Daten
Kommune
Krefeld
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Erstellt
16.07.18, 14:02
Aktualisiert
25.01.19, 01:51
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Vorlage des Oberbürgermeisters der Stadt Krefeld
öffentlich
Datum 13.02.2017
Nr.
3656 /17
Anlage-Nr.
FB/Geschäftszeichen: - Beratungsfolge:
Sitzungstermin:
Ausschuss für Stadtplanung und Stadtsanierung
03.05.2017
Bezirksvertretung Süd
30.05.2017
Ausschuss für Bauen, Wohnen und Mobilität
21.06.2017
Betreff
Barrierefreie Haltestelle Krefeld-Dießem für die Rheinbahn-Linien U70 und U76
Beschlussentwurf:
Die Bezirksvertretung Süd nimmt den Bericht der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.
Der Ausschuss für Stadtplanung und Stadtsanierung nimmt den Bericht der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.
Der Ausschuss für Bauen, Wohnen und Mobilität nimmt den Bericht der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis und beschließt den heutigen Standort der Haltestelle Dießem südlich der
Ritterstraße beizubehalten und bittet die Rheinbahn AG die weiteren Planungen zum barrierefreien Umbau mit Park & Ride und Bike & Ride und einer neuen Fußgängeranbindung zur Straße
Antoniusplatz entsprechend fortzuführen.
Unmittelbare finanzielle Auswirkungen ja
Finanzielle Auswirkungen und Begründung auf den Folgeseiten
X nein
Begründung
Seite 1
Finanzielle Auswirkungen
Vorlage-Nr. 3656 /17
Die unmittelbaren finanziellen Auswirkungen des Beschlusses sind im Haushaltsplan berücksichtigt:
ja
nein
Innenauftrag:
Kostenart:
PSP-Element:
Nach Durchführung der Maßnahme ergeben sich keine Auswirkungen auf die Haushaltswirtschaft:
Personalkosten
Sachkosten
Kapitalkosten
(Abschreibungen oder Zinsen)
Kosten insgesamt
abzüglich
0,00 EUR
- Erträge
- Einsparungen
0,00 EUR
Bemerkungen
Begründung
Seite 2
Anlass
An der Haltestelle Krefeld Dießem sollen Hochbahnsteige für die Rheinbahn-Linien U70 und U76
gebaut werden, damit es für die Fahrgäste einen barrierefreien Zugang gibt. Ziel ist es, bis zum
Jahr 2022 die Maßnahme umzusetzen. Voraussetzung ist jedoch der vorherige Umbau der Haltestelle Hauptbahnhof, die eine höhere Priorität aufgrund ihrer zentralen Lage hat.
Vorbemerkungen
Die Rheinbahn AG hat in Zusammenarbeit mit den SWK MOBIL und der Stadtverwaltung für die
Haltestelle Dießem eine Standortuntersuchung durchführen lassen, um eine optimale Lage für
die heutigen und potentiellen Fahrgäste zu finden. Dazu wurden nicht nur die Fahrgäste an der
Haltestelle befragt, sondern auch die Anwohner und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
umliegenden Firmen und Einrichtungen. Zur Auswahl standen drei Standorte:
•
nördlich Ritterstraße (heutiger Parkplatz)
•
heutiger Standort
•
nördlich Fütingsweg
Ergebnisse
Im Untersuchungsraum, der sich im Groben aus einem 600 Meter Radius um die jeweiligen potentiellen Standorte ergibt, leben rund 1.800 Menschen und arbeiten über 3.100 Beschäftigte.
Hinzu kommen noch jährlich rund 41.000 Patienten in den Einrichtungen der Alexianer Krefeld
und rund 40.000 Kunden des Jobcenters Krefeld. Besucherzahlen des Alexianers liegen leider
nicht vor.
Betrachtet man die Einzugsbereiche der Standorte, ergeben sich für die nördlichen Varianten
1.600 Bewohner und 2.550 Beschäftigte und für die südliche Variante 1.800 Bewohner und 3.100
Beschäftigte. Die oben erwähnten Besucher und Kunden liegen innerhalb beider Bereiche. Insgesamt würde eine neue Haltestelle am Fütingsweg potentiell mehr Fahrgäste erreichen als die
nördlich gelegenen Standorte.
Umsteigemöglichkeiten zu den SWK-Linien 052 und 057 würden jedoch im Norden besser sein
als im Süden, da dort zunächst ein Fußweg zur Oberdießemer Straße bzw. Ritterstraße notwendig wäre.
Für Fußgänger und Radfahrer ist die Erreichbarkeit der drei Standorte ähnlich. Sicherer wäre sie
im Süden, da hier keine hochbelastete Straße gequert werden muss. Im Norden könnte dies jedoch durch eine Signalanlage, die für die Beschleunigung der Stadtbahn ohnehin notwendig wäre, auch sichergestellt werden.
Fahrgäste, die heute den ersten Weg mit dem Kfz bevorzugen, können im Süden jedoch keine
ausreichende Anzahl von Park & Ride-Plätzen vorfinden und würden den Parkdruck für Anwohner erheblich vergrößern.
Anfang 2016 wurden die Ein- und Aussteiger der Stadtbahnlinien gezählt. Insgesamt sind an einem Tag 1.230 Ein- und Aussteiger ermittelt worden. Davon waren 80 Prozent von und nach
Begründung
Seite 3
Düsseldorf unterwegs. Im November 2016 wurden Fahrgäste (nur Einsteiger) durch Interviewer
und Anwohner und Beschäftigte im Umfeld durch entsprechende Fragebögen befragt. 183 Fahrgäste konnten vormittags und nachmittags befragt werden und 620 Fragebögen wurden von 387
Anwohnern und 233 Beschäftigten ausgefüllt.
Die Befragung der Fahrgäste ergab folgendes Bild:
•
•
•
•
•
•
•
•
Über 90% der Befragten sind regelmäßige Nutzer der U70/76
Fast 90% der Befragten fahren über die Stadtgrenzen hinaus
Die Haltestelle Dießem erreichen rund 40% der Befragten mit dem eigenen Pkw
Davon sieht die Hälfte keine Alternative zum Pkw
Eindeutige Präferenz für einen der nördlichen Standorte
Alle Pkw-Fahrer befürworten die nördlichen Standorte
76% der Nicht-Pkw-Fahrer befürworten die nördlichen Standorte
Der südliche Standort würde kaum Mehrfahrten bei den heutigen Fahrgästen induzieren
Die ausgefüllten Fragebögen der Anwohner führten zu folgendem Ergebnis:
•
Befragung von rund 1.800 Anwohnern
•
Antworten durch 387 Anwohner (20%)
•
rd. 60% der Antwortenden sind regelmäßige Nutzer der U70/76
•
Überwiegende Nutzung für Einkauf und Freizeit mit Ziel außerhalb von Krefeld
•
Die Anwohner erreichen die Haltestelle zu Fuß
•
Eindeutige Präferenz für einen der nördlichen Standorte
(266 Befürworter)
•
Verbindung zum Antoniusplatz gewünscht
•
Der südliche Standort lässt keine spürbaren Mehrfahrten erwarten
Aus der Beschäftigten-Befragung konnten nachfolgende Resultate erzielt werden:
•
Befragung von rund 3.100 Mitarbeitern
•
Antworten durch 233 Mitarbeiter(8%)
•
36 - 45% der Antwortenden sind regelmäßige Nutzer der U70/76
•
Eindeutige Präferenz der Antwortenden für den südlichen Standort (163 Befürworter,
besonderes Interesse bei Alexianer-Mitarbeitern)
•
Der südliche Standort induziert möglicherweise Mehrfahrten
Zusammenfassend bevorzugen 60 Prozent aller Betroffenen einen nördlichen Standort der Haltestelle Dießem. Und hiervon bevorzugt die Mehrheit den heutigen Standort.
Auch unter Berücksichtigung der technischen Machbarkeit, der Platzverhältnisse und Verfügbarkeit, der Umsteigeoptionen und der Möglichkeit von Park & Ride schneidet die heutige Lage gegenüber den anderen Standorten besser ab. Selbstverständlich gehört auch ein großzügiges Angebot für Bike & Ride zum Lastenheft des Haltestellen-Umbaus. Um auch die Potenziale aus den
näheren Arbeitsplätzen und den Besuchern von Krankenhaus und Jobcenter zu berücksichtigen,
ist der Antoniusplatz parallel zur Gleistrasse mit Fußwegen anzubinden.
Begründung
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Zur verbesserten Erschließung der Einrichtungen der Alexianer GmbH könnte zukünftig auch eine
verlegte Buslinie 057 beitragen, die dann über den Dießemer Bruch das Krankenhausgelände
anfahren würde. Die erforderlichen Voraussetzungen, wie z.B. eine Signalanlage am Dießemer
Bruch, sollen mittelfristig gelöst werden.