Politik bei uns wird nicht mehr aktiv betreut, eine Datenaktualisierung findet genausowenig statt wie Support.

Wir würden gerne weitermachen. Aber die Ansprüche an die Plattform passen nicht zum vollständig ehrenamtlichen Betrieb. Hintergründe und Ideen zur Rettung finden Sie in diesem Blogartikel.

Archiv (Anlage Planungs- und Nutzungskonzept Stadtbad.pdf)

Daten

Kommune
Krefeld
Größe
541 kB
Erstellt
16.07.18, 14:02
Aktualisiert
25.01.19, 05:08
Archiv (Anlage Planungs- und Nutzungskonzept Stadtbad.pdf) Archiv (Anlage Planungs- und Nutzungskonzept Stadtbad.pdf) Archiv (Anlage Planungs- und Nutzungskonzept Stadtbad.pdf)

öffnen download melden Dateigröße: 541 kB

Inhalt der Datei

Anlage zur Vorlage 4244/17 Seite 1 Die Stadt beabsichtigt im Rahmen des Förderprogramms Stadtumbau West ein Planungs- und Nutzungskonzept zur Umnutzung des Areals des historisches Stadtbads Neusser Straße in Auftrag zu geben. Historie Das seit 1882 geplante Stadtbad Neusser Straße wurde am 1. Mai 1890 feierlich eröffnet. Es galt als schönste und prächtigste Badeanstalt im Reich mit luxuriösem Badekomfort in Zeiten, in denen Badezimmer noch nicht zur Standardausrüstung einer Wohnung gehörten. Das Stadtbad, im historisierenden Stil der Gründerzeit gebaut, liegt im südlichen Bereich der Krefelder Innenstadt und erstreckt sich weit in den Blockinnenbereich. Gemäß den damaligen moralischen Vorstellungen wurde ein getrenntes, größeres Schwimmbad für Herren und ein kleineres für Damen gebaut. Es gab Dusch- und Wannenbäder in drei verschiedenen Klassen sowie ein sogenanntes „Kaiserbad“, ein prunkvolles Salonbad. Neben einem luxuriösen irisch-römischen Bad mit Dampfbad und Sauna stand den Krefelder Einwohnern auch eine medizinische Bäderabteilung zur Verfügung. Die Ausstattung des Stadtbades war erlesen und prachtvoll, nur edelste Fliesen und Mosaike wurden zur Gestaltung verwendet. Im Jahr 1925 eröffnete das Freibad im Innenbereich, ebenfalls luxuriös ausgestattet. Bei einem Luftangriff 1944 auf Krefeld wurde dieses jedoch zerstört, aber als zweckmäßiges Freibad 1946 wieder eröffnet. Die in den 50er Jahren einsetzende Modernisierung der Wohnungen läutete dann den Niedergang des Bades ein. Die Bürger waren immer weniger auf die städtischen Duschund Wannenbäder angewiesen. So verlor die Badeabteilung gänzlich an Bedeutung und wurde in den 1990er Jahren geschlossen. Ein Erdbeben im April 1992 verursachte Risse in den Becken der Damen- und Herrenhalle. Das Stadtbad wurde vorübergehend geschlossen. Während 1994 das Herrenbad als Bestandteil des seit 1985 unter Denkmalschutz stehenden historischen Komplexes saniert und wiedereröffnet wurde, wurden das Damenbad und die übrigen Abteilungen nicht mehr in Betrieb genommen. Im Jahr 2000 erfolgte wegen sinkender Besucherzahlen und hoher Instandsetzungskosten die Schließung des Stadtbades Neusser Straße. Als Ersatzstandort für den Schul- und Vereinssport musste das Schwimmbad kurzfristig noch einmal aktiviert werden, bevor es 2003 endgültig schloss. Seitdem steht das Stadtbad leer. Anlage zur Vorlage 4244/17 Seite 2 Maßnahmenbeschreibung Das Areal des historischen Stadtbades umfasst ca. 8.000 m², dazu kommen ca. 2.500 m² angrenzender Flächen, die ebenfalls in städtischem Eigentum sind und in die zukünftige Entwicklung einbezogen werden sollen. Hier befinden sich eine Sporthalle, ein Kindergarten, betrieben von der AWO, mit einer in das Areal hineinragenden Außenspielfläche sowie ein gründerzeitliches, leerstehendes Wohngebäude an der Lewerentzstraße 7. In den vergangenen Jahren waren verschiedene Investoren an einer Entwicklung des Gebäudekomplexes interessiert. Optionverträge wurden geschlossen. Unterschiedliche Konzepte wurden vorgelegt. Rentable Konzepte unter Erhaltung der unter Denkmalschutz stehenden Gebäude gingen daraus nicht hervor, sodass die Verträge jeweils wieder aufgelöst wurden. Der inzwischen schlechte bauliche und technische Zustand der Gebäude zwingt zum Handeln. Im Rahmen der Denkmalförderung sind nun dringend erforderliche Sicherungsmaßnahmen im Bereich der Dächer vorgesehen. In einem ersten Schritt wird das Dach des Vorderhauses an der Neusser Straße denkmalgerecht zurückgebaut. Daran schließen erforderliche Dacharbeiten im Bereich des Damenbades an. Neusser Str. 58-60 Gerberstraße 53 Sporthalle Gerberstraße Lewerentzstraße 7 Die Entwicklung des Areals des historischen Stadtbades ist im Städtebaulichen Entwicklungskonzept als Initialprojekt beschrieben und soll als Entwicklungsimpuls und neuer Frequenzbringer für die südliche Innenstadt eine Aufwertung eines Quartiers mit strukturellen Defiziten in Gang setzen. Um das Areal des Stadtbades wieder in eine Nutzung zu führen, soll nun in einem ersten Schritt ein Vergabeverfahren durchgeführt werden, um ein fachkundiges Büro mit einem Planungs- und Nutzungskonzept zu beauftragen. Die Erstellung des Konzeptes wurde als Maßnahme zum Stadterneuerungsprogramm Stadtumbau West für das Programmjahr 2017 berücksichtigt. Der entsprechende Zuwendungsbescheid der Bezirksregierung liegt vor. Anlage zur Vorlage 4244/17 Seite 3 Die Leistungsbeschreibung der Ausschreibung wird wie folgt strukturiert: I. Bestandsaufnahme und Analyse 1. Bestandaufnahme • Baulich-technische Bestandsaufnahme • Aufmaß und Erarbeitung der Plangrundlagen soweit nicht vorhanden • Altlastensituation • Bewertung der baulichen Substanz, Bauschäden und technische Infrastruktur • Bewertung der unter Denkmalschutz stehenden Bauteile, Ermittlung der tatsächlich erhaltenswerten Bauelemente • Erfassung des Instandsetzungsaufwandes 2. Städtebauliche Struktur • Bezüge und Einbindung der Immobilie in sein Umfeld • Entwicklungschancen für das Quartier 3. Funktionale Bedarfsanalyse • Nutzungsspektrum, mögliche Ankernutzungen • Angebot und Nachfragesituation • Expertengespräche II. Umnutzungskonzept 1. Funktionale und bauliche Nutzungsvarianten • Erarbeitung von bis zu drei Varianten mit wirtschaftlicher und funktionaler Bewertung • Entwicklung in Bauabschnitten • energetische und denkmalgerechte Sanierung • Barrierefreiheit • Beurteilung des Instandsetzungsaufwandes 2. Einbindung in den Stadtteil 3. Kostenkalkulation • Kostenzusammenstellung für Umbau und Herrichtung • rentierliche und unrentierliche Kosten • wirtschaftliche Projektentwicklung • Fördermöglichkeiten 4. Trägermodelle