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Kommune
Krefeld
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16.07.18, 14:02
Aktualisiert
25.01.19, 05:54
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STADTRATSFRAKTION
FDP-Fraktion – Rathaus – 47792 Krefeld
An die
Vorsitzende des Ausschusses für
Schule und Weiterbildung
Frau Barbara Behr
Fraktion B90/Grüne
Rathaus
Vorsitz:
Joachim C. Heitmann
stellv. Vorsitz:
Paul Hoffmann
Geschäftsführung:
Martina Kurpjuweit
T: 02151 / 86 20 45
Martina.Kurpjuweit@Krefeld.de
Sekretariat:
Heike Zilligen
T: 02151 / 86 20 46
Heike.Zilligen@Krefeld.de
Sachbearbeitung/ stellv.
Geschäftsführung:
Angela Perey
T: 02151 / 86 20 47
Angela.Perey@Krefeld.de
Krefeld, 27.05.15/ku
Sitzung des Ausschusses für Schule und Weiterbildung am 10.06.2015
Antrag zur Standort-Entscheidung für die geplante 5. Gesamtschule
Sehr geehrte Frau Behr,
namens der FDP-Fraktion beantrage ich, den o.a. Tagesordnungspunkt auf die Tagesordnung der o.a.
Sitzung zur Beratung und Beschlussfassung zu setzen.
Beschluss:
Die für die Sitzung geplante Standort-Entscheidung für die Gründung einer 5. Gesamtschule in
Krefeld und den damit verbundenen Gründungsprozess wird ausgesetzt, bis ein der Elternbefragung angemessener Standort von der Verwaltung angeboten und haushalterisch tragfähig
kalkuliert worden ist.
Die Verwaltung wird beauftragt, basierend auf den Ergebnissen der standortoffenen Elternbefragung, die uns am 4. Mai vorgestellt wurden, einen geeigneten und innerhalb eines Zeitrahmens
bis zum Schuljahr 2017/18 realisierbaren Standort in Krefeld-Mitte zu benennen und im Dialog
mit dem Fachbereich Gebäudemanagement die dafür notwendigen haushalterischen Aufwendungen zu kalkulieren.
Begründung:
Die beiden von der Verwaltung bisher zur Disposition gestellten Standorte Fischeln und Oppum erweisen sich bei genauer Betrachtung der Elternbefragung, der Infrastruktur und in der Diskussion mit den
betroffenen Schulen als nicht optimal.
1. Der Standort Fischeln (Elternbefragung: 210):
Die Verwaltung benennt hier die Freiherr-vom-Stein Realschule und die Josef-Hafels-Schule
(Hauptschule) als zweigliedrigen Standort der 5. Gesamtschule.
Hier widerspricht die in Frage kommende Freiherr-vom-Stein Realschule einer Schließung zugunsten
der Umwandlung aus gutem Grund:
* In Kooperation mit dem Maria-Sybilla-Merian-Gymnasium bietet die Freiherr-vom-Stein Realschule ein
hervorragendes und von den Eltern und Schülern in Fischeln und ganz Krefeld hoch akzeptiertes
FDP-Fraktion, Rathaus, Zimmer A 3, von-der-Leyen-Platz 1, 47798 Krefeld
Telefax 0 21 51 / 86 20 49, e-mail: fdp-fraktion@krefeld.de
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Bildungsangebot. Dieses zu zerschlagen wäre ein gravierender Verlust für die Krefelder Schullandschaft, so dass die positiven Effekte der Neugründung diesen nicht aufwiegen würden.
* Sowohl Freiherr-vom-Stein als auch Josef-Hafels-Schule wurden 2009 mit KPII-Mitteln energetisch
und baulich saniert. Die Zweckbindung ist noch nicht ausgelaufen.
2. Der Standort Oppum (Elternbefragung: 215)
(Realschule Oppum, Schmiedestraße + Stephanusschule, Rote-Kreuz-Straße)
„Der Standort Oppum zeichnet sich insgesamt durch einen deutlich höheren Sanierungsbedarf aus, der
im wesentlichen durch den baulich und brandschutztechnischen schlechten Zustand der Stephanusschule bestimmt wird.“ Zitat Vorlage 1164/15 des Fachbereichs 60.
Eine detaillierte Kostenplanung, die aus unserer Sicht vor der Beschlussfassung zwingend notwendig
ist, steht noch aus.
Darüber hinaus gilt es hier zu berücksichtigen, dass in direkter Nachbarschaft mit der neuen Gesamtschule in Uerdingen ein ortsnahes Angebot zur Verfügung steht. Gleichzeitig plant Meerbusch die
Eröffnung einer zusätzlichen Gesamtschule, die speziell von Gellep-Stratum aus eine attraktive Alternative bieten kann.
Gleichzeitig ist der geplante Doppelstandort Schmiedestraße und Rote-Kreuz-Straße für SchülerInnen
aus Krefeld-Mitte und Krefeld-West, wo in der Summe der höchste Bedarf ermittelt wurde, nur mit
erheblichen Wegezeiten zu erreichen. Für Schüler der Erprobungsstufe stellt dies eine erhebliche
Zugangsschwelle dar.
3. Der Standort Krefeld-Mitte (Elternbefragung: 323)
Betrachtet man die geografische Verteilung der zustimmenden Eltern, so fällt – im Gegensatz zur
tabellarischen Übersicht nach Postleitzahlen auf, dass die Mehrheit derjenigen, die sich eine 5. Gesamtschule für ihre Kinder (aktuell Jahrgänge 2 und 3 der Grundschulen) nicht in Oppum oder Fischeln
zu finden ist, sondern in Krefeld-Mitte.
Die Postleitzahl-Bezirke verfälschen hier aufgrund ihrer Ausrichtung das Bild ganz entscheidend.
Während Oppum/Linn/Gellep-Stratum und Fischeln große Flächenbezirke mit (städtebaulich) dünner
Besiedelung sind, ist die Krefelder City in den Westen hinein sehr dicht besiedelt.
Es ist deshalb als Fehler in der bisherigen Analyse zu betrachten, dass lediglich der PLZ-Bereich 47798
als Mitte betrachtet wurde, ohne den ebenfalls mittigen PLZ-Bereich 47799 Cracau einzubeziehen.
Allein hier votieren insgesamt 323 befragte Eltern für eine zusätzliche Gesamtschule.
Da die mittig liegende Gesamtschule Kaiserplatz seit Jahren die höchsten Abweisungsquoten in ganz
Krefeld hat, ist dieser Wunsch mehr als nachvollziehbar.
Bezieht man die innenstadtnahen PLZ-Bereiche 47803 mit Inrath und dem stark wachsenden Kempener Feld sowie den Krefelder Westen, mit 47804 (Baakeshof, Gatherhof, Benrad, Forstwald) hinzu, so
kommt man zu einer Gesamtzahl von 593 Elternwünschen, die nicht berücksichtigt werden – für die es
aber auch kein adäquates Angebot gibt, weil alle derzeit bestehenden Krefelder Gesamtschulen aus
diesen Bereichen nur mit langen Wegen zu erreichen und von der Anzahl der verfügbaren Plätze bereits ausgelastet sind.
Wir halten es deshalb für Aufgabe der Krefelder Politik hier dem Elternwillen zu folgen und ein Angebot
in der Krefelder City zumindest ernsthaft zu prüfen.
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4. Gesamtbetrachtung:
In der Summe stellt sich aus Sicht der FDP-Fraktion die Situation wie folgt dar:
* In der Auswertung der Elternbefragung gab es aus verständlichen Gründen (PLZ-Betrachtung) einen
Fehler bei der Standort-Auswertung.
* Für die Standort-Entscheidung muss – genau aus diesem Grund wurde die standortoffene Befragung
initiiert – der Elternwille und der Lebensmittelpunkt der betroffenen SchülerInnen maßgeblich sein.
* Als FDP wünschen wir uns für Krefeld eine vielfältige Schullandschaft, die Eltern und Kindern eine
echte Wahlfreiheit ermöglicht - zwischen dem gegliederten, spezialisierten Schulsystem mit starken
Kooperationen von Gymnasien und Realschulen (z.B. Maria-Sybilla-Merian & Freiherr-vom-Stein,
Horkesgath Gymnasium & Realschule, Fichte-Gymnasium & Albert-Schweizer-Realschule) und den
stadtweit flächendeckend zugänglichen Gesamtschulen.
* Aus Gründen der Bildung einer Schulgemeinschaft halten wir den Aufbau einer 5. Gesamtschule an –
gleichgültig welchen – jeweils zwei räumlichen Standorten für nicht optimal. Aufgrund der langen gemeinsamen Lernzeit sollten sich die Schüler mit „ihrer“ Schule identifizieren können – speziell auch die
nachwachsenden Jahrgänge mit den „Großen“, also denjenigen, die bereits am Ende ihrer Schullaufbahn stehen und ihren Abschluss machen. Die Abschlussklassen sind stets auch Richtungsgeber und
Vorbild für die fünften Klassen. Eine Schule an zwei Standorten kann diese zukunftsweisende Qualität
nur teilweise vermitteln.
Gerade das Vorbild der Krefelder „Traditionsgymnasien“ zeigt, dass hier durchaus eine auch gesellschaftlich und persönlich prägende Funktion übernommen wird, die wir uns auch für die Gesamtschulen
wünschen.
Gerade im Hinblick auf die Herausforderungen, denen sich die Schulen in Krefeld durch Inklusion von
Kindern mit Förderbedarf und der Integration von Kindern mit Migrationshintergrund stellen müssen,
halten wir ein räumlich ausgewogenes Angebot für unerlässlich – für die Zukunft und für die Bildungschancen aller in Krefeld aufwachsenden Kinder.
Wir betonen an dieser Stelle, dass wir die in jeder Hinsicht entgegenkommende Arbeit des Fachbereichs 60, also Herrn Maas und seines hochengagierten Teams, zur Ermöglichung einer schnellen und
vor allem bedarfsgerechten Errichtung der 5. Gesamtschule außerordentlich schätzen und uns für die
Aufschlüsselung der Ergebnisse der Elternbefragung und der Standort-Qualitäten von Fischeln und
Oppum bedanken.
Ohne diese ausgezeichnete Vorbereitung wäre es nicht möglich gewesen, einen realistischen Blick auf
den Willen der Krefelder Eltern zu richten.
Gerade deshalb müssen wir an diesem Punkt den angepeilten – und von der FDP ausdrücklich gewünschten - schnellen Gründungsprozess aussetzen, um den Elternwillen und -bedarf zum Maßstab
unserer Entscheidungen zu machen.
Wir sind zuversichtlich, dass dies auch den Überlegungen und Abwägungen der übrigen Fraktionen
sowie dem Interesse der Verwaltung in Bezug auf eine nachhaltige, zukunftssichere Gründung der 5.
Gesamtschule entgegen kommt.
Weitere Begründung erfolgt mündlich in der Sitzung.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Claudia Paul
Schulpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion
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Kopie:
CDU-Fraktion
SPD-Fraktion
Fraktion B90/Grüne
Fraktion Die Linke
UWG-Ratsgruppe
GB IV
Büro des Rates
Schriftführung
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