehen, wenn die Auswirkungen der Umsetzung der Parkraumkonzeption
evaluiert sind.
Die -wie auch im Parkraumkonzept von IKS beschriebene- relativ
unorganisierte Parkraumsituation in Uerdingen sollte ersetzt werden
durch einige wenige zentral angeordnete Parkraumangebote (Röttgen,
Obere Mühlengasse und Bahnhof).
Unsere im Rahmen unseres Positionspapiers enthaltenen Vorstellungen
sehen auch vor, die Attraktivität der Uerdinger Innenstadt dadurch zu
steigern, dass die Verbindung der Alten Krefelder Straße von der
Kurfürstenstraße bis zum Rhein durch Neugestaltung des Straßenbereichs
deutlicher sichtbar wird. Die Alte Krefelder Straße ist die wichtigste
Verkehrsverbindung, um die Uerdinger Innenstadt erreichen zu können.
Auch aus diesem Grund ist die Errichtung zusätzlicher Parkflächen am
Röttgen und an der Oberen Mühlengasse von großer Bedeutung.
Bei Umsetzung des Parkraumkonzeptes kann auch die Krefelder Straße umgestaltet werden, ohne dass zusätzlicher Parkraum am Röttgen oder der Oberen
Mühlengasse geschaffen wird.
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IKS - Ingenieurbüro
Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe)
Bezüglich des historischen Marktes bitten wir zu berücksichtigen, dass
einige Stellplätze für Behinderte und Kurzparker ausgewiesen werden
sollten.
Die Ausweisung von Parkplätzen für Schwerbehinderte in ausreichender Anzahl
sollte selbstverständlich sein. Die Ausweisung von Kurzparkplätzen in diesem
zentralen Bereich sollte sorgfältig bedacht werden. Auch wenige Kurzparkplätze
können einen erheblichen Verkehr anziehen, weil jeder meint, dort einen freien
Parkplatz zu finden. Dies würde den strategischen Zielen des Parkraumkonzeptes
entgegenstehen. Wenn das Konzept „autofreier Marktplatz“ umgesetzt werden
soll, wird von der Anlage einiger Kurzparkplätze in diesem Bereich abgeraten.
Bei Erweiterung des Parkplatzes Am Röttgen könnten wir uns vorstellen,
den Bereich oberhalb der Parkraumflächen gärtnerisch zu gestalten und zu
begrünen.
Wir bitten Sie darum, unsere Argumente bei den weiteren Planungs- und
Umsetzungsschritten zu berücksichtigen. Bei Bedarf stehen wir für weitere
Gespräche gerne zur Verfügung.
2.4 Stellungnahme eines Bürgers vom 30. Juli 2018
… kurz vor Schluss der Rückmeldemöglichkeit zum Monatsende möchte ich
auf diesem Weg auch noch einmal für die anschauliche Darstellung der
Uerdinger Parkraumsituation „heute und künftig“ danken.
Mich hat – wie auch schon in der Veranstaltung – geäußert, das künftige
Parkraumkonzept angenehm überrascht und überzeugt. Insbesondere,
dass der Röttgen-Parkplatz auf die bisherig eine Parkebene beschränkt
bleiben soll. Damit bliebe auch der freie Platz erhalten. Eben hörte ich im
Morgencho des wdr5 mit Blick auf die sommerliche Hitzeentwicklung in
Städten eine dbzgl. Empfehlungen aussprechende Städteplanerin. Sie
empfahl u. a. den Erhalt bzw. das Schaffen freier Innenstadtplätze, die auch
nicht versiegelt sind. Insofern würde es Sinn machen, den Parkplatz
Röttgen entsprechend zu „entsiegeln“ und vielleicht auch zusätzlich zu begrünen (aber natürlich als Parkfläche zu erhalten). Der derzeitige Sommer
macht m. E. solche Überlegungen mehr als notwendig. Ich hoffe, die
Bezirksvertretungspolitiker verwerfen gerade auch deshalb den Gedanken
der Röttgen-Bebauung! Diese Idee wird allerdings auch von – wenn ich
richtig erinnere – Bürgerverein, Kaufmannsbund und IG Uerdingen
erwogen.
Gefreut hat mich auch, dass ich meinen Gedanken mehrerer Parkebenen
am Bahnhof im Konzept dargestellt fand. Ich hoffe, die Verwaltung kann
sehr forsch und zielführend mit der Bahn verhandeln.
Ebenso unterstütze ich als Bürger das Konzept der Anliegerparkplätze.
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Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe)
Und dass der historische Marktplatz – ob nun mit oder ohne Marktbeschicker – autofrei werden soll bedarf keiner sonderlichen Unterstützung.
Über eine zügige Umsetzung würde ich mich als Bürger, der gerne in
Uerdingen lebt sehr freuen.
Diese Rückmeldung lasse ich im Bcc auch dem Vorsitzenden der Bezirksvertretung, Herrn Hengst und seinem Stellvertreter Lohmar z.
K. zukommen.
2.5 Stellungnahme eines Bürgers vom 31. Juli 2018
… auch ich war am 12.07. im Stadtpark Gymnasium.
Meine dort getätigten Wortmeldungen, möchte ich Ihnen hier noch mal
kurz mitteilen.
Ich hoffe und wünsche, dass dieses Verkehrskonzept zeitnah umgesetzt
wird. Wir, die Uerdinger Bürger können ein Lied davon singen, was mit
Konzepten für unser Städtchen passiert. Mehrere Konzepte sind über den
Planungsstatus nie hinausgekommen. Hier hoffentlich werde ich eines
Besseren belehrt.
Insbesondere im inneren Innenstadtkern, um den historischen Marktplatz herum, kommt es, trotz der ermittelten circa 188 freien Plätze,
täglich und am Wochenende zu sehr großen Engpässen. Daher kann ich
nicht verstehen, warum der Marktplatz autofrei gemacht werden soll,
bevor eine Parkpalette an einem alternativen Standort in Betrieb geht.
Auf dem Marktplatz standen maximal 44 Fahrzeuge. Diese könnten problemlos
auf die freien Parkplätze in nächster Umgebung ausweichen.
Ich begrüße es durchaus sehr, dass ein historischer Marktplatz ein autofreier Marktplatz wird. Aber Belange von Anwohnern und Einzelhändlern muss durch Alternativparkplätze berücksichtigt werden. D.h.,
jetzt zum Beispiel am Röttgen oder in Krankenhausnähe eine Parkpalette
und dann erst den Marktplatz Auto frei machen.
Die Diskussionen um die Parkraumerweiterungen sind in den anderen Stellungnahmen auch aufgegriffen worden. Wesentliches strategisches Ziel der Parkraumkonzeption ist die die Entflechtung der Nutzergruppen. Langzeit- und Dauerparker
sollen aus dem Kernbereich verdrängt werden und damit mehr Platz für Kurzparker, z.B. Kunden, und Bewohnerfahrzeuge zu schaffen. Derzeit liegt die Auslastung zur Spitzenstunde im Kerngebiet ohne die Parkplätze am Bahnhof an
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IKS - Ingenieurbüro
Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe)
einem normalen Werktag bei 86,9 %. Durch die Bewirtschaftung wird sich die Auslastung zur Spitzenstunde trotz reduzierter Anzahl von Parkplätzen auf 60,5%
reduzieren. Heute stehen in der Spitzenstunde etwa 180 bis 200 Parkplätze frei,
nach Umsetzung der Konzeption wird sich die Zahl auf etwa 480 erhöhen. Dies
verbessert die Erreichbarkeit für Kunden mit Auto erheblich. Ein Nachteil für diese
Nutzergruppe bzw. für den innerstädtischen Einzelhandel kann nicht gesehen
werden.
Von daher wird auch abgeraten, im Kernbereich erst einmal neuen Parkraum zu
schaffen. Die Möglichkeit hierzu steht allerdings auch weiterhin offen. Dies sollte
aber erst geschehen, wenn die Auswirkungen der Umsetzung der Parkraumkonzeption evaluiert sind.
Eine Parkpalette am Uerdinger Bahnhof, ist meiner Meinung nach,
unrealistisch, da die Deutsche Bahn seit je her ein schwieriger Verhandlungspartner ist.
Dass die Deutsche Bahn ein schwieriger Verhandlungspartner ist, ist bekannt. Da
allerdings für beide Seiten eine Win-Win-Situation besteht, - auch die Deutsche
Bahn profitiert von einer Parkpalette -, dürften die Chancen für eine einvernehmliche Lösung nicht schlecht stehen.
Was aber definitiv zuerst gemacht werden kann, ist die Beruhigung der
alten Krefelder Straße, bei uns am Rheintor bis hin zur Kronenstraße.
Dies hat eine große Wirkung (städtebaulich) und es fallen nicht sehr viele
Parkplätze weg.
Um es abzurunden, schlage ich erneut vor, vor dem Rathaus oder vor der
Apotheke ein Wasserspiel zu platzieren.
Siehe Foto aus dem holländischen Zierikzee.
Das Foto ist hier nicht abgebildet.
Es hat wenig baulichen Tiefgang nötig (Bunkeranlage unter dem
Marktplatz) und kann überbaut werden, für Karneval oder Kirmes oder
Wochenmarkt. Und ist vandalismussicher!
Wie ich Herrn Hengst bereits sagte, stehe ich weiterhin zu meinem Wort
und würde die ersten 1000 € dafür spenden.
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Stadt Krefeld: Parkraumkonzept Uerdingen (PKUe)
3 Schlussbemerkungen
In drei Stellungnahmen wird angezweifelt, dass sich der „autofreie Marktplatz“
auch ohne zusätzliche Parkplätze realisieren lässt und trotz Umsetzung des Parkraumkonzeptes werden zusätzliche Parkplätze am Röttgen und in der Oberen
Mühlengasse gefordert.
Nach der Parkraumuntersuchung und den ermittelten Mengengerüsten lässt sich
beides allerdings empirisch nicht belegen.
Trotzdem sollten diese Befürchtungen berücksichtigt werden. Eine Sperrung des
Marktplatzes sollte versuchsweise, z.B. im Sommer, erfolgen und die Auswirkungen ermittelt werden. Hierbei sollte auch immer die Möglichkeit in Erwägung gezogen werden, die Maßnahme rückgängig zu machen.
Bei politisch kontrovers Maßnahmen sollte immer die Möglichkeit der
Reversibilität einbezogen werden. Wichtig ist, eine möglichst hohe Akzeptanz der
Maßnahmen zu finden.
Wesentlicher Baustein der Parkraumkonzeption ist die Parkpalette am Bahnhof.
Hierbei steht natürlich die Einigung mit der Deutschen Bahn noch aus.
Deswegen wird im Parkraumkonzept auch eine zweistufige Umsetzung empfohlen.
In der ersten Stufe, ohne Parkpalette am Bahnhof, soll im gesamten Kerngebiet
gebührenpflichtiges Parken (Bewohner frei) eingeführt werden. Um nicht alle
Pendlerfahrzeuge aus dem Kerngebiet zu verdrängen, soll ein Tagesticket für 4,00
€ und ein Monatsticket für 35 € angeboten werden. Hierzu müssen die vier vorhandenen Parkscheinautomaten (PSA) umgerüstet werden und 50 neue PSA
angeschafft werden.
Um im südlichen Untersuchungsgebiet auch unter Berücksichtigung der erwarteten verdrängten Berufspendler ausreichend Parkplätze für die Bewohner vorzuhalten, wird die Umsetzung von Bewohnerparkbevorrechtigung empfohlen
(Trennprinzip oder Mischprinzip - Parkscheibenregelung).
Der Bau von zusätzlichen Parkraum am Röttgen bzw. der Oberen Mühlengasse ist
hierdurch natürlich nicht ausgeschlossen, wird allerdings nicht empfohlen. Die
Errichtung dieses zusätzlichen Parkraums sollte erst geschehen, wenn die
Auswirkungen der Umsetzung der Parkraumkonzeption evaluiert sind.
Das Parkraumkonzept hat einen Planungshorizont bis etwa 2030. Die umgesetzten
Maßnahmen sollen dabei immer wieder mit den Zielen und Strategien abgeglichen
werden. Das Parkraumkonzept ist kein statisches Instrument, sondern kann unter
der Beachtung der Ziele und Strategien, weiterentwickelt werden.
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Gerade der Verkehrsbereich unterliegt derzeit einem tiefgreifenden Wandel. Neue
Technologien wie autonomes Fahren und verändertes Verbraucherverhalten (z.B.
Sharing-Ökonomie) sollten bei solchen Planungshorizonten in die Betrachtungen
einbezogen werden.
All diese Entwicklungen werden den kommunalen Handlungsspielraum hinsichtlich Parkraummanagement deutlich erhöhen, es wird weniger innerstädtischer
Parkraum benötigt. Die Möglichkeiten der städtebaulichen Gestaltung des öffentlichen Raums werden vielfältiger.
Wenn diese Entwicklungen heruntergebrochen werden auf das Parkraumkonzept
für Uerdingen, kann dies nur bedeuten, dass mit der Erstellung kostenintensiven
neuen Parkraums an sensiblen Stellen vorsichtig umgegangen werden sollte. Hier
sollte eher, um zukunftsfähig zu sein, mit flexiblen Managementstrategien wie
Bewirtschaftung und Parkgebühren geantwortet werden als mit der Erstellung
teurer baulicher Infrastruktur.
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