Daten
Kommune
Krefeld
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16.07.18, 14:02
Aktualisiert
25.01.19, 05:01
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Verkehrszählung Karlsplatz / Joseph-Beuys-Platz und Umfeld, künftiges Verkehrskonzept
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Vorlage des Oberbürgermeisters der Stadt Krefeld
öffentlich
Datum 24.10.2016
Nr.
2373 /16/1
Anlage-Nr.
FB/Geschäftszeichen: - Beratungsfolge:
Sitzungstermin:
Ausschuss für Bauen, Wohnen und Mobilität
16.11.2016
Betreff
Stadtumbau West, Karlsplatz / Joseph-Beuys-Platz und Umfeld Kaiser-Wilhelm-Museum
Verkehrszählung Karlsplatz / Joseph-Beuys-Platz und Umfeld, künftiges Verkehrskonzept
Beschlussentwurf:
Der Ausschuss für Bauen, Wohnen und Mobilität beschließt für den Karlsplatz die Einrichtung der
östlichen Fahrbahn als Verkehrsberuhigter Bereich in Richtung Nordwall. Der Ausschuss für Bauen, Wohnen und Mobilität beschließt für den Joseph-Beuys-Platz (vor dem Kaiser-WilhelmMuseum) die Einrichtung der Fahrbahn in Richtung Südwall als Fußgängerzone.
Unmittelbare finanzielle Auswirkungen ja
Finanzielle Auswirkungen und Begründung auf den Folgeseiten
X nein
Begründung
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Finanzielle Auswirkungen
Vorlage-Nr. 2373 /16/1
Die unmittelbaren finanziellen Auswirkungen des Beschlusses sind im Haushaltsplan berücksichtigt:
ja
nein
Innenauftrag:
Kostenart:
PSP-Element:
Nach Durchführung der Maßnahme ergeben sich keine Auswirkungen auf die Haushaltswirtschaft:
Personalkosten
Sachkosten
Kapitalkosten
(Abschreibungen oder Zinsen)
Kosten insgesamt
abzüglich
0,00 EUR
- Erträge
- Einsparungen
0,00 EUR
Bemerkungen
Begründung
Seite 2
Der Rat hat in seiner Sitzung am 29. September 2016 hinsichtlich der Zuständigkeit zur Entscheidung zum Verkehrskonzept für Karls- und Joseph-Beuys-Platz auf den Ausschuss für Bauen,
Wohnen und Mobilität verwiesen. Daher wird die am 13. September 2016 zugrundeliegende
Verwaltungsvorlage 2373/16 aufgegriffen und als Vorlage 2373/16/1 hier fortgeschrieben.
Der Rat hat in seiner Sitzung am 04. Juli 2013 mehrheitlich die Umbenennung einer Teilfläche
des Karlsplatzes in Joseph-Beuys-Platz beschlossen - veröffentlicht im Krefelder Amtsblatt Nr. 13
am 31. März 2016 (Auszug als Bild 1 siehe nachfolgend).
Bild 1
Daher wird nachfolgend mit dieser Vorlage der Arbeits- und Projekttitel "Karlsplatz" wie oben
angeführt fortgeschrieben.
Begründung
Seite 3
Die Planung zur Neugestaltung des Vorplatzes des Kaiser-Wilhelm-Museums (Karlsplatz, Vorlage
1684 / 15) wurde vom Ausschuss für Bauen, Wohnen und Mobilität in der Sitzung am 02. September 2015 mehrheitlich mit dem Hinweis beschlossen, dass über die Verkehrsführung zu einem späteren Termin unter Anhörung der Bezirksvertretung Krefeld-Mitte entschieden wird.
Mit der Auslobung für eine zeitgenössische Neugestaltung des Karlsplatzes wurden für den nachfolgenden Wettbewerb im Wesentlichen folgende funktionale und wirtschaftliche Anforderungen beschrieben:
•
•
•
•
•
•
•
•
Barrierefreiheit
Generationenübergreifende Angebote
Kriminalprävention (Blockbeziehungen, Sozialkontrolle)
Nutzungsvielfalt, -mischung, Nutzungsoffenheit
Robustheit
Wirtschaftlichkeit in der Herstellung
Wirtschaftlichkeit in der Unterhaltung
fugenarme barrierefreie Anlieferung (Museum)
Die gestalterischen Anforderungen für die Planung wurden mit Wertung und Empfehlung des
Preisgerichts für den Gewinner des Wettbewerbs definiert. Karlsplatz und Wallanlage werden
miteinander verflochten – das Kaiser Wilhelm Museum ist auf einem Seidenteppich aus Pflaster
und Stahlbänderungen platziert, aus dem Stoffstreifen als Bänke hervorgehen. Der Entwurf für
die Umgestaltung des Karlsplatzes verfolgt die Absicht, einen qualitativ hochwertigen öffentlichen Freiraum zu schaffen, der ein hohes Maß an Aufenthaltsqualität gewährleistet und der Bedeutung dieses Ortes gerecht wird.
Es ist geplant, den Platz so umzugestalten, dass eine multifunktionale Nutzung gewährleistet
wird. Die Platzfläche bietet Raum für vielfältige Nutzungen. Hier finden Märkte, Feste und andere Events eine großzügig bemessene Fläche.
Die Stadt Krefeld hat hiermit die große Chance, eine Platzfläche mit einem hohen Maß an Aufenthaltsqualität, inkl. Außengastronomie, herzustellen. Dies wird jedoch in Gänze nur dann gelingen, wenn der Durchgangsverkehr auf dem Platz deutlich reduziert und in der Nord-SüdRichtung nicht zugelassen wird.
Durch eine höhere Verkehrsbelastung würde zudem die vergleichsweise sensible Oberflächengestaltung in Mitleidenschaft gezogen werden und so erhöhte Unterhaltungs-/ Folgekosten verursachen.
Derzeit findet 2-mal in der Woche Markt auf dem Westwall statt. Für die Wochenmärkte wird
der Westwall in diesem Bereich für Kfz-Verkehr, der im Übrigen gemäß dem Text zur Auslobung
auf dem Westwall eine verkehrlich untergeordnete Rolle spielt, gesperrt. Die vorliegende Erfahrung zeigt keine übermäßige Belastung der angrenzenden Straßen im Zusammenhang mit den
Wochenmärkten.
Während der rund 3-jährigen Umbauzeit des Kaiser Wilhelm Museums wurde die direkt vor
dem Museum befindliche Fahrbahn (Nord-Süd-Richtung der Westwall-Achse) als Baustelleneinrichtungsfläche genutzt und war somit für den Öffentlichen Verkehr gesperrt. Auch hier ist es in
der Vergangenheit für das Umfahren der abgesperrten Fahrbahn zu keinerlei Verkehrsproble-
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men gekommen.
Für die von Süden nach Norden führende Fahrbahn in Richtung der Westwall-Achse führte der
Fachbereich Tiefbau im Zeitraum 03. bis 06. November und 10. bis 13. November 2015 (dienstags bis donnerstags) an 15 Messpunkten rund um den Karlsplatz eine Verkehrszählung durch.
Details sind aus den beigefügten Anlagen (Lageplan mit Messpunkten je Fahrtrichtung, Ergebnis
Anzahl der Fahrzeuge in der Spritzenstunde) ersichtlich.
Hieraus folgt, dass der Karlsplatz in der Spitzenstunde zwischen 17:00 und 18:00 Uhr von 290
Fahrzeugen, entsprechend 4,8 Fahrzeugen pro Minute, in der Westwallachse von Süd nach Nord
befahren wurde. Der vorhandene Straßenquerschnitt der Breitestraße (aktuell rund 420 Fahrzeuge/Std.) mit ca. 13,7 m zwischen den Häuserfassaden und einer Fahrbahnbreite von rund 7 m
für beide Fahrtrichtungen weist in der „Richtlinie für die Anlage von Stadtstraßen (RASt 06)“ für
eine Erschließungsstraße / Hauptverkehrsstraße ohne ÖPNV-Belastung eine Leistungsfähigkeit
bis zu 1.000 Fahrzeugen pro Stunde (Bild 29) aus. Demnach wäre theoretisch sogar eine Vollsperrung des Karlsplatzes für den durchgängigen motorisierten Individualverkehr möglich.
Im Zusammenhang mit der geplanten Umgestaltung des Dionysiusplatzes ist beabsichtigt, die
Breite Straße in diesem Bereich (Dionysiusplatz) als Verkehrsberuhigten Bereich (VZ. 325) auszubauen.
Die Verkehrsberuhigung mittels Aufpflasterung ist als eine geschwindigkeitsdämpfende Maßnahme, die die Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer erhöht, und nicht als Verkehrsverhinderungsmaßnahme zu verstehen. Daher wird der Verkehrsfluss auf der Breite Straße im
Bereich des Dionysiusplatzes (nach der Umgestaltung des Dionysiusplatzes) grundsätzlich nicht
beeinträchtigt. Die Verkehrsberuhigung im Bereich Dionysiusplatz hat auch keine Auswirkung auf
die Nord-Süd-Verbindung, da bereits heute die Breite Straße im o. g. Bereich eine Einbahnstraße
in Süd-Nord-Richtung ist.
Während der Sperrung des Karlsplatzes für die Neugestaltung und durch die geplante Kanalbaumaßnahme in dieser Süd-Nord-Fahrbahn wird es bereits übergangsweise und unvermeidbar
zu Verkehrsverlagerungen kommen, sodass die Verkehrsverdrängung und –Verteilung beobachtet werden kann. Es ist absehbar, dass sich die Verkehre entsprechend der Widerstände in der
Durchgängigkeit verteilen werden.
Aus o. g. Gründen wurde daher beschlossen, den Karlsplatz verkehrsberuhigt auszubauen und zu
beschildern (Verkehrszeichen 325). Hinsichtlich der noch zu entscheidenden Verkehrslenkung
soll die Fahrbahn vor dem Kaiser-Wilhelm-Museum in Fahrtrichtung Südwall dabei in der Regel
gesperrt bleiben und die Fahrbahn des Karlsplatzes von Süden nach Norden verkehrsberuhigt in
Schrittgeschwindigkeit zu befahren sein. Dies bedeutet, dass sich die o. a. Verkehrsmenge nur in
geringem Umfang auf die Breite Straße verlagert.
Die Oberfläche des Platzes wird niveaugleich ausgebaut. Dieser Ausbau lässt sowohl die Möglichkeit zu, den Karlsplatz bei Bedarf auch als Fußgängerzone zu beschildern, falls sich dieses später als sinnvoll herausstellen sollte, als auch eine verkehrsberuhigte Fahrbeziehung in beide Richtungen zu ermöglichen.
Die Fahrtrichtung Nord-Süd vor dem Haupteingang des Kaiser Wilhelm Museums soll zukünftig
abgepollert und nur bei Bedarf bzw. besonderen Anlässen geöffnet sein. Dabei ist die Fläche des
Karlsplatzes insgesamt mit Hochbord eingefasst und durch Überfahren von Rampensteinen (in
Richtung der Westwallachsen) erreichbar (analog z. B. der Abschnitte der Gassen Stephan- und
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Dreikönigenstraße zwischen Breite Straße und Westwall als ebenfalls Verkehrsberuhigter Bereich). Die in diesem temporeduzierten Bereich nicht erforderliche Lichtsignalanlage Karlsplatz /
Westwall / Marktstraße wird zurückgebaut und durch die Einrichtung von zwei barrierefreien
Querungshilfen (beim künftigen Buskap Haltestelle Karlsplatz = auf dem Karlsplatz und östlich
des Karlsplatzes / östlich der Westwallachse auf der Marktstraße zur Breitestraße) sowie die Einrichtung einer Tempo-30-Strecke zwischen Breite Straße und Karlsplatz und der südlichen Fahrbahn auf dem Karlsplatz (Richtung Marktstraße) ersetzt. Die beiden Querungshilfen erhalten
zusätzlich zur Sicherung der Fußgänger eine Zebrastreifen-Darstellung, die sie gegenüber dem
Individualverkehr als vorrangige Verkehrsteilnehmer ausweist.
Im Bild 1 und nachfolgenden Bild 3 sind die Straßen- und Platzbezeichnungen, die oben im Text
beschrieben sind, bildlich nachvollziehbar. Ergänzend sei hier angemerkt, dass zurzeit zum vorgesehenen Verkehrskonzept eine externe Sicherheitsprüfung durchgeführt wird. Zu Ergebnissen
kann möglicherweise am Sitzungstermin 16. November 2016 mündlich berichtet werden.
Demgemäß ergibt sich für das vorgesehene Verkehrskonzept, welches im Beschlussvorschlag
definiert / angeführt ist:
•
Evertstraße als Einbahnstraße von Westwall in Richtung Breitestraße
•
tung
Karlsplatz nördlich des Kaiser Wilhelm Museums als Einbahnstraße von Westwall in RichBlumenstraße
•
Karlsplatz westlich des Kaiser Wilhelm Museums / Innenhof ist Einbahnstraße in Richtung
Marktstraße
•
Karlsplatz in Zuge der Marktstraße behält Beidrichtungsverkehr, Tempo-30-Strecke zwischen Breite Straße und Ende Karlsplatz (Lichtsignalanlage Marktstraße /
Breite Straße bleibt erhalten, Lichtsignalanlage Karlsplatz / Westwall / Marktstraße entfällt,
zwei barrierefreie Querungshilfen und Zebrastreifen-Markierung)
•
Karlsplatz selbst ist in Fahrtrichtung Nordwall Verkehrsberuhigter Bereich
•
Karlsplatz (inkl. Joseph-Beuys-Platz in Fahrbahn vor Kaiser Wilhelm Museum) ist in Fahrtrichtung Südwall Fußgängerbereich
Bild 2; Messstellen zur Verkehrszählung
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Das im Beschlussvorschlag der Verwaltung beschriebene Verkehrskonzept ist mit den blauen
Pfeilen im nachfolgenden Bild 3 dargestellt. Im Ausschuss Bauen, Wohnen und Mobilität wurde
am 13. September 2016 ein Gegenvorschlag unterbreitet, der die Verkehrsführung des West-
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wall-Individualverkehrs in Nord-Süd-Richtung im Gegenverkehr über die östliche Fahrbahn des
Karlsplatzes (an Stelle Nutzung der vorh. westlichen Fahrbahn hinter dem Kaiser-WilhelmMuseum) beschreibt.
Bild 3; Vorschlag Verkehrskonzept der Verwaltung und Gegenvorschlag
Argumente zu dem Gegenvorschlag; pro +, gegen -
• gem. Verkehrszählung 11/2015 kein Bedarf
• Gegenvorschlag wurde in der Planung geprüft und insbesondere aus Sicherheitsgründen verworfen
• Verwaltungsvorschlag hat 3 kreuzende Verkehre, Gegenvorschlag dito
• Verkehrsbewegungen auf kleinem Raum, keine Verteilung in der Fläche,
Verkehrskonzept auch für Fahrzeugführer nicht nachvollziehbar (möglich-
+/-
Begründung
•
•
•
•
erweise Gefahr des Falschfahrens auf dem Westwall)
Erfordernis Ampelanlage, Anpassung der Steuerung, Mehrkosten (auch
wegen Entfernen Schaltschränke auf dem Platz), keine Finanzierung
2 Fahrspuren im niveaugleichen Ausbau im Gegenrichtungsverkehr mit
derzeitigem Gestaltungskonzept (Pflaster, Bänderung, Standfestigkeit)
nicht standfest (Gestaltungskonzept muss geändert werden, damit Umplanung erforderlich)
Platzfläche wird verkleinert, Außengastronomie Karlsplatz Nr. 3 – 17 weniger attraktiv bzw. unmöglich
Süd-Nord Fahrbahn muss für Gegenvorschlag mit Gegenrichtungsverkehr
wieder näher an die Häuserfassade verlegt werden (weitere Themen Außengastronomie, Anliegerwünsche / Immissionen, Barrierefreiheit, usw.)
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-
Die Bewertung des Gegenvorschlags führt letztlich zur Ablehnung durch die Verwaltung.
Weitere Anfragen, zum Beispiel
- der SPD-Fraktion vom 08. August 2016 zu verkehrlichen Themen
- der CDU-Fraktion vom 13. September 2016 zu verkehrlichen, gestalterischen und historischen
Themen
wurden anhand der Planung vor Fortschreibung dieser Vorlage für den Vorschlag zum künftigen
Verkehrskonzept geprüft und bewertet. Reine Gestaltungsthemen sind kein Gegenstand dieser
Vorlage.