Daten
Kommune
Krefeld
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16.07.18, 14:02
Aktualisiert
25.01.19, 04:34
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Stadt Krefeld
Grünflächen
9044
ÜBERÖRTLICHE
PRÜFUNG
Grünflächen der Stadt
Krefeld im Jahr 2014
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Stadt Krefeld
Grünflächen
9044
INHALTSVERZEICHNIS
Grünflächen
3
Inhalte, Ziele und Methodik
3
Grünflächen allgemein
4
Organisation und Steuerung
4
Strukturen
7
Park- und Gartenanlagen
8
Strukturen
8
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
9
Gesamtbetrachtung Park- und Gartenanlagen
Spiel- und Bolzplätze
10
11
Strukturen
11
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
12
Gesamtbetrachtung Spiel- und Bolzplätze
14
Straßenbegleitgrün
15
Strukturen
15
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
15
Gesamtbetrachtung Straßenbegleitgrün
17
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Stadt Krefeld
Grünflächen
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Grünflächen
Inhalte, Ziele und Methodik
Die GPA NRW untersucht in diesem Prüfgebiet, wie die Kommunen mit ihren Grünflächen umgehen und analysiert bestimmte Nutzungsformen.
Was unter dem Begriff Grünflächen zu verstehen ist, welche Nutzungsformen also darunter zu
fassen sind, ist nicht allgemeingültig definiert. Aus diesem Grund legt die GPA NRW die nachfolgenden Nutzungsformen fest, die Grundlage für die Darstellung kommunaler Grünflächen in
diesem Prüfgebiet sind.
• Park- und Gartenanlagen,
• Sonderanlagen (wie z. B. Kurpark, botanischer Garten),
• Spiel- und Bolzplätze,
• Straßenbegleitgrün,
• Außenanlagen an städtischen Gebäuden,
• Friedhöfe,
• Biotope, Ausgleichsflächen,
• Gewässer,
• Forst und
• Kleingartenanlagen.
Ziel der Prüfung ist es, Handlungsmöglichkeiten und Potenziale zur Haushaltskonsolidierung
sowie zur Optimierung des Grünflächenmanagements aufzuzeigen.
Dazu untersucht die GPA NRW die Organisation und Steuerung kommunaler Grünflächen sowie die örtlichen Strukturen. Danach analysieren wir die Nutzungsformen Park- und Gartenanlagen, Spiel- und Bolzplätze und Straßenbegleitgrün bezogen auf die vorgehaltenen Flächen
wie auch deren Pflege und Unterhaltung. Basis für die interkommunalen Kennzahlenvergleiche
sind die gesamten Aufwendungen (vollständiger Ressourcenverbrauch) bzw. die Vollkosten.
Für die drei Nutzungsformen ermittelt die GPA NRW jeweils anhand von Benchmarks für die
Kennzahl „Aufwendungen Unterhaltung und Pflege“ Potenziale.
Die interkommunalen Vergleiche ebenso wie die Potenzialberechnungen beziehen sich auf das
Jahr 2011. Aktuelle Entwicklungen hat die GPA NRW soweit bekannt berücksichtigt.
Bereits in der ersten Prüfrunde hat die GPA NRW die Bereiche Park- und Gartenanlagen sowie
Straßenbegleitgrün untersucht. Ein Vergleich der Kennzahlen mit den aktuell erhobenen ist
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Grünflächen
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jedoch aufgrund einer veränderten Grunddatendefinition wie auch der Umstellung auf das NKF
nicht möglich.
Um einen optischen Eindruck der drei betrachteten Nutzungsformen zu bekommen, hat die
GPA NRW gemeinsam mit dem Fachbereich Grünflächen am 25.09.2014 einige exemplarische
Anlagen besichtigt.
Grünflächen allgemein
Organisation und Steuerung
Die GPA NRW analysiert die Organisation und Steuerung anhand des Erfüllungsgrades Grünflächenmanagement. Diese Kennzahl zeigt, ob und inwieweit die Stadt Krefeld ihre Grünflächen
und deren Bewirtschaftung effizient steuert.
Der Erfüllungsgrad beruht auf einer Nutzwertanalyse. Hierzu stellt die GPA NRW einheitliche
1
Fragen und ordnet die Antworten auf einer Skala von 0 bis 3 ein. Danach gewichtet sie diese
Bewertung entsprechend ihrer Bedeutung für eine wirtschaftliche und erfolgreiche Steuerung
der Grünflächen. Hieraus ergeben sich Punkte, deren Summe ins Verhältnis gesetzt wird zur
maximal erreichbaren Punktzahl. Die in Prozenten ausgedrückte Verhältniszahl ist der Erfüllungsgrad.
Die GPA NRW nimmt eine differenzierte Skalierung für die Bereiche Park- und Gartenanlagen,
Spiel- und Bolzplätze und Straßenbegleitgrün vor. Nur die Fragen nach dem Freiflächenkonzept
und der zentralen Aufgabenerfüllung werden zusammen bewertet. Die nachfolgende Tabelle
stellt zusammenfassend für die drei Nutzungsformen die jeweils erreichten Punkte dar. Die
einzelnen Erfüllungsgrade sind am Ende des Berichtes dargestellt.
Erfüllungsgrad Grünflächenmanagement
Fragen
1
Park- und
Gartenanlagen
Gesamt
Spiel- und
Bolzplätze
Straßenbegleitgrün
Erfolgt die Aufgabenerledigung im Bereich der
Grünflächen zentral?
12
4
Liegt ein Freiflächenentwicklungskonzept vor?
18
6
Gibt es Informationen zur Bürgerzufriedenheit?
9
3
3
3
Bestehen Zielvorgaben durch die Verwaltungsführung?
18
6
6
6
Wurden operative Ziele für die Unterhaltung der
Grünflächen gesetzt und dokumentiert?
18
6
6
6
Gibt es ein zentrales (produktübergreifendes)
Grünflächeninformationssystem (GIS/GRIS)?
18
6
6
6
Sind Standards für die Unterhaltung der Grünflächen definiert?
18
6
6
6
nicht erfüllt = 0; ansatzweise erfüllt = 1; überwiegend erfüllt = 2; vollständig erfüllt = 3 (vgl. Erfüllungsgrade am Ende des Berichtes)
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Stadt Krefeld
Grünflächen
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Fragen
Park- und
Gartenanlagen
Gesamt
Spiel- und
Bolzplätze
Straßenbegleitgrün
Ist eine Kostenrechnung implementiert?
18
6
6
6
Werden Kennzahlen (u. a. zur Wirtschaftlichkeit)
erhoben?
12
4
4
4
Ist ein Berichtswesen vorhanden?
12
4
4
4
Besteht ein eindeutiges AuftraggeberAuftragnehmer-Verhältnis?
18
9
6
3
Werden die Aufwendungen des Bauhofes als
Leistungspreise verrechnet?
12
6
3
3
Wird die Aufgabenerledigung einer regelmäßigen
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unterzogen?
18
6
6
6
Ermittelter Wert
201
72
66
63
Optimalwert
279
93
93
93
72
77
71
68
Erfüllungsgrad in Prozent
Zusammenfassung der Ist-Situation und Handlungsempfehlungen
• Der Fachbereich Grünflächen führt zentral die operativen Arbeiten der Grünflächenunterhaltung durch. Allerdings liegt die Verantwortung für alle kommunalen Grünflächen nicht
im Fachbereich. Bei den an dieser Stelle betrachteten Nutzungsformen liegt für die Parkund Gartenanlagen die Produktverantwortung im Fachbereich Grünflächen. Die Spielplätze sind produktseitig zwar dem Fachbereich Jugend zugeordnet, der Großteil der
Aufgaben (Planung, Bau, Unterhaltung und Verwaltung) wird aber vom Fachbereich
Grünflächen erledigt. Die Bedarfsermittlung erfolgt in Abstimmung der beiden Fachbereiche. Das Straßenbegleitgrün liegt grundsätzlich in der Verantwortung des Fachbereichs
Tiefbau. Die Straßenbäume hingegen werden vom Fachbereich Grünflächen betreut.
Das oft zitierte „Grün aus einer Hand“ sollte in Krefeld verstärkt in den Fokus genommen
werden. Dabei geht es insbesondere darum, die Steuerung und Verantwortung für alle
kommunalen Grünflächen fachlich zu bündeln. Planung und Unterhaltung sollten ineinander greifen. Erfolgt beides aus einer Hand stärkt dies die Verantwortung für das Produkt und kann somit auch zu einem besseren Kostenbewusstsein führen. Denn letztlich
wird der Umfang des Pflegeaufwands in der Planungsphase bestimmt.
• Der Fachbereich Grünflächen erarbeitet in Abstimmung mit dem Fachbereich Stadtplanung und Bauaufsicht die Freiflächenplanung für die Stadt Krefeld. Die darin definierten
gesamtstädtischen Ziele werden in einem Leitbild mit verschiedenen Elementen – wie
z. B. innerer und äußerer Ring, das Wasserband etc. – konkretisiert.
• Die Bürgerzufriedenheit wird in regelmäßigen Abständen – zuletzt 2013 – mit der Teilnahme an einer Umfrage der GALK (Deutsche Gartenamtsleiterkonferenz) hinterfragt
und ausgewertet.
• Die strategischen Ziele sind im Freiflächenplan integriert und dokumentiert. Die daraus
entwickelten operativen Ziele sind im Haushalt dargestellt. Zudem enthalten auch Fachplanungen wie das Baumkonzept oder das Spielplatzkonzept Zieldefinitionen.
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Grünflächen
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• Das Grünflächeninformationssystem – Web-GIS – liefert Informationen zu Art und Größe
der Fläche sowie zu den unterschiedlichen Vegetationsarten. Ebenso sind die Pflegeklassen hinterlegt.
Um das GRIS optimal zu vervollständigen, sollten auch die Pflegeaufwendungen hinterlegt werden.
• Die Anlagen sind in drei Pflegeklassen unterteilt – differenzierte, übliche und einfache Anlagen. Den jeweiligen Flächen und Vegetationen sind entsprechend der Pflegeklassen
die Pflegegänge zugeordnet.
• In Krefeld ist eine arbeitszeitbasierte Kostenrechnung eingeführt. Die Arbeitszeiten werden einer Anlage, einer Position und einer Tätigkeit zugeordnet. In dem zugrunde liegenden Stundenverrechnungssatz werden alle mit der Grünflächenunterhaltung in Verbindung stehenden Kosten einbezogen. Dazu zählen u.a. auch der interne Overhead und
die Abschreibungen für Maschinen, Geräte und Gebäude.
Allerdings muss die Kostenrechnung vom Fachbereich manuell auf Excel-Basis geführt
werden. Dies bindet Ressourcen und erfordert regelmäßig einen größeren Aufwand als
eine systemgestützte Lösung. Zudem gibt es keine standardisierten Auswertungen.
Die Stadt Krefeld sollte eine gesamtstädtische Lösung für eine systemgestützte Kostenrechnung anstreben.
• Neben den im Haushalt dargestellten Kennzahlen werden im Fachbereich intern weitere
Kennzahlen - u. a. auf Basis des KGSt-Vergleichsrings – erhoben. Dies könnte weiter
ausgebaut und standardisiert werden. Eine systemgestützte Kostenrechnung würde dies
unterstützen.
• Ein monatliches Berichtswesen an die Kämmerei ist in Krefeld implementiert. Abweichungen werden dargestellt und erläutert. Auch das Berichtswesen könnte zukünftig verstärkt an Kennzahlen orientiert werden. Wozu wiederum eine Software vorteilhaft ist.
• Da der Fachbereich Grünflächen nicht für alle kommunalen Grünflächen verantwortlich
ist, sind die Strukturen eines Auftraggeber-Auftragnehmer-Verhältnisses mit einigen
Fachbereichen grundsätzlich gegeben. Allerdings wird diese Struktur nicht mit Leben gefüllt. In der Praxis legt der Fachbereich Grünflächen die Leistungen fest und steuert diese.
Sofern die Aufgabe der Grünflächenunterhaltung nicht zentral und verantwortlich beim
Fachbereich Grünflächen liegt, muss das Ziel sein, Aufgaben und Zuständigkeiten in den
einzelnen Organisationseinheiten klar zu definieren. Die Leistungen, die der Fachbereich
Grünflächen für andere Fachbereiche durchführt, müssen vom Auftraggeber eindeutig
beschrieben werden.
Eng mit dieser Thematik verknüpft ist die Abrechnung der erbrachten Leistungen. Für die
Park- und Gartenanlagen ist in Krefeld keine Abrechnung erforderlich, da die Verantwortung für diese Flächen im Fachbereich selbst liegt. Die Kosten dafür können dargestellt
werden. Anders sieht es bei den Grünflächen in der Verantwortung anderer Fachbereiche
aus. Hier bucht der Fachbereich Grünflächen direkt auf die Sachkonten der anderen
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Grünflächen
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Fachbereiche (mit Ausnahme des Fachbereichs Liegenschaften), auf denen das Budget
zur Verfügung gestellt wird. Eine Leistungsabrechnung erfolgt nicht.
In dieser Konstellation der verteilten Zuständigkeiten und Verantwortungen, sollte auf der
Grundlage der Leistungsbeschreibungen auch eine Abrechnung der Leistungen erfolgen.
Dies schafft nicht nur Transparenz, sondern ermöglicht eine gezielte Steuerung der Leistungen seitens des Auftraggebers. Ebenso gewinnt der Fachbereich Grünflächen als Auftragnehmer Planungssicherheit über festgelegte Leistungen und Kosten.
Unabhängig von den dargestellten Optimierungen für die derzeitige Organisationstruktur
sieht die GPA NRW die größten Vorteile in einer zentralen Aufgabenerledigung für alle
kommunalen Grünflächen.
• Wirtschaftlichkeitsberechnungen werden regelmäßig durchgeführt.
Strukturen
Die örtlichen Strukturen sind nicht ausschließlich von kommunalen Flächen geprägt. Deshalb
2
stellt die GPA NRW an dieser Stelle die Erholungs- und Grünflächen dar. Darunter hat die GPA
NRW die Erholungsflächen, landwirtschaftliche Flächen, Waldflächen, Wasserflächen, Flächen
anderer Nutzungen und das Straßenbegleitgrün summiert. Hier fließen alle Flächen unabhängig
davon ein, ob es sich um kommunale Flächen handelt oder nicht.
Strukturkennzahlen Grünflächen allgemein 2011
Kennzahl
Bevölkerungsdichte in
Einwohner je km²
Krefeld
Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil (Median)
3. Quartil
Anzahl
Werte
1.702
805
3.195
1.948
1.489
2.044
2.478
23
Bevölkerungsentwicklung bis 2030 in Prozent
-3,5
-15,1
12,0
-3,5
-8,1
-4,5
-1,1
23
Fläche des Gemeindegebietes in m² je Einwohner
588
313
1.242
584
404
489
672
23
Erholungs- und Grünfläche in m² je Einwohner
321
107
873
337
196
288
411
23
Anteil Erholungs- und
Grünfläche an Gemeindefläche in Prozent
54,7
34,1
71,5
54,2
48,3
54,9
61,7
23
Kommunale Grünflächen
in m² je Einwohner
95
37
153
87
64
79
108
21
Anteil kommunale Grünflächen an Gemeindefläche in Prozent
16,1
4,3
34,2
16,3
13,2
16,1
19,3
21
Kommunale Grünflächen
2
Auswertung lt. IT-NRW, Katasterfläche nach der tatsächlichen Art der Nutzung
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Stadt Krefeld
Grünflächen
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Die Kennzahlen bewegen sich im Mittelfeld, so dass sich hieraus zunächst weder begünstigende noch belastende Faktoren für die nachfolgenden Betrachtungen erkennen lassen.
Bei den kommunalen Grünflächen entfällt knapp die Hälfte (47 Prozent) der Fläche auf den
Forst. Eine Verteilung, die die GPA NRW auch in den meisten anderen Städten vorgefunden
hat. In Krefeld entfällt der nächstgrößte Anteil (17 Prozent) auf die Biotope und Ausgleichsflächen. Erst danach folgen mit einem Anteil von 14 Prozent die Park- und Gartenanlagen. Auf die
nachfolgend ebenfalls näher betrachteten Spiel- und Bolzplätze entfallen 1,8 Prozent und auf
das Straßenbegleitgrün 5,2 Prozent der gesamten kommunalen Grünfläche.
Park- und Gartenanlagen
Als Park- und Gartenanlagen gelten hier die Freiflächen einer Kommune, die einer – wenn auch
geringen – Pflege unterliegen. Ausgenommen davon sind Flächen, die
• einem Gebäude, einem Gewässer oder dem Straßenkörper zuzuordnen sind,
• einer bestimmten Nutzung dienen (z. B. Sportplätze, Spiel- und Bolzplätze),
• land- und forstwirtschaftlich genutzt werden sowie
• sonstige Parkanlagen (z. B. Kurpark, botanischer Garten).
Strukturen
Die Stadt Krefeld pflegt und unterhält 417 Park- und Gartenanlagen mit einer Gesamtfläche von
3.080.587 m² (Stand 31.12.2011). Im Jahr 2012 sind Flächen von ca. 11.000 m² hinzugekommen.
Strukturkennzahlen Park- und Gartenanlagen 2011
Kennzahl
Krefeld
Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil (Median)
3. Quartil
Anzahl
Werte
Fläche der Park- und Gartenanlagen in m² je Einwohner
13,14
4,92
25,26
12,48
9,81
11,37
14,29
22
durchschnittliche Größe der
Park- und Gartenanlagen in
m²
7.387
5.301
64.874
17.840
8.185
11.337
20.746
22
In Krefeld sind gut 70 Prozent der Anlagen kleiner als 5.000 m². Davon sind 13 Prozent – 55
Anlagen mit einer Fläche von 1.252 m² - als Kleinstflächen von unter 100 m² zu werten. Im
Rahmen der Prüfung wurden diese Flächen nochmals untersucht und als Sonderflächen identifiziert, die oftmals Bestandteil einer Anlage sind. Viele der Kleinstflächen werden zukünftig der
Anlage zugeschlagen.
Größere Anlagen lassen sich durch zusammenhängende Arbeitsabläufe, geringere Anfahrzeiten und den Einsatz von Großgeräten wirtschaftlicher pflegen und unterhalten. Zudem bieten
diese Anlagen einen höheren Naherholungswert.
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Stadt Krefeld
Grünflächen
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Empfehlung
Sofern sich die Möglichkeit bietet, Kleinstflächen zu veräußern, sollte die Stadt Krefeld diese
nutzen.
Die Park- und Gartenanlagen sind in Krefeld überwiegend mit Rasenflächen gestaltet. In 2011
lag der Anteil bei 62 Prozent an der Gesamtfläche. Weitere 17 Prozent entfallen auf Flächen mit
Sträuchern und Gehölzen. An Beetflächen werden nur noch knapp 3.000 m² vorgehalten. In
diesen Flächen sind auch intensive Stauden enthalten. Wechselbepflanzung gibt es nur noch in
geringem Umfang und wurde bzw. wird in Stauden oder Rasenflächen umgewandelt.
Die Ausstattung in den Park- und Gartenanlagen zeigt keine Besonderheiten. Positiv stellt die
GPA NRW fest, dass neue Bänke teilweise über Spenden finanziert werden.
Krefeld hat seine Park- und Gartenanlagen entsprechend der Flächen- und Pflegestandards in
drei Pflegekategorien eingeteilt. Gut die Hälfte der Flächen (52 Prozent) ist der Kategorie II
(übliche Anlage) zugeordnet. Die differenzierten Anlagen der Kategorie I haben einen Anteil von
über einem Drittel der Gesamtfläche. Auf die Kategorie III (einfache Anlage) entfallen rund 12
Prozent der Fläche.
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
Grundlage der Kennzahlenvergleiche ist der gesamte Ressourcenverbrauch (bzw. die Vollkosten) für die Grünflächenunterhaltung. In Krefeld ist der Aufwuchs im Wege des Festwertverfahrens bewertet worden, so dass Abschreibungen an dieser Stelle nicht anfallen. Investitionen
fließen dagegen direkt in den Aufwand.
Aufwendungen Unterhaltung und Pflege der Park- und Gartenanlagen je m² in Euro 2011
Krefeld
1,15
Minimum
0,62
Maximum
1,64
Mittelwert
1,18
1. Quartil
1,06
2. Quartil
(Median)
1,20
3. Quartil
1,35
Anzahl
Werte
17
Im Vergleich zum Benchmark ergibt sich rechnerisch ein Potenzial von 0,05 Euro je m², absolut
rund 150.000 Euro. Bis heute führte die Haushaltslage in Krefeld allerdings zu weiteren Budgetkürzungen. Der Kennzahlenwert für 2011 wird inzwischen nicht mehr erreicht. Für den KGStVergleichsring wurden für das Jahr 2012 Unterhaltungskosten in den Park- und Gartenanlagen
von ca. 1,00 Euro errechnet.
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Grünflächen
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Infolge der Kostenreduzierungen mussten auch die Pflegestandards entsprechend gesenkt
werden. So wurden die Pflegegänge inzwischen nach unten korrigiert.
Neben der Betrachtung der gesamten Unterhaltungskosten für die Park- und Gartenanlagen
sind insbesondere die Kosten für die einzelnen Leistungen bzw. Vegetationen von Bedeutung.
Da die Datenlage in den kreisfreien Städten an dieser Stelle noch nicht ausreichend ist, kann
die GPA NRW nur für einzelne Leistungen Kennzahlenvergleiche herstellen.
Einzelleistungen im interkommunalen Vergleich 2011
Kennzahl
Krefeld
Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil (Median)
3. Quartil
Anzahl
Werte
Aufwendungen Rasen je m²
Rasenfläche in Euro
0,35
0,16
0,91
0,39
0,25
0,28
0,54
13
Aufwendungen Wege und
Plätze je m² Wege und
Plätze in Euro
1,06
0,34
2,07
0,90
0,66
0,83
1,08
12
Die oben dargestellte Flächenstruktur mit vielen Kleinflächen und einer nur geringen durchschnittlichen Größe der Anlagen führt grundsätzlich zu höheren Unterhaltungskosten als eine
großflächige Struktur.
Die durchschnittlichen Aufwendungen für die Rasenflächen indizieren einen angepassten Pflegestandard.
Die Gehölzflächen (rund 20 Prozent der Gesamtfläche) erfordern höhere Pflege- und Unterhaltungsaufwendungen als die Rasenflächen. Für Krefeld zeichnen sich hier überdurchschnittliche
Aufwendungen je m² im interkommunalen Vergleich ab. Dabei ist zu berücksichtigen, dass gerade diese Aufwendungen jährlichen Schwankungen unterliegen; u. a. in Abhängigkeit vom
erforderlichen Winterdienst. Für die Gehölzflächen ergibt sich im Straßenbegleitgrün (Fremdvergabe) ein geringer Leistungspreis je m². Hier sollte überprüft werden, worin die Differenzen
begründet sind und ob sich Optimierungen für die Parkanlagen ergeben.
Gesamtbetrachtung Park- und Gartenanlagen
Die Analyseergebnisse und wesentlichen Handlungsempfehlungen zusammengefasst:
• Krefeld unterhält einwohnerbezogen im interkommunalen Vergleich mehr Fläche an
Park- und Gartenanlagen als der Durchschnitt der kreisfreien Städte. Dabei sind die Anlagen eher kleinteilig strukturiert; ca. 70 Prozent haben eine Fläche unter 5.000 m². Die
durchschnittliche Größe der Park- und Gartenanlagen liegt unter dem ersten Quartil.
• Die Anlagen sind überwiegend mit Rasenflächen (62 Prozent) sowie Sträuchern und Gehölzen (17 Prozent) gestaltet. Pflegeintensive Flächen sind nur noch in geringem Umfang
vorhanden.
• Die Aufwendungen für die Pflege und Unterhaltung liegen im Vergleichsjahr 2011 mit
1,15 Euro je m² knapp oberhalb des Benchmarks von 1,10 Euro je m². Seitdem mussten -
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Stadt Krefeld
Grünflächen
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bedingt durch die Haushaltslage – Kosten reduziert und somit auch die Pflegestandards
gesenkt werden. Bereits im Jahr 2012 wird in Krefeld der Benchmark unterschritten.
• Die Aufwendungen für die Gehölzflächen, die in Krefeld einen Anteil von fast 20 Prozent
der Gesamtfläche der Anlagen haben, liegen im Vergleichsjahr 2011 auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Hier kann mit Blick auf die geringeren Aufwendungen für Gehölzflächen im Begleitgrün auf Optimierungen geprüft werden.
• Der Erfüllungsgrad von 77 Prozent für die Park- und Gartenanlagen unterstreicht eine gute Steuerung in diesem Bereich. Optimierungen sieht die GPA NRW insbesondere darin,
die bislang manuell über Excel geführte Kostenrechnung systemgestützt mit einer Softwarelösung aufzubauen. Der Aufbau erfordert zunächst zwar Ressourcen, verringert aber
dauerhaft den Aufwand für Pflege der Kostenrechnung und die entsprechenden Auswertungen. Zudem erleichtert es über diese Standardisierung die Auswertung von Kennzahlen und ein kennzahlengestütztes Berichtswesen.
KIWI-Bewertung
Die GPA NRW bewertet das Handlungsfeld Park- und Gartenanlagen der Stadt Krefeld mit dem Index 4.
Spiel- und Bolzplätze
Die GPA NRW betrachtet hier die öffentlich zugänglichen kommunalen Spiel- und Bolzplätze.
Somit bleiben solche an Schulen und Kindergärten unberücksichtigt.
Strukturen
Die Stadt Krefeld hat im Jahr 2011 170 Spiel- und Bolzplätze mit einer Gesamtfläche von rd.
394.000 m² unterhalten. Auf dieser Fläche waren 1.110 Spielgeräte installiert.
Eine Trennung nach Spielplätzen und Bolzplätzen ist in Krefeld weder nach Anzahl noch nach
der Fläche möglich. Somit kann die GPA NRW nur die Kennzahlen darstellen, die sich auf die
Spielanlagen insgesamt (Spiel- und Bolzplätze) und auf die Spielgeräte beziehen. Auf die
Kennzahlen zu den Spielplätzen allein muss daher verzichtet werden.
Strukturkennzahlen Spiel- und Bolzplätze 2011
Kennzahl
Krefeld
Minimum
Maximum
Mittelwert
1.
Quartil
2.
Quartil
(Median)
3.
Quartil
Anzahl
Werte
Fläche der Spiel- und Bolzplätze
in m² je EW unter 18 Jahre
10,54
6,50
19,91
12,32
8,41
13,25
13,73
21
Anzahl der Spiel- und Bolzplätze
je 1.000 EW unter 18 Jahre
4,55
2,92
9,97
5,72
4,68
5,36
6,63
22
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Stadt Krefeld
Grünflächen
9044
Kennzahl
durchschnittliche Größe der Spielund Bolzplätze in m²
Krefeld
2.318
Minimum
1.222
Maximum
2.965
Mittelwert
1.
Quartil
2.
Quartil
(Median)
3.
Quartil
Anzahl
Werte
2.143
1.914
2.140
2.454
21
Nach der Bevölkerungsmodellrechnung von IT.NRW wird die Zahl der Einwohner unter 18 Jahren bis zum Jahr 2030 um gut neun Prozent zurückgehen. Somit werden sich die einwohnerbezogenen Kennzahlen zu Anzahl und Fläche erhöhen. Die demografische Entwicklung ist daher
bei der Spielplatzplanung unbedingt zu berücksichtigen.
Die Stadt Krefeld hat erstmals im Jahr 2008 ein Kinderspielplatzkonzept aufgestellt. Unter der
Zielsetzung neue attraktive Spielorte zu schaffen wurde ein Sanierungskonzept der vorhandenen Spielplätze erarbeitet. Auf der Grundlage einer Bestandsaufnahme wurde jeder Spielplatz
hinsichtlich Gestaltung, Nutzungsmöglichkeiten und der Altersstruktur im Einzugsgebiet bewertet und in eine der vier Kategorien eingestuft:
• kein Umbau erforderlich,
• Teilsanierung,
• Komplettsanierung,
• Stilllegung.
Nach eigenen Angaben gibt es in Krefeld noch sehr viele ältere Spielplätze mit entsprechend
älteren Spielgeräten. Die geringen Abschreibungen von knapp 45.000 Euro unterstreichen diese Aussage. Auch die optischen Eindrücke aus der Besichtigung der Anlagen deuten auf vergleichsweise ältere Anlagen hin.
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
Grundlage der Kennzahlenvergleiche ist der gesamte Ressourcenverbrauch (bzw. die Vollkosten) der Unterhaltung. In Krefeld ist der Aufwuchs im Wege des Festwertverfahrens bewertet
worden, so dass Abschreibungen nur für die Spielgeräte gebucht werden.
Aufwendungen Unterhaltung und Pflege Spiel- und Bolzplätze je m² in Euro 2011
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Stadt Krefeld
Krefeld
3,65
Grünflächen
9044
Minimum
Maximum
2,02
5,05
Mittelwert
3,42
1. Quartil
2,88
2. Quartil
(Median)
3,30
3. Quartil
Anzahl
Werte
3,77
18
Im Vergleich zum Benchmark ergibt sich ein rechnerisches Potenzial von 0,75 Euro je m²; absolut knapp 300.000 Euro. Insbesondere bei den Spielplätzen gilt es, Optimierungen so umzusetzen, dass der Sicherheitsstandard nicht berührt und die Verkehrssicherheit nicht gefährdet werden.
Auch an dieser Stelle kann anhand von einzelnen Leistungen eine tiefergehende Analyse erfolgen. Da jedoch zu wenige Vergleichswerte zu den einzelnen Pflegeleistungen aus den kreisfreien Städten vorliegen, muss an dieser Stelle darauf verzichtet werden. Auch die Stadt Krefeld
konnte für die Spiel- und Bolzplätze nur die Aufwendungen für die Spielgeräte insgesamt und
den Kontrollaufwand separat ermitteln.
Aufwendungen für die Spielgeräte insgesamt je Spielgerät in Euro 2011
Krefeld
434
Minimum
117
Maximum
663
Mittelwert
342
1. Quartil
200
2. Quartil
(Median)
321
3. Quartil
445
Anzahl
Werte
12
Die überdurchschnittlichen Pflege- und Unterhaltungsaufwendungen sind wesentlich durch die
ebenfalls überdurchschnittlichen Aufwendungen für die Spielgeräte geprägt. Etwa ein Drittel der
Gesamtaufwendungen der Spiel- und Bolzplätze entfällt auf diesen Bereich.
Die Positionierung ist unter anderem im Alter der Spielgeräte begründet. Diese älteren Geräte
erfordern regelmäßig höhere Reparatur- und Unterhaltungsaufwendungen. Zudem sind oftmals
noch Materialien eingesetzt worden, die nicht so haltbar und somit pflegeintensiv sind. Der Einsatz von hochwertigen Materialien senkt dauerhaft die Unterhaltungsaufwendungen, erfordert
gleichzeitig aber höhere Anschaffungskosten. Ziel sollte es sein, über Berechnungen die wirtschaftlichste Alternative hinsichtlich Art, Material und Investitionszeitpunkt zu ermitteln.
Ein wesentlicher Aspekt bei den Aufwendungen für die Spielgeräte sind die Kontrollen. Auch
hier bewegt sich die Stadt Krefeld mit rund 184 Euro je Spielgerät im oberen Bereich der Kennzahlenwerte. Auf den Sicherheitsstandard und somit auf die Kontrollen wird großer Wert gelegt.
Die wöchentlichen Sichtkontrollen der Spielplätze erfolgen im Rahmen der Reinigungsgänge.
Inzwischen sind zehn Mitarbeiter zertifiziert für die Spielplatzkontrollen. Somit wird auch die
Hauptinspektion mit eigenem Personal durchgeführt.
Die Reinigung nimmt nach Aussage der Stadt Krefeld neben den Kontrollen einen wesentlichen
Anteil an den Pflegeaufwendungen ein. Kennzahlen konnten hierzu seitens der GPA NRW aufgrund einer zu geringen Vergleichsdatenbasis nicht ermittelt werden. Es empfiehlt sich jedoch,
die Pflegeaufwendungen nach den verschiedenen Pflegeleistungen aufzuteilen und im Hinblick
auf mögliche Optimierungen zu untersuchen. Von den Pflegeleistungen (ohne Abschreibungen)
in Höhe von knapp 1,4 Millionen Euro entfällt ca. ein Drittel (ca. 480.000 Euro) auf die Spielgeräte. Die verbleibenden ca. 900.000 Euro gilt es zu untersuchen. Wie hoch sind die Kosten für
die Grünflächenpflege auf den Spiel- und Bolzplätzen? Was entfällt auf die Müllbeseitigung und
auf die Sand- und Fallschutzflächen? Welche Leistungspreise ergeben sich daraus bezogen auf
die Fläche? Und gibt es Optimierungsmöglichkeiten?
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Stadt Krefeld
Grünflächen
9044
Die Stadt Krefeld wirbt mit Flyern und auf ihren Internetseiten für ehrenamtliche Spielplatzpaten.
Von den 170 Spiel- und Bolzplätzen werden derzeit 89 von Spielplatzpaten betreut. Die Paten
sind dabei in der Ausgestaltung ihrer Rolle frei. Beispielweise sind sie regelmäßig vor Ort, melden Schäden, beseitigen kleinere Verunreinigungen oder übernehmen auch einen Anstrich von
Spielgeräten. Sie können von der Stadt gestellte Spielmaterialien ausgeben oder auch Spielfeste und Spiele anbieten.
Ebenso versucht die Stadt über Spenden und Sponsoring neue Spielgeräte zu finanzieren.
Feststellung
Die GPA NRW bewertet es positiv, dass die Stadt Krefeld stetig um neue Paten und Spenden wirbt.
Aus der Umsetzung des Spielplatzkonzeptes steht aktuell noch der Verkauf bzw. die Vermarktung von elf Spielplätzen an.
Gesamtbetrachtung Spiel- und Bolzplätze
Die Analyseergebnisse und wesentlichen Handlungsempfehlungen zusammengefasst:
• Anzahl und Fläche der Spiel- und Bolzplätze sind in Krefeld bezogen auf die Einwohner
unter 18 Jahren unterdurchschnittlich.
• Die Spielanlagen sowie die Spielgeräte selbst sind oftmals noch älteren Baujahres. Dies
führt zu höheren Reparatur- und Wartungsaufwendungen.
• Das Spielplatzkonzept greift u. a. diesen Aspekt auf und stellt für jeden Spielplatz die
notwendigen Maßnahmen dar. Neben erforderlichen Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen sollen aktuell auch elf Anlagen verkauft bzw. vermarktet werden.
• Die Aufwendungen für die Pflege und Unterhaltung der Spiel- und Bolzplätze liegen über
dem Benchmark der GPA NRW. Ohne den derzeitigen Sicherheitsstandard im Rahmen
der Kontrolle der Spielgeräte zu verringern, sollte hier eine Analyse der Pflegeaufwendungen stattfinden. Knapp zwei Drittel der Pflegeaufwendungen sind hierbei in den Blick
zu nehmen.
• Der Erfüllungsgrad von 71 Prozent zeigt, dass bereits viele Grundlagen für eine zielgerichtete Steuerung vorliegen. Gleichwohl bieten sich an mehreren Stellen noch Optimierungen an. Ein Schwerpunkt sollte auch hier bei der Einführung einer systemgestützten
Kostenrechnung liegen. Dies würde auch die Auswertung und die Bildung von Kennzahlen zu einzelnen Pflegeleistungen für die Spiel- und Bolzplätze erheblich vereinfachen.
So können Ansätze für mögliche Optimierungen identifiziert werden.
• Positiv bewertet die GPA NRW, dass die Stadt Krefeld seine Bürger über Spielplatzpatenschaften an der Betreuung der Spielplätze beteiligt.
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Stadt Krefeld
Grünflächen
9044
KIWI-Bewertung
Die GPA NRW bewertet das Handlungsfeld Spiel- und Bolzplätze der Stadt Krefeld
mit dem Index 3.
Straßenbegleitgrün
Unter Straßenbegleitgrün versteht die GPA NRW alle unbefestigten Randbereiche innerhalb der
Straßenparzelle. Hierzu gehören insbesondere Grünflächen innerhalb eines Verkehrskreisels,
Bankette und Böschungen, Straßenbäume, Pflanzbeete sowie Pflanzkübel.
Strukturen
Die Stadt Krefeld unterhält im Straßenbegleitgrün eine Fläche von rund 1.164.000 m² mit über
27.000 Straßenbäumen.
Strukturkennzahlen Straßenbegleitgrün 2011
Kennzahl
Krefeld
Minimum
Maximum
Mittelwert
1.
Quartil
2.
Quartil
(Median)
3.
Quartil
Anzahl
Werte
Fläche Straßenbegleitgrün in m²
je Einwohner
4,97
1,54
8,65
4,24
3,11
4,02
5,02
19
Anteil Fläche Straßenbegleitgrün
an der Verkehrsfläche in Prozent
12,55
4,85
30,46
12,34
7,32
11,97
14,05
19
Anzahl der Bäume je 1.000 m²
Straßenbegleitgrün
23,36
3,88
54,91
28,73
18,11
25,71
39,60
19
Aufgrund der insgesamt großen Fläche des Straßenbegleitgrüns ergibt sich bei der Anzahl der
Bäume im Begleitgrün ein unterdurchschnittlicher Wert.
Das Begleitgrün ist in Krefeld überwiegend mit Rasenflächen gestaltet. Aber auch die Gehölzflächen haben einen Anteil von ca. 35 Prozent an der Gesamtfläche.
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
Grundlage der Kennzahlenvergleiche ist der gesamte Ressourcenverbrauch (bzw. die Vollkosten) für die Grünflächenunterhaltung. In Krefeld ist auch hier der Aufwuchs im Wege des Festwertverfahrens bewertet worden, so dass Abschreibungen an dieser Stelle nicht anfallen. Investitionen fließen dagegen direkt in den Aufwand.
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Stadt Krefeld
Grünflächen
9044
Aufwendungen Unterhaltung und Pflege Straßenbegleitgrün je m² in Euro 2011
Krefeld
1,89
Minimum
0,72
Maximum
4,78
Mittelwert
2,14
1. Quartil
1,27
2. Quartil
(Median)
1,89
3. Quartil
Anzahl
Werte
2,86
15
Rechnerisch ergibt sich für die Stadt Krefeld im Vergleich zum Benchmark ein Potenzial von
0.49 Euro je m², absolut rund 570.000 Euro. In welchem Umfang dieses Potenzial bei den einzelnen Pflegeleistungen realisiert werden kann, ist über eine Analyse vertiefender Kennzahlen
zu überprüfen. Mangels einer ausreichenden Anzahl valider Vergleichsdaten aus den kreisfreien Städten war es der GPA NRW allerdings nicht möglich, Kennzahlen zu den einzelnen
Pflegeleistungen abzubilden. Lediglich für die Bäume ist an dieser Stelle ein interkommunaler
Vergleich möglich.
Aufwendungen Bäume Straßenbegleitgrün je Baum in Euro 2011
Krefeld
32,86
Minimum
4,36
Maximum
63,20
Mittelwert
26,54
1. Quartil
15,87
2. Quartil
(Median)
23,74
3. Quartil
Anzahl
Werte
34,12
12
Gerade der Baumbestand im Begleitgrün trägt oftmals zum Empfinden eines grünen Stadtbildes
bei. Allerdings erfordert die Pflege und Unterhaltung auch hohe Aufwendungen. In Krefeld fließen in die Unterhaltung und Pflege der Straßenbäume rund 40 Prozent der Gesamtaufwendungen für das Straßenbegleitgrün.
Feststellung
Positiv wertet die GPA NRW, dass die Stadt Krefeld aufgrund der Bedeutung des Baumbestandes sowie der steigenden Anzahl der von Baumkrankheiten befallenen Bäume ein
Baumkonzept erstellt hat.
Die Stadt hat die Bäume in drei Altersstufen unterteilt. Von den Straßenbäumen sind rund 20
Prozent älter als 50 Jahre, 65 Prozent zwischen 15 und 50 Jahren und nur 16 Prozent jünger
als 15 Jahre.
In den letzten Jahren sind die Aufwendungen für die erforderliche Pflege und Kontrolle der
Bäume insbesondere aufgrund des Alters des Baumbestandes und auch zunehmender Baumkrankheiten gestiegen. Dieser Anstieg kompensiert die auf der anderen Seite erzielten Einsparungen bei der Jahrespflege in der Fremdvergabe. Seit 2011 wurde die Jahrespflege nochmals
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Stadt Krefeld
Grünflächen
9044
um rund 100.000 Euro reduziert. Weitere Einsparungen lassen sich hier über Flächenumwandlungen von Gehölz zu Rasen realisieren. Um jedoch langfristig Pflegeaufwendungen sparen zu
können, sind zunächst zusätzliche finanzielle Ressourcen für die Umwandlung erforderlich.
Die Pflegeaufwendungen für das Straßenbegleitgrün teilen sich etwa hälftig auf Eigenleistungen
und Fremdvergaben auf. Die der Fremdvergabe zugrunde liegenden Leistungspreise für die
Rasen- und Gehölzpflege indizieren keinen Handlungsbedarf. Somit sollten insbesondere die
Eigenleistungen mit Leistungspreisen und differenzierten Kennzahlen in den Blick genommen
werden.
Gesamtbetrachtung Straßenbegleitgrün
Die Analyseergebnisse und wesentlichen Handlungsempfehlungen zusammengefasst:
• Die Fläche des Straßenbegleitgrüns ist in Krefeld bezogen auf den Einwohner überdurchschnittlich hoch. Daraus ergibt sich für die Anzahl der Bäume bezogen auf die Fläche ein unterdurchschnittlicher Wert.
• Aufgrund der Bedeutung des Baumbestandes – insbesondere der Straßenbäume – hat
die Stadt Krefeld ein Baumkonzept erstellt.
• Steigende Aufwendungen für die Bäume aufgrund des Alters und zunehmender Baumkrankheiten kompensierten die erzielten Einsparungen bei der Jahrespflege.
• Die Aufwendungen für die Pflege und Unterhaltung des Straßenbegleitgrüns liegen oberhalb des Benchmarks. Auch die Aufwendungen für die Bäume je Baum tendieren zum
dritten Quartil.
• Optimierungen lassen sich durch weitere Flächenumwandlungen von Gehölz zu Rasen
erreichen. Dazu bedarf es zunächst zusätzlicher Mittel für die Umwandlung, um dann
langfristig Pflegeaufwendungen reduzieren zu können.
• Der Erfüllungsgrad liegt hier bei 68 Prozent. Neben einer verbesserten Ausgestaltung
des Auftraggeber-Auftragnehmer-Verhältnisses und der Ermittlung von Leistungspreisen
sollte auch hier ein Schwerpunkt bei der Einführung einer systemgestützten Kostenrechnung liegen. Dies würde auch die Auswertung und die Bildung von Kennzahlen zu einzelnen Pflegeleistungen für das Straßenbegleitgrün ermöglichen. So können Ansätze für
mögliche Optimierungen identifiziert werden. Dabei sollten insbesondere die Eigenleistungen in den Blick genommen werden.
KIWI-Bewertung
Die GPA NRW bewertet das Handlungsfeld Straßenbegleitgrün der Stadt Krefeld mit
dem Index 3.
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Stadt Krefeld
Grünflächen
9044
Erfüllungsgrad Grünflächenmanagement – Park- und Gartenanlagen
Bewertung /
Skalierung
Fragen
Erfüllungsgrad
1
Erfolgt die Aufgabenerledigung im Bereich der Grünflächen zentral?
ansatzweise erfüllt
2
2
4
6
2
Liegt ein Freiflächenentwicklungskonzept vor?
vollständig erfüllt
3
2
6
6
3
Gibt es Informationen zur Bürgerzufriedenheit?
vollständig erfüllt
3
1
3
3
4
Bestehen Zielvorgaben durch die Verwaltungsführung?
vollständig erfüllt
3
2
6
6
5
Wurden operative Ziele für die Unterhaltung der Grünflächen gesetzt und dokumentiert?
überwiegend erfüllt
2
3
6
9
6
Gibt es ein zentrales (produktübergreifendes) Grünflächeninformationssystem (GIS/GRIS)?
überwiegend erfüllt
2
3
6
9
7
Sind Standards für die Unterhaltung der Grünflächen definiert?
überwiegend erfüllt
2
3
6
9
8
Ist eine Kostenrechnung implementiert?
überwiegend erfüllt
2
3
6
9
9
Werden Kennzahlen (u. a. zur Wirtschaftlichkeit) erhoben?
überwiegend erfüllt
2
2
4
6
10
Ist ein Berichtswesen vorhanden?
überwiegend erfüllt
2
2
4
6
11
Besteht ein eindeutiges Auftraggeber-Auftragnehmer-Verhältnis?
vollständig erfüllt
3
3
9
9
12
Werden die Aufwendungen des Bauhofes als Leistungspreise verrechnet?
überwiegend erfüllt
2
3
6
9
13
Wird die Aufgabenerledigung einer regelmäßigen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unterzogen?
vollständig erfüllt
3
2
6
6
72
93
Punktzahl gesamt
Erfüllungsgrad gesamt in Prozent
Gewichtung
erreichte Punkte
Optimalwert
77
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Stadt Krefeld
Grünflächen
9044
Erfüllungsgrad Grünflächenmanagement – Spiel- und Bolzplätze
Bewertung /
Skalierung
Fragen
Erfüllungsgrad
1
Erfolgt die Aufgabenerledigung im Bereich der Grünflächen zentral?
ansatzweise erfüllt
2
2
4
6
2
Liegt ein Freiflächenentwicklungskonzept vor?
vollständig erfüllt
3
2
6
6
3
Gibt es Informationen zur Bürgerzufriedenheit?
vollständig erfüllt
3
1
3
3
4
Bestehen Zielvorgaben durch die Verwaltungsführung?
vollständig erfüllt
3
2
6
6
5
Wurden operative Ziele für die Unterhaltung der Grünflächen gesetzt und dokumentiert?
überwiegend erfüllt
2
3
6
9
6
Gibt es ein zentrales (produktübergreifendes) Grünflächeninformationssystem (GIS/GRIS)?
überwiegend erfüllt
2
3
6
9
7
Sind Standards für die Unterhaltung der Grünflächen definiert?
überwiegend erfüllt
2
3
6
9
8
Ist eine Kostenrechnung implementiert?
überwiegend erfüllt
2
3
6
9
9
Werden Kennzahlen (u. a. zur Wirtschaftlichkeit) erhoben?
überwiegend erfüllt
2
2
4
6
10
Ist ein Berichtswesen vorhanden?
überwiegend erfüllt
2
2
4
6
11
Besteht ein eindeutiges Auftraggeber-Auftragnehmer-Verhältnis?
ansatzweise erfüllt
2
3
6
9
12
Werden die Aufwendungen des Bauhofes als Leistungspreise verrechnet?
ansatzweise erfüllt
1
3
3
9
13
Wird die Aufgabenerledigung einer regelmäßigen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unterzogen?
vollständig erfüllt
3
2
6
6
66
93
Punktzahl gesamt
Erfüllungsgrad gesamt in Prozent
Gewichtung
erreichte Punkte
Optimalwert
71
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Stadt Krefeld
Grünflächen
9044
Erfüllungsgrad Grünflächenmanagement - Straßenbegleitgrün
Bewertung /
Skalierung
Fragen
Erfüllungsgrad
1
Erfolgt die Aufgabenerledigung im Bereich der Grünflächen zentral?
ansatzweise erfüllt
2
2
4
6
2
Liegt ein Freiflächenentwicklungskonzept vor?
vollständig erfüllt
3
2
6
6
3
Gibt es Informationen zur Bürgerzufriedenheit?
vollständig erfüllt
3
1
3
3
4
Bestehen Zielvorgaben durch die Verwaltungsführung?
vollständig erfüllt
3
2
6
6
5
Wurden operative Ziele für die Unterhaltung der Grünflächen gesetzt und dokumentiert?
überwiegend erfüllt
2
3
6
9
6
Gibt es ein zentrales (produktübergreifendes) Grünflächeninformationssystem (GIS/GRIS)?
überwiegend erfüllt
2
3
6
9
7
Sind Standards für die Unterhaltung der Grünflächen definiert?
überwiegend erfüllt
2
3
6
9
8
Ist eine Kostenrechnung implementiert?
überwiegend erfüllt
2
3
6
9
9
Werden Kennzahlen (u. a. zur Wirtschaftlichkeit) erhoben?
überwiegend erfüllt
2
2
4
6
10
Ist ein Berichtswesen vorhanden?
überwiegend erfüllt
2
2
4
6
11
Besteht ein eindeutiges Auftraggeber-Auftragnehmer-Verhältnis?
ansatzweise erfüllt
1
3
3
9
12
Werden die Aufwendungen des Bauhofes als Leistungspreise verrechnet?
ansatzweise erfüllt
1
3
3
9
13
Wird die Aufgabenerledigung einer regelmäßigen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unterzogen?
vollständig erfüllt
3
2
6
6
63
93
Punktzahl gesamt
Erfüllungsgrad gesamt in Prozent
Gewichtung
erreichte Punkte
Optimalwert
68
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Grünflächen
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Kontakt
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Heinrichstraße 1, 44623 Herne
Postfach 10 18 79, 44608 Herne
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