Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1478138.pdf
Größe
179 kB
Erstellt
11.01.19, 12:00
Aktualisiert
27.01.19, 13:21
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Beschlussvorlage Nr. VI-P-06557-DS-02
Status: öffentlich
Eingereicht von
Petitionsausschuss
Betreff:
Benennung des Parks zwischen Kuhturmstraße und Dreilindenstraße in "AlbertLortzing-Park"
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
Ratsversammlung
23.01.2019
Beschlussfassung
Beschlussvorschlag:
Die Petition wird abgelehnt.
1/3
Übereinstimmung mit strategischen Zielen:
2/3
Sachverhalt:
Bei der sich entlang der Kuhturmstraße befindlichen Grünfläche handelt es sich um
zwischenbegrünte Grundstücke. Sie liegen im B-Planbereich Nr. 30.1 „Henricistraße“, 1.
Änderung (rechtskräftig seit 16.08.2003) und sind dort als Bauflächen (Besonderes
Wohngebiet) festgesetzt. Eine Benennung als Park würde diesem Sachverhalt nicht
entsprechen.
Anlage:
Petition
3/3
VI-P-06557
Einreicher: Herr Demmig
Benennung des Parks zwischen Kuhturmstraße und Dreilindenstraße in "AlbertLortzing-Park"
Sehr geehrter Petitionsausschuss, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Jung,
wir bitten in Form einer Petition darum, den noch unbenannten Grünabschnitt zwischen
Kuhturmstraße und Dreilindenstraße in Alt-Lindenau als „Albert-Lortzing-Park“ zu benennen.
Die Benennung des Parkabschnitts in „Albert-Lortzing-Park“ würde nach unserer Auffassung
den Stellenwert des Parks für die Bewohner in Alt-Lindenau in unmittelbarer Nähe zur
Musikalischen Komödie steigern. Leipzigs Musikkultur würde in Alt-Lindenau, nicht nur durch
das Haus Dreilinden mit der Musikalische Komödie in diesem Stadtteil verkörpert, sondern
auch durch die verdiente Ehrerbietung der künstlerischen Schaffenskraft eines der
bekanntesten Komponisten, der in Leipzig nachhaltig gewirkt hat, aufgewertet werden.
Begründung
Berlin ist der Geburts- und Sterbeort von Albert Lortzing (1801?1851), doch Leipzig ist der
Ort, an dem er die längste Zeit seines Lebens gelebt und gewirkt hat (1833?1846 und
1849/50). Acht seiner Elf abendfüllenden Spielopern schrieb er in Leipzig, darunter 1837 „Zar
und Zimmermann“ und 1842 „Der Wildschütz“, seine noch heute weltweit bekanntesten
Werke. Inhaltlich behandeln seine „komische Opern“ im Gegensatz zur „großen Oper“
aktuelle Themen wie Standeskonflikte, häusliche Alltagsszenen, die deutsche Einheit und die
Freiheit für alle Menschen. Er nahm die täglichen Probleme aller Leute ernst. Leipzig war die
Stadt, in der er seine großen Erfolge als Komponist gefeiert hat, in der er aber auch als
Künstler und Bürger am stärksten akzeptiert und verflochten war. Seinen Charakter
beschreiben Zeitzeugen als bürgernah, gesellig und naturverbunden. Die Familie und die
Naturerfahrung hatten für ihn einen hohen Stellenwert und Leipzig war der Ort, an den er
wieder mit seinen Eltern zusammenarbeiten und zusammenleben konnte.
In Leipzig erinnert die Lortzingstraße an den Leipziger Kapellmeister und Komponisten Albert
Lortzing, der zeitweise in einem Gartenhaus der Großen Funkenburg nahe der
Funkenburgstraße lebte. Die Benennung des Parks in „Albert-Lortzing-Park“ in unmittelbarer
Nähe zur Musikalischen Komödie der Oper Leipzig ist dagegen eine direkte Verbindung zu
seinem künstlerischen Schaffen in Leipzig. Die Spieloper ist seit 1968 neben Operette und
Musical fester Bestandteil des Repertoires der Musikalischen Komödie und damit die
Verortung, nicht nur eine Aufwertung des Stadtteils Alt-Lindenau als Kulturstandort, sondern
auch die Erlebbarkeit des künstlerischen Schaffens Albert Lortzings.
Leipzig ist eine der grünsten Städte Europas. Die Spannbreite reicht von großflächigen
Wäldern über Parks, Erholungsgebiete und grüne Stadtplätze bis hin zu Kleingärten,
Spielräumen, klassischen Gärten und Gewässern. Während die historische Parkanlagen mit
Johannapark, der Clara-Zetkin-Park, der Palmengarten und der Richard-Wagner-Hain als
Teil des Auwaldes als zentrales Naherholungsgebiet für das Zentrum, Schleußig und
Plagwitz gelten, hat der Friedenspark und der Wilhelm-Külz-Park im Zentrum Südost, das
Rosenthal vom Zentrum nach Gohlis oder der Arthur-Bretschneider-Park in Gohlis, der
Mariannenpark und der Abtnaundorfer Park in Schönefeld und der Lene-Voigt-Park in
Stötteritz einen hohen Stellenwert für die dort lebenden Menschen. In den Wohnquartieren
steigern diese namentlich bekannten Parkanlagen, nicht nur die Aufenthalts- und
Erholungsqualität, sondern auch die Identifikation mit dem jeweiligen Stadtteil erheblich.