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Verwaltungsvorlage (Betriebsk.Abr.Friedhof 1 Teil Stand 10.12.2013.pdf)

Daten

Kommune
Krefeld
Größe
333 kB
Erstellt
16.07.18, 14:02
Aktualisiert
25.01.19, 06:07

Inhalt der Datei

1 Inhaltsverzeichnis Seite 1. Darstellung des Gesamtergebnisses 2 2. Informationen auf einen Blick 5 3. Vermögensübersicht, Friedhofsflächen, Leistungsstatistiken 3.1 Vermögensübersicht 3.2 Friedhofsflächen 3.3 Entwicklung der Bestattungszahlen und Kremationen 3.3.1 Erdbestattungen 3.3.2 Urnenbestattungen 7 7 8 9 11 Rechnungswesen 4.1 Ergebnis- und Wirtschaftsrechnung 4.1.1 Soll/Ist-Vergleich 4.1.2 Herleitung des Wirtschaftsergebnisses 4.1.3 Ergebnisentwicklung 13 14 18 19 4.2 4.2.1 4.2.1.1 4.2.1.2 4.2.1.3 Kosten- und Leistungsrechnung Kostenartenrechnung Personalaufwand Sachaufwand Kalkulatorische Kosten 20 20 21 21 22 4.2.2 4.2.2.1 4.2.2.2 4.2.2.2.1 4.2.2.2.2 4.2.2.2.3 4.2.2.2.4 4.2.2.2.5 4.2.2.2.6 4.2.2.2.7 Kostenstellenrechnung Vorkostenstellen Hauptkostenstellen Trauerhallen Krematorium Erdbestattungen Urnenbestattungen Grab- und Friedhofsanlagen Umbettungen und Ausgrabungen Genehmigungen für das Aufstellen von Grabmalen 23 23 25 25 27 29 31 33 35 36 4.2.2.3 4.2.2.3.1 4.2.2.3.2 4.2.2.3.3 Nebenkostenstellen Grabpflege Urnenkammer Pflege der Kriegsgräber Unterhaltung der jüdischen Friedhöfe 38 38 39 40 4.3 Kostenstrukturanalyse 41 4.4 4.4.1 4.4.2 Erlöse Friedhofsgebühren Sonstige Nebenerlöse 44 44 45 4.5 Kostendeckungsgrade 45 4. 5. Fazit 46 2 Anlage Betriebsabrechnungsbogen (BAB) 1. Darstellung des Betriebsergebnisses Grundsätzliches Die Anlage, Unterhaltung und der Betrieb von Friedhöfen stellen klassische Aufgaben der Daseinsvorsorge der Städte für ihre Bürgerinnen und Bürger dar. Von Friedhöfen gehen, insbesondere in städtischen Bereichen, vielfältige Wohlfahrtswirkungen aus. Sie sind häufig Orte für eine ruhige Erholung, Stätten der Erinnerung und haben erhebliche Bedeutung für den Naturschutz in der Stadt. Friedhöfe sind Dokumente der Geschichte einer Stadt und damit wichtig für den Kultur- und Denkmalschutz. Die Friedhöfe sind Bestandteil der städtischen Grünsysteme in Verbindung mit Parks, Kleingärten und Wäldern und damit wesentliche Elemente zur Stabilisierung eines gesunden Stadtklimas. Während das Thema Tod früher eher als „Tabuthema“ behandelt wurde, haben die gesellschaftlichen Veränderungen in den letzten Jahrzehnten dazu geführt, dass die Menschen heute eher bereit sind, sich mit dem Tod und den unmittelbaren Folgen zu beschäftigen. Die kommunalen Friedhofsträger sind aufgerufen, ihre Friedhöfe den sich wandelnden Wünschen unter Wahrung der Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und der Kostendeckung anzupassen. Eine große Herausforderung stellen dabei die allgemeine demographische Entwicklung und der Wertewandel dar. Die Lebenserwartung nimmt dank einer besseren gesundheitlichen Versorgung tendenziell zu. Gleichzeitig wird eine Abnahme der Bevölkerung vorhergesagt. Die Friedhöfe sind gebührentechnisch kostenrechnende Einrichtungen. Sinkende Fallzahlen führen bei nicht entsprechend sinkenden Kosten zu einem negativen Druck auf die Gebühren. Die demographische Entwicklung führt zu einem Rückgang des Flächenbedarfes auf den Friedhöfen. Diese Entwicklung wird verstärkt durch die Zunahme an Urnenbestattungen, die eine geringere Fläche beanspruchen. Die Erhaltung aller städtischen Friedhöfe ist erklärter Wille des Rates der Stadt Krefeld. In Krefeld wurde hierzu in den letzten Jahren die Vielfalt an Bestattungsformen erweitert. Die Möglichkeit an Freitagnachmittagen zu bestatten wird immer mehr angenommen. Ein weiteres gesellschaftliches Phänomen ist die Mobilität und Flexibilität der Menschen. Immer mehr Menschen wohnen nicht mehr an dem Ort, wo sie geboren oder zur Schule gegangen sind. Viele finden nach der Berufsausbildung oder dem Studium eine Arbeitsstelle in einer anderen Stadt. Dies sind Gründe, warum in unserer mobilen Gesellschaft die heimatlichen Familiengrabstätten dann nicht mehr regelmäßig besucht und unterhalten werden. Zur Lösung der anstehenden Themen im Friedhofswesen erarbeitet die Verwaltung ein Konzept zur zukünftigen Entwicklung der Krefelder Friedhöfe. Ein Bestandteil des Konzeptes ist die Reduzierung der Überhangflächen. 3 Betriebsergebnis 2011 Das Betriebsergebnis 2011 liegt mit 70,98 % unter dem angestrebten Kostendeckungsgrad von rund 90 %. Gegenüber dem Vorjahr (73,10 %) hat sich das Ergebnis verschlechtert. Auf die Gründe wird später näher eingegangen. Aufgrund des in den letzten Jahren unterhalb des angestrebten Kostendeckungsgrades liegenden Betriebsergebnisses wurde zum 01.01.2012 und zum 01.01.2013 jeweils eine Gebührenanpassung vorgenommen. 4 Bestattungen Auf den Krefelder Friedhöfen wurden 2011 insgesamt 2.204 Bestattungen durchgeführt. Dies sind 150 Bestattungen weniger als in 2010 (2.354 Bestattungen = ./. 6,37 %) und entspricht annähernd den Fallzahlen des Jahres 2006. Die 2.204 Bestattungen gliedern sich in 1.082 Erdbestattungen und 1.122 Urnenbestattungen, so dass sich ein Verhältnis in 2011 von rd. 49 % Erdbestattungen zu 51 % Urnenbestattungen ergibt. Gegenüber dem Vergleichsjahr 2010 hat sich das Verhältnis um drei Prozentpunkte zugunsten der Urnenbestattungen geändert. Zum ersten Mal sind mehr Urnenbestattungen als Erdbestattungen erfolgt. Betrachtet man aber die Entwicklung der letzten Jahre (in 2002 war das Verhältnis 65 % Erdbestattungen zu 35 % Urnenbestattungen) wird deutlich, dass sich immer mehr Menschen für eine Urnenbeisetzung entscheiden. Dabei tritt eine rein kostenorientierte Überlegung scheinbar in den Hintergrund. Vielmehr ist erkennbar, dass andere Überlegungen in den Familien, z.B. späterer Grabpflegeaufwand sowie Verantwortlichkeit für das Nutzungsrecht, schon im Vorfeld der möglichen eigenen Bestattung besprochen werden. Nutzungsrechte Nutzungsrechte für Grabstätten werden in Jahren berechnet, da in aller Regel an das Nutzungsrecht auch die Ruhezeit geknüpft ist. Man unterscheidet beim Erwerb von Nutzungsrechten verschiedene Anlässe, die sich auch in der gewählten Grabart teilweise widerspiegeln. Im Bestattungsfall kann ein neues Nutzungsrecht begründet werden, das heißt im Rahmen eines Ersterwerbs wird ein Grab gekauft. In diesem Fall ist dies bei einem Grab für einen Erwachsenen in Krefeld grundsätzlich entsprechend der vorgeschriebenen Ruhezeit von 30 Jahren erforderlich. Dies gilt für Reihen- als auch für Wahlgräber. Eine Ausnahme wird bei Kindergräbern gemacht, bei denen die Ruhezeit 20 Jahre beträgt. Wahlgräber müssen im Bestattungsfall bis zum Ablauf der Ruhezeit verlängert werden. Darüber hinaus dürfen Wahlgräber nach Ablauf der Ruhezeit und des damit verbundenen Nutzungsrechtes erneut aufgekauft werden. Ein Wiedererwerb muss mindestens über einen Zeitraum von 5 Jahren erfolgen. Die veränderte Nachfrage bei Wiedererwerben zeigt sehr deutlich die Veränderungen in unserer Zeit. War man früher bereit, die Familiengruft wieder für 30 Jahre aufzukaufen, wird nun auf sehr viele Grabstellen verzichtet und das häufig schon vor Ablauf des Nutzungsrechtes. So sank z.B. bei den Erdbestattungen die Anzahl der Wiedererwerbsjahre von 2.138 in 2007 auf 1.285 in 2011. Noch drastischer ist der Rückgang der Verlängerungsjahre, die von 17.177 in 2007 auf 10.864 in 2010 sanken und in 2011 wieder auf 11.546 anstiegen. Seit dem 01.07.2007 wird im Zusammenhang mit dem Verzicht auf das Nutzungsrecht an einer Grabstätte eine auf die Dauer der restlichen Ruhezeit ausgelegte Pflege- und Verwaltungsgebühr erhoben. Im Jahr 2011 wurden Einnahmen von rd. 153.000 EUR erzielt. Nachdem von 2009 nach 2010 ein Rückgang um 219 Fälle (1.076-857) feststellbar war, ist von 2010 zu 2011 ein Rückgang um 17 Fälle auf 841 zu verzeichnen. Im Jahr 2011 hingegen kann wieder eine Erhöhung auf 1.069 Fälle notiert werden. Trauerhallen Die Stadt Krefeld unterhält 10 Trauerhallen, in denen regelmäßig Trauerfeiern abgehalten werden. Die Substanz der Trauerhallen ist unterschiedlich zu bewerten. Neben den knapp 30 Jahre alten größeren Trauerhallen in Elfrath und Fischeln, gibt es beispielsweise noch weitere kleinere ältere Trauerhallen in Hüls, Linn, Gellep, Uerdingen, Traar und Oppum. Diese Einrichtungen 5 sind weitgehend in den letzten Jahren saniert oder renoviert worden. Die Friedhöfe Fischeln, Hüls, Elfrath, Bockum sowie der Hauptfriedhof verfügen darüber hinaus über Kühlräume. Auf dem Vorortfriedhof Verberg gibt es eine Aussegnungsmöglichkeit. In aller Regel wird dort die Trauerfeier in der Kirche durchgeführt. Da die Trauerfeiern zunehmend im kleineren Rahmen stattfinden, besteht auf einigen Friedhöfen die Möglichkeit, für diesen Zweck die eingerichteten Verabschiedungsräume zu nutzen. Im Vergleich zum Jahr 2010 sind mit 1.594 Trauerfeiern in 2011 geringfügig mehr (+ 54 = 3,51 %) Trauerfeiern durchgeführt worden. Die Erhöhung steht im Gegensatz zum Rückgang der Fallzahlen und dem Trend, Trauerfeiern bei Bestattern bzw. in Kirchen zu halten. Krematorium Das Krematorium ist im Oktober 2010 zunächst vorübergehend wegen dringend notwendiger Ofensanierungsmaßnahmen geschlossen worden. Später stellten sich Grundwasserprobleme ein, deren Behebung laut eines Gutachtens erhebliche Investitionen zur Folge hätte. Aufgrund der hohen Kosten hat der Rat der Stadt Krefeld am 01.12.2011 beschlossen, den Betrieb des Krematoriums dauerhaft einzustellen. Inwieweit und in welcher Form das Gebäude künftig genutzt wird, ist noch keine abschließende Entscheidung getroffen worden. Es wurden Gespräche mit privaten Unternehmen geführt, die das Krematorium nutzen wollen. Diese haben jedoch vor dem Hintergrund der hohen Kosten einer Sanierung, eine private Nutzung abgelehnt. Seit Oktober 2010 bis zum Beschluss des Rates wurde der Service angeboten, die Verstorbenen weiterhin anzunehmen und in Düsseldorf kremieren zu lassen. Daraus resultieren die in diesem Bericht nachrichtlich aufgeführten Zahlen. Bereits in diesem Zeitraum haben viele Bestatter Kremationen in anderen Städten vornehmen lassen. Deckungsgrad Der Deckungsgrad für die Krefelder Friedhöfe beträgt auf der Basis der Gebührenbedarfsberechnung ca. 90 %. Die Ausweisung von 10 % öffentlichem Grün bedeutet, dass die nicht gebührenrelevanten Flächen der Friedhöfe dem öffentlichen Interesse gelten. Hier wird auch den parkähnlichen Friedhöfen und deren Nutzung als öffentlich nutzbarer Freiraum Rechnung getragen. Vermögensübersicht; Bilanzielle Abschreibungen und kalkulatorische Zinsen Im Zuge der NKF–Umstellung wurde das Vermögen für bilanzielle Zwecke neu bewertet. Dabei wurden Güter, die bisher bilanziert waren, aus Sicht von NKF aber keine Anlagegüter darstellten, ab dem Haushaltsjahr 2009 nicht mehr berücksichtigt. Die Umstellung der kalkulatorischen Werte nach SAP ist in 2011 durchgeführt worden. Die abgebildeten Werte sind erstmalig aus dem Programm SAP dargestellt. Nennenswert ist weiterhin der Unterschiedsbetrag zwischen bilanziellen und kalkulatorischen Grundstückswerten (9.514.853 EUR). Der Ansatz in der Wirtschaftsrechnung erfolgte auf Basis der alten kalkulatorischern Ansätze. 6 2. Informationen auf einen Blick - Kennzahlen, Bestattungsformen und Trauerhalle In dieser Statistik werden die beiden grundsätzlichen Bestattungsarten (Erdbestattung/Urnenbestattung) und die Trauerhalle als eigene Wirtschaftseinheit verglichen. Diese Kennzahlen finden sich auch im Haushaltsplan wieder. 2009 Kosten pro Erdbestattung Bestattungen insgesamt Gesamtkosten EUR Kosten pro Bestattung EUR Zuschuss aus allg. Haushalt pro Bestattung EUR Kosten pro Urnenbestattung Urnenbestattungen insgesamt Gesamtkosten EUR Kosten pro Bestattung EUR Zuschuss aus allg. Haushalt pro Bestattung EUR 2010 2011 1.248 1.126.402,60 902,57 1.225 756.861,52 617,85 1.082 884.497,18 817,47 232,89 2,11 25,89 1.218 450.639,69 369,98 1.129 266.899,85 236,40 1.122 299.302,06 266,76 121,79 4,34 5,60 Kosten pro (neue Kennzahl) Trauerhalle) Trauerhalle insgesamt nach Abzug Annahme und Aufbewahr. Gesamtkosten EUR Kosten pro Trauerfeier EUR Zuschuss aus allg. Haushalt EUR 1.594 515.247,20 323,24 25,89 Der Vergleich betrifft die Kennzahlen 2011. In diesem Jahr erfolgte die Umstellung des Verfahrens KIRP auf das Buchungsprogramm SAP. Hierdurch sind mögliche Schwankungen zu erklären. Der Vergleich mit den Kennzahlen 2012 bleibt abzuwarten. Auf die Betrachtung der stark geänderten Kennzahlen bzw. Werte, wird an einer späteren Stelle detaillierter eingegangen. Nach Wegfall des Krematoriums wurde für einen weiteren Vergleich eine neue Kennzahl mit der Nutzung der Trauerhalle für Trauerfeiern hinzugenommen. - Zahl der Beschäftigten Hier wird die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen tabellarisch dargestellt. 2008 Beamte Tariflich Beschäftigte 3 65 2009 3 65 2010 2011 3 65 3 65 7 - Entwicklung neuer Bestattungsformen Seit dem Erläuterungsbericht 2010 ist eine Statistik und Auswertung der seit Mitte 2007 angebotenen Bestattungsformen in der Betriebsabrechnung aufgenommen. Hier wird die Entwicklung der neuen Bestattungsarten dargestellt. Entwicklung neuer Bestattungsarten 231 39 2011 12 75 63 4 252 28 2010 5 55 32 10 205 30 2009 2 25 20 0 0 50 100 Aschestreufeld Rasengrab (Einzelgedenkstein Urne) Rasengrab (Zentraler Gedenkstein Erde) 150 200 250 300 Baumgrabstätten Rasengrab (Einzelgedenkstein Erde) Rasengrab (Zentraler Gedenkstein Urne) Mit der Einführung der neuen Bestattungsformen wurde ab Juni 2006 das Angebot der Bestattungsmöglichkeiten erheblich erweitert. Insbesondere die Rasengrabstätten und die Baumgrabstätten finden hohen Zuspruch. Diese Grabstätten sind deshalb sehr attraktiv, weil in der Gebühr bereits der Aufwand für die Grabpflege enthalten ist. Darüber hinaus bieten diese Bestattungsformen die Möglichkeit, dass der Verstorbene auf entsprechenden Gedenksteinen namentlich erwähnt werden kann. Die Nutzung der verschiedenen Angebote führt zu einer Umverteilung aller bisherigen Fall- und Kennzahlen. Das Ziel, mit dem erweiterten Angebot den veränderten Bedürfnissen der Krefelder Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden, wurde erreicht. Der Nachfragebedarf zeigt auch, künftig weiterhin alternative Bestattungsformen anzubieten. Die Einnahmesituation verbessert sich durch die neuen Bestattungsformen nicht. Das erweiterte Angebot stellt sicher, dass sich Krefelder Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin in Krefeld bestatten lassen und damit zum Erhalt der Friedhöfe beitragen. Auffallend ist die steigende Entwicklung der Fallzahlen bei den Baumbestattungen und bei dem Urnenrasengrab mit zentralem Gedenkstein. 8 3. Vermögensübersicht, Friedhofsflächen, Leistungsstatistiken 3.1 Vermögensübersicht Diese Übersicht zeigt den Verlauf der Vermögenswerte. Die Pflege ab dem 01.01.2011 erfolgt über die Anlagenbuchhaltung des Verfahrens SAP. Grund und Boden Aufbauten und Betriebsvorrichtungen Bewegliches Vermögen und Geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG) Insgesamt 2007 TEUR 13.658 2008 TEUR 13.658 2009 TEUR 13.658 2010 TEUR 13.658 2011 TEUR 13.657 10.771 10.960 7.826 7.882 8.458 589 665 379 330 580 25.018 25.283 21.863 21.870 22.695 Bis 2009 erfolgte die Berechnung der Vermögenswerte in den Erläuterungsberichten mittels der durch den Fachbereich Grünflächen gepflegten Anlagenbuchhaltung. Im Zuge der NKF–Umstellung wurde das Vermögen für bilanzielle Zwecke neu bewertet. Dabei wurden Güter, die bisher bilanziert waren, aus Sicht von NKF aber keine Anlagegüter darstellten, ab dem Haushaltsjahr 2009 nicht mehr berücksichtigt. Durch die Umstellung der Anlagenbuchhaltung nach den Rahmenbedingungen des NKF und auf das Verfahren SAP hat sich die Kontenzuordnung der einzelnen Anlagengüter verändert, so dass sich nicht nur die Überschriftenbezeichnungen geändert haben, sondern auch der Vergleich mit den Zahlen der Vorjahren erst ab der Betriebsabrechnung 2012 möglich sein wird. Durch die Darstellung der Zahlen aus SAP, resultieren beispielsweise auch die Rundungsabweichungen beim „Grund und Boden“. 3.2 Friedhofsflächen Die Stadt Krefeld betreibt 11 städt. Friedhöfe mit einer Größe von insgesamt 127,08 ha Fläche. Die Flächen verteilen sich wie folgt: Hauptfriedhof Elfrath Fischeln Uerdingen Hüls Bockum Oppum Linn Traar Gellep Verberg Größe (ha) 53,78 14,26 17,18 11,21 8,68 6,67 7,34 3,32 1,82 1,48 1,34 127,08 (Dies sind ca. 0,93 % der Krefelder Gesamtfläche) 9 3.3 Entwicklung der Bestattungszahlen und Kremationen Die Bestattungszahlen haben sich in den letzten fünf Jahren wie folgt entwickelt: Erdbestattungen Hauptfriedhof Fischeln Uerdingen Hüls Bockum Oppum Linn Traar Gellep-Stratum Verberg Elfrath Erdbestattungen insgesamt Urnenbeisetzungen Bestattungen insgesamt Kremationen Krefelder Nicht-Krefelder Insgesamt 2007 410 141 108 148 118 96 43 39 18 23 56 1.200 931 2.131 2007 981 239 1.220 2008 442 143 125 152 109 88 53 29 11 15 76 1.243 1.107 2.350 2008 1.107 272 1.379 2009 470 120 109 139 119 99 42 42 19 24 65 1.248 1.218 2.466 2009 1.090 247 1.337 2010 440 145 108 138 108 95 44 43 13 17 74 1.225 1.129 2.354 2010 2011 371 128 90 115 109 87 46 29 13 17 77 1.082 1.122 2.204 2011 753 140 893 Die Anzahl der Bestattungen ist der niedrigste Stand seit 2007. So hat sich die Anzahl der Erdbestattungen in 2011 gegenüber 2010 um 150 verringert und befindet sich damit unter dem Niveau von 2008. Bis zur endgültigen Schließung des Krematoriums wurden 635 Verstorbene angenommen und der Kremation in Düsseldorf zugeführt. Ein Vergleich zu Vorjahren ist nicht möglich. Das Krematorium ist seit dem 01.12.2011 geschlossen. 455 92 547 10 3.3.1 Erdbestattungen Die folgende Übersicht soll die Entwicklung der Nutzungsrechte in Jahren verdeutlichen. Zu berücksichtigen ist bei den Wahlgrabstätten, dass jede Grabstätte unterschiedlich viele Stellen haben kann. Wiedererwerb bedeutet, dass nach Ablauf der Ruhezeit das Nutzungsrecht beliebig lange weiter ausgeübt werden kann. Verlängerung bedeutet, dass bei einer Bestattung in eine bestehende Grabstätte der Nutzungsberechtigte das Nutzungsrecht bis zum Ablauf der Ruhezeit verlängern lassen muss (Beispiel: Bestattungsfall: 2011; Ende der bisherigen Ruhezeit an Grabstätte: 2022 – Verlängerung um 19 Jahre bis zum Jahr 2041). Entwicklung der Nutzungsrechte in Jahren: 2009 Nutzungsrecht (Grabart) Reihengrab (30 Jahre) inkl. Rasengräber Kindergrab (20 Jahre) 2010 2011 6.240 5.010 6.540 460 260 260 10.500 10.920 10.470 - Wiedererwerb 1.147 1.232 1.285 - Verlängerung 14.549 10.864 11.546 - Ersterwerb 60 60 30 - Wiedererwerb 70 80 135 - Verlängerung 408 189 346 Wahlgräber - Ersterwerb Parkgräber Beim Wiedererwerb bzw. Verlängerung der Wahlgräber sind unterschiedliche Entwicklungen feststellbar. Beim Wiedererwerb war nach der deutlichen Verringerung von 2008 nach 2009 und 2010 wieder eine leichte Steigerung erkennbar, die sich in 2011 fortsetzt. Ein Vergleich bei der Verlängerung von Wahlgrabstätten zwischen den Jahren 2010 und 2011 ergibt eine leichte Steigerung von 682 Jahren. Dies bedeutet ein Plus von rd. 6 %. Bei durchschnittlichen Gebühren für ein jährliches Nutzungsrecht in Höhe von 42,00 EUR bedeutet dies Mehreinnahmen von rd. 28.644 EUR. Würde das Jahr 2007 als Vergleichsjahr hinzugezogen ergäbe sich trotzdem eine Verringerung von 5.631 Jahren. 11 Übersicht der Graberwerbe in Nutzungsjahren 2011 30.000 25.784 25.596 25.000 23.301 23.016 20.000 15.000 10.000 6.150 6.570 6.240 5.010 5.000 692 538 329 579 2008 2009 2010 2011 0 Reihengräber Parkgräber Wahlgräber (Ein- u. Zweifachbelegung) 12 3.3.2 Urnenbestattungen Nutzungsrecht (Grabart) Anonyme Verstreuung/ Anonymes Urnengrab Urnenreihengrab inkl. Rasengräber Wahlgrab (Baumgrabstätte) 2009 2010 2011 Jahre Jahre Jahre 3.360 1.980 2.430 15.180 11.550 13.140 1.920 1.950 1.890 4.530 5.190 6.390 - Wiedererwerb 45 30 70 - Verlängerung 1.428 1.497 1.293 60 0 1 - Wiedererwerb 0 0 0 - Verlängerung 1 0 0 - Ersterwerb Wahlgräber - Ersterwerb Urnenkammer - Ersterwerb Die Anzahl der anonymen Urnenbeisetzungen bzw. Ascheverstreuungen ist im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht angestiegen, übersteigt jedoch die Zahlen aus 2010 nicht. Auch für die Anzahl der Jahre beim Ersterwerb von Wahlgräbern ist im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung feststellbar. Beim Ersterwerb von Baumgrabstätten sind diese Kennzahlen nahezu gleichbleibend. Die in den letzten Jahren feststellbare leicht sinkende Fallzahl bei den Urnenbestattungen zeigt sich auch in 2011. Trotz dieser rückläufigen Urnenbestattungen, sind dennoch im Vergleich zu den Erdbestattungen erstmals mehr Urnenbestattungen durchgeführt worden (Verweis Tabelle Seite 9). 13 Übersicht der Graberwerbe in Nutzungsjahren 2011 Übersicht über Graberwerbe Urnenbestattung 20.000 18.000 2009 2008 2011 16.000 2010 14.000 12.000 10.000 2011 8.000 2008 2009 2010 6.000 4.000 2009 2010 2011 2008 2.000 0 Urnen Reihe incl. Ascheverstreuung Urnen Wahlgräber 2008 2009 2010 Baumgrabstätte 2011 3.3.3 Übersicht Verzicht Nutzungsrechte Aufgabe und Entzug von Nutzungsrechten 1.200 1.076 1.000 1.069 857 800 600 400 200 0 2009 2010 2011 Diese Übersicht wird in 2011 erstmalig dem Erläuterungsbericht beigefügt. Sie gibt Auskunft über den Verzicht und Entzug von Nutzungsrechten, welche sich auf die Gesamtjahre der Nutzungsrechte bei den Erdund bei den Urnenbestattungen bezieht. 14 4. Rechnungswesen 4.1 Ergebnis- und Wirtschaftsrechnung Die Aufwendungen betrugen 2011 5.418.589,43 EUR und sind damit im Vergleich zum Vorjahr um 224.334,71 EUR (= + 4,15 %) höher als in 2010. Bei den Personalkosten ist ein Mehraufwand von rd. 86.500 EUR zu verzeichnen. Der Mehraufwand bei den Abschreibungen ist mit der erstmaligen Ausweisung der Abschreibung auf Forderungen und der Abschreibung auf Uneinbringbarkeit der Forderungen mit rd. 44.600 EUR zurückzuführen. Die Steigerung bei den Sachkosten ist dem zusätzlichen Aufwand (Transport zur Kremation nach Düsseldorf, sowie zusätzliche Leistung für die Grundwasserhaltung) zuzurechnen. Für die Gebührenkalkulation müssen die kalkulatorische Verzinsung des Eigenkapitals und die kalkulatorischen Abschreibungen berücksichtigt werden. In der Ergebnisrechnung wird dagegen die kalkulatorische Verzinsung nicht aufgeführt. Damit ist die Folge verbunden, dass die Ergebnisrechnung gegenüber der Wirtschaftsrechnung ein anderes Resultat aufweist. Die Erträge 2011 in Höhe von 4.704.112,15 EUR sind um 307.717,88 EUR höher als in 2010. Dies ist eine Verbesserung von rd. 7,0 %. Dies ist insbesondere auf die höheren Erträgen bei den Friedhofsgebühren (+ 416.531,48 EUR) auf 4.572.789,85 EUR (= + 10,02 %) zurückzuführen. 15 4.1.1 Soll/Ist-Vergleich Bei einem Vergleich der Ergebnisrechnung mit den Ergebnisplanzahlen 2011 ergibt sich folgendes Bild: Erträge Friedhofsgebühren Ergebnisplan EUR Verbesserungen (+) Verschlechterungen (./.) absolut EUR prozentual Ergebnisrechnung EUR 5.542.720,00 4.572.789,85 ./. 969.930,15 ./. 17,50 Mieten und Pachten für Dritte 5.620,00 6.155,65 + 535,65 + 9,53 Ersatz aus Versicherungsleistungen 1.000,00 1.565,20 + 565,20 + 56,52 Andere sonst. ordentl. Erträge 10,00 25.315,64 + 25.305,64 + 253.156,40 156.060,00 51.811,23 ./. 104.248,77 ./. 66,80 2.820,00 0,00 -2.820,00 ./. 100,00 0,00 14.120,04 + 14.120,04 + 100,00 0,00 2.362,40 + 2.362,40 + 100,00 0,00 27.216,07 + 27.216,07 + 100,00 Erträge aus Verkauf 1.020,00 0,00 ./. 1.020,00 ./. 100,00 Aktivierte Eigenleistungen 4.230,00 0,00 ./. 4.230,00 ./. 100,00 5.830,00 0,00 ./. 5.830,00 ./. 100,00 0,00 2.776,07 + 2.776,07 + 100,00 5.719.310,00 4.704.112,15 ./.1.015.197,85 ./. 17,75 Erstattungen vom Land Erträge aus der Auflösung von Sonderposten Erträge aus der Auflösung von Sonderposten (Rückstellungen) Erträge aus der Veräußerung von Grundstücken Auflösung aus Rückstellungen (Erträge a. Herab. o. Auflös.) Erträge aus geschäftsbereichsinternen Verrechnungen Erträge aus internen Verrechnungen Gesamterträge 16 Aufwendungen Personalaufwendungen (sowie interne Verrechnung Personal) Ergebnisplan EUR Verbesserungen (+) Verschlechterungen (./.) absolut EUR prozentual Ergebnisrechnung EUR 2.911.300,00 3.034.795,17 ./. 123.495,17 ./. 4,24 289.700,00 314.110,49 ./. 24.410,49 ./. 8,43 58.140,00 78.005,44 ./. 19.865,44 ./. 34,17 Unterhaltung der Gebäude 153.010,00 108.894,84 + 44.115,16 + 28,83 Unterhaltung der Grün- und Außenanlagen 173.420,00 143.757,46 + 29.662,54 + 17,10 8.390,00 1.269,85 + 7.120,15 + 84,86 132.610,00 116.833,54 + 15.776,46 + 11,90 Unterhaltung der Fahrzeuge 34.100,00 46.381,84 ./. 12.281,84 ./. 36,02 Unterhaltung der Betriebsvorrichtung 30.600,00 50.248,95 ./. 19.648,95 ./. 64,21 Unterhaltung der BGA 7.390,00 10.237,06 ./. 2.847,06 ./. 38,53 Grundbesitzabgaben incl. Schornsteinfeger 7.540,00 7.760,77 ./. 220,77 ./. 2,93 Entsorgungsaufwendungen 151.900,00 108.856,29 + 43.133,71 + 28,38 Reinigung der Gebäude 101.530,00 106.379,14 ./. 4.849,14 ./. 4,78 24.380,00 28.013,43 ./. 3.633,43 ./. 14,90 2.620,00 2.704,80 ./. 84,80 ./. 3,24 50.290,00 193.480,11 ./. 143.190,11 ./. 284,73 Aus- und Fortbildung 1.510,00 615,98 + 894,02 + 59,21 Wegstreckenentschädigung 1.270,00 1.870,72 ./. 600,72 ./. 47,30 Sonstige Dienstreisekosten 350,00 768,33 ./. 418,33 ./. 119,52 Dienst- und Schutzkleidung 18.260,00 13.227,74 + 5.032,26 + 27,56 Leasing und Miete 24.100,00 24.915,05 ./. 815,05 ./. 3,38 120,00 0,00 + 120,00 + 100,00 Geschäftsaufwendungen 7.910,00 5.424,86 + 2.485,14 + 31,42 Beiträge zu Wirtschaftsverbänden etc. 1.200,00 1.175,00 + 25,00 + 2,08 Energie, Wasser, Kanal Treibstoffe Unterhaltung der Infrastruktur Unterhaltung Maschinen/Geräte Sonstige Aufwendungen für Sachleistungen Kostenerstattung an übrige Bereiche Sonstige Dienstleistungen Sonst. Aufwend. für Inanspruchnahme Rechte Dritter 17 Sonst. betrieblichen Steueraufwendungen Aufwendungen Aufwendungen Schadensfälle 79.570,00 Ergebnisplan EUR 0,00 + 79.570,00 + 100,00 Verbesserungen (+) Verschlechterungen (./.) absolut EUR prozentual Ergebnisrechnung EUR 3.120,00 0,00 + 3.120,00 + 100,00 0,00 1.386,49 ./. 1.386,49 -- Aufwendungen für Festwerte 6.120,00 6.049,24 + 70,76 + 1,16 Sonstige Aufwendungen 1.020,00 0,00 + 1.020,00 + 100,00 Innere Verrechnungen (VKB) 107.630,00 107.630,00 0,00 0,00 Innere Verrechnung Overhead 114.360,00 119.548,00 ./. 5.188,00 ./. 4,54 FB-Interne Verrechnung 170.000,00 164.741,19 + 5.258,81 + 3,09 GB-Interne Verrechnung 1.100,00 0,00 + 1.100,00 + 100,00 GB-Externe Verrechnung 91.410,00 105.640,94 ./. 14.230,94 ./. 15,57 ILV Fachbereich 10 110.090,00 110.090,00 0,00 0,00 ILV Fachbereich 21 17.610,00 17.610,00 0,00 0,00 90.760,00 90.760,00 0,00 0,00 115.630,00 250.830,27 135.200,27 216,92 0,00 19.539,26 ./. 19.539,26 -- 0,00 25.037,18 ./. 25.037,18 -- Gesamtaufwendungen 5.100.150,00 5.418.589,43 318.439,43 106,24 ./. Erträge 5.719.310,00 4.704.112,15 -1.015.197,85 5.719.310,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Abgang von Erlösen ILV Fachbereich VI/GI (alt: FB 60) Bilanzielle Abschreibungen Abschreibung auf Forderungen wegen Uneinbringlichkeit Sonstige Abschreibung auf Forderungen Zuschussbedarf 18 Erläuterung der wesentlichen Abweichungen (Ergebnisplan zu Ergebnisrechnung): Die gesamten Erträge lagen um 1.015.197,85 EUR (= 17,75 %) unter den für das Jahr 2011 kalkulierten Erträgen. Die angestrebten Friedhofsgebühren in Höhe von 5.542.720,00 EUR wurden mit einem Minus von 969.930,15 EUR auf 4.572.789,85 EUR um 17,50 % unterschritten, liegen jedoch um rd. 417.000 EUR über dem Vorjahresergebnis. Der Haushaltsansatz weist nicht die Passive Rechnungsabgrenzung (PRAP) aus, die in 2011 395.336,93 EUR betrug. Die ursprünglich zugrunde gelegten Fallzahlen für die Gebührenbedarfsberechnung 2011 wurden bei der Gebührenposition Nutzungsrechte nicht erreicht. Bei allen übrigen Gebührenpositionen sind leichte Rückgänge im Vergleich zu den kalkulierten Zahlen zu verzeichnen. Hierauf wird im Folgenden noch gesondert eingegangen. Durch die Zuführung der Gebühren 2011 zum Passiven Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 395.336,93 EUR erhöht sich dieser von 41.808.670,88 EUR zu Anfang des Jahres auf 42.204.007,81 EUR zum 31.12.2011. Jeder Fall wird monatsgenau abgerechnet, so dass rd. 29,5 Jahre abgegrenzt und den Nutzungsrechten zugeführt werden. Darüber hinaus werden 1/30 aus den Gebühren für Nutzungsrechte der vergangenen 29 Jahre aus dem Gesamtbestand entnommen. Die Aufwendungen lagen im Haushaltsjahr 2011 mit 5.418.589,43 EUR um 318.439,43 EUR (= + 6,24 %) über dem geplanten Ansatz von 5.100.150,00 EUR. Dies liegt vor allem an den um rd. 123.000 EUR geringeren kalkulierten Personalkosten und dem erheblichen Mehraufwand im Zuge der Schließung des Krematoriums. Die kalkulatorische Verzinsung wird in der Ergebnisrechnung nicht aufgeführt. Dadurch kommt es zwischen den Ergebnissen des Haushaltsplans und den Ergebnissen des Betriebsabrechnungsbogens zu Unterschieden. Im Betriebsabrechnungsbogen wurden sowohl die für die Gebührenrechnung verwendeten bilanziellen Abschreibungen als auch die kalkulatorischen Zinsen aufgeführt. Der Vergleich der Haushaltsansätze 2011 zum Rechnungsergebnis 2011 lässt erkennen, dass allein aufgrund der großen Abweichung im Ertragsbereich bei den Friedhofsgebühren das Jahresergebnis bei 86,81 % liegt und damit das Planungsergebnis nicht erreicht werden konnte. Darüber hinaus kommt der Mehraufwand Krematorium hinzu. Die Planungen gingen von einem Überschuss in Höhe von 619.160,00 EUR aus. 19 4.1.2 Herleitung des Wirtschaftsergebnisses Das Wirtschaftsergebnis ist für den Betrieb Friedhof aussagekräftiger als die Ergebnisrechnung, weil hier im Gegensatz zur Ergebnisrechnung z.B. keine betriebsfremden Aufwendungen und Erträge berücksichtigt werden. Zur Ermittlung des Wirtschaftsergebnisses ist es deshalb erforderlich, aus der Ergebnisrechnung Posten der Rechnungsabgrenzung, der vermögensverändernden Rechnung sowie der neutralen Rechnung auszugliedern. Daraus ergibt sich folgende Rechnung: Zuschussbedarf laut Ergebnisrechnung: 714.477,28 EUR Neutrale Rechnung -------------------------Vergütung tariflich Beschäftigter ./. 45.200,00 EUR Verzinsung des Anlagenkapitals + 922.600,50 EUR Nebenerträge (Auflösung Sonderposten etc) ./. 56.990,60 EUR Überführung Gebühren nach PRAP Ergebnis der Wirtschaftsrechnung: Betriebszuschuss: 237.383,52 EUR 1.772.270,70 EUR Damit weist die Ergebnisrechnung gegenüber der Wirtschaftsrechnung ein um 1.057.793,42 EUR schlechteres Ergebnis aus, das im Wesentlichen auf die Berücksichtung der Verzinsung des Anlagenkapitals zurückzuführen ist. 20 4.1.3 Ergebnisentwicklung Die Wirtschaftsrechnung hat sich in den letzten 5 Jahren wie folgt entwickelt: Aufwendungen abzgl. Nebenerträge TEUR 5.790,1 6.271,1 6.076,7 5.960,1 6.107,7 2007 2008 2009 2010 2011 Gebühren Betriebsverlust TEUR TEUR 4.148,6 4.491,5 4.816,0 4.356,8 4.335,4 Kostendeckungsgrad 1.641,5 1.779,6 1.260,7 1.603,3 1.772,2 71,7 71,6 79,3 73,1 70,97 % % % % % In dieser Darstellung werden die Auswirkungen des NKF auf das Betriebsergebnis deutlich. Bei den Aufwendungen werden die kalkulatorischen Aufwendungen im Gegensatz zu der Ergebnisrechnung wie bisher berücksichtigt. Bei den Erträgen hingegen wurden bisher die Friedhofsgebühren im Jahr der Sollstellung als Einnahme berücksichtigt. Diese werden jetzt periodengerecht zugeordnet. Auf der anderen Seite werden aber auch aus den vergangenen 29 Jahren die bezahlten Nutzungsgebühren berücksichtigt, die natürlich geringer sind als die Gebühren heute. Der Kostendeckungsgrad hat sich gegenüber dem Vorjahr verschlechtert. Betriebsergebnis (im Vergleich ab 2007) 7.000 EUR 6.000 EUR 5.000 EUR 6.271,1 6.076,7 5.790,1 4.148,6 4.491,5 5.960,1 6.107,7 4.816,0 4.356,8 4.335,4 2010 2011 4.000 EUR 3.000 EUR 2.000 EUR 1.000 EUR 0 EUR 2007 2008 Kosten Gebühren 2009 Betriebsverlust 21 4.2 Kosten- und Leistungsrechnung 4.2.1 Kostenartenrechnung Die Kosten- und Leistungsrechnung unterscheidet in Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung. Sie hat die Aufgabe die Erfassung, Darstellung und Verrechnung des Werteverzehrs (Kosten), der bei der betrieblichen Leistungserstellung entsteht, zu verdeutlichen. Die Kostenartenrechnung gibt Auskunft, welche Kosten im Berichtszeitraum entstanden sind. Kostenart 2010 EUR 2011 EUR Verbesserungen (+)/ Verschlechterungen (./.) Gegenüber dem Vorjahr Absolut prozentual EUR a. Personalkosten 2.902.975,42 2.989.595,17 ./. b. Sachkosten 1.990.965,47 2.088.387,55 ./. c. Abschreibungen 253.230,87 250.830,27 + d. Zinsen 812.907,42 922.600,50 ./. e. AfA auf Forder. u. Forder. wg. Uneinbringlichkeit Gesamt 0,00 5.960.079,18 44.576,44 + 86.619,75 ./. 97.422,08 2.400,60 2,98 47,15 ./. 4,89 32,93 + 0,95 3,95 13,49 14,55 109.693,08 ./. 44.576,44 Anteil an den Gesamtkosten + 100,00 6.295.989,93 ./. 335.910,75 ./. 5,64 Die höheren Personalkosten sind darauf zurückzuführen, dass zwei freie Stellen wieder besetzt wurden und tarifliche Erhöhungen leichte Auswirkungen zeigten. Die zusätzlichen Kosten bei der baulichen Unterhaltung (Grundwasserschaden) für das Krematorium zeigen sich bei den rd. 98.000 EUR höheren Sachkosten. Erstmalig wurde das Anlagenvermögen über das Verfahren SAP berechnet, damit ist auch eine zukunftsorientierte Berechnung der Abschreibung möglich. Vergleiche werden dies in den nächsten Jahren verdeutlichen. Kostenartenrechnung 7.000.000,00 6.000.000,00 5.000.000,00 4.000.000,00 3.000.000,00 2.000.000,00 1.000.000,00 0,00 Personalkosten Sachkosten Abschreibung Kostenartenrechnung 2010 Zinsen AFA auf Forderungen Kostenartenrechnung 2011 Gesamt 22 4.2.1.1 Personalaufwand 4.2.1.2 Der Personalaufwand von insgesamt 2.989.595,17 EUR setzt sich wie folgt zusammen: 2010 EUR Beamte Tariflich Beschäftigte 2011 EUR 144.787,12 Verbesserungen (+)/ Verschlechterungen (./.) Gegenüber dem Vorjahr Absolut prozentual EUR 102.244,88 + 42.542,24 + 29,38 2.667.476,87 2.675.155,85 ./. 52.878,98 ./. 1,98 Rückstellungen 68.745,79 88.795,77 ./. 20.049,98 ./. 29,17 Beihilfen, Unterstützung u.ä. 20.239,95 13.540,70 + 33,10 Personalnebenkosten Gesamt 1.725,69 2.902.975,42 6.699,25 + 109.857,97 ./. 108.132,23 100,00 2.989.595,17 ./. 86.619,75 ./. 2,98 In 2011 erhöhen sich die Personalkosten im Vergleich zu 2010 um 86.619,75 EUR (./. 2,98 %). Tarifliche Auswirkungen sowie die Besetzung von zwei freien Stellen begründen diese Erhöhung. Die Personalnebenkosten werden ab dem 01.01.2011 in einer „Sammelkostenart“ ausgewiesen. In dieser Sammelkostenart werden verschiedene Kosten, wie zum Beispiel Nebenkosten, Vorsorgungskosten, Unfallkasse etc. zusammengefasst. Ein Vergleich ist ab dem Erläuterungsbericht zu 2012 möglich. 4.2.1.2 Sachaufwand Die Sachkosten von insgesamt 2.087.001,06 EUR setzen sich wie folgt zusammen: 2010 2011 Verbesserungen (+)/ EUR EUR Verschlechterungen (./.) Gegenüber dem Vorjahr Absolut prozentual EUR Betriebskosten 382.317,04 377.587,18 + 4.729,86 + 1,24 Unterhaltung baul. Anlagen Unterhaltung des beweglichen Vermögens Allgemeine sächliche Verwaltungs- und Betriebskosten 298.738,89 261.682,92 + 37.055,97 + 12,40 234.424,61 262.012,63 ./. 27.588,02 ./. 11,77 206.988,69 220.228,46 ./. 13.239,77 ./. 6,40 Entsorgungskosten 243.259,99 273.597,48 ./. 30.337,49 ./. 12,47 Sonstige Sachleistungen 143.124,41 225.373,34 ./. 82.248,93 ./. 57,47 Innere Verrechnung FB 10 110.090,00 110.090,00 0,00 0,00 Innere Verrechnung FB 21 und sonstige Bereiche 17.610,00 17.610,00 0,00 0,00 Innere Verrechnung (VKB) 107.630,00 107.630,00 0,00 0,00 Fachbereichs-Overhead Innere Verrechnungen 112.005,43 134.776,41 119.548,00 ./. 7.542,57 ./. 113.027,54 + 21.748,87 + 6,73 16,14 1.990.965,47 2.088.387,55 ./. 97.422,08 ./. 4,89 Gesamt 23 Die Sachkosten erhöhten sich gegenüber 2010 um 97.422,08 EUR (./. 4,89 %). Im Wesentlichen beruht dies auf dem Mehraufwand zur Bekämpfung des Grundwasserschadens im Krematorium und den Kosten die Kremationen vorübergehend in Düsseldorf durchführen zu lassen. Mit der Schließung des Krematoriums nutzen die Bestatter nunmehr die umliegenden Krematorien. Die Steigerung bei der Unterhaltung des beweglichen Vermögens ist in der höheren Fahrzeugunterhaltung (veralteter Fuhrpark) sowie den gestiegenen Unterhaltungskosten für Maschinen und Geräte begründet. 4.2.1.3 Kalkulatorische Kosten Die kalkulatorischen Kosten von insgesamt 1.173.430,77 EUR setzen sich wie folgt zusammen: Abschreibungen Grund und Boden Aufbauten und Betriebsvorrichtungen Bewegliche Anlagengüter und GWG’s AFA auf Unwiederbringlichkeit von Forderungen 2010 EUR 2011 EUR 0,00 182.638,34 70.592,53 Verbesserungen (+) Verschlechterungen (./.) absolut prozentual EUR 0,00 167.200,00 + 0,00 0,00 15.438,34 + 8,45 86.630,27 ./. 13.037,74 ./. 18,47 44.576,44 ./. 44.576,44 ./. 100,00 42.175,84 + 16,66 0,00 0,00 Gesamt 253.230,87 295.406,71 ./. Zinsen 31.12.2009 31.12.2010 4.142.617,33 4.142.617,33 8.211.827,66 9.037.389,84 ./. Restbuchwerte Grund und Boden Aufbauten und Betriebsvorrichtungen Bewegliche Anlagengüter und GWG’s Restwerte Berechnete Zinsen 825.562,18 ./. 10,05 329.987,76 0,00 + 329.987,76 + 100,00 12.354.444,99 13.180.007,17 + 825.562,18 + 6,68 812.907,42 922.600,50 -109.693,08 13,49 Bei der Ermittlung der kalkulatorischen Abschreibungen und Verzinsungen werden bei kostenrechnenden Einrichtungen die Restbuchwerte nach Anschaffungswerten zugrunde gelegt. Erstmalig wurden diese Werte über das Verfahren SAP durchgeführt. Dies bedingt eine Veränderung der Überschriften und Zuordnungen, so dass mit der Betriebsabrechnung 2012 eine absolute Vergleichbarkeit gegeben ist. Die AFA auf unwiederbringliche von Forderungen wurde erstmalig ausgewiesen, so dass das Ergebnis erst ab 2012 vergleichbar wird. Beim Zuschussbedarf in der Ergebnisrechnung werden die kalkulatorischen Zinsen nicht mehr berücksichtigt. 24 4.2.2 Kostenstellenrechnung In der Kostenstellenrechnung wird die Frage geklärt, wo die Kosten entstanden sind. Die Kostenstellen als Orte der Kostenentstehung werden aus Kontroll- und Steuerungsgründen gebildet. Die Kosten sollen da kontrolliert und beeinflusst werden, wo sie entstehen und zu verantworten sind. Dies ist am ehesten in einer Kostenstelle möglich. Beispielhaft sei erwähnt, dass jedes Fahrzeug eine eigene Kostenstelle hat, der alle Kosten zugeordnet werden, die für das Fahrzeug anfallen. So ist ersichtlich, ob ein Fahrzeug noch wirtschaftlich ist. Bei der Frage nach einer eventuellen Neubeschaffung sind diese Informationen hilfreich. Die Kostenstellenrechnung unterscheidet dabei nach Allgemeinen- und Hilfskostenstellen, die in den Vorkostenstellen zusammen fließen sowie nach Haupt- und Nebenkostenstellen, die in den Endkostenstellen zusammengefasst werden. Im Folgenden werden die Vor- und Hauptkostenstellen näher betrachtet. 4.2.2.1 Vorkostenstellen Die Vorkostenstellen sind mit ihren Ergebnissen in dem als Anlage beigefügten Betriebsabrechnungsbogen aufgeführt. Auf die Erläuterung der Allgemeinen- sowie der Hilfskostenstellen wurde aus Vereinfachungsgründen verzichtet. Eine Kurzdarstellung der Ergebnisse der Vorkostenstellen ist nachfolgender Übersicht zu entnehmen. Wesentliche Abweichungen zum Vorjahr sind bei den Endkostenstellen näher erläutert. Kostenstelle 2010 EUR 2011 EUR Stromversorgung Wasserversorgung Gas Heizung/Öl Abwasser Betriebshöfe Werkstätten Allgemeine Verwaltung Techn. Verwaltung Bagger Schaufelbagger (3016) Boki Lkw Pkw Doppelkabine Zugmaschine Minikipper VW-Busse Rasenmäher Ackerschlepper Sonstige Fahrzeuge und Geräte Einebnen von Wahlgräbern 77.933,77 35.397,88 77.450,61 31.516,77 55.878,15 461.350,57 32.473,09 685.272,58 403.915,80 42.634,38 62.766,27 193.880,70 85.626,08 13.149,75 11.290,81 9.621,11 28.100,06 4.391,39 56.098,76 11.699,75 Beseitigen von Abfällen 285.012,19 98.495,30 47.629,99 58.761,23 25.882,76 83.344,21 426.928,03 82.695,80 900.346,61 510.939,56 23.797,56 12.188,14 63.333,57 14.662,83 14.234,51 9.231,60 11.696,60 36.277,30 6.509,86 100.815,64 20.068,17 Verbesserungen (+) Verschlechterungen (./.) absolut prozentual EUR ./. 20.561,53 ./. 26,38 ./. 12.232,11 ./. 34,56 + 18.689,38 + 24,13 + 5.634,01 + 17,88 ./. 27.466,06 ./. 49,15 + 34.422,54 + 7,46 ./. 50.222,71 ./. 154,66 ./. 215.074,03 ./. 31,39 ./. 107.023,76 ./. 26,50 + 18.836,82 + 44,18 + 50.578,13 + 80,58 + 125.547,13 + 64,75 + 70.963,25 + 82,88 ./. 1.081,76 ./. 8,23 + 2.059,21 + 18,24 ./. 2.075,49 ./. 21,57 ./. 8.177,24 ./. 29,10 ./. 2.118,47 ./. 48,24 ./. 44.716,88 ./. 79,71 ./. 8.368,41 ./. 71,53 54.503,03 65.414,85 ./. 10.911,82 ./. 20,02 102.840,46 82.781,80 + 20.058,66 + 19,50 405.981,67 ./. 120.969,48 ./. 42,44 25 In der Summe wurden in den Vorkostenstellen rd. 36.000 EUR mehr verbraucht als im Vorjahr. Neben den allgemeinen Preiserhöhungen sind auch die Auswirkungen aus den aufwendigen Erhaltungsmaßnahmen für das Krematorium (Entwässerung, etc.) aufzuführen. Diese Kosten werden durch den Fachbereich Gebäudeservice nach Verbrauch vorgegeben. Die beiden Vorkostenstellen Betriebshöfe und Werkstätten differieren zum Vorjahr um rd. 15.000 EUR, dies hängt in der Hauptsache mit unterschiedlichen Kostenzuordnungen im Personalkosten- und Sachkostenbereich zusammen. Die Personalkostenzuordnung der Verwaltungs- und- technischen Bereiche erfolgte primär auf diese Kostenstellen (Abweichung zum Vorjahr rd. 243.000 EUR), damit eine Umverteilung von dort erfolgen kann. Der Wenigeraufwand im gesamtem Fuhr- und Maschinenpark sind neben leicht geringeren Sachkosten in der Hauptsache dadurch entstanden, dass die Personalkosten sofort den Kostenträgern zugeordnet wurden. Dies macht sich besonders bei der Kostenstelle „Beseitigen von Abfällen“ bemerkbar, da dort die Arbeitszeiten sofort zu geordnet wurden und damit rd. 80.000 EUR höher sind als in 2010. Im Rahmen der Kontierung von Rechnungen wird vermehrt auf die Kostenstellenzuweisung geachtet.