Daten
Kommune
Krefeld
Größe
290 kB
Erstellt
16.07.18, 14:02
Aktualisiert
25.01.19, 02:53
Stichworte
Inhalt der Datei
TOP 8
Vorlage des Oberbürgermeisters der Stadt Krefeld
öffentlich
Datum 24.11.2015
Nr.
2081 /15
Anlage-Nr.
FB/Geschäftszeichen: - Beratungsfolge:
Sitzungstermin:
Ausschuss für Bauen, Wohnen und Mobilität
09.12.2015
Betreff
Förderprogramm für Studentenwohnungen
- Antrag der CDU-Fraktion vom 09.11.2015 -
Beschlussentwurf:
Der Ausschuss für Bauen, Wohnen und Mobilität nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
Unmittelbare finanzielle Auswirkungen ja
Finanzielle Auswirkungen und Begründung auf den Folgeseiten
X nein
Begründung
Seite 1
Finanzielle Auswirkungen
Vorlage-Nr. 2081 /15
Die unmittelbaren finanziellen Auswirkungen des Beschlusses sind im Haushaltsplan berücksichtigt:
ja
nein
Innenauftrag:
Kostenart:
PSP-Element:
Nach Durchführung der Maßnahme ergeben sich keine Auswirkungen auf die Haushaltswirtschaft:
Personalkosten
Sachkosten
Kapitalkosten
(Abschreibungen oder Zinsen)
Kosten insgesamt
abzüglich
0,00 EUR
- Erträge
- Einsparungen
0,00 EUR
Bemerkungen
Begründung
Seite 2
Die CDU-Fraktion bittet die Verwaltung in Ihrem Antrag vom 09.11.2015 um einen Bericht, in dem dargelegt wird, ob und ggf. in welchem Umfang ein Bedarf für kleine modulare Wohneinheiten für Studenten
und Auszubildende in Krefeld besteht und wo und wie das neue Bundesprogramm ggf. in Krefeld umgesetzt werden kann. Hierzu hat die Verwaltung Kontakt mit der Hochschule Niederrhein sowie der
Wohnstätte Krefeld AG aufgenommen und sich nach den Erfahrungen und Einschätzungen hinsichtlich
eines Bedarfes an günstigem Wohnraum erkundigt.
Die Hochschule Niederrhein hat selbst keinen Überblick, ob die Studierenden mehr Wohnraum benötigen
oder das bestehende Angebot ausreichend ist. Dies zu organisieren, liegt alleine in der Verantwortung der
Studierenden. Es sind ihr allerdings bisher keine Klagen bekannt, dass der Wohnraum in Krefeld (oder am
zweiten Standort in Mönchengladbach) besonders knapp sei. Die Wohnraumsituation in typischen Studierendenstädten wie Münster, Aachen oder Bonn ist sicherlich schwieriger.
Von daher sieht die Hochschule Niederrhein zunächst keinen Bedarf an zusätzlichem Wohnraum für Studierende. Zumal die Prognosen der Studierendenzahlen für die nächsten Jahre eher nach unten gehen
(bedingt durch schwache Geburtenjahrgänge etc.).
Diese Sichtweise wird durch Angaben des Studierendenwerks Düsseldorf bekräftigt. Nachstehend ein
Überblick der Auslastung der Studentenwohnheime des Studierendenwerks Düsseldorf für den Monat
Oktober 2015:
Krefeld
Wohnplätze
gesamt
Wohnplätze
frei
Auslastung
in %
freie Kapazität
in %
Vennfelder Str. 10
199
1
99,50
0,50
Gladbacher Str. 356/
Obergath 211-215
136
5
96,32
3,68
Wohnplätze
gesamt
Wohnplätze
frei
Auslastung
in %
freie Kapazität
in %
Rheydter Str. 254a
66
16
75,76
24,24
Friedrich-Ebert-Str. 233
90
9
90,00
10,00
Wohnanlage
Mönchengladbach
Wohnanlage
Die Erfahrung des Studierendenwerkes zeigt, dass an beiden Hochschulstandorten wegen des großen
Angebotes von Wohnraum auf dem freien Wohnungsmarkt, aber auch von privaten Anbietern studentischer Wohnanlagen die Nachfrage entspannt ist. Hinzu kommt, laut dem Studierendenwerk, dass studentische Wohnungssuchende bei der Wohnungswahl immer anspruchsvoller werden. Aussagen wie "Es ist
nicht genügend Wohnraum vorhanden" können daher eigentlich bedeuten „Es ist kein Wohnraum vorhanden, der mir gefällt“. Weiterhin teilt das Studierendenwerk mit, dass zwar zu Beginn eines Wintersemesters viele Studienanfänger/-anfängerinnen Wohnraum suchen und nicht alle etwas (passendes) finden, dass aber bereits ab Januar in den Wohnanlagen die ersten Kündigungen, auch von Neumietern,
eingehen, weil die Studierenden etwas anderes gesucht und gefunden haben und die Studierendenwohnanlagen "nur" als Erstunterkunft gemietet wurden.
Die Wohnstätte Krefeld AG hat mit ihrem Wohnungsbestand schon immer auch für Studenten zur Verfügung gestanden. Darüber hinaus wird von ihr ein Studentenwohnheim mit 96 Zimmern bewirtschaftet, in
dem sich je drei Bewohner eine Wohnung als Wohngemeinschaft teilen. Das Studentenwohnheim ist
zurzeit fast voll belegt, wobei 45 % der Bewohner aus dem Ausland kommen. Leerstände werden in den
letzten 2-3 Jahren nur übergangsweise bei Semesterwechsel verzeichnet, so sind aktuell zwei Zimmer
Begründung
Seite 3
nicht belegt. Eine große, nicht zu deckende Nachfrage von Studenten, kann die Wohnstätte Krefeld AG
eigentlich nicht verzeichnen. Ihr liegen allerdings auch keine konkreten Auswertungen über die Anzahl
von Studenten im normalen Wohnungsbestand vor.
Das Studentenwohnheim wird auf der Internetseite der Hochschule Niederrhein beworben. Darüber hinaus werden regelmäßig Anzeigen in den Broschüren des Studentenwerks Düsseldorf geschaltet, zu denen
es auch eine Verlinkung von der Internetseite der Uni Düsseldorf gibt. Auch gab es einen engen Kontakt
mit dem AStA Büro Krefeld, als aufgrund des doppelten Abiturjahrganges Engpässe bei der Wohnraumversorgung befürchtet wurden. Durch Studenten organisierte Wohngemeinschaften kommen im Übrigen
kaum zum Tragen. Die Wohnstätte AG kann wohl bestätigen, dass die Innenstadt bei Studenten nachgefragt ist.
Das Angebot von kleinen und/oder günstigen Wohnungen wird natürlich aufgrund der aktuellen Nachfrage, auch wegen der Flüchtlingssituation, deutlich weniger werden. In der bisherigen Einschätzung und
Wahrnehmung kommen viele Studenten in Krefeld aber aus dem näheren Umfeld und reisen somit täglich an, ähnlich wie bei der Uni Essen/Duisburg und anders als in Köln, Bonn oder Münster. Die Versorgungssituation von anderen Wohnungssuchenden als den Studenten ist aus ihrer Sicht in der momentanen Situation vorrangig zu klären, aus diesem Grund wurde das neue Förderprogramm noch nicht weitergehend geprüft. Die Wohnraumversorgung von Studenten sollte natürlich bei den Möglichkeiten der Folgenutzungen berücksichtigt werden.
Die Verwaltung geht davon aus, dass auch für Auszubildende in Krefeld entsprechend günstiger Wohnraum vorhanden ist, da diese ebenfalls von einem großen Angebot auf dem freien Wohnungsmarkt profitieren. Darüber hinaus besteht auch hier die Vermutung, dass viele Auszubildende aus dem näheren Umfeld kommen und täglich zu ihrem Ausbildungsplatz pendeln.
Aufgrund der vorgenannten Ausführungen der Hochschule Niederrhein, des Studierendenwerks Düsseldorf und der Wohnstätte Krefeld AG, kann die Verwaltung keine erhöhte Nachfrage an kostengünstigem
Wohnraum für Studierende erkennen. Es steht momentan eine ausreichende Anzahl von Angeboten zur
Verfügung, sodass kein weiterer Handlungsbedarf gesehen wird.