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Krefeld
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16.07.18, 14:02
Aktualisiert
25.01.19, 05:27
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Mitglied der
UWG Ratsgruppe im Rat der Stadt Krefeld
Ruth Brauers, Husarenallee 2, 47803 Krefeld
Herrn
Oberbürgermeister
Frank Meyer
Rathaus
47798 Krefeld
Krefeld, den 02.11.2015
Rat der Stadt Krefeld am 10.12.2015
Unterrichtung von Flüchtlingen gemäß der Straßenverkehrsordnung: z. B. Vorschriften für
Radfahrer und Fußgänger – eventuell in Zusammenarbeit mit der Polizeibehörde.
(Flüchtlingsunterrichtung zum Radeln, Schilder, Beleuchtung, Regeln und praktische Tipps zum
Fahrradfahren in Deutschland)
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
ich beantrage das o. a. Thema in die Tagesordnung für die Sitzung am 10.12.2015 aufzunehmen sowie
einer Beratung und ggfs. einer Beschlussfassung zuzuführen.
Als Beratungsgrundlage sollten die Erfahrungen gemäß dem unten widergegebenen Zeitungsartikel der
Westdeutschen Zeitung zugrunde gelegt werden.
Zum anderen ist zu beachten, dass Flüchtlinge in der Mehrzahl keine Haftpflicht-Versicherung haben.
Wer in einen Unfall mit einem Flüchtling verwickelt ist, bleibt meist auf seinen Kosten sitzen.
Dies gilt nicht nur für Privatpersonen, das gleich gilt auch für Kommunen.
,,Zeitungsartikel von Anke Kronemeyer (WZ)
Das rohe Ei, umhüllt von einem nachgebildeten Fahrradhelm, bleibt beim freien Fall unversehrt. Erst als
der „Helm“ abgenommen wird und das Ei wieder im freien Fall auf den Tisch knallt, zerbricht es. Ali,
Daahir und Rahim verstehen sofort, was gemeint ist. Sabine Porrio und ihre Kollegin Martina Vomberg
von der Verkehrsprävention der Polizei Neuss kennen den Effekt des zerbrochenen Eis schon aus
früheren Unterrichtseinheiten. Den beiden Polizistinnen ist ganz wichtig, dass die Flüchtlinge, die sich in
den unterschiedlichen Stadtteilen von Meerbusch aufhalten, sicher durch den Straßenverkehr in dem für
sie fremden Land kommen. „In Deutschland ist einiges an Regeln kompliziert“, weiß Vomberg und
versucht es, spielerisch und leicht verständlich zu erklären.
Werkraum verwandelte sich gestern in ein Unterrichtszimmer
Gestern wurde der Werkraum der St.-Stephanus-Gemeinde an der Gonellastraße in Lank zum
Unterrichtszimmer. Dort, wo sonst die „Baggerfabrik“ ist, mit der Flüchtlinge auf einen Beruf vorbereitet
werden, ging es jetzt um Einbahnstraßen, Fahrradwege und verkehrssichere Räder. Fahrradfahren
Ruth Brauers, Husarenallee 2, 47803 Krefeld
E-Mail: ruthbrauers.uwg@outlook.de
Telefon und Fax: 02151 7590049
Mitglied der
UWG Ratsgruppe im Rat der Stadt Krefeld
können die Flüchtlinge zum großen Teil. Ali und Daahir sind auf jeden Fall in ihrer Heimat, in Somalia,
auch schon mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Und Rahim, der vor anderthalb Jahren mit seiner
Familie aus Afghanistan nach Deutschland floh, hat bereits ein Fahrrad. „Was ist wichtig, wenn Sie
kontrolliert werden?“ fragt die Polizistinnen. Rahim lacht: „Dass das Fahrrad auch funktioniert. Und mein
Ausweis.“ Genau, die Beamtinnen nicken. Aber ebenso wichtig sei ein Eigentumsnachweis, dass ihnen
das Fahrrad auch wirklich gehört. Das Wort „Eigentumsnachweis“ kommt bei den Männern
offensichtlich noch nicht ganz an, wird später übersetzt. Den Sinn aber verstehen sie.
„Dass das Fahrrad
auch funktioniert.
Und mein Ausweis.“
Rahim aus Afghanistan
auf die Frage, was bei einer
Kontrolle wichtig ist
Die Flüchtlinge verstehen Englisch, können sich aber eben auch schon gut in Deutsch verständigen.
Rahim zum Beispiel ist in seiner Heimat Logistikmanager gewesen, hat in Kabul mit der britischen
Botschaft zusammengearbeitet und die deutsche Schule besucht. In Meerbusch hat der Vater von zwei
Söhnen ( zwölf und neun Jahre alt) keine Arbeit und arbeitet demnächst in einem Büro. Wenn seine
Hilfe als Dolmetscher gebraucht wird, ist er zur Stelle. „Ich habe auch schon in der Turnhalle am Mataré
übersetzt“, erzählt er. Mit seiner Familie lebt er in einer Wohnung in Büderich, aber noch mit einer
anderen Familie aus Pakistan. „Es wäre schön, wenn wir bald eine eigene Wohnung hätten“, sagt er.
Bei der Anzahl von Personen
pro Rad kennt sich Rahim aus
Zurück zu den Fahrrädern: „Welchen Weg dürfen Sie auf diesem Foto benutzen, wenn Sie mit dem
Fahrrad unterwegs sind?“ fragt Vomberg Ali aus Somalia. Der steht auf und erklärt es an der Wand: „Ich
nehme den Weg“, zeigt er auf den Zebrastreifen – und hört ein Nein. „Mit dem Fahrrad bitte nicht über
den Zebrastreifen, so die Polizistin, sondern den Weg über die Straße. Ali nickt. Und auch neben einem
Fahrradweg dürfe sie nicht fahren. Ali und Daahir nicken: „Das wissen wir.“
Wie viel Menschen dürfen auf einem Fahrrad sitzen? Rahim weiß es: „Nur eine Person.“ Genau, außer
ein Kind im Kindersitz auf dem Gepäckträger. Nächstes Motiv: Eine Radfahrerin ist von hinten zu sehen,
wie sie einen Radweg befährt. Ist das richtig so, fragen die Beamtinnen? „Nein, falsche Richtung“, sagt
Ali ganz schnell. Alle lachen – und es gibt sogar Applaus für den Somalier.“
Begründung:
Bereits häufiger wurde ich Zeuge, wie unsicher einige Asylbewerber sich mit dem Fahrrad und als
Fußgänger im Krefelder Straßenraum bewegen und zum Teil auch verkehrswidrig verhalten. Wobei ich
davon ausgehe, dass es sich nicht um vorsätzliches Fehlverhalten handelt, sondern eher um
Unkenntnis der Verhaltensregeln im deutschen Straßenverkehr.
Mit freundlichen Grüßen
Ruth Brauers
Ratsfrau (parteilos)
Ruth Brauers, Husarenallee 2, 47803 Krefeld
E-Mail: ruthbrauers.uwg@outlook.de
Telefon und Fax: 02151 7590049
Mitglied der
UWG Ratsgruppe im Rat der Stadt Krefeld
Ruth Brauers, Husarenallee 2, 47803 Krefeld
E-Mail: ruthbrauers.uwg@outlook.de
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