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Kommune
Krefeld
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16.07.18, 14:02
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25.01.19, 05:25
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
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ÜBERÖRTLICHE
PRÜFUNG
Gesamtabschluss und
Beteiligungen der Stadt
Krefeld im Jahr 2015
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
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INHALTSVERZEICHNIS
Zur überörtlichen Prüfung Gesamtabschluss und Beteiligungen
3
Grundlagen
3
Prüfungsbericht
3
Managementübersicht
4
Zur Prüfung der Stadt Krefeld
5
Zur Prüfungsmethodik
5
Ergebnisse im Einzelnen
6
Beteiligungen der Stadt Krefeld
Übersicht über die Beteiligungen
6
6
Beteiligungsbericht
10
Konsolidierungskreis
13
Prüfung des Gesamtabschlusses
14
Fristen
14
Rechnungslegungsbezogene Erleichterungen
15
Unterschiedsbeträge
16
Equitykonsolidierung
16
Gesamtlagebericht
17
Wirtschaftliche Gesamtsituation
18
Ertragslage
18
Betrachtung der verselbstständigten Aufgabenbereiche und der Konzernmutter
20
Vermögens- und Schuldenlage
40
Finanzlage
46
Kennzahlen zum 31. Dezember 2010
47
Beteiligungssteuerung
47
Ausgangslage
48
Standortbestimmung und Anhaltspunkt zur Optimierung
48
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Gesamtabschluss und Beteiligungen
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Zur überörtlichen Prüfung Gesamtabschluss
und Beteiligungen
Grundlagen
Auftrag der GPA NRW ist es, die Kommunen des Landes NRW mit Blick auf Rechtmäßigkeit,
Sachgerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit des Verwaltungshandelns zu prüfen. Hierzu zählt auch
die wirtschaftliche und nichtwirtschaftliche Betätigung der Kommunen in den Formen des privaten oder öffentlichen Rechts gemäß §§ 107 ff. der Gemeindeordnung NRW (GO NRW). Die
Prüfung stützt sich auf § 105 GO NRW.
Mit der Reform des Haushaltsrechts durch das Kommunale Finanzmanagementgesetz NRW
soll der Gesamtüberblick über die Vermögens-, Schulden-, Ertrags- und Finanzlage der Kommunen verbessert werden. Diese wirtschaftliche Gesamtlage beinhaltet die Haushaltswirtschaft
der Stadt als Konzernmutter und die Betätigung der Beteiligungen als Tochtereinheiten. Durch
den Gesamtabschluss nach § 116 GO NRW wird ein solcher Gesamtüberblick im Sinne eines
Konzernabschlusses erreicht. Der Gesamtabschluss war erstmals zum 31. Dezember 2010
aufzustellen.
Der Bericht richtet sich an die für die Gesamtsteuerung Verantwortlichen der Kommune in Rat
und Verwaltung. Er zielt darauf ab, diese in folgenden Aufgaben zu unterstützen:
• Umsetzung und Nutzung des Gesamtabschlusses,
• Konsolidierungsprozesse unter Einbeziehung der verselbstständigten Aufgabenbereiche,
• Beteiligungssteuerung.
Prüfungsbericht
Im Bericht werden Begrifflichkeiten aus dem handelsrechtlichen Konzernrecht verwendet, soweit für den kommunalen Gesamtabschluss keine eigenen Begrifflichkeiten definiert wurden.
Der Konzern Stadt besteht nach dem Verständnis der GPA NRW aus der Stadt als Konzernmutter und den verselbstständigten Aufgabenbereichen (vABs), die im Rahmen des Gesamtabschlusses grundsätzlich voll zu konsolidieren sind, also den Tochtereinheiten der Stadt.
Grundsätzlich verwendet die GPA NRW im Bericht geschlechtsneutrale Begriffe. Gerade in der
Kennzahlendefinition ist dies jedoch nicht immer möglich. Werden Personenbezeichnungen aus
Gründen der besseren Lesbarkeit lediglich in der männlichen oder weiblichen Form verwendet,
so schließt dies das jeweils andere Geschlecht mit ein.
Ergebnisse von Analysen werden im Bericht als Feststellung bezeichnet. Damit kann sowohl
eine positive als auch eine negative Wertung verbunden sein. Feststellungen, die eine Korrektur
oder eine weitergehende Überprüfung oder Begründung durch die Kommune erforderlich machen, sind Beanstandungen im Sinne des § 105 Abs. 6 GO NRW.
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Eine Stellungnahme der Stadt gegenüber der GPA NRW ist für diesen Prüfbericht nicht erforderlich.
Bei der Prüfung erkannte Verbesserungspotenziale werden im Bericht als Empfehlung ausgewiesen.
Managementübersicht
Mit dieser Managementübersicht gibt die GPA NRW den für die Gesamtsteuerung der Stadt
Verantwortlichen in Rat und Verwaltung einen konzentrierten Überblick über die wesentlichen
Ergebnisse der Prüfung und Handlungsempfehlungen.
Die Stadt Krefeld ist an 27 Unternehmen unmittelbar und an mindestens 75 Unternehmen mittelbar beteiligt. Darüber hinaus hält die Stadt an zwei Unternehmen sowohl mittelbare als auch
unmittelbare Anteile. Das Beteiligungsportfolio unterteilt sich in fünf Beteiligungsebenen und
setzt sich aus Unternehmen mit unterschiedlicher Rechtsform zusammen. Insgesamt ist die
Beteiligungsstruktur der Stadt Krefeld sehr komplex.
Im Beteiligungsbericht der Stadt Krefeld fehlt eine erhebliche Zahl der insgesamt 104 Beteiligungen. Zudem fehlen einige der nach § 52 GemHVO NRW geforderten Angaben. Zur Vermittlung eines umfassenden Bildes über die städtischen Beteiligungen ist der Beteiligungsbericht
unzureichend.
Der Gesamtabschluss und der Gesamtlagebericht enthalten einige kleine Mängel, die weitgehend im Gesamtabschluss 2013 von der Stadt Krefeld korrigiert werden.
Der Gesamtabschluss der Stadt Krefeld zum 31. Dezember 2010 schließt mit einem negativen
Gesamtjahresergebnis von rund – 60 Mio. Euro ab. Weder im Jahresabschluss der Stadt noch
im Gesamtabschluss erreicht die Stadt Krefeld den Haushaltsausgleich. Die Eigenkapitalquote
1 beträgt lediglich 23 Prozent. Die Gesamtverschuldung des Konzerns Stadt Krefeld beträgt
8.778 Euro je Einwohner. Es ist dringender Handlungsbedarf geboten, um einen Verbrauch des
Eigenkapitals zu vermeiden und einen Abbau der Schulden zur erreichen.
Das negative Gesamtjahresergebnis wird maßgeblich durch die Konzernmutter Stadt Krefeld
und durch die SWK Stadtwerke Krefeld AG mit ihren Töchtern geprägt. Die Wohnstätte Krefeld
Wohnungs-AG, die SWK-Energie GmbH und die Stadtentwässerung Krefeld verbessern das
Gesamtjahresergebnis. Rund die Hälfte des Vermögens und der Verbindlichkeiten sind in die
verselbstständigten Aufgabenbereiche ausgegliedert. Aufgrund der hohen Bedeutung der verselbstständigten Aufgabenbereiche für das Gesamtjahresergebnis des Konzerns Stadt Krefeld,
sind diese für die Konsolidierungsbemühungen der Stadt heranzuziehen.
Hierzu sollte die Stadt Krefeld die wesentlichen Aufwandspositionen der verselbstständigten
Aufgabenbereiche in den Blick zu nehmen, analysieren und auf Einsparpotenziale untersuchen.
Dabei ist auch die Frage zu beantworten, welche Aufgaben im Konzern erbracht werden sollen
und mit welchem Leistungsstandard dies erfolgen soll.
Die Stadt Krefeld ist als Konzernmutter verantwortlich für die Steuerung des Gesamtkonzerns
und muss entsprechende Vorgaben machen. Eine Optimierung der Beteiligungssteuerung so-
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wie der Beteiligungsstruktur kann die Konsolidierungsbemühungen der Stadt Krefeld unterstützen.
Zur Prüfung der Stadt Krefeld
Die Prüfung in der Stadt Krefeld hat die GPA NRW im Zeitraum Dezember 2014 bis September
2015 durchgeführt.
Geprüft haben:
Leitung der Prüfung
Sandra Rettler
Beteiligungen und Gesamtabschluss
Sandra Rettler
Wirtschaftliche Gesamtsituation und Beteiligungssteuerung
Alexa Schneider
Die Prüfungsergebnisse wurden am 11. August 2015 mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
des Fachbereiches Zentrale Finanzsteuerung, des Beteiligungscontrollings und des Fachbereiches Rechnungsprüfung besprochen. Die Stellungnahmen der Stadt Krefeld vom 28. August
2015 und vom 17. Juni 2016 sind im Bericht berücksichtig.
Zur Prüfungsmethodik
Die Prüfung Gesamtabschluss und Beteiligungen ist in die folgenden vier Bereiche unterteilt:
• Beteiligungen
• Gesamtabschluss
• Wirtschaftliche Gesamtsituation und
• Beteiligungssteuerung
Der Gesamtabschluss dient als Informations- und Steuerungsinstrument. Dieser Zweck kann
nur erfüllt werden, wenn landesweit im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben einheitlich im Gesamtabschluss bewertet und bilanziert wird. Insofern bildet die Prüfung der Rechtmäßigkeit die
Basis für alle weitergehenden Prüfungshandlungen. Vom Gesetzgeber eingeräumte Spielräume
sowie zulässige Erleichterungen werden dabei berücksichtigt.
Die Prüfung der Beteiligungen und des Gesamtabschlusses in Form einer Rechtmäßigkeitsprüfung setzt auf der örtlichen Prüfung auf, um Doppelarbeiten zu vermeiden. Auf Basis des örtlichen Prüfungsberichtes und der Gesamtabschlussdokumentation erfolgt eine stichprobenhafte
Prüfung fehleranfälliger Verfahrensschritte und Gesamtabschlusspositionen. Hierbei nimmt die
GPA NRW in erster Linie die Festlegung des Konsolidierungskreises, die Anwendung der verschiedenen Konsolidierungsmethoden sowie die Handhabung von Erleichterungen in den Blick.
Diese Systemprüfung wird durch Plausibilitätsbeurteilungen und Einzelfallprüfungen ergänzt.
Die Prüfungsschwerpunkte werden durch die GPA NRW im Einzelfall festgelegt.
Durch die schwierige Finanzlage der Kommunen werden Konsolidierungsbeiträge der Beteiligungen erforderlich. Der Prüfungsteil „wirtschaftliche Gesamtsituation“ zielt darauf ab, die
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Kommunen bei ihren Konsolidierungsprozessen unter Einbeziehung der verselbstständigten
Aufgabenbereiche zu unterstützen. Zur Darstellung der wirtschaftlichen Situation des Konzerns
Stadt hat die GPA NRW ausgewählte Kennzahlen des Kennzahlensets NRW auf den Gesamtabschluss angewendet und um eigene Kennzahlen ergänzt. Ausgehend von diesen Kennzahlen werden bestehende Belastungen und Konsolidierungsbeiträge sowie Risiken für die Haushaltswirtschaft der Stadt identifiziert.
Die Stadt Krefeld hat als eine der ersten kreisfreien Städte in NRW einen Gesamtabschluss zur
überörtlichen Prüfung vorgelegt. Aufgrund der geringen Anzahl von Vergleichswerten (insgesamt neun kreisfreie Städte) ist eine Analyse auf Basis eines interkommunalen Vergleichs nicht
möglich. Insoweit basiert die Analyse auf dem Vergleich der Kennzahlenwerte des Gesamtabschlusses im Verhältnis zu den Kennzahlenwerten der Konzernmutter aus dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010.
Eine tiefer gehende Analyse der Gesamtsituation, aus der sich konkrete Handlungsempfehlungen für die Städte ableiten lassen, erfordert einen Zeitreihenvergleich. Dieser liegt zum jetzigen
Zeitpunkt noch nicht vor. Insofern soll die Prüfung auf Grundlage des ersten Gesamtabschlusses als grundlegende Standortbestimmung dienen. Um Doppelprüfungen zu vermeiden, erfolgt
eine weitergehende Analyse daher teilweise erst in der nächsten überörtlichen Prüfung.
Aufgrund der selbstständigen Wahrnehmung der Aufgabenerfüllungen durch die Tochtereinheiten besteht auf Seiten der Stadt als Konzernmutter ein erhöhtes Steuerungserfordernis. Der
Gesamtabschluss soll die Steuerung im Konzern unterstützen. Hierzu gehört Kennzahlen auf
Konzernebene zu erheben und im Zeitvergleich zu betrachten. Weiterhin sind konzerneinheitliche Steuerinstrumente zu implementieren. Die Prüfung der Beteiligungssteuerung soll den aktuellen Stand im Bereich der Gesamtsteuerung aufzeigen und Anhaltspunkte für Optimierungen
liefern.
In der Prüfung hat die GPA NRW mittels eines standardisierten Interviews analysiert, ob und
wenn ja in welchem Umfang der Gesamtabschluss sowie weitere Steuerungsinstrumente von
der Stadt Krefeld zu Zwecken der Beteiligungssteuerung genutzt werden. Vorhandene Optimierungspotenziale werden aufgezeigt.
Ergebnisse im Einzelnen
Beteiligungen der Stadt Krefeld
Übersicht über die Beteiligungen
Die Stadt Krefeld ist zum Stichtag 31. Dezember 2010 an den folgenden 27 Gesellschaften
bzw. Betrieben unmittelbar beteiligt:
• Senioreneinrichtung der Stadt Krefeld – Sondervermögen – 100 Prozent,
• Stadtentwässerung Krefeld – Sondervermögen – 100 Prozent,
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• SWK Stadtwerke Krefeld AG – 100 Prozent,
• Krefelder Baugesellschaft mbH – 100 Prozent,
• GGK Grundstücksgesellschaft der Stadt Krefeld mbH & Co. KG – 100 Prozent,
• Grundstücksgesellschaft der Stadt Krefeld Verwaltungs-mbH – 100 Prozent,
• Seidenweberhaus GmbH – 100 Prozent,
• Städtische Seniorenheime Krefeld gemeinnützige GmbH – 100 Prozent,
• Zoo Krefeld gGmbH – 74,9 Prozent,
• Wohnstätte Krefeld Wohnungs-AG – 70,25 Prozent,
• Hafen Krefeld Verwaltungs GmbH – 51 Prozent,
• Hafen Krefeld GmbH & Co. KG – 51 Prozent,
• Vereinigte Städtische Bühnen Krefeld und Mönchengladbach GbR (jetzt: Theater Krefeld
und Mönchengladbach gGmbH)– 50 Prozent,
• DSM Krefeld Außenwerbung GmbH – 49 Prozent,
• Heilpädagogisches Zentrum Krefeld – Kreis Viersen gGmbH – 25,75 Prozent,
• HELIOS Klinikum Krefeld GmbH – 25,10 Prozent,
• Niederrhein Tourismus GmbH – 25 Prozent,
• Standort Niederrhein GmbH – 14,29 Prozent,
• GVZ DUNI Entwicklungsgesellschaft für ein Dezentrales Güterverkehrszentrum Duisburg
– 12,50 Prozent,
• Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft für den Kreis Viersen AG – 1,09 Prozent,
• Allgemeine Wohnungsgenossenschaft eG – 0,57 Prozent,
• Volksbank Krefeld eG – 0,0014 Prozent,
• Sparkassenzweckverband – 50 Prozent,
• Kommunales Rechenzentrum Niederrhein – 25 Prozent,
• Verkehrsverbund Rhein-Ruhr – 2,7 Prozent,
• Studieninstitut Niederrhein – 20 Prozent,
• euregio-rhein-maas-nord – 8,33 Prozent.
An folgenden Beteiligungen hält die Stadt sowohl unmittelbare als auch mittelbare Anteile, dargestellt sind die durchgerechneten Beteiligungsquoten:
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• WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft Krefeld mbH – 68 Prozent,
• Verband der Kommunalen RWE-Aktionäre GmbH – 1,79 Prozent.
Weiterhin hält die Stadt Krefeld mittelbare Anteile an mindestens 75 Beteiligungen; dargestellt
sind die durchgerechneten Beteiligungsquoten:
• SWK Energie GmbH – 100 Prozent,
• SWK Mobil GmbH – 100 Prozent,
• SWK Fahrservice GmbH – 100 Prozent,
• SWK Aqua GmbH – 100 Prozent,
• SWK Netze GmbH – 100 Prozent,
• SWK Kompakt GmbH – 100 Prozent,
• SWK Setec GmbH – 100 Prozent,
• SWK Service GmbH – 100 Prozent,
• SWK-EGN Verwaltungs- GmbH – 100 Prozent,
• EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH – 100 Prozent,
• DYNERGIO Verwaltungs-AG – 100 Prozent,
• DYNERGIO AG & Co. KG – 100 Prozent,
• DYNERGIO SETEC GmbH – 100 Prozent,
• DYNERGIO SERVICE GmbH – 100 Prozent,
• DYNERGIO NETZE GmbH – 100 Prozent,
• EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co.KG – 100 Prozent,
• EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld Verwaltungsgesellschaft mbH – 100 Prozent,
• GSAK Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld mbH & Co. KG – 100
Prozent,
• GSAK Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld Verwaltungsgesellschaft mbH – 100 Prozent,
• Verwaltungsgesellschaft Waldgut Schirmau mbH – 100 Prozent,
• EAG Entsorgungsanlagengesellschaft Krefeld GmbH & Co.KG – 100 Prozent,
• EAG Entsorgungsanlagengesellschaf Krefeld Verwaltungsgesellschaft mbH – 100 Prozent,
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• Städtereinigung Gerke GmbH– 100 Prozent,
• NOEX AG – 100 Prozent,
• NH Niederrhein Holding GmbH – 100 Prozent,
• Eco-Care Recycling Solutions GmbH – 100 Prozent,
• Städtische Seniorenheim- Service- Gesellschaft Krefeld mbH – 100 Prozent,
• Dürener Deponiegesellschaft mbH – 74,9 Prozent,
• Suprion Versicherungsvermittlung GmbH – 70,25 Prozent,
• VERSON-Verwaltungs-GmbH – 61,81 Prozent,
• VERSON Energie-Partner GmbH & Co. KG – 61,81 Prozent,
• Gerhard Schug Containerdienst GmbH – 51 Prozent,
• Gesellschaft f. kommunale Versorgungswirtschaft Nordrhein mbH – 50 Prozent,
• GEM Gesellschaft für Wertstofferfassung, Wertstoffverwertung und Entsorgung Mönchengladbach – 50 Prozent,
• MOENA GmbH & Co. KG – 50 Prozent,
• MOENA Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH – 50 Prozent,
• MOENA Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG i.L. – 50 Prozent,
• MVA Weisweiler GmbH & Co. KG – 50 Prozent,
• MVA Weisweiler Verwaltungs-GmbH – 50 Prozent,
• zwei sog. „Treuhandgesellschaften“ – 50 Prozent
• sieben Töchter der „Treuhandgesellschaft“ – je 50 Prozent
• Gesellschaft für kommunale Versorgungswirtschaft Nordrhein mbH– 50 Prozent,
• Gemeindewerke Niederkrüchten GmbH – 49,80 Prozent,
• Braun Umweltdienste GmbH – 45 Prozent,
• HUG Hohenbudberg-Umschlag-Gesellschaft mbH & Co. KG – 44,60 Prozent,
• HUG Hohenbudberg-Umschlag-Verwaltungsgesellschaft mbH – 44,60 Prozent,
• Quantum GmbH – 38 Prozent,
• Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich GmbH – 36,70 Prozent,
• GEKKO Vorschaltgesellschaft mbH & Co. KG – 30,49 Prozent,
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• WBM-Flüssigboden GmbH – 23,5 Prozent,
• West-Bus GmbH – 17,80 Prozent,
• Wasserverbund Niederrhein GmbH (WVN) – 13 Prozent,
• KKD Klinik- Küchen- Dienste GmbH – 12,80 Prozent,
• KGD Klinik- Gebäude- Dienst GmbH – 12,80 Prozent,
• Lokalfunk Krefeld/Viersen GmbH & Co. KG – 12,50 Prozent,
• IWW Rhein. Westf. Institut für Wasserforschung gGmbH – 8,21 Prozent,
• ASEW Energie und Umwelt Service GmbH & Co. KG – 7,70 Prozent,
• GKZ Krefeld Beteiligungsgesellschaft zur Errichtung u. z. Betrieb radiochirurgischer Einrichtungen mbH – 5,63 Prozent,
• GKZ Krefeld Gesellschaft zur Errichtung u.z. Betrieb radiochirurgischer Einrichtungen
mbH & Co. KG – 5,63 Prozent,
• GREEN GECCO Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG – 3,77 Prozent,
• GREEN GECCO Beteiligungs-Verwaltungs-GmbH – 3,77 Prozent,
• Trianel Gaskraftwerk Hamm GmbH & Co. KG – 2,40 Prozent,
• Wirtschaftsförderung Mönchengladbach GmbH – 1,38 Prozent,
• Einkaufs- und Wirtschaftsgesellschaft für Verkehrsunternehmen (BEKA) – 1,18 Prozent,
• WV Energie AG – 0,60 Prozent,
• VIT GmbH – 0,55 Prozent,
• EUROGA 2002 plus GmbH i.L.,
• Chemisches Veterinär-Untersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper – 5,56 Prozent,
Beteiligungsbericht
Jede Stadt hat jährlich einen Beteiligungsbericht zu erstellen, in dem die wirtschaftliche und
nichtwirtschaftliche Betätigung zu erläutern ist. Grundlage dafür ist § 117 GO NRW. Dieser Bericht ist dem Gesamtabschluss beizufügen.
Die Erläuterungspflicht besteht sowohl unabhängig davon, ob die verselbstständigten Aufgabenbereiche dem Konsolidierungskreis des Gesamtabschlusses angehören, als auch unabhängig davon, ob sie in öffentlich-rechtlicher oder privatrechtlicher Rechtsform geführt werden. Im
Gegensatz zum Gesamtabschluss, der die Gesamtlage der Stadt abbildet, stellt der Beteiligungsbericht somit die Lage jedes einzelnen Betriebes in den Blickpunkt. Damit stellt er die
Gesamtübersicht über alle verselbstständigten Aufgabenbereiche her.
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Die Stadt Krefeld hat einen Beteiligungsbericht für das Jahr 2010 (Basis sind die Jahresabschlüsse zum 31. Dezember 2010) erstellt.
Laut Beteiligungsbericht werden reine Haftungsgesellschaften ohne Geschäftstätigkeit und einem Stammkapital < 30.000 Euro nur in der Beteiligungsübersicht genannt, aber nicht einzeln
dargestellt. Mittelbare Unternehmen unter 50 Prozent werden ebenfalls nicht in die Einzeldarstellung aufgenommen.
Teilweise fehlen in der Einzeldarstellung aber auch mittelbare Beteiligungen mit einem durchgerechneten Anteil von mehr als 50 Prozent: Dynergio AG & Co. KG + Enkel: (Dynergio SETEC
GmbH, Dynergio Service GmbH, Dynergio Netze GmbH (alle 100 Prozent), NOEX AG (100
Prozent), Eco-Care Recycling GmbH (100 Prozent), Gerhard Schug Containerdienst GmbH (51
Prozent), sowie eine Reihe von Unternehmen mit einem Anteil von 50 Prozent.
Darüber hinaus fehlen mindestens 18 Beteiligungen sowohl in der Beteiligungsübersicht als
auch in der Einzeldarstellung: Kommunales Rechenzentrum Niederrhein, VRR, euregio-rheinmaas-nord, Studieninstitut Niederrhein, Senioreneinrichtungen der Stadt Krefeld (Eigenbetrieb),
Stadtentwässerung Krefeld (Eigenbetrieb), HUG Hohenbudberg-UmschlagVerwaltungsgesellschaft mbH, Chemisches Veterinär-Untersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper,
Sparkassenzweckverband sowie zwei von der Stadt als „Treuhandgesellschaften“ bezeichnete
indirekte Beteiligungen samt ihrer sieben Tochtergesellschaften. Hierbei handelt es sich nicht
nur um Kleinstbeteiligungen, für die zumindest ein reduzierter Darstellungsumfang akzeptabel
wäre. Es fehlen auch verbundene Unternehmen und Gesellschaften, die in den Konsolidierungskreis einbezogen und damit offensichtlich für die Stadt von Bedeutung sind.
Bei den von der Stadt als „Treuhand“ bezeichneten Gesellschaften und deren Töchtern handelt
es sich um mittelbare Beteiligungen der Stadt Krefeld. Die beiden „Treuhandgesellschaften“
sind Unternehmen unter maßgeblichem Einfluss der Stadt Krefeld. Die SWK Stadtwerke Krefeld
AG hält jeweils 50 Prozent der Anteile. Im Konzernabschluss der SWK werden die beiden Gesellschaften nicht namentlich genannt, sondern unter Anwendung des § 313 Abs. 3 HGB als
„Treuhandgesellschaften“ bezeichnet. Die Stadt Krefeld kann sich jedoch weder unmittelbar
noch durch eine analoge Anwendung auf § 313 Abs. 3 HGB berufen. Für die Städte in Nordrhein-Westfalen gibt es keine dem HGB entsprechende Ausnahme von der Angabepflicht.
Vielmehr sind im Beteiligungsbericht wie bereits dargestellt die Angaben nach § 52 GemHVO
NRW für alle kommunalen Beteiligungen aufzunehmen. Die Regelungen der GemHVO NRW
sind Ausdruck der Gemeinwohlinteressen an Transparenz und Nachvollziehbarkeit.
Feststellung
Der Beteiligungsbericht der Stadt Krefeld ist unvollständig. In der Beteiligungsübersicht fehlen mindestens 18 Beteiligungen, in der Einzeldarstellung sogar weit mehr.
Die Stadt Krefeld hat sich nach eigenen Aussagen bei der inhaltlichen Gestaltung des Beteiligungsberichtes und der Auslegung der gesetzlichen Anforderungen eng an dem Kommentar
zur Gemeindeordnung NRW von Rehn/ Cronauge/ von Lennep/ Knirsch orientiert. Aus diesem
Grund wurden die Eigenbetriebe und Zweckverbände nicht in den Beteiligungsbericht aufgenommen.
Wie bereits dargestellt entspricht diese Vorgehensweise nicht den gesetzlichen Bestimmungen.
Gemäß § 117 GO NRW ist im Beteiligungsbericht die wirtschaftliche und nichtwirtschaftliche
Betätigung der Gemeinde zu erläutern. Die wirtschaftliche und nichtwirtschaftliche Betätigung
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von Gemeinden ist im 11. Teil der GO NRW definiert. Hierzu zählen auch die Eigenbetriebe,
eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen und Zweckverbände.
Die Stadt Krefeld sollte als Mindestangaben für Kleinstbeteiligungen im Beteiligungsbericht
Angaben über den Zweck und die Aufgabe der Beteiligung, die wesentlichen Finanz- und Leistungsbeziehungen der Beteiligung untereinander und mit der Stadt sowie die Bilanzsumme und
das Jahresergebnis ergänzen. Für alle übrigen Beteiligungen sind die Angaben gemäß § 52
GemHVO NRW aufzunehmen. Die GPA NRW empfiehlt zudem, für mittelbare Beteiligungen die
durchgerechneten Anteile ergänzend anzugeben.
Nach den Vorgaben des § 52 GemHVO NRW muss der Beteiligungsbericht insbesondere die
folgenden Informationen und Darstellungen enthalten:
• die Ziele der Beteiligung,
• die Erfüllung des öffentlichen Zwecks,
• die Beteiligungsverhältnisse,
• die Entwicklung der Bilanzen und der Gewinn- und Verlustrechnungen der letzten drei
Abschlussstichtage,
• die Leistungen der Beteiligungen, bei wesentlichen Beteiligungen mit Hilfe von Kennzahlen,
• die wesentlichen Finanz- und Leistungsbeziehungen der Beteiligungen untereinander
und mit der Gemeinde,
• die Zusammensetzung der Organe der Beteiligungen,
• der Personalbestand jeder Beteiligung.
Im Beteiligungsbericht der Stadt Krefeld fehlen die Angaben zu den Leistungen der Gesellschaften sowie die Leistungskennzahlen der wesentlichen Beteiligungen.
Wesentliche Leistungs- und Finanzbeziehungen der Beteiligung zu anderen Beteiligungen und
zur Stadt sind zwar erläutert, es fehlen aber Wertangaben in Euro.
Erläuterungen der Entwicklung der Bilanzen und der Gewinn- und Verlustrechnungen der letzten drei Abschlussstichtage fehlen vollständig. Es sind lediglich die Bilanz- und Gewinn- und
Verlustrechnungszahlen aufgeführt.
Die Höhe der von der Stadt bzw. den Konzerngesellschaften gehaltenen Anteile ist genannt, es
fehlt aber die Darstellung der Gesellschafter der übrigen Anteile. Zudem sind die Anteile der
Gesellschaften an weiteren Gesellschaften nicht aufgeführt. Diese Angaben sollten ergänzt
werden.
Veränderungen in der Beteiligungsstruktur werden nicht erläutert. So fehlen im Beteiligungsbericht 2010 z. B. Informationen über die Gründung Theater Krefeld und Mönchengladbach
gGmbH zum 29. Dezember 2010 oder über die Liquidation der MOENA Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co KG.
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Feststellung
Im Beteiligungsbericht der Stadt Krefeld sind nur die nötigsten und auch nur die gesetzlich
geforderten Informationen enthalten. Zudem fehlen einige der nach § 52 GemHVO NRW geforderten Angaben. Zur Vermittlung eines umfassenden Bildes über die städtischen Beteiligungen ist der Beteiligungsbericht unzureichend.
Die Stadt Krefeld hat in ihrer Stellungnahme vom 17. Juni 2016 mitgeteilt, dass beginnend mit
der Erstellung des Beteiligungsberichtes 2015 die Gestaltung des Berichtes einer Überprüfung
unterzogen wird.
Konsolidierungskreis
Der Konsolidierungskreis ist jährlich durch die Stadt zu bestimmen. Zum Konsolidierungskreis
gehören neben der Stadt als Konzernmutter die in den Gesamtabschluss einzubeziehenden
verselbstständigten Aufgabenbereiche in öffentlich-rechtlicher wie in privat-rechtlicher Rechtsform. Zusätzlich zum Vollkonsolidierungskreis nach § 50 Abs. 2 GemHVO NRW ist auch festzulegen, ob und welche Unternehmen nach der Equitymethode gemäß § 50 Abs. 3 GemHVO
NRW zu konsolidieren sind.
Die Einbeziehung in den Konsolidierungskreis wurde für die unmittelbaren und mittelbaren Beteiligungen durch die Stadt Krefeld geprüft. Eine Dokumentation der Festlegung des Konsolidierungskreises wurde der GPA NRW im Rahmen der Prüfung vorgelegt. Insgesamt werden im
Gesamtabschluss der Stadt Krefeld 27 verselbstständigte Aufgabenbereiche voll konsolidiert.
Neun Unternehmen werden mit der Equitymethode konsolidiert. Die übrigen Beteiligungen werden aufgrund eines fehlenden Einflusses oder ihrer untergeordneten Bedeutung at cost in den
Gesamtabschluss einbezogen.
Feststellung
Die Festlegung des Konsolidierungskreises der Stadt Krefeld entspricht den gesetzlichen
Vorgaben.
Die Stadt Krefeld hat eine Reihe von verselbstständigten Aufgabenbereichen in den Gesamtabschluss einbezogen, die nach quantitativen Kriterien unwesentlich sind. Dies sind u. a. folgende
Gesellschaften: SWK KOMPAKT GmbH, NH Niederrhein Holding GmbH, NOEX AG, Eco-Care
Recycling Solutions GmbH, Gerhard Schug Containerdienst GmbH, Städtereinigung Gerke
GmbH, Krefelder Baugesellschaft mbH, WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft Krefeld mbH,
Senioreneinrichtungen der Stadt Krefeld, Seidenweberhaus GmbH, Zoo Krefeld gGmbH.
Der Stadt Krefeld steht es frei, auch Beteiligungen von untergeordneter Bedeutung in den Gesamtabschluss aufzunehmen. Im Vergleich zu anderen Städten hat die Stadt jedoch einen sehr
umfangreichen Konsolidierungskreis. Die GPA NRW regt daher an, den Konsolidierungskreis in
Bezug auf die Unternehmen von untergeordneter Bedeutung zu überprüfen.
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Gesamtabschluss und Beteiligungen
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Prüfung des Gesamtabschlusses
Fristen
Die Gemeinden und Gemeindeverbände hatten spätestens zum Stichtag 31. Dezember 2010
den ersten Gesamtabschluss nach § 116 GO NRW aufzustellen. Der Gesamtabschluss besteht
aus der Gesamtergebnisrechnung, der Gesamtbilanz und dem Gesamtanhang und ist um einen
Gesamtlagebericht zu ergänzen. Im Gesamtabschluss werden alle verselbstständigten Aufgabenbereiche mit der Kernverwaltung zusammengefasst, um ein vollständiges, den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Schulden-, Ertrags- und Finanzgesamtlage
des Konzerns Stadt zu erhalten.
Die Stadt Krefeld hat entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen zum 31. Dezember 2010
erstmals einen Gesamtabschluss aufgestellt. Gemäß § 116 Abs. 5 i. V. m. § 95 Abs. 3 GO
NRW ist der Gesamtabschluss innerhalb der ersten neun Monate nach dem Abschlussstichtag
aufzustellen und dem Rat zuzuleiten, mithin also zum 30. September 2011. Der Gesamtabschluss 2010 der Stadt Krefeld wurde am 02. Mai 2013 aufgestellt. Der Gesamtabschluss für
das Jahr 2011 wurde am 10. Dezember 2013 aufgestellt.
Die örtliche Prüfung der Gesamtabschlüsse hat die örtliche Rechnungsprüfung der Stadt Krefeld durchgeführt. Der Bestätigungsvermerk für den Gesamtabschluss 2010 wurde vom Rechnungsprüfungsausschuss in seiner Sitzung am 23. Oktober 2014 uneingeschränkt erteilt. Für
den Gesamtabschluss 2011 lag zum Prüfungszeitpunkt noch kein Bestätigungsvermerk vor.
Aufgrund der Fristüberschreitung bei der Aufstellung konnten auch die weiteren Fristen, für die
örtliche Prüfung und die Feststellung im Rat, nicht eingehalten werden.
Dennoch ist hervorzuheben, dass die Stadt Krefeld als eine der ersten kreisfreien Städte in
NRW die Gesamtabschlüsse 2010 bis 2012 aufgestellt hat.
Feststellung
Die Stadt Krefeld zählt zu den ersten kreisfreien Städten in NRW, die einen Gesamtabschluss aufgestellt haben. Dennoch konnte sie die vom Gesetzgeber vorgegebene Frist des
§ 116 Abs. 5 GO NRW zur Aufstellung des Gesamtabschlusses bisher in keinem Jahr einhalten. In der Folge konnte auch die Frist des Rates hinsichtlich der Feststellung des Gesamtabschlusses gemäß § 116 Abs. 1 Satz 4 i. V. m. § 96 Abs. 1 GO NRW nicht eingehalten werden.
Die Stadt Krefeld teilt in ihrer Stellungnahme mit, dass für die erstmalige Aufstellung des Gesamtabschlusses zum 31. Dezember 2010 umfangreiche organisatorische und inhaltliche Abstimmungen, vor allem innerhalb des Vollkonsolidierungskreises, notwendig waren. Diese umfangreichen Arbeiten waren insbesondere ursächlich für die Verzögerung bei der Aufstellung
des ersten Gesamtabschlusses. Die hierbei gewonnenen Erfahrungen sowie die erstmalig bei
Aufstellung des Gesamtabschlusses 2012 verwendete Konsolidierungssoftware „Doppik al dente“ haben in den Folgeabschlüssen dazu beigetragen, den Aufstellungszeitraum zu verkürzen.
Hierdurch konnten zwischenzeitlich dem Rat der Stadt Krefeld die Gesamtabschlüsse 2011
(Dezember 2013), 2012 (Dezember 2014), 2013 (September 2015) und 2014 (Februar 2016)
vorgelegt werden.
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
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Rechnungslegungsbezogene Erleichterungen
Nach dem Grundsatz der Einheitlichkeit sind gemäß § 50 Absatz 1 GemHVO NRW i.V.m. §§
300 und 308 HGB im Gesamtabschluss ein einheitlicher Ausweis und eine einheitliche Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden nach den Vorschriften der Mutter, also der
Stadt Krefeld, vorzunehmen. Die GO NRW und GemHVO NRW stellen die bilanziellen Rechtsgrundlagen der Konzernmutter Stadt Krefeld dar. Insoweit sind die Vorschriften der GO NRW
und GemHVO NRW auf den Ausweis und die Bewertungen grundsätzlich anzuwenden. Soweit
notwendig sind entsprechende Umgliederungen und Bewertungsanpassungen vorzunehmen.
Die Stadt Krefeld hat für ihren Gesamtabschluss die Rechtsgrundlagen der Konzernmutter zu
Grunde gelegt und auskunftsgemäß überprüft, ob Bewertungsanpassungen und Umgliederungen durchzuführen waren. Ein einheitlicher Ausweis und eine einheitliche Bewertung wurden
weitestgehend vorgenommen. Teilweise hat die Stadt auf eine Anpassung aus Wesentlichkeitsgründen verzichtet, z. B. Anpassung von Nutzungsdauern.
Im Rahmen des Modellprojektes zum NKF-Gesamtabschluss wurden rechnungslegungsbezogene Erleichterungen entwickelt, die von den Kommunen angewendet werden können. Vor
einer Anwendung dieser Erleichterungen muss die Kommune jedoch überprüfen, ob diese Erleichterungen, wie z. B. der Verzicht auf die Anpassung der Nutzungsdauern, unwesentlich für
die Vermögens-, Schulden-, Ertrags- und Finanzlage des Konzerns sind. Dazu sind Wesentlichkeitsgrenzen für den Einzelfall und für die Summe aller angewendeten Erleichterungen festzulegen. Eine entsprechende Dokumentation ist zu erstellen.
Die Stadt Krefeld hat bisher keine Wesentlichkeitsgrenzen festgelegt.
Den Verzicht auf die Anpassung von Bewertungen fragt die Stadt Krefeld bei den verselbstständigten Aufgabenbereichen anhand einer Checkliste ab. Die Checkliste enthält jedoch keine
Wertangaben. Daher ist eine Überprüfung der Summe der rechnungslegungsbezogenen Erleichterungen nicht möglich. Zudem wurde bisher nicht geprüft, ob Anpassungsbedarf hinsichtlich der Höhe und Auflösung der Sonderposten, die im NKF entsprechend der Nutzungsdauer
aufgelöst werden, besteht. Insgesamt fehlt es an einer zusammenhängenden Dokumentation.
Im Ergebnis kann hinsichtlich des Verzichtes auf Bewertungsanpassungen und der Anwendung
der Erleichterungen von der GPA NRW nicht vollständig nachvollzogen werden, ob die Auswirkungen auf die Vermögens-, Schulden-, Ertrags- und Finanzlage des Konzerns unwesentlich
sind.
Feststellung
Die Stadt Krefeld hat in einigen Bereichen auf Bewertungsanpassungen verzichtet sowie
rechnungslegungsbezogenen Erleichterungen angewendet. Eine Wesentlichlichkeitsgrenze
wurde bisher nicht festgelegt. Zudem fehlt es an einer zusammenhängenden und vollständigen Dokumentation.
Empfehlung
Die Stadt Krefeld sollte Wesentlichkeitsgrenzen für den Einzelfall und für die Summe aller
angewendeten rechnungslegungsbezogenen Erleichterungen festlegen. Zudem sollte die
Stadt Krefeld eine zusammenfassende Dokumentation über die von ihr genutzten rechnungslegungsbezogenen Erleichterungen erstellen. Aus der Dokumentation sollte hervorge-
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
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hen, in welchem Umfang sich die Erleichterungen im Einzelfall und insgesamt auf die Vermögens-, Schulden-, Ertrags- und Finanzgesamtlage des Konzerns Stadt Krefeld auswirken
(= Wesentlichkeitsbetrachtung). Die Notwendigkeit von Bewertungsanpassungen im Bereich
der Sonderposten sollte von der Stadt Krefeld überprüft werden.
Mit Stellungnahme vom 17. Juni 2016 hat die Stadt Krefeld mitgeteilt, dass beginnend mit dem
Gesamtabschluss 2015 die genutzten rechnungslegungsbezogenen Erleichterungen dokumentiert werden. Die Notwendigkeit von Bewertungsanpassungen im Bereich der Sonderposten
wird außerdem durch eine entsprechende Abfrage dokumentiert.
Unterschiedsbeträge
Die aktivischen und passivischen Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung wurden
offen mit den Rücklagen verrechnet. Dennoch wird im Gesamtabschluss der Unterschiedsbetrag als eigene Position im Eigenkapital ausgewiesen. Diese Art des Ausweises ist nicht zutreffend. Die Unterschiedsbeträge gehen in der allgemeinen Rücklage auf.
Feststellung
Die verrechneten Unterschiedsbeträge sind Teil der allgemeinen Rücklage und können daher nicht als separate Eigenkapitalposition ausgewiesen werden.
Nach Auskunft der Stadt Krefeld wird der Ausweis im Gesamtabschluss 2013 korrigiert.
Equitykonsolidierung
Bei der GEKKO Vorschaltgesellschaft mbH & Co. KG handelt es sich um eine Gesellschaft des
Stadtwerke-Konzerns. Die Equitywerte wurden aus dem geprüften Konzernabschluss der
Stadtwerke übernommen.
Die Equity-Erstkonsolidierung der GEKKO Vorschaltgesellschaft mbH & Co. KG wurde korrekt
auf den 01. Januar 2008 vorgenommen. In der Fortschreibung auf den Bilanzstichtag wurden
anstelle der anteiligen Jahresergebnisse der Gesellschaft die anteiligen Bilanzergebnisse angesetzt. Die Bilanzergebnisse enthalten den Verlustvortrag. Dadurch sind die Verluste in der Fortschreibung doppelt berücksichtigt. Zum 31. Dezember 2011 beträgt die Abweichung in der Bilanz rund 108 Tausend Euro und in der Ergebnisrechnung 68 Tausend Euro.
Feststellung
Die Fortschreibung des Equitywertes der GEKKO Vorschaltgesellschaft mbH & Co. KG wurde fehlerhaft mit dem anteiligen Bilanzergebnis anstelle des anteiligen Jahresergebnisses
vorgenommen. Dadurch sind die Verluste der Gesellschaft in der Fortschreibung doppelt berücksichtigt.
Nach Auskunft der Stadt Krefeld wird ab dem Gesamtabschluss 2012 die Fortschreibung mit
dem anteiligen Jahresergebnis vorgenommen.
Bei der Braun Umweltdienste GmbH, der MVA Weisweiler GmbH & Co.KG, der Quantum
GmbH, der sog. „Treuhandgesellschaft“ und der Gesellschaft für Wertstofferfassung, Wertstoffverwertung und Entsorgung Mönchengladbach mbH (GEM) handelt es sich ebenfalls um
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
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Gesellschaften des Stadtwerke-Konzerns. Die Equitywerte wurden aus dem geprüften Konzernabschluss der Stadtwerke übernommen.
Die Erstkonsolidierung erfolgt im Konzernabschluss der Stadtwerke auf den 01.Oktober 2005.
Wie bereits dargestellt ist der Konsolidierungsstichtag der Stadt Krefeld der 01. Januar 2008.
Die Fortschreibung der Equitywerte erfolgt mit den Jahresergebnissen der Vorjahre der einzelnen Gesellschaften. Dies ist auskunftsgemäß darin begründet, dass zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses der Stadtwerke die Jahresergebnisse noch nicht vorliegen. Bei
der Erstellung der Gesamtabschlüsse der Stadt Krefeld waren die Jahresergebnisse bereits
bekannt. Die Fortschreibung ist daher mit den Jahresergebnissen vorzunehmen.
Feststellung
Die Equity-Erstkonsolidierung der Braun Umweltdienste GmbH, der MVA Weisweiler GmbH
& Co.KG, der Quantum GmbH, der “Treuhandgesellschaft“ und der Gesellschaft für Wertstofferfassung, Wertstoffverwertung und Entsorgung Mönchengladbach mbH (GEM) erfolgt
abweichend vom Erstkonsolidierungsstichtag der Stadt Krefeld auf den 01. Oktober 2005.
Die Fortschreibung der Equitywerte erfolgt anstatt mit den Jahresergebnissen mit den Vorjahresergebnissen.
Die Stadt Krefeld hat in ihrer Stellungnahme dargelegt, dass im Gesamtabschluss die fortgeschriebenen Equityansätze des SWK Konzerns übernommen wurden. Auf eine Neubewertung
wurde daher verzichtet. Die Aufstellung der Jahresabschlüsse dieser Unternehmen erfolge regelmäßig zu einem Zeitpunkt, an dem sie weder im Konzernabschluss der SWK Stadtwerke
Krefeld AG noch im städtischen Gesamtabschluss einbezogen werden können.
Gesamtlagebericht
Gemäß § 116 Abs. 4 GO NRW ist am Schluss des Lageberichtes eine Liste für die Mitglieder
des Verwaltungsvorstandes nach § 70 GO NRW und für die Ratsmitglieder anzufügen. Informationen zu diesen Personen, wie beispielsweise der Familienname und der ausgeübte Beruf,
sind in dieser Liste anzugeben. Detaillierte Vorgaben zu den Informationen enthält § 116 Abs. 4
GO NRW.
Die Stadt Krefeld hat dem Gesamtlagebericht die erforderliche Liste nicht beigefügt und verweist stattdessen auf den Jahresabschluss. Dieser Verweis ist nicht ausreichend.
Feststellung
Die gemäß § 116 Abs. 4 GO NRW geforderte Liste der Mitglieder des Verwaltungsvorstandes und des Rates ist dem Gesamtlagebericht nicht beigefügt.
Nach Auskunft der Stadt Krefeld wird ab dem Gesamtabschluss 2013 die Liste beigefügt.
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Gesamtabschluss und Beteiligungen
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Wirtschaftliche Gesamtsituation
Bei der Prüfung der wirtschaftlichen Gesamtsituation werden insbesondere folgende Fragestellungen in den Blick genommen:
• Wie sehen die spezifischen finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Konzerns
Stadt zum ersten Gesamtabschlussstichtag aus?
• Welche Bereiche innerhalb des Konzerns tragen im Wesentlichen zur wirtschaftlichen
Gesamtsituation der Stadt bei? Werden die Wirtschaftlichkeitsgrundsätze nach § 109 GO
NRW beachtet?
• Sind Handlungsnotwendigkeiten aufgrund der wirtschaftlichen Situation (Haushaltskonsolidierung) und unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeitsgrundsätze zu erkennen?
Die analytischen Prüfungshandlungen stützen sich regelmäßig auf Kennzahlen. Die Kennzahlenbetrachtung erfolgt in Anlehnung an die Kennzahlen nach dem Kennzahlenset NRW.
Da die Stadt Krefeld als eine der ersten kreisfreien Städte einen Gesamtabschluss zur überörtlichen Prüfung vorgelegt hat und der GPA NRW derzeit lediglich Daten von neun kreisfreien
Städten zur Verfügung stehen, ist ein interkommunaler Kennzahlenvergleich derzeit nicht möglich. Insoweit wird die Analyse der Kennzahlen auf den Vergleich zwischen den Kennzahlenwerten der Konzernmutter aus dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 und dem ersten
Gesamtabschluss beschränkt.
Die ermittelten Kennzahlen werden in den interkommunalen Vergleich mit den geprüften kreisfreien Städten gestellt. In den aktuellen interkommunalen Vergleich sind neun Städte einbezogen.
Ertragslage
Mit dem Gesamtabschluss wird erstmals in der Gesamtergebnisrechnung die Ertragslage des
Konzerns Stadt Krefeld zusammengefasst dargestellt. In der Prüfung untersucht die GPA NRW
das Gesamtjahresergebnis und betrachtet die Erträge und Aufwendungen.
Für die Konzernmutter ergibt sich die Pflicht zum Haushaltsausgleich aus § 75 Abs. 2 GemHVO
NRW. Danach ist der Haushalt ausgeglichen, wenn die Gesamtsumme der Erträge mindestens
so hoch ist wie der Gesamtbetrag der Aufwendungen und die Ergebnisrechnung somit einen
ausgeglichenen oder positiven Saldo aufweist. Für den Konzern ist eine solche Pflicht zum
Haushaltsausgleich (und eine Pflicht zur Aufstellung eines Haushaltssicherungskonzeptes) im
Gesetz nicht explizit normiert. Gleichwohl ist der Haushaltsausgleich im Gesamtabschluss notwendig, um die dauernde Leistungsfähigkeit des Konzerns zu sichern und den Grundsatz der
intergenerativen Gerechtigkeit zu erfüllen.
Nach § 109 GO NRW sind die Unternehmen und Einrichtungen so zu führen, zu steuern und zu
kontrollieren, dass der öffentliche Zweck nachhaltig erfüllt wird. Die Unternehmen sollen einen
Ertrag abwerfen, soweit die Zweckerfüllung dadurch nicht beeinträchtig wird. Es soll eine
marktübliche Verzinsung des Eigenkapitals bei wirtschaftlichen Unternehmen erwirtschaftet
werden.
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
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Aufgrund der Verpflichtung zum Haushaltsausgleich bei der Konzernmutter, dem Grundsatz der
intergenerativen Gerechtigkeit und den Vorgaben des § 109 GO NRW, ist auch für den Konzern
von der Notwendigkeit, ein ausgeglichenes Gesamtjahresergebnis zu erreichen, auszugehen.
Entsprechend müssen die Gesamterträge die Gesamtaufwendungen des Konzerns zumindest
decken.
Das Gesamtergebnis der Stadt Krefeld im ersten Gesamtabschluss zum 31. Dezember 2010
stellt sich wie folgt dar:
Gesamtergebnis
2010
in Tausend Euro
Ordentliche Gesamterträge
1.608.636
Ordentliche Gesamtaufwendungen
1.638.318
Ordentliches Gesamtergebnis
-29.682
Gesamtfinanzergebnis
-26.096
Gesamtergebnis der laufenden Geschäftstätigkeit
-55.778
Außerordentliches Gesamtergebnis
-2.848
Gesamtjahresergebnis
-58.626
Anderen Gesellschaftern zuzurechnender Gewinn/Verlust
1.619
Gesamtjahresergebnis ohne Anteile anderer Gesellschafter
-60.245
in Euro je Einwohner
Gesamtjahresergebnis ohne Anteile anderer Gesellschafter je Einwohner
-256,28
Die Gesamtaufwendungen übersteigen die Gesamterträge, so dass der erste Gesamtabschluss
der Stadt Krefeld zum 31. Dezember 2010 ein negatives Gesamtjahresergebnis ausweist. Der
Jahresabschluss 2010 der Konzernmutter weist ebenfalls ein negatives Jahresergebnis aus.
Folglich wird der Haushaltausgleich weder im Jahresabschluss der Stadt noch im Gesamtabschluss erreicht.
Der Gesamtaufwandsdeckungsgrad liegt mit einem Wert von rund 98 Prozent im Gesamtabschluss neun Prozentpunkte über dem Aufwandsdeckungsgrad im Einzelabschluss der Stadt.
Die Kennzahl stellt sich somit im Konzern besser dar.
Das negative Gesamtjahresergebnis entsteht sowohl durch das negative ordentliche Gesamtergebnis (49 Prozent), als auch durch das negative Finanzergebnis (43 Prozent).
Die ordentlichen Gesamtaufwendungen werden zur Hälfte von den Sach- und Dienstleistungsaufwendungen mit rund 807 Mio. Euro geprägt. Die Sach- und Dienstleistungsintensität fällt im
Gesamtabschluss mit rund 49 Prozent mehr als doppelt so hoch aus wie im Einzelabschluss
der Konzernmutter. Zwei Drittel der Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen werden von
dem verselbstständigten Aufgabenbereich SWK Energie GmbH verursacht.
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
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Das negative Finanzergebnis entsteht durch die hohen Finanzaufwendungen bei vergleichsweise niedrigen Finanzerträgen. Die Zinslastquote zeigt an, dass im Gesamtabschluss 2010 Belastungen aus Finanzaufwendungen zusätzlich zu den ordentlichen Aufwendungen von 2,5 Prozent bestehen. Im Jahresabschluss der Stadt Krefeld liegt die Zinslastquote annähernd gleich
hoch bei drei Prozent. Die Finanzaufwendungen im Gesamtabschluss von rund 39,4 Mio. Euro
sind weitestgehend durch Zinsaufwendungen (94 Prozent) bedingt. Maßgeblich verursacht
werden die Zinsaufwendungen durch die Konzernmutter, die Stadtentwässerung Krefeld und
die Wohnstätte Krefeld Wohnungs-AG. Die geringen Finanzerträge von rund 8,6 Mio. Euro im
Gesamtabschluss sind darauf zurückzuführen, dass ein großer Teil der in den Einzelabschlüssen der verselbstständigten Aufgabenbereiche ausgewiesenen Finanzerträge aus konzerninternen Gewinnabführungs- und Beteiligungserträgen resultiert, welche im Gesamtabschluss
eliminiert werden.
Für den Gesamtabschluss der Stadt Krefeld zum Stichtag 31. Dezember 2011 liegen zum Zeitpunkt der überörtlichen Prüfung vorläufige Zahlen vor. Die örtliche Prüfung des Gesamtabschlusses 2011 ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Das vorläufige negative Gesamtjahresergebnis 2011 von 44,78 Mio. Euro bedeutet im Vergleich zum Vorjahr eine Verbesserung um
rund 15,46 Mio. Euro, somit um rund 26 Prozent. Dennoch wird durch diesen Fehlbetrag das
Konzerneigenkapital weiter abgebaut.
Betrachtung der verselbstständigten Aufgabenbereiche und der Konzernmutter
Welche Bereiche sich wesentlich auf das Ergebnis des Konzerns Stadt Krefeld auswirken,
ergibt sich aus der Einzelbetrachtung der Konzernmutter und der verselbstständigten Aufgabenbereiche.
Dazu werden zunächst die Jahresergebnisse aus den Einzelabschlüssen in den Blick genommen. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht die Frage, ob die Wirtschaftlichkeitsgrundsätze gemäß § 109 Abs. 1 GO NRW eingehalten werden und ein Ertrag für den Haushalt erwirtschaftet
wird.
Im zweiten Schritt erfolgt eine genauere Betrachtung und Beurteilung auf Grundlage der konsolidierten Jahresergebnisse der Konzernmutter und der Tochterunternehmen. Im Konzernabschluss werden die internen Leistungsbeziehungen zwischen der Stadt und ihren verselbstständigten Aufgabenbereichen eliminiert.
Die Tochterunternehmen werden so dargestellt, als ob sie wirtschaftlicher Teil des städtischen
Haushaltes sind. Die konsolidierten Jahresabschlüsse sind somit vergleichbar mit einer Teilergebnisrechnung im städtischen Jahresabschluss. Ziel der Darstellung der konsolidierten Jahresabschlüsse ist es aufzuzeigen, wo im Konzern die wesentlichen Aufwands- und Ertragspositionen zu finden sind und wo dementsprechend die Stellschrauben für Konsolidierungsbemühungen im Konzern liegen. Die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit der verselbstständigten Aufgabenbereiche hingegen ist nicht Gegenstand der Prüfung.
In der nachfolgenden Übersicht werden die Jahresergebnisse zum 31. Dezember 2010 der
Stadt Krefeld und der in den Gesamtabschluss einbezogenen verselbstständigten Aufgabenbereiche im Vergleich zu den Ergebnissen nach Konsolidierung dargestellt.
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
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Die Fehlbetragsquote/Eigenkapitalrendite gibt Auskunft über den durch einen Fehlbetrag in
Anspruch genommenen Gesamteigenkapitalanteil bzw. inwieweit sich das Gesamteigenkapital
durch einen Überschuss erhöht. Um den Einfluss von Konzernmutter und Tochtereinheiten auf
das Gesamtergebnis zu verdeutlichen, werden die Fehlbetragsquoten/Eigenkapitalrenditen von
Mutter und Töchtern in Bezug auf das maßgebliche Konzerneigenkapital (Allgemeine Rücklage
+ Ausgleichsrücklage des Konzerns) ermittelt. Das maßgebliche Konzerneigenkapital beträgt
777.507 Tausend Euro. In Anlehnung an das NKF-Kennzahlenset wird die Fehlbetragsquote
positiv, die Eigenkapitalrendite negativ dargestellt.
Vergleich der Jahresergebnisse vor und nach Konsolidierung
Jahresergebnisse laut
Jahresabschluss 2010
in Tausend Euro
- vor Gewinnabführung -
Jahresergebnisse
nach Konsolidierung
2010 ohne Anteil anderer Gesellschafter
in Tausend Euro
Fehlbetragsquote
/ Eigenkapitalrendite 2010
in Prozent
-73.947
-56.735
7,30
SWK Stadtwerke Krefeld AG
24.133
-30.803
3,96
SWK Energie GmbH
15.334
75.402
-9,70
-15.460
-12.671
1,63
7
-817
0,11
SWK Netze GmbH
-481
-13.619
1,75
SWK Aqua GmbH
2.890
22.811
-2,93
111
-545
0,07
11.490
-43.763
5,63
SWK-EGN Verwaltungs-GmbH
4.800
-9
0
EAG Entsorgungsanlagengesellschaft
Krefeld GmbH & Co.KG
3.155
-14.425
1,86
EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld
GmbH & Co.KG
10.985
-38.241
4,92
GSAK Gesellschaft für Stadtreinigung
und Abfallwirtschaft Krefeld mbH &
Co.KG
904
-11.286
1,45
EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH
5.716
19.856
-2,55
NH Niederrhein Holding
614
-12
0
Noex AG
721
2.385
-0,31
Eco-Care Recycling Solutions GmbH
-83
-62
0,01
Städtereinigung Gerke GmbH
368
390
-0,05
Dürener Deponiegesellschaft mbH
652
-352
0,05
Gerhard Schug Containerdienst GmbH
-58
329
-0,04
Krefelder Baugesellschaft mbH
144
-1.278
0,16
-765
-340
0,04
Stadt Krefeld
SWK Mobil GmbH
SWK Fahrservice GmbH
SWK Kompakt GmbH
SWK Setec GmbH
GGK Grundstücksgesellschaft der Stadt
Krefeld mbH & Co.KG
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Stadt Krefeld
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Jahresergebnisse laut
Jahresabschluss 2010
in Tausend Euro
- vor Gewinnabführung Seidenweberhaus GmbH
Zoo Krefeld gGmbH
Wohnstätte Krefeld Wohnungs-AG
WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft
Krefeld mbH
Senioreneinrichtung der Stadt Krefeld
Stadtentwässerung Krefeld
Gesamtsumme Konzern
Jahresergebnisse
nach Konsolidierung
2010 ohne Anteil anderer Gesellschafter
in Tausend Euro
Fehlbetragsquote
/ Eigenkapitalrendite 2010
in Prozent
-2.895
-440
0,06
-134
-642
0,08
4.844
15.915
-2,05
-859
-773
0,10
17
-273
0,04
5.346
29.754
-3,83
-60.245
7,75
Das negative Gesamtjahresergebnis nach Konsolidierung wird maßgeblich durch die Konzernmutter Stadt Krefeld sowie durch die verselbstständigten Aufgabenbereiche SWK Stadtwerke
Krefeld AG, SWK Setec GmbH und EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG
bestimmt. Einen positiven Beitrag zum Gesamtjahresergebnis leistet insbesondere die SWK
Energie GmbH. Aber auch die SWK Aqua GmbH, die EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH, die Wohnstätte Krefeld Wohnungs-AG und die Stadtentwässerung Krefeld verbessern das Gesamtjahresergebnis nach Konsolidierung.
Alle genannten Betriebe wurden im ersten Gesamtabschluss vollkonsolidiert.
Nachfolgend haben wir die Jahresergebnisse nach Konsolidierung verschiedener verselbstständigter Aufgabenbereiche näher untersucht. Schwerpunktmäßig geht es bei der Einzelbetrachtung darum, wesentlichen Aufwands- und Ertragspositionen zu finden und Konsolidierungspotenziale im Konzern Stadt Krefeld aufzudecken. Eine Einzelbetrachtung erfolgt in erster
Linie für diejenigen verselbstständigten Aufgabenbereiche, die im Wesentlichen das negative
Gesamtjahresergebnis verursachen. Eine Betrachtung der Kernverwaltung erfolgte im Detail
bereits durch die überörtliche Finanzprüfung.
Stadt Krefeld
Bezüglich der näheren Betrachtung und Analyse des Jahresabschlusses der Stadt Krefeld wird
auf den entsprechenden Teilbericht der überörtlichen Prüfung verwiesen. Nachfolgend wird
daher lediglich kurz auf den konsolidierten Jahresabschluss der Stadt Krefeld eingegangen.
Ergebnisse nach Konsolidierung
2010
in Tausend Euro
Steuern und ähnliche Abgaben
238.800
+ Zuwendungen und allgemeine Umlagen
157.050
+ Sonstige Transfererträge
+ Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte
7.270
74.786
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
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2010
in Tausend Euro
+ Privatrechtliche Leistungsentgelte
3.665
+ Kostenerstattungen und Kostenumlagen
36.970
+ Sonstige ordentliche Erträge
10.726
+ Aktivierte Eigenleistungen
612
+/- Bestandsveränderungen
0
= ordentliche Erträge
529.879
- Personalaufwendungen
145.167
- Versorgungsaufwendungen
25.983
- Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen
56.678
- Bilanzielle Abschreibungen
42.149
- Transferaufwendungen
- sonstige ordentliche Aufwendungen
200.347
99.997
= ordentliche Aufwendungen
570.323
= ordentliches Ergebnis
-40.445
+ Finanzerträge
- Finanzaufwendungen
1.367
17.658
= Finanzergebnis
-16.291
= Ergebnis der laufenden Geschäftstätigkeit
-56.735
+ Außerordentliche Erträge
0
- Außerordentliche Aufwendungen
0
= Außerordentliches Ergebnis
0
= Jahresergebnis nach Konsolidierung
-56.735
Anderen Gesellschaftern zuzurechnender Gewinn/Verlust
Jahresergebnis nach Konsolidierung ohne Anteile anderer Gesellschafter
0
-56.735
Im Vergleich zum Jahresabschluss hat sich das Ergebnis nach Konsolidierung der Stadt Krefeld
um rund 17 Mio. Euro verbessert. Diese Verbesserung ist darin begründet, dass die Stadt Krefeld Abfallgebühren in Höhe von rund 29 Mio. Euro (in 2010) vereinnahmt, die zugehörigen
Aufwendungen für die Abfallbeseitigung aber nicht bei der Stadt, sondern im Konzern SWK
Stadtwerke Krefeld AG anfallen. Systembedingt findet nach Eliminierung der konzerninternen
Leistungsbeziehungen im Gesamtabschluss daher keine Deckung dieser Aufwendungen im
SWK-Konzern statt. Wirtschaftlich betrachtet sind die Erträge aus den Gebühren jedoch den
Gesellschaften zuzurechnen, die die entsprechenden Leistungen erbringen. Daher müssen
auch die Verbesserungen der Stadt im Vergleich „Jahresergebnis Einzelabschluss“ und „Jahresergebnis nach Konsolidierung“ relativiert werden.
Sowohl das ordentliche Ergebnis, als auch das Finanzergebnis verursachen das negative Jahresergebnis nach Konsolidierung der Stadt Krefeld.
Das ordentliche Ergebnis hat einen Anteil von 71 Prozent am negativen Jahresergebnis. Die
ordentlichen Aufwendungen sind geprägt durch die Personalaufwendungen und die Trans-
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
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feraufwendungen. Die Transferaufwendungen im Konzern werden naturgemäß ausschließlich
durch die Konzernmutter geleistet. Es handelt sich dabei um Aufwendungen der Stadt Krefeld,
die sie ohne konkrete Gegenleistung erbringt, wie beispielsweise Leistungen der Sozialhilfe,
Leistungen der Jugendhilfe, Leistungen an Arbeitssuchende und ähnliches. Die Personalaufwendungen der Konzernmutter prägen mit 52 Prozent die Personalaufwendungen des Konzerns.
Das negative Finanzergebnis trägt aufgrund der hohen Finanzaufwendungen zu einer Verschlechterung des Ergebnisses nach Konsolidierung bei. Rund 88 Prozent der Finanzaufwendungen sind auf Zinsaufwendungen zurückzuführen. Der Anteil der Zinsaufwendungen der
Stadt Krefeld an den gesamten Zinsaufwendungen des Konzerns liegt bei rund 40 Prozent. Es
wird auf die Ausführungen zur Gesamtverschuldung verwiesen.
Konzern SWK Stadtwerke Krefeld AG
Die Stadt Krefeld hält 100 Prozent der Anteile an der SWK Stadtwerke Krefeld AG. Die SWK
Stadtwerke Krefeld AG ist zur Erstellung eines handelsrechtlichen Konzernabschlusses verpflichtet und erstellt diesen mit ihren nachfolgend aufgeführten vollkonsolidierten Töchtern:
• SWK Energie GmbH,
• SWK Mobil GmbH,
• SWK Aqua GmbH,
• SWK-EGN Verwaltungs-GmbH,
• SWK Netze GmbH,
• SWK Kompakt GmbH,
• SWK Setec GmbH,
• SWK Fahrservice GmbH,
• EAG Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG,
• EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG,
• GSAK Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld mbH & Co. KG,
• EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH,
• Städtereinigung Gerke GmbH,
• NH Niederrhein Holding GmbH,
• NOEX AG,
• Eco-Care Recycling Solutions GmbH,
• Dürener Deponiegesellschaft mbH,
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
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• Gerhard Schug Containerdienst GmbH.
Weitere neun assoziierte Unternehmen werden mit der Equitymethode in den Konzernabschluss der SWK Stadtwerke Krefeld AG konsolidiert. Von diesen neun Unternehmen werden
sechs mit der Equitymethode in den Gesamtabschluss übernommen.
Die Tochtergesellschaften sind operativ tätig. Die SWK Stadtwerke AG nimmt für ihre Tochtergesellschaften die Management-, Service- und Steuerungsfunktionen wahr. Der Konzern SWK
Stadtwerke Krefeld AG weist im Konzernabschluss 2010 einen Überschuss von 33,86 Mio.
Euro - inklusive anderen Gesellschaftern zuzurechnender Überschuss von rund 135 Tausend
Euro - aus. Im Jahr 2013 weist der Konzernabschluss ein negatives Jahresergebnis von 12,92
Mio. Euro aus.
Ergebnisse nach Konsolidierung liegen für den SWK-Konzern nicht vor, da die Stadt Krefeld
die Muttergesellschaft SWK Stadtwerke Krefeld AG und die vollkonsolidierten Tochtergesellschaften jeweils einzeln in den Gesamtabschluss konsolidiert. Entsprechend erfolgt auch in der
Prüfung die Betrachtung der Ergebnisse nach Konsolidierung auf Ebene der einzelnen Gesellschaften.
Bereits in der zuvor dargestellten Übersicht über die Jahresergebnisse vor und nach Konsolidierung der Konzernmutter und der verselbstständigten Aufgabenbereiche wird deutlich, dass neben der Konzernmutter Stadt Krefeld der Teilkonzern SWK Stadtwerke Krefeld AG den Gesamtabschluss prägt. Rechnet man die Ergebnisse nach Konsolidierung der Gesellschaften des
SWK-Konzerns zusammen, so trägt der SWK-Konzern mit einem Fehlbetrag von rund 45 Mio.
Euro zum negativen Gesamtjahresergebnis der Konzerns Stadt Krefeld bei.
Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass Gebühren lediglich bei der Stadt und beim Stadtentwässerungsbetrieb vereinnahmt werden, die zugehörigen Aufwendungen jedoch teilweise im
SWK-Konzern anfallen. Wie bereits dargestellt, findet nach Eliminierung der konzerninternen
Leistungsbeziehungen im Gesamtabschluss keine Deckung dieser Aufwendungen statt. Wirtschaftlich betrachtet sind die Erträge aus den Gebühren jedoch den Gesellschaften zuzurechnen, die die entsprechenden Leistungen erbringen. Insofern ist das negative Ergebnis des
SWK-Konzerns zu relativieren.
Eine Einzelbetrachtung der Jahresergebnisse nach Konsolidierung der SWK Stadtwerke Krefeld AG sowie verschiedener Tochterunternehmen wird in den folgenden Kapiteln vorgenommen.
Aufgrund der Konzernstruktur und der Aufgabenverteilung des SWK-Konzerns ist dabei zu beachten, dass einige konzernangehörige Unternehmen des SWK-Konzerns die Stellung eines
internen Dienstleisters haben. Diese erwirtschaften ihre Erträge weitestgehend innerhalb des
Teilkonzerns. Nach der Eliminierung der konzerninternen Leistungsbeziehungen im Gesamtabschluss haben diese Erträge keine Auswirkungen mehr auf das jeweilige Jahresergebnis nach
Konsolidierung. Trotz dieser Besonderheit ist die Betrachtung einzelner Jahresergebnisse nach
Konsolidierung unumgänglich, um wesentliche Aufwands- und Ertragspositionen, bestehende
Belastungen sowie Risiken innerhalb des Konzerns Stadt identifizieren zu können. Ziel dieser
Einzelbetrachtung ist eine transparente Darstellung der wirtschaftlichen Gesamtsituation, nicht
eine Analyse der Wirtschaftlichkeit einzelner Unternehmen.
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
11128
SWK Stadtwerke Krefeld AG
In den Gesamtabschluss der Stadt Krefeld wird die SWK Stadtwerke Krefeld AG voll konsolidiert. Die Stadt Krefeld ist zu 100 Prozent an der SWK Stadtwerke Krefeld AG beteiligt. Das
Unternehmen ist in den Geschäftsfeldern Energie, Wasser, Entsorgung und Verkehr tätig. Die
SWK Stadtwerke Krefeld AG nimmt als Mutterunternehmen einer regional ausgerichteten Unternehmensgruppe die Management-, Service- und Steuerungsfunktionen für ihre Tochtergesellschaften wahr. Bei der Gesellschaft handelt es sich demnach um ein konzerninternes
Dienstleistungsunternehmen. Zwischen der SWK Stadtwerke Krefeld AG und ihren Tochtergesellschaften wurden Ergebnisabführungs- und teilweise auch Beherrschungsverträge geschlossen.
Die SWK Stadtwerke Krefeld AG weist in ihrem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 einen Jahresüberschuss von 24,13 Mio. Euro aus. Eine Ausschüttung an die Stadt Krefeld ist in
Höhe von 11,63 Mio. Euro vorgesehen. Ausgeschüttet wird dieser Teil des positiven Jahresergebnisses zum 31. Dezember 2010 im Jahr 2011. Der Rest wird zum Teil in die Rücklage gemäß § 58 Aktiengesetz (AktG) und in die Gewinnrücklage eingestellt oder auf neue Rechnung
vorgetragen. Das positive Jahresergebnis ist auf ein positives betriebliches Ergebnis von 2,13
Mio. Euro und ein positives Finanzergebnis von 34,61 Mio. Euro zurückzuführen. Maßgeblich
wird das positive Jahresergebnis durch das positive Finanzergebnis bestimmt. Dieses ist geprägt von den Ergebnissen der Tochtergesellschaften. Wesentliche Gewinnabführungserträge
erhält die SWK Stadtwerke Krefeld AG in 2010 von:
• der SWK Energie GmbH (15,33 Mio. Euro),
• der SWK Setec GmbH (8,49 Mio. Euro),
• der SWK-EGN Verwaltungs-GmbH (4,80 Mio. Euro) und
• der SWK Aqua GmbH (2,89 Mio. Euro).
Aufwendungen aus der Übernahme von Verlusten entstehen dem Unternehmen hauptsächlich
durch die Tochtergesellschaft SWK Mobil GmbH (15,46 Mio. Euro).
Die Höhe der Ausschüttung an den städtischen Haushalt ist somit abhängig von den Jahresergebnissen der Tochtergesellschaften der SWK Stadtwerke Krefeld AG.
Auch im Jahr 2013 erwirtschaftet die SWK Stadtwerke Krefeld AG einen Jahresüberschuss von
14,71 Mio. Euro. Wie in 2010 wird das positive Jahresergebnis im Wesentlichen durch das Finanzergebnis geprägt. Das Finanzergebnis des Jahres 2013 hat sich im Vergleich zum Jahresabschluss 2010 jedoch um fast 18 Mio. Euro verschlechtert. Zurückzuführen ist die Verschlechterung auf insgesamt gesunkene Erträge aus Gewinnabführungen und gestiegene Aufwendungen aus Verlustübernahmen. Wesentliche Gewinnabführungserträge erhält die SWK Stadtwerke Krefeld AG in 2013 von:
• der SWK Energie GmbH (7,69 Mio. Euro),
• der SWK Setec GmbH (11,33 Mio. Euro),
• der SWK Aqua GmbH (2,22 Mio. Euro),
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
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• der SWK Netze (1,31 Mio. Euro).
Aufwendungen aus der Übernahme von Verlusten entstehen dem Unternehmen hauptsächlich
durch die Tochtergesellschaft SWK Mobil GmbH (17,91 Mio. Euro).
Obwohl sich das Jahresergebnis zum 31. Dezember 2013 im Vergleich zum Jahresabschluss
2010 verschlechtert hat, ist für das Geschäftsjahr 2013 eine Ausschüttung an die Stadt Krefeld
in Höhe von 14,70 Mio. Euro vorgesehen.
Feststellung
Die SWK Stadtwerke Krefeld AG erwirtschaftet regelmäßig eine Verzinsung des Eigenkapitals und nimmt Gewinnabführungen an den städtischen Haushalt gemäß § 109 GO NRW
vor. Das positive Jahresergebnis wird geprägt von den Jahresergebnissen der Tochtergesellschaften.
In der Konzernbetrachtung nach Konsolidierung weist der verselbstständigte Aufgabenbereich
SWK Stadtwerke Krefeld AG folgendes Ergebnis auf:
Ergebnisse nach Konsolidierung der SWK Stadtwerke Krefeld AG in Tausend Euro
2010
Steuern und ähnliche Abgaben
0
+ Zuwendungen und allgemeine Umlagen
0
+ Sonstige Transfererträge
0
+ Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte
0
+ Privatrechtliche Leistungsentgelte
0
+ Kostenerstattungen und Kostenumlagen
0
+ Sonstige ordentliche Erträge
3.836
+ Aktivierte Eigenleistungen
705
+/- Bestandsveränderungen
0
= ordentliche Erträge
- Personalaufwendungen
- Versorgungsaufwendungen
- Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen
- Bilanzielle Abschreibungen
- Transferaufwendungen
4.541
18.039
0
89
2.326
0
- sonstige ordentliche Aufwendungen
17.957
= ordentliche Aufwendungen
38.411
= ordentliches Ergebnis
-33.870
+ Finanzerträge
4.392
- Finanzaufwendungen
1.325
= Finanzergebnis
3.067
= Ergebnis der laufenden Geschäftstätigkeit
-30.803
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
11128
2010
+ Außerordentliche Erträge
0
- Außerordentliche Aufwendungen
0
= Außerordentliches Ergebnis
0
= Jahresergebnis nach Konsolidierung
-30.803
Anderen Gesellschaftern zuzurechnender Gewinn/Verlust
Jahresergebnis nach Konsolidierung ohne Anteile anderer Gesellschafter
0
-30.803
Die SWK Stadtwerke Krefeld AG weist nach Konsolidierung im Jahr 2010 einen Fehlbetrag von
30,8 Mio. Euro aus. Damit verschlechtert die Gesellschaft das Konzernergebnis deutlich.
Verursacht wird das negative Jahresergebnis nach Konsolidierung insbesondere durch das
negative ordentliche Ergebnis. Zurückzuführen ist dies zum einen auf die eliminierten Erträge
aus Geschäftsbesorgungs- und Dienstleistungsverträgen, die im Einzelabschluss des Unternehmens in Höhe von rund 26,88 Mio. Euro als Umsatzerlöse dargestellt werden. Die SWK
Stadtwerke Krefeld AG führt fast ausschließlich Dienstleistungen innerhalb des Konzerns aus,
d. h. die erwirtschafteten Erträge werden im Wesentlichen gegenüber Konzernunternehmen
erzielt. Diese konzerninternen Erträge werden im Gesamtabschluss zusammen mit den zugehörigen Aufwendungen der entsprechenden Unternehmen eliminiert.
Zum anderen wird das negative ordentliche Ergebnis durch – aus Konzernsicht –hohe ordentliche Aufwendungen verursacht. Hinsichtlich einer Verbesserung des Konzernjahresergebnisses
sind demnach die Aufwandspositionen der SWK Stadtwerke Krefeld AG in den Blick zu nehmen.
Insbesondere die Personalaufwendungen und die sonstigen ordentlichen Aufwendungen prägen die ordentlichen Aufwendungen des Unternehmens.
Der Anteil der Personalaufwendungen der SWK Stadtwerke Krefeld AG an den Gesamtpersonalaufwendungen des Konzerns beträgt sechs Prozent. In den Jahren nach 2010 erhöht sich
der Personalaufwand, unter anderem aufgrund eines Anstiegs der Vollzeitkapazitäten. Das
Ergebnis nach Konsolidierung wird sich unter sonst gleichen Bedingungen dadurch zukünftig
verschlechtern.
Rund neun Prozent der sonstigen ordentlichen Aufwendungen des Konzerns Stadt Krefeld werden durch die SWK Stadtwerke Krefeld AG verursacht Diese enthalten im Wesentlichen Aufwendungen für Rechts-, Prüfungs- und Beratungsleistungen, für Dienst- und Fremdleistungen,
für Werbemaßnahmen, für Wartungskosten sowie für Miet-, Pacht- und Leasingraten. In dieser
Position liegt gegebenenfalls eine weitere Stellschraube für Konsolidierungsbemühungen im
Konzern.
Die Stadt Krefeld hat die Konzernstruktur der SWK Stadtwerke Krefeld AG u. a. aus Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten gewählt. Durch die Nutzung von Synergien werden die Aufwendungen
im Konzern reduziert. Unabhängig von der Frage der Wirtschaftlichkeit des SWK-Konzerns
sind die Aufwendungen der SWK Stadtwerke Krefeld AG jedoch weiterhin wesentlich für den
Konzern Stadt Krefeld und müssen daher bei Konsolidierungsbemühungen in den Blick genommen werden.
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
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Im Haushaltssicherungskonzept der Stadt Krefeld wird als eine Maßnahme zur Verbesserung
der Ertragslage der Stadt die Verbesserung der Gewinnausschüttung der SWK Stadtwerke
Krefeld AG genannt. Auskunftsgemäß konnten die geplanten Verbesserungen bis einschließlich
2013 erreicht werden. Die SWK Stadtwerke Krefeld AG wird also bereits in die Konsolidierungsbemühungen der Konzernmutter mit einbezogen. Eine Analyse der Aufwendungen der
SWK Stadtwerke Krefeld AG wurde durch die Stadt bisher jedoch nicht vorgenommen. Hierin
könnte ein Ansatzpunkt für weitere Konsolidierungsbestrebungen liegen.
Durch das positive Finanzergebnis nach Konsolidierung kann das negative ordentliche Ergebnis
nach Konsolidierung zu einem geringen Teil verbessert werden. Das positive Finanzergebnis ist
insbesondere auf Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
sowie auf sonstige Zinsen und ähnliche Erträge zurückzuführen. Bei den Erträgen aus Wertpapieren handelt es sich um Dividendenerträge der RWE AG in Höhe von rund 700 Tausend Euro. Es ist davon auszugehen, dass sich diese Erträge aus Wertpapieren in den Jahren nach
2010 aufgrund der sinkenden Dividendenausschüttungen der RWE AG verringern. Die Erträge
aus Gewinnabführungen von Konzernunternehmen von 31,25 Mio. Euro bleiben in dem Finanzergebnis nach Konsolidierung unberücksichtigt. Sie werden im Gesamtabschluss eliminiert,
weil die Erträge bereits über die Jahresergebnisse der voll konsolidierten Gesellschaften in den
Gesamtabschluss eingehen. Den Finanzerträgen stehen Finanzaufwendungen in Form von
Zinsaufwendungen gegenüber. Der Anteil der Zinsaufwendungen der SWK Stadtwerke Krefeld
AG an den gesamten Zinsaufwendungen des Konzerns beträgt lediglich rund drei Prozent. Unberücksichtigt bleiben bei den Finanzaufwendungen nach Konsolidierung die Aufwendungen
aus Verlustübernahmen von Konzernunternehmen von 15,94 Mio. Euro. Auch dabei handelt es
sich um konzerninterne Aufwendungen, die eliminiert werden und über die Jahresergebnisse
der voll konsolidierten Gesellschaften im Gesamtabschluss berücksichtigt sind.
Feststellung
Bei der Betrachtung der Ergebnisse nach Konsolidierung (Betrachtung Konzern Stadt) wird
deutlich, dass die SWK Stadtwerke Krefeld AG das Gesamtjahresergebnis des Konzerns um
rund 30,80 Mio. Euro verschlechtert. Zurückzuführen ist dies auf die Tatsache, dass das Unternehmen als konzerninterner Dienstleister naturgemäß die Erträge im Wesentlichen aufgrund der Leistungsbeziehungen zu den konzernangehörigen Unternehmen erwirtschaftet.
Diese konzerninternen Erträge werden im Gesamtabschluss eliminiert und haben somit keine Auswirkungen auf das Jahresergebnis des Konzerns Stadt Krefeld.
Aufgrund der wesentlichen Auswirkungen auf das Konzernjahresergebnis sind die Aufwendungen der SWK Stadtwerke Krefeld AG im Rahmen der den Gesamtkonzern Stadt betreffenden Konsolidierungsbemühungen in den Blick zu nehmen. .
Empfehlung
Die SWK Stadtwerke Krefeld AG erbringt weitestgehend Dienstleistungen innerhalb des
Konzerns. Eine Verbesserung des Konzernergebnisses ist demnach nur über eine Reduzierung von Aufwendungen zu erreichen, die durch Leistungsbeziehungen mit konzernfremden
Dritten entstehen. Die GPA NRW empfiehlt der Stadt Krefeld, die oben genannten wesentlichen Aufwandspositionen im Rahmen von Konsolidierungsbemühungen in den Blick zu
nehmen.
Die Stadt Krefeld merkt in ihrer Stellungnahme vom 17. Juni 2016 an, dass im Rahmen der
bereits erfolgten Zentralisierung wesentlicher Querschnittsaufgaben innerhalb des SWK-
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
11128
Konzerns und des bestehenden steuerlichen Querverbundes bei betriebswirtschaftlicher Betrachtung bereits wesentliche Synergiepotentiale identifiziert und realisiert wurden.
SWK Setec GmbH
Die SWK Setec GmbH wird in den Gesamtabschluss der Stadt Krefeld voll konsolidiert. Das
Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der SWK Stadtwerke Krefeld AG, welche 100 Prozent der Anteile an der SWK Setec GmbH hält. Die SWK Setec GmbH erbringt für ihre Schwestergesellschaften technische Dienstleistungen an Infrastrukturanlagen, insbesondere an Einrichtungen und Anlagen zur Versorgung mit Elektrizität, Erdgas, Fernwärme und Wasser sowie zur
Entsorgung (z. B. Abwasserbeseitigung, Abfallentsorgung).
Die SWK Setec GmbH weist in ihrem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 einen Jahresüberschuss von 11,49 Mio. Euro aus. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages wird ein Betrag von 8,49 Mio. Euro an die SWK Stadtwerke Krefeld AG ausgeschüttet. Der Rest wird in die
Gewinnrücklage eingestellt. Das positive Jahresergebnis ist auf ein positives betriebliches Ergebnis von 14,65 Mio. Euro zurückzuführen. Dieses wird durch ein negatives Finanzergebnis
sowie durch Aufwendungen aus Steuern um insgesamt 3,16 Mio. Euro gemindert. Die betrieblichen Aufwendungen können durch die betrieblichen Erträge gedeckt werden. Geprägt werden
die betrieblichen Erträge durch Umsatzerlöse, die das Unternehmen innerhalb des Konzerns
SWK Stadtwerke Krefeld AG erwirtschaftet. Umsatzerlöse aus Fernwärmelieferung und Elektrizitätsverkäufen werden ausschließlich gegenüber der SWK Energie GmbH erzielt.
Auch im Jahr 2013 kann das Unternehmen einen Jahresüberschuss von 11,33 Mio. Euro erwirtschaften. Wie in 2010 ist das positive Jahresergebnis auf ein positives betriebliches Ergebnis zurückzuführen. Der Jahresüberschuss wird vollständig an die SWK Stadtwerke Krefeld AG
ausgeschüttet.
Feststellung
Die SWK Setec GmbH erwirtschaftet regelmäßig gemäß § 109 GO NRW eine Verzinsung
des Eigenkapitals. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages werden Gewinnabführungen
an das Mutterunternehmen SWK Stadtwerke Krefeld AG vorgenommen. Da die SWK Stadtwerke Krefeld AG ihre Gewinne wiederum an den städtischen Haushalt abführt, hat das Jahresergebnis der SWK Setec GmbH indirekt Auswirkungen auf den städtischen Haushalt. Das
positive Jahresergebnis wir geprägt durch das positive betriebliche Ergebnis.
In der Konzernbetrachtung nach Konsolidierung weist der verselbstständigte Aufgabenbereich
SWK Setec GmbH folgendes Ergebnis auf:
Ergebnisse nach Konsolidierung in Tausend Euro
2010
Steuern und ähnliche Abgaben
0
+ Zuwendungen und allgemeine Umlagen
0
+ Sonstige Transfererträge
0
+ Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte
0
+ Privatrechtliche Leistungsentgelte
1.730
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
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2010
+ Kostenerstattungen und Kostenumlagen
+ Sonstige ordentliche Erträge
0
1.499
+ Aktivierte Eigenleistungen
0
+/- Bestandsveränderungen
952
= ordentliche Erträge
- Personalaufwendungen
- Versorgungsaufwendungen
- Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen
- Bilanzielle Abschreibungen
- Transferaufwendungen
- sonstige ordentliche Aufwendungen
= ordentliche Aufwendungen
= ordentliches Ergebnis
4.181
16.680
0
28.464
477
0
2.259
47.879
-43.699
+ Finanzerträge
10
- Finanzaufwendungen
74
= Finanzergebnis
= Ergebnis der laufenden Geschäftstätigkeit
-65
-43.763
+ Außerordentliche Erträge
0
- Außerordentliche Aufwendungen
0
= Außerordentliches Ergebnis
0
= Jahresergebnis nach Konsolidierung
Anderen Gesellschaftern zuzurechnender Gewinn/Verlust
Jahresergebnis nach Konsolidierung ohne Anteile anderer Gesellschafter
-43.763
0
-43.763
Die SWK Setec GmbH weist nach Konsolidierung im Jahr 2010 einen Fehlbetrag von 43,76
Mio. Euro aus. Die Gesellschaft verschlechtert damit wesentlich das Gesamtjahresergebnis des
Konzerns Stadt Krefeld.
Verursacht wird das negative Jahresergebnis nach Konsolidierung insbesondere durch das
negative ordentliche Ergebnis. Die ordentlichen Aufwendungen können nicht durch die ordentlichen Erträge gedeckt werden. Ein Grund dafür stellen die Umsatzerlöse dar, die das Unternehmen als konzerninterner Dienstleister innerhalb des SWK-Konzerns erwirtschaftet. Diese
werden im Gesamtabschluss zusammen mit den zugehörigen Aufwendungen der betreffenden
Unternehmen eliminiert, so dass in der Ergebnisrechnung der SWK Setec GmbH nach Konsolidierung nur noch geringe privatrechtliche Leistungsentgelte und sonstige ordentliche Erträge
ausgewiesen werden. Etwaige im Rahmen von Konsolidierungsbemühungen geplante Erhöhungen von Entgelten führen demnach zu keiner Verbesserung des Konzernjahresergebnisses.
Die aus Konzernsicht hohen ordentlichen Aufwendungen der Gesellschaft werden von den Personalaufwendungen und den Aufwendungen aus Sach- und Dienstleistungen geprägt. Der Anteil der Personalaufwendungen der SWK Setec GmbH an den Gesamtpersonalaufwendungen
des Konzerns beträgt sechs Prozent. Der Anteil des Unternehmens an den gesamten Sach-
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
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und Dienstleistungsaufwendungen des Konzerns liegt bei vier Prozent. Es handelt sich dabei
um Materialaufwand für bezogene Leistungen sowie für Roh-, Hilfs und Betriebsstoffe und bezogene Waren.
Nach der Konzernmutter weist die Gesellschaft die höchste Fehlbetragsquote im Konzern auf.
Die SWK Setec GmbH muss daher in die Konsolidierungsbemühungen einbezogen werden.
Hinsichtlich einer Verbesserung des Konzernjahresergebnisses sind die Aufwandspositionen
des Unternehmens in den Blick zu nehmen.
Feststellung
Bei der Betrachtung der Ergebnisse nach Konsolidierung (Betrachtung Konzern Stadt) wird
deutlich, dass die SWK Setec GmbH das Gesamtjahresergebnis des Konzerns um rund
43,76 Mio. Euro verschlechtert. Nach der Konzernmutter hat die SWK Setec GmbH den
größten Anteil an dem negativen Jahresergebnis des Konzerns Stadt Krefeld. Zurückzuführen ist dies auf die Tatsache, dass das Unternehmen seine Erträge im Wesentlichen aufgrund der Leistungsbeziehungen zu den konzernangehörigen Unternehmen erwirtschaftet.
Diese konzerninternen Erträge werden im Gesamtabschluss eliminiert und haben somit keine Auswirkungen auf das Jahresergebnis des Konzerns Stadt Krefeld.
Aufgrund der wesentlichen Auswirkungen auf das Konzernjahresergebnis ist die Gesellschaft im Rahmen der den Gesamtkonzern Stadt betreffenden Konsolidierungsbemühungen
in den Blick zu nehmen.
Empfehlung
Die SWK Setec GmbH erwirtschaftet ihre Erträge weitestgehend aufgrund der Leistungsbeziehungen zu konzernangehörigen Unternehmen. Einen Beitrag zu Verbesserung des Konzernjahresergebnisses kann die Gesellschaft demnach weitestgehend nur über Aufwandsreduzierungen leisten. Die GPA NRW empfiehlt der Stadt Krefeld, die oben genannten wesentlichen Aufwandspositionen im Rahmen von Konsolidierungsbemühungen in den Blick zu
nehmen.
Die Anmerkungen der Stadt Krefeld in ihrer Stellungnahme vom 17. Juni 2016 zur SWK Stadtwerke Krefeld AG gelten auch für die SWK Setec GmbH.
EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG
Die EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG – nachfolgend kurz EGK GmbH &
Co. KG genannt - wird in den Gesamtabschluss der Stadt Krefeld voll konsolidiert. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der SWK Stadtwerke Krefeld AG, welche 51 Prozent der
Anteile an der EGK GmbH & Co. KG hält. 49 Prozent der Anteile entfallen auf die EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH. Die EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH wird
ebenfalls voll in den Gesamtabschluss konsolidiert. Die EGK GmbH & Co. KG stellt demnach
ein 100-prozentiges Konzernunternehmen dar. Das Aufgabenfeld der EGK GmbH & Co. KG
erstreckt sich über die Planung, den Bau und den Betrieb von Einrichtungen der Abfallentsorgungswirtschaft und Abwasserbeseitigung. Weiterhin ist die Gesellschaft in den Aufgabenfeldern Strom- und Fernwärmelieferung tätig.
Die EGK GmbH & Co. KG weist in ihrem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 einen Jahresüberschuss von rund 10,99 Mio. Euro aus. Nach Abzug der Haftungsvergütung der Kom-
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
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plementärin (EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld Verwaltungsgesellschaft mbH) von 1,3 Tausend Euro wird der Jahresüberschuss gemäß dem Gesellschaftsvertrag nahezu vollständig den
Gesellschafterkonten zugeführt. Die Gesellschafterkonten werden unterhalb des Eigenkapitals
durch einen gesonderten Bilanzposten ausgewiesen. In jedem Jahr wird der Anfangsbestand
der Gesellschafterkonten an die Gesellschafter SWK Stadtwerke Krefeld AG und die EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH ausgeschüttet. Der Jahresüberschuss des Jahres 2010
wird demnach im Jahr 2011 ausgeschüttet. Im Jahr 2010 wird ein Betrag von insgesamt 6,85
Mio. Euro an die Gesellschafter ausgeschüttet.
Das positive Jahresergebnis der Gesellschaft ist auf ein positives betriebliches Ergebnis von
15,10 Mio. Euro zurückzuführen. Dieses wird durch ein negatives Finanzergebnis, ein negatives
außerordentliches Ergebnis sowie durch Aufwendungen aus Steuern um insgesamt 4,11 Mio.
Euro gemindert. Die betrieblichen Aufwendungen können durch die betrieblichen Erträge gedeckt werden. Geprägt werden die betrieblichen Erträge durch Umsatzerlöse, die das Unternehmen innerhalb des Konzerns Stadt Krefeld erwirtschaftet. Im Wesentlichen handelt es sich
um Umsatzerlöse aus den Aufgabenfeldern Abfall- und Abwasserbeseitigung.
Das Jahresergebnis 2013 fällt mit 9,66 Mio. Euro ebenfalls positiv aus. Im Vergleich zum Jahresabschluss 2010 sinkt der Jahresüberschuss jedoch um 1,32 Mio. Euro. Wie in 2010 ist das
positive Jahresergebnis auf ein positives betriebliches Ergebnis zurückzuführen. Aufgrund steigender Aufwendungen im Vergleich zum Jahresabschluss 2010 fällt dieses jedoch geringer aus
als im Jahresabschluss 2010, wodurch sich die Verringerung des Jahresüberschusses begründet. Der Jahresüberschuss wird nahezu vollständig den Gesellschafterkonten zugeführt. Im
Jahr 2013 wird ein Betrag von insgesamt 5,86 Mio. Euro an die Gesellschafter ausgeschüttet.
Feststellung
Der verselbstständigte Aufgabenbereich EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co.
KG erwirtschaftet regelmäßig eine Verzinsung des Eigenkapitals. Der Jahresüberschuss eines Jahres wird gemäß Gesellschaftsvertrag nahezu vollständig den Gesellschafterkonten
zugeführt. Im folgenden Jahr wird der entsprechende Betrag an die Gesellschafter SWK
Stadtwerke Krefeld AG und die EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH ausgeschüttet. Da die SWK Stadtwerke Krefeld AG ihre Gewinne wiederum an den städtischen Haushalt abführt, hat das Jahresergebnis der EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co.
KG indirekt Auswirkungen auf den städtischen Haushalt.
In der Konzernbetrachtung nach Konsolidierung weist der verselbstständigte Aufgabenbereich
EGK GmbH & Co. KG folgendes Ergebnis auf:
Ergebnisse nach Konsolidierung in Tausend Euro
2010
Steuern und ähnliche Abgaben
0
+ Zuwendungen und allgemeine Umlagen
0
+ Sonstige Transfererträge
0
+ Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte
0
+ Privatrechtliche Leistungsentgelte
+ Kostenerstattungen und Kostenumlagen
5.085
0
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
11128
2010
+ Sonstige ordentliche Erträge
2.027
+ Aktivierte Eigenleistungen
0
+/- Bestandsveränderungen
0
= ordentliche Erträge
- Personalaufwendungen
- Versorgungsaufwendungen
- Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen
7.112
15.920
0
6.958
- Bilanzielle Abschreibungen
3
- Transferaufwendungen
0
- sonstige ordentliche Aufwendungen
21.764
= ordentliche Aufwendungen
44.645
= ordentliches Ergebnis
+ Finanzerträge
- Finanzaufwendungen
= Finanzergebnis
= Ergebnis der laufenden Geschäftstätigkeit
+ Außerordentliche Erträge
- Außerordentliche Aufwendungen
= Außerordentliches Ergebnis
= Jahresergebnis nach Konsolidierung
Anderen Gesellschaftern zuzurechnender Gewinn/Verlust
Jahresergebnis nach Konsolidierung ohne Anteile anderer Gesellschafter
-37.534
46
685
-640
-38.173
0
68
-68
-38.241
0
-38.241
Die EGK GmbH & Co. KG weist nach Konsolidierung im Jahr 2010 einen Fehlbetrag von 38,24
Mio. Euro aus. Damit verschlechtert sie das Gesamtjahresergebnis des Konzerns Stadt Krefeld
deutlich.
Verursacht wird das negative Jahresergebnis nach Konsolidierung im Wesentlichen durch das
negative ordentliche Ergebnis. Die ordentlichen Aufwendungen können nicht durch die ordentlichen Erträge gedeckt werden. Zurückzuführen ist dies unter anderem darauf, dass die Umsatzerlöse, die das Unternehmen innerhalb des Konzerns Stadt Krefeld erwirtschaftet, im Gesamtabschluss keine Auswirkungen haben. Es handelt sich um konzerninterne Erträge, die zusammen mit den korrespondierenden Aufwendungen im Gesamtabschluss eliminiert werden. Zu
diesen Erträgen zählen unter anderem die Entgelte der Stadt Krefeld und des Eigenbetriebes
Stadtentwässerung Krefeld, die das Unternehmen für die Leistungen in den Bereichen Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung erhält.
Die erhobenen Abfallbeseitigungsgebühren werden bei der Konzernmutter Stadt Krefeld in Höhe von rund 29 Mio. Euro als Ertrag in der Ergebnisrechnung ausgewiesen. Die erhobenen
Abwasserbeseitigungsgebühren werden in der Gewinn- und Verlustrechnung des Eigenbetriebes in Höhe von rund 62 Mio. Euro ausgewiesen. Die zugehörigen Aufwendungen fallen anteilig
bei der EGK GmbH & Co. KG an. Wirtschaftlich betrachtet sind die Erträge aus den Gebühren
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
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daher anteilig der EGK GmbH & Co. KG zuzuordnen. Das Jahresergebnis nach Konsolidierung
ist demnach zu relativieren.
In der Ergebnisrechnung nach Konsolidierung der EGK GmbH & Co. KG werden lediglich die
privatrechtlichen Leistungsentgelte ausgewiesen, die das Unternehmen gegenüber Dritten erwirtschaftet. Entsprechend sind für die Betrachtung von Konsolidierungspotenzialen auch nur
die mit den Leistungen gegenüber konzernfremden Dritten in Verbindung stehenden Aufwendungen relevant. Die übrigen Aufwendungen werden durch die Gebührenerhebung bei der
Stadt Krefeld und dem Eigenbetrieb Stadtentwässerung Krefeld gedeckt.
Die ordentlichen Aufwendungen der EGK GmbH & Co. KG entstehen im Wesentlichen durch
hohe Personalaufwendungen und hohe sonstige ordentliche Aufwendungen. Der Anteil der
Personalaufwendungen der EGK GmbH & Co. KG an den Gesamtpersonalaufwendungen des
Konzerns beträgt sechs Prozent. In den Jahren nach 2010 erhöht sich der Personalaufwand,
unter anderem aufgrund eines Anstiegs der Mitarbeiterzahl. Das Ergebnis nach Konsolidierung
wird sich dadurch – unter sonst gleichbleibenden Bedingungen – zukünftig verschlechtern.
Rund zehn Prozent der sonstigen ordentlichen Aufwendungen des Konzerns Stadt Krefeld werden durch die EGK GmbH & Co. KG verursacht. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um
sonstige betriebliche Aufwendungen, die geprägt werden durch Fremdreparaturen und ähnliche
Dienstleistungen. In dieser Position liegt gegebenenfalls eine Stellschraube für Konsolidierungsbemühungen im Konzern.
Das negative Finanzergebnis trägt ebenfalls zur Verschlechterung des Jahresergebnisses nach
Konsolidierung bei. Es wird durch die Finanzaufwendungen verursacht. Dabei handelt es sich
hauptsächlich um Zinsen und ähnliche Aufwendungen.
Aufgrund der Haushaltssituation der Konzernmutter, des negativen Ergebnisses im Gesamtabschluss und der in den Folgejahren weitergehenden negativen Entwicklung sollten alle Konsolidierungspotenziale ausgeschöpft werden. Ein positiver Effekt der EGK GmbH & Co. KG auf den
Konzern kann jedoch nur durch eine Erhöhung der Leistungsentgelte gegenüber Dritten (z. B.
Gewerbekunden) oder durch eine Reduzierung von Aufwendungen in diesen Bereichen erzielt
werden.
Feststellung
Bei der Betrachtung der Ergebnisse nach Konsolidierung (Betrachtung Konzern Stadt) wird
deutlich, dass die EGK GmbH & Co. KG das Gesamtjahresergebnis des Konzerns Stadt um
rund 38,24 Mio. Euro verschlechtert. Zurückzuführen ist dies darauf, dass das Unternehmen
Leistungen in den Bereichen Abfall- und Abwasserbeseitigung erbringt, entsprechende Gebühren gegenüber dem Bürger jedoch von der Stadt Krefeld und dem Eigenbetrieb Stadtentwässerung Krefeld erhoben werden. Die Leistungsentgelte der Stadt und des Eigenbetriebes, die das Unternehmen für seine Aufwendungen erhält, werden im Gesamtabschluss
zusammen mit den entsprechenden Aufwendungen bei der Stadt und dem Stadtentwässerungsbetrieb eliminiert.
Aufgrund der wesentlichen Auswirkungen auf das Konzernjahresergebnis sind die Aufwendungen der EGK GmbH & Co. KG im Rahmen der den Gesamtkonzern Stadt betreffenden
Konsolidierungsbemühungen in den Blick zu nehmen.
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
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Empfehlung
Im Rahmen von Konsolidierungsbemühungen innerhalb des Konzerns Stadt ist zu berücksichtigen, dass die Gesellschaft nur durch eine Erhöhung der Leistungsentgelte gegenüber
Dritten (z. B. Gewerbekunden) oder durch eine Reduzierung von Aufwendungen in diesen
Bereichen einen Beitrag zur Verbesserung des Konzernjahresergebnisses leisten kann. Die
übrigen Aufwendungen werden durch die Gebührenerhebung bei der Stadt Krefeld und dem
Eigenbetrieb Stadtentwässerung Krefeld gedeckt. Die GPA NRW empfiehlt der Stadt Krefeld, die oben genannten wesentlichen Aufwandspositionen im Rahmen ihrer Konsolidierungsbemühungen näher zu betrachten.
Die Stadt Krefeld teilt in ihrer Stellungnahme vom 17. Juni 2016 mit, dass die Gesellschaft laufend wesentliche Einsparpotentiale mit dem Schwerpunkt der konzernexternen Aufwands- und
Ertragsverbesserung identifiziert und realisiert.
SWK Energie GmbH
Die SWK Energie GmbH wird in den Gesamtabschluss der Stadt Krefeld voll konsolidiert. Das
Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der SWK Stadtwerke Krefeld AG, welche 100 Prozent der Anteile an der SWK Energie GmbH hält. Zu den Aufgaben des Unternehmens gehören
die Versorgung mit Elektrizität, Erdgas, Fernwärme und Wasser sowie die Erbringung von verschiedenen Dienstleistungen (z. B. die Erbringung von Telekommunikationsleistungen).
Die SWK Energie GmbH weist in Ihrem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 einen Jahresüberschuss von 15,33 Mio. Euro aus. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages wird dieser
Jahresüberschuss vollständig an die SWK Stadtwerke Krefeld AG ausgeschüttet. Das positive
Jahresergebnis ist im Wesentlichen auf ein positives betriebliches Ergebnis zurückzuführen. Die
betrieblichen Aufwendungen können durch die betrieblichen Erträge gedeckt werden. Geprägt
werden die betrieblichen Erträge durch Umsatzerlöse, welche zu rund 70 Prozent in dem Geschäftsfeld Elektrizität und zu rund 18 Prozent in dem Geschäftsfeld Erdgas erwirtschaftet werden.
Zum 31. Dezember 2013 fällt das Jahresergebnis des Unternehmens ebenfalls positiv aus. Der
Jahresüberschuss hat sich im Vergleich zum Jahresabschluss 2010 jedoch auf einen Betrag
von 7,69 Mio. Euro halbiert. Entsprechend fällt die Gewinnausschüttung an die Stadtwerke Krefeld AG im Vergleich zum Jahr 2010 geringer aus. Der erzielte Jahresüberschuss des Jahres
2013 wird vollständig ausgeschüttet.
Feststellung
Die SWK Energie GmbH erwirtschaftet regelmäßig gemäß § 109 GO NRW eine Verzinsung
des Eigenkapitals. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages werden die erzielten Jahresüberschüsse vollständig an das Mutterunternehmen SWK Stadtwerke Krefeld AG ausgeschüttet. Da die SWK Stadtwerke Krefeld AG ihre Gewinne wiederum an den städtischen
Haushalt abführt, hat das Jahresergebnis der SWK Energie GmbH indirekt Auswirkungen
auf den städtischen Haushalt. Die im Jahr 2013 um rund 50 Prozent verringerte Ausschüttung an die Stadtwerke Krefeld AG wirkt sich somit gleichermaßen auf den städtischen
Haushalt aus.
In der Konzernbetrachtung nach Konsolidierung weist der verselbstständigte Aufgabenbereich
SWK Energie GmbH folgendes Ergebnis auf:
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
11128
Ergebnisse nach Konsolidierung in Tausend Euro
2010
Steuern und ähnliche Abgaben
0
+ Zuwendungen und allgemeine Umlagen
0
+ Sonstige Transfererträge
0
+ Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte
0
+ Privatrechtliche Leistungsentgelte
+ Kostenerstattungen und Kostenumlagen
+ Sonstige ordentliche Erträge
636.250
0
8.825
+ Aktivierte Eigenleistungen
0
+/- Bestandsveränderungen
0
= ordentliche Erträge
- Personalaufwendungen
- Versorgungsaufwendungen
- Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen
- Bilanzielle Abschreibungen
- Transferaufwendungen
- sonstige ordentliche Aufwendungen
= ordentliche Aufwendungen
= ordentliches Ergebnis
645.076
7.074
0
535.454
14.103
0
13.612
570.243
74.833
+ Finanzerträge
840
- Finanzaufwendungen
271
= Finanzergebnis
569
= Ergebnis der laufenden Geschäftstätigkeit
75.402
+ Außerordentliche Erträge
0
- Außerordentliche Aufwendungen
0
= Außerordentliches Ergebnis
0
= Jahresergebnis nach Konsolidierung
Anderen Gesellschaftern zuzurechnender Gewinn/Verlust
Jahresergebnis nach Konsolidierung ohne Anteile anderer Gesellschafter
75.402
0
75.402
Die SWK Energie GmbH weist nach Konsolidierung im Jahr 2010 einen Jahresüberschuss von
75,40 Mio. Euro aus und trägt damit zu einer Verbesserung des Konzernjahresergebnisses bei.
Das Unternehmen erzielt im Vergleich zu den anderen voll konsolidierten Unternehmen das
beste Jahresergebnis nach Konsolidierung. Bereits im Einzelabschluss weist das Unternehmen
einen Jahresüberschuss von 15,33 Mio. Euro aus. Das Ergebnis nach Konsolidierung hat sich
noch deutlich verbessert.
Zurückzuführen ist dies unter anderem darauf, dass die SWK Energie GmbH in großem Umfang
Leistungen von konzerninternen Unternehmen bezieht. Die Aufwendungen für diese konzerninternen Leistungen werden im Gesamtabschluss, zusammen mit den Erträgen bei den entspre-
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
11128
chenden Unternehmen, eliminiert. Die im Vergleich zum Jahresabschluss geringeren Aufwendungen bei der SWK Energie GmbH führen zu der oben genannten Ergebnisverbesserung.
Entsprechend verschlechtern sich die Ergebnisse nach Konsolidierung derjenigen Stadtwerketöchter, die konzerninterne Leistungen erbringen. Daher ist es wichtig, neben den Einzelunternehmen auch den Stadtwerkekonzern insgesamt hinsichtlich der Auswirkungen auf den Gesamtabschluss der Stadt Krefeld zu analysieren.
Das positive Jahresergebnis nach Konsolidierung der SWK Energie GmbH ist weitestgehend
auf das positive ordentliche Ergebnis zurückzuführen. Dabei werden die ordentlichen Erträge
nahezu vollständig durch die privatrechtlichen Leistungsentgelte geprägt. Der Anteil der privatrechtlichen Leistungsentgelte der SWK Energie GmbH an den insgesamt erwirtschafteten privatrechtlichen Leistungsentgelten des Konzerns Stadt Krefeld beträgt 66 Prozent. Es handelt
sich dabei um Umsatzerlöse aus den Sparten Elektrizitäts-, Erdgas-, Fernwärme- und Wasserversorgung, die gegenüber Dritten erwirtschaftet werden und sich somit ebenfalls im Gesamtabschluss positiv auswirken.
Die ordentlichen Aufwendungen werden vollständig von den ordentlichen Erträgen gedeckt.
Rund 94 Prozent der ordentlichen Aufwendungen nach Konsolidierung sind auf die Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen zurückzuführen. Diese betragen bei der SWK Energie
GmbH 535,45 Mio. Euro und stellen zwei Drittel der gesamten Aufwendungen für Sach- und
Dienstleistungen im Konzern Stadt Krefeld dar. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Energiebezugsaufwendungen, dabei hauptsächlich um Bezugsaufwendungen in der Sparte Elektrizitätsversorgung.
Feststellung
Bei der Betrachtung der Ergebnisse nach Konsolidierung (Betrachtung Konzern Stadt) wird
deutlich, dass die SWK Energie GmbH das Gesamtjahresergebnis des Konzerns um rund
75,40 Mio. Euro verbessert. Zurückzuführen ist dies unter anderem darauf, dass das Unternehmen in großem Umfang Leistungen von konzerninternen Unternehmen bezieht. Die Aufwendungen für diese konzerninternen Leistungen werden im Gesamtabschluss, zusammen
mit den Erträgen bei den entsprechenden Unternehmen, eliminiert. Die SWK Energie GmbH
erwirtschaftet entgegengesetzt zu den oben dargestellten Teilkonzern-angehörigen Unternehmen ihre Umsatzerlöse zu großen Teilen gegenüber Dritten, so dass sich diese auch positiv auf den Gesamtabschluss auswirken.
Die ordentlichen Aufwendungen der SWK Energie GmbH werden geprägt durch die Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen. Hierbei handelt es sich gegebenenfalls um eine
Stellschraube im Rahmen der den Konzern Stadt betreffenden Konsolidierungsbemühungen. Die Aufwandsposition ist in den Blick zu nehmen.
Die Anmerkungen der Stadt Krefeld in ihrer Stellungnahme vom 17. Juni 2016 zur SWK Stadtwerke Krefeld AG gelten auch für die SWK Energie GmbH.
Wohnstätte Krefeld Wohnungs-AG
Die Wohnstätte Krefeld Wohnungs-AG wird in den Gesamtabschluss der Stadt Krefeld voll konsolidiert. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der Konzernmutter Stadt Krefeld. Sie
hält 70,25 Prozent der Anteile. Im Wesentlichen ist die Wohnstätte Krefeld Wohnungs-AG zuständig für den Bau und die Bewirtschaftung von Wohn-, Geschäfts- und sonstigen Bauten.
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
11128
Die Wohnstätte Krefeld Wohnungs-AG weist in ihrem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010
einen Jahresüberschuss von 4,84 Mio. Euro aus. Ein Teil des Jahresüberschusses verbleibt im
Unternehmen. Der Rest wird an die Gesellschafter ausgeschüttet. Im Jahr 2010 erfolgt eine
Gewinnausschüttung an die Stadt Krefeld in Höhe von 1,9 Mio. Euro. Das positive Jahresergebnis ist auf ein positives betriebliches Ergebnis von 13,15 Mio. Euro zurückzuführen. Dieses
wird durch ein negatives Finanzergebnis von 5,96 Mio. Euro, ein negatives außerordentliches
Ergebnis von 783 Tausend Euro und durch Aufwendungen aus Steuern von 1,56 Mio. Euro
gemindert. Die betrieblichen Aufwendungen werden durch die betrieblichen Erträge gedeckt.
Geprägt werden die betrieblichen Erträge durch Umsatzerlöse, die größtenteils in dem Aufgabenfeld Hausbewirtschaftung entstehen und weitestgehend gegenüber Dritten erwirtschaftet
werden. Das negative Finanzergebnis wird geprägt durch Zinsen und ähnliche Aufwendungen.
Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Zinsen für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und anderen Kreditgebern.
Auch im Jahr 2013 kann die Gesellschaft einen Jahresüberschuss von 5,26 Mio. Euro erwirtschaften. Wie in 2010 ist das positive Jahresergebnis auf ein positives betriebliches Ergebnis
zurückzuführen. Im Jahr 2013 erfolgt eine Gewinnausschüttung an die Konzernmutter Stadt
Krefeld in Höhe von 3,16 Mio. Euro.
Feststellung
Die Wohnstätte Krefeld Wohnungs-AG erwirtschaftet regelmäßig gemäß § 109 GO NRW eine Verzinsung des Eigenkapitals. Gemäß des Anteils der Stadt Krefeld an dem Unternehmen werden Gewinnabführungen an die Konzernmutter Stadt Krefeld vorgenommen.
In der Konzernbetrachtung nach Konsolidierung verbessert die Wohnstätte Krefeld WohnungsAG das Gesamtjahresergebnis des Konzerns Stadt Krefeld um 15,92 Mio. Euro. Bereits im
Einzelabschluss des Unternehmens wird ein Jahresüberschuss von 4,84 Mio. Euro ausgewiesen. Das Ergebnis nach Konsolidierung hat sich noch deutlich verbessert.
Das positive Jahresergebnis der Gesellschaft nach Konsolidierung ist auf ein positives ordentliches Ergebnis von 22,91 Mio. Euro zurückzuführen. Dieses wird durch ein negatives Finanzergebnis von 5,50 Mio. Euro gemindert. Das negative Finanzergebnis entsteht aufgrund der hohen Finanzaufwendungen. Es handelt sich dabei ausschließlich um Zinsaufwendungen für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und anderen Kreditgebern, die auf langfristig abgeschlossene Finanzierungsverträge zurückzuführen sind. Der Anteil der Zinsaufwendungen der
Gesellschaft an den gesamten Zinsaufwendungen im Gesamtabschluss beträgt 15 Prozent. In
dieser Position liegt grundsätzlich ein Risiko hinsichtlich eines zukünftigen Anstiegs des Zinsniveaus. Bei einem zukünftigen Anstieg des Zinsniveaus würde sich das Konzernjahresergebnis
bei sonst gleichbleibenden Bedingungen verschlechtern, sofern die Aufnahme von neuen Darlehen notwendig wird oder die Zinsbindung ausläuft. Auskunftsgemäß werden neue Projekte
nur durchgeführt, wenn sie unter Berücksichtigung des jeweils gültigen Zinsniveaus ein positives Ergebnis erwirtschaften. Die Zinsentwicklung wird im Rahmen eines Risikomanagementsystems kontinuierlich überwacht.
Feststellung
Die Wohnstätte Krefeld Wohnungs-AG verbessert das Gesamtjahresergebnis des Konzerns
um rund 15,92 Mio. Euro.
Das positive Jahresergebnis der Gesellschaft wird durch ein negatives Finanzergebnis gemindert. Dieses wird durch Zinsaufwendungen geprägt. Das in dieser Position grundsätzlich
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
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liegende Risiko hinsichtlich eines Anstiegs des Zinsniveaus ist bei einer Neuaufnahme von
Darlehen oder bei einer Umschuldung zu berücksichtigen. Positiv ist festzustellen, dass die
Gesellschaft ein Risikomanagementsystem eingerichtet hat, um die Zinsentwicklung zu
überwachen.
Vermögens- und Schuldenlage
Mit dem Gesamtabschluss werden erstmals in der Gesamtbilanz die Vermögens- und Schuldenlage und in der Kapitalflussrechnung die Finanzlage des Konzerns Kommune zusammengefasst dargestellt. In der Prüfung wird näher untersucht, in welchem Umfang und in welchen Bereichen des Konzerns Vermögens- und Schuldenausgliederungen vorgenommen wurden.
Hierfür wird der Ausgliederungsgrad ermittelt. Der Ausgliederungsgrad gibt an, in wieweit Vermögen bzw. Schulden nicht bei der Stadt Krefeld als Konzernmutter liegen, sondern bei den in
den Gesamtabschluss einbezogenen verselbstständigten Aufgabenbereichen (vAB’s).
Im Konzern Stadt Krefeld stellt sich der Ausgliederungsgrad des Vermögens wie folgt dar:
Vermögen zum 31. Dezember 2010 nach Konsolidierung
Gesamtbilanz
Vermögensanteil
in den vAB’s
(= Differenz)
Bilanz Stadt
Krefeld
in Tausend Euro
Immaterielle Vermögensgegenstände
Ausgliederungsgrad pro Bilanzposition
in Prozent
7.874
398
7.477
94,95
204.897
187.512
17.386
8,49
Bebaute Grundstücke und
grundstücksgleiche Rechte
1.067.523
529.110
538.413
50,44
Infrastrukturvermögen
1.045.575
677.665
367.910
35,19
617
22
596
96,50
74.827
74.827
0
0,00
284.462
7.494
276.968
97,37
41.168
26.486
14.683
35,66
Geleistete Anzahlungen,
Anlagen im Bau
112.538
20.932
91.605
81,40
Finanzanlagen
138.089
70.229
67.860
49,14
2.977.571
1.594.673
1.382.897
46,44
52.064
973
51.091
98,13
183.874
35.816
148.058
80,52
1.618
0
1.618
100,00
Unbebaute Grundstücke und
grundstücksgleiche Rechte
Bauten auf fremden Grund
und Boden
Kunstgegenstände
Maschinen und technische
Anlagen, Fahrzeuge
Betriebs- und Geschäftsausstattung
Summe Anlagevermögen
Vorräte
Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
Wertpapiere des Umlaufver-
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
Gesamtbilanz
11128
Bilanz Stadt
Krefeld
Vermögensanteil
in den vAB’s
(= Differenz)
Ausgliederungsgrad pro Bilanzposition
mögens
Liquide Mittel
132.774
5.402
127.372
95,93
Summe Umlaufvermögen
370.330
42.191
328.139
88,61
14.193
13.162
1.031
7,26
3.362.094
1.650.027
1.712.067
50,92
Aktive Rechnungsabgrenzung
Bilanzsumme
Die bebauten Grundstücke und grundstücksgleichen Rechte sind zur Hälfte ausgegliedert. Über
50 Prozent davon sind auf die Wohngebäude der Wohnstätte Krefeld Wohnungs-AG zurückzuführen. Weiterhin haben die bei der SWK Energie GmbH und EGN Entsorgungsgesellschaft
mbH bilanzierten sonstigen Dienst-, Geschäfts- und Betriebsgebäude einen maßgeblichen Anteil an den ausgegliederten bebauten Grundstücken. In weiteren verselbstständigten Aufgabenbereichen werden entsprechende Vermögensgegenstände bilanziert. Der jeweilige Anteil an
den insgesamt ausgegliederten bebauten Grundstücken liegt bei diesen verselbstständigten
Aufgabenbereichen deutlich unter zehn Prozent.
Bei dem Infrastrukturvermögen sind die Entwässerungs- und Abwasserbeseitigungsanlagen in
den Eigenbetrieb Stadtentwässerung ausgegliedert. Insgesamt handelt es sich dabei um rund
71 Prozent des ausgegliederten Infrastrukturvermögens. Ein Anteil von fast 13 Prozent entfällt
auf die Strom-, Gas- und Wasserversorgungsanlagen der SWK Energie GmbH. Die Infrastrukturquote liegt im Gesamtabschluss bei 31 Prozent. Sie fällt um einen Prozentpunkt höher aus
als die Infrastrukturquote der Konzernmutter.
Die Bauten auf fremden Grund und Boden sind fast vollständig ausgegliedert. Im Wesentlichen
werden diese Vermögensgegenstände in der Bilanz der EGN Entsorgungsgesellschaft mbH
und der Städtereinigung Gerke GmbH ausgewiesen.
Auch die Maschinen, technischen Anlagen und Fahrzeuge sind zu fast 100 Prozent ausgegliedert. Mehr als die Hälfte entfällt davon auf die SWK Energie GmbH. Weiterhin haben die SWK
Mobil GmbH einen Anteil von rund 23 Prozent und die EAG Entsorgungsgesellschaft Krefeld
GmbH&Co.KG von rund 15 Prozent an den ausgegliederten Maschinen, technischen Anlagen
und Fahrzeugen.
90 Prozent der ausgegliederten geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau entfallen auf die
EAG Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG.
Die Finanzanlagen sind ca. zur Hälfte in die verselbstständigten Aufgabenbereiche ausgegliedert. Rund 36 Prozent des ausgegliederten Vermögens entfallen auf die Dürener Deponiegesellschaft. Es handelt sich dabei um sonstige Ausleihungen und Wertpapiere des Anlagevermögens. Weitere 22 Prozent werden in der Bilanz der SWK Stadtwerke Krefeld AG ausgewiesen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Wertpapiere des Anlagevermögens. Ein Anteil
von rund 18 Prozent hauptsächlich in Form von Anteilen an assoziierten Unternehmen entfällt
auf die EGN Entsorgungsgesellschaft mbH. Rund 14 Prozent sind auf die SWK Energie GmbH
in Form von Anteilen an assoziierten Unternehmen, übrigen Beteiligungen und Ausleihungen
zurückzuführen.
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
11128
Die Abschreibungsintensität beträgt im Gesamtabschluss rund sechs Prozentpunkte. Die Belastung durch die Abnutzung des Anlagevermögens stellt sich in der Konzernbetrachtung ähnlich
dar wie im Einzelabschluss der Stadt Krefeld.
Das Umlaufvermögen ist überwiegend ausgegliedert. Vorräte, Wertpapiere des Umlaufvermögens und die liquiden Mittel sind nahezu vollständig in den verselbständigten Aufgabenbereichen vorhanden. Lediglich 20 Prozent der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände
werden bei der Konzernmutter bilanziert. Der Anteil der ausgegliederten Vorräte entfällt auf
verschiedene verselbstständigte Aufgabenbereiche. Den größten Anteil an den ausgegliederten
Vorräten hat mit 36 Prozent die Wohnstätte Krefeld Wohnungs-AG. Im Wesentlichen handelt es
sich um geleistete Anzahlungen für Vorräte. Die ausgegliederten Wertpapiere des Umlaufvermögens sind zu fast 80 Prozent auf die Wohnstätte Krefeld Wohnungs-AG. zurückzuführen. Die
liquiden Mittel verteilen sich auf nahezu alle verselbstständigten Aufgabenbereiche. Der größte
Anteil mit fast 44 Prozent entfällt auf die SWK Stadtwerke Krefeld AG.
Die Abschreibungsintensität liegt im Gesamtabschluss genau wie im Jahresabschluss der Konzernmutter bei sechs Prozent.
Feststellung
Insgesamt ist in etwa die Hälfte des Vermögens des Konzerns Stadt Krefeld in die verselbstständigten Aufgabenbereiche ausgegliedert.
Der Ausgliederungsgrad der Sonderposten und Schulden stellt sich im Konzern Stadt Krefeld
wie folgt dar:
Sonderposten und Schulden zum 31. Dezember 2010 nach Konsolidierung
Anteil
in den vAB’s
(= Differenz)
Bilanz Stadt
Krefeld
Gesamtbilanz
Ausgliederungs
grad pro
Bilanzposition
in Tausend Euro
in Prozent
Sonderposten für Zuwendungen
414.601
357.276
57.325
13,83
Sonderposten für Beiträge
119.078
101.564
17.514
14,71
7.054
7.054
0
0,00
Sonstige Sonderposten
11.776
8.377
3.399
28,87
Summe Sonderposten
552.509
474.271
78.238
14,16
Pensionsrückstellungen
463.320
418.573
44.746
9,66
Rückstellungen für Deponien
und Altlasten
101.344
2.958
98.386
97,08
7.855
4.537
3.317
42,23
13.559
0
13.559
100,00
Sonstige Rückstellungen
110.787
22.457
88.330
79,73
Summe Rückstellungen
696.864
448.525
248.339
35,64
0
0
0
0
Sonderposten für den Gebührenausgleich
Instandhaltungsrückstellungen
Steuerrückstellungen
Anleihen
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
Gesamtbilanz
11128
Anteil
in den vAB’s
(= Differenz)
Bilanz Stadt
Krefeld
Ausgliederungs
grad pro
Bilanzposition
Verbindlichkeiten aus Krediten für Investitionen
752.351
196.931
555.420
73,82
Verbindlichkeiten aus Krediten zur Liquiditätssicherung
402.213
402.100
113
0,03
Verbindlichkeiten aus Vorgängen die Kreditaufnahmen
wirtschaftlich gleichkommen
3.048
3.048
0
0,00
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
79.681
0
79.681
100,00
Sonstige Verbindlichkeiten
122.408
36.873
85.534
69,88
1.359.701
638.952
720.748
53,01
Summe Verbindlichkeiten
Sonderposten werden im Wesentlichen in der Bilanz der Konzernmutter bilanziert. Überwiegend
ist das Vermögen der Konzernmutter durch Zuwendungen und Beiträge finanziert. Dies wird
auch durch die geringere Zuwendungsquote von zehn Prozent in der Konzernbetrachtung und
von 27 Prozent im Jahresabschluss der Stadt Krefeld deutlich. Die Konzernmutter ist demnach
deutlich abhängiger von Leistungen Dritter als der Konzern Stadt Krefeld. Die ausgegliederten
Sonderposten entfallen im Wesentlichen als Sonderposten aus Zuwendungen auf die verselbständigten Aufgabenbereiche SWK Mobil GmbH (rund 33,37 Mio. Euro) und SWK Energie
GmbH (rund 23,63 Mio. Euro). Weiterhin werden Sonderposten für Beiträge von 17,51 Mio.
Euro bei dem Eigenbetrieb Stadtentwässerung ausgewiesen.
Die Rückstellungen für Deponien und Altlasten sind nahezu vollständig in die verselbstständigten Aufgabenbereiche EGN Entsorgungsgesellschaft mbH und Dürener Deponiegesellschaft
ausgegliedert. Steuerrückstellungen werden nur in den verselbstständigten Aufgabenbereichen
gebildet.
Im Jahr 2010 sind rund drei Viertel der Kredite für Investitionen den verselbstständigten Aufgabenbereiche zuzurechnen. Dies ist überwiegend auf die Investitionstätigkeit des Eigenbetriebes
Stadtentwässerung Krefeld, Wohnstätte Krefeld Wohnungs-AG und der EAG Entsorgungsanlagengesellschaft Krefeld GmbH & Co.KG zurückzuführen.
Kredite zur Liquiditätssicherung werden fast ausschließlich von der Stadt Krefeld aufgenommen, wohingegen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zu 100 Prozent auf die
verselbstständigten Aufgabenbereiche zurückzuführen sind.
Kapitalstruktur
Das Gesamtvermögen des Konzerns Stadt Krefeld ist in 2010 zu fast 23 Prozent aus Eigenkapital finanziert, während die Eigenkapitalquote 1 im Jahresabschluss der Konzernmutter Stadt
Krefeld 29 Prozent beträgt. Unter Einbeziehung der Sonderposten, die in der Regel nicht zurückzuzahlen und zu verzinsen sind, liegt die Eigenkapitalquote 2 des Konzerns bei rund 38
Prozent. Im Jahresabschluss der Konzernmutter liegt sie bei 50 Prozent. Insgesamt stellt sich
die Eigenkapitalausstattung im Konzern schlechter dar, als bei der Konzernmutter.
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
11128
Der Anteil des Fremdkapitals an der Gesamtbilanzsumme (Rückstellungen und Verbindlichkeiten) beträgt 61 Prozent. Das langfristige Vermögen ist zu rund 83 Prozent mit langfristigem
Kapital (Eigenkapital, Sonderposten für Zuwendungen und Beiträge und langfristiges Fremdkapital) finanziert. Der Anlagendeckungsgrad 2 liegt rund fünf Prozentpunkte über dem Wert im
Einzelabschluss der Konzernmutter. Er stellt sich somit in der Konzernbetrachtung besser dar,
als in der Einzelbetrachtung. Das langfristige Vermögen kann sowohl im Einzelabschluss der
Konzernmutter als auch im Gesamtabschluss nicht vollständig durch langfristiges Kapital finanziert werden.
Um die Gesamtverschuldung zu analysieren, wird unter Einbeziehung der Verbindlichkeiten,
Rückstellungen und Sonderposten für den Gebührenausgleich nachfolgend die Gesamtverschuldung ermittelt. Die Sonderposten für den Gebührenausgleich werden bei der Ermittlung
berücksichtigt, da es sich hierbei um Gebühren handelt, die den Gebührenzahlern in späteren
Jahren (über die Gebührenkalkulation) zurückgegeben werden müssen. Insoweit sind diese als
Schulden zu qualifizieren.
Fremdkapital zum 31. Dezember 2010
Gesamtbilanz
Stadt Krefeld
Schuldenanteil in
den vAB’s
(= Differenz)
in Tausend Euro
Verbindlichkeiten
Rückstellungen
Sonderposten für den Gebührenausgleich
Schulden insgesamt
1.359.701
638.952
720.748
696.864
448.525
248.339
7.054
7.054
0
2.063.619
1.094.532
969.087
in Euro je Einwohner
Gesamtverschuldung
8.778,52
4.656,08
4.122,44
davon Verbindlichkeiten
5.784,09
2.718,07
3.066,02
Rund zwei Drittel der Gesamtschulden entfallen auf die Verbindlichkeiten.
Der größte Anteil der Gesamtverschuldung entfällt mit 53 Prozent auf die Konzernmutter Stadt
Krefeld.
Die Stadt Krefeld hat einen Anteil von 47 Prozent an den Konzernverbindlichkeiten. Diese setzen sich im Wesentlichen aus den Verbindlichkeiten aus Krediten zur Liquiditätssicherung (63
Prozent) sowie den Verbindlichkeiten aus Krediten für Investitionen (31 Prozent) zusammen.
Die Verbindlichkeiten aus Krediten für Investitionen haben sich im Einzelabschluss der Stadt bis
2012 um insgesamt rund sieben Mio. Euro verringert, wohingegen sich die Verbindlichkeiten
aus Krediten zur Liquiditätssicherung um zwölf Mio. Euro erhöht haben. Im Jahr 2013 steigen
die Verbindlichkeiten aus Krediten für Investitionen und die Verbindlichkeiten aus Liquiditätskrediten im Vergleich zum Vorjahr weiter an. Zur weitergehenden Analyse der Stadt wird auf
den Teilbericht Finanzen der überörtlichen Prüfung verwiesen. Der Anstieg der Verbindlichkeiten in den Jahren nach 2010 wird auch im Konzern zu einer Verschlechterung der Gesamtschuldenlage führen.
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Stadt Krefeld
Gesamtabschluss und Beteiligungen
11128
Rund 74 Prozent der ausgegliederten Gesamtschulden entfallen auf die Verbindlichkeiten. Insgesamt 53 Prozent der Konzernverbindlichkeiten werden durch die verselbstständigten Aufgabenbereiche verursacht. Die ausgegliederten Verbindlichkeiten werden in Höhe von rund 555
Mio. Euro (77 Prozent) durch die Verbindlichkeiten aus Krediten für Investitionen geprägt. Verursacht werden diese ausgegliederten Verbindlichkeiten maßgeblich durch den Eigenbetrieb
Stadtentwässerung Krefeld (39 Prozent), die Wohnstätte Krefeld Wohnungs-AG (30 Prozent)
und die EAG Entsorgungsanlagengesellschaft Krefeld GmbH & Co.KG (24 Prozent). Bei der
Stadtentwässerung Krefeld müssen sowohl die Investitionen, als auch ein Teilbetrag der laufenden Tilgung durch neue Kredite finanziert werden. Dies ist nach § 97 Abs. 3 i. V. m. § 86 GO
NRW unzulässig. Diesbezüglich verweisen wir auf das Schreiben der GPA NRW zur Jahresabschlussprüfung 2013 des Eigenbetriebes.
Diese Schuldenlage verursacht Zinsaufwendungen, die das Konzernjahresergebnis belasten.
Im Gesamtabschluss entstehen Zinsaufwendungen von insgesamt 39,23 Mio. Euro. Im Wesentlichen sind die gesamten Zinsaufwendungen auf die Konzernmutter Stadt Krefeld (40 Prozent),
die Stadtentwässerung Krefeld (24 Prozent) und die Wohnstätte Krefeld Wohnungs-AG (15
Prozent) zurückzuführen. Die gesamten Zinsaufwendungen haben im Jahr 2010 zwar lediglich
einen Anteil von zwei Prozent an den Gesamtaufwendungen des Konzerns, dennoch verschlechtern sie das Gesamtjahresergebnis. Eine Verschlechterung der Gesamtschuldenlage in
zukünftigen Jahren führt zu einer höheren Belastung des Konzernjahresergebnisses. Darüber
hinaus besteht ein erhöhtes Risiko in einem Anstieg des Zinsniveaus, das zu einer weiteren
Verschlechterung des Konzernjahresergebnisses führen würde.
Feststellung
Zusammenfassend lässt sich für die Vermögens- und Schuldenlage des Konzerns Stadt
Krefeld folgendes festhalten.
Der Konzern Stadt Krefeld verfügt zum 31. Dezember 2010 über ein Eigenkapital von rund
23 Prozent. Unter Einbeziehung der Sonderposten liegt die Eigenkapitalquote bei 38 Prozent. Das Anlagevermögen des Konzerns wird lediglich zu 83 Prozent durch langfristiges
Kapital gedeckt.
Die Gesamtverschuldung beträgt 8.778 Euro je Einwohner. Zwei Drittel der Gesamtschulden
entfallen auf die Verbindlichkeiten. Diese setzten sich zu 55 Prozent aus Verbindlichkeiten
aus Krediten für Investitionen und zu 30 Prozent aus Verbindlichkeiten für Kredite zur Liquiditätssicherung zusammen. Die Verbindlichkeiten aus Krediten für Investitionen werden zu
rund drei Viertel von den verselbstständigten Aufgabenbereichen, überwiegend durch den
Eigenbetrieb Stadtentwässerung, die Wohnstätte Krefeld Wohnungs-AG und die EAG Entsorgungsanlagengesellschaft Krefeld GmbH & Co.KG verursacht. Die Verbindlichkeiten aus
Krediten zur Liquiditätssicherung entstehen fast ausschließlich durch die unzureichende Liquiditätslage der Stadt Krefeld. Bis 2012 steigen diese Verbindlichkeiten an und verschlechtern somit die Gesamtschuldenlage. Die Schuldenlage des Konzerns ist sowohl auf die Konzernmutter, als auch auf die verselbstständigten Aufgabenbereiche zurückzuführen.
Es ist dringender Handlungsbedarf geboten, um einen Verbrauch des Eigenkapitals zu vermeiden und einen Abbau der Schulden zur erreichen.
Die Stadt Krefeld teilt mit Stellungnahme vom 17. Juni 2016 mit, dass sie die Entwicklung des
Eigenkapitals ebenso kritisch betrachtet. Insbesondere in Zeiten, da die Stadt Krefeld gezwun-
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gen ist, ein Haushaltssicherungskonzept aufzustellen, sind die Tochtergesellschaften gehalten,
ihren Beitrag zur Verbesserung dieser Situation zu leisten.
Finanzlage
Eine Finanzrechnung ist für den Gesamtabschluss nicht vorgesehen. Jedoch ist dem Anhang
eine Gesamtkapitalflussrechnung nach DRS 2 in Staffelform, erweitert um kommunalspezifische
Besonderheiten (z.B. Sonderposten), beizufügen (§ 51 Absatz 3 GemHVO NRW). Die Kapitalflussrechnung dient der Offenlegung der Zahlungsströme des Konzerns. Sie ergänzt die Gesamtbilanz und die Gesamtergebnisrechnung durch Informationen über die Herkunft und Verwendung der liquiden Mittel. Ihre Funktion liegt darin, die Investitions- und Finanzierungstätigkeit zu dokumentieren und den Finanzbedarf zu ermitteln.
Die Stadt Krefeld hat ihre Gesamtkapitalflussrechnung indirekt derivativ aus den Werten der
Gesamtbilanz bzw. Gesamtergebnisrechnung nach dem Top-Down-Konzept erstellt. Den Finanzmittelfonds hat die Stadt derart definiert, dass dieser sich aus den liquiden Mitteln zusammensetzt.
Die Gesamtkapitalflussrechnung stellt sich wie folgt dar:
Gesamtkapitalflussrechnung
2010
in Tausend Euro
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
+ Cashflow aus der Investitionstätigkeit
83.800
-103.500
+ Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
58.800
= Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds
39.100
+ Wechselkurs-, konsolidierungskreis- und bewertungsbedingte Änderungen des
Finanzmittelfonds
+Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode
0
93.600
132.700
Aufgrund des positiven Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit und des positiven Cashflows aus Finanzierungstätigkeit kann der negative Cashflow aus Investitionstätigkeit gedeckt
werden, so dass sich der Finanzmittelfonds insgesamt erhöht.
In 2010 übersteigen die Einzahlungen aus operativer Tätigkeit entsprechende Auszahlungen.
Im Bereich der Finanzierungstätigkeit werden neue Kredite aufgenommen, aber nicht in gleicher
Höhe getilgt. Die Auszahlungen für Investitionen des Anlagevermögens übersteigen die Einzahlungen aus Sonderposten und Abgängen des Anlagevermögens.
Der Finanzmittelfonds am Ende der Periode entspricht den liquiden Mitteln. Diese entfallen fast
vollständig auf die verselbstständigten Aufgabenbereiche. Die Liquiditätslage der Konzernmutter ist schlecht, was zu der Aufnahme von Liquiditätskrediten bei der Konzernmutter führt. Die
Stadt Krefeld ist auch zukünftig auf Liquiditätskredite angewiesen.
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Feststellung
Insgesamt ist die Finanzlage des Konzerns zum Stichtag 31. Dezember 2010 als gut zu bezeichnen. Hierbei handelt es sich um eine Momentaufnahme. Bezüglich der Analyse der Finanzlage der Konzernmutter wird an dieser Stelle auf den Teilbericht Finanzen der überörtlichen Basisprüfung verwiesen.
Kennzahlen zum 31. Dezember 2010
Nachfolgend geben wir eine Übersicht über die Kennzahlen, die wir in unserer Analyse betrachtet haben. Es handelt sich hierbei um Kennzahlen in Anlehnung an das Kennzahlenset NRW.
Da kein interkommunaler Vergleich möglich war, haben wir die Kennzahlen des Konzerns in
den Vergleich zu den Kennzahlen der Konzernmutter (Jahresabschluss zum 31. Dezember
2010) gestellt.
Kennzahlenwert für den Jahresabschluss der Stadt Krefeld
in Prozent
Kennzahlenwert für den Gesamtabschluss Stadt Krefeld
in Prozent
Aufwandsdeckungsgrad
89
98
Eigenkapitalquote 1
29
23
Eigenkapitalquote 2
50
38
Infrastrukturquote
30
31
Abschreibungsintensität
6
6
Anlagendeckungsgrad 2
77
83
kurzfristige Verbindlichkeitenquote
15
15
2
3
Zuwendungsquote
27
10
Personalintensität
23
17
Sach- und Dienstleistungsintensität
19
49
Zinslastquote
Beteiligungssteuerung
Aufgrund der Ausgliederung von städtischen Aufgaben in Tochterunternehmen besteht auf Seiten der Stadt Krefeld als Konzernmutter ein erhöhtes Steuerungserfordernis.
Die GPA NRW hat bei der Stadt Krefeld am 11. August 2015 ein standardisiertes Interview mit
dem Leiter und Mitarbeitern des Fachbereiches Zentrale Finanzsteuerung, Mitarbeitern des
Beteiligungscontrollings und dem Leiter des Fachbereiches Rechnungsprüfung durchgeführt.
Ziel dieses Interviews ist, den aktuellen Stand der Gesamtsteuerung zu erfassen. Die Erkenntnisse aus diesem Interview sind im Anschluss aufbereitet und analysiert worden mit dem Ziel,
Anhaltspunkte für eine Optimierung der Konzernsteuerung herauszustellen.
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Ausgangslage
Die Notwendigkeit der Steuerung von Beteiligungen im Konzern Stadt Krefeld wird unter anderem durch zwei Aspekte deutlich. Zum einen ist die Beteiligungsstruktur der Stadt Krefeld sehr
komplex. Die Stadt ist an 27 Unternehmen unmittelbar und an mindestens 75 Unternehmen
mittelbar beteiligt. Darüber hinaus hat die Stadt an zwei Unternehmen sowohl mittelbare als
auch unmittelbare Anteile. Das Beteiligungsportfolio unterteilt sich in fünf Beteiligungsebenen
und setzt sich aus Unternehmen mit unterschiedlicher Rechtsform zusammen. Zum anderen
wird das negative Konzernjahresergebnis nicht nur durch die Konzernmutter, sondern auch
durch Tochterunternehmen des Teilkonzerns SWK Stadtwerke Krefeld AG wesentlich geprägt.
Die verselbstständigten Aufgabenbereiche haben Auswirkungen auf das Konzernjahresergebnis der Stadt Krefeld.
Standortbestimmung und Anhaltspunkt zur Optimierung
Das Gesamtportfolio der Beteiligungen der Stadt Krefeld ist historisch gewachsen und derzeit
sehr komplex. Die Gründe dafür sind vielfältig. So wurde in der Vergangenheit beispielsweise
durch die Übernahme des komplexen Aufgabenfeldes Abfallentsorgung ein Teilbereich eines in
der Privatwirtschaft bestehenden Teilkonzerns unverändert in die bestehende Beteiligungsstruktur der Stadt integriert. Weiterhin spielen und spielten bei dem Erwerb, der Gründung oder
Veräußerung von Beteiligungen steuerliche Belastungen eine Rolle. Weitere Aspekte wie die
Auslastung von Unternehmen, kulturelle und politische Zielsetzung wurden bei den Entscheidungen über die Entwicklung der Beteiligungsstruktur berücksichtigt.
Die Komplexität dieser Struktur erschwert zum einen eine transparente Darstellung der städtischen Beteiligungslandschaft und damit verbunden der wirtschaftlichen und nichtwirtschaftlichen Betätigung der Stadt Krefeld. Zum anderen ist eine Steuerung des Konzerns insgesamt
nur schwer umsetzbar.
Regelmäßig werden in der Stadt Krefeld Überlegungen zur Optimierung der Beteiligungsstruktur angestellt. Dabei stehen häufig politische und die oben genannten steuerlichen Aspekte im
Vordergrund, so dass eine Verschlankung der Beteiligungsstruktur nachrangig behandelt wird.
Empfehlung
Die GPA NRW empfiehlt, die Beteiligungsstruktur regelmäßig zu hinterfragen und zu überprüfen. Die Struktur ist dahingehend auf den Prüfstand zu stellen, ob eine optimale Steuerung der verselbstständigten Aufgabenbereiche durch die Konzernmutter möglich ist. Die
Struktur sollte u.a. daran ausgerichtet sein, die verselbstständigten Aufgabenbereiche in die
Konsolidierungsbemühungen zu integrieren.
Eine strategische Gesamtausrichtung des Konzerns Stadt Krefeld in Form eines Konzernleitbildes oder von Konzernzielen existiert derzeit nicht. Die strategische Ausrichtung wird auf der
Ebene der einzelnen konzernangehörigen Unternehmen vorgenommen. Es werden Vorgaben
für einzelne Projekte festgelegt und projektspezifische Entscheidungen getroffen. Dabei finden
strategische Gesamtüberlegungen Berücksichtigung. Sichergestellt wird dies durch die Einbindung des städtischen Beteiligungscontrollings in den Entscheidungsprozess. Das städtische
Beteiligungscontrolling ist eine Organisationseinheit innerhalb des Fachbereiches Zentrale Finanzsteuerung. Ihr obliegt die Aufgabe der Gesamtsteuerung im Konzern. Vor einer Beschlussfassung in den Gremien der konzernangehörigen Unternehmen wird das städtische Beteili-
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gungscontrolling informiert und kann Stellung nehmen. Auf diesem Wege wird die stetige Abstimmung zwischen der Konzernmutter und ihren Tochterunternehmen sichergestellt.
Feststellung
Die Einbindung des städtischen Beteiligungscontrollings in Entscheidungsprozesse innerhalb des Konzerns ist gut und dient der strategischen Gesamtausrichtung des Konzerns.
Zur Vereinfachung dieses Prozess bietet sich die Entwicklung eines konzernweit gültigen Corporate Governance Kodex an. Dabei handelt es sich um ein Regelwerk mit dem Ziel einer einheitlichen, guten und verantwortungsvollen Unternehmensführung innerhalb des Gesamtkonzerns. Auskunftsgemäß erarbeitet die Verwaltung derzeit ein solches Regelwerk. Ein Beschluss
über die Einführung des Corporate Governance Kodex in den entsprechenden Gremien wurde
bisher noch nicht gefasst.
Feststellung
Die GPA NRW begrüßt die Bemühungen der Stadt Krefeld, ein konzernweit gültiges Regelwerk in Form eines Corporate Governance Kodex zu entwickeln. Das Ziel sollte eine einheitliche, gute und verantwortungsvolle Unternehmensführung innerhalb des Gesamtkonzerns
sein. Durch einen Kodex können notwendige Abstimmungen innerhalb des Konzerns sichergestellt und im Sinne einer strategischen Gesamtausrichtung einheitlich vorgenommen werden.
Empfehlung
Die GPA NRW empfiehlt der Stadt Krefeld, den Corporate Governance Kodex abschließend
zu erstellen und ihn den zuständigen Gremien vorzulegen. Ein Beschluss über ein konzernweit gültiges Regelwerk ist herbeizuführen, so dass dieses Regelwerk anschließend im Konzern Stadt Krefeld umgesetzt werden kann.
Die Notwendigkeit einer strategischen Gesamtausrichtung und Gesamtsteuerung des Konzerns
wird, wie bereits erwähnt, insbesondere durch die finanzielle Situation der Konzernmutter und
des Gesamtkonzerns deutlich. Derzeit werden die verselbstständigten Aufgabenbereiche in die
Konsolidierungsbemühungen der Stadt integriert, indem zum einen unternehmensspezifische
finanzielle Vorgaben gemacht werden und zum anderen konkrete Maßnahmen vereinbart werden. Es werden konzernübergreifend Überlegungen angestellt, Aufgaben zu bündeln um Synergieeffekte ausnutzen zu können. Als Beispiele seien der geplante zentrale Fuhrpark innerhalb des Konzerns (CarSharing) und die Einrichtung einer zentralen Grünflächenpflege genannt. Die GPA NRW begrüßt diese Bemühungen der Stadt Krefeld und empfiehlt, die Zentralisierung und Bündelung weiterer Aufgaben innerhalb des Konzerns auf den Prüfstand zu stellen.
Durch Instrumente wie ein zentrales Schuldenmanagement oder ein zentrales CashManagement können gegebenenfalls weitere Synergien ausgeschöpft werden.
Empfehlung
Die GPA NRW sieht die Bemühungen der Stadt Krefeld hinsichtlich der Einbindung der verselbstständigten Aufgabenbereiche in die Haushaltskonsolidierung positiv. Die GPA NRW
empfiehlt, die Zentralisierung und Bündelung weiterer Aufgaben innerhalb des Konzerns auf
den Prüfstand zu stellen.
Weitere Instrumente können eine strategische Gesamtsteuerung des Konzerns unterstützen.
Die Einführung solcher Instrumente ist zu überprüfen und zu planen. Insbesondere der Aufbau
eines konzernweiten Risikomanagementsystems ist, auch maßgeblich in Bezug auf die Haus-
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Gesamtabschluss und Beteiligungen
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haltskonsolidierung, von großer Bedeutung. Um das Ziel eines ausgeglichenen Haushaltes
erreichen zu können, ist es notwendig, Risiken der im Haushaltssicherungskonzept geplanten
Maßnahmen, zu definieren, zu erkennen, zu bewerten und entsprechend zu steuern. Auskunftsgemäß werden in einzelnen Unternehmen des Konzerns Stadt Krefeld Risikomanagementsysteme geführt. Die Konzernmutter Stadt Krefeld hat ein solches System bisher noch
nicht eingeführt. Ein zentrales Risikomanagementsystem für den Gesamtkonzern existiert ebenfalls nicht. Ein konzernübergreifendes System kann den Vorteil bieten, die Einbeziehung der
Töchter in die Haushaltskonsolidierung besser zu steuern. Durch ein zentrales Risikomanagementsystem können die Risiken des Konzerns, die sich auf die Vermögens-, Schulden-, Ertrags- und Finanzgesamtlage auswirken, transparenter dargestellt und berücksichtigt werden.
Empfehlung
Die GPA NRW empfiehlt der Stadt zunächst ein Risikomanagementsystem für den städtischen Haushalt aufzubauen. In einem weiteren Schritt ist dieses mit den bestehenden Risikosystemen der Tochtergesellschaften zu einem konzernweiten Risikomanagementsystem
auszubauen.
Herne, den 05. August 2016
Thomas Nauber
Sandra Rettler
Abteilungsleitung
Teamleitung
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Kontakt
Gemeindeprüfungsanstalt Nordrhein-Westfalen
Heinrichstraße 1, 44623 Herne
Postfach 10 18 79, 44608 Herne
t 0 23 23/14 80-0
f 0 23 23/14 80-333
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i www.gpa.nrw.de
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