Daten
Kommune
Krefeld
Größe
3,5 MB
Erstellt
16.07.18, 14:02
Aktualisiert
25.01.19, 03:26
Stichworte
Inhalt der Datei
Zukunftskonzept
Kurzfassung
1 Die Region der Zukunft
Das RegioNetzWerk bildet mit sechs Gründungspartnern eine neuartige, starke Kooperation im
Herzen Europas. Die Städte Duisburg, Düsseldorf,
Krefeld, Meerbusch und Ratingen sowie der Kreis
Mettmann sind in vielfältiger Weise miteinander
verbunden. Dem Wettbewerbsaufruf StadtUmland.NRW folgend wird nun die Zusammenarbeit auf planerischer Ebene verstärkt.
Im Fokus der Bearbeitung stehen innovative,
nachhaltige und interdisziplinäre Lösungsansätze zur Bewältigung der Fragen sozialer und
nachfragegerechter Wohnraumversorgung, verträglicher Verteilung von Nutzungs- und Flächenansprüchen sowie der Organisation der Mobilität
innerhalb der Region, die durch den pragmatischen Ansatz der verbindlichen Projektzusammenarbeit angegangen werden.
Unsere wichtigsten Ziele:
▪▪ Kommunale Herausforderungen durch regionale Strategien bewältigen
▪▪ Siedlungsentwicklung und Mobilität in Einklang bringen
▪▪ Sektorale Projekte integriert bearbeiten und
konkrete, umsetzungsreife Projekte zügig
umsetzen
Erste große Herausforderung: der hohe Siedlungsdruck. Die Region muss bis 2030 unter Berücksichtigung aller Möglichkeiten im Bestand einen Bedarf
von 60.000 neuen WE realisieren. Demgegenüber
steht ein Defizit an Entwicklungspotenzialen. Zweite große Herausforderung: die Reduzierung der
immensen Verkehrsbelastung in der Region und
deren negativer Auswirkungen (Flächeninanspruchnahme, Kosten für Straßenausbau, Lärm, Feinstaub
und Stress). Hinzu kommen gesellschaftliche Herausforderungen: digitale Revolution, verändertes
Mobilitätsverhalten und flexiblere Lebensstile.
Assoziierte Partner auf der operativen Ebene sind
die Bez.-Reg. Düsseldorf, der Rhein-Kreis Neuss,
die Rheinbahn, der VRR sowie Wohnungsunternehmen. Die Projektumsetzung wird durch das
Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO sowie das Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr der RWTH Aachen begleitet.
2 Kooperation neu gedacht
Mit dem RegioNetzWerk wird die Zusammenarbeit zu einer regionalen Struktur gefestigt und
thematisch ausgeweitet. Alle Stadt- und Verwaltungsspitzen stehen uneingeschränkt zur regionalen Kooperation.
Das organisatorische Fundament der Zusammenarbeit ist das Team RegioNetzWerk, angesiedelt
auf der Ebene der Amts- oder Abteilungsleitungen. Hier werden die Projekte reflektiert sowie
die Einhaltung verabredeter regionaler Ziele und
Qualitätskriterien kontrolliert. Vorbildlich umgesetzte Projekte könnten durch ein regionales Projektgütesiegel ausgezeichnet werden. Das Team
ist regionales Strategie- und Lerngremium.
Auf der Arbeitsebene werden in ressortübergreifenden Projektgruppen Umsetzungsschritte eng
aufeinander abgestimmt.
Die Verbindlichkeit der regionalen Kooperation
wird durch halbjährliche Regionale Beigeordnetenkonferenzen mit dem Ausgleich zwischen regionalen und kommunalen Interessen und verlässlichen Absprachen hergestellt. Die politische
Verankerung findet in den RegioKonferenzen
einmal im Jahr statt.
Ein Regionalpolitischer Sprecher pro Stadt sichert die Kommunikation, und ein gemeinsam
getragener Regionaler Netzwerker übernimmt
2
die organisatorischen, prozessbezogenen und
impulsgebenden Aufgaben.
Das Netzwerk ist zz. eine „weiche“ Kooperation.
Organisationsform und Verbindlichkeit ändern
sich in Abhängigkeit zu Zielen und Erfordernissen
(„form follows function“) in 4 Phasen:
▪▪ Wettbewerbsphase: Gründung
▪▪ Lernphase: drei bis fünf Jahre, Weiterführung der organisatorischen Ebenen, Installation Netzwerker, Projektgruppen bzw. -gesellschaften, Umsetzung Leitprojekte, Schaffung
projektbezogener Verbindlichkeiten und Projektverträge, Erarbeitung eines Projektgütesiegels, Grundsatzbeschluss in den Räten
▪▪ Verbindlichkeitsphase: Bewertung der Ergebnisse, evtl. Gründung eines Zweckverbands/Vereins, Installation eines Regionalpolitischen Sprechers
▪▪ Regionsphase: Netzwerk als gefestigte Kooperation, offen für Partner, Einbezug weiterer Themen
3 Was bedeutet integrierte Raument-
wicklung für das Regionetzwerk?
Start einer neuen Planungs-/Baukultur und Prozessqualität:
▪▪ Gleichklang – Kongruente Stadt- und Verkehrsplanung
▪▪ Vorbildfunktion – Klare Projektvorgaben im
Sinne der integrierten Raumentwicklung
▪▪ Ressortübergreifende Planung – Abgleich
Ziele und Lösungen
▪▪ PlanungsPhase 0 – Vor LPh 1 HOAI, Festlegung von Kernzielen und Qualitätskriterien
pro Projekt, regionale und kommunale Abstimmung von Planungsideen
▪▪ Zielgruppenspezifische Partizipation – Trans-
parente, offene Beteiligung kommunaler und
regionaler Öffentlichkeit
▪▪ PlanungsPhase 10 – Nach LPh 9 HOAI, Ende
der regionalen Lernphase mit der Projekt
evaluation
▪▪ Qualitätssichernde Verfahren als zentrales
Planungsinstrument – Wettbewerbe mit interdisziplinären Teams als Standard
4 Ziele konkret gefasst – Die Qualitätskriterien
Die Qualitätskriterien bilden Leitlinien für die
regionale Entwicklungsrichtung und werden
in allen Leitprojekten berücksichtigt. Das Ziel:
Sicherung hoher städtebaulicher Qualität bei
integrierter Projektumsetzung von Siedlungsentwicklung und Mobilität, Qualitätssprung für
die nachhaltige Siedlungsentwicklung, lokal beschlossen – regional umgesetzt
A Städtebauliche Dichte
Standortabhängig hohe Dichte mit
qualitätsvoller, innovativer, vielfältiger Architektur, attraktive Gestaltung und Zonierung der Quartiere, individuelle
Rückzugsräume als „Grünes Wohnzimmer“, vielfältig nutzbarer öffentlicher Raum als Ausgleich
B Vernetzte Mobilität
Multimodale Angebote und intermodale Verknüpfungen für optimierte Wegeketten, mind. 1 Mobilstation pro Quartier mit hoher Aufenthaltsqualität,
Mobilitätsstrukturen wie Sharing-Angebote, barrierefrei, hoher Informationsgrad, kurze Wege zur
Haltestelle, digitale Vernetzung, Fuß- und Radwege ohne Umwege, angebunden an regionale Radschnellverbindungen, Reduktion von Stellplätzen
3
C Neue Wohnformen und verschie-
dene Marktsegmente
Vielfalt an Wohnformen mit und ohne
Auto, Gemeinschaftsprojekte und individuelles Wohnen, breites Spektrum an Miet- und
Eigentumssegmenten, Beteiligung immobilienwirtschaftlicher Experten, um die Umsetzbarkeit aus
Sicht von Investoren und Wohnungsmarkt zu sichern
D Öffentlicher Raum – grün und
multifunktional
Leicht zugänglicher, dreidimensional intensiv ausgenutzter öffentlicher Raum, vielfältige Möglichkeiten der
Kommunikation, Erholung, Ruhe, Spiel- und Bewegungsstationen
E Klimaverträglichkeit und Ener-
gieversorgung
Hohe Ansprüche der Klimaanpassungsstrategie, innovative Quartiersversorgung mit Wärme und Strom, regenerative
Energien, multifunktionale Flächen
F Technische, soziale und Sharing Infrastruktur
H Partizipation
Konsequente Projekttransparenz
und Beteiligung von angrenzenden
und zukünftigen Bewohnern
I Heimat
Heimat und Identität durch qualitätsvolle Architektur, ausgewogenes Verhältnis von Individualität
und Gemeinschaft, ideale Mobilitätsangebote
und soziale Infrastrukturen
5 Das gemeinsame Werk
Die neun Leitprojekte sind politisch beraten.
Siedlungsentwicklungs- und Mobilitätsprojekte
stehen in enger Abhängigkeit zueinander.
Die 15 Zukunftsprojekte haben das Potenzial, die
Ziele der regionalen Integrierten Raumentwicklung zu erreichen.
Siedlungsentwicklung an der Schiene:
▪▪ L1 Duisburg Wedau/Bissingheim
▪▪ L2 Ratingen Lintorf Nord
▪▪ L3 Düsseldorf Nördlich Kalkumer Schlossallee
▪▪ L4 Meerbusch „Kamper Weg“
▪▪ L5 Krefeld Planker Heide
Innovativer Umgang mit technischer
Infrastruktur, soziale Infrastruktur
für Bestands- und Neubauquartiere, Sharing-In
frastruktur (Co-Workingplaces, Gemeinschaftsräume), Öffnung der Infrastrukturen zum Quartier
Schiene entlang der Siedlungsschwerpunkte:
▪▪ L6 Ratinger Weststrecke
▪▪ L8 U 76/70: „K-Bahn“ Düsseldorf – Meerbusch – Krefeld
G Gemeinschaft
Generationsgerechte Wohnformen,
Grünstrukturen mit Begegnungszonen, Gemeinschaftsprojekte
Regionale Nahmobilität:
▪▪ L7 Radschnellweg Düsseldorf – Ratingen –
Duisburg
▪▪ L9 Radschnellweg Duisburg – Krefeld – „Krefelder Promenade“
4
Das Werk integriert
5
Gemeinsame Zukunft gestaltet
6
6 Ein besonderer Beitrag für die integ-
rierte Raumentwicklung – Labore des
Lernens
Um experimentell mit den Zukunftsfragen umzugehen, werden Experimentierräume definiert,
die Labore des Lernens: zukunftsweisende Ideen
und Herangehensweisen, gesellschaftliche und
technische Innovationen werden erprobt. Diese
Reallabore testen und entwickeln das Stadtleben
der Zukunft.
Labor 1:
Klima-Quartier – klimagerecht, ökologisch angepasst, nachhaltig geplant
Klimaschutz mit Plusenergiesystemen, Optimum
nachhaltiger Energieversorgung, Überschuss an
Energie für Gemeinschaftsflächen/-einrichtungen,
angrenzende Quartiere, Nutzung von Materialien
aus umweltfreundlichen Herstellungsprozessen,
Demontage-, Trenn-, Recyclingfreundlichkeit, modernes Regenwassermanagement
Labor 2:
Grünes bewegtes Quartier
Bewegtes Quartier mit vielfältigen, niederschwelligen, herausfordernden Bewegungsstationen und -anreizen. Fuß-/Radwege mit hohem
Aufforderungscharakter, angenehme alltägliche
Mobilität
Labor 4:
Die qualitative grüne Dichte
Experimentell hohe Dichten, Ausgleich durch
Grün- und Gemeinschaftsflächen, hohe Architekturqualität mit Individualität schützenden Strukturen
Labor 5:
Das Quartier von unten, Bürger planen mit
Überdurchschnittliches Angebot an besonderen
Partizipationsmöglichkeiten in der Projektumsetzung, vielfältige Möglichkeiten der Einflussnahme und Gestaltung
Labore der Zukunft
Übertragung der Laborergebnisse bei Transformationsprozessen in bestehenden Strukturen
7 Unser Ausblick – Die Perspektive Mensch
Das RegioNetzWerk richtet bei der Projektumsetzung den Blick auf die realen Lebenswirklichkeiten. Durch die angestrebten Qualitäten wird
der erforderliche Qualitätssprung erreicht. Das
RegioNetzWerk wird für ein nachhaltiges und
gesundes Arbeiten, Wohnen und Leben in allen
Lebensphasen planen und bauen. Nichts Neues
eigentlich, oder? Aber trotzdem in seiner Intensität und regionalen Überzeugung hoch innovativ!
Labor 3:
Smartes digitales Quartier – Sharing leicht gemacht
Leben mit digitaler Vernetzung, möglichst ohne
Auto, Onlineleihsystem für E-Mobilität, Effizienz-Optimierung von Mobilität und Energie,
Quartiersserver für Verleih und Tausch von Produkten, E-Partizipation
7
Impressum
Landeshauptstadt Düsseldorf
Stadtplanungsamt
Stadt Krefeld
Stadtplanung
Stadt Meerbusch
Stadtplanung und Bauaufsicht
Frau Selter
Brinckmannstraße 5
40225 Düsseldorf
Tel. 0211/89-21076
charlotte.selter@duesseldorf.de
Herr Dr. Böttges
Parkstraße 10
47829 Krefeld
Tel. 02151/3660-3713
dr.k-w.boettges@krefeld.de
Frau Steffens
Wittenberger Straße 21
40668 Meerbusch Lank-Latum
Tel. 02150/916-101
kirsten.steffens@meerbusch.de
Stadt Duisburg
Amt für Stadtentwicklung und
Projektmanagement
Stadt Ratingen
Amt für Stadtplanung,
Vermessung und Bauordnung
Kreis Mettmann
Kämmerei –
Nahverkehrsplanung
Herr Lorz
Friedrich-Albert-Lange-Platz 7
47051 Duisburg
Tel. 0203/283-4604
a.lorz@stadt-duisburg.de
Frau Fieweger-Stockmann
Stadionring 17
40878 Ratingen
Tel. 02102/550-6121
maria.fieweger-stockmann@
ratingen.de
Herr Beckmann
Düsseldorfer Straße 26
40822 Mettmann
Tel. 02104/99-1413
nahverkehr@kreis-mettmann.de
Projektbegleitung
Stadt- und Regionalplanung
Dr. Jansen GmbH
Neumarkt 49
50667 Köln
Planersocietät
Gutenbergstraße 34
44139 Dortmund
Layout und Grafik der Plakate
(Logo und Icons Bericht)
Rispler & Rispler Designer PartG
Bürgerstraße 28
40219 Düsseldorf
Zukunftsbild und Storyline
(Plakat 4 und Bericht)
orange edge
Lüneburger Straße 16
21073 Hamburg
Projektleitung, Text und Redaktion
Dipl.-Geogr. Ursula Mölders
Stadt- und Regionalplanung
Dr. Jansen GmbH, Köln
Fotos
Stadt- und Regionalplanung
Dr. Jansen GmbH, Köln
8