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Verwaltungsvorlage (Vorlage 4920-18_Sachstandsbericht KoKo 2016-2017sw.pdf)

Daten

Kommune
Krefeld
Größe
892 kB
Erstellt
16.07.18, 14:02
Aktualisiert
25.01.19, 03:57

Inhalt der Datei

Sachstandsbericht „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) Schuljahr 2016/2017 (anknüpfend an die vorherigen Sachstandsberichte, zuletzt September 2016) Stand September 2017 Inhalt 1. Schülerzahlen im Schuljahr 2016/2017 ................................................................ 2 2. Qualitätsentwicklung, Erfahrungstransfer und Qualifizierung ................................ 2 3. Curriculumentwicklung an den Schulen ................................................................. 3 4. Potenzialanalyse (PA) und Portfolioinstrument ...................................................... 3 4.1. Durchführung ................................................................................................. 4 4.2. Ausblick: Potenzialanalysen im Schuljahr 2017/2018 .................................... 5 5. Betriebliche Berufsfelderkundung (BFE) ................................................................ 5 5.1. Online-Matching-Plattform ............................................................................. 6 5.2. Aufschließung von Betrieben .......................................................................... 6 5.3. Auswertung .................................................................................................... 6 5.4. Ausblick Schuljahr 2017/2018..................................................................... 13 6. Angebote für Jugendliche mit erhöhtem Unterstützungsbedarf ............................ 14 6.1. Trägergestützte Berufsfelderkundung (BFE) .................................................. 14 6.2. Trägergestützte Praxiskurse.......................................................................... 15 6.3. Langzeitpraktikum ....................................................................................... 16 6.4. Berufseinstiegsbegleitung ............................................................................ 17 6.5. BvB-pro (Produktionsschule.NRW)................................................................ 18 6.6. Jugendwerkstatt Fichtenhain ........................................................................ 19 7. Berufsorientierung inklusiv ................................................................................. 19 8. KAoA kompakt..................................................................................................... 19 9. Eckdaten-Onlineerfassung zur Anschlussvereinbarung (EckO) ............................. 20 10. Übergang in Ausbildung ...................................................................................... 21 11. Kommunale Koordinierung als Verantwortungsgemeinschaft .............................. 22 12. Impressum .......................................................................................................... 23 1. Schülerzahlen im Schuljahr 2016/2017 Seit dem Schuljahr 2016/2017 sind alle öffentlichen allgemeinbildenden weiterführenden Schulen an „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) beteiligt. In Krefeld nimmt zudem die Marienschule an KAoA teil. Die neu eingestiegenen Schulen starteten mit der achten Jahrgangsstufe. Die anderen Schulen hatten einen neuen achten Jahrgang in KAoA und führten zudem die Arbeit in den Jahrgangsstufen 9 bzw. 9 und 10 weiter. Die Berufskollegs nutzten das neue Angebot „KAoA kompakt“ (vgl. Punkt 9). Aufgrund der unterschiedlichen Einstiegsjahre der Schulen in das System ergeben sich für Krefeld folgende KAoA- Teilnehmerzahlen: (eine Beteiligung von neu Zugewanderten an KAoA kann der Schulstatistik nicht schülerscharf entnommen werden. Die Ergebnisse des Landesmonitorings – basierend auf den Angaben der Schulen - werden voraussichtlich Ende Mai veröffentlicht.) Schulform Förderschulen Gesamtschulen Gymnasien Hauptschulen Realschulen ∑ Jgst. 8 62 577 826 158 427 2050 Jgst. 9 31 472 680 287 550 2020 Jgst. 10 31 443 529 33 509 1545 (Quelle: Schulstatistik) Demzufolge haben ca. 5600 Schülerinnen und Schüler in Krefeld im Schuljahr 2016/2017 an KAoA teilgenommen. Drei Förderschulen nutzten mit ca. 150 Schülerinnen und Schülern die Angebote von STAR (Schule trifft Arbeitswelt). 2. Qualitätsentwicklung, Erfahrungstransfer und Qualifizierung Schulamtskoordination, Schulaufsicht und Kommunale Koordinierungsstelle haben 2016/2017 gemeinsam zwei Austauschtreffen für die Studien- und Berufswahlkoordinatoren (StuBos) der weiterführenden Schulen durchgeführt. Dieses Angebot erfolgt schulformübergreifend und beteiligt alle Förderschulen, Gesamtschulen, Gymnasien, Hauptschulen, Realschulen und Berufskollegs in Krefeld sowie die Schule für Kranke, die Abendrealschule, die Agentur für Arbeit und themenbezogen weitere Partner der Region. Zum Standardelement „Beratung“ wurde von der Agentur für Arbeit in Zusammenarbeit mit der Schulamtskoordination und der Kommunalen Koordinierungsstelle ein Angebot für interessierte Lehrkräfte initiiert, welches von 11 Schulen zum Teil mit mehreren Vertretern in Anspruch genommen wurde. 2 3. Curriculumentwicklung an den Schulen Eine Abfrage der Kommunalen Koordinierungsstelle hat ergeben, dass einige Schulen bereits über gute Ansätze eines Curriculums zur Berufsorientierung verfügen. Diese stellen sie bereits interessierten Eltern auf ihrer schuleigenen Internetseite zur Verfügung. Auf dem StuBo-Arbeitskreis am 09. März 2017 wurde die Erarbeitung eines verbindlichen Curriculums detaillierter besprochen: bis zum Ende des Schuljahres 2017/18 sollen alle Schulen für die Jahrgangsstufe 8 die Einbindung der Berufsorientierung in den Unterricht schriftlich fixieren. Das Schulamt Krefeld und der Schulamtskoordinator unterstützen die Schulen zum Beispiel durch schulformspezifische Austauschtreffen. 4. Potenzialanalyse (PA) und Portfolioinstrument Im Schuljahr 2016/2017 gab es erstmalig im Rahmen von KAoA eine zentrale Ausschreibung für alle Schulformen. Die Durchführung der Potenzialanalyse ist damit losgelöst von der Durchführung der trägergestützten Berufsfelderkundung. Darüber hinaus wurden KAoA kompakt und KAoA komPASS² eingeführt und erstmalig eingesetzt. Bei beiden Verfahren handelt es sich um Möglichkeiten zur Berufsorientierung für eine speziell definierte Zielgruppe, die bisher aufgrund eines Zuzugs aus einem anderen Bundesland oder Ausland noch nicht in KAoA einmünden konnte. Diese Verfahren werden in Punkt 9 näher erläutert. Im Rahmen der Potenzialanalyse erhalten alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler das Portfolioinstrument. In Krefeld hat man sich auf den Berufswahlpass NRW (BWP) geeinigt. Die kommunale Koordinierungsstelle hat mit den Trägern vereinbart, dass Schulen bei Bedarf den Berufswahlpass bereits zu Beginn des Schuljahres erhalten können, um ihn für die unterrichtliche Vorbereitung der Potenzialanalyse zu nutzen. In Krefeld haben im Schuljahr 2016/2017 2 Förderschulen, 3 Hauptschulen, 4 Realschulen, 4 Gesamtschulen und 9 Gymnasien an den Potenzialanalysen teilgenommen. 3 Förderschulen nutzten das Berufsorientierungsprogramm STAR (Schule trifft Arbeitswelt), welches durch den Integrationsfachdienst (IFD) und den Landschaftsverband Rheinland betreut wird. Aufgrund von Schulschließung oder Neugründung gibt es in den übrigen Schulen derzeit keine 8. Jahrgangsstufe, die an den Potenzialanalysen hätte teilnehmen können. Die Beteiligungsquote an der PA genau zu bestimmen gestaltet sich problematisch. Anhand der Schulstatistik kann nicht festgestellt werden, ob bei Neuzugewanderten eine Beteiligung an der PA möglich bzw. sinnvoll gewesen wäre. Beispielsweise können mangelnde Deutschkenntnisse einen Hinderungsgrund für die Teilnahme an der Potenzialanalyse darstellen. Aus diesem Grund sind die genauen Zahlen der Schülerinnen und Schüler, die an der PA hätten teilnehmen sollen, nicht bekannt. Die Teilnahmequote (PA) lag insgesamt bei 92 % und ist somit vergleichbar hoch wie im Vorjahr. 3 Im Einzelnen teilt sich die Schülerzahl wie folgt auf: Schulform Teilnehmer/innen Gesamtschülerzahl Beteiligung in % Förderschulen 41 62 66 Hauptschulen 129 158 82 Realschulen 368 427 86 Gymnasien 684 717 95 Gesamtschulen 567 577 98 ∑ 92 1789 1941 (Quelle: BAN-Portal der LGH, Schulstatistik der Stadt Krefeld) 4.1. Durchführung Über die landesweite Ausschreibung der LGH erhielten für das Schuljahr 2016/2017 die regionalen Träger „Bildungsinstitut der Rheinischen Wirtschaft“ (BRW) und die „Bildungszentren des Baugewerbes e.V. (BZB)/Talentbrücke“ den Zuschlag für die Durchführung der Potenzialanalysen. Für die folgenden Schuljahre 2017/2018 und 2018/2019 besteht die Möglichkeit der Optionsziehung. Die Lose mit den Schulformen Gymnasien, Real- und Hauptschulen wurden an das BRW vergeben, und das Los mit den Gesamt- und Förderschulen ging an die Bietergemeinschaft BZB/Talentbrücke. Bei der Potenzialanalyse handelt es sich um ein stärkenorientiertes Testverfahren. Die Durchführung erfolgt zum Teil mit theoretischen und zum Teil mit handlungsorientierten Aufgaben und Gruppenarbeiten, in denen gezielt auch auf das soziale Miteinander, aber auch auf Qualität und Schnelligkeit geachtet werden soll. Die individuelle Rückmeldung an die Jugendlichen bezieht sich zu einem großen Teil daher auch auf ihre emotionale Reife und die Stärken eines jeden einzelnen. Es besteht laut Leistungsbeschreibung der LGH ein Hospitationsrecht für die Kommunale Koordinierungsstelle (KoKo), die Schulaufsicht, die LGH und die Arbeitsagentur. Die KoKo hat ihr Hospitationsrecht zusammen mit der Schulaufsicht in Anspruch genommen und sich Durchführungen von jeder Schulform bei beiden Trägern angesehen. Am Ende der Hospitationen wurde ein standardisiertes Hospitationsprotokoll an die LGH weitergeleitet. Im Rahmen der Hospitationen wurde deutlich, dass das Verfahren der Talentbrücke nicht für die Gruppe der Förderschülerinnen und Förderschüler geeignet ist. Die Aufgabenstellungen waren zu komplex und die Aufgaben selbst zu wenig handlungsorientiert. Die KoKo koordinierte daher ein Evaluationsgespräch mit der unteren Schulaufsicht, einem Vertreter der Schulform Förderschule und der Bietergemeinschaft BZB/Talentbrücke, um die Potenzialanalyse in Zukunft gerade für Schülerinnen und Schüler der Förderschulen handlungs- und zielgruppenorientierter zu gestalten. Ein Ergebnis dieses Gespräches war die Änderung des Konzepts, sodass im kommenden Schuljahr eine an die Zielgruppe angepasste Durchführung erfolgen kann. 4 Die Zusammenarbeit zwischen den Schulen, den Trägern und der KoKo verlief weitestgehend unproblematisch. Hospitationen bei den Potenzialanalysen konnten durchgeführt werden, und auch für abschließende Gespräche standen die Träger zur Verfügung. Einige Schulen nutzten die Möglichkeit eines Auswertungsgespräches mit dem Träger, die KoKo wurde zu zwei Terminen hinzu gebeten. 4.2. Ausblick: Potenzialanalysen im Schuljahr 2017/2018 Von der Optionsziehung wurde Gebrauch gemacht, sodass die Schulen die Kooperationen mit den ihnen bekannten Bildungsträgern fortführen können. Im folgenden Schuljahr besteht die Möglichkeit, die PA an Förderschulen als Modellprojekt zweitägig durchzuführen. Die Abrechnung im Rahmen des Projektes erfolgt nach dem Realkostenprinzip, sodass nur tatsächlich getätigte Zahlungen abgerechnet werden können und eine Einzelbelegpflicht besteht. Da dieses Verfahren von der Bietergemeinschaft BZB/Talentbrücke als zu aufwendig eingestuft wird, wurde eine Beteiligung an dem Projekt abgelehnt. Das bedeutet, dass die PA für Förderschulen in Krefeld weiterhin eintägig durchgeführt wird. Der Träger wird das Verfahren allerdings anpassen, um den Bedürfnissen der Zielgruppe besser gerecht werden zu können. Die Kommunale Koordinierungsstelle wird auch im neuen Schuljahr ihr Hospitationsrecht nutzen, um gemeinsam mit den beteiligten Akteuren eine Qualitätssicherungund entwicklung für dieses Standardelement sicher zu stellen. 5. Betriebliche Berufsfelderkundung (BFE) Im Anschluss an die Potenzialanalysen fanden wie in jedem Jahr in der 8. Jgst. die Berufsfelderkundungen in den beteiligten Krefelder Schulen statt. Erneut plante die „KAoA Runde Mittlerer Niederrhein“ die Berufsfelderkundungstage in gemeinsamer Absprache. Nach intensiven Diskussionen im Gremium wurden neun Tage für die Durchführung der BFE vereinbart. Diese waren vom 02. bis 05.05.2017 und vom 26. bis 30.06.2017. Ziel war es, den Schulen erneut ein zeitlich erweitertes Fenster anzubieten, aus dem drei Berufsfelderkundungstage gewählt werden konnten. Darüber hinaus sollte mit dieser zeitlichen Streckung erreicht werden, dass es den Betrieben möglich wird, mehr Angebote als in den Vorjahren in die Onlineplattform einzustellen. Auf Wunsch der Wirtschaftsvertreter wurden die BFE Termine auch in diesem Jahr zeitlich an die „CHECK IN Berufswelt“-Tage angebunden. Ca. 1500 Schülerinnen und Schüler von Krefelder Schulen nahmen in diesem Durchgang an den betrieblichen Berufsfelderkundungen teil. Somit wurden in Krefeld ca. 4500 BFE-Angebote aus der Wirtschaft benötigt. Darüber hinaus wurde im Einzelfall Schülerinnen und Schülern, welche bereits an einer trägergestützten BFE teilgenommen hatten, ermöglicht weitere Berufsfelderkundungstage in einem Betrieb zu absolvieren. 5 Aufgrund der bisherigen Erfahrung, dass praktisch alle Jugendlichen im Augenblick der Öffnung des Portals zeitgleich versuchen, die gewünschten Plätze zu buchen, was zwangsläufig zu Systemabstürzen und Unzufriedenheit führt, wurde der „Buchungsassistent“ eingeführt. Dies bedeutet, dass sich die Schülerinnen und Schüler zunächst für die Plätze bewerben konnten. Zu einem bestimmten Stichtag wurden dann die zur Verfügung stehenden Plätze durch das System verlost. Damit wurde sichergestellt, dass jede Schülerin und jeder Schüler, unabhängig von der Schulform, die gleiche Chance auf einen Platz erhielt. Plätze, welche bis zum Stichtag nicht vergeben waren, konnten dann durch die Jugendlichen wie bisher frei gebucht werden. 5.1. Online-Matching-Plattform Wie bereits in den letzten Jahren wurde die online Plattform www.fachkräfte-fürmorgen.de in enger Kooperation mit den Partnern durch die Kommunale Koordinierungsstelle für das Matching der Berufsfelderkundungen angeboten. Technisch wurde die Seite weiterhin von der Firma Impiris betreut. 5.2. Aufschließung von Betrieben Die Bewerbung der Berufsfelderkundungen war Aufgabe aller beteiligten Partner. Auch in diesem Jahr hatte die IHK Mittlerer Niederrhein über 6000 Ausbildungsbetriebe mit der Bitte angeschrieben, Angebote auf der Internetplattform einzustellen. Darüber hinaus akquirierte die IHK durch die eigens für diese Aufgabe zur Verfügung gestellte Mitarbeiterin Betriebe für eine Beteiligung an den BFE. Der schon aus den letzten Jahren bekannte Flyer der Kommunalen Koordinierungsstellen wurde erneut überarbeitet und über die Schulen an alle beteiligten Jugendlichen und deren Eltern ausgehändigt. Auch die Wirtschaftspartner erhielten den Flyer zur Weitergabe an ihre Betriebe. Erstmalig wurde, initiiert durch die KoKo Krefeld, ein Akquiseschreiben für Krefelder Betriebe gefertigt. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur Krefeld wurden über 2200 Firmen und Betriebe angeschrieben. Mittels eines Rückmeldebogens konnten Betriebe mit der Kommunalen Koordinierungsstelle, die als Ansprechpartner zur Verfügung stand, in Kontakt treten. Die Unterzeichner des Schreibens waren die Leitungen der beteiligten Partner sowie der Oberbürgermeister der Stadt Krefeld. Ziel war es, mehr Betriebe für betriebliche BFE zu interessieren. Durch das Akquiseschreiben und die daraus resultierenden Kontakte konnten mehr als 50 neue Anbieter gewonnen werden. 5.3. Auswertung Das Onlineportal stellt weiterhin nur eine ergänzende Möglichkeit für die Schulen dar, Plätze für eine Berufsfelderkundung zu finden. 6 Das Tool wird durch die beteiligten Schülerinnen und Schüler intensiv für die Suche nach geeigneten BFE-Plätzen genutzt. Letztlich ist jedoch die eigenständige Akquise über Lehrkräfte, Eltern oder auch Schülerinnen und Schüler weiterhin ein wesentliches Element bei der Suche nach geeigneten Plätzen. Daher können die genauen Teilnehmerzahlen für die Berufsfelderkundungen in Krefeld nicht über das Portal ermittelt werden. Wie in den letzten Jahren hat die Kommunale Koordinierungsstelle im Anschluss an die BFE-Tage die vorhandenen Daten aus der Internetplattform statistisch aufgearbeitet und darüber hinaus eine freiwillige, standardisierte und anonyme Abfrage unter den Schülerinnen und Schülern, den beteiligten Betrieben und den Lehrkräften durchgeführt. Ergebnisse Auswertung Online-Portal Erneut konnte die Zahl der BFE-Angebote, die von Krefelder Betrieben eingestellt wurden, gesteigert werden (Angabe statistische Auswertung Firma Impiris): Schuljahr 2014/2015 820 Plätze Schuljahr 2015/2016 1058 Plätze Schuljahr 2016/2017 1231 Plätze Es ist bereits an dieser Stelle festzustellen, dass das Portal eine Erleichterung bei der Suche nach geeigneten BFE-Plätzen für die Schülerinnen und Schüler, aber auch für die Lehrerschaft darstellt. Innerhalb des Zeitraums von drei Schuljahren konnte die Zahl der Angebote um die Hälfte gesteigert werden. Obwohl diese Steigerung der Angebote durch Firmen und Betriebe erfreulich ist, muss trotzdem ein kritischer Blick auf die Angebotsstruktur geworfen werden. Die 1231 Plätze wurden von insgesamt 85 Betrieben eingestellt. Zieht man von der Zahl der Anbieter die mit der Stadt Krefeld verbunden Betriebe (z.B. GSAK, Wohnstätte, etc.), sowie die Angebote der KAoA- Partner ab, bleiben 75 Unternehmen als Anbieter auf dem Portal übrig. Insgesamt 266 der angebotenen Plätze stammen aus dem Bereich der KAoA-Partner, davon allein 145 direkt von der Stadtverwaltung Krefeld. Weitere 91 Plätze wurden von mit der Stadt Krefeld verbundenen Unternehmen angeboten. Es bleibt seitens der Wirtschaftsvertreter zu klären, warum die Unternehmen sich nur zögerlich in die Internetplattform eintragen. Eine repräsentative Umfrage existiert nicht. Die Rückmeldungen einzelner Betriebe fallen sehr unterschiedlich aus: Berufsfelderkundungen seien nicht bekannt, es bestehe kein Interesse, der Eintrag im Portal sei zu aufwendig, angemeldete Jugendliche seien im letzten Jahr nicht erschienen u.a. Die angebotenen 1231 Plätze splitteten sich am Ende wie folgt auf die einzelnen Berufsfelder auf. (Die Einteilung der Berufsfelder erfolgte auf der Online-Plattform analog zu den erläuternden Hinweisen zu den Berufsfelderkundungen vom Ministerium für Schule und Bildung): 7 Angebotene Plätze nach Berufsfeld: 341 48 23 83 47 24 53 11 20 14 20 206 8 40 64 229 Angebote 2016/17 400 350 300 250 200 150 100 50 0 Erneut haben fast alle an den Berufsfelderkundungen beteiligten Schülerinnen und Schüler einen Zugang zur Buchungsplattform angelegt. Allerdings haben sich nicht alle angemeldeten Jugendlichen auch am Buchungsverfahren beteiligt. Am Stichtag der „Verlosung“ der Plätze durch den Buchungsassistenten lagen 1787 Anfragen durch Schülerinnen und Schüler vor. Dies sind über 500 Buchungen mehr, als letztlich Plätze durch die Wirtschaft angeboten wurden. Dabei wurde deutlich, dass die Wünsche der Jugendlichen und die Wirklichkeit der Berufswelt oftmals auseinander gehen. So standen den angebotenen 20 Plätzen im Feld „IT/Computer“ 145 Anfragen der Jugendlichen gegenüber. Auch im Bereich „Medien“ kamen auf 11 angebotene Plätze 50 Bewerberinnen und Bewerber. Eine an den eigenen Interessen ausgerichtete Suche nach Angeboten für die Schülerinnen und Schüler ist weiterhin schwierig. Letztlich wurden 89 % aller angebotenen Plätze durch die Schülerinnen und Schüler gebucht. In allen Berufsfeldern lag die Quote der genutzten Angebote bei über 80%. Nur der Bereich Verkehr und Logistik war relativ unbeliebt. Von den angebotenen 48 Plätzen wurden nur 26 genutzt: 8 89 98 100 46 81 96 100 96 100 100 86 82 100 100 98 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 83 88 Buchungsverhalten der Schülerinnen und Schüler nach Berufsfeld in Prozent: Ergebnisse Befragung Schülerinnen und Schüler Im Vorjahr nahmen nur 65 Jugendliche an der Umfrage teil. In diesem Jahr beteiligten sich 164 Schülerinnen und Schüler an der diesjährigen Fragebogenaktion. Die höhere Beteiligung lässt etwas verlässlicher erkennen, wie die Jugendlichen das Instrument der BFE bewerten. Hierbei sieht man deutlich, dass die Berufsfelderkundungen insgesamt recht positiv eingeschätzt werden. Zunächst wurde bei den Schülerinnen und Schülern abgefragt, ob sie sich gut auf die BFE vorbereitet fühlten: In der Schule wurde ich gut auf die Berufsfelderkundungen vorbereitet Ich habe mich vor der Veranstaltung mit versch. Berufen beschäftigt 56 60 40 37 80 46 20 60 9 16 54 64 40 22 20 0 13 11 nein keine Angabe 0 ja eher ja eher nein nein keine Angabe ja eher ja eher nein 118 Schülerinnen und Schüler bewerteten die Vorbereitung auf die Berufsfelderkundung in der Schule positiv. Auch die eigene Auseinandersetzung mit verschiedenen Berufen im Vorfeld erfolgte nunmehr, aus Sicht der Jugendlichen, offensichtlich in einem größeren Umfang als im Vorjahr. Die Einführung des Buchungsassistenten wirkte sich ebenfalls positiv aus. Noch im letzten Jahr gab ca. ein Drittel der Jugendlichen an, Schwierigkeiten mit den Buchungen im Online Portal gehabt zu haben. Jetzt sank diese Zahl auf nur noch ein Fünftel der Befragten. Die Steigerung der Anzahl und Vielfalt der Angebote bleibt, wie schon in den Vorjahren, die zentrale Herausforderung an die Wirtschaft im Bereich der Berufsfelderkundungen. 9 Mehr als ein Drittel der Schülerinnen und Schüler gab an, keinen Platz in einem Bereich, den sie gerne kennenlernen wollten, gefunden zu haben. Den Jugendlichen wurden verschiedene Fragen zum Ablauf der einzelnen BFE-Tage in den Betrieben gestellt. Aus den Antworten ist ersichtlich, dass die Schülerinnen und Schüler die Berufsfelderkundungen durchweg positiv betrachten: 26 Ich kann mir vorstellen, in dem Betrieb ein Praktikum/eine Ausbildung/ein duales Studium zu machen. 53 85 24 Ich hatte ausreichend Zeit meine Fragen zu stellen. 8 132 keine Angabe 23 Die Übungen waren interessant und haben mir gut gefallen. 40 101 (eher) positiv 22 Ich habe Tätigkeiten aus dem Berufsfeld kennengelernt. (eher) negativ 12 150 23 29 Ich habe eine gute Vorstellung von dem erkundeten Beruf bekommen (Tätigkeit, Arbeitsplatz, beteiligte Person). 124 0 20 40 60 80 100 120 140 160 Die abschließenden Fragen an die Jugendlichen bezogen sich auf die schulische Nachbereitung der Berufsfelderkundungen. In diesem Bereich ist ebenfalls eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen, was auf eine zunehmende Etablierung der BFE an den Schulen schließen lässt. Die Ergebnisse der Berufsfelderkundung habe ich in meinem Berufswahlpass zusammengestellt. Die Berufsfelderkundungen sind im Unterricht besprochen und diskutiert worden (oder ist noch geplant). 100 100 80 57 50 79 55 27 50 keine Angabe 0 30 0 (eher) positiv (eher) negativ (eher) positiv (eher) negativkeine Angabe 10 Ergebnisse Befragung Unternehmen In einer weiteren statistischen Erhebung wurden die Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Unternehmen nach ihren Erfahrungen mit den nunmehr im dritten Jahr stattfindenden Berufsfelderkundungen befragt. Insgesamt 17 (im Vorjahr 24) der 85 in diesem Jahr aktiven Unternehmen nahmen an der Umfrage teil. Zunächst wurden die Erfahrungen der Betriebe hinsichtlich des Buchungsprozesses auf der Internetplattform eruiert. Die Bewertungen des Portals fallen in den Unternehmen positiv aus. So erklärten die Befragten fast durchweg, dass es kein Problem darstellte, Angebote einzustellen oder Organisatorisches auf der Plattform zu klären. Mit dem Ablauf und dem Erfolg des jeweiligen BFE-Tages waren die Betriebe überwiegend zufrieden. Die Vorbereitung der Jugendlichen auf die Berufsfelderkundung wurde von den Unternehmensvertretern kritisch betrachtet. In der täglichen Arbeit der Kommunalen Koordinierungsstelle ist allerdings festzustellen, dass seitens der Unternehmen oftmals ein zu hoher Anspruch an den Entwicklungsstand der Vierzehnjährigen besteht und die Berufsfelderkundungen eher als Bewerbungsinstrument gesehen werden, statt als Orientierungshilfe für das folgende Betriebspraktikum. In diesem Bereich besteht folglich noch ein Informationsdefizit. 2 Haben Sie den Eindruck, dass Sie Interesse für das Berufsfeld bei den Schüler/innen wecken konnten? 1 Ist die Berufsfelderkundung so verlaufen, wie Sie sie geplant hatten? 1 2 7 5 2 2 keine Antwort 4 8 Haben Sie den Eindruck, dass die Schüler/innen sich mit der Berufsfelderkundung in Ihrem Unternehmen im Vorfeld auseinandergesetzt haben? 2 nein eher nein 3 eher ja 7 2 3 ja 2 Sind alle Schüler/innen wie vereinbart zu Ihrem Berufsfelderkundungstag erschienen? 1 2 8 4 0 2 4 6 8 10 Ergebnisse Befragung Lehrkräfte Von den 50 beteiligten Lehrkräften haben 15 (im Vorjahr 9) Lehrerinnen und Lehrer an der Befragung teilgenommen. Die Handhabung des Online-Dienstes sowohl für die Lehrkräfte als auch für die Schülerinnen und Schüler wurde erneut positiv beurteilt. 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 9 8 ja 5 eher ja 3 eher nein 2 1 1 nein 1 0 0 Ist die Nutzung der Buchungsplattform für die Schüler/innen verständlich? keine Antwort Ist die Nutzung der Buchungsplattform für die Lehrer/innen verständlich? Auch wurde die Plattform als gute Unterstützung bei der Suche nach BFE-Plätzen betrachtet, obwohl die Anzahl der durch die Betriebe angebotenen Plätze weiterhin als unzureichend bewertet wird. Ein Drittel der beteiligten Lehrkräfte sah die Anzahl der von der Wirtschaft in das Portal eingestellten Plätze als zu niedrig an. Auch die Bandbreite der Verschiedenartigkeit der Angebote wurde als unzureichend betrachtet. 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 8 8 5 ja 4 eher ja eher nein 2 1 1 0 War die Anzahl der angebotenen Plätze im Buchungsportal ausreichend? nein 1 0 keine Antwort War die Bandbreite der angebotenen Plätze aus den verschiedenen Branchen ausreichend? Die Frage, ob die Jugendlichen auf die BFE-Tage seitens der Schule vorbereitet wurden, wurde bejaht. Im Einzelnen führten die Lehrkräfte folgendes an: In welcher Form haben sich die Schüler/-innen in der Schule auf die Berufsfelderkundung vorbereitet? (Mehrfachnennung möglich) in der schulischen Beratung 7 auf Informationsveranstaltungen 5 in ergänzenden Berufsorientierungsstunden 9 im Fachunterricht 7 0 2 4 6 8 10 12 Auch das Thema der Nachbereitung hat nun aus Sicht der Lehrkräfte vermehrt Einzug in den schulischen Alltag gefunden. Der überwiegende Teil der Befragten gab auch hier an, dass dies nunmehr Teil des Unterrichts sei. Damit bewerten die Lehrkräfte die Nachbereitung besser als die Schülerinnen und Schüler, welche nur zu ca. 49% angaben, dass eine Nachbereitung im Unterricht stattgefunden hätte. Hat eine Nachbereitung der Berufsfelderkundung in der Schule stattgefunden? (Mehrfachnennungen möglich) keine Antwort 1 keine Nachbereitung 2 in der schulischen Beratung 3 auf Informationsveranstaltungen 1 in ergänzenden Berufsorientierungsstunden 5 im Fachunterricht 4 0 1 2 3 4 5 6 Fazit Positiv zu vermerken bleibt, dass es auch im Schuljahr 2016/2017gelungen ist, die Zahl der angebotenen Plätze zu erhöhen. Probleme bei der Buchung durch die Schülerinnen und Schüler konnten ebenso reduziert werden, wie die Zahl der Beschwerden wegen technischer Unzulänglichkeiten. Die überwiegende Mehrheit sowohl der Jugendlichen als auch der beteiligten Betriebe hat die durchgeführten BFE-Tage erneut als positiv empfunden. Das Instrument der Berufsfelderkundungen hat verstärkt seinen Platz in den schulischen Abläufen gefunden. Im Bereich der Wirtschaft muss es sich aber erst noch weiter etablieren. 5.4. Ausblick Schuljahr 2017/2018 Die beiden Terminblöcke „zweite Woche nach den Osterferien“ und „dritte Woche vor den Sommerferien“ wurden von allen beteiligten Krefelder Schulen als geeignet bewertet, sodass die Kommunale Koordinierungsstelle sich im überregionalen Verbund für deren Beibehaltung eingesetzt hat. Dieses Ziel konnte erreicht werden, sodass folgende Termine für das neue Schuljahr mit den Partnern der „KAoA-Runde Mittlerer Niederrhein“ abgestimmt wurden: 16. - 20. April 2018 und 25. - 29. Juni 2018. Es ist geplant, durch eine Erweiterung des BFE-Portals zukünftig auch die schon seit vielen Jahren in der Schulwelt verankerten Schülerpraktika auf der Internetseite www.Fachkräfte-für-Morgen.de durch interessierte Betriebe anbieten zu lassen. 13 6. Angebote für Jugendliche mit erhöhtem Unterstützungsbedarf Mit besonderem Fokus auf benachteiligte Jugendliche beteiligt sich die Kommunale Zentralstelle für Beschäftigungsförderung (Kom.ZFB) im Fachbereich Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung im Rahmen der Jugendsozialarbeit / Jugendberufshilfe mit einer halben Stelle an der Kommunalen Koordinierungsstelle und stellt so auf Steuerungsebene die Verbindung zwischen Schule, Übergangssystem und Jugendhilfe sicher. Ein weiterer Schwerpunkt der Beteiligung der Kom.ZFB in der Kommunalen Koordinierung liegt daneben auch auf der Durchführungsebene. So sind die Angebote der Jugendsozialarbeit/Jugendberufshilfe nach § 13 SGB VIII ein Teil des bestehenden Angebotes im Rahmen der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA). Diese richten sich an junge Menschen, die sozial benachteiligt sind und/oder besonderen Unterstützungsbedarf bei der Entwicklung ihrer Lebens- und Berufsperspektiven haben (siehe hierzu z. B. auch Kapitel 6.6. Jugendwerkstatt). Ziel dieser Angebote ist es, gemeinsam mit den jungen Menschen individuelle schulische und/oder berufliche Ziele zu entwickeln, sie nachhaltig in Ausbildung, Arbeit oder weiterführende, berufsvorbereitende Angebote zu vermitteln und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. In Bezug auf dieses Tätigkeitsfeld orientiert sich die Kom.ZFB insbesondere an den gesetzlichen Vorgaben des Sozialgesetzbuches VIII (SGB) und verknüpft diese sinnvoll in rechtskreisübergreifenden Kooperationen mit Angeboten aus den Rechtskreisen SGB II und SGB III. Trotz demografisch günstiger Ausgangslagen und guter Wirtschaftslage ist es für die Zielgruppe der jungen Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf nach wie vor schwer, einen passgenauen Übergang in die Berufswelt zu erreichen bzw. in eine duale Ausbildung einzumünden. Sie benötigt die spezifischen Instrumente der Jugendhilfe zur Steigerung ihrer Chancen, um sich für den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Die Jugendsozialarbeit / Jugendberufshilfe übernimmt dabei wichtige Aufgaben für diese jungen Menschen im Übergangssystem. Nachfolgend werden Beispiele von Angeboten des KAoA-Systems für diese Zielgruppe dargestellt: 6.1. Trägergestützte Berufsfelderkundung (BFE) Im Schuljahr 2016/2017 standen für die trägergestützten BFE insgesamt drei regionale Träger zur Verfügung: das SBH West (Stiftung Bildung Handwerk), das BZNR (BildungsZentrumNiederRhein) und das BZB (Bildungszentren des Baugewerbes e.V.). Die Bedarfsabfrage an den Schulen lief über die Kommunale Koordinierungsstelle (KoKo), welche dann die Zahlen an die LGH weitergeleitet hat, damit die Weiterleitungsverträge erstellt werden konnten. Die Bedarfsabfrage der KoKo beinhaltete neben den 14 konkreten Zahlen auch den Wunsch der Schulen, mit welchem externen Bildungsanbieter sie zusammenarbeiten wollten. Wie der unten stehenden Tabelle zu entnehmen ist, wurden 54% der Schülerinnen und Schüler des Systems Förderschule, 73% der Schülerinnen und Schüler des Systems Hauptschule und 17% der Schülerinnen und Schüler des Systems Gesamtschule mit diesem Instrument erreicht. Dass auch ein geringer Prozentteil an Jugendlichen aus den Schulformen Realschule und Gymnasium teilnimmt, zeigt, dass durch die sich wandelnde Schulstruktur, bedingt durch Inklusion und Schulschließungen, eine Verschiebung der Schülerschaft in andere Systeme zu verzeichnen ist. Die Schulen hatten einen Bedarf von 449 trägergestützten Berufsfelderkundungsplätzen angemeldet. Insgesamt teilgenommen haben dann 284 Schülerinnen und Schüler aller Schulformen. 143 Schülerinnen und Schüler führten die BFE beim BZNR durch, 94 beim BZB und 47 Schülerinnen und Schüler wurden bei ihrer trägergestützten BFE durch das SBH West begleitet. Förderschulen und Hauptschulen haben die Möglichkeit, geschlossen im Klassenverband an den trägergestützten BFE teilzunehmen. Es steht den Schülerinnen und Schülern darüber hinaus frei, zusätzlich betriebliche Berufsfelderkundungen durchzuführen. Schulform Teilnehmer/innen Gesamtschülerzahl Förderschule 34 62 54,8 Hauptschule 116 158 73,4 Realschule 30 427 7,0 Gymnasium 5 717 0,7 99 577 17,2 284 1941 14,6 Gesamtschule ∑ Beteiligung in % (Quelle: BAN-Portal der LGH und Schulstatistik) Die Berufsfelderkundungen wurden im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2016/2017 durchgeführt. Auch hier führte die Kommunale Koordinierungsstelle Hospitationen durch. Es konnte festgestellt werden, dass die Träger insgesamt eine gute Arbeit mit den Jugendlichen leisteten. Durch Gespräche mit den begleitenden Lehrpersonen stellte sich heraus, dass die Absprachen zwischen Schulen und Trägern im Vorfeld ebenfalls professionell und kooperativ verlaufen waren. 6.2. Trägergestützte Praxiskurse Trägergestützte Praxiskurse vermitteln, aufbauend auf den bisherigen individuellen Berufsorientierungsprozess, vertiefende Einblicke in verschiedene Berufsfelder. Sie richten sich an Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10, die besondere Unterstützung und intensivere Begleitung, insbesondere bei ihrem Berufsorientierungsprozess, benötigen. Im Rahmen von Praxiskursen erproben die Schülerinnen und Schüler 15 berufliche Tätigkeiten in betriebsähnlichen Strukturen bei einem außerschulischen Träger. In Krefeld werden die trägergestützten Praxiskurse von den Trägern SBH-West, dem Bildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Niederrhein (BZNR) und den Bildungszentren des Baugewerbes (BZB) angeboten. Um die Träger und Schulen bei der Umsetzung dieses Instruments zu unterstützen, wurde zu Beginn des Schuljahres 2016/2017 für die Beteiligten ein Runder Tisch durchgeführt. In diesem Rahmen wurden vertiefende Informationen gegeben, offene Fragen beantwortet und Unterstützung zum Matchingprozess zwischen den Kursangeboten der Träger und den Bedarfen der Schülerinnen und Schüler geleistet. Nachfolgend sind die Zahlen der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler nach Schulform an regulären Praxiskursen sowie die Trägerverteilung dargestellt: Realschule Gesamtschule BZNR Hauptschule SBH-West Förderschule 0 5 10 15 20 25 30 35 40 *BZB nur im Rahmen von KAoA kompakt (bei den anderen Trägern können teilweise Schülerinnen und Schüler aus KAoA kompakt enthalten sein!). Zu Beginn des Schuljahres 2017/2018 strebt die Kommunale Koordinierungsstelle ein verändertes Matchingverfahren an, um das Instrument für alle Beteiligten transparenter zu gestalten. Ziel ist zum einen, die Schulen bei der Auswahl und Umsetzung der Praxiskurse zu unterstützen. Gleichzeitig sollen detailliertere Angaben über die Inhalte der Kurse die Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern hinsichtlich der damit verbundenen Berufsbilder und Vorteile dieses Angebotes stärker informieren. 6.3. Langzeitpraktikum Das freiwillige Standardelement „Langzeitpraktikum“ (LZP) bietet eine Kombination aus schulischem Lernen mit betrieblicher Erfahrung. Es richtet sich an Jugendliche mit besonderem Förderbedarf, insbesondere an die Zielgruppe der Schülerinnen und Schüler, deren Schulabschluss gefährdet ist und die ggf. die Schule vor der Jahrgangsstufe 10 verlassen. Das LZP setzt auf die Attraktivität des Lernorts Betrieb. Dabei zeigen Erfahrungen, dass die Arbeit im Praktikumsbetrieb das Selbstvertrauen der Jugendlichen stärken kann und gleichzeitig den Sinn fachlicher Inhalte verdeutlicht, so dass das Interesse der Jugendlichen an einer Weiterentwicklung ihrer Kompetenzen wieder geweckt wird. In Verbindung mit dem Unterrichtsangebot der Schulen ist das Ziel des Langzeitpraktikums, die Schülerinnen und Schüler neu zu motivieren, damit sie im schulischen und berufs16 vorbereitenden Kontext bleiben. So soll die Chance auf Erreichen des Schulabschlusses erhöht und die Integration in Ausbildung oder Maßnahmen des Übergangssystems gefördert werden. Während des 10. Schulbesuchsjahres in Klasse 8 oder 9 können die Schülerinnen und Schüler mit gefährdeter Abschlussperspektive (HS 9) das ein- oder zweitägige LZP (pro Woche), in Klasse 10 (gefährdeter HS 10A/B) das eintägige LZP (pro Woche) besuchen. Dabei ist sicherzustellen, dass eine inhaltliche Verknüpfung mit dem Unterricht erreicht wird. In Krefeld haben im Schuljahr 2016/2017 eine Förderschule, drei Gesamtschulen und ein Gymnasium Schülerinnen und Schüler für dieses Instrument gemeldet. 36 Schülerinnen und Schüler wurden dabei für die eintägige Variante des Langzeitpraktikums gemeldet (15 aus einer Förderschule, 17 aus Gesamtschulen und 2 aus einem Gymnasium). Weitere 5 Schülerinnen und Schüler eines Gymnasiums wurden zur zweitägigen Variante gemeldet. Für das kommende Schuljahr wurde das Verfahren zum Langzeitpraktikum noch einmal angepasst. So können ab dem Schuljahr 2017/2018 auch wieder schul(form)übergreifende Gruppen im LZP eingerichtet werden. Durch das Ministerium für Schule und Bildung wurden zum neuen Verfahren mit Stand August 2017 konkretisierende Hinweise zur Umsetzung veröffentlicht. Die Kommunale Koordinierungsstelle begleitet die teilnehmenden Schulen bei diesem Prozess. 6.4. Berufseinstiegsbegleitung Das aus Mitteln der Bundesagentur für Arbeit und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) finanzierte Programm der Berufseinstiegsbegleitung unterstützt Schülerinnen und Schüler individuell beim Übergang von der allgemeinbildenden Schule in Ausbildung. Dieses Instrument soll einen Beitrag zur Verbesserung der Chancen auf einen erfolgreichen Übergang in eine berufliche Ausbildung leisten. Hierbei sind nur Schülerinnen und Schüler einzubeziehen, die einen Haupt- oder Förderschulabschluss anstreben. Somit richtet sich das Programm in Krefeld derzeit ausschließlich an Schülerinnen und Schüler von Haupt-, Gesamt und Förderschulen. Schüler und Schülerinnen mit Zuwanderungsgeschichte sollen in besonderem Maße berücksichtigt werden. Zu den wichtigsten Aufgaben der Berufseinstiegsbegleitung gehören die Unterstützung bei der Erreichung des Abschlusses der allgemeinbildenden Schule, die Berufsorientierung, die Ausbildungsplatzsuche und die Stabilisierung zu Beginn des Ausbildungsverhältnisses. Überdies kann sie auch bei der Bildung der Ausbildungsreife einen Beitrag leisten. Die Förderung beginnt grundsätzlich in der Vorabgangsklasse oder später und endet ein halbes Jahr nach Beginn der beruflichen Ausbildung, spätestens aber 24 Monate nach Beendigung der allgemeinbildenden Schule. 17 Im Schuljahr 2016/2017 wurde das Programm durch den Bildungsträger SBH West GmbH durchgeführt und mit 95 Plätzen neu für die 9. Klassen besetzt. Für das folgende Schuljahr wurde das Programm neu ausgeschrieben. Den Zuschlag dafür erhielt das BZNR. Somit gelten im Schuljahr 2017/2018 für die 9. Klassen neue Zuständigkeiten, für die 10. Klassen bleibt der Träger SBH-West als Ansprechpartner bestehen. Die Kommunale Koordinierungsstelle organisiert im Rahmen der Berufseinstiegsbegleitung Abstimmungsprozesse zwischen den Netzwerkpartnern aus Schulen, Bezirksregierung, Agentur für Arbeit und Bildungsträgern. Besonders zu beachten in diesen Prozessen ist die sich verändernde Schullandschaft in Krefeld, vor allem im Zusammenhang mit möglichen Hauptschulbildungsgängen in Realschulen, DAZ-Klassen, Schulen mit dem Konzept des „Gemeinsamen Lernens“ und weiteren Schulschließungen (Hauptschulen). Diese Veränderungen sind in zukünftigen Planungen hinsichtlich der Platzverteilung und bei Umverteilungen innerhalb der Schullandschaft zu berücksichtigen. 6.5. BvB-pro (Produktionsschule.NRW) Mit dem Programm „Produktionsschule.NRW“ fördert das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS, vorher MAIS) produktionsorientierte Maßnahmen, welche durch die jeweiligen Sozialleistungsträger SGB II, III oder VIII auf der Basis der jeweiligen Rechtsvorschriften kofinanziert werden. Zu der Zielgruppe des Förderprogramms BvB-pro (Produktionsschule.NRW) gehören lernbeeinträchtigte und sozial benachteiligte Jugendliche, schulmüde Jugendliche, Rehabilitanden und Jugendliche mit fehlender Ausbildungsreife bzw. Berufseignung. Vorrangiges Ziel ist hierbei eine Förderung nach dem pädagogischen Prinzip des produktionsorientierten Lernens, u.a. mit folgenden Modulen: Kompetenzfeststellung, Berufsorientierung, Berufliche Kompetenzentwicklung, Allgemeiner Grundlagenbereich (Erwerb eines Hauptschulabschlusses), Förderung der ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung und einer positiven Einstellung zur lebensbegleitenden Weiterbildung sowie zur gesellschaftlichen Teilhabe. Die Abgrenzung zur regulären Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BVB) ist das Grundprinzip des produktionsorientierten Ansatzes, welcher für die Zielgruppe zu einem höheren Maße erfolgsversprechend im Vergleich zur Teilnahme an einer StandardBVB erscheint. Der produktionsorientierte Ansatz ist ein Lernarrangement für junge Menschen, in dem über einen kooperativ organisierten Arbeitsprozess individuelle Lernprozesse nachhaltig gefördert werden. Lern- und Arbeitsort bilden eine Einheit. In Krefeld wurde das Programm kofinanziert mit Mitteln aus dem SGB III (Agentur für Arbeit) und bot Plätze für 32 Teilnehmende (davon 5 Reha-Plätze). Dieser produktionsorientierte Ansatz wurde zum 31.08.17 beendet und wird von der Agentur für Arbeit im nächsten Jahr nicht weiter angeboten. Die reguläre BVB wird jedoch fortgesetzt. Der Teil der BvB-pro, welcher im vorherigen Schuljahr durch Mittel aus dem SGB II (Jobcenter) kofinanziert war (mit einem Angebot von 12 Plätzen), wurde durch das Jobcen- 18 ter bereits im letzten Jahr in das Projekt „Aktivierungshilfe Pro“ mit ebenfalls 12 Plätzen umgewandelt. 6.6. Jugendwerkstatt Fichtenhain Im Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss“ stellt die Jugendwerkstatt ein Angebot der arbeitsweltbezogenen Jugendsozialarbeit und damit ein jugendhilfespezifisches Angebot für die Zielgruppe sozial benachteiligter und individuell beeinträchtigter junger Menschen dar. Ziel ist es, diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch werkpädagogische Angebote zu stabilisieren, ihre soziale und persönliche Entwicklung durch sozialpädagogische Begleitung zu unterstützen und sie im Anschluss an das Schul- bzw. Beschäftigungssystem heranzuführen. Insbesondere für die Zielgruppe der Zugewanderten ist dies auch eine Chance, erste Erfahrungen zur beruflichen Orientierung zu erlangen. Träger der Jugendwerkstatt in Krefeld ist der evangelische Gemeindeverband. Insgesamt stehen 24 Plätze für die Zielgruppe der Jugendberufshilfe bereit, 5 Plätze davon können im Rahmen eines Langzeitpraktikums belegt werden. Finanziert wird das Angebot über den Kinder- und Jugendförderplan des Landes sowie über kommunale Mittel (§ 13 SGB VIII). 7. Berufsorientierung inklusiv Im Rahmen einer Arbeitsgruppe hat das Schulamt für die Stadt Krefeld eine Handreichung „Berufsorientierung inklusiv“ für Lehrkräfte erstellt. An der Arbeitsgruppe beteiligt waren mehrere Sonderpädagogen von Gesamtschulen, Hauptschulen und einem Gymnasium, eine Berufseinstiegsbegleiterin, eine Abteilungsleitung und eine Beratungslehrerin jeweils einer Gesamtschule sowie die Kommunale Koordinierungsstelle. Die Handreichung wurde an alle weiterführenden allgemeinbildenden Schulen in Krefeld zu Beginn des Schuljahres verschickt. „Berufsorientierung inklusiv“ war darüber hinaus Schwerpunktthema beim kurz darauf folgenden StuBo-Austauschtreffen, zu dem auch die Sonderpädagogen der Schulen eingeladen wurden. Die Verzahnung der beiden Bereiche Berufsorientierung und Inklusion konnte durch die gemeinsame Veranstaltung sowohl generell dargestellt, als auch auf Ebene der einzelnen Schulen unterstützt werden. 8. KAoA kompakt Im Schuljahr 2016/2017 wurde erstmals das Projekt KAoA kompakt durchgeführt. Es richtete sich an neuzugewanderte Schülerinnen und Schüler in den Internationalen Förderklassen der Berufskollegs sowie in den Abgangsklassen der allgemeinbildenden Schulen. Diesen Jugendlichen, die bis dahin noch an keiner systematisierten Berufsorientierung haben teilnehmen können, wurde die Möglichkeit geboten, an zwei Tagen die 19 Potenzialanalyse nachzuholen, um dann an drei Tagen eine trägergestützte Berufsfelderkundung durchzuführen und das Erlernte in einem dreitägigen Praxiskurs zu vertiefen. Zudem richtete sich KAoA kompakt ebenfalls an Schülerinnen und Schüler aus anderen Bundesländern, die noch keine berufsorientierenden Angebote erhalten hatten. Die ausführenden regionalen Träger waren das BZNR und das BZB. Das BZNR legte für die Potenzialanalyse die Methoden des Hamet2 zugrunde und das BZB arbeitete mit Aufgaben aus dem Metalog-Verfahren. Beide Varianten sind eher handlungsorientiert ausgelegt, was den Schülergruppen sehr entgegen kam. Zu sehen war dies bei den Hospitationen durch die Kommunale Koordinierungsstelle und der Möglichkeit des direkten Vergleichs mit den anderen KAoA-Potenzialanalysen. Insgesamt haben 141 Schülerinnen und Schüler an KAoA kompakt teilgenommen. 99 Jugendliche wurden vom BZNR betreut, 42 vom BZB. Die Schülerschaft setzte sich wie folgt zusammen: Schulform BZNR BZB Hauptschule 21 - Realschule 4 - Gymnasium - 17 Gesamtschule - 25 74 - Berufskolleg (Quelle: BAN-Portal der LGH und Angaben der Träger) Zusätzlich war die Stadt Krefeld eine der Referenzkommunen, in denen das Projekt KAoA kompakt komPASS² getestet wurde. Bei diesem Ansatz führten die Lehrkräfte mit Unterstützung des Trägers die Potenzialanalysen in der Schule durch, und die Berufsfelderkundungen sowie die Praxiskurse fanden beim Bildungsträger statt. Lehrerinnen und Lehrer wurden dafür gemeinsam mit Mitarbeitern des Trägers durch das Land geschult. Bei KAoA kompakt komPASS² handelte es sich um ein Pilotprojekt, welches jedoch im Schuljahr 2017/2018 voraussichtlich nicht weiter fortgeführt wird. Die Ergebnisse der Evaluation durch das Land NRW liegen den Kommunalen Koordinierungsstellen bisher nicht vor. 9. Eckdaten-Onlineerfassung zur Anschlussvereinbarung (EckO) Am Ende der Klasse 9 füllen die Schülerinnen und Schüler in einem Beratungsgespräch mit den Lehrerinnen und Lehrern, den Eltern und anderen am Berufsorientierungsprozess beteiligten Personen eine Anschlussvereinbarung (AV) aus. Hier wird festgehalten, welchen Abschluss die Schülerin oder der Schüler anstrebt und welche Pläne nach Beendigung der Sekundarstufe I bestehen. Zudem werden die nächsten Schritte vereinbart. 20 EckO ist ein online-basiertes Tool, in welches die Jugendlichen die Ergebnisse ihrer Anschlussvereinbarung anonymisiert eintragen sollen. Dadurch soll die kommunale Verantwortungsgemeinschaft darin unterstützt werden, passende Angebote im Übergang für die Schulabgängerinnen und Schulabgänger zu planen. Die Jugendlichen erhalten hierzu eine TAN, um sich im Online-Portal des Ministeriums für Schule und Bildung anzumelden. Die der Kommunalen Koordinierungsstelle vorliegenden Zahlen zu EckO stammen aus dem Schuljahr 2015/2016 und wurden durch die Gesellschaft für Innovative Beschäftigungsförderung (G.I.B.) zur Verfügung gestellt. Demnach lag die Teilnahme in Krefeld an EckO bei 26% und somit im Landesdurchschnitt. Die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler nach Schulformen setzt sich wie folgt zusammen: Schulform Teilnehmer/innen Gesamtschülerzahl Beteiligung in % in Klasse 9 Gymnasium 169 726 23,3 Gesamtschule 57 479 11,9 Realschule 165 539 30,6 Hauptschule 33 298 11,1 Förderschule 0 55 0 (Quelle: Schulstatistik der Stadt Krefeld und G.I:B.- Daten zur Auswertung von EckO) Aufgrund der geringen Beteiligung konnten die Daten nicht zu einer validen Planung herangezogen werden. Daher haben Kommunale Koordinierungsstelle, Schulaufsicht und Schulamtskoordination in den StuBo-Austauschtreffen, in Arbeitskreisen und bilateralen Gesprächen mit Schulen für das Instrument geworben. Zudem wurden Möglichkeiten erörtert, wie Schulen die Jugendlichen bei der Teilnahme an EckO unterstützen können, um im Schuljahr 2016/2017 eine höhere Beteiligung zu erzielen. Gerade in den Haupt- und Gesamtschulen könnte eine gute Datenbasis die Planung von Anschlussangeboten verbessern, um für Schülerinnen und Schüler dieser Schulformen den Übergang reibungsloser zu gestalten. 10. Übergang in Ausbildung 2017 wurde der Kommunalen Koordinierungsstelle von der Regionaldirektion NRW der BA erstmalig eine Ausbildungsmarktstatistik speziell für Krefeld zur Verfügung gestellt. Bislang bezogen sich die bekannten Daten auf den Arbeitsagenturbezirk Krefeld/Kreis Viersen. Für die Ausbildungssituation in Krefeld lässt sich daraus ablesen, dass es im September 2016 • 71 unbesetzte Berufsausbildungsstellen • 279 unversorgte Bewerber • 187 Bewerber mit Alternative (Maßnahme, Praktikum, etc.) gab. Im März 2017 gab es 1042 gemeldete Berufsausbildungsstellen und 1496 Bewerber für das neue Ausbildungsjahr. 21 In Krefeld gab es folglich laut BA-Statistik nicht ausreichend Ausbildungsplatzangebote, selbst wenn ein hundertprozentiges Matching zwischen Bewerbern und Angeboten erzielt werden könnte. Berufskollegs bieten jungen Menschen verschiedenste Anschlussmöglichkeiten an die allgemeinbildende Schulzeit. Sie sind Partner im dualen System und bieten auch vollschulische anerkannte Ausbildungen an (z.B. im Gesundheits- und Sozialwesen). Zur frühzeitigen Orientierung informieren die Krefelder Berufskollegs im Rahmen des „Berufskollegtages“ Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 9 in Kooperation mit den allgemeinbildenden Schulen. Der Abstimmungsprozess zwischen den Schulen wird von der Kommunalen Koordinierungsstelle und der Schulamtskoordination durch die Bereitstellung von Materialien und Organisation von Austauschtreffen unterstützt. 11. Kommunale Koordinierung als Verantwortungsgemeinschaft Im September 2015 hat der KAoA-Steuerkreis eine Gremienstruktur für Krefeld einvernehmlich beschlossen: • Steuerkreis (Vorsitz: Stadt Krefeld) • Beirat Schule und Beruf (Vorsitz: Schulaufsicht und Agentur für Arbeit) • Arbeitskreis Berufs- und Studienorientierung (Vorsitz: Schulaufsicht) • Arbeitskreis Übergangssystem (Vorsitz: Agentur für Arbeit) • Arbeitskreis Attraktivität duale Ausbildung (Vorsitz: Industrie- und Handelskammer) Die Arbeitskreise wurden thematisch analog zu den ersten drei Handlungsfeldern von „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) gebildet. Eine notwendige Voraussetzung für den Erfolg dieser Handlungsfelder ist das Gelingen des vierten Handlungsfeldes: Kommunale Koordinierung, also die Abstimmung eines gemeinsamen Vorgehens aller relevanten Akteure, die Bereitschaft zu Transparenz im eigenen Verantwortungsbereich und die aktive Mitgestaltung von KAoA in der Kommune durch die Partner. Formal wurden die Strukturen zur Kommunalen Koordinierung mit der Einrichtung der Gremienstruktur geschaffen. Die konkrete Ausgestaltung dieses Handlungsfeldes durch alle Akteure erweist sich jedoch als ein Prozess, der sich entwickeln muss. Die Berücksichtigung von neuen Partnern im eigenen Handeln und die Bereitschaft zur kritischen Auseinandersetzung erfordern ein Umdenken, welches Zeit benötigt. Zudem ist weiterhin Aufklärungsarbeit notwendig, da „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) teilweise immer noch als „Projekt“ gesehen wird, welches Schulen und Kommunale Koordinierungsstelle umsetzen würden. Das Bewusstsein für KAoA als Gesamtsystem für die Berufs- und Studienorientierung und für den Übergang Schule-Beruf in der Verantwortung aller Partner setzt sich erst allmählich durch. Bei der Kommunalen Koordinierungsstelle der Stadtverwaltung Krefeld konnte die vakante 0,5-Stelle im FB 51 - Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung zum 01.02.2017 nachbesetzt werden. 22 12. Impressum STADT KREFELD FB 40 – Schule, Pädagogischer und Psychologischer Dienst Petersstraße 118 47798 Krefeld Redaktion: Daniela Bruchsteiner Joachim Discher Barbara Grechza Andrea Schult FB 51 – Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung Von-der-Leyen-Platz 1 47798 Krefeld Anette Hauschild 23