Daten
Kommune
Krefeld
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Erstellt
16.07.18, 14:02
Aktualisiert
25.01.19, 02:20
Stichworte
Inhalt der Datei
Stellungnahme der Berufskollegs der Stadt Krefeld zur
Anfrage der FDP Fraktion vom 19.09.2014
Die vier Berufskollegs der Stadt Krefeld, das Berufskolleg Uerdingen, das Berufskolleg
Glockenspitz, das Berufskolleg Kaufmannschule und das Berufskolleg Vera Beckers, bieten auf
der Grundlage der gesetzlichen Vorgaben (Schulgesetz NRW/APO – BK) dual oder
vollzeitschulisch Berufsabschlüsse in den folgenden Bereichen an:
- Berufe im gewerblich-technischen Bereich
- Berufe im gestaltungstechnischen Bereich
- Berufe im Bereich Nahrung und Gastronomie
- Berufe im kaufmännischen Bereich
- Berufe im Bereich des Sozial- und Gesundheitswesens.
Zurzeit besuchen ca. 10.000 Schülerinnen/Schüler aus Krefeld und Umgebung die vier
Berufskollegs.
Für die Errichtung von Bildungsgängen ist grundsätzlich eine arbeitsmarktpolitische
Stellungnahme der lokalen Arbeitsagentur und der Nachweis des Bedarfs - ausgehend von
Schülerbewerbungen - erforderlich.
Die Frequenzen der bestehenden Bildungsgänge werden überregional von der Bezirksregierung
überprüft. Falls erforderlich werden entsprechende Abstimmungsverfahren eingeleitet. Für die
Genehmigung von Bildungsgängen ist in der Region ein Konsensverfahren zwingend
vorgeschrieben.
Die Erfolgsquoten der Bildungsgänge werden mit den verschiedenen Akteuren evaluiert (IHK,
Handwerkskammer, Ärztekammer, Zahnärztekammer, Hotel- und Gaststättenverband usw.).
Die Berufsabschlüsse sind in der Regel verbunden mit einem weiteren allgemeinbildenden
Abschluss: Der Gesetzentwurf zur neuen APO- BK sieht hier weitere Verpflichtungen vor. Damit
ist gewährleistet, dass die Absolventinnen/Absolventen der Berufskollegs sowohl direkt in den
Arbeitsmarkt einmünden oder ein Studium an einer Hochschule aufnehmen können. So ist eine
breite Basis für den erforderlichen Prozess des lebenslangen Lernens gelegt. Überregionale
Studien belegen zum Beispiel, dass 53% der Hochschullehrer im ingenieurwissenschaftlichen
Bereich zuvor eine Ausbildung durchlaufen und damit quasi den sogenannten 2. Bildungsweg
beschritten haben. Wissenschaftlich unbestritten ist, dass Jugendliche aus den nichtakademischen
Elternhäusern sich eher für das Berufskolleg mit dieser Doppeloption entscheiden. Zunehmend
registrieren wir insbesondere in den beruflichen Gymnasien aber auch einen Zuwachs von
Kindern aus Akademikerfamilien, die den Vorteil von beruflicher und allgemeinen bildender
Qualifikation nutzen wollen. Besonders Berufe im naturwissenschaftlich-technischen Bereich
sind mit guten bis sehr guten Aufstiegsoptionen verbunden.
Zu den einzelnen Fragestellungen:
1. Den Berufskollegs in Krefeld steht zurzeit kein Datenerhebungs-system zur Verfügung,
welches eine Beantwortung dieser Frage ermöglichen würde. Die Verwaltung plant
zurzeit auch nicht die Beschaffung eines solchen Systems, zumal es dafür keinerlei
gesetzliche Grundlage gibt. Es ist zu bedenken, dass die Absolventen der Bildungsgänge –
wie in allen anderen Systemen des Bildungssystems – nicht verpflichtet werden können,
Fragestellungen der geforderten Art zu beantworten. Eine Analyse der Arbeitsagentur liegt
nicht vor.
2. Auch diese Frage kann weder für Berufskollegs (noch für Gesamtschulen oder Gymnasien
auf der Ebene) der Stadt Krefeld beantwortet werden. (Auf der qualitativen Ebene wurde
sie im allgemeinen Teil beantwortet.)
3. Die Beratungssysteme der Berufskollegs werden, wie die Beratungssysteme der anderen
Schulformen, regelmäßig nicht nur im Rahmen der Qualitätsanalyse evaluiert. Die
Berufskollegs in der Stadt Krefeld durchlaufen fachspezifisch unterschiedliche
Zertifizierungsverfahren und fortlaufende Evaluation durch die beteiligten
Ausbildungsunternehmen und deren Vertreter, wie IHK, Handwerkskammer,
Ärztekammer usw.
4. Die Frage vier wird mit den allgemeinen Ausführungen oben beantwortet.