Daten
Kommune
Krefeld
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Erstellt
16.07.18, 14:02
Aktualisiert
25.01.19, 02:31
Stichworte
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Vorlage des Oberbürgermeisters der Stadt Krefeld
öffentlich
Datum 22.10.2015
Nr.
1939 /15
Anlage-Nr.
FB/Geschäftszeichen: - 40/VHS Beratungsfolge:
Sitzungstermin:
Ausschuss für Schule und Weiterbildung
03.11.2015
Betreff
Umsetzung der VHS-Kurse zur sprachlichen Bildung für Flüchtlinge
Antrag der FDP-Fraktion vom 19.10.2015
Beschlussentwurf:
Der Ausschuss für Schule und Weiterbildung nimmt den Bericht der Volkshochschule zur Umsetzung der
VHS-Kurse zur sprachlichen Bildung für Flüchtlinge zur Kenntnis.
Unmittelbare finanzielle Auswirkungen ja
Finanzielle Auswirkungen und Begründung auf den Folgeseiten
X nein
Begründung
Seite 1
Finanzielle Auswirkungen
Vorlage-Nr. 1939 /15
Die unmittelbaren finanziellen Auswirkungen des Beschlusses sind im Haushaltsplan berücksichtigt:
ja
nein
Innenauftrag:
Kostenart:
PSP-Element:
Nach Durchführung der Maßnahme ergeben sich keine Auswirkungen auf die Haushaltswirtschaft:
Personalkosten
Sachkosten
Kapitalkosten
(Abschreibungen oder Zinsen)
Kosten insgesamt
abzüglich
0,00 EUR
- Erträge
- Einsparungen
0,00 EUR
Bemerkungen
Begründung
Seite 2
In den Monaten September und Oktober 2015 haben sich zahlreiche Möglichkeiten zur Durchführung von Deutschkursen für Flüchtlinge eröffnet. Die VHS Krefeld/Neukirchen-Vluyn konnte
dadurch ihr Qualifizierungsangebot für Flüchtlinge deutlich erweitern. Dabei konzentriert sich
die VHS auf drei Förderfelder in der Flüchtlingsarbeit:
Der im Antrag der FDP vom 19.10.2015 erwähnte „Intensivkurs für Asylbewerber“ konnte im
September erfolgreich abgeschlossen werden. 23 Asylbewerber/innen konnten in der Zeit von
Mai bis September 2015 in einem Deutschkurs von 100 Ustd. erste Deutschkenntnisse für den
alltäglichen Sprachgebrauch erwerben.
Seit September 2015 bieten Bund, Land und Agentur für Arbeit neue Möglichkeiten der Qualifizierung von Asylbewerbern. Der VHS-Förderverein konnte Krefelder Unternehmen und Serviceclubs für die Flüchtlingsarbeit der VHS gewinnen.
Die Maßnahmen im Einzelnen:
A.
Deutsch für Flüchtlinge
1.
Deutsch für Flüchtlinge aus Stiftungsmittel der Stiftung Vorst
In vier Kursen (3 Deutschkurse, 1 Alphabetisierungskurs) erwerben seit Anfang Oktober
rund 100 Teilnehmende aus Krefelder Flüchtlingsunterkünften die deutsche Sprache. Die
Teilnehmenden wurden vor Kursbeginn nach Eignung und Bildung eingestuft. Auch die
Bleibeperspektive spielte bei der Teilnehmerakquise eine Rolle. Ein Deutschkurs umfasst
12 Unterrichtsstunden pro Woche, der auf 3 Tage verteilt ist. Die Kurse laufen zunächst
bis Januar 2016 (siehe Grafik 1).
Ab November 2015 wird die Volkshochschule kontinuierlich Anmeldungen mit Einstufungstests durchführen und damit weitere lernhomogene Deutschkurse aus den Stiftungsmitteln anbieten können.
2.
Deutschintensiv-Kurs für Flüchtlinge gefördert von Evonik
Ebenfalls seit Anfang Oktober fördert das Krefelder Unternehmen Evonik einen DeutschIntensiv-Kurs. An diesem Kurs nehmen Asylbewerber mit sehr guten Englischkenntnissen
und hohen Bildungsvoraussetzungen teil. Ziel ist es, möglichst schnell das Sprachniveau
A2 zu erwerben.
3.
Einstiegskurs für Asylbewerber/innen gefördert von der Bundesagentur für Arbeit
Begründung
Seite 3
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) legt ab Inkrafttreten des Asylverfahrensbeschleunigungsgesetzes (ca. Ende Oktober/Anfang November 2015) ein Sprachkursförderprogramm für Flüchtlinge aus aktuell vier Herkunftsländern auf. Auf Empfehlung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. (DVV) und der Agentur für Arbeit Krefeld nimmt die
Volkshochschule Krefeld/Neukirchen-Vluyn dieses Angebot wahr. Bis zum Jahresende
können mit Drittmitteln der BA Kurse im Umfang von 320 Unterrichtsstunden durchgeführt werden.
4.
„Early intervention“ – ESF-MAIS-Förderprogramm
Der Antrag der Volkshochschule für einen „Basissprachkurs zur Arbeitsmarktintegration
von Flüchtlingen“ im Umfang von 300 Unterrichtsstunden liegt dem MAIS seit dem
30.09.2015 vor. Die Volkshochschule rechnet mit einer Entscheidung bis Jahresende.
5.
BAMF-Integrationskurse für Flüchtlinge mit Bleibeperspektive
Ab November 2015 öffnet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) die
Deutsch-Förderung auch für Flüchtlinge. In der Vergangenheit konnten lediglich diejenigen an BAMF-finanzierten Deutschkursen teilnehmen, deren Asylantrag bewilligt war. Die
Neuregelung ermöglicht auch Asylbewerbern aus Kriegsgebieten den Zugang zu BAMFfinanziertem Deutschunterricht. Dies ist eine umfangreiche und nachhaltige Fördermaßnahme für Asylbewerber und für Kommunen. BAMF-Kurse können nur von zertifizierten
Weiterbildnern angeboten werden.
B.
Qualifikation von Deutschdozentinnen und Dozenten
Um dem möglichen Engpass an Deutschdozentinnen und Dozenten vorzubeugen und ehrenamtliches Engagement zu unterstützen, bietet die Volkshochschule Qualifizierungen
für Deutschdozentinnen und Dozenten an.
Es finden kontinuierlich Qualifizierungen von Deutschdozentinnen und Dozenten statt.
Dabei wird unterschieden zwischen Lehrkräften mit und ohne pädagogische Vorkenntnisse. In der Fortbildung werden speziell Themen für den Deutschunterricht für Flüchtlinge
behandelt wie Methodik/Didaktik, interkulturelles Training, Lehrwerke, ggf. Hospitationen.
Der Förderverein der Volkshochschule hat sich für diesen Themenbereich engagiert und
für die Finanzierung der Qualifizierungen von Deutschdozentinnen und Dozenten Krefelder Serviceclubs, Currenta und die Initiative „Perspektivwechsel Krefeld“ gewinnen können.
C.
Maßnahmen zur Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen
1.
Beratung zur Beruflichen Entwicklung (BBE)
Im Rahmen der Maßnahme „Beratung zur beruflichen Entwicklung“ fördert das Land
NRW die berufliche Beratung von Menschen, die im Ausland eine berufliche Qualifikation
erworben haben und in Deutschland die Anerkennung ihrer Qualifikation anstreben. Als
BBE-Beratungsstelle bietet die VHS insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund
Begründung
Seite 4
ein 9-stündiges Einzelcoaching an. In dieser Beratung wird den Teilnehmenden Hilfestellung bei der Erledigung der spezifischen Bewilligungsanforderungen geboten.
2.
Verbesserung der frühzeitigen Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen mit Bleibeperspektive (AZAV)
Die Agentur für Arbeit kann für diese 480 Unterrichtsstunden umfassende Maßnahme
Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine an ihre Kundinnen und Kunden ausgeben. Im
Rahmen dieser integrativen Maßnahmen sollen die Potentiale von Flüchtlingen/Menschen mit Migrationshintergrund für den regionalen Arbeitsmarkt bereits während des laufenden Asylverfahrens identifiziert, ausgebaut und nutzbar gemacht werden.
Zu den Qualifizierungsinhalten zählen unter anderem Deutsch als Fremdsprache, SoftSkills, EDV und Bewerbungstrainings. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine Sprachkompetenz auf dem Niveau A2 (GER). Die VHS hat am 21. Oktober 2015 die erforderliche
Zulassung für diese Maßnahme erworben.