Daten
Kommune
Krefeld
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Erstellt
16.07.18, 14:02
Aktualisiert
25.01.19, 05:29
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Vorlage des Oberbürgermeisters der Stadt Krefeld
öffentlich
Datum 01.02.2016
Nr.
2310 /16
Anlage-Nr.
FB/Geschäftszeichen: - 61/2 Beratungsfolge:
Sitzungstermin:
Haupt- und Beschwerdeausschuss
25.02.2016
Rat
25.02.2016
Betreff
Sonderprogramm des Landes NRW "Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen"
Antrag der Stadt Krefeld auf Gewährung einer Zuwendung
Beschlussentwurf:
1. Die Verwaltung wird beauftragt, im Rahmen des o.g. Sonderprogramms für die Projekte
- Neubau einer 6-gruppigen KiTa einschl. Herrichtung eines Familienzentrums auf dem
Grundstück Schwertstraße 80
- Erweiterung der Gesamtschule Kaiserplatz um einen Differenzierungsbereich und Neubau
einer Zweifachsporthalle
- Erweiterung der Gesamtschule Uerdingen.
- Einrichtung eines Quartiersmanagements im Bereich der Süd-West-Stadt
- Aufbau und Gestaltung eines Netzwerks zur Integration von Flüchtlingen einschließlich
einer quartiersbezogenen, aufsuchenden Betreuung
bei der hierfür zuständigen Bezirksregierung einen Antrag auf Gewährung einer Zuwendung zu stellen.
2. Der erforderliche städt. Eigenanteil für die unter Nr. 1 zur Förderung beantragten Projekte wird
in den entsprechenden Haushaltsjahren bereitgestellt.
Unmittelbare finanzielle Auswirkungen X ja
Finanzielle Auswirkungen und Begründung auf den Folgeseiten
nein
Begründung
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Finanzielle Auswirkungen
Vorlage-Nr. 2310 /16
Die unmittelbaren finanziellen Auswirkungen des Beschlusses sind im Haushaltsplan berücksichtigt:
ja
X nein
Innenauftrag:
Kostenart:
PSP-Element:
Nach Durchführung der Maßnahme ergeben sich keine Auswirkungen auf die Haushaltswirtschaft:
Personalkosten
Sachkosten
Kapitalkosten
(Abschreibungen oder Zinsen)
Kosten insgesamt
abzüglich
0,00 EUR
- Erträge
- Einsparungen
0,00 EUR
Bemerkungen
Aufgrund der erst kürzlichen Veröffentlichung des Projektaufrufs zum Sonderprogramm "Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen" konnte eine Anmeldung zum Haushalt 2016 bislang nicht erfolgen.
Die finanziellen Auswirkungen werden daher nach Beschlussfassung des Rates im Rahmen einer Veränderungsmeldung durch die für die jeweiligen Maßnahmen zuständigen Fachbereiche erfolgen.
Gegenwärtig wird davon ausgegangen, dass die zur Förderung beantragten Maßnahmen zu einem Anteil
von 90 % der veranschlagten Kosten bezuschusst werden.
Begründung
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Mit dem Sonderprogramm "Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen" stellt
das Land Nordrhein-Westfalen Finanzhilfen von insgesamt rd. 72 Mio. EUR für investive Maßnahmen der
Daseinfürsorge sowie für weitere investitionsbegleitende Maßnahmen zur Verfügung.
Ziel ist es, die Integration von Flüchtlingen sowie eine Verbesserung des Zusammenlebens aller in den
Quartieren lebenden Menschen u.a. mit der Bereitstellung von Anlagen und Einrichtungen der Daseinsfürsorge für Begegnung (z.B. Jugend-, Familien- und Seniorentreffes, Sportstätten), Bildung (z.B. Schulen,
Einrichtungen der Weiterbildung, Kindergärten/-tageseinrichtungen) und Kultur (z.B. Musikschulen, Ausstellungsräume u.ä.) voranzutreiben. Begleitende Maßnahmen der Quartiersbetreuung, wie zum Beispiel
die Installation eines Stadtteilmanagements, die Einrichtung eines Stadtteilbüros oder auch die Organisation des Ehrenamts bzw. bürgerlichen Engagement sind Teil des o.g. Sonderprogramms. Förderfähig sind
in diesem Zusammenhang ggfls. auch Ausgaben für eine zeitlich befristete Einstellung zusätzlichen Personals.
Die ausgesuchten Projekte sollen jeweils mit einer besonderen Wirkung auf den sozialen Zusammenhalt
im Quartier verbunden sein und deshalb für die Öffentlichkeit bzw. Allgemeinheit zugänglich sein. Dazu
zählt insbesondere die Integration von Jugendlichen, Migrantinnen und Migranten, Flüchtlingen sowie
sozial Schwächeren.
Voraussetzung für eine Förderung ist, dass neben der Bereitstellung des städt. Eigenanteils, die Projekte
bis zum 31.12.2018 abgeschlossen sind. Der Fördersatz für Krefeld liegt einschließlich eines Programmzuschlags, der 10 % beträgt, bei 90%.
Desweiteren ist es zur Umsetzung der Baumaßnahmen erforderlich, die Personalkapazitäten im Bereich
der Bauverwaltung aufzustocken.
Die Stadt Krefeld hat im vergangenen Jahr etwa 3.000 Flüchtlinge aufgenommen und die Zuweisungszahlen in den ersten Wochen des Jahres 2016 deuten an, dass sich dieser Trend verstetigt. Aktuell kommen
wöchentlich zwischen 80 und 110 Flüchtlinge nach Krefeld. Von diesen Zahlen ausgehend würden am
Ende des Jahres mehr als 3,1% der Krefelder Bevölkerung innerhalb der beiden Jahre 2015 und 2016 als
Flüchtlinge zugezogen sein.
Die Stadt wird sich mit den nachfolgend aufgeführten Maßnahmen an dem oben genannten Sonderprogramm beteiligen:
Neubau einer 6-gruppigen KiTa einschl. Herrichtung eines Familienzentrums auf dem Grundstück
Schwertstraße 80
Der Kindergarten an der Schwertstraße wurde vor einigen Jahren vom Eigentümer, die katholische Kirche,
aufgegeben. Der dort weiterhin bestehende Bedarf an Kindergartenplätzen kann jedoch nicht über die
vorhandenen Kindergärten in den angrenzenden Quartieren gedeckt werden.
Auch in diesem innerstädtischen, verdichteten Wohnquartier wohnen mit dem starken Flüchtlingsstrom
inzwischen immer mehr Flüchtlingsfamilien. Damit steigt die Zahl der Flüchtlingskinder, für die kurzfristig
Kindergartenplätze geschaffen werden müssen. Dieses Quartier, wie auch die angrenzenden Bereiche
sind geprägt durch z. T. schwierige soziale wie ökonomische Verhältnisse und einen hohen Migrationsanteil. Über ein Viertel der Bewohner haben einen Migrationshintergrund, die Arbeitslosenquote liegt derzeit bei rund 20%.
Die Kirche hat der Stadt Krefeld die Liegenschaft zum Kauf angeboten. Dies bietet die Chance einen Kindergarten entsprechend den heutigen Anforderungen zu errichten, um dort ausreichend Kindergartenplätze auch im U3-Bereich anbieten zu können. Damit einhergehend ist beabsichtigt, auch ein Familienzentrum aufzubauen.
Kindergärten sind eine zentrale Anlaufstelle, über die die Vernetzung im Quartier erfolgt. Sie sind ein Ort
der Begegnung zwischen den Generationen und Kulturen. Hier können Brücken gerade auch zu Flüchtlingsfamilien gebaut werden, um diese zu unterstützen und ihnen den Zugang zu weiteren Angeboten zu
erleichtern.
Das Familienzentrum soll Anlaufstelle für Flüchtlingsfamilien, aber auch für alle Bewohner des Quartiers
werden und somit zur Förderung der Integration beitragen. Das Zusammenleben in diesem multikulturel-
Begründung
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len und heterogenen Quartier kann so auch über den Kindergartenbetrieb hinaus gestärkt werden. In
diesem innerstädtischen Bereich gibt es eine Vielzahl von Initiativen, die auch in einer Doppelnutzung im
Abendbereich die Räumlichkeiten integrativ nutzen könnten.
Das Kaufangebot der Kath. Kirche liegt bei 360 TEUR. Die Herrichtungskosten einschl. des erforderlichen
Abbruchs der auf dem Grundstück vorhandenen Gebäude werden auf rd. 3.830 TEUR geschätzt.
Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich somit auf insgesamt rd. 4.190 TEUR.
Erweiterung der Gesamtschule Kaiserplatz um einen Differenzierungsbereich und Neubau einer Zweifachsporthalle
Mit dem Flüchtlingsstrom gelangen auch viele Kinder im schulpflichtigen Alter nach Krefeld. Dies stellt die
Schulen und gerade Gesamtschulen, die ein breites Spektrum an Schulausbildung anbieten, vor eine große Herausforderung. So muss nicht nur die deutsche Sprache erlernt werden, sondern z.T. auch Lernstoff
nachgeholt werden, damit die Kinder in die Regelklassen integriert werden können. Das erfordert eine
intensive Betreuung der Flüchtlingskinder einhergehend mit einem entsprechenden Raumangebot. Denn
Sprachförderung ist entscheidend für einen Bildungszugang.
Die Gesamtschule Kaiserplatz, bestehend aus den Gebäudeteilen Kaiserplatz 31 und 50, deckt ein großes
Einzugsgebiet ab, zumal dieser Schulstandort verkehrsgünstig im Stadtgebiet gelegen ist. Damit ist die
Schule auch für die oftmals dezentral in verschiedenen Stadtteilen untergebrachten Schüler-/-innen aus
Flüchtlingsfamilien gut zu erreichen.
Das bestehende und bereits 2009 vom Land ausgezeichnete Förder- und Forderkonzept der Gesamtschule am Kaiserplatz muss mit steigender Zahl der Schüler/-innen aus Flüchtlingsfamilien ausgebaut werden.
Dies erfordert eine Erweiterung des vorhandenen Schulgebäudes (Kaiserplatz 31) um einen Differenzierungsbereich, damit die notwendigen Angebote ermöglicht werden können. 2 Klassenräume teilen sich
jeweils einen Differenzierungsraum, in dem Schüler, die auch im Rahmen der Inklusion speziell gefördert
werden, zeitweise separat unterrichtet werden können. Auch Flüchtlinge können somit unterrichtsbegleitend sprachlich und soziokulturell gefördert werden. Damit kann der Anschluss an den Klassenverband
dauerhaft aufrechterhalten werden.
Mit dem Neubau einer Zweifachsporthalle soll eine bestehende Turnhalle (Kaiserplatz 50), die nicht mehr
den heutigen Anforderungen entspricht, ersetzt werden. Da insbesondere die Sportvereine einen erheblichen Anteil an der Integrationsarbeit für Flüchtlinge haben, bietet sich hier die Möglichkeit, sowohl schulisch wie auch außerschulisch Projekte umzusetzen. Dies soll dazu beitragen, Flüchtlingen den Zugang zu
weiteren Angeboten zu erleichtern und in die Aktivitätsangebote innerhalb der Stadt Krefeld stärker einzubinden.
Die Kosten für das Gesamtprojekt werden mit insgesamt rd. 4.043 TEUR veranschlagt.
Erweiterung der Gesamtschule Uerdingen
Die Städtische Gesamtschule an der Uerdinger Straße 783 befindet sich im Aufbau. An diesem Standort
ist ein Neu- bzw. Erweiterungsbau geplant. Die gute verkehrliche Anbindung der Gesamtschule ermöglicht ein großes Einzugsgebiet weit über den Stadtteil hinaus.
Die Gesamtschulen bieten den großen Vorteil, unterschiedliche Abschlussmöglichkeiten innerhalb eines
durchlässigen Systems zu ermöglichen. Daher ist davon auszugehen, dass auch an der Gesamtschule Uerdingen für eine größere Zahl von schulpflichtigen Flüchtlings- und Zuwandererkinder Schulplätze geschaffen werden müssen.
Auf Grund der meist vorhandenen Sprachprobleme ist eine intensive Betreuung der Flüchtlingskinder
erforderlich, um diese in die Regelklassen dauerhaft zu integrieren. Darüber hinaus müssen die Kinder
und Jugendlichen z.T. Lernstoff nachholen, der nur über eine fachspezifische Förderung in Kleingruppen
vermittelt werden kann. Daher soll mit dem Aufbau der Gesamtschule Uerdingen die Chance genutzt
werden, zusätzliches Raumpotential und Angebote zu schaffen, die eine Integration dauerhaft ermöglichen. Insbesondere Differenzierungsräume, ein Sprachlernzentrum sowie eine Mensa/Aula sollen eingerichtet werden, um eine Betreuung im Regelschulbetrieb aber auch darüber hinaus zu gewährleisten.
Begründung
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Denn Bildung ist die Grundlage, um Jugendliche in die Gesellschaft zu integrieren und ihnen gute Chancen
auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen. Damit sollte auch an dieser Schule ein entsprechendes Förder- und
Forderkonzept für Schülerinnen und Schüler aus Flüchtlingsfamilien aufgebaut werden, um individuelle
Förderung leisten und entsprechende Angebote machen zu können.
Eine weitere Sporteinheit soll zusätzlich eingebunden werden, die auch in Verbindung mit Sportvereinen
integrativ über den Schulbetrieb hinaus genutzt werden kann.
Die Gesamtkosten sind mit etwa 4.400 TEUR veranschlagt.
Einrichtung eines Quartiersmanagements im Bereich der Süd-West-Stadt
Die Süd-West-Stadt liegt im Bereich des förmlich festlegten Stadtumbaugebiets Krefeld-Innenstadt. Die
Gebietsfestlegung erfolgte im Jahr 2009, insbesondere vor dem Hintergrund dem demographischen
Wandel entgegenzuwirken. Seitdem wurden die verschiedensten Maßnahmen zur Aufwertung der Innenstadt im Rahmen des Bund-Länderprogramms „Stadtumbau West“ umgesetzt. Zu nennen sind Umgestaltungen von Straßen, Grünanlagen und Kinderspielplätzen, die Umsetzung eines Hof-und Fassadenprogramms oder auch die Einrichtung eines Verfügungsfonds. Weitere Maßnahmen befinden sich in der Umsetzung.
Insbesondere im sogenannten „Samtweberviertel“ im Südwesten des Stadtumbaugebietes leben eine
Vielzahl von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Nationen.
Die Probleme im Viertel sind nicht nur bedingt durch eine hohe Arbeitslosenquote, schwierige ökonomische Verhältnisse sondern auch durch einen hohen Migrantenanteil überdurchschnittlich groß.
Ein Leuchtturmprojekt des Programms Stadtumbau-West ist die Umnutzung der Alten Samtweberei. Die
„Urbane Nachbarschaft Samtweberei gGmbH“ hat das Grundstück von der Stadt erworben, um dort unter Einbeziehung der Nachbarschaft das Areal zu entwickeln und damit einen nachhaltigen Impuls für eine
gemeinwesenorientierte und gemeinnützige Arbeit zu geben.
Durch den Anstieg des Flüchtlingsstroms ist in den letzten Monaten der Anteil an Migranten weiter stark
angestiegen. Um das Nachbarschaftsprojekt „Samtweberei“ zu unterstützen, ist auch eine Begleitung
und Beratung der „Neubürger“ von großer Bedeutung.
Die Einrichtung eines Quartiersmanagements vor Ort soll Anlaufstelle und damit Teil des im Aufbau befindenden Netzwerkes werden.
In einem hierfür eigens anzumietenden Büro soll eine entsprechend qualifizierte Kraft die zuvor genannten Aufgaben übernehmen
Die Kosten für die Durchführung des Quartiersmanagement werden für einen Zeitraum von etwa 2 1/2
Jahren auf 226 TEUR geschätzt.
Aufbau und Gestaltung eines Netzwerks zur Integration von Flüchtlingen einschließlich einer quartiersbezogenen, aufsuchenden Betreuung
Die Integration der Flüchtlinge stellt alle Krefelder Akteure vor große Probleme.
Daher wurde am 01.12.2015 die Stelle eines Flüchtlingskoordinators eingerichtet. Er hat die Aufgabe,
geeignete Integrationsangebote für die asylbegehrenden Zuwanderer zu organisieren und die zahlreichen
Initiativen ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe zu koordinieren.
Bei dem Bemühen um Integration der Zuwanderer ist die Stadt auf die Hilfe und Unterstützung der Zivilgesellschaft angewiesen. Wie überall im Land gibt es auch in Krefeld eine ausgeprägte Willkommenskultur und Hilfsbereitschaft. Wohlfahrtsverbände, Vereine, kirchliche Organisationen, Bürgervereine, Verbände, Sportvereine und eine Vielzahl von Gruppen und Einzelpersonen bieten Ihre Unterstützung an.
Dieses ehrenamtliche Engagement zu koordinieren, einzubinden und nachhaltig zu sichern ist Aufgabe
des städtischen Flüchtlingskoordinators. Hierzu wurde ein dezentraler, quartiersbezogener Ansatz entwickelt, der alle gesellschaftlichen Akteure einbindet. Auf der Basis der Bürgervereine werden in allen städtischen Quartieren, in denen Flüchtlinge in Wohnungen bzw. Sammelunterkünften untergebracht wurden
oder werden, lokale Koordinierungskreise gebildet, an denen Vertreter aller gesellschaftlichen Gruppen
(s.o.) beteiligt sind. In turnusmäßigen Sitzungen werden in diesen Gruppen Bildungsangebote konzipiert,
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Hilfs-und Unterstützungsangebote wie Sprachkurse, Begegnungscafes, Hausaufgaben- und Kinderbetreuung, praktische Angebote u.a. beraten und organisiert.
Parallel dazu wurden und werden ehrenamtliche Flüchtlingshelfer in einer eigens hierfür entwickelten
Datenbank hinsichtlich Ausbildung, Fremdsprachenkenntnissen, besonderer Fähigkeiten, bevorzugter
Einsatzfelder und zeitlicher Disponierbarkeit erfasst, zielgenau eingesetzt und vermittelt.
Das oben beschriebene dezentrale Struktur- und Organisationskonzept erfordert einen sehr hohen Personalaufwand hinsichtlich der Beratung und Unterstützung der etablierten Koordinierungskreise. Es wird
erwartet, dass der Flüchtlingskoordinator als Vertreter der Stadt bei den Sitzungen anwesend ist, über
alle flüchtlingsrelevanten Themen Auskunft gibt, zwischen Ehrenamt und Stadt vermittelt und den Zugang zu den Flüchtlingsunterkünften regelt und organisiert. Weiterhin wird von Ihm erwartet, dass er alle
logistischen, organisatorischen, rechtlichen Fragen abklärt.
Während die Bewohner der Sammelunterkünfte noch gut erreichbar sind, bedeutet die Betreuung der in
den Wohnungen lebenden rd. 1.000 Krefelder Flüchtlinge einen besonders hohen Aufwand, da sie einzeln
aufgesucht werden müssen und somit nur schwer für Angebote und Maßnahmen zugänglich sind. Diese
Aufgabe soll in Form aufsuchender Integrationsbetreuung geschehen, um auch diese von integrativen
Maßnahmen quasi abgeschnittenen Familien, Flüchtlingsgruppen und Einzelpersonen zu erreichen.
Für die Umsetzung und den Ausbau des oben beschriebenen quartiersbezogenen Integrationsansatzes
werden dringend zwei weitere Personalstellen benötigt. Neben der Schaffung einer Stelle für die Integrationsbetreuung soll eine Stelle auf vier bis fünf sog. „Native Mediators“ (ausgewählte Flüchtlinge mit guten Sprachkenntnissen) aufgeteilt werden, die gemeinsam mit in der Flüchtlingsarbeit erfahrenen Sozialpädagogen die aufsuchende Integrationsarbeit leisten sollen.
Die Gesamtkosten für den Aufbau und die Gestaltung eines Netzwerkes zur Integration von Flüchtlingen
betragen für einen Zeitraum von etwa 2 1/2 Jahren etwa 402 TEUR.