Daten
Kommune
Krefeld
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Erstellt
16.07.18, 14:02
Aktualisiert
25.01.19, 02:25
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Vorlage des Oberbürgermeisters der Stadt Krefeld
öffentlich
Datum 29.01.2016
Nr.
2356 /16
Anlage-Nr.
FB/Geschäftszeichen: - 61 Beratungsfolge:
Sitzungstermin:
Ausschuss für Stadtplanung und Stadtsanierung
17.02.2016
Betreff
Stadtumbau West - Rahmenbedingungen zum Wettbewerb Dionyiusplatz
Beschlussentwurf:
Der Ausschuss für Stadtplanung und Stadtsanierung nimmt die Rahmenbedingungen zum Planungswettbewerb Dionysiusplatz zur Kenntnis
Unmittelbare finanzielle Auswirkungen X ja
Finanzielle Auswirkungen und Begründung auf den Folgeseiten
nein
Begründung
Seite 1
Finanzielle Auswirkungen
Vorlage-Nr. 2356 /16
Die unmittelbaren finanziellen Auswirkungen des Beschlusses sind im Haushaltsplan berücksichtigt:
X ja
Innenauftrag:
Kostenart:
PSP-Element:
nein
P06103001000- Stadtumbau West
54318300
Nach Durchführung der Maßnahme ergeben sich keine Auswirkungen auf die Haushaltswirtschaft:
Personalkosten
Sachkosten
78.500,00 EUR
Kapitalkosten
(Abschreibungen oder Zinsen)
Kosten insgesamt
78.500,00 EUR
abzüglich
62.800,00 EUR
- Erträge
- Einsparungen
- 15.700,00 EUR
Bemerkungen
Der Planungswettbewerb Dionysiusplatz wird im Rahmen des Bund-Länder-Programms bezuschusst. Der
Zuschuss beträgt 80 % der entstehenden Kosten. Ein entsprechender Zuwendungsbescheid liegt bereits
vor.
Begründung
Seite 2
Im Rahmen des Förderprogramms Stadtumbau West wird im Frühjahr 2016 für die Erstellung
eines Gestaltungs- und Nutzungskonzeptes für die Neugestaltung des Dionysiusplatzes ein einstufiger, begrenzt offener Realisierungswettbewerb gestartet.
Der am nachhaltigsten durch die vier Wälle geprägte Grundriss der Krefelder Innenstadt stellt ein
wesentliches Alleinstellungsmerkmal dar. Innerhalb dieses Innenbereiches fällt den Plätzen als
Kommunikations- und Veranstaltungsflächen eine besondere Bedeutung zu.
Als einer der historisch bedeutsamen Plätze in Krefeld hat der Dionysiusplatz einen stark identifikationsstiftenden Charakter für den Krefelder Bürger.
Allerdings wird dieser Platz der ihm angemessenen Repräsentations- und Aufenthaltsqualität
nicht gerecht.
Trotz mannigfaltiger Funktionen – Kirchenveranstaltungsraum, Weihnachts-, Pottbäcker- und
samstäglicher Bauernmarkt, Anrainerplatz des Standesamtes Krefeld-Mitte, Ausgang der Schwanenmarktpassage etc. ist das heutige wenig überzeugende Erscheinungsbild gekennzeichnet
durch unbefriedigende Raumkanten, eine nicht mehr zeitgemäße Materialwahl der Platzoberfläche und der Möblierung.
Zudem führt die Breite Straße als Vorbehaltsstraße in unmittelbarer Nähe an der Apsis der Dionysiuskirche vorbei und teilt diesen organisch gewachsenen Platz in zwei hier-durch an Bedeutung eingebüßte ungleiche Teile.
Durch den geplanten städtebaulichen Wettbewerb bietet sich die Chance einer umfassenden
Aufwertung des städtebaulichen Qualitätsstandards dieses Platzes, mit dem Ziel der nachhaltigen Verbesserung der Aufenthaltsqualitäten für die Fußgänger.
Die Aufgabe besteht sowohl aus einem verkehrsplanerischen, als auch einem freiraumplanerischen Teil mit folgenden Rahmenbedingungen:
Am Ende der Rheinstraße, die Bestandteil der innerstädtischen Fußgängerzone ist und eine wichtige Verbindung zur Haupteinkaufstraße, der Hochstraße, ist, öffnet sich der Dionysiusplatz. Die
in der Sichtachse der Rheinstraße auf dem Dionysiusplatz stehende Kirche St. Dionysius ist die
katholische Altstadtkirche der Stadt Krefeld. Das in mehreren Bauphasen zwischen 1752 und
1910 entstandene Gotteshaus prägt maßgeblich mit seinem 78 Meter hohen Turm die Silhouette
der Stadt. Neben dem Haupteingang, den man aus Richtung Rheinstraße betritt, hat die Kirche
zwei weitere Seiteneingänge.
Die Breite Straße quert den Dionysiusplatz an seiner westlichen Seite in unmittelbarer Nähe der
Kirche und ist Teil des Vorbehaltsstraßennetzes. Ziel der Planung ist es, den stark trennenden
Charakter des Verlaufes der Breite Straße zu reduzieren und auch hier eine zusammenhängende
Platzfläche zu schaffen. Um dies zu gewährleisten, soll die Breite Straße im Abschnitt Lenssenstraße - Schwambornstraße als verkehrsberuhigter Bereich ausgebaut werden.
Die von der Breite Straße abgehende Dionysiusstraße verbindet den Dionysiusplatz mit dem
Westwall.
Im Stadtpalais Dionysiusplatz / Ecke Rheinstraße befindet sich das Standesamt der Stadt Krefeld.
Es wurde als Bankgebäude 1903 - 1905 erbaut und zählt zu den wenigen Bauwerken seiner Zeit,
die nach dem 22./23.6.1943 in Krefeld mit ihrer Fassade erhalten geblieben sind. Bevor das
Standesamt das Palais bezog, befand sich hier die Hauptstelle der Dresdener Bank. Das Gebäude
steht unter Denkmalschutz. Der Dionysiusplatz übernimmt an dieser Stelle eine bedeutende
Funktion für die Nutzer des Standesamtes. Hier muss eine attraktive und angemessene Platzsituation geschaffen werden.
Begründung
Seite 3
Eine achteckige Brunnenanlage mit Mariensäule, welche 1922 eingeweiht wurde, steht im südlichen Bereich des Dionysiusplatzes und ist zu erhalten.
Das Einkaufszentrum Schwanenmarkt mit ca. 50 Läden grenzt an den Dionysiusplatz. Der Schwanenmarkt wurde 1976 eröffnet und war eines der ersten innerstädtischen Einkaufszentren
Deutschlands. Damit verbunden sind auch ein größerer Wohnkomplex mit über 200 Wohnungen, eine Parkgarage und ein städtischer Kindergarten. Einer der drei Zugänge des Einkaufszentrums befindet sich am Dionysiusplatz, aber auch eine Anlieferungszone, die den Zugang zum
Schwanenmarkt und den südlichen Platzbereich stark abwertet. Hier sind Überlegungen zur
Neugestaltung der Eingangssituation und zur Neuorganisation der Anlieferung unbedingt erforderlich.
Zur Zeit gibt es Planungen, die Hochgarage an der Ecke Breite Straße / Evertsstraße rückzubauen
und den Schwanenmarkt durch einen Neubau zu erweitern.
Auf dem Grundstück zwischen Dionysiusplatz und St. Anton-Straße hat die Volksbank ihr neues
Verwaltungsgebäude errichtet und im Januar 2015 offiziell eingeweiht. Im Rahmen eines Planungswettbewerbes hatte das Büro Gerber Architekten aus Dortmund den 1. Preis gewonnen
und wurde daraufhin mit der Planung beauftragt.
Wichtigstes Element des Neubaus ist eine zentral gelegene Halle mit verglastem Dach. Der helle,
neue Raum erzeugt als „Marktplatz“ zur Kirche eine diagonale Wegeverbindung zu dem Von-derLeyen-Platz. Durch die nahezu gebäudehohe Verglasung des Haupteingangs zum Dionysiusplatz
hin sind die Kirche und vor allem ihr hoher Turm von jedem Standpunkt aus innerhalb der Halle
sichtbar.
Im Untergeschoss der Volksbank befindet sich eine Tiefgarage, welche von der Schwambornstraße angefahren wird.
Der Haupteingang der Volksbank orientiert sich zum Dionysiusplatz. Dieser Bereich ist momentan nur provisorisch hergerichtet, so dass auch diese Fläche aufgewertet und attraktiv gestaltet
werden soll.
Ebenso sind für die Anschlussstraßen Schwambornstraße und Winkelstraße im Zuge des Wettbewerbes Gestaltungsempfehlungen erforderlich.
Der gesamte Baumbestand auf dem Dionysiusplatz und westlich der Breite Straße ist möglichst
zu erhalten. Lediglich die Linde, welche sich in einem Hochbeet östlich des Südeingangs der Dionysiuskirche befindet, könnte u. U. gefällt werden.
Beim Bau der Volksbank musste aufgrund der Bauarbeiten auf dem Dionysiusplatz eine Platane
gefällt werden. Als Ersatz soll eine Linde im Bereich östlich der Breite Straße gepflanzt werden,
um die vorhandene Baumreihe zu komplettieren. Wünschenswert wäre zudem die Pflanzung
einer weiteren Linde im Bereich südwestlich der Mariensäule. Alle Baumstandorte auf dem Dionysiusplatz müssen optimiert werden – sie müssen aufgeweitet und mit einer wasserdurchlässigen Decke versehen werden.
Außerdem sollten die Ahornbäume westlich der Breite Straße mit einem Baumschutz versehen
werden, sofern in diesem Bereich erneut Stellplätze vorgesehen werden.
Am Dionysiusplatz sind Kneipen, Restaurants, eine Pizzeria aber auch kleinere Läden ansässig.
Außengastronomie soll im Rahmen der Neugestaltung unbedingt ermöglicht werden, um
dadurch eine Aufwertung des Platzes zu erzielen.
Begründung
Seite 4
Bei der Neugestaltung des Dionysiusplatzes ist darauf zu achten, dass der Standort für den samstäglichen Bauermarkt, den Pottbäckermarkt und den Weihnachtsmarkt erhalten bleibt.
Des weiteren müssen der Gedenkstein für die Auswanderer und die Eisenplatten zur Darstellung
der mittelalterlichen Stadtmauer / Turm wieder eingebaut werden.
Außerdem ist es zwingend erforderlich Standorte für Fahrradständer nachzuweisen.