Daten
Kommune
Krefeld
Größe
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Erstellt
16.07.18, 14:02
Aktualisiert
25.01.19, 02:15
Stichworte
Inhalt der Datei
TOP
Vorlage des Oberbürgermeisters der Stadt Krefeld
öffentlich
Datum 19.11.2015
Nr.
2089 /15
Anlage-Nr.
FB/Geschäftszeichen: - Beratungsfolge:
Sitzungstermin:
Ausschuss für Bauen, Wohnen und Mobilität
09.12.2015
Betreff
Seidenweberhaus und Theaterplatz - Sachstand Moderationsverfahren Bürgerbeteiligung
Beschlussentwurf:
Der Ausschuss für Bauen, Wohnen und Mobiliät nimmt den Sachstandsbericht der Verwaltung zum Moderationsverfahren Bürgerbeteiligung Seidenweberhaus und Theaterplatz zur Kenntnis.
Unmittelbare finanzielle Auswirkungen ja
Finanzielle Auswirkungen und Begründung auf den Folgeseiten
X nein
Begründung
Seite 1
Finanzielle Auswirkungen
Vorlage-Nr. 2089 /15
Die unmittelbaren finanziellen Auswirkungen des Beschlusses sind im Haushaltsplan berücksichtigt:
ja
nein
Innenauftrag:
Kostenart:
PSP-Element:
Nach Durchführung der Maßnahme ergeben sich keine Auswirkungen auf die Haushaltswirtschaft:
Personalkosten
Sachkosten
Kapitalkosten
(Abschreibungen oder Zinsen)
Kosten insgesamt
abzüglich
0,00 EUR
- Erträge
- Einsparungen
0,00 EUR
Bemerkungen
Begründung
Seite 2
Hintergrund
Die Verwaltung hatte Ende des vergangenen Jahres mit umfassender Vorlage und Präsentationen eine
breite Diskussion über die Zukunft des Seidenweberhauses und des Theaterplatzes eingeleitet. Im Januar
dieses Jahres fanden zum Thema zunächst zwei öffentliche Informationsveranstaltungen statt, die beide
gut besucht waren.
Der dort deutlich gewordene Diskussionsbedarf bestärkte die Verwaltung in ihrer Absicht ein Bürgerbeteiligungsverfahren zu entwickeln. Seidenweberhaus und Theaterplatz stehen in einem Mittelpunkt öffentlichen Interesses und haben für die zukünftige Entwicklung der Krefelder Innenstadt eine hohe Bedeutung.
Mit der Konzeptentwicklung für die vorgesehene Bürgerbeteiligung wurde das Büro Frauns - Kommunikation / Planung / Marketing - beauftragt, das sich seit Jahren landesweit und darüber hinaus mit der Moderation öffentlicher Diskussionsprozesse über Bau- und städtebauliche Vorhaben befasst. Im Sommer
dieses Jahres wurde das Konzept abgestimmt. Es sieht im ersten Schritt die Durchführung einer "Expertenwerkstatt" vor, der dann im zweiten Schritt eine "Bürgerwerkstatt" folgt. Mit dieser Konzeption wird
ein für Krefeld neues Modell einer Bürgerbeteiligung umgesetzt.
"Expertenwerkstatt"
Die "Expertenwerkstatt" hat inzwischen am 15. und 16.10.2015 im Seidenweberhaus stattgefunden. Eingeladen waren 10 externe und 8 interne Experten aus den Bereichen Baukultur, Architektur, Städte- und
Landschaftsbau, sowie Immobilienentwicklung und -beratung. Zu den internen Experten gehörten u. a.
Professor Beucker von der Hochschule Niederrhein und die Vertreter der Kultureinrichtungen am Theaterplatz, also Seidenweberhaus, Theater und Mediothek.
Nach Einführung und Kurzinformationen durch die internen Experten und einem Rundgang durch die
Ausstellung der Verwaltung haben die externen Experten, aufgeteilt in drei Teams, am Folgetag Erkundungsgänge unternommen. Talente und Restriktionen von Seidenweberhaus, Theaterplatz und Umgebung wurden vor Ort aufgenommen. Die festgehaltenen Ergebnisse wurden in anschließenden Workshops ausgewertet und weiter bearbeitet. Entstanden sind unterschiedliche Szenarien, die auf einen belebten räumlich klar definierten Theaterplatz als angebundenen Teil einer lebendigen Krefelder Innenstadt abzielen. Der Platz wurde überwiegend als kultureller Schwerpunkt gesehen, der über weitere möglichen Nutzungen, wie zum Beispiel Gastronomie, Hotel und Wohnen eine Belebung auch tagsüber erfahren könnte. Ein weiterer Schwerpunkt der Überlegungen war die Frage nach der Veranstaltungsnutzung
und ihren zukünftigen Bedarfsgrundlagen.
"Bürgerwerkstatt I"
Der zweite Teil des Moderationsprozesses ist der erste Schritt der Bürgerbeteiligung. Die Argumente und
Gedanken der Experten werden dort als Anregungen und mögliche Optionen einfließen, jedoch nicht als
Vorgaben dargestellt werden.
Die Idee ist, die Veranstaltung an einem Samstag im Februar im Glasfoyer des Theaters durchzuführen.
Hier ist auf der einen Seite brandschutzbedingt nur eine begrenzte Besucheranzahl möglich (120 Personen), auf der anderen Seite soll in kleinen Gruppen gezielt an Ideen und Szenarien gearbeitet werden.
Dazu bietet das Theater auf verschiedenen Ebenen ein differenziertes und ausreichendes Platzangebot
für Diskussion, Skizzen und Texte. Ein Grobkonzept für den inhaltlichen Ablauf liegt bereits vor.
Die teilnehmenden 120 Bürger/innen sollen zu einem Drittel aus Vereinen, Institutionen und ähnlichen
Bereichen als Multiplikatoren und zu einem weiteren Drittel über eine Einladung in der Presse gewonnen
werden. Der dritte Teil soll über die Einwohnerstatistik aus der Gruppe der 16 bis 35-jährigen Einwohner/innen generiert werden. Vertreter/innen aus Politik und Verwaltung sollen beobachtend an der Bürgerwerkstatt teilnehmen.
Begründung
Seite 3
"Bürgerwerkstatt II"
Am Rande der "Expertenwerkstatt" wurde, auch vor dem Hintergrund der eingegrenzten Teilnehmerzahl
der Bürgerwerkstatt, die Idee zu einem weiteren Abschnitt entwickelt. Die Ergebnisse der Bürgerwerkstatt im Theater sollen aufbereitet zeitnah in der Mediothek am Theaterplatz ausgestellt werden. Alle
Bürger/innen sollen dann die gelegenheit haben diese Ergebnisse zu kommentieren. Vor Eröffnung der
Ausstellung ist eine öffentliche Abendveranstaltung vorgesehen, in der alle vorliegenden Arbeitsergebnisse zusammengefasst vorgestellt werden sollen. Weiterhin besteht die Überlegung parallel eine Möglichkeit der Kommentierung auf den Internetseiten der Stadt Krefeld anzubieten.
Weiterer Prozess
Nach Abschluss der Bürgerbeteiligung, über die kontinuierlich informiert werden soll, wird die Verwaltung unter Berücksichtigung aller Ergebnisse und weiterer zu erarbeitender Fakten einen Entscheidungsvorschlag vorlegen. Ein Zeitrahmen könnte hier das Ende des zweiten Quartals 2016 sein. Die Entscheidungsvorbereitung benötigt einen ausreichenden Zeitrahmen, der der Bedeutung des Vorhabens für die
weitere Stadtentwicklung entspricht.
Die Verwaltung hat sich in diesem Jahr parallel zum Moderationsverfahren mit weiteren städtebaulichen
Überlegungen zum Theaterplatz befasst und Instandsetzungsmaßnahmen im Seidenweberhaus an Brandschutz und Haustechnik durchgeführt. Diese Maßnahmen dienen, wie Ende vergangenen Jahres berichtet, der Sicherstellung des Betriebes im Seidenweberhaus bis 2019/20.