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Verwaltungsvorlage (Anlage 1 - Städtebauliche Entscheidungskriterien Bewertung.docx)

Daten

Kommune
Krefeld
Größe
336 kB
Erstellt
16.07.18, 14:02
Aktualisiert
25.01.19, 05:27
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Inhalt der Datei

Anlage 1 Vorlage Nr. 4643/17 Städtebauliche Entscheidungskriterien / Bewertung: Verkehrliche Erschließung / Erreichbarkeit Die Standorte Am Willy-Brandt-Platz sowie am Theaterplatz sind sehr gut verkehrlich angebunden; es liegt eine eindeutige Identifizierung in Verbindung mit dem Hauptbahnhof bzw. mit dem Theater vor; sie sind stadtweit ausgeschildert und über alle Verkehrsmittel tatsächlich erreichbar. Der Mies-van-der-Rohe-Business-Park ist verkehrlich gut erschlossen. Der ÖPNV-Anschluss ist über die Straßenbahnhaltestelle Am Moritzplatz in knapp 200 m Entfernung vorhanden. Im Verfahren wäre hier zu prüfen, ob über ergänzende Busverkehre zu optimieren ist. Stellplätze Die Erreichbarkeit von Stellplätzen ist an allen drei Standorten gegeben. Die Stellplätze sind am Theaterplatz vorhanden, sind aber unter zukunftsorientierten Aspekten deutlich zu modifizieren. Die Zu- und Abfahrtsituation ist aus heutiger Perspektive zu ergänzen, damit nicht alles über die St.-Anton-Straße und die Königstraße gelenkt wird, da gerade hierüber die Verbindung der Innenstadt an den Theaterplatz gestärkt werden kann. Für die beiden anderen Standorte gilt, dass die Stellplätze geschaffen bzw. ergänzt werden müssten. Beim Mies-van-der-Rohe-Business-Park sind zwar einige Stellplätze vorhanden, für eine Veranstaltungsstätte würden diese allerdings nicht ausreichen. Denkbar wäre hier, dass auf dem eigenen Gelände oder ggf. auch in Verbindung mit dem schräg gegenüberliegenden Stadthaus-Parkplatz, der heute tagsüber genutzt wird, abends und an den Wochenenden – mit Ausnahme von Königpalast-Nutzungen – weitgehend aber brachliegt, eine Lösung gefunden wird. Hier könnten z.B. in Form einer Parkpalette oder eines Parkhauses entsprechend mehr Stellplätze geschaffen werden, die sowohl dem Stadthaus, als auch dem Königpalast, als auch einer solchen Veranstaltungsstätte nutzen könnten. Am Willy-Brandt-Platz wären ebenfalls Stellplätze in Form einer Parkpalette oder eines Parkhauses neu zu schaffen. Anlieferung der Veranstaltungsstätte Die Anlieferung stellt heute einen bedeutsamen Schwachpunkt in der Wechselbespielung unterschiedlicher Veranstaltungen im Seidenweberhaus dar. Der Umbauaufwand ist dadurch, dass im heutigen Seidenweberhaus und auch in einem potenziell sanierten, immer die Notwendigkeit besteht, über eine sehr enge Anlieferung und einen Aufzug in die 2. Etage in den Veranstaltungsbereich zu kommen, enorm. Nach den bisherigen städtebaulichen und räumlichen Überlegungen wird sich das auch bei einem Neubau auf dem Theaterplatz nicht verändern/verbessern lassen. Am Willy-Brandt-Platz, der über eine größere Fläche verfügt, ist es vorstellbar, dass eine Veranstaltungsstätte so konstruiert wird, dass die Anlieferung entweder im Erdgeschoss oder über eine Zufahrt von der Rückseite ins Obergeschoss erfolgen kann. Ähnlich ist es im Mies-van-der-Rohe-Business-Park. Durch die dortigen räumlichen Verhältnisse könnte auf jeden Fall gewährleistet werden, dass die Anlieferung immer ebenerdig, d. h. vom Lkw direkt in die jeweilige Veranstaltungsfläche und damit in sehr kurzen Zeiträumen mit deutlich minimiertem Personenaufwand realisiert werden könnte. Kongress Beim Aspekt „Kongress“ kommt es sehr die Möglichkeit zur Differenzierung der Raumgrößen an, d. h. sie müssen in der Lage sein, größere Teilnehmerzahlen (1.000 oder 1.100 Menschen), bei Bildung von Arbeitsgruppen oder Ähnlichem in verschiedene kleinere Räume zu verteilen. Hier liegt ebenfalls ein großer Schwachpunkt in der heutigen Konfiguration des Seidenweberhauses. Die beiden vorhandenen Säle reichen hier für das Kongressgeschäft nicht aus. Im Zuge von Umbau / funktionaler Sanierung kann dies zumindest verringert werden. Bei Neubauten, ob auf dem Theaterplatz oder auf dem Willy-Brandt-Platz, sowie im Kesselhaus kann diese Anforderung von vornherein bedarfsgerecht mit eingeplant und auch realisiert werden, weil die Raumvolumina dies möglich machen. Frequenzen Das Argument, dass die Krefelder Innenstadt von den Frequenzen einer Veranstaltungsstätte am Theaterplatz profitieren würde, erscheint vor dem Hintergrund, dass Veranstaltungen überwiegend in den Abendstunden stattfinden, als deutlich überbewertet. Selbst wenn es gelingen sollte, deutlich mehr Konferenzen und Kongresse stattfinden zu lassen, bedeutet dies in aller Regel, dass die Teilnehmer im Regelfall morgens ankommen und dann den ganzen Tag über im Gebäude gebunden werden. Das Aufsuchen der näheren Umgebung findet allenfalls in einem geringen Umfang sowie einem sehr begrenzten Zeitkorridor in der Mittagszeit und ggf. nach der Veranstaltung in den Abendstunden statt. Der Aspekt „Frequenz“ scheidet vor dem Erfahrungshintergrund auch aus anderen Kommunen als Bewertungskriterium aus. Ersatzspielstätte / Zwischenunterbringung Im Mies-van-der-Rohe-Business-Park sowie ggf. für den Willy Brandt Platz sind, allerdings nur bei deutlich gestreckter Nutzung des SWH, in zeitlicher Hinsicht Lösungen denkbar, die ohne eine Zwischenunterbringung auskommen könnten, während sowohl für die Sanierung des Seidenweberhauses als auch bei der Variante Abbruch des SWH und Neubau auf dem Theaterplatz eine Zwischenlösung notwendig wird. Fraglich wird hier, ob überhaupt geeignete Räumlichkeiten für eine Ersatzspielstätte gefunden werden können. Der Geschäftsführer der Seidenweberhaus GmbH hat sehr nachvollziehbar dargestellt, dass man auf eine solche Veranstaltungsstätte für einen Zeitraum von drei Jahre nicht verzichten kann, da der in einem solchen Fall zwingend erforderliche Neustart zeitlich und finanziell mit hohen Aufwendungen verbunden wäre und somit kaum zu leisten ist, da alle Veranstalter, auch die, die regelmäßig in den letzten Jahren in Krefeld waren, sich anders orientieren. Dies zurückzudrehen wäre – falls überhaupt leistbar – nur mit einem sehr, sehr hohen Aufwand verbunden. Für einen Neubau auf dem Willy-Brandt-Platz ist zwar nicht zwingend eine Zwischenunterbringung erforderlich, allerdings besteht hier vor dem Hintergrund der erforderlichen Bebauungsplanung der längste Entwicklungszeitraum, so dass dies nur für den Fall gilt, das eine Verlängerung der Nutzungszeit für das SWH darstellbar ist. Stadtreparatur Das Thema Stadtreparatur, eine verbesserte Anbindung an die Innenstadt, geht zum einen einher mit einer noch zu findenden Lösung für die St.-Anton-Straße (Zweispurigkeit statt Vierspurigkeit –unter Beachtung der Straßenbahntrasse). Zudem sollen die Kreuzungsbereiche anders gestaltet werden, so dass das Überqueren für Fußgänger vereinfacht und die Barrierewirkung aufgelöst bzw. vermindert wird. Zum anderen muss auch die Stellung der Gebäude auf dem Theaterplatz unter dem Gesichtspunkt einer Stadtreparatur diskutiert und beleuchtet werden. So hat sich der Stellenwert des Ostwalls mit seinen in diesem Bereich heute geringen Fußgängerfrequenzen in der Vergangenheit deutlich verändert. Die Krefelder Innenstadt wird heute anders definiert. Die City im eigentlichen Sinne wird heute durch die Hochstraße, den Bereich um die Dionysiuskirche, um die Alte Kirche sowie um den Neumarkt, die Königstraße und den Stadtmarkt am nördlichen Ende des Behnisch-Hauses abgebildet. Aus dieser Richtung versperrt das heutige Gebäude den Blick auf den Theaterplatz, die Mediothek und auf das Stadttheater. Nur durch einen Abbruch des SWH könnten hier Lösungen geschaffen werden, die neue Raumeindrücke schaffen und die kulturell bedeutsamen Gebäude wieder sicht- und erlebbar werden lassen. Die Variante Abriss und Neubau am Theaterplatz würde allerdings eine spezifische Positionierung am Ostwall sowie angesichts des Volumens eine besondere Gebäudekonfiguration erforderlich machen um die städtebauliche Abriegelung dennoch deutlich aufzuheben. Bei den Varianten Kesselhaus im Mies-van-der-Rohe-Business-Park und Veranstaltungsstätte am Willy-Brandt-Platz sind die Möglichkeiten hinsichtlich der Stadtreparatur, was den Theaterplatz angeht, sehr günstig, da das Seidenweberhauses abgebrochen würde und Neubauten ohne die großvolumige Veranstaltungsfunktion besser integriert werden können. Nutzung von Entwicklungsflächen Der Neubau einer Veranstaltungsstätte am Willy-Brandt-Platz würde eine anderweitige Entwicklung dieses Bereiches deutlich einschränken, dafür könnte am Theaterplatz eine neue Entwicklung initiiert werden. Der Verbleib der Veranstaltungsstätte am Theaterplatz hingegen bedeutet am dortigen Standort entsprechende Entwicklungseinschränkungen, während hier die Flächen am WillyBrandt-Platz weitgehend neu entwickelt werden könnten. Die Variante Kesselhaus bietet die Option sowohl am Theaterplatz als auch am Willy-BrandtPlatz neue Entwicklungen ohne größere Einschränkungen zu initiieren. Vermarktungsoptionen Durch die funktionalen Optimierungen können in Neubauten deutliche Verbesserungen im Vergleich zur Sanierungsvariante erreicht werden. Im Vergleich zwischen einem Neubau sowie der Kesselhaus-Variante stehen sich jeweils funktional optimierte, allerdings bzgl. des Standortes sehr unterschiedliche Varianten zur Auswahl. Neben der Verkehrsoptimierung am Willy-Brandt-Platz ergibt ein Neubau am Theaterplatz eine Konglomeration kulturorientierter Gebäude. Das Kesselhaus nimmt in diesem Vergleich durch seine Integration in ein baukulturelles Erbe von internationalem Rang eine Sonderstellung ein. Neben der hier optimierten Funktionalität steht zusätzlich ein eigenständiges, nicht kopierbares Ambiente zur Verfügung.